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energiemanagement ‹ TechnikBei der Betrachtung von Tages- oder garMonatswerten wäre der beschriebene Umstandvermutlich nie bemerkt worden. DieEffizienz der Anlage wäre im Monatsmittelfälschlicherweise als zu hoch bewertet worden.Durch <strong>die</strong> automatisierte Bestimmungdes Anlagen-COP in Verbindung mit derAusgabe eines Alarmwertes bei Grenzwertüberschreitungwerden hingegen sofort allezuständigen Personen auf das Problem aufmerksamgemacht. Insbesondere zeigt dasBeispiel, dass es durchaus sinnig ist, auchAlarme bei „zu gut“ laufenden Anlagen zudefinieren.Bild 5: Nicht redundante Zählerebenendass in einem der beteiligten Gewerke Fehlerdurch Verwechslungen oder Fehlinterpretationenentstehen.Die Praxis zeigt, dass trotz teils komplexerStrukturen <strong>die</strong> meisten Fehler während derInbetriebnahme eines Energiecontrollingsystemsauf vergleichsweise einfache Ursachenzurückzuführen sind. Dies gilt vorallem bezüglich der Installation der Zählerhardware.Das Pendent zu der bei der händischenZählerablesung häufig vorkommenden,falsch abgelesenen Position desDezimalkommas ist bei der automatisiertenErfassung <strong>die</strong> Eingabe der zählerspezifischenFaktoren wie <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Hardwarevorgegebene Impulswertigkeit oder <strong>die</strong>Wandlerfaktoren bei elektrischen Leistungsmessungen.Fehlerhaft definierte Faktorenkönnen früh erkannt werden, wenn einePlausibilitätsprüfung durch jemanden mitgroßer Anlagenkenntnis durchgeführt wird.Gerade bei neu installierten Zählern fehlenjedoch häufig <strong>die</strong> Erfahrungswerte, wie großbeispielsweise <strong>die</strong> zu erwartende Wärmeabnahmedurch eine Gruppe von Heizungsnikselbst.PoTenTielle FehlerquellenInsbesondere bei weit verzweigten Anlagenund Leitungssystemen ist auf eine sehr klareStrukturierung und eine lückenlose Dokumentationaller Zähler zu achten. Hierbeisollten immer vollständige, redundante undeinzeln abzugrenzende Zählerebenen angelegtwerden.Vermischungen unterschiedlicher Ebenenmögen in bestimmten Fällen praktikabeloder unvermeidbar sein, sollten jedoch stetszu minimieren versucht werden. Ebensomüssen Zählerbezeichnungen definiert werden,welche sowohl einen eindeutigen Codetragen als auch eine möglichst selbsterklärendetextliche Bezeichnung. Je undurchsichtiger<strong>die</strong> Struktur und <strong>die</strong> Benennungsind, desto höher ist <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit,ZählersTrukTurGerade in industriellen Anlagen lassen sichzumeist mehrere Zählerebenen <strong>finden</strong>. Unterdem Begriff der „Ebene“ ist eine Anzahlvon parallel geschalteten Zählstellen zu verstehen.Sofern hinter <strong>die</strong>sen Geräten weitereZähler installiert sind, welche somit eine Teilmengeder vorigen Messung zählen, handeltes sich hierbei um <strong>die</strong> nächste Ebene. Beiden Me<strong>die</strong>n Wasser, Strom und Erdgas ist<strong>die</strong> oberste Zählerebene einer Liegenschaftin aller Regel durch den jeweiligen Übergabepunktdes Versorgers mit zugehörigerMessung vorgegeben.Da <strong>die</strong> Zählerhardware abhängig vom jeweiligenMedium und der Leistungsklassebisweilen mit größeren Anschaffungskostenverbunden ist, ist das Belassen eines „Restes“innerhalb einer Ebene leider noch immer einin der Praxis häufig gewählter Ansatz bei derBestückung mit Zählern. In Bild 5 wird dasVerfahren gezeigt, bei dem ein oder mehrereVerbraucher nicht explizit vermessen,sondern durch Differenzbildung bestimmtwerden.Während somit eine einmalige Kostenersparniserzielt wird, können sich <strong>die</strong> Fehlertole ran zen der einzelnen Messgeräteunter Umständen un günstig verstärken.Ent schei dender ist jedoch <strong>die</strong> Tatsache,dass keinerlei Ausfallredundanz gege benist. Ein ausfallender Zähler wird folglich Teildes nicht weiter differenzierbaren Restes.Gravie rendere Fehler in der Datenerhebung,wie im vorigen Abschnitt vorgestellt, könnennicht direkt erkannt werden und führenunter Umständen über Monate hinweg zufehlerhaften Verbräu chen, Kennzahlen odergar Energie kostenab rechnungen.In der vorgestellten Anlage wurden aus <strong>die</strong>senGründen Anstrengungen unternommen,stets vollständig redundante Zählerebenen(vgl. Bild 6) zu erzeugen. Somit istzunächst offensichtlich eine Ausfallredundanzgegeben, da im Falle eines defektenGerätes der zuvor beschriebene Fall vorliegt.Insbesondere ergibt sich <strong>die</strong> Möglichkeit,eine Bilanzkennzahl als den Quotienten ausOberzähler und der Summe der Unterzählerzu bestimmen, welche abgesehen von gewissenMesstoleranzen und Leitungsverlustenstets den Wert 1 annehmen sollte.Die automatisierte Berechnung undEchtzeit über wachung <strong>die</strong>ser Kennzahl, gepaartmit der dem System eigenen Alarmgenerierunggarantiert eine sofortige Fehlererkennung. Der Fehler kann hierbeisowohl messtechnischer Natur sein als auchdurch anlagentechnische Probleme, wieeine Leitungsleckage, bedingt sein undkann nicht nur zeitnah bemerkt, sondernauch bereits ein Stückweit geortet werden.Die Ausführung der Struktur in redundantenZählerebenen liefert somit neben der reinenVerbrauchsermittlung bereits weitreichendeMöglichkeiten zur Überwachung von dentechnischen Anlagen als auch der Messtech-Bild 6: Redundante Zählerebenenverbrauchern in Übergangszeiten ist. Insolchen Fällen ist eine abschließende Kontrolleerst durch <strong>die</strong> Bildung der zuvor dargestelltenBilanzkennzahlen verlässlichmöglich.Bei der Beschaffung der Zähler ist bereitsauf Details zu achten. Wärmemengenzählerwerden beispielsweise typischerweise mitTemperaturmessungen entweder auf Basisder 2-Leiter- oder der 4-Leitertechnik angeboten.Das zusätzliche Leiterpaar bewirkteine Kompensation des Leitungswiderstandes,was bei Temperaturschwankungen derLeitung erhöhte Genauigkeit bietet. Zudemlässt <strong>die</strong>se Technik größere Leitungslängenzu, welche sich für nicht eichpflichtige, interneMessungen notfalls auch nachträglichverlängern lassen. Dies kann in komplexenhydraulischen Systemen von Relevanz sein,www.kka-online.info 27

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