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Editorial Informationen - Kassenärztliche Vereinigung Sachsen

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KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Inhalt<br />

<strong>Editorial</strong> Praxisinternes Qualitätsmanagement: Q ist nicht gleich Q 3<br />

<strong>Informationen</strong><br />

In der Heftmitte zum Herausnehmen<br />

Abrechnung Neue Abrechnungshinweise als Beilage I<br />

Termine der Abschlags- und Restzahlungen 2006<br />

Grunddaten und abgeleitete Größen der Punktwertberechnung<br />

II<br />

des Quartals II/2005 III<br />

Verordnung von Arznei-,<br />

Heil- und Hilfsmitteln<br />

Prüfgremien: Stand der Umsetzung im Bereich der KV <strong>Sachsen</strong> V<br />

Verhandlungen zum Arzneimittelausgabenvolumen 2006 V<br />

Genehmigungsverzicht für Heilmittelverordnungen VI<br />

Sicherstellung Ausschreibung und Abgabe von Vertragsarztsitzen<br />

Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu Weihnachten,<br />

VI<br />

Silvester – 23.12.05, 30.12.05 und 02.01.06 keine Brückentage VII<br />

Nachtrag<br />

Ärzteverzeichnis<br />

Nachträge der Bezirksgeschäftsstellen Chemnitz, Dresden<br />

und Leipzig VIII<br />

Vertragswesen Vereinbarung zwischen der AOK <strong>Sachsen</strong> und der <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />

<strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong> über die Durchführung eines „Modellprojektes<br />

zur Förderung der Früherkennung gastrointestinaler Tumore“ IX<br />

Modellvorhaben Akupunktur der AOK <strong>Sachsen</strong><br />

Vereinbarung über die Vergütung von Sach- und Dienstleistungen<br />

IX<br />

bei der ambulanten Durchführung von Apheresen IX<br />

Schutzimpfungen Kostenübernahme der Meningokokken-Schutzimpfung (Gruppe C) X<br />

Kostenübernahme Grippe-Schutzimpfung in <strong>Sachsen</strong> X<br />

Kostenübernahme der Varizellen-Schutzimpfung in <strong>Sachsen</strong><br />

Die Techniker-Krankenkasse (TK) übernimmt die Kosten für<br />

die Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Krankheiten als<br />

Standardimpfung für alle Kinder ab 3. Lebensmonat bis zum<br />

X<br />

vollendeten 2. Lebensjahr X<br />

Verschiedenes Die Gesundheitsrente – Altersvorsorge für das Praxispersonal XI<br />

Änderung der Krebsfrüherkennungsrichtlinien XI<br />

Sächsische Kooperative Diabetikerversorgung in USA prämiert XI<br />

Gründung des „Bundes der Osteologen <strong>Sachsen</strong> e.V.“ XI<br />

Personalia In Trauer um unsere Kollegen XII<br />

1


Fortbildung Rehabilitations-Richtlinien – 16-stündiges Curriculum XII<br />

Rubriken<br />

Aktuelles<br />

Berufs- und<br />

Gesundheitspolitik<br />

In eigener Sache<br />

Auch er war Arzt<br />

Zur Lektüre empfohlen<br />

Die letzte Seite<br />

Beilagen: Zusätzliche Abschlagszahlung – Schreiben des Vorstandes<br />

Abrechnungshinweise der KV <strong>Sachsen</strong> – Stand 01.01.2006<br />

Vereinbarung über die Vergütung von Sach- und Dienstleistungen bei der<br />

ambulanten Durchführung von Apheresen<br />

Protokollnotiz VdAK/AEV Varizellen-Schutzimpfung<br />

Protokollnotiz Schutzimpfung Pneumokokken … TK<br />

Antrag auf Erteilung des Online-Zugangs zum Kommunikationssystem der<br />

<strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

2<br />

Inhalt<br />

Gesamtvergütungsabschlüsse mit AOK <strong>Sachsen</strong> und anderen Kassenarten<br />

für die Jahre 2005 und 2006 – wo bleibt das Geld? 4<br />

Qualitätsmanagement (QM): Wichtiges zum KVS-Angebot 5<br />

Erst stirbt die Praxis, dann der Patient … 6<br />

Vertreterversammlung Praktizierte und beschworene innerärztliche Solidarität<br />

Bericht von der 39. Vertreterversammlung der KVS am 25.11.2005 7<br />

Honorarsituation in den ersten beiden Quartalen 2005 11<br />

Vorsicht Abwerbung! Oder: wie lockt man Berliner nach <strong>Sachsen</strong>? 12<br />

Meinung Sächsische Vertragsärzte erbringen viele Leistungen fast<br />

zum Nulltarif 13<br />

Wem nützen schwache KVen? – Ministerin Schmidt wirbt<br />

für „Rumpf-KVen“ 14<br />

Das politische Kasperletheater à la Frau Schmidt und<br />

Frau Christiansen 15<br />

Kommunikationssystem der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

im Internet 16<br />

Ein paar Minuten innehalten – Frust und Freude zur Jahreswende 17<br />

Fasziniert von Dampfmaschinen – Der Augenarzt Ernst Alban 18<br />

SchillerZeit in Mannheim 19<br />

Antike Medizin 19<br />

Max Liebermann 19<br />

Wein’ oder lach ‘ ich – Verlesenes aus dem Jahr 2005 20<br />

Impressum 15<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


<strong>Editorial</strong><br />

<strong>Editorial</strong><br />

Praxisinternes Qualitätsmanagement: Q ist nicht gleich Q<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

nun ist es amtlich: Am 18. Oktober dieses<br />

Jahres hat der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

nach langem Hin und<br />

Her die „Qualitätsmanagement-Richtlinie<br />

vertragsärztliche Versorgung“ verabschiedet<br />

(Text im Internet unter<br />

www.g-ba.de). Mit einem Einspruch<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit<br />

rechnen die Experten nicht. Nun<br />

mag mancher bis heute noch ein von<br />

außen verordnetes Qualitätsmanagement<br />

in den Praxen als unnötiges, papierfressendes<br />

Monster verteufeln; an<br />

Gesetze müssen wir uns jedoch halten.<br />

Aus der Not eine Tugend machen<br />

Also versuchen wir doch aus der Not eine<br />

Tugend zu machen, die ich mit Praxisnähe<br />

umschreiben möchte. Wie geht das? Die<br />

Richtlinien legen glücklicherweise für die<br />

Einführung eines einrichtungsinternen<br />

Qualitätsmanagements den Zeitraum von<br />

fünf Jahren verbindlich fest und lassen für<br />

die Ausgestaltung genügend Freiräume.<br />

Gemeinsam mit den KVen hat die KBV mit<br />

QEP ®-Qualität und Entwicklung in Praxen<br />

– ein auf die Bedürfnisse und Abläufe in den<br />

Arzt- und Psychotherapeutenpraxen ausgerichtetes<br />

spezielles System entwickelt.<br />

Die KV <strong>Sachsen</strong> geht hier noch weiter und<br />

entwickelt mit dem „hauseigenen“ aber<br />

KBV-kompatiblen QM/QisA – Qualitätsmanagement<br />

in sächsischen Arztpraxen –<br />

ein spezifisches Angebot für sächsische<br />

Vertragsärzte und Psychotherapeuten, welches<br />

einen „niedrigschwelligen“, mit überschaubarem<br />

Aufwand verbundenen, Einstieg<br />

in das QM ermöglicht. Bei<br />

erfolgreicher Teilnahme am QisA wären bereits<br />

die Mindestvorgaben der Bundes-<br />

Richtlinien erfüllt. Auch in den KVS-Mitteilungen<br />

berichteten wir schon über<br />

Seminare in den Bezirksgeschäftsstellen<br />

und darüber, dass die Teilnehmer gute „Noten“<br />

vergaben.<br />

Abzocker wollen schnellen Euro<br />

Dies bestärkt mich in der Bitte an Sie, die<br />

Angebote Ihrer KV <strong>Sachsen</strong> zu nutzen.<br />

Das meine ich auch mit „Aus der Not eine<br />

Tugend machen.“ Unsere Titelseite ver-<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

deutlicht es: Q ist nicht gleich Q. Warum<br />

aber das KV-Angebot wählen? Im Gegensatz<br />

zur KV sind manche Anbieter als Abzocker<br />

nur auf den schnellen Euro aus<br />

oder bieten Systeme an, die entweder nur<br />

bedingt arztpraxistauglich sind oder oft<br />

weit über die Erfüllung der Richtlinien<br />

hinausgehen. Beides kann mit nicht unbedingt<br />

erforderlichen Zeit- und Kostenaufwendungen<br />

verbunden sein. Ein seriöses<br />

Blatt wie die Financial Times Deutschland<br />

warnte am 17.11.2005:<br />

„Nicht jeder Praxisberater ist aber sein<br />

Geld wert. Der Markt sei sehr intransparent,<br />

berichten Experten. Eine Vielzahl<br />

kleiner Firmen und Einzelpersonen buhlen<br />

um die Gunst der Ärzte. Mitunter<br />

brächten die Berater zwar das betriebswirtschaftliche<br />

Know-how mit, dafür<br />

fehle es ihnen aber an Wissen über das<br />

Gesundheitssystem.“<br />

Über eben dieses Wissen verfügt Ihre<br />

KV, die darüber hinaus die konkreten<br />

Praxisstrukturen in <strong>Sachsen</strong> kennt. Wir<br />

wollen es nutzen, um beispielsweise die<br />

Besonderheiten von kleinen und großen<br />

Praxen bei den Konzepten mit zu berücksichtigen.<br />

Im Übrigen gilt bei allen Angeboten<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> die Maxime:<br />

Möglichst kostenfreie oder kostengünstige<br />

Angebote für unsere Ärzte und<br />

Psychotherapeuten. Da lohnt schon ein<br />

Preisvergleich mit den externen Anbietern<br />

(näheres zum Angebot der KV <strong>Sachsen</strong><br />

lesen Sie bitte unter Aktuelles auf<br />

Seite 5)<br />

Gegen Betriebsblindheit nicht<br />

resistent<br />

Für ein weiteres Argument pro Qualitätsmanagement<br />

möchte ich den Kollegen<br />

Köhler von der KBV zu Wort kommen<br />

lassen: „Natürlich kümmern sich die<br />

Ärzte auch heute schon um Qualität – und<br />

zwar auf einem sehr hohen Niveau. Ein<br />

QM-System hat aber den Vorteil, die<br />

Qualitätsanstrengungen zu systematisieren.“<br />

Auch ich selbst, seit 1972 in der<br />

Niederlassung und damit wohl alles<br />

andere als ein heuriger Hase, entdecke<br />

heute noch Reserven in den Praxisabläufen<br />

und fühle mich gegen Betriebsblindheit<br />

nicht resistent. Es ist eben<br />

doch keine ganz leichte Aufgabe, in<br />

eingespielten funktionierenden Strukturen<br />

und Abläufen rechtzeitig den notwendigen<br />

Änderungsbedarf zu erkennen.<br />

In diesem Zusammenhang noch eine<br />

persönliche Bitte, wenn Sie QM in Ihrer<br />

Praxis angehen: Binden Sie bitte Ihr<br />

Praxispersonal umfassend mit ein. Das<br />

wird sich für einen effizienten Ablauf<br />

in der Praxis und für die Patienten auszahlen.<br />

Natürlich gebe ich gerne zu,<br />

dass die eine oder andere notwendige<br />

Teamsitzung der Hektik oder einem<br />

übervollen Wartezimmer zum Opfer fällt.<br />

Solche Argumente bieten natürlich Stoff<br />

für eine gute Ausrede, sollten es jedoch<br />

nicht sein.<br />

Zusätzliche Abschlagszahlung<br />

Im Oktoberheft konnte ich Ihnen über<br />

akzeptable Honorarabschlüsse mit AOK<br />

und IKK berichten. Das Geld ist noch nicht<br />

in den Praxen angekommen. Das löste, verständlicherweise,<br />

viele Fragen und Verunsicherung<br />

an der „Basis“ aus. Wir als Vorstand<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> waren gleichfalls<br />

aufs äußerste verärgert, wenn wir uns die<br />

Verunsicherung schürenden Aussagen einzelner<br />

Kassenvertreter anschauten.<br />

3


Mittlerweile haben sich jedoch AOK und<br />

IKK bereiterklärt, für eine zusätzliche Abschlagszahlung<br />

II. und III. Quartal 2005<br />

noch im Dezember 15 Mio. Euro (AOK),<br />

3,2 Mio. Euro (IKK) sowie 2,5 Mio. Euro<br />

(VdaK/AEV) bereitzustellen. Zu den Details<br />

möchte ich Sie auf den nachstehenden<br />

Artikel verweisen.<br />

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können,<br />

dass die so dringend benötigten<br />

Honorare noch vor Weihnachten ausgezahlt<br />

werden (Details lesen Sie dazu auch<br />

in unserem farbigen Beilagenblatt).<br />

4<br />

Aktuelles<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

nach dieser doch sehr erfreulichen<br />

Botschaft ist es mir noch ein besonderes<br />

Bedürfnis, Ihnen persönlich, Ihren<br />

Familien und den fleißigen Praxismitarbeiterinnen<br />

für 2006 alles erdenklich<br />

Gute und viel Kraft zu wünschen.<br />

Kollege Heckemann schließt sich diesen<br />

Wünschen an, auch für ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und einen<br />

guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

<strong>Editorial</strong>/Aktuelles<br />

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen und setzen auch<br />

für die Zukunft auf ein vertrauensvolles<br />

Miteinander.<br />

Mit freundlichen kollegialen Grüßen<br />

Ihre Stellv. Vorstandsvorsitzende<br />

Ulrike Schwäblein-Sprafke<br />

Gesamtvergütungsabschlüsse mit AOK-<strong>Sachsen</strong> und anderen Kassenarten<br />

für die Jahre 2005 und 2006 – wo bleibt das Geld?<br />

„Wir haben die Gesamtvergütung für dieses<br />

und nächstes Jahr um knapp 66 Mio.<br />

EURO aufgestockt. Das sind mehr als<br />

11.000 EURO pro Arzt.“ Jetzt sei die<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> am Zuge,<br />

das Geld weiter zu geben.<br />

AOK-Chef Rolf Steinbronn<br />

in der Sächsischen Zeitung vom<br />

12./13. November 2005<br />

Die Antwort auf diese Frage bzw. eine<br />

Stellungnahme zur Aussage von Herrn<br />

Steinbronn fällt nicht schwer: die AOK<br />

<strong>Sachsen</strong> ist erst dann verpflichtet zu zahlen,<br />

wenn dass leider unvermeidliche Prozedere<br />

eines konkreten Vertragsabschlusses<br />

durchgeführt worden ist. Derzeit<br />

existiert lediglich – wenn auch verbindlich<br />

– ein vor dem Schiedsamt abgeschlossenes<br />

Eckpunktepapier, in dem die wesentlichen<br />

Vertragsgrundsätze niedergelegt sind.<br />

Zahlungen seitens der AOK sind nur aufgrund<br />

des abgeschlossenen Vertrages und<br />

der sich daraus ergebenden konkreten Berechnungen<br />

der Gesamtvergütung, jedoch<br />

nicht auf Basis der Eckpunkte möglich.<br />

Ähnliches gilt für den Bereich der IKK-<br />

<strong>Sachsen</strong>.<br />

Als weitere Bedingung kommt die notwendige<br />

Änderung des HVM hinzu,<br />

der seit 1. Juli 2004 zwischen allen<br />

Kassenarten und der KV <strong>Sachsen</strong> vereinbart<br />

wird. Diese wird erforderlich,<br />

weil zwischen den Vertragspartnern der<br />

bisher abgeschlossenen Eckpunktepapiere<br />

Konsens besteht, dass die weit über<br />

der Grundlohnsummensteigerungsrate<br />

(2005: + 0,38 %; 2006: + 1,41 %) liegenden<br />

Zuwächse nicht in die Erhöhung der<br />

Regelleistungspunktwerte, sondern in erhöhte<br />

Regelleistungsvolumina – also in<br />

erbrachte bzw. noch zu erbringende Leistungen<br />

– investiert werden. Dementsprechend<br />

sollen die einzelnen RLV in zwei<br />

Stufen rückwirkend für das 2. bis 4. Quartal<br />

2005 sowie für den Zeitraum ab 1.<br />

Quartal 2006 angepasst werden. Diese<br />

Veränderungen müssen im HVM geregelt<br />

werden.<br />

Weiterhin wurde durch die Kassen festgestellt,<br />

dass aufgrund der Festsetzung der<br />

Regelleistungspunktwerte durch das<br />

Schiedsamt (Hausarztbereich: 4 Cent;<br />

Facharztbereich: 3,75 Cent) die hausärztlichen<br />

RLV um ca. 5 %, die fachärztlichen<br />

RLV jedoch um durchschnittlich<br />

ca. 30 % im Vergleich zum 1. Quartal<br />

2005 gekürzt werden mussten.<br />

Aus diesem Grund boten die Vertragspartner<br />

additiv auf eine weit überdurchschnittliche<br />

Erhöhung der Kopfpauschalen<br />

eine zusätzliche Strukturpauschale<br />

je fachärztlichen Fall, differenziert nach<br />

Fallwerten der fachärztlichen Honorargruppen,<br />

an.<br />

Wann fließen die zusätzlichen Honorarmittel?<br />

Aufgrund des Umstandes, dass ein von<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> frühzeitig angebotener<br />

Verhandlungstermin zur Honorarverteilung<br />

von den Kassenverbänden nicht<br />

wahrgenommen werden konnte, kann die<br />

zunächst verfolgte Absicht, bereits die<br />

Honorarbescheide für das Quartal 3/2005<br />

im Januar 2006 auf Basis der erhöhten<br />

Gesamtvergütungen zu berechnen, nicht<br />

umgesetzt werden. Nach jetziger Planung<br />

kann frühestens der Honorarbescheid<br />

für das Quartal 4/2005 im April<br />

2006 auf Basis der erhöhten Gesamtvergütungen<br />

erstellt werden. Gleichzeitig<br />

ist die Korrektur der Honorarbescheide<br />

für die Quartale 2/2005 und 3/2005 vorzunehmen.<br />

Inzwischen stellen nun AOK, IKK und<br />

VdAK/AEV 15 Mio. Euro, 3,2 Mio. Euro<br />

bzw. 2,5 Mio. Euro für eine zusätzliche Abschlagszahlung<br />

II. und III. Quartal 2005<br />

zur Verfügung. Die Auszahlung erfolgt<br />

(wie im <strong>Editorial</strong> bereits angesprochen)<br />

noch vor Weihnachten.<br />

– Ve –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Aktuelles<br />

Qualitätsmanagement (QM): Wichtiges zum KVS-Angebot<br />

Zu dem, was das konkrete „QM-Angebot<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> beinhaltet, haben wir<br />

