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Bileams Esel - Pfarrei St. Peter und Paul in Ratingen

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Der <strong>Esel</strong> macht sich so se<strong>in</strong>e Gedanken<br />

In den letzten Wochen ist um mich herum<br />

ganz viel passiert <strong>und</strong> manche Themen<br />

haben mich sehr beschäftigt. Ich möchte<br />

euch gerne erzählen, welche Gedanken mir<br />

so durch den Kopf gehen.<br />

Da war zum Beispiel die Erstkommunion. An<br />

den Sonntagen davor sah ich vor der Familienmesse<br />

viele K<strong>in</strong>der mit ihren Eltern zur Kirche<br />

gehen. Ich habe es sehr genossen, schon<br />

am frühen Morgen soviel <strong>St</strong>reichele<strong>in</strong>heiten<br />

zu bekommen. Doch jetzt, nach dem großen<br />

Fest, s<strong>in</strong>d es nur noch vere<strong>in</strong>zelte. War es<br />

wirklich lediglich das Familienfest, auf das<br />

man sich da Monate lang vorbereitet hat?<br />

Dabei haben sich Herr Lenn<strong>in</strong>ghausen <strong>und</strong><br />

die Katechet<strong>in</strong>nen, der Pastor <strong>und</strong> der Familienliturgiekreis<br />

sehr viel Mühe gegeben, die<br />

K<strong>in</strong>der mit Jesus vertraut zu machen. Wenn<br />

ich jetzt aber rückblickend an das <strong>St</strong>immengewirr<br />

denke, das während der ganzen Erstkommunionfeier<br />

zu mir herüber schallte,<br />

dann frage ich mich wirklich, ob es bei der<br />

Unruhe <strong>in</strong> der Kirche für die K<strong>in</strong>der überhaupt<br />

möglich war, sich auf den Empfang der<br />

Hostie zu konzentrieren <strong>und</strong> an diesem Tag<br />

e<strong>in</strong>e Fre<strong>und</strong>schaft fürs Leben mit Jesus Christus<br />

zu schließen. Dabei ist das doch das<br />

16<br />

Wichtigste an diesem Tag! Und diese Fre<strong>und</strong>schaft<br />

mit Jesus muss man wie jede andere<br />

pflegen, sonst geht sie verloren. Ich vermisse<br />

die K<strong>in</strong>der sehr <strong>und</strong> hoffe, dass die Saat der<br />

Vorbereitungszeit doch noch später aufgeht.<br />

Dann habe ich an me<strong>in</strong>em Platz auch mitbekommen,<br />

dass an e<strong>in</strong>em Sonntag die Besucher<br />

an den Kirchentüren vom Pfarrgeme<strong>in</strong>derat<br />

e<strong>in</strong>geladen wurden, e<strong>in</strong>e Unterschrift für e<strong>in</strong><br />

Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID)<br />

zu leisten. Immerh<strong>in</strong> wurden <strong>in</strong> den vier Kirchen<br />

der <strong>Pfarrei</strong> über 400 Unterschriften gesammelt<br />

<strong>und</strong> Herrn <strong>Peter</strong> Beyer (MdB)<br />

zugesandt. Wie schön, dass so viele Menschen<br />

damit ihre e<strong>in</strong>deutige Me<strong>in</strong>ung zum<br />

Ausdruck gebracht haben.<br />

Und wenn ich mich ganz lang mache <strong>und</strong><br />

me<strong>in</strong>en Kopf rechts um die Ecke strecke,<br />

dann sehe ich auf der Turmstraße aus e<strong>in</strong>em<br />

Haus e<strong>in</strong>e Fahne hängen, auf der steht:<br />

„Atomkraft? Ne<strong>in</strong> danke!“. Da ist also neben<br />

den vielen Menschen, die mit so e<strong>in</strong>em Button<br />

an der Jacke an mir vorbeilaufen, jemand,<br />

der im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes<br />

Flagge zeigt. Wie schnell s<strong>in</strong>d die schrecklichen<br />

Bilder aus Fukushima wieder verblasst,

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