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Köstliches Fleisch und essbare Blüten

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■ BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 Garten<br />

Nur wenige Gemüsearten gelingen<br />

im Anbau so sicher wie Zucchini.<br />

Mit länglichen oder r<strong>und</strong>en<br />

Früchten in Grün <strong>und</strong> Gelb kommt<br />

außerdem Abwechslung auf den<br />

Tisch. Ausreichend Wasser <strong>und</strong><br />

Dünger zählen zu den Voraussetzungen<br />

für eine verblüffend gute<br />

Ernte.<br />

Der erklärte Lieblingsplatz der<br />

Zucchini liegt sonnig auf humosem,<br />

feuchtem <strong>und</strong> nährstoffreichem Boden.<br />

Der Wärmebedarf der Pflanze<br />

fällt etwas niedriger aus als der von<br />

Gurken, daher kommen Zucchini<br />

selbst an einem halbschattigen<br />

Standort noch zurecht. Hohe Bodentemperaturen<br />

begünstigen die Entwicklung<br />

der Pflanze <strong>und</strong> sorgen für<br />

einen früheren Erntebeginn, daher<br />

ist eine großzügige Abdeckung der<br />

Pflanzstelle mit schwarzer Mulchfolie<br />

empfehlenswert. Sie fängt die<br />

wärmenden Sonnenstrahlen ein <strong>und</strong><br />

gibt sie an den Boden weiter. Vor<br />

dem Auflegen der Folie ist die Erde<br />

durchdringend zu wässern. Werein<br />

bis zwei „Gießschlitze“ in die Folie<br />

schneidet, kann bei ausbleibendem<br />

Vonden zwei bis drei Jungpflanzen pro Topf bleibt nur die<br />

kräftigste stehen.<br />

Die schwarze Mulchfolie erhöht die Bodentemperatur <strong>und</strong><br />

begünstigt die schnelle Entwicklung der Pflanze im Mai<br />

<strong>und</strong> Juni.<br />

Variantenreiche Zucchini<br />

<strong>Köstliches</strong> <strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> <strong>essbare</strong> <strong>Blüten</strong><br />

