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Bei Erdbeeren schon jetzt an die nächste Ernte denken

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BAUERNBLATT HAUSGARTEN 14. AUGUST 2010<br />

Düngung, Pflege und Neu<strong>an</strong>lage<br />

<strong>Bei</strong> <strong>Erdbeeren</strong> <strong>schon</strong> <strong>jetzt</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>nächste</strong> <strong>Ernte</strong> <strong>denken</strong><br />

Im August nach der <strong>Ernte</strong> der<br />

Hauptsorten ist der richtige Zeitpunkt,<br />

<strong>die</strong> Erdbeerbestände zu pflegen<br />

und sich Ged<strong>an</strong>ken über eine<br />

Neu<strong>an</strong>lage, vielleicht einmal mit<br />

neuen Sorten, zu machen.<br />

Drei bis fünf Jahre lohnt sich im naturgemäßen<br />

Gartenbau <strong>die</strong> Kultur von<br />

sommertragenden Erdbeerpfl<strong>an</strong>zen;<br />

d<strong>an</strong>ach lässt der Ertrag deutlich nach.<br />

Sinnvollerweise legt m<strong>an</strong> deshalb jedes<br />

Jahr mindestens eine neue Reihe<br />

<strong>an</strong>, um den Best<strong>an</strong>d zu verjüngen.<br />

Am bek<strong>an</strong>ntesten und beliebtesten<br />

sind immer noch <strong>die</strong> im Frühsommer<br />

reichlich tragenden Sorten, wie<br />

,Asista’, ,Elista’, ,Lihama’, ,Regina’,<br />

,Senga Seng<strong>an</strong>a’, ,Senga Litessa’,<br />

,Senga Dulcita’ und ,Tenira’,<br />

während Sorten aus Großmutters<br />

Garten wie ,Mieze Schindler’ und<br />

,Soltwedel’ nur noch vereinzelt <strong>an</strong>getroffen<br />

werden.<br />

Neue Sorten kauft m<strong>an</strong> imGartenh<strong>an</strong>del<br />

oder -vers<strong>an</strong>d; von den eigenen<br />

Pfl<strong>an</strong>zen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> gut Ableger<br />

nehmen, <strong>die</strong> sich <strong>an</strong> den R<strong>an</strong>ken ausbilden.<br />

Empfehlenswert ist es, nur<br />

Kindel von gut tragenden Büschen zu<br />

verwenden. Ableger mit kräftigem<br />

Wurzel<strong>an</strong>satz werden im August ausgegraben,<br />

und <strong>die</strong> Nabelschnur wird<br />

gekappt. Um <strong>Erdbeeren</strong> ein gutes<br />

Wachstum zu ermöglichen und damit<br />

auch eine geringe Gefährdung durch<br />

August ist Zwiebelzeit<br />

Das Kraut nicht umtreten<br />

Im August reifen <strong>die</strong> Zwiebeln –<br />

auch ohne „nachhelfende“ Maßnahmen<br />

wie das Umtreten<br />

des Krautes. Damit<br />

erreicht m<strong>an</strong> nur das<br />

Gegenteil und mindert<br />

den <strong>Ernte</strong>ertrag: Die<br />

Reife verzögert sich,<br />

weil <strong>die</strong> Zwiebel <strong>an</strong>geregt<br />

wird, das Kraut<br />

wieder in <strong>die</strong> alte Lage<br />

zu bringen. Da das unmöglich<br />

ist, treibt sie<br />

neue Schlotten. Sinnvoll<br />

ist es dagegen, <strong>die</strong> Was-<br />

serzufuhr zu unterbinden,<br />

indem <strong>die</strong> Zwiebel<br />

im Boden mit einer<br />

Grabgabel so gelockert<br />

wird, dass <strong>die</strong> meisten<br />

Wurzeln abreißen.<br />

Geerntete Zwiebeln<br />

trocknen bei geeignetem<br />

Wetter ein paar<br />

Tage auf dem Beet<br />

vor.Foto: Karin Stern<br />

Hausgarten<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten zu erreichen, sollte sich<br />

ihre Kultur nach den Gegebenheiten<br />

des heimatlichen Ursprungs richten.<br />

<strong>Erdbeeren</strong> bevorzugen als Waldpfl<strong>an</strong>zen<br />

einen feuchten, mittelschweren<br />

bis leichten, nährstoffreichen<br />

Boden mit einem hohen Humusgehalt;<br />

eine schwach saure Bodenreaktion<br />

(pH 6) ist <strong>an</strong>strebenswert. Gut<br />

geeignet sind deshalb vollsonnige<br />

Beete,auf denen alsVorfrucht bereits<br />

Frühkartoffeln oder Erbsen st<strong>an</strong>den.<br />

<strong>Bei</strong> der Pfl<strong>an</strong>zung ist auf weite<br />

Pfl<strong>an</strong>zabstände (Reihenabst<strong>an</strong>d 80 cm,<br />

in der Reihe 30 cm) zu achten. Die<br />

Ableger werden so tief gepfl<strong>an</strong>zt,<br />

dass das Herzblatt gerade noch herausschaut;<br />

ein zu tiefes oder zu hohes<br />

Pfl<strong>an</strong>zen ist zu vermeiden. In <strong>die</strong><br />

Pfl<strong>an</strong>zgrube k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong>noch Kompost,<br />

vermischt mit etwas Steinmehl, geben,<br />

um einen guten Wachstumsstart<br />

zu erreichen. In trockenen Wochen<br />

Zwiebeln sind erntereif, wenn sich<br />

<strong>die</strong> Schlotten von allein Richtung<br />

Boden neigen. Mondgärtner<br />

empfehlen, <strong>die</strong><br />

<strong>Ernte</strong> keinesfalls auf einen<br />

Vollmondtag zu legen,<br />

<strong>die</strong> Zwiebeln faulen<br />

d<strong>an</strong>n während der Lagerung.<br />

Praktisch ist es,<br />

sie einige Tage auf dem<br />

Beet „vortrocknen“ zu<br />

lassen, wenn das Wetter<br />

es erlaubt. Nach ein<br />

paar Tagen werden <strong>die</strong><br />

Zwiebeln gebündelt und<br />

<strong>an</strong> einem luftigen, trockenen<br />

Ort etwa zwei<br />

bis drei Wochen l<strong>an</strong>g vor<br />

der endgültigen Einlagerung<br />

getrocknet.<br />

Karin Stern<br />

sind <strong>die</strong> neu <strong>an</strong>gelegten Beete kontinuierlich<br />

