Malerische Deckenlösung Schlanke Trockenbau ... - Knauf Österreich
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<strong>Knauf</strong> System: Kunst im öffentlichen Raum,<br />
ein Vorteil?<br />
Esther Stocker: Ich finde es toll, dass die<br />
Kunst nun länger bestehen bleibt, einer<br />
breiteren Öffentlichkeit zugänglich und<br />
nicht so abgeschirmt ist. Und in weiterer<br />
Folge ein Austausch darüber stattfindet.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Sie haben auf einer Leichtzementplatte<br />
namens Aquapanel ® Cement<br />
Board Outdoor gemalt? Haben Sie<br />
einen Unterschied zu anderen Materialien<br />
bemerkt?<br />
Esther Stocker: Ich wusste ehrlich gesagt<br />
über das Material nicht Bescheid, ich nähere<br />
mich zuerst vom Inhalt an das Projekt<br />
und erst später stelle ich mir die Materialfrage.<br />
Ich finde es dennoch interessant.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Wie wurde die Bemalung<br />
der Untersicht technisch gelöst?<br />
Esther Stocker: Ich habe hier mit einem<br />
Künstlerteam zusammengearbeitet. Ich<br />
habe einen Rasterplan entworfen mit gewissen<br />
Orientierungspunkten, die dann vor<br />
Ort mit Laser ausgemessen wurden. Es<br />
handelt sich um geometrische Teile in<br />
einem eigenen engen Spielraum, die trotzdem<br />
eine eigene Vielfalt erzeugen können.<br />
Ich habe oft gehört, dass dieses Projekt<br />
nicht zu realisieren sei, doch Eva Schlegel<br />
und der Architekt Johannes Kaufmann haben<br />
mich dabei sehr unterstützt. Und wie<br />
man sieht, hat es doch funktioniert.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Sie arbeiten viel mit Rastern<br />
und geometrischen Formen, warum?<br />
Esther Stocker: Ich habe mit Porträts begonnen.<br />
Ich wollte immer ein Bild formal<br />
begrenzen. Ein Raster ist ja nichts anderes<br />
als die Wiederholung eines Bildes, Sehen<br />
in Sequenzen sozusagen.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Geht es Ihnen um den eigentlichen<br />
Prozess des Betrachtens?<br />
Esther Stocker: Ja genau, es geht um den<br />
Prozess des Sehens. Um den Versuch das<br />
Sehen selber zu beobachten. Das Raster ist<br />
ein weit verbreitetes vielsagendes System.<br />
Es gibt so viele Strukturen und Systeme, die<br />
von einem Raster ausgehen. Interessant ist,<br />
in welchem Verhältnis das Ganze zu einzelnen<br />
Teilen steht. Da ich das Raster verwende,<br />
kann ich zeigen, wie eine Relation<br />
im Bild entsteht. Eine große Triebfeder ist<br />
meine Neugierde, dass ich bis zum Letzten<br />
nicht verstehe, was dort genau passiert<br />
und dass einfache Verhältnisse nicht ganz<br />
klar zu verstehen sind.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Sie bevorzugen die Farben<br />
schwarz-grau-weiß, warum?<br />
Esther Stocker: Ich denke eher formal und<br />
das Schwarz-Weiß kommt mir da entgegen.<br />
Ich denke in Relationen, Kontrasten,<br />
Gleichheiten und Ungleichheiten und stelle<br />
mir die Arbeiten schon von Anfang an<br />
ohne Farbe vor. Der höchste Lichtkontrast<br />
schält sozusagen die Form heraus.<br />
friends & partner<br />
<strong>Knauf</strong> System: Was bedeutet Kunst für Sie<br />
persönlich?<br />
Esther Stocker: Die Freiheit des Ausdrucks.<br />
Man kann Kunst nicht definieren. Im Rahmen<br />
der Kunst ist es möglich, freie Bilder<br />
zu erzeugen. Innerhalb der Kunst ist es<br />
möglich ein intellektuelles Spiel zu führen,<br />
das mir gefällt. Es geht darum, einfach<br />
Ideen zu entwickeln.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Was möchten Sie mit Ihrer<br />
Kunst beim Betrachter erreichen?<br />
Esther Stocker: Kein Ziel zu haben – im<br />
Sinne von Schranken, um einfach Offenheit<br />
zu gewährleisten. Das Aufzeigen des<br />
Verhältnisses von Ordnung und Unordnung<br />
und das Zusammenspiel unterschiedlichster<br />
Elemente zu spüren.<br />
<strong>Knauf</strong> System: Wie sehen Sie Ihre Zukunft<br />
als Künstlerin in Wien?<br />
Esther Stocker: Wien ist eine sehr gute<br />
Stadt für die Kunst, sie zeichnet sich durch<br />
eine große Vielseitigkeit aus. In Bezug zur<br />
Größe der Stadt ist sehr viel los, einfach<br />
ein guter Platz zum Arbeiten.<br />
Das Interview führte Andreas Bauer<br />
Biografie Esther Stocker:<br />
geboren 1974 in Schlanders (I), 1994 –<br />
1999 Studium an der Akademie der bildenden<br />
Künste Wien, Meisterschule Eva<br />
Schlegel. Studienaufenthalte in Mailand,<br />
Pasadena/Kalifornien, zuletzt 2002/03<br />
in Chicago. Esther Stocker, die vorwiegend<br />
als Malerin tätig ist, erhielt 2002<br />
den Anton Faistauer Preis für Malerei des<br />
Landes Salzburg. Ihre Arbeiten wurden<br />
in <strong>Österreich</strong>, Italien, Deutschland und<br />
den USA ausgestellt.<br />
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