Ihnen nachfolgend wesentliche Fakten<br />

zusammengestellt. Wichtig: Für interessierte<br />

Ärzte stehen in jeder Bezirksgeschäftsstelle<br />

(BGST) Ansprechpartner für<br />

weitere <strong>Informationen</strong> bereit.<br />

Ansprechpartner<br />

BGST Chemnitz:<br />

Herr Popp Tel.: 0371/2 78 94 17<br />

BGST Dresden:<br />

Frau Westphal Tel.: 0351/8 82 83 20<br />

BGST Leipzig:<br />

Frau Langer Tel.: 0341/2 43 21 50<br />

Alle drei Ansprechpartner für QM sind<br />

gleichzeitig lizenzierte QEP®-Trainer<br />

(Qualität und Entwicklung in Praxen ®)<br />

der KBV und können Sie auf Wunsch<br />

auch beim Umstieg auf QEP ® unterstützen.<br />

Was lief schon und was ist wann<br />

geplant?<br />

Zu den Themen QM/QEP ® und QM/<br />

QisA (Qualitätsmanagement in sächsischen<br />

Arztpraxen) laufen seit dem Frühjahr<br />

dieses Jahres eine Reihe konkreter Aktivitäten,<br />

die schrittweise weiter ausgebaut<br />

werden. Dazu nachfolgend ein kurzer Überblick:<br />

Testphase, Pilotpraxen<br />

Die Testphase für QisA begann im Januar<br />

2005 mit Pilotpraxen verschiedenster<br />

Fachrichtungen. Diese Testphase ist im<br />

Juni 2005 abgeschlossen worden. Die dabei<br />

gewonnenen Erfahrungen und Vorschläge<br />

der Praxen fließen kontinuierlich<br />

in QisA ein.<br />

Bisher gelaufen:<br />

• Informationsveranstaltungen zum QM/<br />

QEP ® im April 2005 in den BGSTen<br />

Dresden und Leipzig<br />

• Seit September 2005 werden in allen<br />

drei BGSTen Einführungsveranstaltungen<br />

zum QM/QisA (Qualitätsmanagement<br />

in sächsischen Arztpraxen) angeboten.<br />

• Veranstaltung von QisA-Seminaren<br />

durch die BGSTen.<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Geplant:<br />

• Ausbau des Informations- und Seminarangebotes<br />

der KV <strong>Sachsen</strong><br />

• Aufbau einer Internetplattform zum<br />

QM/QisA auf der Homepage der<br />

KVS<br />

Bei Bedarf seitens der sächsischen<br />

Ärzteschaft wäre die KVS, aufgrund ihrer<br />

personellen Kompetenz (siehe Ansprechpartner)<br />

auch in der Lage QEP ®-Veranstaltungen<br />

zu organisieren.<br />

QEP® und QisA – warum ein<br />

eigenes Konzept?<br />

Bei QEP ® handelt es sich um ein umfassendes<br />

Qualitätsmanagementsystem,<br />

welches auf ähnlichen thematischen<br />

und methodischen Vorgaben basiert,<br />

wie sie bei internationalen Verfahren<br />

üblich sind und die Möglichkeit einer<br />

späteren Bewertung bzw. Zertifizierung<br />

anbietet. QEP ® ist deshalb umfangreicher,<br />

als die Anforderungen der Richtlinie.<br />

Die Entwicklung von QisA erfolgte mit<br />

dem Ziel, ein QM-System anzubieten,<br />

welches die Seminarteilnehmer befähigen<br />

soll, die Anforderungen der Richtlinie<br />

zu erfüllen aber gleichzeitig mit<br />

möglichst geringem Aufwand und Kosten<br />

verbunden ist. Dabei wird eine größtmögliche<br />

Kompatibilität mit QEP ® angestrebt,<br />

um jederzeit das eigene Praxismanagement<br />

fortentwickeln zu können.<br />

Dies wird dadurch erreicht, dass bei den<br />

zu beschreibenden Praxisprozessen ähnliche<br />

thematische und methodische<br />

Grundlagen wie bei. QEP ® genutzt werden<br />

Der Vorteil des Ansatzes von QisA liegt<br />

darin, dass dadurch während der Seminare<br />

jedes einzelne Qualitätsziel detailliert<br />

besprochen und zusammen mit den<br />

Seminarteilnehmern bearbeitet werden<br />

kann. Dabei kann schon zu Beginn auf<br />

die individuellen Praxisbedürfnisse eingegangen<br />

werden. Dadurch entsteht nach<br />

Abschluss der Seminare ein praxisindividuelles<br />

QM-Handbuch, welches den<br />

wesentlichen Anforderungen der Richtlinie<br />

genügt und als Basis für eine kontinuierliche<br />

Fortentwicklung dienen<br />

kann.<br />

Welche Umsetzungshilfen?<br />

Als Umsetzungshilfe bei QisA dient das<br />

Handbuch, welches zusammen mit den<br />

Seminarteilnehmern, während der Seminare<br />

mit Leben – also mit praktikablen<br />

Inhalten – gefüllt wird.<br />

Zusätzlich wird eine CD-ROM-Version<br />

entwickelt, welche die EDV-technische<br />

Umsetzung von QisA erleichtern soll.<br />

Zertifizierung wann und wie?<br />

In der am 18. Oktober 2005 beschlossenen<br />

Richtlinie wird weder eine Zertifizierung<br />

verlangt, noch wird ein bestimmtes<br />

QM-Verfahren oder QM-System vorgegeben.<br />

QisA selbst führt noch nicht zur Zertifizierungsreife.<br />

Bei Wunsch einer Zertifizierung kann<br />

aber aufgrund der Konformität mit QEP ®<br />

das eigene Praxismanagement erweitert<br />

und so ein zertifizierungsfähiges QM-System<br />

nach QEP ® aufgebaut werden.<br />

Die Zertifizierung erfolgt dann auf Antrag<br />

der Praxis durch eine von der KBV<br />

akkreditierte Zertifizierungsstelle.<br />

Kosten für den Arzt?<br />

Für die QisA-Einführungsveranstaltungen<br />

und QisA-Seminare (inkl. Unterstützungsmaterial)<br />

werden seitens der KV<br />

<strong>Sachsen</strong> keine Kosten erhoben.<br />

Die Kosten für QEP ® belaufen sich laut<br />

KBV derzeit auf:<br />

• ca. 150 – 200 € je Teilnehmer für die<br />

QEP ®-Einführungsseminare<br />

• 29,95 € für den Qualitätszielkatalog<br />

(pro Praxis mindestens ein aktueller<br />

QEP ®-Qualitätszielkatalog)<br />

• optional: 199 € für QEP ®-Manual<br />

• optional: ca. 1200 – 1800 € für eine<br />

Zertifizierung (je nach Praxisgröße<br />

und –komplexität)<br />

– SAVuP –<br />

5


6<br />

Nach Redaktionsschluss<br />

Erst stirbt die Praxis, dann der Patient …<br />

… lautete eines der Schilder auf der<br />

Demonstration am 30.11.05 vor dem Kulturpalast<br />

in Dresden. Die fachärztlichen<br />

Berufsverbände in <strong>Sachsen</strong> und der Berufsverband<br />

der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen<br />

(BdA) hatten dazu aufgerufen.<br />

Während vom nahen Striezelmarkt<br />

„Freude zieht durch jedes Haus“ herüberklang,<br />

ließen die Redner unter dem Beifall<br />

der über 400 Anwesenden ihren Frust heraus.<br />

Unter großer Aufmerksamkeit zahlreicher<br />

Medienvertreter, schilderte zuerst<br />

Frau Dr. Iduna Alscher, Dermatologin aus<br />

Schneeberg, die aktuelle Situation in den<br />

sächsischen Praxen.<br />

„Wir sind nur uns selbst, den uns<br />

anvertrauten Menschen und der<br />

medizinischen Sorgfalt verpflichtet“<br />

war ihr zentrales Credo. „In den Arztpraxen<br />

der Bundesrepublik Deutschland ist<br />

Rationierung längst tägliche Realität!<br />

Nur wir, Ärzte und Ärztinnen mit ihren<br />

Mitarbeitern verhindern, dass die Rationierung<br />

von den Patienten bemerkt wird.<br />

Durch uns wird bis zur physischen, psychischen<br />

und finanziellen Erschöpfung<br />

die medizinische Versorgung der Bevölkerung<br />

sichergestellt.“ Dafür werden wir<br />

dann „als Abzocker und Beutelschneider<br />

verunglimpft.“<br />

„Betreuungszeit statt Bürokratie“<br />

Die Präsidentin des BdA, Frau Sabine<br />

Rothe, begann mit einer Liebeserklärung<br />

an ihren Beruf. „Wir Frauen in Arztpraxen<br />

haben einen der schönsten Berufe, … wir<br />

dürfen zuhören, streicheln, Mut machen.“<br />

Dennoch nimmt die Arbeitsbelastung im-<br />

Ängste werden öffentlich gemacht<br />

mer mehr zu. Überreglementierungen und<br />

Bürokratie nehmen immer mehr zu, Betreuungszeit<br />

wird in Verwaltungszeit umgewandelt.<br />

Doch das Geld bleibt bei steigender<br />

Leistung gleich bzw. wird weniger.<br />

Sie stellte fest: „Bleibt es bei der gesellschaftlichen<br />

Ignoranz unserer Arbeit, wird<br />

es bald zu ‚Arzthelferinnen freien Zonen’<br />

kommen.“ Die Patienten wollen eine moderne,<br />

effektive und liebevolle ambulante<br />

Versorgung.<br />

„Warum sind wir hier?“<br />

Zum Abschluss der Demonstration sprach<br />

der Organisator der Veranstaltung, der<br />

Dresdner Pneumologe Dr. Eckhart Laake.<br />

Er nannte zunächst eine Reihe von Zahlen<br />

zur unterschiedlichen Vergütung in Ost<br />

und West. Dazu kommt, dass der ambulanten<br />

medizinischen Versorgung durch<br />

Hartz IV allein „in <strong>Sachsen</strong> rund 28 Millionen<br />

Euro entzogen wurden.“ Dann schildert<br />

er die Kostensituation im „Kleinbetrieb<br />

Arztpraxis“.„Bis zu 70 % der Kosten<br />

Dr. Iduna Alscher, Sabine Rothe und Dr. Eckhart Laake (v.l.) im Focus der Kameras<br />

Aktuelles<br />

sind Personalkosten.“ Gut qualifizierte<br />

Fachkräfte müssen immer häufiger durch<br />

weniger qualifizierte und geringer bezahlte<br />

Kräfte ersetzt werden. „Die Politik<br />

fordert Qualitätsmanagement, entzieht uns<br />

aber gleichzeitig gut qualifiziertes und motiviertes<br />

Personal“. Letztlich wird das zu<br />

Lasten der Patienten gehen! Von der Politik<br />

forderte er die „Beendigung der Ungleichbehandlung<br />

der Patienten in Ost und<br />

West bezüglich der zur Verfügung gestellten<br />

Finanzmittel“. Die Krankenkassen forderte<br />

er auf, „endlich die nötigen Mittel für<br />

die Bezahlung“ erbrachter Leistungen im<br />

ambulanten Bereich zur Verfügung zu stellen.<br />

„Die von Herrn Lauterbach und anderen<br />

Experten behaupteten Wirtschaftlichkeitsreserven<br />

gibt es in unseren Praxen<br />

nicht mehr.“ Als unerträglich bezeichnete er<br />

den Ausspruch von Ulla Schmidt, sie könne<br />

„nicht alle Ärzte zu Millionären machen“.<br />

Deshalb kämpfen wir „dafür, dass unser patientenfreundliches,<br />

effizientes Gesundheitswesen<br />

nicht durch falsche Reformen<br />

Schaden leidet oder ganz zerstört wird.“<br />

Nach der Demo: Politiker und<br />

Ärzte im Gespräch<br />

Nach der Veranstaltung trafen sich Vertreter<br />

der Ärzte, u. a. der KVS, im sächsischen<br />

Landtag mit den gesundheitspolitischen<br />

Sprechern der Fraktionen. Dr. Klaus<br />

Heckemann zeigte sich erfreut, dass das<br />

Grundverständnis der Politiker für die Situation<br />

der ambulanten Medizin jetzt da<br />

ist. „Das sah vor kurzem noch völlig anders<br />

aus.“ Er zitierte Staatsministerin Orosz:<br />

„Die strukturellen Probleme müssen auf<br />

Bundesebene gelöst werden.“. Die Teilnehmer<br />

der Runde vereinbarten, sich<br />

in kürzeren Abständen wiederholt zu treffen.<br />

– IM –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Vertreterversammlung<br />

Vertreterversammlung<br />

Praktizierte und beschworene innerärztliche Solidarität<br />

Bericht von der 39. Vertreterversammlung (VV) der KVS am 25.11.2005<br />

Die innerärztliche Solidarität spielte auf<br />

der 39. Vertreterversammlung in Dresden<br />

eine gewichtige Rolle. Sie wurde<br />

beim Umgang mit den komplizierten<br />

Rahmenbedingen der vertragsärztlichen<br />

Tätigkeit (Protestmaßnahmen gegen die<br />

Bundespolitik) beschworen und bei<br />

schwierigen innerärztlichen Themen<br />

(Bereitschaftsdienst, Haushalt) durch<br />

einstimmige Beschlüsse praktiziert.<br />

Begrüßung und Gedenken<br />

Die turnusmäßige Novembertagung fand<br />

diesmal ausnahmsweise im Plenarsaal der<br />

Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK)<br />

statt. Der Vorsitzende der VV, Dr. Stefan<br />

Windau (als Vizepräsident der SLÄK<br />

auch Hausherr), konnte 35 der 40 Vertreter<br />

der niedergelassenen Vertragsärzte<br />

und Psychotherapeuten begrüßen und<br />

somit die Beschlussfähigkeit feststellen.<br />

Zu Beginn der Veranstaltung bat Herr<br />

Dr. Windau das Auditorium um eine<br />

Schweigeminute für Herrn MR Dr. med.<br />

Rudolf Wickleder. Er würdigte die Verdienste<br />

des am 05.09.2005 verstorbenen<br />

Facharztes für Anästhesiologie aus Chemnitz,<br />

der u. a. in der Bereitschaftsdienstkommission<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> sowie im<br />

Bereitschaftsdienstausschuss seiner Bezirksgeschäftsstelle<br />

aktiv war.<br />

Bericht des VV-Vorsitzenden<br />

Der VV-Vorsitzende analysierte die aktuelle<br />

gesundheitspolitische Diskussion<br />

und warf dabei der Bundespolitik Doppelzüngigkeit<br />

vor. Im Gegensatz zur Ärzteschelte,<br />

die von der Politik gern in der<br />

Öffentlichkeit verabreicht wird, stehen für<br />

Dr. Windau gut dokumentierte Belege für<br />

ein leistungsfähiges Gesundheitssystem in<br />

Deutschland. Er verwies in diesem Zusammenhang<br />

auf die im August publizierte<br />

Studie des renommierten Fritz Beske Instituts<br />

für Gesundheits-System-Forschung<br />

Kiel. Dort bewegt sich Deutschland bei<br />

der Effizienz unter 14 hoch entwickelten<br />

Industrienationen immerhin an 4. Stelle<br />

und auch die Kosten liegen unter dem<br />

Durchschnitt. „Selbst im Koalitionsvertrag<br />

steht“, merkte der Redner mit einem Sei-<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

tenhieb auf die Politik an: „Deutschland<br />

hat ein modernes und leistungsfähiges Gesundheitswesen.“<br />

Blaupause für neues Vorschaltgesetz<br />

Insgesamt zeigte sich der VV-Chef vom<br />

Koalitionsvertrag sehr enttäuscht. Für ihn<br />

ist das Bestreben der neuen Bundesregierung<br />

vordergründig: „noch mehr Druck<br />

ins System zu bringen, anstelle den Leistungserbringern<br />

gerecht zu werden und<br />

die Grundlagen einer soliden Finanzierung<br />

der GKV zu schaffen.“ Dr. Windau<br />

sieht im gesundheitspolitischen Teil des<br />

Koalitionsvertrages eine „Blaupause“ für<br />

ein neues Vorschaltgesetz und in der<br />

angedachten GOÄ-Änderung einen „Angriff<br />

auf die verfasste Ärzteschaft.“ Der<br />

Referent benutzte das Bild vom „Auspressen<br />

einer ausgepressten Zitrone“ und<br />

appellierte eindringlich: „Wir müssen uns<br />

wehren, da der chronische Einnahmemangel<br />

in der Krankenversicherung auf<br />

unserem Rücken ausgetragen wird.“<br />

Dr. Windau referiert zur aktuellen<br />

Gesundheitspolitik<br />

Der VV-Vorsitzende informierte im Zusammenhang<br />

mit den neuen Versorgungsformen<br />

(insbesondere MVZ und integrierte<br />

Versorgung) über die aktuell<br />

erfolgte Novellierung des sächsischen<br />

Heilberufekammergesetzes, dessen Änderungen<br />

zum 1. Januar 2006 in Kraft<br />

treten. Er betonte, dass sich damit die<br />

Chancen der freiberuflich Tätigen im<br />

Wettbewerb innerhalb der neuen Versorgungsformen<br />

verbessern werden. Nach<br />

fester Überzeugung von Dr. Windau eröffnen<br />

sich mit der Liberalisierung der<br />

Berufsordnung in <strong>Sachsen</strong> insbesondere<br />

auch für die niedergelassenen Ärzte neue<br />

Möglichkeiten. Er bedankte sich ausdrücklich<br />

bei der Sächsischen Staatsregierung<br />

für die diesbezügliche konstruktive<br />

Unterstützung, die eine positiv zu<br />

bewertende Modifizierung des Gesetzes<br />

erst ermöglicht hat.<br />

Dr. Windau bedankte sich beim Vorstand<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> für die zuletzt erreichten<br />

Honorarabschlüsse mit AOK und IKK.<br />

Vieles davon würde allerdings (siehe<br />

Hartz IV) wieder „aufgefressen“, wies er<br />

auf die berechtigten existentiellen Sorgen<br />

vieler Vertragsärzte hin. Insgesamt besteht<br />

für den VV-Vorsitzenden deshalb erheblicher<br />

Handlungsbedarf. Die KVen<br />

müssten in ihrem Handeln alle möglichen<br />

Gestaltungsspielräume nutzen. Abschließend<br />

sprach sich der Referent dafür aus,<br />

die Berufsverbände in Zukunft noch stärker<br />

als bisher mit einzubeziehen – ein<br />

erster Appell an diesem Tag für die innerärztliche<br />

Solidarität.<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Sacharbeit statt Schuldzuweisungen<br />

