12.08.2012 Aufrufe

040-51 portugal 15

040-51 portugal 15

040-51 portugal 15

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PORTUGAL Am Rande Europas muss die Sehnsucht wohl grenzenlos sein. Und so<br />

groß, dass man mancherorts vor lauter Träumen den Anschluss an die neue Zeit zu<br />

verpassen scheint. / PORTUGAL: at the edge of Europe the feeling of yearning is almost boundless.<br />

And so strong that in some places the old dream almost seems to get in the way of the modern reality.<br />

PORTUGAL<br />

Mitten am Ende der Welt<br />

Text II Uschi Korda / Photos II Nikolaus Similache


PORTUGAL<br />

Die Zeit steht still und die Jahrhunderte sind fast spurlos vorübergezogen. Ob im Alentejo (l. Seite u.) oder im<br />

Dourotal, wo der Bahnhof von Pinhão mehr historischer Zeitzeuge denn moderner Verkehrsmittelpunkt ist. /<br />

Time stands still and centuries seem to have worked little change, whether in Alentejo (l. page below) or the Rio Douro<br />

Valley, where the station of Pinhão is more a testimony to the past than a symbol of modern transport.


PORTUGAL<br />

Beschauliche Ruhe allerorts: in den engen Gassen der<br />

Universitätsstadt Coimbra (l.) und in den Weinbergen des<br />

Dourotales (r.) / Calm tranquillity: in the narrow street of the university<br />

city of Coimbra (l.) and in the vineyards of the Rio Douro Valley (r.).


1<br />

5<br />

8 9<br />

6<br />

3<br />

2 4<br />

7<br />

10<br />

Visionäre, Vorreiter und Vordenker: 1 Luis Seabre, Önologe bei<br />

Niepoort; 2 Jorge Roquette, Besitzer der Quinta do Crasto, 3 João<br />

Afonso, früher Tänzer jetzt Weinjournalist 4 die Familie Olazabal von<br />

der Quinta do Vale Meão 5 Pedro Burmester, Portugals begnadetster<br />

Pianist 6 Ursula Böcking, „A Padroa“ in Chanceleiros 7 João Miguel<br />

Carvalho, Künstler aus Porto mit internationaler Zukunft 8 Dirk<br />

Niepoort, Mastermind der jungen portugiesischen Weinszene 9 Käseherstellung<br />

bei „Monte Pedro da Legua“ und 10 Pedro Abrunhosa,<br />

Portugals berühmtester Popstar. / Visionaries, pioneers and progressive<br />

thinkers: 1 Luis Seabre, Niepoort’s oenologist; 2 Jorge Roquette, the Quinta do<br />

Crasto’s owner; 3 João Afonso, former dancer and now a wine journalist; 4 the<br />

Olazabal family from the Quinta do Vale Meão; 5 Pedro Burmester, Portugal’s<br />

most gifted pianist; 6 Ursula Böcking, “A Padroa” in Chanceleiros; 7 João<br />

Miguel Carvalho, Porto artist with an international future; 8 Dirk Niepoort,<br />

