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Köstliches Fleisch und essbare Blüten

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66 Garten BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />

Johannisbeerengeltenhinsichtlich<br />

Klima, Platzbedarf <strong>und</strong> Boden als<br />

recht anspruchslos. Die einzige<br />

Herausforderung besteht in der<br />

Auswahl der Fruchtfarbe, die von<br />

Verwendungszweck <strong>und</strong> persönlichen<br />

Vorlieben abhängt.<br />

Auf nährstoffreichen, humosen,<br />

feuchten <strong>und</strong> tiefgründigen Böden<br />

fühlen sich Johannisbeeren sehr<br />

wohl. Aber auch an ungünstigeren<br />

Standorten liefern sie Jahr für Jahr<br />

gute Ernten, solange der Strauch ausreichend<br />

sonnig steht. Wer mehrere<br />

Sträucher zu einer Gruppe zusammenfasst,<br />

achtet auf einen Pflanzabstand<br />

von etwa 2m.Getopfte Sträucher<br />

pflanzt man vom Frühjahr bis<br />

zum Herbst. Als bester Pflanztermin<br />

empfiehlt sich die Zeit vor dem Austrieb<br />

im Frühjahr. Für gute Startbedingungen<br />

sorgen die Verbesserung<br />

Kaltes Wetter während der Johannisbeerblüte<br />

kann zum Verrieseln führen<br />

<strong>und</strong> damit den Ertrag schmälern.<br />

Die alten, herauszuschneidenden<br />

Äste sind gut am dunkleren Holz<br />

erkennbar.<br />

Vitaminreiche Johannisbeeren bieten tolle Verwendungsmöglichkeiten<br />

Weiß, rot oder schwarz?<br />

des Bodens mit reifem Kompost <strong>und</strong><br />

eine Schicht Rindenmulch im Kronenbereich.<br />

Das hält die Feuchtigkeit in<br />

der Erde <strong>und</strong> verhindert lästige Unkrautbildung.<br />

Frisch gepflanzte<br />

Sträucher reagieren empfindlich auf<br />

Trockenheit. Als Düngung ist die<br />

frühjährliche Kompostgabe in der<br />

Regel ausreichend.<br />

Die im April erscheinenden <strong>Blüten</strong><br />

der roten <strong>und</strong> weißen Johannisbeeren<br />

sind selbstfruchtbar, eine Bestäubung<br />

durch fremde Pollen fördert jedoch Ertrag<br />

<strong>und</strong> Qualität der Früchte. Bei<br />

schwarzen Johannisbeeren empfiehlt<br />

sich die Pflanzung einer zweiten Sorte.<br />

Beim Schnitt der Sträucher kann<br />

selbst ein Anfänger nichts verkehrt<br />

machen. Rote <strong>und</strong> weiße Johannisbeeren<br />

tragen an den zwei- bis dreijährigen<br />

Zweigen Früchte. Die Gerüstäste<br />

frisch gepflanzter Sträucher<br />

schneidet man um etwa ein Drittel zurück,<br />

um die Triebbildung anzuregen.<br />

Nach drei bis vier Jahren steht der Verjüngungsschnitt<br />

an, der nun alljährlich<br />

nach der Ernte vorgenommen wird:<br />

Äste, die älter als vier Jahre sind (erkennbar<br />

am dunkleren Holz), sind direkt<br />

am Boden abzuschneiden. Pro<br />

Strauch genügen acht bis zwölf ges<strong>und</strong>e,<br />

kräftige Triebe. Sinnvoll ist es,<br />

in jedem Jahr zwei bis drei alte Zweige<br />

zu entfernen <strong>und</strong> die gleiche Anzahl<br />

junger Triebe nachzuziehen. Der<br />

Schnitt bei Stämmchen erfolgt auf die<br />

gleiche Weise, wobei jedoch maximal<br />