Der Vorstandsvorsitzende der KV <strong>Sachsen</strong>,<br />

Dr. Klaus Heckemann, zeigte sich<br />

ebenfalls unzufrieden mit der politischen<br />

Situation und kritisierte die alten<br />

und neue Gesundheitsministerin: „Ulla<br />

Schmidt setzt nach dem Wahlintermezzo<br />

unverdrossen ihre Schuldzuweisungen<br />

fort.“ Sie nutze das ganze Arsenal von<br />

Schmähungen, Unterstellungen und übler<br />

Nachrede, um den Druck und die Sparzwänge<br />

für Ärzte, KVen und Krankenkassen<br />

zu erhöhen. Einseitige Kostendämpfungspolitik<br />

ist nach Ansicht von<br />

Dr. Heckemann ein „Reformansatz, der<br />

bereits in der Vergangenheit fehlschlug.“<br />

Offensichtliche Kostenfaktoren wie die<br />

demographische Entwicklung oder der<br />

medizinisch-technische Fortschritt würden<br />

nicht wahrgenommen, ignoriert oder<br />

verkannt. In diesem Sinne forderte der<br />

Vorstandsvorsitzende Frau Schmidt auf,<br />

endlich zur Sacharbeit überzugehen.<br />

7


Dr. Heckemann berichtet zur Lage<br />

Für den KV-Vorsitzenden Heckemann ist<br />

es wichtig, auch unter misslichen Rahmenbedingungen<br />

vertretbare Entscheidungen<br />

bei der Honorierung ärztlicher<br />

Leistungen zu erzielen. Er erläuterte den<br />

Standesvertretern ausführlich Sicht und<br />

Herangehensweise des Vorstandes in Bezug<br />

auf<br />

• die Schiedsamtsentscheidung vom April<br />

zur Höhe der Regelleistungspunktwerte<br />

• die erreichten Ergebnisse der Verhandlungen<br />

zur Gesamtvergütung mit AOK<br />

und IKK.<br />

(in den KVS-Mitteilungen 9 und 10/ 2005<br />

berichteten wir ausführlich zu diesen<br />

Themen)<br />

Erfolg oder Misserfolg – auch eine<br />

Frage der Sichtweise<br />

Wie kompliziert und von der Sichtweise<br />

abhängig Ergebnisse als Erfolg oder Misserfolg<br />

bewertet werden, stellte er am Beispiel<br />

der RLV-Punktwerte von 4 Cent im<br />

hausärztlichen bzw. 3,75 Cent im fachärztlichen<br />

Bereich dar: „Gemessen am Kalkulationspunktwert<br />

des EBM 2000plus in<br />

Höhe von 5,11 Cent kann das Ergebnis<br />

nicht befriedigen. Betrachtet man jedoch<br />

die ehemaligen Auszahlungspunktwerte<br />

und die Tatsache, dass die Höhe in keinem<br />

direkten Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

der Gesamtvergütung steht, stellt der<br />

Schiedsspruch eine durchaus akzeptable<br />

Punktwerterhöhung dar.“ Die Dialektik<br />

von positiver und negativer Sichtweise ist<br />

nach Ansicht des Referenten auch für die<br />

Gesamtvergütungsvereinbarungen mit der<br />

IKK und der AOK anwendbar.<br />

Dr. Heckemann: „Negativ zu verzeichnen<br />

ist, dass die Mittel noch immer bei weitem<br />

nicht ausreichen, um alle Leistungen der<br />

AOK- und IKK-Versicherten mit dem Regelpunktwert<br />

zu vergüten. Klar positiv zu<br />

bewerten ist die Tatsache, dass beide Kas-<br />

8<br />

sen ihre Gesamtvergütung recht deutlich<br />

über die erzwingbaren gesetzlichen Vorgaben<br />

erhöht haben.“ Verärgert zeigte sich<br />

der KV-Vorsitzende über die öffentliche<br />

Aufforderung an die KV die (von den Kassen<br />

noch gar nicht bereitgestellten!) Honorarmittel<br />

nun endlich an die Ärzte auszuzahlen.<br />

Zum Abschluss seines Berichtes zur Lage<br />

brach der Vorstandsvorsitzende wie sein<br />

Vorredner eine Lanze für die innerärztliche<br />

Solidarität. Dr. Heckemann zitierte<br />

kritisch gegenseitige Schuldzuweisungen<br />

aus Briefen eines Allgemein- bzw. eines<br />

HNO-Arztes. „Schon lange befinden wir<br />

uns in einer Phase der Rationierung“, argumentierte<br />

der Redner und stellte die<br />

Frage: „Ist es dann klug, jetzt einen Haus-<br />

Facharztkonflikt aufzubauen?“<br />

Diskussion zu den Berichten<br />

zur Lage<br />

Wir sitzen im gleichen Boot<br />

In einer lebhaften Diskussion zu den Berichten<br />

der beiden Vorsitzenden griffen<br />

die Vertreter der sächsischen Ärzteschaft<br />

wieder das Problem der innerärztlichen<br />

Solidarität auf. Vor allem entzündet hatte<br />

sich das Thema an der öffentlich bekundeten<br />

Ablehnung des Aktionstages am<br />

30. November durch die Hausärzte. Dr.<br />

Gottfried Hanzl, der Stellv. Vorsitzende<br />

des sächsischen Hausärzteverbandes verteidigte<br />

die Entscheidung. Nach seiner<br />

Ansicht reiche die Wirkung eines solchen<br />

Tages allein nicht aus. Es müssten dann<br />

schon alle niedergelassenen Ärzte und die<br />

Krankenhausärzte gemeinsam auftreten.<br />

Dr. Irmgard Murad (ebenfalls Vorstandsmitglied<br />

im Hausärzteverband)<br />

wies auf das ablehnende Votum des Hausärztetages<br />

in Oybin hin: „Man kann die<br />

Mitglieder nicht übergehen.“<br />

Viele Redner setzten sich jedoch dafür ein,<br />

die innerärztliche Solidarität nicht aufzugeben.<br />

Dr. Klaus Hamm, versteht den<br />

Hausärzteverband nicht und lobte die bisher<br />

praktizierte Einigkeit aller ärztlichen<br />

Berufsverbände im Bündnis 2000: „Mittlerweile<br />

sind wir in <strong>Sachsen</strong> das einzige<br />

Bundesland, wo so etwas noch geht“.<br />

„Wir reagieren zusammen“, wir sitzen im<br />

gleichen Boot“, beschworen auch Dr.Thomas<br />

Lipp und Dr. Ulrike Schwäblein-<br />

Sprafke den innerärztlichen Zusammenhalt.<br />

Dr. Frank Rohrwacher, als einer<br />

der Initiatoren des 30. November, der die<br />

fachärztlichen Berufsverbände in <strong>Sachsen</strong><br />

führt, betonte: „Es ist das wichtigste an<br />

Vertreterversammlung<br />

diesem Tag, dass wir mit unseren Patienten<br />

reden.“ Thematisiert werden sollte seiner<br />

Ansicht nach auch, dass auf Grund der<br />

schlechten wirtschaftlichen Situation die<br />

Arbeitsplätze von Arzthelferinnen in Größenordnungen<br />

in Gefahr sind. Im Gegensatz<br />

zur Bundesebene der Gemeinschaft<br />

fachärztlicher Berufsverbände „bekennen<br />

wir uns in <strong>Sachsen</strong> ganz klar zur KV“,<br />

sagte Dr. Rohrwacher außerdem. In der<br />

Diskussion um den 30. November stellte<br />

Dr. Windau klar, dass es nicht um einen<br />

Aktionstag gegen die AOK geht, sondern<br />

darum, auf die schlechten Arbeitsbedingungen<br />

insgesamt hinzuweisen.<br />

Diskussion zu Ärzteprotesten:<br />

Dr. Rohrwacher (li.) und Dr. Lipp<br />

Zusammenarbeit<br />

KBV-VV – Länder-KVen<br />

Auch ohne Arzt geht es nicht<br />

Berufspolitisch muss sich vieles gut ergänzen,<br />

wenn Wirkung erzielt werden soll. Das<br />

unterstrich das folgende Referat von Prof.<br />

Dr. Heiner F. Porst. Der Stellv. VV-Vorsitzende<br />

berichtete dem Auditorium aus seiner<br />

Erfahrung heraus über die Aufgaben<br />

und das Zusammenspiel von KBV-Vertreterversammlung<br />

und Länder-KVen einerseits<br />

sowie VV und KVS auf der regionalen<br />

Schiene. Auch er warb für den innerärztlichen<br />

Zusammenhalt. Das Kalkül der Politik<br />

ziele auf Spaltung und das sei leider<br />

schon erreicht. Für ihn geben die Lufthansapiloten<br />

ein gutes Beispiel, die 30 Prozent<br />

Tarifsteigerung erstritten haben, weil sie<br />

Tagungsleitung: Prof. Porst, Dr. Windau<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Vertreterversammlung<br />

deutlich gemacht haben, ohne Piloten hebt<br />

kein Flugzeug ab. „Auch ohne Arzt geht es<br />

nicht im Gesundheitswesen“, zog der Redner<br />

Parallelen. „Wir sollten uns dessen bewusst<br />

sein und nicht im Klein Klein unterschiedliche<br />

Interessen artikulieren.“<br />

Prof. Porst bewertete die Zusammenarbeit<br />

zwischen Vertreterversammlung,<br />

Hauptausschuss und Vorstand in <strong>Sachsen</strong><br />

positiv. Der Hauptausschuss muss nach<br />

seinem Rollenverständnis dabei die Strategie<br />

vorgeben, der Vorstand ist für das<br />

Tagesgeschäft zuständig.<br />

Betrugsbekämpfung<br />

Dr. Heckemann unterrichtete die Ärztevertreter<br />

danach im Detail über die Arbeit der<br />

„Stelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten<br />

im Gesundheitswesen.“ Die vom Gesetzgeber<br />

den KVen übertragene Aufgabe wird<br />

von der KVS verantwortungsbewusst wahrgenommen.<br />

Es kann eingeschätzt werden,<br />

dass die übergroße Anzahl der Ärzte<br />

korrekt arbeitet: Es gibt zwar überall<br />

„schwarze Schafe“, bei rund 6.000 Ärzten<br />

und Psychotherapeuten halten sich jedoch<br />

in <strong>Sachsen</strong> bisher die bekannt gewordenen<br />

Verfehlungen in Richtung Betrug zum<br />

Glück sehr in Grenzen.<br />

Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden<br />

bildete sich für den Zeitraum 2004 bis<br />

2005 bei insgesamt 18 Fällen ein hinreichender<br />

Tatverdacht heraus, z.B. bei der<br />

Abrechnung von Leistungen bei Verstorbenen.<br />

In einer Reihe von Fällen bestätigte<br />

sich der Anfangsverdacht später nicht.<br />

Sechs der 18 Fälle mündeten schließlich<br />

in eine Strafanzeige. In einem aktuellen<br />

Fall hat das zuständige Gericht eine<br />

Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt sowie<br />

eine Geldbuße ausgesprochen. „Das<br />

Thema Betrugsbekämpfung muss auch zu-<br />

Die VV dieses Mal im Plenarsaal der SLÄK<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

künftig durch die KVS bearbeitet werden“,<br />

unterstrich Dr. Heckemann. Die KVS strebt<br />

künftig eine noch intensivere Zusammenarbeit<br />

mit der Staatsanwaltschaft an.<br />

Verfahrensordnung<br />

Plausibilitätsprüfung<br />

Im weiteren Verlauf der Tagung begründete<br />

die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende,<br />

Dr. Ulrike Schwäblein-Sprafke,<br />

einen Antrag des Vorstandes zur Änderung<br />

der Verfahrensordnung Plausibilitätsprüfung.<br />

Im Kern geht es um folgende<br />

Sachverhalte:<br />

• Klarstellung, dass bei angestellten<br />

Ärzten im Mittel grundsätzlich maximal<br />

acht Stunden arbeitstäglicher Zeit<br />

ausgegangen wird<br />

• Hinweis, dass die evt. Kürzung von<br />

Honoraransprüchen zukünftig in einem<br />

eigenen Prüfbescheid erfolgt<br />

• Festsetzung der Prüfzeiten von Leistungen<br />

regionaler „sächsischer“ Verträge<br />

(z. B.: Impfvereinbarung, Akupunkturvereinbarung,Hautscreeningvereinbarung,<br />

DMP Diabetes mellitus Typ II und<br />

Strukturvertrag ambulantes Operieren)<br />

in der Anlage 1 zur Verfahrensordnung<br />

Wie die Referentin erläuterte, sollen die<br />

Zeitprofile von regionalen Vereinbarungen<br />

zum 1. Januar 2006 in Kraft treten, die<br />

anderen Regelungen bereits mit Wirkung<br />

ab 3. Quartal 2005 angewendet werden.<br />

Für Diskussion sorgte die Frage, ob<br />

maximal 8 Stunden arbeitstägliche Zeit<br />

als Aufgreifkriterium angemessen sind.<br />

Dr. Klaus Kleinertz befürchtet Nachteile<br />

für angestellte Ärzte eines MVZ, die ausschließlich<br />

im MVZ arbeiten. Er plädierte<br />

deshalb dafür, den vorliegenden Antrag<br />

erneut an den Vorstand zu verweisen, fand<br />

dabei in der VV jedoch keine Mehrheit.<br />

Letztlich erhielt der vom Vorstand eingebrachte<br />

Antrag bei zwei Gegenstimmen<br />

und einer Enthaltung ein sehr überzeugendes<br />

Votum der Vertreterversammlung<br />

(die aktualisierte Verfahrensordnung steht<br />

im Internetauftritt der KV <strong>Sachsen</strong> unter<br />

Arzt-Infos ➝ Sachgebiete ➝ Plausibilitätsprüfung,<br />

die Veröffentlichung in den<br />

KVS-Mitteilungen erfolgt in einer der<br />

nächsten Ausgaben – die Redaktion).<br />

Neustrukturierung<br />

des Bereitschaftsdienstes<br />

Zum gewichtigen Thema Bereitschaftsdienst<br />

referierte Dr. Frank Eisenkrätzer,<br />

Vorsitzender des Regionalausschusses<br />

Dresden und Vorsitzender der Bereitschaftsdienstkommission<br />

der KV <strong>Sachsen</strong>.<br />

Er begründete einen Antrag des Vorstandes<br />

für die Neustrukturierung des<br />

Bereitschaftsdienstes. Ziel soll ein neues<br />

Finanzierungsmodell sein, das auf einer<br />

Kombination von differenzierten Tagund<br />

Nachtpauschalen beruht und durch<br />

eine Einsatzpauschale flankiert wird.<br />

Weniger Bereitschaftsdienstbereiche<br />

angestrebt<br />

Der Redner betonte, dass sich der Vorstand<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> im Zusammenwirken<br />

