Bileams Esel - Pfarrei St. Peter und Paul in Ratingen
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Nachdem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beschwerdebrief sogar<br />
von „bestellter Ware“ gesprochen wurde,<br />
kann ich als Pfarrer nicht mehr darüber h<strong>in</strong>wegsehen,<br />
wie das Ganze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bedenkliche<br />
Schieflage gerät. Um Klartext zu sprechen:<br />
Die Heilige Messe ist nicht käuflich!<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird die Heilige Messe durch<br />
persönliche Anlässe niemals zu e<strong>in</strong>er privaten<br />
Familienfeier! Sie ist die Feier der gläubigen<br />
Geme<strong>in</strong>de, zu der stets öffentlich e<strong>in</strong>geladen<br />
wird. Leider hört manchmal beim Geld die<br />
Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit auf. So werden<br />
die Pfarrsekretär<strong>in</strong>nen wüst beschimpft,<br />
sobald ihnen bei den Veröffentlichungen von<br />
Intentionen e<strong>in</strong> Fehler unterlaufen ist, als ob<br />
sie es extra gemacht hätten. Auch ich muss<br />
mir erboste Beschwerden anhören, dass ich<br />
das persönliche Anliegen ja nur e<strong>in</strong>mal während<br />
des Gottesdienstes erwähnt habe.<br />
Worum geht es bei den Intentionen? Umschreiben<br />
wir es e<strong>in</strong>mal so: „Ich möchte die<br />
Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de um das Gebet <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />
persönlichen Anliegen bitten.“ Häufig<br />
besteht der Wunsch, dass e<strong>in</strong>es Verstorbenen<br />
gedacht wird, aber auch andere Intentionen<br />
werden genannt, z.B. für e<strong>in</strong>en Schwerkranken.<br />
Die Anliegen werden entweder am Anfang<br />
des Gottesdienstes, bei den Fürbitten<br />
aus der <strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>und</strong> <strong>Paul</strong> | Rat<strong>in</strong>gen<br />
Die Heilige Messe ist nicht käuflich!<br />
„Ich möchte gerne e<strong>in</strong>e Messe bestellen!“, hört man oft im Pfarrbüro. Bereits<br />
mit dieser Wortwahl beg<strong>in</strong>nen die zahlreichen Missverständnisse<br />
r<strong>und</strong> um die Intentionen (= Me<strong>in</strong>ungen, Anliegen) für e<strong>in</strong>e Heilige<br />
Messe.<br />
38<br />
oder im Hochgebet aufgegriffen <strong>und</strong> durch<br />
die Geme<strong>in</strong>de mitgetragen.<br />
Wor<strong>in</strong> gründet die damit verb<strong>und</strong>ene Geldgabe?<br />
Schon <strong>in</strong> den ersten Jahrzehnten nach<br />
Christi Tod <strong>und</strong> Auferstehung kamen die Christen<br />
zusammen, um <strong>in</strong> der heiligen Schrift zu<br />
lesen <strong>und</strong> das Brot der Eucharistie mite<strong>in</strong>ander<br />
zu teilen. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützten<br />
sie die Geme<strong>in</strong>schaft mit den mitgebrachten<br />
Gaben. Gottesdienst <strong>und</strong> Menschendienst<br />
bildeten ganz selbstverständlich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit.<br />
In diesem Ursprung gründet die Praxis, mit<br />
der Bitte um e<strong>in</strong> Gebetsanliegen im Gottesdienst<br />
auch e<strong>in</strong>e Gabe zu verb<strong>in</strong>den. Um<br />
Missbrauch vorzubeugen, wurde der Betrag<br />
im Erzbistum Köln auf 5,00 Euro festgelegt.<br />
Was geschieht mit dem Geld? In den meisten<br />
Ländern trägt es zum Unterhalt des Priesters<br />
bei. Da dies bei uns die Kirchensteuer übernimmt,<br />
nutzen die meisten Priester das Geld<br />
für Aufgaben <strong>in</strong> der <strong>Pfarrei</strong> oder für e<strong>in</strong> Hilfsprojekt.<br />
Werden für e<strong>in</strong>e Messfeier mehrere<br />
Gebetsanliegen genannt, gehen lediglich die<br />
5,00 Euro des ersten Anliegens an den Priester.<br />
Die Gelder weiterer Intentionen werden<br />
zur Unterstützung an die Priester <strong>in</strong> ärmeren<br />
Ländern oder <strong>in</strong> der Diaspora weitergeleitet,