Regen einfacher wässern.<br />

Pro Pflanze rechnet<br />

man etwa 1 m²<br />

Platzbedarf. Für die<br />

Versorgung einer vierköpfigen<br />

Familie mit<br />

frischen Früchten ist<br />

eine Pflanze ausreichend,<br />

soll zusätzlich<br />

konserviert werden<br />

oder ist der Frischverbrauch<br />

höher, lohnt<br />

sich eine zweite Pflanze.<br />

Gleichmäßige <strong>und</strong><br />

ausreichende Bodenfeuchtigkeit<br />

garantiert eine gute<br />

Fruchtbildung. Lang anhaltendes<br />

Regenwetter lässt manchmal junge<br />

Früchte am Ansatz faulen. Hier hilft<br />

eine Unterlage aus Stroh weiter,falls<br />

nicht mit Mulchfolie gearbeitet<br />

wird. Die Pflanzen stellen bei Temperaturen<br />

unter 10 °C das Wachstum<br />

ein, junge Früchte werden bei noch<br />

niedrigeren Temperaturen abgestoßen.<br />

Die Ernte erfolgt von Juni bis<br />

Oktober. Durch kühlere Nächte bedingt<br />

lässt der Ertrag ab Ende August<br />

nach. Es empfiehlt sich, die<br />

Früchte mit einer Länge von 15 bis<br />

Die <strong>Blüten</strong> lassen sich nach dem<br />

Entfernen der Staubgefäße füllen<br />

oder in Teig ausbacken.<br />

20 cm zu ernten,<br />

da sie sehr zart<br />

sind <strong>und</strong> besser<br />

schmecken als<br />

die übersehenen Früchte, die zu großen<br />

Keulen herangewachsen sind.<br />

Die ideale Lagertemperatur liegt bei<br />

12 bis 14 °C, die Früchte bleiben etwa<br />

ein bis zwei Wochen lang frisch.<br />

Im Kühlschrank aufbewahrt, werden<br />

sie schnell gummiartig weich<br />

<strong>und</strong> verlieren ihren Glanz. Zucchini<br />

können klein geschnitten blanchiert<br />

oder roh für etwa acht bis zehn Monate<br />

eingefroren werden.<br />

Die Früchte erntet man mit einer Länge von 15 bis<br />

20 cm. Fotos: Karin Stern<br />

Eine attraktive Abwechslung für Liebhaber: Die gelb-r<strong>und</strong>e<br />

Zucchini ‚Floridor’ schmeckt ausgezeichnet <strong>und</strong> eignet<br />

sich außerdem für Dekorationszwecke.<br />

Ausgewachsen beansprucht die Zucchini etwa 1m²Platz.<br />

Die Sortenauswahl am Samenständer<br />

lässt keine Wünsche offen:<br />

neben grünen (Sortentipp: ‚Mastil’)<br />

<strong>und</strong> gelben (‚Goldrush’) länglichen<br />

Früchten finden sich auch Sorten mit<br />

leuchtend gelben (‚Floridor’) <strong>und</strong><br />

grünen r<strong>und</strong>en Früchten (‚Eight<br />

Ball’) im Angebot. Nebeneinander<br />

gepflanzt, bilden sie einen schönen<br />

Kontrast. Werden optimalen Erntezeitpunkt<br />

verpasst, kann die r<strong>und</strong>en<br />

Früchte ausreifen lassen <strong>und</strong> sie wie<br />

Zierkürbisse für dekorative Zwecke<br />

einsetzen. Neben den Früchten lassen<br />

sich auch die gelben <strong>Blüten</strong> in<br />

der Küche verwenden. Vordem Füllen<br />

mit Gemüse, Obst oder Herzhaftem<br />

oder dem Ausbacken in Teig<br />

sind Staubgefäße, Fruchtknoten <strong>und</strong><br />

der grüne Kelch zu entfernen.<br />

Da die Pflanzen keinen Frost vertragen,<br />

ist Anzucht ab Mitte April in<br />