mit den regionalen Geschäftsstellen<br />

sehr sorgfältig mit dem Thema<br />

beschäftigt hat. Nachdem die erste Modellrechnung<br />

mit Abrechnungswerten aus<br />

dem Jahr 2003 bereits am 21. Juli 2004 zur<br />

Entscheidung vorlag, „hat der Vorstand<br />

am 21.09.2005 die für die Neugestaltung<br />

des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes<br />

möglichen Alternativen ausführlich diskutiert.“<br />

Nach Abwägung verschiedener-<br />

Alternativen (Finanzierung über eine<br />

Sicherstellungsumlage bzw. Einbezie-<br />

9


hung in die Entscheidung des Landesausschusses),<br />

schlug der Vorstand der VV<br />

am 25. November eine Regelung vor, die<br />

entsprechende Verhandlungen zur Anpassung<br />

des HVM mit den Krankenkassen erfordert.<br />

Dr. Eisenkrätzer stellte die Überlegungen<br />

und Berechnungen dazu dem<br />

Auditorium ausführlich dar.<br />

Diskussionsredner und Referent:<br />

Dr. Hammer (li.) und Dr. Eisenkrätzer<br />

Ziel ist es, mit dem Pauschalenmodell auch<br />

für Ärzte mit einer geringen Anzahl an<br />

Bereitschaftsdiensteinsätzen Anreize zu<br />

setzen. Dr. Eisenkrätzer wies besonders<br />

darauf hin, dass sich das Pauschalenmodell<br />

nur unter der Voraussetzung von Strukturänderungen<br />

rechnet, d.h. nach der vorgeschlagenen<br />

Variante, wenn die Anzahl der<br />

Bereitschaftsdienste von derzeit 240 auf<br />

ca. 120 Bereitschaftsdienstbereiche reduziert<br />

wird. „Sicher werden Strukturänderungen<br />

nicht bei allen Ärzten Zuspruch finden,<br />

da es derzeit noch viele auch kleinere<br />

Dienstgruppen gibt, die sehr gut miteinander<br />

kooperieren“, zeigte der Vorsitzende der<br />

Bereitschaftsdienstkommission Verständnis<br />

für mögliche Befindlichkeiten. Gleichzeitig<br />

plädierte er eindringlich dafür, ein neues<br />

Finanzierungsmodell einheitlich für alle<br />

Ärzte einzuführen.<br />

Einstimmiges Mandat in Richtung<br />

neues Bereitschaftsdienstmodell<br />

In der anschließenden Diskussion signalisierten<br />

die Vertreter breite Zustimmung für<br />

einen modifizierten Bereitschaftsdienst. Dr.<br />

Heckemann sprach den zunehmenden Ärztemangel<br />

an: „Die Dienste verteilen sich auf<br />

immer weniger Ärzte. Das ist nicht mehr<br />

zumutbar.“ Dr. Sabine Anders wies am<br />

Beispiel der Stadt Chemnitz auf jetzt schon<br />

hohe Einsatzfrequenzen hin und „Probleme,<br />

die Dienste zu besetzen.“ Dr. Hanzl<br />

nannte mit dem hohen Anteil älterer Ärzte<br />

ein weiteres Argument für weniger Dienste<br />

pro Arzt und bot sich an, „Überzeugungsarbeit“<br />

bei den Kollegen zu leisten. Dipl.-<br />

Med. Ralf-Rainer Schmidt hofft: „Mit<br />

einem Pauschalensystem lassen sich vielleicht<br />

noch Kollegen aus dem stationären<br />

10<br />

Diskussion zum Bereitschaftsdienst:<br />

DM Schmidt und Frau Dr. König<br />

Bereich aktivieren“, für die sich bisher ein<br />

Mitwirken in vor allem ländlichen Regionen<br />

nicht gelohnt hat.<br />

Im Ergebnis der Aussprache beschloss<br />

die VV einstimmig, dem Vorstand ein<br />

Mandat für die Neugestaltung des kassenärztlichen<br />

Bereitschaftsdienstes durch<br />

ein neues Finanzierungsmodell zu erteilen.<br />

Er wird beauftragt, die entsprechenden<br />

Verhandlungen mit den Landesverbänden<br />

der Krankenkassen zur<br />

Anpassung des HVM aufzunehmen (angestrebt<br />

wird dabei auch, dass sich die<br />

Kassen mit zusätzlichen finanziellen<br />

Mitteln an der Ausgestaltung des Modells<br />

beteiligen). Mit ihrer Entscheidung demonstrierte<br />

die VV erfreulicherweise<br />

Konsensfähigkeit oder wenn man so will<br />

innerärztliche Solidarität bei einem<br />

Thema, „wo es ums Geld und die Veränderung<br />

bestehender Strukturen geht.“<br />

Darüber hinaus wird diese Weichenstellung<br />

für die Zukunft nach Ansicht<br />

von Dr. Eisenkrätzer dazu beitragen,<br />

„den Sicherstellungsauftrag auf den<br />

Bereitschaftsdienst bezogen zu stützen“.<br />

Konsensfähigkeit demonstrierten die Delegierten<br />

auch im TOP 8.2 (vorgetragen erneut<br />

von Dr. Frank Eisenkrätzer), indem<br />

sie einstimmig eine Anpassung der Bereitschaftsdienstpauschale<br />

für den Bereich<br />

Dresden, Freital und Radebeul beschlossen.<br />

Mit ihrem Votum stimmten die Vertreter<br />

der Anhebung der Sonderkostenumlage<br />

zum 1. September 2006 von gegenwärtig<br />

12,78 € pro Monat und Arzt auf 13,60 € zu.<br />

Grund dafür ist die erste Stufe einer geplanten<br />

Tariferhöhung der mit dem Fahrdienst<br />

beauftragten Dresdner Taxi Genossenschaft.<br />

Eine weitere Erhöhung der<br />

Sonderkostenumlage infolge einer zweiten<br />

Stufe der Tariferhöhung wird zunächst abgelehnt.<br />

Falls eine moderate Erhöhung erreicht<br />

werden kann, bevollmächtigt die VV<br />

den Vorstand der KV <strong>Sachsen</strong> darüber zu<br />

entscheiden.<br />

Haushalt<br />

Vertreterversammlung<br />

KVS hat effizient und sparsam<br />

gewirtschaftet.<br />

Zum Abschluss ihrer Tagung am 25. November<br />

beschäftigten sich die Standesvertreter<br />

im nicht öffentlichen TOP 9 ausführlich<br />

mit Fragen des Haushaltes.<br />

Mehrere Anträge dazu wurden in bewährter<br />

Weise und mit viel Sachverstand von<br />

Dr. Wolfgang Klemm begründet. Der<br />

Vorsitzende des Finanzausschusses belegte<br />

seine Aussagen im Detail mit den<br />

notwendigen Zahlen und Fakten. Die Vorträge<br />

stießen auf hohe Akzeptanz bei den<br />

Standesvertretern, die alle vorgelegten<br />

Anträge einstimmig verabschiedeten.<br />

Im TOP 9.1 nahmen die Delegierten zunächst<br />

den Rechnungsabschluss für das<br />

Jahr 2004 in der vorgelegten Höhe an und<br />

erteilten dem Vorstand der KV <strong>Sachsen</strong> somit<br />

Entlastung. Dr. Klemm hob hervor,<br />

dass alle Berichte über den Rechnungsabschluss<br />

den uneingeschränkten Prüfungsvermerk<br />

des externen Wirtschaftsprüfers<br />

tragen. Ebenfalls die volle Zustimmung der<br />

Standesvertreter fanden die Anträge zum<br />

Haushaltvoranschlag 2006. Damit wurden<br />

der Haushalt der KV <strong>Sachsen</strong> für das Haushaltsjahr<br />

2006 in der vorgelegten Höhe angenommen<br />

bzw. die Deckungsfähigkeit der<br />

Konten der Kontenklasse 6 erklärt.<br />

Dr. Klemm war es aus Sicht des langjährigen<br />

Vorsitzenden des Finanzausschusses<br />

wichtig, explizit darauf hinzuweisen, dass<br />

die KV <strong>Sachsen</strong> effizient und sparsam mit<br />

den Haushaltmitteln wirtschaftet. Er belegte<br />

dies u.a. mit folgenden Fakten:<br />

• Der Haushalt 2006 liegt trotz deutlich<br />

umfangreicherer Aufgaben gegenüber<br />

2005 nur geringfügig höher.<br />

• Trotz enorm gestiegener Bürokratie ist<br />

die Mitarbeiterzahl seit vielen Jahren<br />

nahezu konstant.<br />

• Eine Erhöhung der Verwaltungskostenumlage<br />

ist nicht notwendig – mit<br />

2,7 % bzw. 4,0 % (für Manuellabrechner)<br />

bewegt sich die KVS deutschlandweit<br />

im guten Mittelfeld der KVen mit<br />

dezentraler Struktur.<br />

(in einer der nächsten Ausgaben der<br />

KVS-Mitteilungen werden wir noch<br />

einmal detaillierter auf das Thema<br />

Haushalt eingehen<br />

– die Redaktion)<br />

Nach diesen erfreulichen Fakten schloss<br />

der VV-Vorsitzende nach rund viereinhalbstündigen<br />

Beratungen die Versammlung<br />

und dankte für anregende Diskussionen.<br />

– KS –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Abrechnung <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Abrechnung<br />

Neue Abrechnungshinweise als Beilage<br />

Als Beilage zu diesen KVS-Mitteilungen veröffentlichen wir die Neufassung der Abrechnungshinweise mit Stand 01.01.2006.<br />

Die Abrechnungshinweise sind mit dieser Neufassung als Loseblatt-Version konzipiert.<br />

Änderungen bzw. Ergänzungen werden in Zukunft als Austausch- bzw. Ergänzungsblätter veröffentlicht.<br />

Termine der Abschlags- und Restzahlungen 2006<br />

Berechnungsgrundlage<br />

nach Vorstandsbeschluss<br />

vom 15.12.2004:<br />

Die Höhe der Abschlagszahlungen wird<br />

auf der Basis des gleichen Halbjahres im<br />

Vorjahr im Januar für das 1. Halbjahr und<br />

im Juli für das 2. Halbjahr neu berechnet.<br />

Die jeweiligen Quartalshonorare des Vorjahres<br />

dienen unter Abzug der gezahlten<br />

Verwaltungskostenumlage sowie der in<br />

den Praxen eingenommenen Praxisgebühr<br />

als Berechnungsgrundlage. Von dieser<br />

Summe erhalten die Ärzte und<br />

Psychotherapeuten, MVZ und Einrich-<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

ABSCHLAGSZAHLUNG RESTZAHLUNG<br />

Monat Termin 1 Quartal Termin 1<br />

Dezember 2005 12.01.2006 III. Quartal 2005 25.01.2006<br />

Januar 2006 15.02.2006<br />

Februar 2006 15.03.2006<br />

März 2006 12.04.2006 IV. Quartal 2005 25.04.2006<br />

April 2006 15.05.2006<br />

Mai 2006 15.06.2006<br />

Juni 2006 13.07.2006 I. Quartal 2006 25.07.2006<br />

Juli 2006 15.08.2006<br />

August 2006 14.09.2006<br />

September 2006 12.10.2006 II. Quartal 2006 25.10.2006<br />

Oktober 2006 15.11.2006<br />

November 2006 14.12.2006<br />

Dezember 2006 15.01.2007 III. Quartal 2006 25.01.2007<br />

tungen nach § 311 SGB V 1/8 als monatliche<br />

Abschlagszahlung.<br />

Neu niedergelassene Vertragsärzte und<br />

Psychotherapeuten, MVZ und Einrichtungen<br />

nach § 311 SGB V können bei einer<br />

Praxisübernahme die Abschlagszahlung<br />

des Vorgängers erhalten.<br />

Liegen keine Vergleichshonorare vor, betragen<br />

die Abschlagszahlungen entweder<br />

75 % des zuletzt bekannten Fallwertes der<br />

jeweiligen Arztgruppe unter Beachtung<br />

von Verwaltungskostenumlage und Praxisgebühr<br />

multipliziert mit der monatlich<br />

zu meldenden Fallzahl oder 75 % der gemeldeten<br />

Punktmenge des Monats multi-<br />

– SAVuP –<br />

1) Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei den o.g. Terminen um die Wertstellungstermine auf dem Bankkonto der KVS handelt. Die Gutschriften<br />

auf den Bankkonten der Ärzte sind von der Banklaufzeit abhängig und können ein bis maximal drei Tage betragen.<br />

pliziert mit dem zuletzt bekannten Mischpunktwert<br />

der Fachgruppe unter Beachtung<br />

der Verwaltungskostenumlage und<br />

Praxisgebühr.<br />

Werden der zuständigen Bezirksgeschäftsstelle<br />

besondere Umstände z. B.<br />

wesentliche Veränderungen der Honorarentwicklung<br />

gegenüber den Ausgangsquartalen<br />

bekannt, kann die ermittelte<br />

Abschlagszahlung erhöht, vermindert,<br />

ausgesetzt oder ganz eingestellt werden.<br />

Die §§ 2 Abs. (4) und 5 Abs. (1) der Abrechnungsordnung<br />

in der Fassung vom<br />

20.11.2004 sind zu berücksichtigen.<br />

– Bu –<br />

I


II<br />

<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Grunddaten der Punktwertberechnung des Quartals II/2005<br />

* getrennter Ausweis relevanter Leistungserbringer aufgrund Einzel- u. Institutsermächtigungen<br />

Abrechnung<br />

abgerechneter Kürzung durch PMV<br />

Leistungsbedarf (Punkte)<br />

vergüteter Leistungsbedarf<br />

Honorargruppe Anzahl Leistungsbedarf<br />

(gemäß dem Honorarverteilungsmaßstab Ärzte / nach<br />

i. d. F. v. 14.4 und 12.9 2005) Einrich- sachl.-rechn. absolut relativ gesamt zum RLV- zum Rest- davon nicht<br />

tungen Richtigstellung u.<br />

EBM-Kürzung<br />

Punktwert Punktwert RLV-relevant<br />

I ... Hausärztlicher Versorgungsbereich<br />

Spalte: 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Funktion: 3 / 2 6 + 7 + 8<br />

020 niedergelassene Hausärzte 3.127 3.555.598.589 769.480.314 21,6% 3.555.598.589 2.198.334.695 769.480.314 587.783.581<br />

II ... Fachärztlicher Versorgungsbereich<br />

002 Anästhesisten 90 106.672.904 43.060.437 40,4% 106.672.904 58.428.758 43.060.437 5.183.709<br />

Augenärzte gesamt 272 417.968.237 156.524.237 37,4% 417.968.237 251.330.460 156.524.237 10.113.540<br />

003 ... konventionell 258 365.376.983 144.456.265 39,5% 365.376.983 216.588.718 144.456.265 4.332.000<br />

... ambulant operierend 14 52.591.255 12.067.972 22,9% 52.591.255 34.741.743 12.067.972 5.781.540<br />

Chirurgen gesamt 256 293.016.542 99.314.768 33,9% 293.016.542 174.950.440 99.314.768 18.751.334<br />

004 ... konventionell 223 243.645.448 86.105.738 35,3% 243.645.448 142.969.178 86.105.738 14.570.531<br />

... ambulant operierend 33 49.371.094 13.209.029 26,8% 49.371.094 31.981.262 13.209.029 4.180.803<br />

Frauenärzte gesamt 485 682.848.702 174.040.010 25,5% 443.211.281 259.734.513 174.040.010 9.436.757<br />

005 ... Konventionell 472 657.755.301 169.692.131 25,8% 423.353.832 244.422.697 169.692.131 9.239.004<br />

... ambulant operierend 13 25.093.401 4.347.880 17,3% 19.857.449 15.311.817 4.347.880 197.753<br />

006 HNO-Ärzte 211 271.180.966 90.137.507 33,2% 271.180.966 175.475.505 90.137.507 5.567.954<br />

007 Hautärzte 174 200.088.132 65.012.426 32,5% 200.088.132 131.887.330 65.012.426 3.188.376<br />

010<br />

Nervenärzte, Psychiater, Ärzte f. Psychiatrie<br />

u. Psychotherapie bzw. Neurologen<br />

231 250.459.560 71.579.101 28,6% 250.459.560 171.043.353 71.579.101 7.837.106<br />

011 Orthopäden 254 368.156.265 100.196.472 27,2% 368.156.265 260.428.753 100.196.472 7.531.040<br />

012 Urologen 140 174.295.180 41.608.813 23,9% 174.295.180 108.572.125 41.608.813 24.114.242<br />

100<br />

fachärztlich tätige Internisten bzw. Fachärzte<br />

f. Lungen- u. Bronchialheilkunde<br />

314 608.395.765 204.664.948 33,6% 608.395.765 320.300.207 204.664.948 83.430.610<br />

103 Radiologen und Fachärzte f. Nuklearmedizin<br />

Fachwissenschaftler der Medizin und<br />

Fachärzte für Pathologie, die überwiegend<br />

115 416.215.269 103.354.951 24,8% 416.215.269 311.099.393 103.354.951 1.760.925<br />

109 zytologische Untersuchungen auf dem<br />

Gebiet der gynäkologischen Zytologie<br />

erbringen<br />

18 32.077.230 0 0,0% 32.077.230 0 0 32.077.230<br />

110<br />

200<br />

Fachärzte für Pathologie bzw.<br />

Neuropathologie<br />

Ausschließlich psychotherapeutisch tätige<br />

Ärzte u. psychologische Psychotherapeuten<br />

Fachärzte für Laboratoriumsmedizin,<br />

Biochemie, Mikrobiologie und Infektions-<br />

210 / epidemiologie bzw. Immunologie sowie Fach-<br />

230 wissenschaftler der Medizin, die nicht aus<br />

dem Honorarfonds der Honorargruppe 109<br />

vergütet werden; Fachärzte für Humangenetik”<br />

23 67.879.175 22.606.892 33,3% 67.879.175 37.555.383 22.606.892 7.716.900<br />

409 179.155.130 0 0,0% 179.155.130 0 0 179.155.130<br />

54 41.040.195 0 0,0% 41.040.195 8.107.466 0 32.932.729<br />

220 Fachärzte für Strahlentherapie 5 36.342.260 0 0,0% 36.342.260 0 0 36.342.260<br />

niedergelassene Fachärzte 3.051 4.145.791.512 1.172.100.562 28,3% 3.906.154.091 2.268.913.687 1.172.100.562 465.139.843<br />

niedergelassene Ärzte 6.178 7.701.390.101 1.941.580.876 25,2% 7.461.752.680 4.467.248.381 1.941.580.876 1.052.923.423<br />

Nichtvertragsärzte im Notfall, *<br />

ermächtigte Ärzte und Psychotherapeuten, Einrichtungen:<br />

114 ermächtigte Krankenhäuser u. 137 297.714.076 0 0,0% 294.019.746 0 0 294.019.746<br />

Institutsambulanzen sowie andere Ermächtigte:<br />

ermächtigte Einrichtungen 752<br />

Ärzte gesamt 7.999.104.177 1.941.580.876 24,3% 7.755.772.426 4.467.248.381 1.941.580.876 1.346.943.169<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Abrechnung <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Grunddaten der Punktwertberechnung des Quartals II/2005<br />

Honorar (Euro) Anzahl<br />

Honorar für ärztliche Leistungen der<br />

Honorargruppe nach Punkten Behandl.-<br />

(gemäß dem Honorarverteilungsmaßstab ausweise<br />

i. d. F. v. 14.4 und 12.9 2005) in Euro gesamt gesamt<br />

vergütete Sachkosten Labor gesamt davon davon nicht<br />

Leistungen analytisch RLV-relevant RLV-relevant<br />

I ... Hausärztlicher Versorgungsbereich<br />

Spalte: 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

Funktion: 13 + 14 9 +10+11+12<br />

020 niedergelassene Hausärzte 8.079.316 2.457.738 4.245.571 112.539.927 90.151.565 22.388.362 127.322.553 2.933.525<br />

II ... Fachärztlicher Versorgungsbereich<br />

002 Anästhesisten 250.192 27.522 1.435 2.474.610 2.279.087 195.523 2.753.759 29.285<br />

Augenärzte gesamt 15.489 1.133.829 19 9.889.648 9.493.605 396.044 11.038.985 490.148<br />

003 ... Konventionell 15.489 215.082 9 8.369.841 8.185.678 184.163 8.600.422 471.016<br />

... ambulant operierend 0 918.746 10 1.519.808 1.307.927 211.880 2.438.564 19.132<br />

Chirurgen gesamt 143.996 235.286 6.893 7.322.262 6.585.303 736.959 7.708.438 199.505<br />

004 ... Konventionell 109.324 94.906 6.551 5.950.621 5.382.768 567.853 6.161.403 171.384<br />

... ambulant operierend 34.672 140.380 341 1.371.641 1.202.535 169.106 1.547.035 28.121<br />

Frauenärzte gesamt 172.387 330.781 285.886 19.312.614 9.866.838 9.445.776 20.101.668 716.182<br />

005 ... konventionell 169.950 325.368 282.954 18.526.686 9.287.682 9.239.004 19.304.957 705.460<br />

... ambulant operierend 2.437 5.414 2.932 785.928 579.157 206.772 796.711 10.722<br />

006 HNO-Ärzte 123.105 57.875 16.002 6.851.288 6.621.401 229.887 7.048.270 256.754<br />

007 Hautärzte 280.293 71.793 472.679 5.092.269 4.964.810 127.458 5.917.033 302.749<br />

010<br />

Nervenärzte, Psychiater, Ärzte f. Psychiatrie<br />

u. Psychotherapie bzw. Neurologen<br />

160.193 102.851 29.040 6.768.633 6.446.744 321.889 7.060.718 193.802<br />

011 Orthopäden 844.502 254.154 13.324 10.083.182 9.793.665 289.516 11.195.161 343.100<br />

012 Urologen 644.089 71.106 729.553 4.975.542 4.116.899 858.643 6.420.290 198.786<br />

100<br />

fachärztlich tätige Internisten bzw. Fachärzte<br />

f. Lungen- u. Bronchialheilkunde<br />

1.463.034 13.159.491 1.674.046 14.526.666 12.100.795 2.425.870 30.823.237 310.663<br />

103 Radiologen und Fachärzte f. Nuklearmedizin<br />

Fachwissenschaftler der Medizin und<br />

Fachärzte für Pathologie, die überwiegend<br />

4.282 962.317 196.212 11.754.413 11.689.955 64.458 12.917.225 233.835<br />

109 zytologische Untersuchungen auf dem<br />

Gebiet der gynäkologischen Zytologie<br />

erbringen<br />

26 453.355 20.037 1.097.735 0 1.097.735 1.571.153 175.631<br />

110<br />

200<br />

Fachärzte für Pathologie bzw.<br />

Neuropathologie<br />

Ausschließlich psychotherapeutisch tätige<br />

Ärzte u. psychologische Psychotherapeuten<br />

13.675 313.765 0 1.735.623 1.423.131 312.491 2.063.062 124.043<br />

1.866 5.172 77 6.562.590 0 6.562.590 6.569.705 24.541<br />

Fachärzte für Laboratoriumsmedizin,<br />

Biochemie, Mikrobiologie und Infektions-<br />

210 / epidemiologie bzw. Immunologie sowie Fach-<br />

230 wissen-schaftler der Medizin, die nicht aus<br />

dem Honorarfonds der Honorargruppe 109<br />

vergütet werden; Fachärzte für Humangenetik 109 933.232 14.173.249 1.072.161 304.552 767.609 16.178.751 496.593<br />