zu wässern, da <strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen<br />

noch über kein ausreichendes Wurzelsystem<br />

verfügen. Gut vertragen <strong>Erdbeeren</strong><br />

eine Mulchung mit Nadeln,<br />

Laub und zerkleinerten Ästen, wie es<br />

für einen Waldst<strong>an</strong>dort auch üblich<br />

ist.<br />

Neben der Neu<strong>an</strong>lage ist <strong>jetzt</strong><br />

ebenfalls eine Pflege der alten Bestände<br />

wichtig. Alle nicht benötigten<br />

R<strong>an</strong>ken werden abgeschnitten, da sie<br />

<strong>die</strong> Mutterpfl<strong>an</strong>zen nur unnötig Kraft<br />

kosten; ebenso k<strong>an</strong>n fleckiges oder<br />

Aus den eigenen Beständen lassen sich von den<br />

Erdbeerpfl<strong>an</strong>zen genügend gut durchwurzelte Ableger<br />

gewinnen, <strong>die</strong> auf ein neues Beet gepfl<strong>an</strong>zt<br />

werden. Foto: Peter Busch<br />

<strong>Erdbeeren</strong> <strong>jetzt</strong> pfl<strong>an</strong>zen<br />

Je früher,desto besser<br />

Ein extra dicker Knoten im Taschentuch<br />

erinnert dar<strong>an</strong>, <strong>Erdbeeren</strong><br />

im August so früh wie<br />

möglich zu pfl<strong>an</strong>zen, denn das sichert<br />

befriedigenden Ertrag bereits<br />

im <strong>nächste</strong>n Jahr. Spätere<br />

Pfl<strong>an</strong>ztermine sind längst nicht<br />

so günstig, wie Vergleiche zeigen.<br />

Von je 10m 2 erntet m<strong>an</strong><br />

nach Pfl<strong>an</strong>zung in der ersten Augustwoche<br />

28 Pfd Früchte, nach<br />

Pfl<strong>an</strong>zung in der dritten Augustwoche<br />

18 Pfd und nach Pfl<strong>an</strong>zung<br />

in der ersten Septemberwoche<br />

nur noch 10 Pfd.<br />

Junge Erdbeerpfl<strong>an</strong>zen bilden<br />

<strong>die</strong> meisten Wurzeln im Lauf des<br />

August. Früh gesetzte Exemplare<br />

haben genügend Zeit, kräftige<br />

Wurzeln und viele Blütenknospen<strong>an</strong>lagen<br />

zu bilden, mit ent-<br />

kr<strong>an</strong>kes Laub entfernt werden. Die<br />

Blütenknospen<strong>an</strong>lage erfolgt bei <strong>Erdbeeren</strong><br />

bereits im Herbst, sodass es<br />

lohnenswert ist, <strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen im August<br />

bis Anf<strong>an</strong>g September zu düngen.<br />

Geeignet sind dazu reifer Kompost,<br />

verdünnte Pfl<strong>an</strong>zenjauche oder org<strong>an</strong>ischer<br />