Töpfchen (drei Samen pro Topf)<br />

oder Direktsaat aufs Beet ab Mitte<br />

Mai empfehlenswert. Zeigen alle<br />

drei Keimlinge die ersten Blätter,<br />

bleibt nur die kräftigste Pflanze stehen.<br />

Nach den Eisheiligen kommt<br />

die vorgezogene Pflanze aufs Beet.<br />

Für die Deckung des hohen Nährstoffbedarfs<br />

der Zucchini eignet sich<br />

Tomatenlangzeitdünger, der auch<br />

für andere fruchttragende Pflanzen<br />

wie Gurken oder Kürbisse verwendet<br />

wird. Man gibt den Dünger nach<br />

Packungsanleitung gleich mit ins<br />

Pflanzloch. Positiv wirken außerdem<br />

reichliche Kompostgaben bereits im<br />

Herbst vor der Pflanzung oder im<br />

zeitigen Frühjahr, ebenso wie eine<br />

14-tägige Düngung mit Brennnesseljauche<br />

(1:10 verdünnt).<br />

Karin Stern<br />

Siehe auch „Aufs Korngenommen“,<br />

Seite 60.<br />

65


66 Garten BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />

Johannisbeerengeltenhinsichtlich<br />

Klima, Platzbedarf <strong>und</strong> Boden als<br />

recht anspruchslos. Die einzige<br />

Herausforderung besteht in der<br />

Auswahl der Fruchtfarbe, die von<br />

Verwendungszweck <strong>und</strong> persönlichen<br />

Vorlieben abhängt.<br />

Auf nährstoffreichen, humosen,<br />

feuchten <strong>und</strong> tiefgründigen Böden<br />

fühlen sich Johannisbeeren sehr<br />

wohl. Aber auch an ungünstigeren<br />

Standorten liefern sie Jahr für Jahr<br />

gute Ernten, solange der Strauch ausreichend<br />

sonnig steht. Wer mehrere<br />

Sträucher zu einer Gruppe zusammenfasst,<br />

achtet auf einen Pflanzabstand<br />

von etwa 2m.Getopfte Sträucher<br />

pflanzt man vom Frühjahr bis<br />

zum Herbst. Als bester Pflanztermin<br />

empfiehlt sich die Zeit vor dem Austrieb<br />

im Frühjahr. Für gute Startbedingungen<br />

sorgen die Verbesserung<br />

Kaltes Wetter während der Johannisbeerblüte<br />

kann zum Verrieseln führen<br />

<strong>und</strong> damit den Ertrag schmälern.<br />

Die alten, herauszuschneidenden<br />

Äste sind gut am dunkleren Holz<br />

erkennbar.<br />

Vitaminreiche Johannisbeeren bieten tolle Verwendungsmöglichkeiten<br />

Weiß, rot oder schwarz?<br />

des Bodens mit reifem Kompost <strong>und</strong><br />

eine Schicht Rindenmulch im Kronenbereich.<br />

Das hält die Feuchtigkeit in<br />

der Erde <strong>und</strong> verhindert lästige Unkrautbildung.<br />

Frisch gepflanzte<br />

Sträucher reagieren empfindlich auf<br />

Trockenheit. Als Düngung ist die<br />

frühjährliche Kompostgabe in der<br />

Regel ausreichend.<br />

Die im April erscheinenden <strong>Blüten</strong><br />

der roten <strong>und</strong> weißen Johannisbeeren<br />

sind selbstfruchtbar, eine Bestäubung<br />

durch fremde Pollen fördert jedoch Ertrag<br />

<strong>und</strong> Qualität der Früchte. Bei<br />

schwarzen Johannisbeeren empfiehlt<br />

sich die Pflanzung einer zweiten Sorte.<br />

Beim Schnitt der Sträucher kann<br />

selbst ein Anfänger nichts verkehrt<br />

machen. Rote <strong>und</strong> weiße Johannisbeeren<br />