mastermind of a new approach to wine; 9 cheese production at Monte Pedro<br />

da Legua; and 10 Pedro Abrunhosa, Portugal most famous pop star.<br />

„Portugal ist eine spröde Schönheit. Sie will langsam entdeckt<br />

und dann erobert werden.“ Die Augen der Österreicherin<br />

Dorli Muhr bekommen bei dieser Aussage jenen<br />

sehnsuchtsvoll verklärten Glanz, den jeder Portugiese auf<br />

Knopfdruck aus seinem Mimik-Repertoire abrufen kann.<br />

Während Dorli Muhr jedoch in den letzten Jahren daran<br />

ging, das Land für sich zu erobern, versinken die Portugiesen<br />

melancholisch in der Vergangenheit, als die mutigen<br />

Entdecker von Portugal aus in die Welt zogen, als man noch<br />

Größe und Bedeutung hatte. Verblichen sind Glanz und<br />

Glorie von einst und es scheint, als wäre stellenweise im<br />

Land am Rande Europas die Zeit vor ein paar hundert Jahren<br />

stehen geblieben. Nicht im Süden natürlich, wo Touristen<br />

rund um Faro jeder Komfort geboten wird und sich die<br />

Algarve unvergessen in Erinnerungen einschmeichelt.<br />

Wer jedoch östlich und nördlich von Lissabon im Hinterland<br />

auf Entdeckungsreise geht, wird bedächtig hineingezogen<br />

in eine Welt mit Pferdekutschen oder Schafhirten,<br />

die weder lesen noch schreiben können, dafür aber jedes<br />

ihrer hundert Schafe beim Namen kennen. Mit Zügen, die<br />

sich mit 40 km/h gemächlich durch eine komplett unberührte<br />

Landschaft schlängeln und in kleinen Orten anhalten,<br />

die man ungeschaut als Film-Kulisse für das vorvorige<br />

Jahrhundert nehmen kann. In eine Welt, in der Tradition<br />

viel zählt und man allem Neuen mit Misstrauen, oder sagen<br />

wir: mit Vorsicht, begegnet. Denn trotz des vordergründig<br />

beschaulichen Eindruckes versucht man auch im hintersten<br />

Winkel des Alentejo und des Douro mit der EU und deren<br />

Geldern den Anschluss an die moderne Zeit zu finden. Mit<br />

unterschiedlichem Erfolg allerdings.<br />

Mancherorts wird recht brutal in Richtung Zukunft<br />

getrimmt, wird jeglicher landschaftliche oder traditionelle<br />

Charme zubetoniert. In Castelo Branco zum Beispiel, wo<br />

man in Blickweite der spanischen Grenze den Ort mit<br />

Plattenbausiedlungen erstickt und mit unzähligen parallel<br />

laufenden Straßen den Besucher verwirrt und die Gegend<br />

ruiniert. „Think global, act local“, ist denn auch das Lieblingsmotto<br />

von João Afonso, der den Bauwahnsinn heftig<br />

kritisiert. Der ehemalige Tänzer und jetzige Weinjournalist<br />

PORTUGAL<br />

ist vor ein paar Jahren mit seiner Familie aus Lissabon hierher<br />

gezogen und setzt sich sehr für regionale Spezialitäten ein.<br />

Er kennt den besten Schafkäse der Gegend – „Monte Pedra<br />

da Legua“, wie vor 180 Jahren werden täglich nur 80 Stück<br />

produziert –, das beste Olivenöl – „Rodoliv“, von einer<br />

Kooperative aus Ròdao und ausschließlich aus Galega-Oliven<br />

gepresst –, die besten Weine – „sehr viele, besonders aus<br />

dem Alentejo und dem Douro!“ – und die idyllischten Plätze<br />

– die wilde Natur des Rio Tejo-Nationalparks, wo es u. a.<br />

noch die seltenen schwarzen Störche gibt.<br />

Etwas südlicher, in Évora und in Estremoz, hat man sich<br />

behutsamer der neuen Zeit genähert. In ersterer wurde der<br />

alte Stadtkern mit den gepflasterten Straßen und den baulichen<br />

Zeugen sämtlicher Epochen – der Römerzeit, der<br />

maurischen Affäre, des kurzen Streiflichtes manuelinischen<br />

Überschwangs sowie der Anklänge an Renaissance und<br />

Barock – wie ein Kunstwerk renoviert und deshalb von der<br />

UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Estremoz wiederum<br />

teilt sich in eine Unter- und Oberstadt. Die modernere<br />

Unterstadt ist ein unspektakulärer Marktflecken, der von<br />

einer monumentalen Burganlage überwacht wird. Der<br />

einstige Lieblingssitz portugiesischer Könige diente als<br />

Bollwerk gegen die Spanier und ist samt den angesiedelten<br />

Häusern nahezu unversehrt vorhanden. Selbst Straßenszenen<br />