Dünger, der in Maßen gegeben<br />

wird. Jede zu starke und erst<br />

recht stickstoffbetonte Düngung führt<br />

nur zu einer nicht erwünschten Triebigkeit<br />

und damit zu einer erhöhten<br />

Anfälligkeit für den Grauschimmel,<br />

der <strong>die</strong> Früchte befällt. Zum Herbst<br />

werden d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> alten und<br />

bei Bedarf auch <strong>die</strong> neuen<br />

Anlagen noch einmal mit<br />

Laub, Nadeln oder holzigem<br />

Häckselgut gemulcht. Im<br />

<strong>nächste</strong>n Frühjahr wird <strong>die</strong><br />

Abdeckung entfernt und der<br />

Boden oberflächlich gelockert,<br />

ohne <strong>die</strong> Wurzeln zu<br />

verletzen.<br />

Als Düngung kommen<br />

d<strong>an</strong>n nur etwas Kompost<br />

oder eine Gabe von Gesteinsmehl<br />

in Betracht.<br />

Nach der Blüte im Mai werden<br />

<strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen wieder mit<br />

holzigem Material oder<br />

Stroh gemulcht, um im<br />

Frühsommer saubere, köstlich<br />

schmeckende Früchte<br />

hervorzubringen.<br />

Peter Busch<br />

sprechendem Ergebnis. <strong>Erdbeeren</strong><br />

brauchen reichlich Platz. Im<br />

Garten wachsen sie meist mehrjährig<br />

mit 80 cm Reihenabst<strong>an</strong>d,<br />

in der Reihe mit 25 cm Abst<strong>an</strong>d.<br />

Falls ein regelrechtes Beet vorgesehen<br />

ist und m<strong>an</strong> <strong>schon</strong> im<br />

<strong>nächste</strong>n Jahr möglichst viel ernten<br />

möchte, pfl<strong>an</strong>zt m<strong>an</strong> dichter,<br />

und zwar in Reihen mit 40 cm<br />

Abst<strong>an</strong>d und in den Reihen 30 cm<br />

Abst<strong>an</strong>d, eventuell „auf Lücke“<br />

oder „im Verb<strong>an</strong>d“, um den Platz<br />

bestens auszunutzen. Nach der<br />

<strong>Ernte</strong> im <strong>nächste</strong>n Jahr entfernt<br />

m<strong>an</strong> <strong>die</strong> mittelste Reihe, sodass<br />

d<strong>an</strong>n wieder Reihenabst<strong>an</strong>d von<br />

80 cm gegeben ist und <strong>die</strong> nun<br />

<strong>schon</strong> recht umf<strong>an</strong>greich gewordenen<br />

Pfl<strong>an</strong>zen ausreichend<br />

Platz haben. Ilse Jaehner


14. AUGUST 2010 HAUSGARTEN BAUERNBLATT 69<br />

Kapuzinerkresse mit Doppelfunktion<br />

Schönheit und Nutzen ergänzen sich<br />

Zuerst <strong>die</strong> Schönheit: Kapuzinerkresse<br />

(Tropaeolum) ist rundum patent,<br />

stellt sich abwechslungsreich<br />

dar, ist im Garten vielseitig verwendbar,<br />

leicht her<strong>an</strong>zuziehen,<br />

nicht übermäßig <strong>an</strong>spruchsvoll und<br />

dauerblühend von Juni bis Oktober.<br />

Die bek<strong>an</strong>nteste Kapuzinerkresse<br />

ist <strong>die</strong> l<strong>an</strong>gtriebige,großblättrigeTropaeolum<br />

majus mit gelben, or<strong>an</strong>gefarbenen,<br />

zinnoberroten, kaminroten bis<br />

fast purpurroten gespornten Blüten.<br />

Sie bewährtsich als weitflächiger Bodendecker,<br />

der es sogar mit Unkraut<br />

aufnimmt. Kleinblättrige Züchtungen<br />

laufen unter der Bezeichnung Tropaeolum<br />

minus, Zwergkapuzinerkresse.<br />

Die Pfl<strong>an</strong>zen wachsen kompakt-gedrungen,<br />

werden etwa 25 cm hoch.<br />

Da <strong>die</strong>se Art sich nicht so raumgreifend<br />

ausbreitet, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sie besser<br />

als <strong>die</strong> stark wüchsigen Sorten in<br />

bunte Sommerblumenbeete einordnen.<br />

Seit einigen Jahren erfreuen<br />

sich spornlose Züchtungen großer Be-<br />

Die Blüten spornloser Kapuzinerkresse befinden sich über<br />

dem Laub, öffnen sich weit, schauen gewissermaßen den Betrachter<br />

<strong>an</strong>. Foto: Ilse Jaehner<br />

liebtheit, weil sie <strong>die</strong> Blüten frei über<br />

dem Laub tragen, was ihre Attraktivität<br />

steigert. Gewissermaßen aus der<br />

Art geschlagen ist Tropaeolum pere-<br />

Verschiedene Ursachen von Wachstumsstörungen<br />

Wenn Gurken bitter schmecken<br />

Der geringe Kaloriengehalt, der relativ<br />

hohe Gehalt <strong>an</strong> Mineralstoffen<br />

und Vitaminen sowie der <strong>an</strong>regende<br />

und erfrischende Geschmack haben<br />

<strong>die</strong> Gurken zu einem wertvollen Gemüse<br />

gemacht. Ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten(Frischverzehr,<br />

Essiggemüse, milchsauer vergoren,<br />

Senf- oder Aziagurken, gedünstet,<br />

gekocht oder geschmort)<br />

haben zu ihrer großen Verbreitung<br />

beigetragen.<br />

In früheren Jahren konnte einem<br />

der Genuss einer frischen Gurke<br />

durch ihren bitteren Geschmack verleidet<br />

werden. Um keine unliebsame<br />

Überraschung zu erleben, wurde jede<br />

Gurke vor ihrer Verwertung probiert.<br />

War der Geschmack nicht bitter,<br />

konnte sie weiterverarbeitet werden.<br />

Das Auftreten von Bitterstoffen war<br />

sortenbedingt. Die meisten heutigen<br />

Sorten sind bitterstofffrei. Dennoch<br />

können auch heute noch einzelne<br />

Gurken un<strong>an</strong>genehm bitter schmecken.<br />

Die Ursache hierfür ist auf<br />

Wachstumsstörungen zurückzuführen,<br />

<strong>die</strong> unterschiedliche Ursachen<br />

haben:<br />

Fehlende Bodenfeuchtigkeit, sodass<br />

<strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen, wenn auch nur vor-<br />

übergehend, schlaff werden. <strong>Bei</strong> Gurken<br />

muss der Boden immer feucht<br />

(nicht nass) sein. Damit <strong>die</strong> Feuchtigkeit<br />

länger im Boden bleibt, ist er mit<br />

klein geschnittenem Stroh oder einer<br />

dunklen Folie zu mulchen.<br />

Kaltes Gießwasser: Damit <strong>die</strong><br />

Pfl<strong>an</strong>zen keinen Schock erleiden, soll<br />

<strong>die</strong> Temperatur des Gießwassers<br />

nicht unter 15 °C liegen. Dies ist immer<br />

der Fall, wenn Wasser der Wasserleitung<br />

entnommen wird. <strong>Bei</strong> warmem,<br />

trockenem Wetter ist Wasser<br />

erst abends direkt auf den Boden zu<br />

geben, wenn <strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen abgekühlt<br />