tragen an den zwei- bis dreijährigen<br />

Zweigen Früchte. Die Gerüstäste<br />

frisch gepflanzter Sträucher<br />

schneidet man um etwa ein Drittel zurück,<br />

um die Triebbildung anzuregen.<br />

Nach drei bis vier Jahren steht der Verjüngungsschnitt<br />

an, der nun alljährlich<br />

nach der Ernte vorgenommen wird:<br />

Äste, die älter als vier Jahre sind (erkennbar<br />

am dunkleren Holz), sind direkt<br />

am Boden abzuschneiden. Pro<br />

Strauch genügen acht bis zwölf ges<strong>und</strong>e,<br />

kräftige Triebe. Sinnvoll ist es,<br />

in jedem Jahr zwei bis drei alte Zweige<br />

zu entfernen <strong>und</strong> die gleiche Anzahl<br />

junger Triebe nachzuziehen. Der<br />

Schnitt bei Stämmchen erfolgt auf die<br />

gleiche Weise, wobei jedoch maximal<br />

zehn Gerüstäste stehen bleiben, damit<br />

die Krone nicht zu schwer wird.<br />

Das Risiko des Stammbruchs ist besonders<br />

zur Erntezeit sehr hoch, wenn<br />

Sommergewitter heftig an der schweren<br />

Krone zerren.<br />

Schwarze Johannisbeeren bilden<br />

Früchte an den einjährigen Zweigen,<br />

die im Jahr zuvor gebildet wurden.<br />

Deshalb sind Ernte <strong>und</strong> Schnitt leicht<br />

zu kombinieren, indem tragende<br />

Zweige direkt am Boden abgeschnitten<br />

werden. Hat der Strauch jedoch<br />

bis zur Ernte nicht genügend neue<br />

Jungtriebe gebildet, sind die tragenden<br />

Äste bis auf die Jungtriebe zurückzuschneiden,<br />

die sich im unteren<br />

Drittel der alten Zweige bilden. Auch<br />

ein Rückschnitt der Haupttriebe um<br />

etwa ein Drittel regt zum Wachstum<br />

an. Ein ausgewachsener Strauch<br />

kommt mit acht Haupttrieben aus.<br />

Rote Johannisbeeren:<br />

Verwendung bei Vollreife für<br />

Frischverzehr, Saft, Marmelade, Gelee,<br />

Kuchen, Desserts, Kompott <strong>und</strong><br />

‚Jonkheer van Tets’ ist eine<br />

robuste <strong>und</strong> sehr ertragreiche<br />

Sorte für den<br />

Hausgarten.<br />

in Soßen zu Wild <strong>und</strong> Geflügel. Kräftiges<br />

Aroma, ausgeprägte Säure. Sortentipp:<br />

‚Jonkheer van Tets’ –mittelstarker,<br />

kugeliger Wuchs, robust,<br />

auch für leichte Böden geeignet, sehr<br />

große Früchte, lange Trauben, Reife<br />

Ende Juni/Anfang Juli, jährlich zuverlässig<br />

hoher Ertrag.<br />

Weiße Johannisbeeren:<br />

Verwendung aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />

Samenanteils eher für Wein- <strong>und</strong><br />

Sektherstellung, Saft <strong>und</strong> Gelee. Geschmack<br />

angenehm mild, süßsauer,<br />

aromatisch, geringer Säure- <strong>und</strong> Vitamin-C-Gehalt.<br />

Sortentipps: ‚Weiße<br />

Versailler’ –mittelstarker Wuchs, mittelgroße<br />

Früchte, Reife ab Mitte Juli<br />

WeißeJohannisbeerenhaben<br />

einen geringen Säuregehalt<strong>und</strong>schmeckenmilder<br />

als die roten Sorten.<br />

Aromatisch, lecker <strong>und</strong><br />

auch sehr ges<strong>und</strong>: die<br />

schwarze Johannisbeere<br />

‚Titania’.<br />

<strong>und</strong> ‚Zitavia’ – starker, sparriger<br />

