Fakten zur Bahnreform - Bernd Rohwer

1023. Die DB AG wird 2005 weder kapitalmarkt- noch privatisierungsfähig sein. Diereale Produktivitätssteigerung liegt auf dem Niveau der Vorjahre. Der „Return on capitalemployed“, wie ihn die DB berechnet, ist eine für Privatinvestoren aussagelosePseudo-Kennzahl, weil das Ergebnis von Struktur und Höhe der Bundeszuschüsseabhängig ist. Das Versprechen, demnächst „nachhaltig Gewinn zu machen“ ist unhaltbar:dieser Gewinn wird erst durch milliardenschwere Zuschüsse ermöglicht.24. Wenn es jetzt keinen Kurswechsel gibt, wird es deshalb nach 2004 eine Pseudosanierungder Bahn geben, bei der der Bund mittelbar wesentliche Aufwandspositionenübernimmt. Die so „sanierte“ DB AG wird dann von dauerhaften Bundeszuschüssenabhängig sein. Die scheinbaren Ergebnisverbesserungen beruhen im wesentlichenauf weiteren Umschichtungen zulasten des Bundeshaushalts und auf (legalen) Bilanztricks.Eine solche Pseudosanierung war nicht das Ziel der Bahnreform.Pseudosanierung: Hockeystickeffekt19001700150013001100900700500300100-100-300-500-7001997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007Ergebnis 183 201 91 37 -409 -493 -200 410 1.000 1.350 1660Quelle: Geschäftsbericht DB AG 2002, Mittelfristplanung DB AG 12/200225. Die Pseudosanierung der DB funktioniert im wesentlichen so: die Jahresergebnisse2000-2003 sind mit ungewöhnlich hohen „sonstigen Aufwänden“ belastet, mit denenunter anderem riesige Rückstellungen für die Folgejahre geschaffen wurden. Ab 2004sinkt der „sonstige betriebliche Aufwand“ schlagartig und Rückstellungen werden abgebaut:das Ergebnis zeigt - dank „erfolgreicher Sanierung“ - steil nach oben.Entwicklung des „sonstigen betrieblichen Aufwands“4.0003.5003.0002.5002.0001.5001.00050001995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007SBA 2.236 2.169 2.204 2.546 2.790 3.436 3.282 3.200 3.600 2.400 2.350 2.300 2.250Quelle: DB AG, Geschäftsbericht 2002, Mittelfristplanung DB AG 12/2002, gerundete ZahlenFakten zur Bahnreform - AG Verkehr der FDP-Bundestagsfraktion - Januar 2004Rückfragen unter 030 / 227-53478