sind.<br />

Direkte Sonnenbestrahlung der<br />

Früchte: Auf den Erhalt der Blätter<br />

als Schattenspender ist unbedingt zu<br />

achten. Auf keinen Fall dürfen Blätter<br />

entfernt werden, damit <strong>die</strong> Gurken<br />

„zur Reifebeschleunigung“ mehr<br />

Sonne erhalten. Gurken müssen im<br />

Schatten her<strong>an</strong>wachsen. Um einem<br />

Befall mit dem Echten Mehltau vorzubeugen,<br />

sollten nur resistente Sorten<br />

<strong>an</strong>gebaut oder rechtzeitig Beh<strong>an</strong>dlungen<br />

mit BioBlattMehltaumittel<br />

(Wirkstoff: natürliches Lecithin)<br />

vorgenommen werden.<br />

Drehen, Zertreten oder Quetschen<br />

der R<strong>an</strong>ken bei der <strong>Ernte</strong>:<br />

grinum,kleinblättrig, mit kleinen,<br />

gefr<strong>an</strong>sten Blüten,<br />

bis etwa 2mhoch<br />

r<strong>an</strong>kend und deswegen<br />

gut geeignet<br />

für kleine Spaliere.<br />

D<strong>an</strong>n der Nutzen:Kapuzinerkresse<br />

ist essbar.<br />

Aus Blättern und<br />

Blüten entsteht<br />

herzhafter Salat,<br />

solo oder in Mischung<br />

mit <strong>an</strong>derem<br />

Grünzeug. Die<br />

Blütenknospen ergeben<br />

„Deutsche<br />

Kapern“, indem<br />

m<strong>an</strong> sie in Essig<br />

einlegt. Sie sind<br />

echten Kapern, Früchten von Capparis<br />

spinosa, ebenbürtig. Eine <strong>an</strong>dere<br />

nützliche Eigenschaft von Kapuzinerkresse<br />

besteht in ihrer Fähigkeit, ge-<br />

Die Früchte sollen abgebrochen oder<br />

abgeschnitten, aber nicht abgerissen<br />

werden. <strong>Bei</strong> der Fruchtabnahme sind<br />

<strong>die</strong> R<strong>an</strong>ken möglichst wenig zu bewegen.<br />

Starke Temperaturschw<strong>an</strong>kungen:<br />

Im Freien können schnelle Wetterwechsel<br />

zu starken Temperatursprüngen<br />

führen. In kritischen Lagen<br />

und Zeiten verhindern Windschutzstreifen<br />

(zum <strong>Bei</strong>spiel eine Reihe<br />

Mais, zwei Saatreihen<br />

Getreide,<br />

hochgestellte<br />

Glasscheiben)<br />

starke Temperatursprünge<br />

und<br />

fördern das Wachstum<br />

und <strong>die</strong><br />

Fruchtqualität.<br />

Zu häufiger<br />

Anbau nachein<strong>an</strong>der<br />

auf ein und<br />

demselben Beet:<br />

Gurken sollen frühestens<br />

nach vier,<br />

besser nach fünf<br />

Jahren auf <strong>die</strong>selbe<br />

Fläche zum<br />

Anbau in erster<br />

Tracht kommen.<br />

Sie verwerten ei-<br />

sund zu halten. Sie genießt allseitige<br />

Anerkennung als Heilpfl<strong>an</strong>ze, nicht<br />

nur bei Naturaposteln, sondern auch<br />

bei Schulmedizinern. Vorallem interessieren<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>tibiotisch wirkenden<br />

Inhaltsstoffe. Kapuzinerkresse enthält<br />

ein Glykosid namens Glucotropaeolin,<br />

das unter bestimmten Voraussetzungen<br />

<strong>an</strong>tibiotisch wirkende<br />

Schwefelderivate bildet. Ärzte verordnen<br />

Kapuzinerkresse bei Grippe,<br />

als Hautdesinfektionsmittel und bei<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen der Harnwege. Allgemein<br />

mobilisiert Kapuzinerkresse <strong>die</strong><br />

körpereigenen Abwehrstoffe und unterstützt<br />

Gesundungsvorgänge.<br />

Wer schön sein will, ziehe unbedingt<br />

Kapuzinerkresse im Garten.<br />

Zwei H<strong>an</strong>dvoll Blüten, frische Blätter<br />

und Samen, dazu einige Brennnesselblätter<br />

und vier Buchsbaumblätter<br />

fein hacken, 14 Tage in 90-prozentigem<br />

Alkohol ziehen lassen und <strong>die</strong> gewonnene<br />

Flüssigkeit in <strong>die</strong> Kopfhaut<br />

einmassieren. Das Haar wird voll und<br />

glänzend. Ilse Jaehner<br />

ne org<strong>an</strong>ische Düngung besser als <strong>an</strong>dere<br />

Gemüsearten, weil sie einen lockeren,<br />

warmen Boden brauchen.<br />

Bodenbearbeitung: <strong>Bei</strong> jeder mech<strong>an</strong>ischen<br />

Bodenbearbeitung besteht<br />

<strong>die</strong> Gefahr, dass viele der flach<br />

verlaufenden Wurzeln beschädigt<br />

werden. Jede Wurzelverletzung führt<br />

zu Wachstumsstörungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bildung<br />

von Bitterstoffen auslösen.<br />

Günther Huber<br />

Gurken dürfen nicht in der prallen Sonne her<strong>an</strong>wachsen,<br />

sondern müssen unter den Blättern im Schatten her<strong>an</strong>reifen,<br />