Wuchs, mittelgroße bis große Früchte<br />

an langen Trauben, Reife Anfang Juli.<br />

Schwarze Johannisbeeren:<br />

Verwendung bei Vollreife für<br />

den Frischverzehr, Marmelade,<br />

Saft, Gelee, Likör. Farbintensiv, Geschmack<br />

herbsäuerlich, sehr aromatisch.<br />

Sortentipp: ‚Titania’ –starker,<br />

aufrechter Wuchs, resistent gegen<br />

Johannisbeergallmilbe, Rost, Blattfallkrankheit<br />

<strong>und</strong> Mehltau, sehr<br />

große Früchte mit ausgewogenem<br />

Zucker-Säure-Verhältnis <strong>und</strong> viel<br />

Vitamin C, Reife Mitte bis Ende Juli,<br />

hoher Ertrag, reife Früchte lange<br />

am Strauch haltbar. Karin Stern<br />

Ein dicht belaubtes, voller Beeren hängendes Stämmchen ist ohne Stütze bei<br />

Sommergewittern bruchgefährdet. Fotos: Karin Stern


■ BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 Garten<br />

ImerstenJahrbildensienurBlätter,<br />

aber im zweiten Jahr kommt ihre<br />

große St<strong>und</strong>e, wenn die <strong>Blüten</strong><br />

erscheinen. Zu den sogenannten<br />

zweijährigen Blumen gehören<br />

Bartnelken, Fingerhut, Gänseblümchen,<br />

Goldlack, Hornveilchen,Islandmohn,Marienglockenblume,<br />

Stiefmütterchen, Stockrosen<br />

<strong>und</strong> Vergissmeinnicht.<br />

Spätestens Anfang August muss<br />

ausgesät werden, wenn sie nächstes<br />

Jahr blühen sollen. Als Gr<strong>und</strong>regel<br />

gilt: Je rauer das Klima, desto eher<br />

verschiebt sich der Aussaattermin<br />

auf Mitte Juni/Anfang Juli.<br />

Am besten bereitet man für diese<br />

Blumen ein Anzuchtbeet vor, auf<br />

dem die Samen in Reihen von 10 cm<br />

dünn nach Anweisung auf den Tütchen<br />

ausgebracht werden. Einige<br />

Vertreter, wie der Fingerhut, sind<br />

nämlich Lichtkeimer <strong>und</strong> vertragen<br />

keine Abdeckung, andere, wie zum<br />

Beispiel Islandmohn, wünschen nur<br />

eine ganz dünne Erdschicht, Stiefmütterchen<br />

<strong>und</strong> Vergissmeinnicht<br />

allerdings möchten dick mit Erde<br />

bedeckt werden.<br />

Bis zum Keimen sind die Saatbeete<br />

immer leicht feucht zu halten. Bei<br />

heißer, trockener Witterung ist ein<br />

tägliches Gießen morgens <strong>und</strong><br />

abends erforderlich. Nach dem Auflaufen<br />

werden zu dicht stehende<br />

Keimlinge auf 5mal 5cmpikiert. Im<br />

Spätherbst, aber auch noch im Frühjahr<br />

erhalten die Pflanzen ihren<br />

Für das nächste Jahr vorsorgen<br />

Jetzt werden zweijährige Blumen ausgesät<br />

Seerosenblätter werden zurzeit häufig auf<br />

den Blattunter- <strong>und</strong> -oberseiten von Insektenlarven<br />

parasitiert. Es handelt sich um die<br />

Larven des Seerosenblattkäfers, die durch<br />

einen Minierfraß auffallen. Die Larven sind<br />

wenige Millimeter groß, von bräunlichschwarzer<br />

Farbe <strong>und</strong> zeichnen sich durch eine<br />

gewaltige Gefräßigkeit aus. Die Larven<br />

sowie die Käfer schädigen Blätter, Knospen<br />

<strong>und</strong> <strong>Blüten</strong>, was sich an Loch-, Minier- oder<br />

