Köstliches Fleisch und essbare Blüten
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68 Garten BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />
Wenn im Juli die Blütezeit der Sommermargeriten<br />
beginnt, steht ihr<br />
strahlendes Weiß mit gelbem Zentrum<br />
ganz im Blickpunkt der Staudenrabatten<br />
<strong>und</strong> Beete. Andere<br />
Prachtstauden, selbst der farbenprächtige<br />
Phlox, befinden sich, als<br />
Blickfanggesehen,erstinderzweiten<br />
Reihe.<br />
Die Beliebtheit der Margeriten<br />
zeigt sich in dem seit Jahren wachsenden<br />
Sortiment. Neben im Frühjahr<br />
blühenden Stauden sieht man<br />
immer häufiger einjährige, niedrigere<br />
Margeriten. In Blumenwiesen<br />
sorgen die Wiesenmargeriten für<br />
<strong>Blüten</strong>glanz, <strong>und</strong> im Staudenbeet<br />
werden neben den hohen Großen<br />
Sommermargeriten die bunten Variationen<br />
immer begehrter. Bei allen<br />
Arten <strong>und</strong> Sorten der Margeriten<br />
eignen sich die <strong>Blüten</strong> hervorragend<br />
zum Schnitt <strong>und</strong> ergänzen<br />
farbenprächtig alle bunten Sommerblumensträuße.<br />
Um einen Überblick über die<br />
Staudenmargeriten zu erhalten,<br />
lassen sie sich am besten nach dem<br />
Blütezeitpunkt einordnen. Zu den<br />
Arten, die zuerst im Jahr ihre <strong>Blüten</strong>pracht<br />
zeigen, gehören die<br />
Stauden, wie die Weiße Frühlingsmargerite<br />
(Chrysanthemum leucanthemum),<br />
die ab Juni ihre weißen<br />
Strahlenblüten zeigt. In Blumenwiesen<br />
<strong>und</strong> flächig gepflanzt<br />
an Rändern oder unter lichten<br />
Neue Züchtungen bei Margeriten versprechen Standfestigkeit<br />
<strong>Blüten</strong>sterne des Sommers<br />
Obstbäumen kommt sie am besten<br />
zur Geltung. Für Beete geeignet ist<br />
die Bunte Frühlingsmargerite (C.<br />
coccineum), die im Juni in rosa <strong>und</strong><br />
roten Pastelltönen aufblüht.<br />
Von der <strong>Blüten</strong>größe <strong>und</strong> dem<br />
<strong>Blüten</strong>reichtum übertrifft im Sommer<br />
die Weiße Sommermargerite<br />
(C. maximum) dann alle ihre Ver-<br />
In der <strong>Blüten</strong>größe <strong>und</strong> dem <strong>Blüten</strong>reichtum übertrifft die Weiße Sommermargerite<br />
alle ihre Verwandten. Besonders standfest sind die niedrigen Sorten.<br />
Foto: N&G<br />
wandten. Bis zu 15 cm groß werden<br />
ihre strahlenden <strong>Blüten</strong> <strong>und</strong> erscheinen<br />
vom Juli bis in den September<br />
hinein.<br />
Inzwischen ist es auch gelungen,<br />
einen wesentlichen Schönheitsfehler<br />
dieser Margeriten –die Stauden<br />
fielen leicht um <strong>und</strong> lagen am Boden<br />
–wegzuzüchten. Alte Gartensorten<br />
sind deshalb weniger zu<br />
empfehlen; neue Sorten, wie ,Silberprinzesschen’<br />
mit 30 cm, ,Gruppenstolz’<br />
mit 60 cm, ,Beethoven’<br />
mit 80 cm <strong>und</strong> ,Harry Pötschke’ mit<br />
einer Höhe von 1m,sind dagegen<br />
erstaunlich standfest. Neben diesen<br />
einfach blühenden Margeriten gibt<br />
es auch noch einige gefüllte Sorten,<br />
die aber die schlichte Eleganz vermissen<br />
lassen.<br />
Für die Pflanzung im Staudenbeet<br />
ist besonders bei den weiß<br />
blühenden Sorten zu beachten,<br />
dass sie nur gezielt <strong>und</strong> einzeln<br />
verwendet werden, um nicht zu<br />
massiv zu wirken. Vom optischen<br />
Eindruck her passen sie gut zu den<br />
rot blühenden Stauden Mohn <strong>und</strong><br />
Brennende Liebe, zu blauem Eisenhut,<br />
Skabiose <strong>und</strong> Rittersporn<br />
<strong>und</strong> zu den verschiedenfarbigen<br />
Phloxarten <strong>und</strong> Lupinen. Bei anhaltender<br />
Trockenheit lohnt es<br />