damit sie bitterstofffrei geerntet werden können.<br />

Foto: Günther Huber


Die „Philosophenb<strong>an</strong>k“<br />

nimmt eine Mittelstellungzwischen<br />

Pavillon<br />

und Laube ein:<br />

Mit geschlossenem<br />

Dach, aber<br />

zierlichen Maßen<br />

und intimem<br />

Charakter lädt<br />

sie zu beschaulichenMußestunden,<br />

eingebettet<br />

in <strong>die</strong> duftigen<br />

Blütenwolken<br />

der Rambler-<br />

Rose „Kiftsgate“.<br />

Es lebe der Kontrast: Zartes Chinaschilf<br />

und <strong>die</strong> Blütenpuschel der Rose<br />

„Rambling Rector“ nehmen der<br />

schlichten Balkenkonstruktion in kühlem<br />

Taubenblau mit einer Eindeckung<br />

aus gefrostetem Glas ihre Strenge.<br />

Pavillons –exklusives Wohndesign<br />

„Wir lassen Sie nicht sitzen“,<br />

titelt <strong>die</strong> Justizvollzugs<strong>an</strong>stalt<br />

Heilbronn und meint <strong>die</strong>s wörtlich:<br />

<strong>Bei</strong> Schlossermeister Jürgen<br />

Schütz haben Insassen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

eine Berufsausbildung<br />

zu machen. Dabei entstehen<br />

schmucke Häuschen wie Modell<br />

Heilbronn, ab 1.890 €.<br />

„In gemütlicher, freier Atmosphäre<br />

wohnen, feiern, träumen<br />

–Pavillons sind einfach das<br />

i-Tüpfelchen im Garten. Passen<br />

muss aber auch <strong>die</strong> Verarbeitung.<br />

Sie sollte h<strong>an</strong>dwerklich<br />

solide sein“, meint Jürgen<br />

Ribbers von Woga.<br />

Classic-Pavillon ab 17.000 €<br />

GÄRTNERS<br />

Luftschlösschen<br />

Draußen sitzen, dem Ges<strong>an</strong>g der Vögel<br />

lauschen, Rosenduft schnuppern, auf Du und<br />

Du mit der Natur sein, und doch behütet vor Sonne,<br />

Wind und Regen: Unter dem schützenden Dach<br />

von Lauben und Pavillons lässt sich der Garten<br />

g<strong>an</strong>z unmittelbar erleben und genießen.<br />

Liebt m<strong>an</strong> es, sich mitten im<br />

Trubel der Fußgängerzone<br />

ins Straßencafé zu setzen, frei<br />

nach dem Motto „Sehen und gesehen<br />

werden“? Oder gehört m<strong>an</strong><br />

eher zu jenen Menschen, <strong>die</strong> im<br />

Restaur<strong>an</strong>t stracks einen Platz vor<br />

der W<strong>an</strong>d <strong>an</strong>steuern, um ausreichend<br />

Rückendeckung zu haben?<br />

Auf den Garten bezogen, könnte<br />

<strong>die</strong>s einen Hinweis geben, ob<br />

jem<strong>an</strong>d eher ein Pavillon- oder ein<br />

Lauben-Typ ist. Der repräsentative<br />

Pavillon nämlich möchte auffallen.<br />

Er bestimmt weite Teile des Gartenbilds.<br />

Als reiner Schmuckbau<br />

ist er aufwendig und kunstvoll gestaltet<br />

und bietet oft luxuriösen<br />

Wohnkomfort mitten im Grünen.<br />

Viele Modelle, meist mit fünf- bis<br />

achteckigem Grundriss, sind historischen<br />

Vorbildern nachempfunden,<br />

mit zahlreichen verspielten<br />

Details und umweht von einer<br />

nostalgischen Aura. Charakteristisch<br />

für Pavillons ist das geschlos-<br />

Sechs bis acht Wochen dauert<br />

es, bis der metallene Pavillon<br />

fertig und <strong>die</strong> 137 Glasscheiben<br />

eingesetzt sind. Vorlage ist ein<br />

Jugendstil-Original von 1901,<br />

„bei dessen Anblick ich heute<br />

noch eine Gänsehaut bekomme“:<br />

Udo Noller von Garten<br />

&Design, um15.000 €<br />

sene Dach, mal geschwungen wie<br />

das einer chinesischen Pagode,<br />

mal gebaucht wie bei einem <strong>an</strong>tiken<br />

Musentempel, mal von einer<br />

dekorativen Spitze oder Kugel gekrönt.<br />

Die Seitenwände dagegen<br />

sind selten massiv, sondern meist<br />

von Glasfenstern, teils auch von<br />

R<strong>an</strong>kgittern durchbrochen. Dadurch<br />

wirken selbst geräumige<br />

Häuschen luftig und filigr<strong>an</strong>. Aber<br />

eben auch sehr prägend, und <strong>die</strong>s<br />

möchte bei der St<strong>an</strong>dortwahl berücksichtigt<br />

werden. Im klassischen<br />

L<strong>an</strong>dschaftspark platzierte m<strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Bauwerke gerne auf einer Anhöhe,<br />