mit wirklichen Menschen wirken wie direkt aus<br />

dem Mittelalter ins 21. Jahrhundert gebeamt.<br />

Ebenfalls etwas unrealistisch mit einem Hauch ins Surreale<br />

thront das Schlosshotel Bussaco in einer vor Jahrhunderten<br />

mit exotischen Pflanzen angelegten Garten- und<br />

Waldlandschaft nördlich der Universitätsstadt Coimbra. Wie<br />

im Märchen wandelt man durch das einst königliche Jagdschloss<br />

mit seinen antiken Möbeln, den Wandgemälden und<br />

den Kachelbildern. Bis einem des nächtens eine metallene<br />

Ritterrüstung mit beleuchteten Augen als würdiger Ururahne<br />

von C-3PO den Weg weist und die Atmosphäre mit<br />

Weltraum-Romantik bereichert.<br />

Eindeutig im Hier und Jetzt verankert und mit einer kräftigen<br />

Portion Visionen ausgestattet ist die künstlerische und<br />

intellektuelle Elite, die von Porto aus für frische Impulse<br />

sorgt. Die stolze Hafenstadt im Norden war durch den<br />

Handel mit den Briten immer schon weltoffen und ein<br />

fruchtbarer Boden für Vordenker. Seit Porto 2001 als Kulturhauptstadt<br />

reüssierte, befindet sich das kulturelle Leben<br />

stark im Aufwind. Im Sog der damaligen Aktivitäten wurde<br />

auch der Grundstein für den modernsten Prestigebau des<br />

Landes, die Casa da Música, gelegt, die heuer im April eröffnet<br />

wurde. Der Initiator, Pianist Pedro Burmester, erinnert<br />

sich mit leichtem Schauer an die gemeinsamen Kämpfe mit<br />

Star-Architekt Rem Koolhaas gegen Bürokratie und sonstige<br />

Hindernisse. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung�<br />

47


war harte Arbeit. „Es war wie überall“, erzählt er, „die<br />

konservativen Kräfte arbeiteten dagegen. Aber jetzt ist die<br />

Casa da Música endlich fertig und die Menschen in Porto<br />

akzeptieren sie als neuen Teil ihrer Stadt.“ Im Durchsetzen<br />

seiner Wünsche war der sensible Künstler übrigens immer<br />

schon recht konsequent. Als er als Kind zum ersten Mal<br />

ein Klavier sah, war er so beeindruckt, dass er seinen Vater,<br />

einen Geschäftsmann, so lange bearbeitete, bis er das<br />

Instrument erlernen durfte. Heute ist er einer der besten<br />

Pianisten Portugals, der die renommiertesten Konzertsäle<br />

der Welt bespielt.<br />

Steigendes Niveau und größeres Interesse in Sachen Kultur<br />

konstatiert auch der junge Maler João Miguel Carvalho<br />

seinen Mitmenschen. „Nach der Überdosis an Aktionen<br />

2001 hat sich das wieder auf ein normales Maß reduziert.<br />

Aber in den Köpfen der Menschen hat es etwas verändert.<br />

Musik, Theater und bildende Kunst gehören jetzt nach<br />

4 Jahren einfach zum normalen Leben dazu.“ Er selbst hat<br />

zuerst ganz ordentlich sein Rechtsanwalts-Studium abgeschlossen,<br />

bevor er sich komplett der Malerei zuwandte.<br />

Seine farbenfrohen, abstrakten und figurativen Kunstwerke<br />

werden mittlerweile außerhalb Portugals entdeckt, was auch<br />

ihn mehr in der Welt herumbringt. „Es ist wichtig, mit offenen<br />

Augen in der Welt herumzureisen“, so Carvalho. „Es<br />

ist aber auch wichtig zu wissen, wo seine Wurzeln sind. Ich<br />

werde immer nach Porto zurückkehren.“<br />

In die gleiche, stolze, Kerbe schlägt Pedro Abrunhosa,<br />

Portugals berühmtester Popstar. Mit seiner ersten CD<br />

„Travels“ landete er Anfang der 90er Jahre einen Welthit,<br />

und noch heute versammeln sich sofort kreischende Fans,<br />

wo auch immer der sonnenbebrillte Sänger auftaucht. „Wir<br />

Portugiesen sind ein Volk von Reisenden“, sagt er, der seit<br />

seinem 13. Lebensjahr durch die Welt zieht. „Aber du musst,<br />

selbst wenn du nur aus einem kleinen Land kommst, die<br />

Identität bewahren und stolz darauf sein, wo du her-<br />

Hoffnungsfrohe Versprechen an die Zukunft: die brandneue Casa da<br />

Música von Rem Koolhaas in Porto (l.) und Studenten in der Mensa<br />

von Coimbra (darunter) / Looking to the future: the brand-new Casa da<br />

Música by Rem Koolhaas in Porto (l.) and students in the university canteen<br />