220 Fachärzte für Strahlentherapie 0 739.048 1.480 720.735 0 720.735 1.461.264 3.612<br />

niedergelassene Fachärzte 4.117.236 18.851.578 17.619.932 110.239.971 85.686.786 24.553.185 150.828.718 4.099.229<br />

niedergelassene Ärzte<br />

Nichtvertragsärzte im Notfall,<br />

ermächtigte Ärzte und Psychotherapeuten,<br />

12.196.553 21.309.317 21.865.503 222.779.898 175.838.351 46.941.547 278.151.270 7.032.754<br />

114 ermächtigte Krankenhäuser u.<br />

Institutsambulanzen sowie andere<br />

ermächtigte Einrichtungen<br />

118.864 12.280.324 1.450.617 6.548.834 0 6.548.834 20.398.639 276.078<br />

Ärzte gesamt 12.315.416 33.589.641 23.316.120 229.328.732 175.838.351 53.490.381 298.549.909 7.308.832<br />

III


IV<br />

<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Honorargruppe<br />

(gemäß dem Honorarverteilungsmaßstab<br />

i. d. F. v. 14.4. und 12.9.2005)<br />

I ... Hausärztlicher Versorgungsbereich<br />

Abgeleitete Größen der Punktwertberechnung des Quartals II/2005<br />

Abrechnung<br />

Mittlerer Wert je mittleres<br />

rechnerischer Behandlungsausweis Gesamthonorar<br />

Punktwert (Cent) Anzahl der<br />

Behandlungsausweise<br />

je Arzt<br />

(Euro) je Arzt (Euro)<br />

vor RLV nach RLV gesamt ohne gesamt ohne<br />

Sachkosten Sachkosten<br />

Spalte: 17 18 19 20 21 22 23<br />

Funktion: 12/2 12/(6 + 8) 16/1 15/16 (15-10)/16 15/1 (15-10)/1<br />

020 niedergelassene Hausärzte 3,17 4,04 938 43,40 42,56 40.717 39.931<br />

II ... Fachärztlicher Versorgungsbereich<br />

002 Anästhesisten 2,32 3,89 325 94,03 93,09 30.597 30.292<br />

Augenärzte gesamt 2,37 3,78 1.802 22,52 20,21 40.585 36.416<br />

003 ... konventionell 2,29 3,79 1.826 18,26 17,80 33.335 32.501<br />

... ambulant operierend 2,89 3,75 1.367 127,46 79,44 174.183 108.558<br />

Chirurgen gesamt 2,50 3,78 779 38,64 37,46 30.111 29.192<br />

004 ... konventionell 2,44 3,78 769 35,95 35,40 27.630 27.204<br />

... ambulant operierend 2,78 3,79 852 55,01 50,02 46.880 42.626<br />

Frauenärzte gesamt 2,83 7,17 1.477 28,07 27,61 41.447 40.765<br />

005 ... Konventionell 2,82 7,30 1.495 27,37 26,90 40.900 40.211<br />

... ambulant operierend 3,13 5,07 825 74,31 73,80 61.285 60.869<br />

006 HNO-Ärzte 2,53 3,78 1.217 27,45 27,23 33.404 33.130<br />

007 Hautärzte 2,55 3,77 1.740 19,54 19,31 34.006 33.593<br />

010<br />

Nervenärzte, Psychiater, Ärzte f. Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie bzw. Neurologen<br />

2,70 3,78 839 36,43 35,90 30.566 30.121<br />

011 Orthopäden 2,74 3,76 1.351 32,63 31,89 44.075 43.075<br />

012 Urologen 2,85 3,75 1.420 32,30 31,94 45.859 45.351<br />

100<br />

fachärztlich tätige Internisten bzw. Fachärzte<br />

f. Lungen- u. Bronchialheilkunde<br />

2,39 3,60 989 99,22 56,86 98.163 56.254<br />

103 Radiologen und Fachärzte f. Nuklearmedizin<br />

Fachwissenschaftler der Medizin und<br />

Fachärzte für Pathologie, die überwiegend<br />

2,82 3,76 2.033 55,24 51,13 112.324 103.956<br />

109 zytologische Untersuchungen auf dem<br />

Gebiet der gynäkologischen Zytologie<br />

erbringen<br />

3,42 3,42 9.757 8,95 6,36 87.286 62.100<br />

110<br />

Fachärzte für Pathologie bzw.<br />

Neuropathologie<br />

Ausschließlich psychotherapeutisch tätige Ärzte<br />

200<br />

und psychologische Psychotherapeuten<br />

Fachärzte für Laboratoriumsmedizin,<br />

Biochemie, Mikrobiologie und Infektions-<br />

210 / epidemiologie bzw. Immunologie sowie Fach-<br />

230 wissenschaftler der Medizin, die nicht aus<br />

2,56 3,83 5.393 16,63 14,10 89.698 76.056<br />

3,66 3,66 60 267,70 267,49 16.063 16.050<br />

2,61 2,61 9.196 32,58 30,70 299.606 282.324<br />

220<br />

dem Honorarfonds der Honorargruppe 109<br />

vergütet werden; Fachärzte für Humangenetik<br />

Fachärzte für Strahlentherapie 1,98 1,98 722 404,56 199,95 292.253 144.443<br />

niedergelassene Fachärzte 2,66 4,03 1.344 36,79 32,20 49.436 43.257<br />

niedergelassene Ärzte<br />

Nichtvertragsärzte im Notfall,<br />

ermächtigte Ärzte und Psychotherapeuten,<br />

2,89 4,04 1.138 39,55 36,52 45.023 41.574<br />

114 ermächtigte Krankenhäuser u.<br />

Institutsambulanzen sowie andere<br />

ermächtigte Einrichtungen<br />

2,20 2,23 73,89 29,41<br />

Ärzte gesamt 2,87 3,94 40,85 36,25<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln<br />

Prüfgremien: Stand der Umsetzung im Bereich der KV <strong>Sachsen</strong><br />

Für <strong>Sachsen</strong> wurde ein Prüfungsausschuss<br />

mit zwei Kammern und ein Beschwerdeausschuss<br />

gebildet; beide haben ihren Sitz<br />

in Dresden. Die Zusammensetzung der paritätisch<br />

aus Vertretern der KVS und der<br />

Krankenkassen besetzten Gremien wurde<br />

dahingehend verändert, dass jeweils ein von<br />

den Vertragspartnern Krankenkassen<br />

und KVS unabhängiger Vorsitzender für<br />

den Prüfungs- bzw. für den Beschwerdeausschuss<br />

berufen wurde. Bei Stimmengleichheit<br />

zwischen den Vertretern der Ärzte<br />

und der Krankenkassen entscheidet der Vorsitzende.<br />

Zu den Vertretern der KV <strong>Sachsen</strong><br />

in den Gremien gehören neben ärztlichen<br />

Vertretern – den ehemaligen „Prüfärzten“<br />

nun auch Verwaltungsmitarbeiter. Die Mitglieder<br />

in den Prüfgremien haben dabei<br />

nicht mehr die Aufgabe, den Sachvortrag<br />

zur Entscheidungsfindung zu halten; da dies<br />

nun Aufgabe des unabhängigen Vorsitzenden<br />

ist. Sie werden deshalb in der Regel<br />

nicht mehr im Sinne eines „Prüfarztes“, sondern<br />

als Vertreter der Ärzteschaft agieren.<br />

Intentionen des Gesetzgebers<br />

Mit der Begründung, dass Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

bisher wenig effektiv gewesen<br />

seien und es gravierende Defizite ihrer<br />

Umsetzung gegeben hätte, hat der Gesetzgeber<br />

festgelegt, dass eine fachlich unabhängige<br />

Geschäftsstelle zu bilden ist, die die<br />

Aufgabe hat, Datengrundlagen für die Prüfungen<br />

zu erstellen, die für die Beurteilung<br />

der Wirtschaftlichkeit relevanten Sachverhalte<br />

für den Prüfungs- bzw. den Beschwerdeausschuss<br />

aufzubereiten bzw. die Information<br />

und Beratung der Ärzte über Fragen<br />

der Wirtschaftlichkeit durchzuführen.<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Die Prüfgremien haben mittlerweile ausreichende<br />

Entscheidungen zur personellen und<br />

sachlichen Ausstattung der Geschäftsstelle<br />

getroffen, so dass die Geschäftsstelle,<br />

ebenfalls mit Sitz in Dresden, seit Sommer<br />

dieses Jahres arbeitsfähig ist. Die<br />

Bearbeitung so genannter „Altfälle“ – also<br />

Prüffälle aus dem Zeitraum bis zum<br />

31.12.2003 – hat bereits begonnen. Das<br />

GMG sah keine Übergangsregelung vor.<br />

Deshalb musste das laufende Prüfgeschäft<br />

unterbrochen werden, sodass sich eine relativ<br />

große Anzahl von unerledigten Prüfverfahren<br />

aus dem Abrechnungs- bzw. Verordnungszeitraum<br />

vor dem 1. Januar 2004<br />

angesammelt hat. Die neuen Verfahrensregelungen,<br />

die auch auf die Prüffälle vor dem<br />

1. Januar 2004 anzuwenden sind, mussten<br />

erst installiert werden.<br />

Neue Prüfungsvereinbarung<br />

Inzwischen ist eine entsprechende neue<br />

Prüfungsvereinbarung unterschrieben und<br />

veröffentlicht worden (Beilage in den KVS-<br />

Mitteilungen 5/2005), die die Umsetzung<br />

der neuen gesetzlichen Regelungen zur Prüfung<br />

der Einhaltung des Wirtschaftlichkeitsgebotes<br />

gemäß § 106 SGB V enthält.<br />

Im Juli 2005 begann die Prüfung mit Entscheidungen<br />

zu Anträgen der Krankenkassen<br />

zur Rückforderung von Kosten unzulässiger<br />

Verordnungen. Mittlerweile konnte<br />

zwischen den Vertragspartnern in Abstimmung<br />

mit dem SMS eine Verfahrensweise<br />

zur beschleunigten Abarbeitung der sog.<br />

„Altfälle“ abgestimmt werden. Danach<br />

soll auf Richtgrößenprüfungen der Jahre<br />

2000 bis einschließlich 2002 vollständig<br />

verzichtet werden und im Jahre 2003 nach<br />

Verhandlungen zum Arzneimittelausgabenvolumen 2006<br />

Gemäß § 84 SGB V sind jeweils bis zum<br />

30.11. zwischen den Landesverbänden<br />

der Krankenkassen und den <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />

<strong>Vereinigung</strong>en Vereinbarungen<br />

zum Arzneimittelausgabenvolumen unter<br />

Berücksichtigung der auf Bundesebene<br />

vereinbarten Rahmenvorgaben abzuschließen.<br />

Nach drei Verhandlungsterminen,<br />

wovon der erste am 26.10.2005<br />

stattgefunden hatte, erklärten die LVSK<br />

am 23.11.2005 die Verhandlungen als<br />

gescheitert und teilten mit, dass sie zur<br />

Entscheidungsfindung das Landesschiedsamt<br />

anrufen werden.<br />

Die Spitzenverbände auf Bundesebene hatten<br />

sich in den Rahmenvorgaben auf eine<br />

Neubewertung der anzuwendenden Ausgangsbasis<br />

2005 verständigt und diese<br />

neu festgelegt. Die LVSK waren nicht<br />

bereit, diese Anpassung in die regionale<br />

Vereinbarung für <strong>Sachsen</strong> zu übernehmen.<br />

Damit wird gegen die gesetzliche Bestimmung<br />

verstoßen, wonach von den Rah-<br />

einer Vorab-Prüfung die Richtgrößenprüfung<br />

auf eine relativ kleine Zahl die Richtgrößen<br />

deutlich überschreitenden Praxen<br />

beschränkt sein. Das SMS hat diesem Konzept<br />

unter der Prämisse zugestimmt, dass<br />

die Prüfung der Behandlungs- und Verordnungsweise<br />

ab 1. Januar 2004 zeitnah und<br />

umfänglich wieder aufgenommen wird.<br />

Ansprechpartner Geschäftsstelle<br />

Prüfgremien<br />

Die Geschäftsstelle der Prüfgremien in<br />

<strong>Sachsen</strong> ist nunmehr Ansprechpartner für<br />

alle Ihre Fragen zu laufenden Verfahren der<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung an Stelle der<br />

bisher zuständigen Geschäftsstellen in<br />

Dresden, Chemnitz und Leipzig. Die MitarbeiterInnen<br />

der Abteilung Verordnungsund<br />

Prüfwesen der Bezirksgeschäftsstellen<br />

sind weiterhin zu Ihrer Unterstützung da,<br />

z. B. mit Ratschlägen zum Ablauf des individuellen<br />

Prüfverfahrens, zur Erarbeitung<br />

von Stellungnahmen, zu Begründung von<br />

Widersprüchen und Klagen oder zur Zusammenstellung<br />

von begründenden Praxisbesonderheiten<br />

sowie zur Unterstützung<br />

bei der Beachtung der Regelungen<br />

der Prüfungsvereinbarung, von Fristen und<br />

Zuständigkeiten.<br />

Die Adresse der Geschäftsstelle lautet:<br />

Geschäftsstelle der Prüfgremien der<br />

Ärzte und Krankenkassen <strong>Sachsen</strong><br />

Am Waldschlösschen 4<br />

01099 Dresden<br />

Tel: 0351 / 213260<br />

Fax: 0351 / 2132699<br />

Email: info@pba-sachsen.de<br />

– SAVuP –<br />

menvorgaben nur aufgrund regionaler<br />

Besonderheiten abgewichen werden darf.<br />

In der Konsequenz muss davon ausgegangen<br />

werden, dass die LVSK nicht gewillt<br />

sind, gemeinsam mit der KV <strong>Sachsen</strong> ein<br />

Arzneimittelausgabenvolumen auf dem<br />

Vereinbarungsweg festzulegen, welches<br />

zur Sicherstellung der vertragsärztlichen<br />

Versorgung mit den notwendigen Arzneiund<br />

Verbandmitteln ausreichend und wirtschaftlich<br />

ist.<br />

– VuP –<br />

V


VI<br />

<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Genehmigungsverzicht für Heilmittelverordnungen<br />

Von folgenden Kassen bzw. Verbänden<br />

liegen der KV <strong>Sachsen</strong> zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt Erklärungen über den<br />

PRIMÄRKASSEN<br />

IKK <strong>Sachsen</strong><br />

BKK Gildemeister Seidensticker<br />

BKK AKZENT<br />

Bayer BKK<br />

Siemens BKK<br />

DaimlerChrysler BKK<br />

BKK Rheinland<br />

Deutsche BKK<br />

BKK FTE<br />

Ford BKK<br />

mhplus BKK<br />

BKK Conzelmann<br />

BKK Vorwerk & Co. KG<br />

BKK Allianz<br />

Sicherstellung<br />

Genehmigungsverzicht für Heilmittelverordnungen<br />

außerhalb des Regelfalls<br />

vor:<br />

METRO AG Kaufhof BKK<br />

BKK Gesundheit<br />

BKK BVM<br />

HypoVereinsbank BKK<br />

NOVITAS Vereinigte BKK<br />

BKK Medikus<br />

BKK DEMAG KRAUSS-MAFFEI 1)<br />

BKK 24<br />

BKK für Heilberufe<br />

BKK VICTORIA – D.A.S.<br />

BKK der E.ON Ruhrgas AG<br />

Vaillant BKK<br />

TAUNUS BKK 2)<br />

ERSATZKASSEN<br />

VdAK/AEV<br />

Ausschreibung und Abgabe von Vertragsarztsitzen<br />

Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen<br />

Von der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> werden gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />

in Gebieten für die Zulassungsbeschränkungen<br />

angeordnet sind, auf Antrag folgende<br />

Vertragsarztsitze der Planungsbereiche<br />

zur Übernahme durch einen Nachfolger<br />

ausgeschrieben:<br />

Bitte beachten Sie folgende Hinweise:<br />

*) Bei Ausschreibungen von Fachärzten für<br />

Allgemeinmedizin können sich auch<br />

Fachärzte für Innere Medizin bewerben,<br />

wenn sie als Hausarzt tätig sein wollen.<br />

Bei Ausschreibungen von Fachärzten<br />

für Innere Medizin (Hausärztlicher Versorgungsbereich)<br />

können sich auch<br />

Fachärzte für Allgemeinmedizin bewerben.<br />

Wir weisen außerdem darauf hin:<br />

• dass sich auch die in den Wartelisten<br />

eingetragenen Ärzte bei Interesse um<br />

den betreffenden Vertragsarztsitz bewerben<br />

müssen,<br />

• dass diese Ausschreibungen ebenfalls<br />

im Ärzteblatt <strong>Sachsen</strong> veröffentlicht<br />

worden sind,<br />

• dass bei einer Bewerbung die betreffende<br />

Registrierungs-Nummer (Reg.-<br />

Nr.) anzugeben ist.<br />

Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz<br />

Chemnitz-Stadt<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Reg.-Nr. 05/C86<br />

Chemnitzer-Land<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

(Vertragsarztsitz in einer Gemeinschaftspraxis)<br />

Reg.-Nr. 05/C087<br />

Freiberg<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

(Vertragsarztsitz in einer Gemeinschaftspraxis)<br />

Reg.-Nr. 05/C088<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />

23.12.2005 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />

Chemnitz, Postfach 11 64, 09070 Chem-<br />

Verordnung v. Arznei-, Heil- u. Hilfsmitteln/Sicherstellung<br />

Diese Liste enthält alle bei der KV <strong>Sachsen</strong><br />

bis zum 24.11.2005 eingegangenen<br />

Verzichtserklärungen. Für Patienten<br />

dieser genannten Kassen ist die Entscheidung<br />

über die Fortführung einer Heilmittelbehandlung<br />

außerhalb des Regelfalls<br />

durch den Arzt zu treffen, die in den Heilmittel-Richtlinien<br />

vorgesehene Genehmigung<br />

durch die Krankenkasse entfällt<br />

hier. Es empfiehlt sich dennoch, diese Behandlungsfälle<br />

umfassend und sorgfältig<br />

zu dokumentieren. Der Genehmigungsverzicht<br />

der genannten Krankenkassen<br />

entbindet nicht von der Pflicht zur Beachtung<br />

des Wirtschaftlichkeitsgebots.<br />

– SAVuP –<br />

1) bis 31.12.2005<br />

2) eingeschränkt für EX4, EX4a, ZN1, ZN2, AT1,<br />

AT1a, AT2, AT2a, AT2b, AT3, AT3a, LY1, LY1a,<br />

LY1b, LY2, LY 3, SO1a, SO2, SO2a, SO3, SO3a,<br />

SO4 und SO4a<br />

nitz, Telefon-Nr.: (0371) 27 89-406 oder<br />

27 89-403 zu richten.<br />

Zwickau-Stadt<br />

Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />

Reg.-Nr. 05/C089<br />

Freiberg<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/C090<br />

Chemnitzer Land<br />

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie<br />

Reg.-Nr. 05/C091<br />

Stollberg<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/C092<br />

Plauen-Stadt/Vogtlandkreis<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/C093<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />

06.01.2006 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />

Chemnitz, Postfach 11 64, 09070 Chemnitz,<br />

Telefon-Nr. (0371) 27 89-406 oder<br />

27 89-403 zu richten.<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Sicherstellung <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Bezirksgeschäftsstelle Dresden<br />

Görlitz-Stadt/Niederschlesischer<br />

Oberlausitzkreis<br />

Facharzt für Urologie<br />

Reg.-Nr. 05/D088<br />

Löbau-Zittau<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/D089<br />

Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />

Reg.-Nr. 057D090<br />

Sächsische Schweiz<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/D091<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />

30.12.2005 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />

Dresden, Schützenhöhe 12, 01099 Dresden,<br />

Telefon-Nr. (0351) 8828-330, zu<br />

richten.<br />

Bautzen<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/D092<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/D093<br />

Sächsische Schweiz<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

Reg.-Nr. 05/D094<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />

10.01.2006 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />

Dresden, Schützenhöhe 12, 01099 Dresden,<br />

Telefon-Nr. (0351) 8828-330, zu<br />

richten.<br />

Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />

Leipzig-Stadt<br />

Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />

(Vertragsarztsitz in einer Gemeinschaftspraxis)<br />

Reg.-Nr. 05/L058<br />

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />

Reg.-Nr. 05/L059<br />

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />

Reg.-Nr. 05/L061<br />

Leipziger Land<br />

Facharzt für Neurologie/Psychiatrie<br />

Reg.-Nr. 05/L062<br />

Delitzsch<br />

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />

(Vertragsarztsitz in einer Gemeinschaftspraxis)<br />

Reg.-Nr. 05/L060<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />

14.01.2006 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />

Leipzig, Braunstraße 16, 04347 Leipzig,<br />

Telefon-Nr. (0341) 243 21 53 zu richten.<br />

Abgabe<br />

von Vertragsarztsitzen<br />

Von der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> werden für Gebiete, für die keine<br />

Zulassungsbeschränkungen angeordnet<br />

sind, folgende Vertragsarztsitze in den<br />

Planungsbereichen zur Übernahme veröffentlicht.<br />

Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz<br />

Chemnitz Stadt<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: März 2006<br />

Interessenten wenden sich bitte an die<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong>,<br />

Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz, Postfach<br />

11 64, 09070 Chemnitz, Telefon-Nr.<br />

(0371) 27 89-406 oder 27 89-403.<br />

Bezirksgeschäftsstelle Dresden<br />

Dresden-Stadt<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

(Stadtmitte)<br />

geplante Praxisabgabe: Ende 2006 (auch<br />

über 0351/4961121)<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: 01.04.2006 oder<br />

nach Vereinbarung<br />

Interessenten wenden sich bitte an die<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong>,<br />

Bezirksgeschäftsstelle Dresden, Schützenhöhe<br />

12, 01099 Dresden, Telefon-Nr.<br />

(0351) 88 28-330.<br />

Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />

Leipzig-Stadt<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: sofort<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: 2006<br />

Leipziger Land<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: 2006<br />

Torgau-Oschatz<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />

geplante Praxisabgabe: 2006<br />

Interessenten wenden sich bitte an die<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong>,<br />

Bezirksgeschäftsstelle Leipzig, Braunstraße<br />

16, 04347 Leipzig Telefon-Nr.<br />

(0341) 243 21 53.<br />

Richtigstellung: Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu<br />

Weihnachten, Silvester – 23.12.05, 30.12.05 und 02.01.06 keine Brückentage<br />

Wie gewohnt werden die sächsischen Vertragsärzte<br />

und Psychotherapeuten auch in<br />

diesem Jahr die ambulante vertragsärztliche<br />

Versorgung der Bevölkerung in der<br />

Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel<br />

sicherstellen.<br />

In diesem Zusammenhang erinnerten wir<br />

im Novemberheft der KVS-Mitteilungen<br />

in einem Beitrag auf Seite IX noch einmal<br />

an die zu beachtenden Absprachen bei<br />

Vertretungen.<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Leider wurden im letzten Absatz<br />

des Artikels der 23.12.05, der 30.12.05<br />

sowie der 02.01.06 versehentlich als<br />

Brückentage bezeichnet.<br />

Wir bitten um Entschuldigung.<br />

Richtig ist: Der 23.12.2005, der<br />

30.12.2005 und der 02.01.2006 sind<br />

keine Brückentage im Sinne der<br />

Bereitschaftsdienstordnung und werden<br />

somit nicht ganztägig vom Bereitschaftsdienst<br />

abgesichert.<br />

Sie müssen deshalb wie gewohnt bei<br />

Abwesenheit in der Praxis kollegiale<br />

Absprachen zur gegenseitigen Vertretung<br />

treffen!<br />

– SAVuP –<br />

VII


<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Nachtrag Ärzteverzeichnis<br />

Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz<br />

Niedergelassene Ärzte, Medizinische Versorgungszentren und Psychologische Psychotherapeuten<br />

(für den Zeitraum vom 16.10 bis 15.11.2005)<br />

Dr. med. Lippitsch, Michael<br />

FA f. Nuklearmedizin<br />

Parkstraße 24<br />

08056 Zwickau<br />

Tel.: 0375/35 39 90<br />

Dr. med. Schmeißer, Christian<br />

FA f. Chirurgie<br />

Gerberstraße 16<br />

08393 Meerane<br />

Tel.: 03764/20 21<br />

VIII<br />

Medizinische Versorgungszentren<br />

Medizinisches Versorgungszentrum<br />

am Küchwald GbR<br />

Dr. med. Dänschel, Wilfried<br />

Leipziger Straße 137<br />

09113 Chemnitz<br />

Tel.: 0371/37 44 20<br />

Bezirksgeschäftsstelle Dresden<br />

Niedergelassene Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten<br />

(für den Zeitraum vom 1.11 bis 14.11.2005)<br />

Engler, Torsten<br />

FA f. Allgemeinmedizin<br />

An der Schäferei 1<br />

01326 Dresden<br />

0351/2 61 83 53<br />

Dr. med. Haym, Kerstin<br />

FÄ f. Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />

Arnoldstraße 18 c<br />

01307 Dresden<br />

0351/4 42 39 17<br />

Luther, Elvira<br />

FÄ f. Allgemeinmedizin<br />

Hauptstraße 58<br />

01454 Radeberg<br />

Tel.: 03528/41 82 10<br />

Dr. med. Reichel, Ute<br />

FÄ f. Innere Medizin<br />

Lenbachstraße. 1<br />

01219 Dresden<br />

0351/4 71 27 11<br />

Dr. med. Schrödter, Steffen<br />

FA f. Urologie<br />

Liebigstraße. 23<br />

01187 Dresden<br />

0351/4 67 54 40<br />

Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />

Niedergelassene Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten<br />

(für den Zeitraum November 2005)<br />

Becker, Andreas<br />

FA für Radiologie<br />

Am Park 15A<br />

04678 Zschadraß<br />

Tel.: 034381/8 74 00<br />

Weltz, Christiane<br />

FÄ für Frauenheilkunde<br />

Delitzscher Straße 137<br />

04129 Leipzig<br />

Tel.: 0341/9 02 24 74<br />

Nachtrag Ärzteverzeichnis<br />

Niedergelassene Psychologische<br />

Psychotherapeuten<br />

Dipl.-Psych. Hummitzsch, Bettina<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Barbarossastraße 22<br />

09112 Chemnitz<br />

Tel.: 0371/3 67 67 77<br />

Niedergelassene Psychologische<br />

Psychotherapeuten<br />

Dipl.-Psych. Schmidt, Antje<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Dresdner Straße. 40<br />

01844 Neustadt/Sa.<br />

03596/56 66 46<br />

Niedergelassene Psychologische<br />

Psychotherapeuten<br />

Dipl.-Psych. Leistner, Susanne<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Gohliser Straße 8<br />

04155 Leipzig<br />

Tel.: 0177/2 41 25 07<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Vertragswesen <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Vertragswesen<br />

Vereinbarung zwischen der AOK <strong>Sachsen</strong> und der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

über die Durchführung eines „Modellprojektes zur Förderung der Früherkennung gastrointestinaler<br />

Tumore“<br />

Hiermit wird darüber informiert, dass die Laufzeit der o. g. Vereinbarung (Modellprojekt gem. §§ 63 ff. SGB V) am 31.12.2005<br />

endet.<br />

Damit sind die im Rahmen dieses Modellprojektes vereinbarten ärztlichen Leistungen mit Wirkung ab dem 01.01.2006 nicht mehr<br />

berechnungsfähig.<br />

– Ve –<br />

Modellvorhaben Akupunktur der AOK <strong>Sachsen</strong><br />

In den KVS-Mitteilungen, Heft 5/2005,<br />

wurde darüber informiert, dass für neue<br />

Ärzte – auf Grund einer Vertragsänderung<br />

– mit Wirkung ab dem 1. April 2005<br />

grundsätzlich die Möglichkeit entfällt,<br />

am Modellvorhaben Akupunktur der<br />

AOK <strong>Sachsen</strong> teilzunehmen.<br />

Nach den dazu vereinbarten vertraglichen<br />

Regelungen wurde u. a. Folgendes festgelegt:<br />

• Das Akupunktur-Modellvorhaben der<br />

AOK <strong>Sachsen</strong> wird bis zur Entscheidung<br />

des Bundesausschusses Ärzte<br />

und Krankenkassen, längstens bis zum<br />

31.12.2008, fortgeführt (gem. Protokollnotiz<br />

vom 17.12.2003).<br />

• Unter Berücksichtigung der vereinbarten<br />

Ausnahmeregelungen werden – bis<br />

zur Entscheidung des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses Ärzte und Krankenkassen<br />

zur Wirksamkeit von Akupunkturbehandlungen<br />

– bis auf Weiteres<br />

keine neuen Ärzte am Modellvorhaben<br />

zugelassen (gem. Protokollnotiz vom<br />

30.03.2005).<br />

Weiterhin teilte uns die AOK <strong>Sachsen</strong> mit<br />

Schreiben vom 9. November 2005 zum Modellvorhaben<br />

Akupunktur Folgendes mit:<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

„… in einer der letzten Besprechungen<br />

der Leistungsreferenten der Mitglieder<br />

des AOK-Bundesverbandes war ein Tagesordnungspunkt<br />

die weitere Vorgehensweise<br />

zum bundesweiten Modellvorhaben<br />

Akupunktur. Wir möchten Sie<br />

hiermit über die geplante Zeitschiene bis<br />

zur möglichen Aufnahme der Akupunktur<br />

als Regelleistung der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen in Kenntnis setzen.<br />

Mit einer ersten Beratung des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses (GemBA) bezüglich<br />

der Vorteile der Akupunktur<br />

gegenüber Standardtherapien wird noch<br />

im November 2005 gerechnet. Optimistisch<br />

ist eine Richtlinienänderung gegen<br />

Ende des 1. Quartals 2006 zu erwarten.<br />

Mit Blick auf die anstehende Entscheidung<br />

des GemBA wurde auch erörtert, ob<br />

und inwieweit die Kosten der zum Zeitpunkt<br />

der Beendigung des Modellvorhabens<br />

bereits begonnenen Behandlungen<br />

im Rahmen des Modellvorhabens übernommen<br />

werden.<br />

Bisher sprechen sich die Landes-AOK’en<br />

dafür aus, die zum Zeitpunkt der Beendigung<br />

des Modellvorhabens bereits begonnenen<br />

Akupunkturbehandlungen im<br />

Rahmen des Modellvorhabens weiter zu<br />

übernehmen…“<br />

Bereits begonnene Akupunkturbehandlungen<br />

werden – im Rahmen des Modellvorhabens<br />

– weiter übernommen, wenn<br />

diese innerhalb einer angemessenen Frist<br />

zum Abschluss gebracht werden. Nach<br />

Veröffentlichung einer entsprechenden<br />

Bekanntmachung des GemBA im Bundesanzeiger<br />

ist diese Frist von den Vertragspartnern<br />

auf Landesebene noch festzulegen.<br />

„… Bisher noch nicht endgültig geklärt<br />

ist die Frage, wie in der Übergangsphase<br />

bis zur eventuellen Umsetzung vertraglicher<br />

Lösungen verfahren werden soll.<br />

Diese Frage kann erst abhängig vom Beschluss<br />

des GemBA und des (zeitlichen)<br />

Procedere hinsichtlich der Umsetzung in<br />

vertragliche Regelungen beantwortet<br />

werden.<br />

Wir halten es dennoch für erforderlich,<br />

die am Modellvorhaben Akupunktur der<br />

AOK <strong>Sachsen</strong> teilnehmenden Ärzte bezüglich<br />

einer möglichen weiteren Verfahrensweise<br />

vorab zu informieren…“<br />

Um Beachtung wird gebeten.<br />

Vereinbarung über die Vergütung von Sach- und Dienstleistungen bei der<br />

ambulanten Durchführung von Apheresen<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass das Unterschriftsverfahren bezüglich der o. g. Vereinbarung abgeschlossen wurde.<br />

Die Vereinbarung (vom 22.08.2005) wird als Beilage zu diesem Heft veröffentlicht. Gegebenenfalls hierzu noch zu erlassende<br />

Abrechnungsbestimmungen werden nach Beschlussfassung in den KVS-Mitteilungen und ggf. in den Abrechnungshinweisen veröffentlicht.<br />

– Ve –<br />

– Ve –<br />

IX


X<br />

<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Schutzimpfungen<br />

Kostenübernahme der Meningokokken-Schutzimpfung<br />

(Gruppe C)<br />

Nach Mitteilung des VdAK/AEV übernehmen<br />

die Ersatzkassen rückwirkend ab<br />

dem 01.10.2005 die Kosten für die<br />

Durchführung der Schutzimpfung gegen<br />

Meningokokkeninfektionen (Gruppe C)<br />

mit Konjugatimpfstoff gemäß den Empfehlungen<br />

der SIKO für alle Kinder ab<br />

dem 3. Lebensmonat bis zum vollendeten<br />

18. Lebensjahr.<br />

Die Verordnung des Impfstoffes erfolgt<br />

entsprechend den Regelungen in der<br />

Impfvereinbarung „Ersatzkassen“ zu Lasten<br />

der Barmer Ersatzkasse ohne Namensnennung<br />

des Versicherten und die<br />

Impfleistung wird über die GOP 99719<br />

abgerechnet.<br />

Kostenübernahme Grippe-Schutzimpfung in <strong>Sachsen</strong><br />

Schutzimpfungen<br />

Eine entsprechende Protokollnotiz dazu<br />

wird demnächst in den KVS-Mitteilungen<br />

veröffentlicht.<br />

– SAVuP –<br />

Nach Irritationen in den Medien weisen wir nochmals)* darauf hin, dass alle sächsischen Krankenkassen die Kosten für diese<br />

präventive Maßnahme ohne Einschränkung übernehmen.<br />

– SAVuP –<br />

)* KVS-Mitteilungen 09/2005, Seite III<br />

Kostenübernahme der Varizellen-Schutzimpfung<br />

In den KVS-Mitteilungen 10/2005 berichteten<br />

wir, dass die Primärkassen und<br />

die Ersatzkassen ab 01.10.2005 die Kosten<br />

für die Durchführung der Varizellen-Schutzimpfung<br />

gemäß den Empfeh-<br />

lungen der SIKO für alle Kinder im<br />

2. Lebensjahr mit negativer Varizellenanamnese<br />

sowie Nachholimpfungen für<br />

alle noch empfänglichen Kinder übernehmen.<br />

Die Techniker-Krankenkasse (TK) übernimmt die Kosten<br />

für die Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Krankheiten<br />

als Standardimpfung für alle Kinder ab 3. Lebensmonat bis zum<br />

vollendeten 2. Lebensjahr<br />

Entsprechend der Impfempfehlung E1<br />

(Impfempfehlungen der Sächsischen<br />

Impfkommission) Stand: 01.01.2006<br />

übernimmt die TK für ihre Versicherten<br />

ab 01.01.2006 zusätzlich die Kosten für<br />

die Impfung gegen Pneumokokken-<br />

Krankheiten als Standardimpfung für<br />

alle Kinder ab 3. Lebensmonat bis<br />

zum vollendeten 2. Lebensjahr.<br />

Die TK ist in <strong>Sachsen</strong> z. Zt. die einzige<br />

Krankenkasse, die die Kosten für diese<br />

öffentlich empfohlene Schutzimpfung<br />

übernimmt.<br />

Die Abrechnung der Impfleistung erfolgt<br />

über die GO-Nummer 99713. Der<br />

Impfstoff wird ohne Namensnennung des<br />

Versicherten zu Lasten der Barmer Ersatzkasse<br />

verordnet.<br />

Die zwischen der TK und der KVS vereinbarte<br />

Protokollnotiz in der Fassung<br />

vom 28.11.2005 zur Impfvereinbarung<br />

Die Protokollnotiz des VdAK/AEV liegt<br />

diesem Heft bei. Die Protokollnotiz der<br />

Primärkassen befindet sich noch im<br />

Unterschriftsverfahren.<br />

– SAVuP –<br />

Ersatzkassen vom 22.11.2002 in der Fassung<br />

vom 01.04.2005 liegt diesem Heft<br />

bei.<br />

– SAVuP –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Verschiedenes <strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Verschiedenes<br />

Die Gesundheitsrente<br />

– Altersvorsorge für<br />

das Praxispersonal<br />

Die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung<br />

der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen<br />

(AAA) warnt wiederholt vor den drohenden<br />

Versorgungslücken im Alter. Sie<br />

verweist in diesem Zusammenhang auf<br />

Möglichkeiten, im Rahmen der betrieblichen<br />

Altersvorsorge eine Umwandlung<br />

von Gehaltsbestandteilen aus dem Bruttolohn<br />

vorzunehmen.<br />

Nährere <strong>Informationen</strong> dazu finden Sie<br />

wie folgt:<br />

Deutsche Ärzteversicherung 51171 Köln<br />

www.gesundheitsrente.de<br />

service@gesundheitsrente.de<br />

Tel. 01803/212271<br />

Sächsische Kooperative Diabetikerversorgung in den USA prämiert<br />

Die kooperative Diabetikerversorgung in <strong>Sachsen</strong> ist überraschend mit einem US-Preis ausgezeichnet worden. Die Disease Management<br />

Association of America (DMAA) würdigte die effektive Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten mit einem Bronze<br />

Award. Die Jury habe Erfolg und Innovationsgeist des Modells aus dem Freistaat honoriert. Von 1999 bis 2002 wurde bei der Behandlung<br />

in <strong>Sachsen</strong> Wert auf Kooperation und Praxistauglichkeit gelegt und ein interdisziplinäres Qualitätsmanagement organisiert,<br />

hieß es.<br />

(aus einer dpa-Meldung vom 27.11.05)<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen !<br />