als weithin sichtbares Schmuckelement,<br />

von dem aus sich gleichzeitig<br />

<strong>die</strong> Aussicht über <strong>die</strong> umliegenden<br />

Wiesen und Wälder genießen<br />

ließ. Diese Großzügigkeit wird<br />

sich im Privatgarten selten realisieren<br />

lassen, macht aber deutlich,<br />

dass ein Pavillon einen gewissen<br />

Freiraum und eine Kulisse braucht,<br />

um wirken zu können. Etwa am<br />

R<strong>an</strong>de einer weit ausschwingenden<br />

Rasenfläche unter dem sich<br />

malerisch neigenden Schirm alter<br />

Baumkronen. Oder als Blickf<strong>an</strong>g<br />

am Ufer eines wildrom<strong>an</strong>tischen<br />

Teiches. Tadellos fügen sich <strong>die</strong><br />

Kleinarchitekturen auch in formal<br />

gestaltete Gärten. Hier können sie<br />

inmitten des zentralen Wegekreuzes<br />

zum ausdrucksstarken Mittelpunkt<br />

der gesamten Anlage<br />

av<strong>an</strong>cieren oder als Zielpunkt von<br />

Wege- und Sichtachsen bezaubernde<br />

Akzente setzen. Pfl<strong>an</strong>zen<br />

spielen dabei nur <strong>die</strong> Rolle zierenden<br />

<strong>Bei</strong>werks. Sie dürfen sich um<br />

den Fuß des Pavillons legen, vielleicht<br />

sich hier und dort <strong>an</strong> eine<br />

Seite schmiegen, seine herausragende<br />

dekorative Stellung bleibt<br />

davon jedoch unberührt. G<strong>an</strong>z <strong>an</strong>ders<br />

<strong>die</strong> Laube: Dach und Wände<br />

bestehen lediglich aus dünnen<br />

Streben oder Gittern –eine verlockende<br />

Einladung <strong>an</strong> alles, was da<br />

r<strong>an</strong>kt und schlingt. Bald weben<br />

Kletterer wie <strong>die</strong> liebliche Rambler-<br />

Rose „Félicité et Perpétue“, das in<br />

den Abendstunden süß duftende<br />

Wald-Geißblatt (Lonicera pericly-


Unter<br />

der<br />

Laube<br />

<strong>Bei</strong> der Neu<strong>an</strong>lage einer Hecke<br />

wird <strong>an</strong> der gewünschten Stelle<br />

eine Lücke ausgespart.<br />

Dort hinein kommt nach hinten<br />

versetzt ein stabiler, möglichst<br />

tiefer Rosenbogen, der in Betonfundamenten<br />

ver<strong>an</strong>kert wird.<br />

D<strong>an</strong>n <strong>an</strong> der Rückseite des Bogens<br />

waagerecht im Abst<strong>an</strong>d<br />

von etwa 30 cm mehrere dicke<br />

Drähte sp<strong>an</strong>nen. Fertig ist das<br />

Lauben-Grundgerüst. Nun <strong>die</strong><br />

Der verschwiegene Charakter<br />

der Laube kommt am<br />

besten dort zum Tragen,<br />

wo m<strong>an</strong> nicht<br />

unbedingt eine<br />

Sitzgelegenheit<br />

erwartet. Etwa,<br />

Der Trick mit dem Rosenbogen<br />

Strahlend weiß gestrichene Pavillons<br />

vermitteln einen Hauch von Luxus.<br />

Die üppige Umpfl<strong>an</strong>zung mit Rosen<br />

und Stauden und der außen liegende<br />

Sitzplatz schaffen das passende<br />

Umfeld und eine gelungene<br />

Anbindung <strong>an</strong> den Garten.<br />

menum „Serotina“) oder <strong>die</strong> großlaubige<br />

Pfeifenwinde (Aristolochia<br />

macrophylla) ihre biegsamen<br />

Triebe zwischen <strong>die</strong> Stützen und<br />

h<strong>an</strong>geln <strong>an</strong> ihnen in luftige Höhen<br />

empor.Soeingewachsen, fügen<br />

sich <strong>die</strong> zierlichen Bauten g<strong>an</strong>z natürlich<br />