of Coimbra (below).<br />

kommst.“ Abrunhosa würde nie in einer anderen Sprache<br />

singen. „Ich denke portugiesisch, ich träume portugiesisch,<br />

ich liebe portugiesisch und ich hasse portugiesisch – also ist<br />

portugiesisch das Einzige, wie ich mich in meiner Musik<br />

ausdrücken kann.“ Besonders angetan ist er deshalb von<br />

Newcomern wie „Toranja“ oder „Dona Maria“, die Rock<br />

und Electronic mit portugiesischer Lyrik unterlegen.<br />

Eine zentrale Rolle, gesellschaftlich und intellektuell,<br />

spielt im Norden Portugals Dirk Niepoort aus der bekannten<br />

Portwein-Dynastie. Er ist nicht nur ein exzellenter Kommunikator,<br />

sondern auch so etwas wie das Mastermind einer<br />

neuen Generation von Weinmachern, die beweisen wollen,<br />

dass die Trauben aus dem Douro-Gebiet viel mehr hergeben<br />

als nur Portwein. Der Rio Douro – diese Lebensader, die sich<br />

von Spanien aus ihren Weg durch wilde Natur und unwegsames<br />

Gelände bahnt und selbst in reguliertem Zustand<br />

wenig an Mächtigkeit eingebüßt hat. Entlang der Ufer liegt<br />

das älteste Weinbaugebiet der Welt, auf sanft geschwungenen<br />

Terrassen, die die Steilheit optisch geschickt mildern.<br />

Wo seit Jahrhunderten nichts anderes als Portwein produziert<br />

wurde, weht plötzlich ein neuer Wind durch die Keller.<br />

Elegante fruchtige Rotweine von Vale Meão, Crasto, Vale<br />

Dona Maria und Nápoles erobern die Vinotheken der Welt.<br />

Wobei Dirk Niepoort und sein Önologe Luis Seabre noch<br />

einen unkonventionellen Schritt weitergehen und auch<br />

Weißweine produzieren.<br />

Die Traditionalisten der Weinbauregion beobachten das<br />

Ganze mit Distanz und werden vermutlich noch länger<br />

brauchen, sich daran zu gewöhnen. Zu neu sind die Entwicklungen,<br />

als dass man sie gleich akzeptieren könnte. „Hier<br />

braucht alles seine Zeit“, sagte auch Ursula Böcking, die vor<br />

sechs Jahren eine Herrenhaus-Ruine bei Pinhão gekauft und<br />

mit Schwung und Elan zu einem luxuriösen Hideaway umgebaut<br />

hat. Mit viel Schwierigkeiten und unter großer Ablehnung<br />

der Einheimischen, die sie noch heute nur „die Deutschen“<br />

nennen. „Wie sehr die Zeit allerdings in diesem Eck<br />

Europas stehen geblieben ist, hab ich gemerkt, als meine<br />

Angestellten anfingen mich ehrfurchtsvoll mit ,A Padroa‘<br />

anzureden“, lacht Böcking. Denn das kennen wir ja jetzt<br />

wirklich nur aus historischen Filmen oder Romanen.<br />

THE HEART OF THE END OF THE WORLD. “Portugal is a<br />

forbidding beauty who wants to be slowly discovered before being<br />

conquered.” As Dorli Muhr says this, her Austrian eyes take on the<br />

look of bliss and longing that all Portuguese can instantly produce<br />

from their stock repertoire. But while Muhr has been seeking to<br />

conquer the land, the Portuguese have been retreating to the past,<br />

