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sich bis heute erhalten. Die mittleren<br />
Wohnungen erhielten weit innen angebrachte<br />
Toiletten, belüftet über kleine<br />
Fenster, die in die straßenseitige Fassade<br />
eingefügt wurden.<br />
Schon 1991/92 wurde die Außenhülle des<br />
Gebäudes erneuert. Fünf Jahre später<br />
erfolgte der Einbau moderner Sammel -<br />
heizungen und die Erneuerung anderer<br />
Installationen.<br />
Mit diesem Gebäude war Ende 1922 die<br />
Bautätigkeit der Eisenbahner-Bauge -<br />
nossenschaft in Löbtau zunächst beendet.<br />
Sie hatte aber bis zu diesem Zeit -<br />
punkt noch eine beachtliche Wohnan lage<br />
in Räcknitz an der Haeckelstraße errichtet.<br />
Nach kurzer Verzögerung auf dem<br />
Höhepunkt der Inflation konnte 1924 ein<br />
noch größeres Projekt in Strehlen zwischen<br />
Teplitzer und Robert-Koch-Straße<br />
abgeschlossen werden. Dort prangt auch<br />
der Schriftzug "EISENBAHNER BAUGE-<br />
NOSSENSCHAFT E.G.M.B.H. DRESDEN" an<br />
einem Gebäude. Solche umfangreichen<br />
Bauvorhaben in den Jahren nach dem<br />
ersten Weltkrieg waren nur durch die<br />
enge Anbindung an das staatliche<br />
Großunternehmen Eisen bahn, das nun<br />
Deutsche Reichsbahn-Gesell schaft hieß,<br />
möglich.<br />
Erst 1926 baute die Genossenschaft wieder<br />
in Löbtau. Ein ganzes Stück von den<br />
bisherigen Bauten entfernt entstand an<br />
der Deubener Straße ein Haus. Das vergleichsweise<br />
kleine Grundstück lag zwischen<br />
schon etwa 20 Jahre stehenden<br />
Würfelhäusern und hatte die Hausnum -<br />
mer 10. Also plante Curt Herfurth auch<br />
ein Würfelhaus, das sich aber von seinen<br />
<strong>Dresden</strong>-Löbtau<br />
Nachbarn unterscheidet. Man findet<br />
Elemente, die der Architekt schon zwölf<br />
Jahre früher anwandte, wie den großen<br />
Dreieckgiebel und die Gauben am steilen<br />
Teil des Mansarddaches.<br />
Die verschiedenen Genehmigungen er -<br />
folgten Ende 1925/Anfang 1926, so dass<br />
ab zeitigem Frühjahr gebaut werden<br />
konnte. Würfelhäuser mit den Abmes -<br />
sungen wie dieses sind für Wohnungen<br />
"normaler" Größe sehr ungünstig. Es<br />
ergeben sich große Flächen, die nicht<br />
natürlich zu belichten sind. Hier wurden<br />
Zauckeroder Straße 4/6<br />
je Etage zwei langgestreckte 3-Raum -<br />
Wohnungen an beiden Seiten und auf der<br />
Straßenseite eine 2-Raum-Wohnung eingeordnet.<br />
Die großen Wohnungen erhielten<br />
Bäder und hatten an den Ecken der<br />
Straßenseite eingezogene Austritte. Im<br />
Dachgeschoss wurden die ursprünglich<br />
offenen Balkone später umgeplant. Sie<br />
erhielten ein Dach und wurden verglast.<br />
Im Jahr 1994 wurde die komplette Hülle<br />
des Gebäudes erneuert. Im Inneren blieb<br />
jedoch das meiste alt. Deshalb wohnen<br />
seit einiger Zeit keine Mieter mehr darin.<br />
Im Herbst dieses Jahres wird die umfassende<br />
Modernisierung des Innenberei -<br />
ches beginnen, die mit deutlichen Grund -<br />
rissänderungen und Balkonanbauten verbunden<br />
sein wird.<br />
Fast parallel dazu begannen Arbeiten an<br />
der Zauckeroder Straße. Zwischen der<br />
Wallwitzstraße (heute Clara-Zetkin-<br />
Straße) und dem großen Eckgebäude an<br />
der Frankenbergstraße lag noch freies<br />
Bauland. 1926 wurden dort drei einheitlich<br />
gestaltete Gebäude errichtet. Sie hat-<br />
Zauckeroder Straße 8<br />
ten vier Geschosse, von denen eines im<br />
Dachbereich lag. Begonnen wurde mit<br />
dem Block Zauckeroder Straße 8/10, dem<br />
zeitlich um wenige Wochen versetzt die<br />
Blöcke Zauckeroder Straße 4/6 und<br />
Wallwitzstraße 27/29 folgten.<br />
Der erste und der letzte Block glichen<br />
sich. Sie hatten die gleichen Grundrisse.<br />
In allen Hauseingängen gab es je Etage<br />
eine 3- und eine 4-Raum-Wohnung. Sie<br />
waren mit rund 77 sowie 86 Quadrat -<br />
metern vergleichsweise groß. Die Wohn -<br />
zimmer hatten fast 20 Quadratmeter<br />
Fläche und es gab Bäder. Deren Fenster<br />
führten auf die eingezogenen Loggien,<br />
die wieder von der Küche aus betreten<br />
werden konnten. Die Loggien gab es auch<br />
im Dachgeschoss.<br />
Die Hauseingänge lagen auf der Straßen -<br />
seite und waren gestalterisch betont.<br />
Jetzt bestand diese Gestaltung aus klaren<br />
geraden Linien. Im Dach bereich wurden<br />
wieder Dreiecksgiebel eingeordnet. Dort<br />
gab es die einzigen Fensterläden in diesem<br />
Bauabschnitt. Und an diesen Giebeln<br />
kann man auch einige kleine Unter -<br />
schiede zwischen den beiden Gebäuden<br />
sehen.<br />
Im verbleibenden Raum hatte nur noch<br />
ein Gebäude Platz, das acht Meter kürzer<br />
sein musste als seine Nachbarn. Das<br />
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