Am 25.11.2005 fand in Dresden die Gründungsversammlung des „Bundes der Osteologen <strong>Sachsen</strong> e.V.“ mit Vereinssitz in<br />

Dresden statt. 15 osteologisch tätige Ärzte hatten sich zu dieser Veranstaltung zusammengefunden.<br />

Vorhaben der Osteologenvereinigung sind die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens im Bereich der osteologischen<br />

Krankheitsbilder durch eine Intensivierung der interdisziplinären Zusammenarbeit der ambulanten, stationären und rehabilitativ<br />

tätigen Leistungserbringer mit dem Ziel der qualitativen Verbesserung der Versorgungssituation sowie die Förderung des<br />

interdisziplinären Erfahrungsaustausches aller osteologisch tätigen Ärzte. Nach dem Wunsch der Gründungsmitglieder soll der<br />

„Bund der Osteologen <strong>Sachsen</strong> e.V.“ osteologische Kompetenz in unserem Bundesland zusammenführen und zugleich als<br />

Sprachrohr für die Interessen involvierter Leistungserbringer im Interesse betroffenere Patienten dienen.<br />

Als Vereinsvorsitzender wurde Herr Dr. Defer, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Dresden, gewählt. Mitglieder im Vereinsvorstand<br />

sind außerdem Doz. Dr. K. Abendroth aus Jena, Dr. D. Gammerdinger aus Bautzen und Dr. K.-H. Hammer aus<br />

Kirchberg.<br />

Interessierte Kollegen, die aktiv osteologisch tätig sind, sollten sich bitte mit den genannten Vereinsmitgliedern bezüglich eines<br />

Beitritts in Verbindung setzen.<br />

Dr. med. K.-H. Hammer<br />

Vorstandsmitglied, Schriftführer<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Änderung<br />

der Krebsfrüherkennungsrichtlinien<br />

Mit Wirkung vom 12.10.2005 ist die vom<br />

Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene<br />

Änderung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinien<br />

in Kraft getreten.<br />

Die Änderung wurde im Deutschen<br />

Ärzteblatt, Heft 43 vom 28.10.2005 veröffentlicht.<br />

Im Rahmen dieser Änderung erfolgte<br />

eine Konkretisierung der Bestandteile<br />

von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.<br />

So ist die Befundmitteilung mit<br />

anschließender diesbezüglicher Beratung<br />

nun explizit als Bestandteil der<br />

Krebsfrüherkennungsuntersuchung benannt.<br />

Gründung des „Bundes der Osteologen <strong>Sachsen</strong> e.V.“<br />

Damit wird klargestellt, dass<br />

die Befundmitteilung sowie eine<br />

diesbezügliche Beratung Teil der Früherkennungsuntersuchungen<br />

sowohl der<br />

Frauen als auch der Männer sind und<br />

demnach nicht gesondert abgerechnet<br />

werden können. Nach § 28 Abs. 4<br />

SGB V ist die Inanspruchnahme von<br />

Leistungen zur Früherkennung nach<br />

§ 25 SGB V von der Praxisgebühr ausgenommen.<br />

– SAVuP –<br />

XI


XII<br />

<strong>Informationen</strong> zum Herausnehmen<br />

Personalia<br />

In Trauer um unsere Kollegen<br />

Frau Dipl.-Med. Lailama Janassary<br />

geb. 23.02.1955 gest. 16.11.2005<br />

niedergelassene Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Leipzig<br />

Herr Dr. med. Hans-Wolfgang Tröger<br />

geb. 06.05.1943 gest. 27.09.2005<br />

niedergelassener Praktischer Arzt in Chemnitz<br />

Herr Dr. med. Otto Steffan<br />

geb. 06.12.1919 gest. 09.10.2005<br />

bis Oktober 2005 niedergelassener Praktischer Arzt in Markneukirchen<br />

Personalia/Fortbildung<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. Hans-Jürgen Koch<br />

geb. 02.10.1943 gest. 08.10.2005<br />

Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Chefarzt der Hautklinik am DRK-Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein,<br />

von 1997 bis 2000 Mitglied des Zulassungsausschusses-Ärzte – der Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz<br />

Fortbildung<br />

Rehabilitations-Richtlinien – 16-stündiges Curriculum<br />

Aufgrund der großen Nachfrage sind die im Heft 7-8/2005 bzw. 10/2005 bekannt gegebenen Kurse bereits ausgebucht. Es wird<br />

deshalb noch ein fünfter Kurs für jene Ärzte angeboten, die bisher keine Möglichkeit der Teilnahme hatten.<br />

5. Veranstaltung<br />

Termin: Freitag, 10. März 2006 bis 11. März 2006<br />

(Beginn Freitag, 9.00 Uhr – der genaue Ablaufplan wird bei der Anmeldung bekannt gegeben)<br />

Veranstaltungsort: Leipzig (genauer Ort wird bei der Anmeldung bekannt gegeben)<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Dr. med. V. Rust, Geschäftsführer, Wissenschaftlicher Leiter<br />

Sächsische Akademie für Sozial- und Rehabilitationsmedizin e.V.<br />

Gebühren: 25 Euro (Kostenpauschale für Verpflegung)<br />

Honorarkosten für Referenten trägt die Sächsische Akademie für Sozial- und Rehabilitationsmedizin e. V.<br />

Anmeldung/Auskunft/Ansprechpartner:<br />

Sächsische Akademie für Sozial- u. Rehabilitationsmedizin e.V., Petra Redwitz<br />

Lindenring 85, 04824 Beucha, Tel.: 034292 / 7 74 30, Fax: 034292 / 7 74 31<br />

Anmeldungen richten Sie bitte per Fax an die o. g. Anschrift.<br />

Die Sächsische Akademie für Sozial- und Rehabilitationsmedizin e.V. ist von der Sächsischen Landesärztekammer als akkreditierter<br />

Veranstalter anerkannt und bewertet diese Veranstaltung mit 21 Fortbildungspunkten.<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Berufs- und Gesundheitspolitik<br />

Berufs- und Gesundheitspolitik<br />

Honorarsituation in den ersten beiden Quartalen 2005<br />

Befürchtungen – Entwicklungen – Veränderungen<br />

Auf wohl keinem anderen Gebiet besteht<br />

so viel Bedarf an Informationsaustausch<br />

zwischen KV und Arzt, wie zur Honorarsituation.<br />

Beispielhaft für diese Kommunikation<br />

ist die Informationsveranstaltung<br />

der Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz der<br />

KV <strong>Sachsen</strong> vom 5. November. Der Leiter<br />

der Bezirksgeschäftsstelle, Dr. Wolfgang<br />

Beyreuther, begrüßte ca. 250 Ärzte und<br />

Psychotherapeuten im Forum Chemnitz.<br />

Dr. Beyreuther bei seinem Vortrag…<br />

Er fasste zunächst die Befürchtungen der<br />

Kollegen zusammen, die sie gegenüber der<br />

KV in den vergangenen Monaten zur erwarteten<br />

Honorarentwicklung geäußert<br />

hatten: Höhe der fest vereinbarten Punktwerte<br />

zu niedrig, die Deklarierung als Mindestpunktwerte<br />

nicht glaubwürdig und die<br />

Vergütung der über das PMV hinaus erbrachten<br />

Leistungen mit einem Punktwert<br />

von 0,1 Cent nicht zumutbar. Im Mittel<br />

wurden Einkommenseinbußen von bis zu<br />

25 % erwartet. Dr. Beyreuther schilderte<br />

dann die umfangreichen Aktivitäten der<br />

KV <strong>Sachsen</strong>. Nach der Schiedsamtentscheidung<br />

am 14.04.05 kam es zu zahlreichen<br />

Treffen mit den Berufsverbänden<br />

und beschwerdeführenden Ärzten, zum<br />

Teil unter Einschaltung des Sächsischen<br />

Sozialministeriums. Am 01.08.05 klagten<br />

die Kassen gegen die ihrer Ansicht nach<br />

zu hohen Regelleistungspunktwerte. Das<br />

ist einer der wichtigsten Gründe, warum<br />

der Honorarbescheid II/2005 noch unter<br />

Vorbehalt steht.<br />

Im September wurden die Eckpunktepapiere<br />

zur Gesamtvergütung mit der AOK<br />

und der IKK <strong>Sachsen</strong> unterzeichnet, die<br />

Verhandlungen mit dem VdAK laufen noch,<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

die wesentlichen Vertragsinhalte mit dem<br />

BKK-Landesverband Ost sind abgestimmt.<br />

Ziel der KVS bleibt es, auch unter veränderten<br />

zentralen Rahmenbedingungen die<br />

niedergelassene Ärzteschaft nicht nur vor<br />

Honorareinbußen zu schützen, sondern vor<br />

allem auch unter den derzeitigen schwierigen<br />

Rahmenbedingungen die Honorierung<br />

ärztlicher Leistungen zu verbessern.<br />

Für das I. Quartal 2005 wurde erstmalig<br />

im HVM ein garantierter Punktwert vereinbart.<br />

Die Differenz zum gewohnten<br />

Punktwert diente dem Ausgleich unkalkulierbarer<br />

Risiken, wie der Nachvergütung<br />

Psychotherapeuten, der Honorierung von<br />

Leistungen neu niedergelassener Ärzte,<br />

Zuwachsmöglichkeiten bei den Punktmengenvolumen<br />

und der Finanzierung von<br />

Restleistungen. Dr. Beyreuther zog das<br />

Fazit: Wegen der hohen unkalkulierbaren<br />

Risiken ist der garantierte Punktwert so<br />

niedrig, aber da die Gesamtvergütung nahezu<br />

konstant und der alte HVM prinzipiell<br />

erhalten bleibt, werden sich die Honorare<br />

und die Umverteilungswirkungen<br />

innerhalb der Honorargruppen im bisherigen<br />

Rahmen bewegen.<br />

Das für das II. Quartal 2005 von der<br />

Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz ausgezahlte<br />

Honorar war sowohl höher als<br />

das im Vorquartal als auch höher als im<br />

II. Quartal des Vorjahres. Es kam zwischen<br />

den Honorargruppen zu keinen Verschiebungen.<br />

Die Verschiebungen zwischen<br />

den Praxen einer Honorargruppe kommen<br />

in jedem Quartal unabhängig von HVMund<br />

EBM-Änderungen vor.<br />

…vor interessiertem Auditorium<br />

Im Anschluss berichtete der KV-Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Klaus Heckemann<br />

von den Verhandlungen mit den Kassen.<br />

Die KV verhandelt mit dem Grundsatz,<br />

dass Leistungen, die erbracht werden<br />

müssen, auch zu bezahlen sind. Die<br />

Kassen verhandeln unter dem Aspekt,<br />

wie weit die Gesamtvergütung erhöht<br />

werden kann, ohne die Beiträge erhöhen<br />

zu müssen. Dann ging Dr. Heckemann<br />

auf die Einnahmensituation der GKV ein.<br />

Jeder Patient, der zu einer Kasse mit niedriger<br />

Kopfpauschale wechselt, entzieht<br />

dem System Geld. Die Ersatzkassen haben<br />

überall in Deutschland die gleichen<br />

Beiträge, stellen aber den Ärzten im<br />

Osten deutlich weniger Mittel als im<br />

Westen zur Verfügung. Das geschieht<br />

ausgerechnet dort, wo sich die Morbidität<br />

durch den Wegzug der Jungen und Gesunden<br />

ständig erhöht. Unter Beifall prangerte<br />

er nochmals Hartz IV an. Durch<br />

den Wechsel dieser Patienten vom Mitglied<br />

zum Mitversicherten gehen allein in<br />

<strong>Sachsen</strong> etwa 28 Mio. Euro pro Jahr verloren.<br />

Dr. Heckemann schlug deshalb vor,<br />

die Höhe der Kopfpauschalen zwischen<br />

Rentnern und Nichtrentnern zu differenzieren.<br />

Er betonte, dass das jetzige System<br />

der Honorierung am Ende seiner<br />

Möglichkeiten ist, „es muss die Bewertung<br />

in Euro kommen.<br />

Danach beantworteten Dr. Beyreuther,<br />

Dr. Heckemann und der Vorsitzende des<br />

Regionalausschusses Chemnitz der VV,<br />

Dr. Klaus Hamm, die unterschiedlichsten<br />

Fragen der anwesenden Kollegen.<br />

– IM –<br />

11


12<br />

Vorsicht Abwerbung! Oder: wie lockt man Berliner nach <strong>Sachsen</strong>?<br />

Am 02. November 2005 fand in Berlin<br />

eine „Informations- und Stellenbörse für<br />

Ärztinnen und Ärzte“ statt. Organisiert<br />

wurde die Veranstaltung von dem auf<br />

„Medizin und Gesundheit“ spezialisierten<br />

Bereich der „Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />

der Bundesagentur für Arbeit“.<br />

Berliner Ärzte, die arbeitslos sind oder<br />

sich verändern wollen, waren angesprochen.<br />

In Vorträgen, Diskussionen und an<br />

Informationsständen stellten sich Kliniken,<br />

Personaldienstleister und die KV<br />

<strong>Sachsen</strong> vor, um ihnen Möglichkeiten in<br />

ihren Bereichen zu zeigen.<br />

Dr. Norbert Adam, Geschäftsführer der<br />

Bezirksgeschäftsstelle Dresden, sprach<br />

vor den über 100 Teilnehmern zunächst<br />

über „Chancen und Perspektiven in der<br />

ambulanten Betreuung“. Ausgehend von<br />

der Altersstruktur der Vertragsärzte in<br />

<strong>Sachsen</strong> stellte er die Möglichkeiten der<br />

vertragsärztlichen Tätigkeit vor. Dabei<br />

ging er u. a. auf die vom Gesetzgeber<br />

inzwischen vorgesehene Flexibilisierung<br />

der vertragsärztlichen Tätigkeit ein. Er<br />

stellte die Förderung von Weiterbildungsassistenten<br />

in der Allgemeinmedizin und<br />

in anderen Fachrichtungen vor und<br />

nannte die Beträge für die Förderung in<br />

<strong>Sachsen</strong>. Das bislang im Landkreis Torgau-Oschatz<br />

zum Einsatz kommende<br />

„Modell zur Förderung der Neubesetzung<br />

von Arztsitzen unter Einbeziehung der<br />

Anzeige<br />

Interesse am Stand der KV <strong>Sachsen</strong><br />

vorhandenen Ärzte“ wurde vom Referenten<br />

erläutert. Er verwies auch auf die<br />

umfangreiche Beratung von Praxisgründern<br />

als Service der KVen. Abschließend<br />

nannte er die Ansprechpartner der KV<br />

<strong>Sachsen</strong> und der anderen Ost-KVen.<br />

Den von Karina Hase, Abteilungsleiterin<br />

Sicherstellung der Bezirksgeschäftsstelle<br />

Leipzig, betreuten Stand besuchten etwa<br />

20 Interessenten. Den Schwerpunkt der<br />

Nachfrage bildete die Suche nach Weiter-<br />

HAUS DER GANZHEITSMEDIZIN<br />

in der Schönherrfabrik in Chemnitz<br />

Berufs- und Gesundheitspolitik<br />

bildungsstellen im hausärztlichen Bereich.<br />

Die Zeit wird zeigen, in welchem<br />

Umfang sich Berliner Ärzte entschließen<br />

können, ihren Lebensmittelpunkt ganz<br />

oder zumindest zeitweise ins schöne<br />

<strong>Sachsen</strong>land zu verlegen. Die KV <strong>Sachsen</strong><br />

wird auch weiter alle Register ziehen,<br />

um die sich altersbedingt lichtenden<br />

Reihen der ambulanten Mediziner wieder<br />

zu schließen.<br />

Attraktive Praxisflächen in historischen Gebäuden in parkähnlicher Umgebung im Herzen von Chemnitz.<br />

Bezugsfertig ab Herbst 2006.<br />

Kostenlose Parkplätze in ausreichendem Umfang<br />

Gute Infrastruktur und kurze Wege durch Aufzüge<br />

Nahverkehrshaltestelle<br />

Bereits vorhandene, branchenähnliche Mieter sind: Brockmann-Knödler Friseure, Medizinisch-technische Transporte,<br />

Tai Chi Chuan Schule, Pflegeberatung, Beauty Wellfit Oase, Yoga-Zentrum, Damenfitness, Physiotherapieschule, Hautarzt,<br />

TCM-Zentrum u. a.<br />

Besuchen Sie auch unsere Homepage: www.schoenherr-kulturfabrik.de<br />

Nähere <strong>Informationen</strong> erhalten Sie bei<br />

Schönherr WEBA GmbH, Schönherrstraße 8, 09113 Chemnitz<br />

Frau Birgit Eckert, Telefon: 0371 49 49 70 1, b.eckert@schoenherr-chemnitz.de<br />

– IM –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Meinung<br />

Meinung<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

KASSENÄRZTLICHE<br />

VEREINIGUNG SACHSEN<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Postfach 10 06 36 · 01076 Dresden<br />

P R E S S E I N F O R M A T I O N<br />

Sächsische Vertragsärzte erbringen<br />

viele Leistungen fast zum Nulltarif<br />

Dresden, den 9. November 2005<br />

Wenn die rund 5.600 sächsischen Vertragsärzte ihre vom Patienten nachgefragten Leistungen abrechnen, bekommen<br />

sie nur einen Teil nach dem so genannten Regelleistungsvolumen vergütet. Den „Rest“ erbringen sie fast zum<br />

Nulltarif. Diese Fakten offenbarte die nun vorliegende Abrechnung für das Leistungsquartal II/05. „Für die Ärzte als<br />

Freiberufler ist es auf Dauer nicht zumutbar, für einen erheblichen Teil ihrer Arbeit nur ein Almosen zu erhalten“,<br />

redet der Vorstandsvorsitzende der KV <strong>Sachsen</strong>, Dr. Klaus Heckemann, Klartext. Auf den Punkt gebracht arbeiten<br />

derzeit in <strong>Sachsen</strong>, zusätzlich zu dem was sie vergütet bekommen, die Fachärzte die Hälfte und die Hausärzte ein Drittel<br />

noch einmal für umsonst.<br />

Die Abrechnung des Quartals II/05 basiert auf dem im April neu eingeführten Einheitlichen Bewertungsmaßstab<br />

(EBM 2000plus) für ambulante medizinische Leistungen. Diese Gebührenordnung wurde streng betriebswirtschaftlich<br />

mit dem Ziel kalkuliert, die Arbeit in den Praxen angemessen honorieren zu können. Nach dem ersten Praxistest jedoch<br />

„zeigt der neue EBM ganz ungeschminkt, dass die Finanzdecke für die ambulante Versorgung der Versicherten<br />

viel zu knapp bemessen ist“, bilanziert Dr. Heckemann.<br />

Nach seiner Überzeugung können auch die mit der AOK und der IKK in den letzten Monaten erreichten durchaus akzeptablen<br />