when brave Portuguese explored the world. Those grand days are<br />

PORTUGAL<br />

ÉVORA Wohnen: Pousada dos Lóios, Largo do Conde de Vila Flor,<br />

7000-804 Évora, Tel.: +3<strong>51</strong> 21 844 20 17; recepcao.loios@pousadas.pt<br />

Früher ein Kloster, jetzt eine komfortable Pousada mit luxuriösen<br />

Zimmern, allerdings in der Größe von Mönchszellen.<br />

Essen: Tasquinha d’Oliveira, Rua Candido dos Reis, 45-A, Tel.: +3<strong>51</strong> 21<br />

266 744 841 Kleines Restaurant mit klassischer Küche in bester Qualität.<br />

ESTREMOZ Eine Altstadt mit Burgfestung, die einen mit Gräben,<br />

Zugbrücken, manuelinischen Fenstern, Bögen und Winkeln schlagartig<br />

ins Mittelalter versetzt.<br />

Essen: Sao Rosas, Largo D. Dinis 11, Tel.: +3<strong>51</strong> 21 268 333 345<br />

Weiße Tischtücher unter abgeblätterten Gewölben – rustikaler Chic<br />

mit wunderbarem Essen.<br />

COIMBRA Geografisch das Herz Portugals und eine der ältesten<br />

Universitätsstädte Europas. Am höchsten Punkt der Stadt thront die<br />

Alma Mater, die gut 20.000 Studenten verpassen Coimbra einen<br />

dynamischen Lebensrhythmus.<br />

BUSSACO Hideaway der Extraklasse 24 km von Coimbra entfernt. Wurde<br />

im 17. Jahrhundert von Karmelitern als botanische Wunderwelt mit exotischen<br />

Pflanzen, Wasserkaskaden, Teichen, Kreuzwegen und Einsiedeleien<br />

angelegt und mit einer 50 km langen Mauer begrenzt. Mitten<br />

drinnen wurde ein königliches Jagdschloss im neo-manuelinischen Stil<br />

errichtet, das heute ein Luxushotel im Besitz der ältesten privaten Hotelkette<br />

Portugals, Hotéis Alexandre de Almeida, ist. Ihr gehört auch das <strong>15</strong><br />

Minuten entfernte Palace Hotel de Curia: ein Jugendstil-Prachtbau mit<br />

Schwimmbad in Form eines Ozeandampfers, der derzeit renoviert wird.<br />

Palace Hotel Bussaco, Tel.: +3<strong>51</strong> 23 193 797-0, www.almeidahotels.com<br />

PORTO Wohnen: Sheraton Spa Hotel, Rua Tenente Valadim,<br />

Tel.: +3<strong>51</strong> 22 <strong>040</strong> 4143, www.sheraton.com/porto<br />

Unbedingt besichtigen (neben den Portweinkellereien in Vila Nova de<br />

Gaia, dem alten Stadtteil Ribeira am Fluss und der Eiffel-Brücke)<br />

Casa da Mùsica, Av. Da Boavista 604-610, Tel.: +3<strong>51</strong> 220 120 200,<br />

www.casadamusica.com; Kultur-Flagship, wurde im April mit einem<br />

Konzert von Lou Reed eröffnet. Architekt: Rem Koolhaas<br />

Fundaçao de Serralves, Rua Dom João de Castro 210, Tel.: +3<strong>51</strong> 226 <strong>15</strong>6 500,<br />

www.serralves.pt Das Museum für Contemporary Art mit einer tollen<br />

Sammlung, die in den späten 60er Jahren beginnt.<br />

DOURO-TAL Wohnen Casa do Visconde de Chanceleiros, 5085-201 Pinhão,<br />

Tel.: +3<strong>51</strong> 254 730 190; www.chanceleiros.com Vom deutschen Ehepaar<br />