und harmonisch ins Gartenbild,<br />

verschmelzen oftmals geradezu<br />

mit dem benachbarten Grün.<br />

Das macht es deutlich einfacher,<br />

einen geeigneten St<strong>an</strong>dort für sie<br />

zu finden. Denn selbst in winzigen<br />

Stadt- oder Reihenhausgärten wirkt<br />

Heckenpfl<strong>an</strong>zen entl<strong>an</strong>g der<br />

Rücken- und Seitenwände<br />

setzen, ihre Triebe <strong>an</strong> Rosenbogen<br />

und Sp<strong>an</strong>ndrähten<br />

<strong>an</strong>heften und in <strong>die</strong> Höhe<br />

ziehen.<br />

<strong>Bei</strong> regelmäßigem Schnitt<br />

verzweigen sie sich dicht,<br />

das Laubendach schließt<br />

nach wenigen Jahren, und<br />

<strong>die</strong> Hilfskonstruktion ist nicht<br />

mehr zu sehen.<br />

eine Laube kaum jemals domin<strong>an</strong>t<br />

oder aufgesetzt. Und: Lauben umgibt<br />

eine intime Atmosphäre.<br />

Sie repräsentieren nicht, sondern<br />

vermitteln Geborgenheit, Stille,<br />

Abgeschiedenheit. Ob einsame<br />

Lesestunde oder vertraute Zweisamkeit<br />

–wer sich hierher verkriecht,<br />

möchte nicht so rasch<br />

gefunden werden. Und sollte<br />

überraschend Regen einsetzen,<br />

hält das dichte Blätterdach dem<br />

ersten Schauer mühelos st<strong>an</strong>d.<br />

Saskia Richter<br />

wenn sie beim Durchschreiten<br />

eines Durchg<strong>an</strong>gs erst allmählich<br />

ins Blickfeld rückt oder wenn <strong>an</strong><br />

einem geschlungenen Pfad<br />

plötzlich ein kurzer Abstecher in<br />

ein geheimnisvolles Separee abzweigt.<br />

Lauben lehnen sich<br />

zudem gerne <strong>an</strong> Mauern oder<br />

Gehölzstreifen <strong>an</strong>. Warum sie<br />

also nicht gleich als Nische in<br />

eine Hecke integrieren? Die<br />

grüne „Eindeckung“ übernehmen<br />

d<strong>an</strong>n nicht Kletterpfl<strong>an</strong>zen, sondern<br />

Rotbuche, Hainbuche oder<br />

Feldahorn.<br />

Ein<br />

Nischendasein?<br />

Das führt <strong>die</strong>se Heckenlaube<br />

nur scheinbar. Denn im Garten<br />

wird sie sich schnell zu einem<br />

der Lieblingsplätze mausern.<br />

Was esdazu braucht? Wieder<br />

einen stabil ver<strong>an</strong>kerten Rosenbogen<br />

wie im ersten <strong>Bei</strong>spiel.<br />

Die Rückw<strong>an</strong>d besteht in <strong>die</strong>sem<br />

Fall aber aus einer halbkreisförmig<br />

oder flach oval<br />

gebogenen Baustahlmatte (feuerverzinkt<br />

oder mit Rostschutz<strong>an</strong>strich<br />

versehen). Ab der<br />

Höhe, in der <strong>die</strong> „Dachneigung“<br />

einsetzt, werden <strong>die</strong> Querstreben<br />

mit einem Trennschleifer<br />

oder Bolzenschneider herausgeschnitten<br />

und <strong>die</strong> senkrechten<br />

Stahlstäbe kuppelförmig<br />

nach innen gebogen. Die Enden<br />

d<strong>an</strong>n mit Bindedraht am Rosenbogen<br />

fixieren, Überstehendes<br />

abschneiden. Von Heckengehölzenüberwachsen,<br />

schmiegt<br />

sich <strong>die</strong>se<br />

grüne<br />

Grotte<br />

perfekt<br />

in einen<br />

verwunschenenGartenwinkel.<br />

Lauben –Thema<br />

mit Variationen<br />

„Die Idee war, einen rom<strong>an</strong>tischen<br />

Platz für Mußestunden<br />

zu schaffen, der F<strong>an</strong>tasie viel<br />

Raum bietet“, so Thomas<br />

Jünem<strong>an</strong>n von Garpa.<br />

Der B<strong>an</strong>kpavillon aus Pl<strong>an</strong>tagenholz<br />

ist st<strong>an</strong>desgemäß mit<br />

Schieferschindeln eingedeckt,<br />

für 3.900 €<br />

�<br />

Fertige Lauben sind rasch aufgestellt.<br />

Das Einwachsen mit<br />

Kletterern dauert d<strong>an</strong>n allerdings<br />

doch noch ein bisschen.<br />

Macht nichts –<strong>die</strong> zierliche<br />

Rosenb<strong>an</strong>k Bes<strong>an</strong>çon von<br />

Pötschke Ambiente sieht auch<br />

„pur“ gut aus. Aus Eisen,<br />

grün-gold <strong>an</strong>tik patiniert,<br />

für 129 €<br />

Fotos: Elke Borkowski (2), Classic Garden Elements/winfried Rusch, GAP Photos/Suzie Gibbons, Garpa, Garten &Design, Christi<strong>an</strong> Gehler (3), JVA Heilbronn, Mari<strong>an</strong>ne Majerus, Pötschke Ambiente, Woga. Illustrationen: Helga Meyer


72<br />

BAUERNBLATT HAUSGARTEN 14. AUGUST 2010<br />

Die Besten wachsen im eigenen Garten<br />

Pfirsiche reifen am Baum aus<br />

Sonnengereifte, köstlich duftende,<br />

süße, saftige Pfirsiche wachsen nur<br />

im eigenen Garten. Kein gekaufter<br />

Pfirsich kommt einer auf der eigenen<br />

Scholle gereiften Frucht geschmacklich<br />

gleich, weil Pfirsichfrüchte<br />

ihr volles Aroma nur entwickeln,<br />

wenn sie am Baum ausreifen.<br />

In <strong>die</strong>sem Zust<strong>an</strong>d reagieren sie jedoch<br />

so empfindlich auf jeden Druck,<br />

dass sie nicht vers<strong>an</strong>dfähig sind. Infolgedessen<br />

werden Pfirsiche für den<br />

Markt üblicherweise hartreif geerntet.<br />

Diese bekommen trotz bester Beh<strong>an</strong>dlung<br />

nie das Aroma wie am<br />

Baum ausgereifte. Das ist einfach so.<br />

Außerdem reifen Pfirsiche ziemlich<br />

ungleichmäßig, Früchte <strong>an</strong> sonnendurchfluteten<br />

Zweigen eher als<br />

solche in schattigeren Partien der<br />

Baumkrone. Besonders frühe und<br />

mittelfrühe Sorten verhalten sich so.<br />

M<strong>an</strong> spricht in <strong>die</strong>sem Zusammen-<br />

Feldsalat <strong>jetzt</strong> säen<br />

Rapunzeln für <strong>die</strong><br />

kalte Jahreszeit<br />

Bis spätestens Mitte August sollte<br />

Feldsalat für <strong>die</strong> Herbsternte ausgesät<br />

werden. Der ideale Reihenabst<strong>an</strong>d<br />

beträgt etwa 10 bis<br />

15 cm. Für eine optimale Keimung<br />

sind <strong>die</strong> Samen etwa 1,5 cm<br />

tief in den Boden einzubringen<br />

und das Beet gleichmäßig feucht<br />

zu halten. <strong>Bei</strong> den großblättrigen<br />

Sorten wie ,Holländischer Breitblättriger’<br />

erleichtert m<strong>an</strong> sich<br />

<strong>Ernte</strong>- und Putzarbeiten, indem<br />

<strong>die</strong> Blätter einfach mit der H<strong>an</strong>d<br />

vorsichtig zusammengefasst und<br />

mit dem Messer abgeschnitten<br />

werden. Das Herz wächst wieder<br />

nach, sodass bis Weihnachten je<br />

nach Witterung zwei bis drei<br />

Schnitte möglich sind.<br />

Text und Foto: Karin Stern<br />

Feldsalatsamen 1,5 cm tief säen.<br />

h<strong>an</strong>g von folgender Fruchtreife. Mit<br />

Rücksicht darauf pflücken Gartenbesitzer<br />

mehrmals durch und ernten jeweils<br />

nur <strong>die</strong> wirklich<br />

vollreifen Früchte.<br />

EineFrucht ist schönerals<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>dere: fast<br />

wie gemalt, mit roten<br />

Bäckchen und flaumig<br />

behaart, das Ergebnis<br />

vorhergehender guter<br />

Allgemeinpflege. Pfirsichbäume<br />

sind ver<strong>an</strong>lagungsgemäß<br />

dazu<br />

bereit, alljährlich viele<br />

Früchte zu bilden, falls<br />

nicht Winter- oder<br />

Spätfröste, Hunger<br />

oder Durst sie dar<strong>an</strong><br />

hindern. Rechtzeitiges<br />

Ausdünnen zu starken<br />

Fruchtbeh<strong>an</strong>ges trägt wesentlich dazu<br />

bei, dass zwar weniger, jedoch genügend<br />

große, gut ausgebildete Früchte<br />

Gladiolen<br />

Großartiger Vasenschmuck<br />

Jetzt blühen sie wieder: große und<br />

kleine Garten-Gladiolen. Ihre Ahnen<br />

sind keine heimischen Arten, sondern<br />

Zugereiste aus wärmeren Gegenden.<br />

Das erklärt <strong>die</strong> Vorliebe für<br />

Sonne und Wärme, <strong>die</strong> so weit geht,<br />

dass <strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zen hier nicht winterhart<br />

sind.<br />

Großblumige Sorten beh<strong>an</strong>delt<br />

m<strong>an</strong> ambesten als Schnittblumenliefer<strong>an</strong>ten,<br />