zehn Gerüstäste stehen bleiben, damit<br />

die Krone nicht zu schwer wird.<br />

Das Risiko des Stammbruchs ist besonders<br />

zur Erntezeit sehr hoch, wenn<br />

Sommergewitter heftig an der schweren<br />

Krone zerren.<br />

Schwarze Johannisbeeren bilden<br />

Früchte an den einjährigen Zweigen,<br />

die im Jahr zuvor gebildet wurden.<br />

Deshalb sind Ernte <strong>und</strong> Schnitt leicht<br />

zu kombinieren, indem tragende<br />

Zweige direkt am Boden abgeschnitten<br />

werden. Hat der Strauch jedoch<br />

bis zur Ernte nicht genügend neue<br />

Jungtriebe gebildet, sind die tragenden<br />

Äste bis auf die Jungtriebe zurückzuschneiden,<br />

die sich im unteren<br />

Drittel der alten Zweige bilden. Auch<br />

ein Rückschnitt der Haupttriebe um<br />

etwa ein Drittel regt zum Wachstum<br />

an. Ein ausgewachsener Strauch<br />

kommt mit acht Haupttrieben aus.<br />

Rote Johannisbeeren:<br />

Verwendung bei Vollreife für<br />

Frischverzehr, Saft, Marmelade, Gelee,<br />

Kuchen, Desserts, Kompott <strong>und</strong><br />

‚Jonkheer van Tets’ ist eine<br />

robuste <strong>und</strong> sehr ertragreiche<br />

Sorte für den<br />

Hausgarten.<br />

in Soßen zu Wild <strong>und</strong> Geflügel. Kräftiges<br />

Aroma, ausgeprägte Säure. Sortentipp:<br />

‚Jonkheer van Tets’ –mittelstarker,<br />

kugeliger Wuchs, robust,<br />

auch für leichte Böden geeignet, sehr<br />

große Früchte, lange Trauben, Reife<br />

Ende Juni/Anfang Juli, jährlich zuverlässig<br />

hoher Ertrag.<br />

Weiße Johannisbeeren:<br />

Verwendung aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />

Samenanteils eher für Wein- <strong>und</strong><br />

Sektherstellung, Saft <strong>und</strong> Gelee. Geschmack<br />

angenehm mild, süßsauer,<br />

aromatisch, geringer Säure- <strong>und</strong> Vitamin-C-Gehalt.<br />

Sortentipps: ‚Weiße<br />

Versailler’ –mittelstarker Wuchs, mittelgroße<br />

Früchte, Reife ab Mitte Juli<br />

WeißeJohannisbeerenhaben<br />

einen geringen Säuregehalt<strong>und</strong>schmeckenmilder<br />

als die roten Sorten.<br />

Aromatisch, lecker <strong>und</strong><br />

auch sehr ges<strong>und</strong>: die<br />

schwarze Johannisbeere<br />

‚Titania’.<br />

<strong>und</strong> ‚Zitavia’ – starker, sparriger<br />

Wuchs, mittelgroße bis große Früchte<br />

an langen Trauben, Reife Anfang Juli.<br />

Schwarze Johannisbeeren:<br />

Verwendung bei Vollreife für<br />

den Frischverzehr, Marmelade,<br />

Saft, Gelee, Likör. Farbintensiv, Geschmack<br />

herbsäuerlich, sehr aromatisch.<br />

Sortentipp: ‚Titania’ –starker,<br />

aufrechter Wuchs, resistent gegen<br />

Johannisbeergallmilbe, Rost, Blattfallkrankheit<br />

<strong>und</strong> Mehltau, sehr<br />

große Früchte mit ausgewogenem<br />

Zucker-Säure-Verhältnis <strong>und</strong> viel<br />

Vitamin C, Reife Mitte bis Ende Juli,<br />

hoher Ertrag, reife Früchte lange<br />

am Strauch haltbar. Karin Stern<br />

Ein dicht belaubtes, voller Beeren hängendes Stämmchen ist ohne Stütze bei<br />

Sommergewittern bruchgefährdet. Fotos: Karin Stern

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