Schabefraß zeigt.<br />

Da sich im Lebensraum Teich nützliche <strong>und</strong><br />

schädliche Organismen kaum voneinander<br />

trennen lassen, ist eine Duldung beziehungsweise<br />

in kleinsten Teichen eine schonende<br />

Vorgehensweise anzuraten. Chemikalien<br />

zur Abwehr bestimmter Erscheinun-<br />

Ab Sommeranfang zeigen sich die<br />

großen <strong>Blüten</strong> derMarienglockenblumen,<br />

die in den Farben Weiß, Rosa<br />

<strong>und</strong> Blau in Trauben herabhängen.<br />

Foto: N&G<br />

endgültigen Platz auf Sommerblumenbeeten,<br />

zwischen Stauden, zur<br />

Einfassung von Beeten <strong>und</strong> Wegen<br />

oder in Kübeln <strong>und</strong> Schalen.<br />

In den meisten Gärten werden<br />

von den Zweijahresblumen Stiefmütterchen<br />

<strong>und</strong> Vergissmeinnicht<br />

als Frühlingsblüher bevorzugt. Um<br />

für Abwechslung unter diesen Blumen<br />

zu sorgen, empfiehlt es sich,<br />

auch einmal eher unbekanntere<br />

Vertreter auszuprobieren, die je<br />

nach Art vom Frühling bis zum<br />

Herbst aufblühen.<br />

VomAussehen ähnlich wie Stiefmütterchen,<br />

aber nicht so knallbunt,<br />

sondern in zarten Gelb- <strong>und</strong><br />

Blautönen blühend, sind die Hornveilchen.<br />

Sie bieten sich bei der naturnahen<br />

Gartengestaltung als Einfassung<br />

für Beete, zur Pflanzung in<br />

Steingärten <strong>und</strong> in Trögen <strong>und</strong><br />

Töpfen an. Für unzählige Farbtupfer<br />

im Frühjahr sorgen die niedrigen<br />

Kultur-Gänseblümchen, die<br />

überall, wo Platz ist, hingepflanzt<br />

werden.<br />

VomFrühjahr bis in den Sommer<br />

hinein blüht der stark duftende<br />

Goldlack mit gelben bis braunroten<br />

Farben, der bis zu 70 cm groß werden<br />

kann. VonJuni bis August folgen<br />

dann unermüdlich die Bartnelken,<br />

die sich durch vielfältige Farbvariationen<br />

auszeichnen; neben<br />

einfarbigen weißen, rosa bis dunkelroten<br />

<strong>Blüten</strong> gibt es auch auffällige<br />

zweifarbige Varianten.<br />

Ab Sommeranfang zeigen sich die<br />

großen <strong>Blüten</strong> der Marienglockenblumen,<br />

die in den Farben Weiß,<br />

Rosa <strong>und</strong> Blau in dichten Trauben<br />

herabhängen. Sie passen gut an<br />

freie Stellen zwischen Stauden <strong>und</strong><br />

eignen sich zum Schnitt für die Vase.<br />

Islandmohn mit seinen zarten,<br />

farbigen <strong>Blüten</strong>schalen <strong>und</strong> einer<br />

Höhe von gut 30 cm harmoniert angenehm<br />

mit anderen Pflanzen in<br />

Steingärten oder als Einfassung zu<br />

Beeten <strong>und</strong> Rabatten.<br />

Absammeln statt chemisch bekämpfen<br />

Gefräßige Seerosenblattkäfer<br />

Im Teich lassen sich nützliche <strong>und</strong> schädliche Insekten<br />

kaum trennen. Foto: Dirk Schelpe/pixelio<br />

Mehr in den Hintergr<strong>und</strong> gehören<br />

die bis zu 1,5 mhohen, in ausdrucksvollen<br />

Pastellfarben blühenden<br />

Riesen-Gartenfingerhüte <strong>und</strong><br />

die noch größer werdenden, strahlend<br />

gelb blühenden Königskerzen,<br />

welche immergrüne Gehölzpflanzungen<br />

<strong>und</strong> Staudenrabatten beleben.<br />

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Manche dieser Pflanzen, wie<br />