Böcking wunderschön renoviertes Herrenhaus mit zehn Suiten. Eine<br />

Oase der Ruhe mit Swimmingpool und toller Gartenlandschaft.<br />

Nicht versäumen: eine Zugfahrt von Pinhão nach Pocinho, durch wildromantische,<br />

streckenweise unberührte Fluss-Landschaft.<br />

Wein: Das Douro-Tal ist traditionelles Portwein-Gebiet. In den letzten<br />

Jahren hat sich rund um Dirk Niepoort eine junge Generation von<br />

Winzern entwickelt, die neue Herausforderungen vor allem auf dem<br />

Rotwein-Sektor suchen. Das Ergebnis: elegante, feine Weine zu günstigen<br />

Preisen. Spontane Kellerbesuche sind in Portugal unüblich, aber wann<br />

immer Sie Weine folgender Winzer finden, greifen Sie zu: Quinta do<br />

Nápoles (Dirk Niepoort und Önologe Luis Seabre produzieren fruchtige<br />

Weine mit schönen Namen wie „Charme“ oder „Fabelhaft“), Quinta do<br />

Vale Dona Maria (Cristiano van Zeller), Quinta do Vale Meão (Francisco<br />

Olazabal) und Quinta do Crasto (Jorge Roquette)<br />

AUTO Auto Europe ist ein Online-Vermittler, der den besten Preis für<br />

Mietwagen sucht. Man kann bis zu 2 Stunden vor Mietbeginn entweder<br />

unter www.autoeurope.at oder der gebührenfreien 24-Stunden-Hotline<br />

0800/560 03 33 buchen.<br />

48 49<br />

PORTUGAL-TOUR


50<br />

Skurril, idyllisch oder gestylt – Hotels der Extraklasse (v. o. n. u.): das Palace Hotel<br />

Bussaco in Luso, die Pousada dos Lóios in Évora, die Casa do Visconde de Chanceleiros<br />

bei Pinhão und das Sheraton Spa Hotel in Porto / Surreal, idyllic or stylish – superb<br />

hotels (from top to bottom): the Bussaco Palace Hotel in Luso, the Pousada dos Lóios in Évora,<br />

the Casa do Visconde de Chanceleiros near Pinhão and the Sheraton Spa Hotel in Porto.<br />

long gone, but in some parts of the country time seems to have stood still<br />

centuries ago.<br />

Not in the south of course, where the Algarve attracts sun-and-sand tourists<br />

in droves. But to the east and north of Lisbon is a world of horse-drawn carts<br />

and shepherds who can neither read nor write but know all one hundred sheep<br />

by name. A world of slow trains stopping at villages that would be perfect for a<br />

19 th -century film. A world of tradition, where anything new is suspect. But today,<br />

even the most remote districts are trying, with the help of EU money, to connect<br />

with the modern age.<br />

Their success varies. In some cases the effort has resulted in a loss of local,<br />

charm. In Castelo Branco near the Spanish border, prefab construction and countless<br />

new streets have ruined the views. João Afonso thinks the new construction<br />

is crazy. The former dancer and current wine journalist moved here from Lisbon<br />

with his family a few years back and now promotes regional specialities. He recommends<br />

the best sheep’s-milk cheese in the area (Monte Pedra da Legua), the best<br />

olive oil (Rodoliv from Ródão), the best wines (“lots of them!”), and the most<br />

idyllic scenery (Rio Tejo National Park with its rare black storks).<br />

To the south, in Évora and Estremoz, the approach to the modern age has<br />

been more gentle. Évora’s old town has architectural reminders of every age, from<br />

the Romans to the Moors to the Renaissance and Baroque buildings of Spanish<br />

and Portuguese rulers, and has been declared a World Cultural Heritage Site.<br />

