Sehr geehrter Herr Schönauer aus Ingolstadt, Ich antworte auf Ihren ...
Sehr geehrter Herr Schönauer aus Ingolstadt, Ich antworte auf Ihren ...
Sehr geehrter Herr Schönauer aus Ingolstadt, Ich antworte auf Ihren ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Darum bin ich dem heutigen Deutschland dankbar für die Erfüllung des<br />
Versprechens der finanziellen Kompensation für unsere Arbeit in den<br />
Kriegsjahren. Dieses Geld hat uns bestimmte materielle Unterstützung in dem<br />
heutigen, auch nicht leichtem Leben geleistet.<br />
Meine Gesundheit ist schon schwach und die Beine wollen nicht mehr l<strong>auf</strong>en.<br />
Was meine Schwestern betrifft, eine von ihnen ist mit mir nach H<strong>aus</strong>e<br />
zurückgekehrt, sie lebt jetzt <strong>auf</strong> der Krim in der Stadt Simferopol. Leider ist sie<br />
erblindet. Die zweite – Marija – ist im Westen geblieben. Sie hat bei einem<br />
„Bauer“ gearbeitet, einen Jungen <strong>aus</strong> Jugoslawien kennen- und lieben<br />
gelernt, ist mit ihm gegangen, hat ihn geheiratet und lebt dort mit ihm. Sie hat<br />
drei Söhne. Der eine lebt in Australien (er ist in Deutschland geboren), der<br />
zweite in der Schweiz und der jüngste zusammen mit ihr in Bosnien.<br />
So hat uns das Leben in die Welt zerstreut.<br />
Den Brief mit meinen Erinnerungen hat meine ältere Tochter geschrieben, die<br />
ich <strong>aus</strong> Deutschland mit mir gebracht habe.<br />
Und das ist meine ganze Erzählung.<br />
Hochachtungsvoll E. N.<br />
111