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das argument - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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»Grenzt nicht die aus, die Euch ausgrenzen« 795<br />

mehrere hundert Nennungen. Meist korrespondierten sie mit fachspezifischen<br />

Interessen der Leser, d.h. man möchte <strong>das</strong> Argument gern als allgemeintheoretische<br />

und als Fachzeitschrift. Das Interesse an einer Fachzeitschrift muß aber<br />

notwendig weitgehend auf die Sonderband-Reihe (AS) verwiesen bleiben.<br />

Von erstaunlicher Eindeutigkeit war hingegen <strong>das</strong> Leservotum auf die Frage<br />

nach der »Linie des Argument«. 950/0 derer, die antworteten, wollen die Zeitschrift<br />

als Diskussionsforum, weil »der Kampf um die richtige Linie innerhalb<br />

einer gesellschaftlich weitgehend isolierten Linken« ihnen allzu schädlich<br />

scheint, weil es ihnen wichtig ist, ein Forum zu haben, <strong>das</strong> »die Kräfte der Arbeit,<br />

Wissenschaft und Kultur« verbindet.<br />

Welche Leser antworten so? Wir können nur aus ihren übrigen Lesegewohnheiten<br />

schließen. Neben dem Argument wurde von ihnen gelesen (in der<br />

Reihenfolge der Nennungen): vor allem die »Blätter« und »Konkret«, dann,<br />

mit Abstand, »Prokla«, »Marxistische Blätter«, »Kursbuch«, »DVZ«, »Leviathan«,<br />

»SPW«, »Sozialismus«, »Moderne Zeiten«, »Rote Blätter«, »Freibeuter«.<br />

Daneben gibt es Einzelnennungen von über fünfzig weiteren Organen.<br />

Man darf vermuten, daß auch die Leser aus dem gewerkschaftlich orientierten<br />

Spektrum <strong>das</strong> Argument nicht als Fraktionsorgan einer »Linie« wünschen.<br />

Die eindeutigen Voten auf die Frage, welche politischen Gruppierungen bei<br />

uns mehr oder weniger Platz bekommen sollte, heben sich weitgehend auf:<br />

»Mehr DKP« - »weniger DKP« / »mehr Alternative« - »Alternative <strong>kritische</strong>r«<br />

usw. Ein Fraktionsorgan können wir auch von der politischen Zusammensetzung<br />

unserer Leser her nicht sein. Das schönste Zitat in diesem Zusammenhang:<br />

»Versucht die einzubeziehen, die Euch ausgrenzen wollen. Nicht beleidigt<br />

sein.« Wir werden es auf einen Karton malen und in der Redaktion aufhängen.<br />

Der »Aufbau« der Zeitschrift wird beinahe hundertprozentig akzeptiert,<br />

hier gibt es kaum Änderungsvorschläge. Neue Rubriken wie die »Kongreßberichte«<br />

werden von 75 % der Zuschriften als wichtiges Element linker Diskussionskultur<br />

begrüßt. Auch <strong>das</strong> bisherige seit Jahren geführte Verhältnis zwischen<br />

Aufsatzteil und Besprechungsteil soll nach dem Willen fast aller unserer<br />

Leser so bleiben. Die Breite des Rezensionsteils wird als Argument-Spezifikum<br />

geschätzt und benutzt, viele lesen antifachborniert, wollen insbesondere wissen,<br />

welche interessanten Entwicklungen sich in den Disziplinen vollziehen, die<br />

sie nicht studiert haben. Unsere Rezensions-Rubriken werden alle genutzt. Auf<br />

die Frage, wie besser rezensieren, wußten nur wenige eine Antwort. Freilich<br />

sollten sich gerade hier noch mehr Leser einmischen, denn die Arbeit mit den<br />

Rezensionen ist unsere »Massenarbeit«. Hier können junge Autoren Erfahrungen<br />

mit dem Schreiben sammeln, hier ist <strong>das</strong> Feld, auf dem sich Leser in<br />

Mitarbeiter verwandeln. Die Umfrage hat aber - wieder einmal - ergeben,<br />

daß <strong>für</strong> die Leser die Servicefunktion der Besprechungen im Vordergrund<br />

steht. Sie wollen wissen, was im rezensierten Buch steht, nicht in erster Linie,<br />

wie schlau der Rezensent ist. Ist also der Rezensent schlau, stellt er eine verständliche<br />

Darstellung des kritisierten Buches in den Mittelpunkt. Wir sind gehalten,<br />

noch mehr als bisher darauf zu achten. Und, horcht auf, Ihr Rezensen-<br />

nA

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