Estremoz is divided into an upper and a lower town, the latter the scene of a<br />

weekly market. The monumental fortress in the upper town was once the favourite<br />

residence of Portuguese kings and an important base against the Spanish. It is<br />

almost perfectly preserved, and the 21 st -century people in the streets seem to<br />

have been beamed directly from the Middle Ages.<br />

Equally surreal is the Bussaco Palace Hotel, surrounded by splendid gardens<br />

and a magnificent forest north of Coimbra. The last royal hunting lodge is decorated<br />

with antique furniture, paintings and tiles. A suit of armour with illuminated<br />

eyes suggests an ancient ancestor of C-3PO and provides a romantic touch of<br />

outer space.<br />

Firmly anchored in the here and now, however, is the artistic and intellectual<br />

elite of Porto. Because of its trade with the British, the proud port city has always<br />

been open-minded and welcoming. But things have really been hopping since<br />

Porto’s successful year as European Cultural Capital in 2001. It ultimately resulted<br />

in the country’s most modern building, the Casa da Música, which opened in<br />

April. Its initiator, the pianist Pedro Burmester, remembers the struggles in which<br />

he and star architect Rem Koolhaas fought against bureaucracy and other obstacles,<br />

including public rejection. “Like everywhere”, he says, “the conservatives were<br />

against it. But now that the Casa da Música is finished, the people of Porto accept<br />

it as a new part of their city.” Even as a child the sensitive artist knew how to get<br />

his way: the first time he saw a piano he successfully nagged his businessman<br />

father for lessons. Today he is one of Portugal’s finest pianists and tours the world’s<br />

great concert halls.<br />

The young painter João Miguel Carvalho agrees that there is a growing interest<br />

in culture. “The year 2001 changed something in people’s heads. Music, theatre<br />

and art have become part of normal life.” His paintings are now internationally<br />

known, giving him more opportunities for travel. “You need to travel the world<br />

PORTUGAL<br />

with open eyes”, he says. “But your roots are important, too. I’ll always come<br />

back to Porto.”<br />

Portugal’s most famous pop star, Pedro Abrunhosa, is similarly proud. His first<br />

CD, Travels, was a global hit in the early 1990s, and he is still idolised by crowds<br />

of screaming fans. “We Portuguese are a nation of travellers”, he says. “But you<br />

have to be proud of your identity and origins.” Abrunhosa would never sing in<br />

another language. “I think and dream in Portuguese. I love and hate Portuguese.<br />

Portuguese is my only means of expression.”<br />

Dirk Niepoort, of the Niepoort port dynasty, plays a central role in northern<br />

Portugal’s social and intellectual life. He is the mastermind behind a new generation<br />

of winemakers trying to prove that the grapes from the Douro region can<br />

produce more than port. Along the banks of the Rio Douro river lies the world’s<br />

oldest wine-growing region. For centuries it only produced port, but now the<br />

elegant, fruity red wines from Vale Meão, Crasto, Vale Dona Maria and Nápoles<br />

are conquering the world. Niepoort and his oenologist, Luis Seabre, are now even<br />

making white wines as well.<br />

The traditionalists in the winegrowing region view these developments with<br />

a measure of scepticism. “Things take time here”, says Ursula Böcking, who bought<br />

a ruined mansion near Pinhão six years ago and turned it into a luxurious hideaway.<br />

She faced many obstacles, including the opposition of the locals, who still<br />

call her “that German woman”. “I realised the degree to which time had stood<br />

still when my employees began calling me reverently ‘A Padroa’”, laughs Böcking.<br />

You normally only find that in historical films or novels.<br />

PORTUGAL<br />

ANREISE Lauda fliegt viermal pro Woche von Wien nach Lissabon<br />

und jeweils einmal pro Woche nach Faro und Funchal. / Lauda flies<br />

four times a week from Vienna to Lisbon and once a week<br />

to Faro and Funchal.<br />

Graphik: Mario Gegenhuber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!