sich, die Margeriten in Abständen<br />
ausreichend zu wässern. Statt täglichem<br />
Gießen von geringen Mengen<br />
ist es sinnvoller, wöchentlich<br />
einmal eine größere Menge von<br />
10 bis 20 lWasser pro m 2 auszubringen,<br />
das dann bis in größere<br />
Tiefen vordringt <strong>und</strong> nicht nur die<br />
Rittersporn blüht nach der ersten<br />
Hauptblüte im Juni ein zweites<br />
Mal im späten Juli <strong>und</strong> August,<br />
falls man dies mit entsprechenden<br />
Maßnahmen in die Wege leitet.<br />
Wichtig ist zuerst, dass die<br />
<strong>Blüten</strong>schäfte jeweils möglichst<br />
schon im Verblühen ganz entfernt<br />
werden. Ist der letzte verblüht,<br />
streut man je Pflanze<br />
40 g/m² Volldünger,gießt <strong>und</strong> arbeitet<br />
vorsichtig ein. Der Boden<br />
r<strong>und</strong> um die Pflanze muss weiter<br />
offen, locker, genügend feucht<br />
<strong>und</strong> unkrautfrei sein. Rechtzeitig<br />
vor der zweiten Blüte wird wieder<br />
gestäbt <strong>und</strong> die nun nachkommenden<br />
<strong>Blüten</strong>stände auch<br />
wieder nach dem Verblühen entfernt.<br />
Rittersporn<br />
Blauer Geselle<br />
Oberfläche benetzt, wo es schnell<br />
wieder verdunstet.<br />
Leider gehören die Staudenmargeriten<br />
zu den kurzlebigen Arten,<br />
die, am selben Platz belassen, nach<br />
einigen Jahren nur noch spärlich<br />
blühen. Deshalb ist es notwendig,<br />
sie alle zwei bis drei Jahre auszugraben,<br />
zu teilen <strong>und</strong> an einer neuen<br />
Stelle einzupflanzen. Diese geringe<br />
Mühe wird dann durch eine<br />
jährlich wiederkommende <strong>Blüten</strong>fülle<br />
belohnt. N&G<br />
Larven schädigen das Gemüse<br />
Die Larven von Kohlgallenrüsslern<br />
haben so manche Kohlpflanze<br />
auf dem Gewissen. Sie schlüpfen<br />
aus Eiern, die ausgewachsene<br />
Kohlgallenrüsslerkäfer im Frühjahr<br />
an Wurzelhälse von Kohlpflanzen<br />
in sorgfältig angebrachte,<br />
winzige Höhlen legten, stets<br />
jeweils ein Ei. Die Larven finden<br />
Nahrung an den Höhlenwandungen.<br />
Auf diesen dauernden Reiz<br />
reagieren die Pflanzen mit verstärktem<br />
Wachstum. Es entstehen<br />
r<strong>und</strong>liche, erbsen- bis haselnussgroße<br />
Wucherungen, mitunter<br />
mehrere an einer Pflanze.<br />
Dass es sich nicht um Kennzei-<br />
Kohlgallenrüssler<br />
chen von Kohlhernie handeln<br />
kann, zeigt ein Schnitt durch<br />
solch Gebilde mit der darin befindlichen<br />
Larve. Das Wachstum<br />
der Pflanzen leidet erheblich. Die<br />
Ernte fällt entsprechend aus.<br />
Befallene Pflanzen nie kompostieren!<br />
Kohl nicht nach Kohl anbauen,<br />
sondern eine weit gestellte<br />
Fruchtfolge beachten. Vorbeugend<br />
gegen Befall Setzlinge tief<br />
setzen, Algenmehl an die Wurzelhälse<br />
streuen oder anhäufeln.<br />
Pflanzen mit noch kleinen Wucherungen<br />
retten, indem man die<br />
Gallen abkneift, die Pflanzen sofort<br />
wieder setzt <strong>und</strong> gut pflegt.<br />
Rittersporn blüht am reichsten<br />
zwischen dem zweiten <strong>und</strong> fünften<br />
Standjahr.Bei r<strong>und</strong>um bester<br />
Pflege von Frühjahr bis Herbst<br />
kann man auch noch nach sieben<br />
oder acht Jahren gute Blüte voraussetzen.<br />
Danach verhindert<br />
selbst beste Pflege nicht, dass die<br />
Pflanzen stark nachlassen.<br />
Verjüngen durch Teilung ist bei<br />
Rittersporn schwierig, weil diese<br />
Stauden in sich geschlossene<br />
Wurzelstöcke bilden. Außerdem<br />
gedeihen die mit Ach <strong>und</strong> Krach<br />
gewonnenen Teilstücke schlechter<br />
als junge, wüchsige Stecklingspflanzen.<br />
Diese werden vorteilhafterweise<br />
im Frühjahr bei<br />
beginnendem Trieb gepflanzt.<br />
Ilse Jaehner