weil sie immer etwas extravag<strong>an</strong>t<br />

wirken und sich daher etwas<br />

schwertun, sich mit <strong>an</strong>deren, natürlicher<br />

wirkenden Pfl<strong>an</strong>zen zu arr<strong>an</strong>gieren.<br />

Außerdem ist das jährlich sich wiederholende<br />

Pfl<strong>an</strong>zen im Frühjahr und<br />

Aufnehmen im Herbst zwischen <strong>an</strong>deren<br />

Gewächsen umständlich und etwas<br />

mühsam. Daher setzt m<strong>an</strong> solche<br />

Gladiolen gescheiterweise auf ein gesondertes<br />

Schnittblumenbeet im<br />

Nutzgarten. Da <strong>die</strong> einzelne Pfl<strong>an</strong>ze<br />

wenig Platz be<strong>an</strong>sprucht, passen auf<br />

1m²bis zu 70 oder noch mehr Knollen.<br />

Über <strong>die</strong> bepfl<strong>an</strong>zte Fläche<br />

sp<strong>an</strong>nt m<strong>an</strong> einen großmaschigen<br />

Zaun und befestigt <strong>die</strong>sen <strong>an</strong> Eckpfählen.<br />

Die sprießenden Gladiolen<br />

wachsen durch <strong>die</strong> Maschen – m<strong>an</strong><br />

braucht nicht umständlich jeden Stiel<br />

zu stäben und <strong>an</strong>zubinden, was sonst<br />

nötig ist, weil großblumige Gladiolen<br />

entstehen, ohne dass <strong>die</strong>s den Baum<br />

überfordertund er vorzeitig vergreist.<br />

Dies Ausdünnen muss jedoch <strong>schon</strong> im<br />

Pfirsichfrüchte schmecken umso besser, jevollständiger<br />

sie am Baum ausreifen. Sie müssen weich und saftig sein.<br />

Foto: Ilse Jaehner<br />

Juni erfolgen. Jetzt, im hohen Sommer,<br />

ist eher darauf zu achten, dass<br />

den Bäumen genügend Wasser zur<br />

leicht kippen, besonders wenn <strong>die</strong><br />

schweren Blütenrispen in Wind und<br />

heftigen Regen kommen.<br />

Prima Schnittgladiolen sehen so<br />

aus: Blüten mit leuchtenden Farben<br />

in reinen Tönen, einfarbig oder mehrfarbig.<br />

Form und Linienführung im<br />

Blütenaufbau sollen <strong>an</strong>sprechen. Die<br />

Blütengröße von guten Schnittsorten<br />

beträgt mindestens 15 cm. Die Blüten<br />

sollen in Zweierreihe wohlgeordnet<br />

und locker nebenein<strong>an</strong>der stehen als<br />

komplette Blütenähre.Wenn sich außerdem<br />

gleichzeitig fünf bis zehn,<br />

besser noch mehr Blüten eines Blütenst<strong>an</strong>des<br />

öffnen –umso besser. Mit<br />

insgesamt 20 Blüten eines Blütenst<strong>an</strong>des<br />

soll sich der Flor über einen<br />

längeren Zeitraum erstrecken. Geschnitten<br />

wird d<strong>an</strong>n, wenn <strong>die</strong> untersten<br />

Knospen <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen, Farbe zu zeigen.<br />

Neben den hohen Gladiolen behaupten<br />

sich mehr und mehr niedrigere<br />

mit kleinen Blüten, <strong>die</strong> sich für<br />

<strong>die</strong> Verwendung zusammen mit <strong>an</strong>deren<br />

Pfl<strong>an</strong>zen besser eignen. Sie dominieren<br />

weniger, sind insgesamt<br />

st<strong>an</strong>dfester und weniger windempfindlich.<br />

Dies gilt für <strong>die</strong> etwa 100 cm<br />

hohen sogen<strong>an</strong>nten Butterfly-Gladiolen<br />

mit lockereren Blütenständen,<br />

kleineren, häufig mehrfarbenen Blüten<br />

mit gewellten Rändern. Noch<br />

Verfügung steht. Das gilt besonders<br />

für Spalierbäume vor sonnigen, warmen<br />

Mauern. Es empfiehlt sich, im<br />

Wurzelbereich solcher Bäume mehrere<br />

Dränrohre senkrecht in <strong>die</strong> Erde zu<br />

bringen und in <strong>die</strong>se zu gießen, damit<br />

das Wasser direkt <strong>an</strong> <strong>die</strong> Wurzeln gel<strong>an</strong>gt.<br />

Pfirsiche fruchten <strong>an</strong> einjährigem<br />

Holz, verkahlen leicht und rasch, falls<br />

nicht sinnvoller Schnitt <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

verhindert. Auch werden<br />

<strong>die</strong> Kronen schnell zu umf<strong>an</strong>greich<br />

und dicht. Daher ist es ratsam, Pfirsichbäume<br />

sofort nach der <strong>Ernte</strong> entsprechend<br />

auszulichten, sodass im<br />

Frühjahr nur noch geringfügige Korrekturen<br />

sowie das Einkürzen zu l<strong>an</strong>ger<br />

Triebe erfolgen müssen. Entbehrlich<br />

sind alle Triebe, <strong>die</strong> das Kroneninnere<br />

zu dicht machen, <strong>die</strong> m<strong>an</strong><br />

nicht zur eventuellen Verjüngung<br />

braucht oder <strong>die</strong> nicht als Fruchtträger<br />

taugen. Ilse Jaehner<br />

Sämtliche Blütenknospen einer Gladiolenrispe<br />

blühen in der Vase nach Schnitt<br />

zur rechten Zeit von unten nach oben auf.<br />

Foto: Ilse Jaehner<br />

niedriger,nur 40 bis 60 cm hoch, werden<br />

Zwerggladiolen, <strong>die</strong> gruppenweise<br />

zu niedrigen Stauden und Sommerblumen<br />

passen. Ausnahmslos alle Gladiolen<br />

lieben vollsonnige Lage und<br />

durchlässigen, humosen, ausreichend<br />

feuchten Boden. Ilse Jaehner

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