Bartnelken, kommen noch mehrere<br />

Jahre wieder, andere samen sich<br />

aus, sodass viele Zweijahresblumen<br />

mit der Zeit von ganz alleine im Garten<br />

heimisch werden <strong>und</strong> die <strong>Blüten</strong>fülle<br />

bereichern.<br />

N&G<br />

gen sollte man strikt meiden, da sie zudem<br />

im Wasser stärker <strong>und</strong> länger wirken <strong>und</strong><br />

die ganze Lebenswelt betroffen wird.<br />

Biologische Mittel, die aus einer Margeritenart<br />

(Wirkstoff Pyrethrum) gewonnen<br />

werden, dürfen auch auf keinen Fall verwendet<br />

werden, da sie tödlich giftig für alle<br />

Kaltblütler,also auch für Amphibien <strong>und</strong> Fische<br />

sind. Entdeckt man an den betroffenen<br />

Pflanzenblättern viele Tiere, so werden sie<br />

eingesammelt, oder man zerdrückt sie, soweit<br />

man an die Seerosenblätter herankommt,<br />

was bei einem kleinen Teich kein<br />

großes Problem sein wird. So lassen sich<br />

Massenvermehrungen verhindern, ohne zu<br />

stark in den Lebensraum Teich einzugreifen.<br />

N&G<br />

67


68 Garten BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />

Wenn im Juli die Blütezeit der Sommermargeriten<br />

beginnt, steht ihr<br />

strahlendes Weiß mit gelbem Zentrum<br />

ganz im Blickpunkt der Staudenrabatten<br />

<strong>und</strong> Beete. Andere<br />

Prachtstauden, selbst der farbenprächtige<br />

Phlox, befinden sich, als<br />

Blickfanggesehen,erstinderzweiten<br />

Reihe.<br />

Die Beliebtheit der Margeriten<br />

zeigt sich in dem seit Jahren wachsenden<br />

Sortiment. Neben im Frühjahr<br />

blühenden Stauden sieht man<br />

immer häufiger einjährige, niedrigere<br />

Margeriten. In Blumenwiesen<br />

sorgen die Wiesenmargeriten für<br />

<strong>Blüten</strong>glanz, <strong>und</strong> im Staudenbeet<br />

werden neben den hohen Großen<br />

Sommermargeriten die bunten Variationen<br />

immer begehrter. Bei allen<br />

Arten <strong>und</strong> Sorten der Margeriten<br />

eignen sich die <strong>Blüten</strong> hervorragend<br />

zum Schnitt <strong>und</strong> ergänzen<br />

farbenprächtig alle bunten Sommerblumensträuße.<br />

Um einen Überblick über die<br />

Staudenmargeriten zu erhalten,<br />

lassen sie sich am besten nach dem<br />

Blütezeitpunkt einordnen. Zu den<br />

Arten, die zuerst im Jahr ihre <strong>Blüten</strong>pracht<br />

zeigen, gehören die<br />

Stauden, wie die Weiße Frühlingsmargerite<br />

(Chrysanthemum leucanthemum),<br />

die ab Juni ihre weißen<br />

Strahlenblüten zeigt. In Blumenwiesen<br />

<strong>und</strong> flächig gepflanzt<br />

an Rändern oder unter lichten<br />

Neue Züchtungen bei Margeriten versprechen Standfestigkeit<br />

<strong>Blüten</strong>sterne des Sommers<br />

Obstbäumen kommt sie am besten<br />

zur Geltung. Für Beete geeignet ist<br />

die Bunte Frühlingsmargerite (C.<br />

coccineum), die im Juni in rosa <strong>und</strong><br />

roten Pastelltönen aufblüht.<br />

Von der <strong>Blüten</strong>größe <strong>und</strong> dem<br />

<strong>Blüten</strong>reichtum übertrifft im Sommer<br />

die Weiße Sommermargerite<br />

(C. maximum) dann alle ihre Ver-<br />

In der <strong>Blüten</strong>größe <strong>und</strong> dem <strong>Blüten</strong>reichtum übertrifft die Weiße Sommermargerite<br />

