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Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden ...

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3. Entscheidungsweg und EntscheidungsprinzipienEvidenzbasierte (auf wissenschaftlichen Erkenntnissen undStudienergebnissen basierte)Empfehlungen und EntscheidungsprinzipienVorschläge für die Praxis des Joanna Briggs Institute/ Australia:Reduktion des Verletzungsrisikos bei der Anwendung von FeM: Sachgerechte Fixierung entsprechendder Herstellerhinweise; angemessene Beaufsichtigung während des gesamtenZeitraums, in dem eine Person fixiert ist. Interne Leitlinien und Schulung des Personals in derfachgerechten Anwendung von Fixierungen.Reduktion von <strong>freiheitsentziehenden</strong> Maßnahmen in akuten und Langzeit-Pflegeeinrichtungen: Anwendung eines Handlungsplans zur Reduktion von FeM; Entwicklungvon Plänen, Interventionen und Handlungsstrategien, um die Notwendigkeit von FeM zureduzieren; Entwicklung von alternativen Strategien für Personengruppen, bei denen am häufigstenFeM angewandt werden: Dies sind Personen <strong>mit</strong> kognitiven Einschränkungen, erhöhtemSturzrisiko, Weglauftendenz, „Umherwanderer“ <strong>mit</strong> medikamentösen Behandlungsplänen,Agitation, Aggression und eingeschränkter Mobilität.Entscheidungsprinzipien(Die Entscheidungsprinzipien sind eine Zusammenfassung der Empfehlungen des JoannaBriggs Institutes und der fachlichen Ausführungen des Leitfadens in den vorausgehendenKapiteln.)• Vor jedem Handeln das Verhalten der Betroffenen verstehen und mögliche Ursachen fürselbstgefährdendes Verhalten er<strong>mit</strong>teln.• Das Wahlrecht und die Selbstbestimmung der Betroffenen auch bei eingeschränkterkognitiver Leistung konkretisieren.• Interdisziplinär Entscheidungen treffen und tragen.• Die FeM ist die letzte Alternative in der Kette der Behandlungsmöglichkeiten.• Der potentielle Nutzen der FeM muss höher sein als der Schaden.• FeM nur fachlich begründet anwenden.• Die FeM hat immer eine begrenzte Dauer.• Die FeM muss verhältnismäßig und angemessen sein.• Die minimalste Variante der FeM muss angewandt werden.• Die Notwendigkeit der FeM immer wieder überprüfen. Routine vermeiden.• FeM legalisieren.• 75 % der Betroffenen zeigen intrapsychische, passive Reaktionsformenwie z.B. Rückzug, Resignation! (Hollweg 1994)37

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