alle ihre Verwandten. Besonders standfest sind die niedrigen Sorten.<br />

Foto: N&G<br />

wandten. Bis zu 15 cm groß werden<br />

ihre strahlenden <strong>Blüten</strong> <strong>und</strong> erscheinen<br />

vom Juli bis in den September<br />

hinein.<br />

Inzwischen ist es auch gelungen,<br />

einen wesentlichen Schönheitsfehler<br />

dieser Margeriten –die Stauden<br />

fielen leicht um <strong>und</strong> lagen am Boden<br />

–wegzuzüchten. Alte Gartensorten<br />

sind deshalb weniger zu<br />

empfehlen; neue Sorten, wie ,Silberprinzesschen’<br />

mit 30 cm, ,Gruppenstolz’<br />

mit 60 cm, ,Beethoven’<br />

mit 80 cm <strong>und</strong> ,Harry Pötschke’ mit<br />

einer Höhe von 1m,sind dagegen<br />

erstaunlich standfest. Neben diesen<br />

einfach blühenden Margeriten gibt<br />

es auch noch einige gefüllte Sorten,<br />

die aber die schlichte Eleganz vermissen<br />

lassen.<br />

Für die Pflanzung im Staudenbeet<br />

ist besonders bei den weiß<br />

blühenden Sorten zu beachten,<br />

dass sie nur gezielt <strong>und</strong> einzeln<br />

verwendet werden, um nicht zu<br />

massiv zu wirken. Vom optischen<br />

Eindruck her passen sie gut zu den<br />

rot blühenden Stauden Mohn <strong>und</strong><br />

Brennende Liebe, zu blauem Eisenhut,<br />

Skabiose <strong>und</strong> Rittersporn<br />

<strong>und</strong> zu den verschiedenfarbigen<br />

Phloxarten <strong>und</strong> Lupinen. Bei anhaltender<br />

Trockenheit lohnt es<br />

sich, die Margeriten in Abständen<br />

ausreichend zu wässern. Statt täglichem<br />

Gießen von geringen Mengen<br />

ist es sinnvoller, wöchentlich<br />

einmal eine größere Menge von<br />

10 bis 20 lWasser pro m 2 auszubringen,<br />

das dann bis in größere<br />

Tiefen vordringt <strong>und</strong> nicht nur die<br />

Rittersporn blüht nach der ersten<br />

Hauptblüte im Juni ein zweites<br />

Mal im späten Juli <strong>und</strong> August,<br />

falls man dies mit entsprechenden<br />

Maßnahmen in die Wege leitet.<br />

Wichtig ist zuerst, dass die<br />

<strong>Blüten</strong>schäfte jeweils möglichst<br />

schon im Verblühen ganz entfernt<br />

werden. Ist der letzte verblüht,<br />

streut man je Pflanze<br />

40 g/m² Volldünger,gießt <strong>und</strong> arbeitet<br />

vorsichtig ein. Der Boden<br />

r<strong>und</strong> um die Pflanze muss weiter<br />

offen, locker, genügend feucht<br />

<strong>und</strong> unkrautfrei sein. Rechtzeitig<br />

vor der zweiten Blüte wird wieder<br />

gestäbt <strong>und</strong> die nun nachkommenden<br />

<strong>Blüten</strong>stände auch<br />

wieder nach dem Verblühen entfernt.<br />

Rittersporn<br />

Blauer Geselle<br />

Oberfläche benetzt, wo es schnell<br />

wieder verdunstet.<br />

Leider gehören die Staudenmargeriten<br />

zu den kurzlebigen Arten,<br />

die, am selben Platz belassen, nach<br />

einigen Jahren nur noch spärlich<br />

blühen. Deshalb ist es notwendig,<br />

sie alle zwei bis drei Jahre auszugraben,<br />

zu teilen <strong>und</strong> an einer neuen<br />

Stelle einzupflanzen. Diese geringe<br />

Mühe wird dann durch eine<br />

jährlich wiederkommende <strong>Blüten</strong>fülle<br />

belohnt. N&G<br />

Larven schädigen das Gemüse<br />

Die Larven von Kohlgallenrüsslern<br />

haben so manche Kohlpflanze<br />

auf dem Gewissen. Sie schlüpfen<br />

aus Eiern, die ausgewachsene<br />

Kohlgallenrüsslerkäfer im Frühjahr<br />

an Wurzelhälse von Kohlpflanzen<br />

in sorgfältig angebrachte,<br />

winzige Höhlen legten, stets<br />

jeweils ein Ei. Die Larven finden<br />

Nahrung an den Höhlenwandungen.<br />

Auf diesen dauernden Reiz<br />

reagieren die Pflanzen mit verstärktem<br />

Wachstum. Es entstehen<br />

r<strong>und</strong>liche, erbsen- bis haselnussgroße<br />

Wucherungen, mitunter<br />

mehrere an einer Pflanze.<br />

Dass es sich nicht um Kennzei-<br />

Kohlgallenrüssler<br />

chen von Kohlhernie handeln<br />

kann, zeigt ein Schnitt durch<br />

solch Gebilde mit der darin befindlichen<br />

Larve. Das Wachstum<br />

der Pflanzen leidet erheblich. Die<br />

Ernte fällt entsprechend aus.<br />

Befallene Pflanzen nie kompostieren!<br />

Kohl nicht nach Kohl anbauen,<br />

sondern eine weit gestellte<br />

Fruchtfolge beachten. Vorbeugend<br />

gegen Befall Setzlinge tief<br />

setzen, Algenmehl an die Wurzelhälse<br />

streuen oder anhäufeln.<br />

Pflanzen mit noch kleinen Wucherungen<br />

retten, indem man die<br />

Gallen abkneift, die Pflanzen sofort<br />

wieder setzt <strong>und</strong> gut pflegt.<br />

Rittersporn blüht am reichsten<br />

zwischen dem zweiten <strong>und</strong> fünften<br />

Standjahr.Bei r<strong>und</strong>um bester<br />

Pflege von Frühjahr bis Herbst<br />

kann man auch noch nach sieben<br />

oder acht Jahren gute Blüte voraussetzen.<br />

Danach verhindert<br />

selbst beste Pflege nicht, dass die<br />

Pflanzen stark nachlassen.<br />

Verjüngen durch Teilung ist bei<br />

Rittersporn schwierig, weil diese<br />

Stauden in sich geschlossene<br />

Wurzelstöcke bilden. Außerdem<br />

gedeihen die mit Ach <strong>und</strong> Krach<br />

gewonnenen Teilstücke schlechter<br />

als junge, wüchsige Stecklingspflanzen.<br />

Diese werden vorteilhafterweise<br />

im Frühjahr bei<br />

beginnendem Trieb gepflanzt.<br />

Ilse Jaehner

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