Verhandlungsergebnissen zur Gesamtvergütung nicht darüber hinwegtäuschen, „dass sich die wirtschaftliche<br />

Situation in vielen Praxen sehr angespannt darstellt“. Dr. Heckemann weist darauf hin, dass unabhängig von der<br />

Vergütung viele Kosten weiterlaufen. „Da darf es keinen verwundern, wenn die psychische Belastbarkeit an Grenzen<br />

kommt und der Druck wächst, Kosten zu senken und damit ggf. auch Personal zu entlassen.“<br />

Für den Chef der KV <strong>Sachsen</strong> ist es ein Unding, dass die Vertragsärzte in den neuen Bundesländern im Vergleich zu<br />

ihren Westkollegen immer noch rund 20 Prozent weniger finanzielle Mittel für die Behandlung ihrer Patienten zur Verfügung<br />

haben. Erst im August 2005 hatten die Vorstandsvorsitzenden der KVen der neuen Bundesländer ein Sofortprogramm<br />

in Höhe von 700 Millionen Euro gegen den Abbau der Finanzdefizite und auch als wirksames Mittel gegen<br />

den zunehmenden Ärztemangel vorgeschlagen. „Die verantwortlichen Politiker müssen endlich handeln“, fordert<br />

Dr. Heckemann.<br />

V.i.S.d.P.: Dr. med. Klaus Heckemann<br />

Vorstandsvorsitzender der KV <strong>Sachsen</strong><br />

LANDESGESCHÄFTSSTELLE<br />

13


14<br />

KASSENÄRZTLICHE<br />

VEREINIGUNG SACHSEN<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Schützenhöhe 12 · 01099 Dresden<br />

P R E S S E I N F O R M A T I O N<br />

Wem nützen schwache KVen? –<br />

Ministerin Schmidt wirbt für „Rumpf-KVen“<br />

Meinung<br />

Dresden, den 22. November 2005<br />

Die alte und neue Bundesgesundheitsministerin will offensichtlich die <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en (KVen) zu einflusslosen<br />

„Rumpf-Körperschaften“ degradieren. Mit dem Standard, „Das KV-Monopol wird geknackt“, bediente Ulla Schmidt<br />

jüngst im Interview mit der Leipziger Volkszeitung (LVZ) wieder einmal alte Feindbilder: „Die KVen haben eine Zukunft,<br />

wenn sie sich beschränken auf die Versorgungssicherstellung, die Beratung der Ärzte, die Beteiligung an der Arzneimittelsteuerung...“,<br />

gab sie als Stellenbeschreibung aus. Der Vorstandsvorsitzende der KV <strong>Sachsen</strong>, Dr. Klaus Heckemann, weist<br />

dieses „Gnadenbrot“ zurück. Er zieht einen Vergleich mit der Wirtschaft: „Das wäre so, als wenn ein Handwerksmeister<br />

einen Betrieb führen soll, ohne die finanziellen und sonstigen Rahmenbedingungen beeinflussen zu können. Er muss aber<br />

die Kunden zufrieden stellen, sonst gibt es was auf den Deckel.“<br />

Einer weiteren Forderung von Frau Schmidt: „Wir wollen, dass Ärzte wissen, was sie für eine medizinische Leistung erhalten“,<br />

stimmt der KV-Vorsitzende prinzipiell zu: „Das jetzige vom Gesetzgeber entscheidend auf den Weg gebrachte System<br />

der Honorierung ist kaum mehr reformfähig. Es muss die Bewertung in Euro kommen“, findet Dr. Heckemann. Wenn nach<br />

der Gesundheitsministerin z. B. für eine Blinddarm-OP gleiches Honorar fließen soll (egal ob Privat- oder Kassenpatient),<br />

befürchtet der KV Chef allerdings wieder nur eine Angleichung nach unten. Mit Blick auf die chronische finanzielle Unterversorgung<br />

der ambulanten Medizin im Osten, warnt Dr. Heckemann, „dass schon jetzt viele Haus- und Fachärzte für einen<br />

erheblichen Teil ihrer Leistungen kein Honorar sehen.“<br />

Insgesamt ist schon auffällig, wie eine Gesundheitsministerin, zum weitgehend noch nicht ausverhandelten Gesundheitskapitel<br />

der Koalitionsvereinbarung hyperaktiv gegen die bösen Lobbyisten in den Medien zu Felde zieht. Im martialischen<br />

Tonfall werden dann „Korruptionsberichte von den KVen eingefordert.“ Auch ist mit der „Benachteiligung von Kassenpatienten<br />

bei den Ärzten aufzuräumen“ und „per Gesetz dafür zu sorgen, dass Ärzte eine Behandlung nicht mehr ablehnen<br />

können.“ Ulla Schmidt kämpft für das Ende „lange verteilter Pfründe“ und verrät den LVZ-Lesern ihren Geheimtipp für<br />

zündende Reform-Ideen: „Wir müssen endlich mal ohne diese ganzen Lobbyisten unter uns diskutieren.“ Dann sollen<br />

wohl im Ergebnis die für Haus- und Fachärzte angekündigten „professionell festgestellten Pauschalen“ entstehen. Es<br />

lebe der Grüne Tisch! Aber egal, nach Frau Schmidt ist dann auf jeden Fall „die alte Honorarverteilung über die KVen<br />

passé“.<br />

Bevor sie jedoch ihre Ideen umzusetzen beginnt, ein Tipp von den „Lobbyisten“: Vielleicht kontaktiert sie erst einmal ehemalige<br />

oder neue Kabinettkollegen, welche sicherlich nicht im Verdacht stehen, die Gesundheitslobby zu unterstützen. Denn,<br />

wer hat schon mal gehört, dass ein Landwirtschaftsminister auf den Bauern oder ein Justizminister auf Rechtsanwälten und<br />

Richtern herumtrampelt, wie es vor kurzem ein frustrierter Kassenarzt treffend formulierte.<br />

V.i.S.d.P.: Dr. med. Klaus Heckemann<br />

Vorstandsvorsitzender der KV <strong>Sachsen</strong><br />

LANDESGESCHÄFTSSTELLE<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Meinung/Impressum<br />

Das politische Kasperletheater à la Frau Schmidt<br />

und Frau Christiansen<br />

Das politische Hick-Hack besonders des letzten<br />

Jahres hat die Bevölkerung gegen Auseinandersetzungen<br />

der Parteien abgestumpft.<br />

Dennoch lohnt es sich von Zeit zu Zeit in solche<br />

Diskussionen hineinzuhören, so in die<br />

von Frau Christiansen in der ARD am<br />

27.11.05. Die Expertenrunde sollte sich mit<br />

der Arbeitssituation der Ärzte und den Arbeitsniederlegungen<br />

besonders an der Charite<br />

befassen. Mein Deutschlehrer hätte zensiert:<br />

„Thema verfehlt!“ Denn eigentlich<br />

hatte keiner der Teilnehmer Interesse an der<br />

Situation der Deutschen Ärzteschaft. So<br />

konnte Frau Ministerin Schmidt mit zynischem<br />

Lächeln die wenigen greifbaren Argumente<br />

der Diskussionsteilnehmer abwehren.<br />

Hervorzuheben war der Pharmaboss<br />

Schwarz-Schütte, der Frau Schmidt die<br />

übelste Planwirtschaft des östlichen Sozialismus<br />

vorwarf; wahrlich dieser Mann<br />

scheint die Geschichte der deutschen Ärzte<br />

zu kennen. Jede Freiberuflichkeit wurde in<br />

der DDR schon einmal von den Genossen<br />

unterbunden und die Kollegen in die Polikliniken<br />

getrieben. Wohin treibt man sie<br />

eigentlich heute?<br />

Ich kann der GFB nur gratulieren, dass<br />

diese Ärztevertretung zu Kundgebungen<br />

aufruft und auf unsere Probleme aufmerksam<br />

macht. Aber auch hier kann Frau<br />

Schmidt ruhig regieren mit der Weisheit der<br />

Alten Römer: Teile und herrsche! Unter den<br />

Ärzten ist keine Einigkeit und besonders ein<br />

großer Berufsverband hängt untertänig am<br />

Rocksaum unserer Ministerin, um Macht<br />

und Vorteil zu erringen.<br />

Allerdings hat Frau Schmidt in Ihrem Hass<br />

gegenüber der ÄRZTESCHAFT auch einen<br />

Rohrkrepierer gestartet – nämlich die<br />

Gleichstellung der Vergütung im PKV und<br />

GKV-System. Damit trifft sie sich als Pri-<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

vatversicherte selbst wie auch alle Beamten.<br />

Selbst AOK-Chef Ahrens wetterte mit,<br />

ohne zu merken, dass er selbst zu den 8 %<br />

Privat-Versicherten gehört.<br />

Andere haben schon früher für die Gleichstellung<br />

der Behandlung gekämpft. Während<br />

meiner KV-Amtszeit beschwerte sich<br />

ein hoher Kader einer sächsischen Kasse,<br />

dass er als „Privater“ viele Stunden Wartezeit<br />

in der Dresdner Unfallchirurgie zubringen<br />

musste. Das Angebot eines bescheidenen<br />

Kassenarztes, die Versorgung zu<br />

übernehmen, schlug er aus.<br />

Auch wenn alle Diskussionsredner der<br />

Fernsehrunde zu retten und zu vertuschen<br />

suchten, was schon Realität ist, der Verfall<br />

des Gesundheitssystems läuft auf Grund der<br />

finanziellen Unterdeckung und des zentral<br />

gesteuerten ungesunden Arbeitsklimas weiter.<br />

Die Frage bleibt nur, wo liegt die wirtschaftliche<br />

Grenze der Kliniken und der<br />

Niedergelassenen?<br />

Der totale ZUSAMMENBRUCH wird nicht<br />

kommen, weil unsere Kollegen oft über ihre<br />

Kräfte und ihre Budgets hinaus im Einsatz<br />

sind – Dank wird es von zentraler Stelle dafür<br />

nicht geben, eher die Rüge für übermäßige<br />

Verordnungen. Außerdem haben wir<br />

noch das Sanitätskorps der Bundeswehr, das<br />

dann nicht in Afghanistan oder auf den Balkan<br />

eingesetzt wird, sondern den nächtlichen<br />

Notdienst unterstützt … und schließlich gibt<br />

es noch den Sonderzug nach Pankow, der die<br />

Unversorgten aus dem GKV- und PKV-Bereich<br />

direkt zum Ministerium bringen kann.<br />

Mit viel Hoffnung auf die Kraft der Ärzteschaft<br />

wünsche ich allen Kolleginnen und<br />

Kollegen ein frohes Weihnachtsfest und ein<br />

gutes 2006<br />

Ihr Hans-Jürgen Hommel<br />

Impressum<br />

KVS-Mitteilungen<br />

Organ der Vertragsärzte des Freistaates <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Herausgeber<br />

KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG SACHSEN<br />

Redaktion<br />

Dr. med. Klaus Heckemann<br />

Vorstandsvorsitzender (V. i. S. d. P.)<br />

Dr. med. Ulrike Schwäblein-Sprafke<br />

Stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. agr. Jan Kaminsky<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. oec. Andreas Altmann<br />

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

Dipl.-Wirtsch. Klaus Schumann<br />

Anschrift Redaktion und Anzeigenverwaltung<br />

KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG SACHSEN<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Redaktion „KVS-Mitteilungen“<br />

Schützenhöhe 12<br />

01099 Dresden<br />

Tel. (0351) 8 29 06 30<br />

Fax (0351) 8 29 05 65<br />

E-mail: sachsen@kvs-sachsen.de<br />

http://www.kvs-sachsen.de<br />

E-mail-Adressen der Bezirksgeschäftsstellen:<br />

Chemnitz chemnitz@kvs-sachsen.de<br />

Dresden dresden@kvs-sachsen.de<br />

Leipzig leipzig@kvs-sachsen.de<br />

Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 7 gültig.<br />

Anzeigenschluss ist der 20. des Vormonats.<br />

(Verantwortl. Anzeigen Klaus Schumann)<br />

Satz und Druck<br />

Druckerei Böhlau, Scherlstraße 12, 04103 Leipzig<br />

Buchbinderei<br />

G. Fr. Wanner, Leipzig<br />

Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird<br />

keine Haftung übernommen. Mit vollem Namen gekennzeichnete<br />

bzw. Fremdbeiträge decken sich<br />

nicht immer mit den Ansichten des Herausgebers.<br />

Sie dienen dem freien Meinungsaustausch der Vertragsärzte.<br />

Die Redaktion behält sich vor, ggf. Beiträge<br />

zu kürzen.<br />

Wichtiger Hinweis: Für den Inhalt von Anzeigen<br />

sowie für Angaben über Dosierungen und Applikationsformen<br />

in Beiträgen und Anzeigen kann von<br />

der Redaktion keine Gewähr übernommen werden.<br />

Die Zeitschrift erscheint monatlich jeweils am<br />

20. des Monats. (ein Heft Juli/August)<br />

Bezugspreis: jährlich € 33,–; Einzelheft € 3,–. Bestellungen<br />

werden von der KV <strong>Sachsen</strong>, Landesgeschäftsstelle,<br />

Schützenhöhe 12, 01099 Dresden, entgegengenommen.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt<br />

6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Für die Mitglieder der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> ist der Bezugspreis mit der<br />

Mitgliedschaft abgegolten.<br />

15


16<br />

In eigener Sache<br />

Als Erweiterung des bestehenden Internet-Services<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> wird für alle<br />

interessierten Ärzte ab Dezember 2005<br />

das Kommunikationssystem der KV<br />

<strong>Sachsen</strong> bereitgestellt. Dieses Kommunikationssystem<br />

ist über die Webseite der<br />

KV <strong>Sachsen</strong> aufrufbar. In diesem System<br />

werden alle Anwendungen (Dienste) zusammengefasst,<br />

die nur für einen bestimmten<br />

Nutzerkreis bestimmt sind und zu<br />

denen eine Anmeldung notwendig ist.<br />

Über eine zentrale Anmeldung sind<br />

Dienste, wie zu Beispiel das seit einem Jahr<br />

im Einsatz befindliche Dokumenten-Recherchesystem<br />

DARECH nutzbar. Im<br />

DARECH ist es möglich, in persönlichen<br />

Dokumenten zu recherchieren, diese auf<br />

den eigenen Rechner herunterzuladen und<br />

auszudrucken (Bsp.: Honorarunterlagen und<br />

Arzneimittel-Frühinformation). Die Dokumente<br />

werden im PDF-Format ab Abrechnungsquartal<br />

2004/2 bereitgestellt. Der Postversand<br />

der Arztdokumente bleibt von der<br />

Inanspruchnahme dieses Services unberührt.<br />

Als weiterer Dienst werden die aktuellen<br />

„Kontaktdaten aller an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung Teilnehmenden“ zum Import<br />

in Datenbanken und Tabellenkalkulationsprogramme<br />

(z.B. Excel) bereitgestellt.<br />

Das Ärzteverzeichnis (im PDF-Format) ist<br />

ebenfalls verfügbar. Diese Daten werden in<br />

zyklischen Abständen aktualisiert.<br />

Der gesamte Datenverkehr von und zum<br />

Kommunikationssystem wird über eine<br />

verschlüsselte Verbindung übertragen.<br />

Das System erfüllt Forderungen des Bundesamts<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

und ist vom Datenschutzbeauftragten<br />

der KV <strong>Sachsen</strong> geprüft worden.<br />

Registrierte Nutzer des Dokumenten-Recherchesystem<br />

DARECH können den<br />

Nutzernamen und das Passwort für das<br />

Kommunikationssystem verwenden. Ein<br />

Antrag auf Zugang zum Kommunikationssystem<br />

ist für bereits registrierte<br />

DARECH-Nutzer nicht erforderlich.<br />

Zur Inanspruchnahme dieser Dienste<br />

sind folgende technische Voraussetzungen<br />

nötig:<br />

• PC mit Internetzugang (jedoch sollte<br />

es aus Sicherheitsgründen keinesfalls<br />

der Praxisrechner sein!)<br />

In eigener Sache<br />

Kommunikationssystem der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong> im Internet<br />

• Bildschirm mit einer Auflösung von<br />

mindestens 800*600 Pixel, empfohlen<br />

ist 1024*768 oder höher<br />

• Betriebssystem Microsoft Windows<br />

oder Linux, für Microsoft wird Windows<br />

2000 oder Windows XP mit<br />

aktuellen Servicepacks empfohlen<br />

• aktuelle Browser wie Internet Explorer,<br />

Firefox, Netscape, Mozilla oder<br />

Opera, die eine starke 128-bit-Verschlüsselung<br />

unterstützen.<br />

Interessenten verwenden bitte das diesem<br />

Heft beigefügte Antragsformular.<br />

Dieses kann auch heruntergeladen und<br />

ausgedruckt werden.<br />

Es ist unter www.kvs-sachsen.de über<br />

die Schaltfläche Kommunikationssystem<br />

im Verweis Kontakt verfügbar.<br />

Anzeige<br />

– EDV –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


In eigener Sache<br />

Ein paar Minuten innehalten – Frust und Freude zur Jahreswende<br />

Wenn dein Alltag überquillt<br />

Hektisch, laut und voller Worte,<br />

wenn dein Maß randvoll gefüllt,<br />

dann geh leise durch die Pforte,<br />

die der Traum dir offen hält.<br />

Kehre zu dir selbst zurück.<br />

Voller Wunder ist die Welt,<br />

voller Farben, voll Musik.<br />

Stelle deine Ideale<br />

Wieder mitten in die Zeit,<br />

leg dein Herz mit in die Schale<br />

und ein Quäntchen Tapferkeit.<br />

Aus dem Reichtum deiner Stille<br />

Bringe uns ein Lächeln mit.<br />

Glaube, Hoffnung, Wunsch und Wille,<br />

helfend, heilend, Schritt für Schritt.<br />

gefunden bei Prof. Dr. B. Knopf<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Mit Weihnachten bricht das Licht des Friedens<br />

in unsere Welt<br />

und entzündet in den Augen die Lichter<br />

der Freude.<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

„Zwischen den Jahren“<br />

Schlaf, Doktorchen, schlaf,<br />

sei immer fromm und brav!<br />

Dann, während andern wird ihr Teil,<br />

führt dich man rum am Narrenseil.<br />

Lauf, Doktorchen, lauf,<br />

emsig treppab, treppauf!<br />

Doch ford’re nicht, daß man Dir zahl,<br />

der Geldpunkt sei dir ganz egal!<br />

Streb, Doktorchen, streb,<br />

dass man viel Kassen dir geb’,<br />

bei denen alles pauschaliert<br />

und Du recht niedrig bist fixiert!<br />

Aus Temmler’s Ärztebrevier von 1931<br />

PS: Im selben Kalender steht auch, es gibt<br />

keine Pflicht, die nicht der Heiterkeit<br />

bedürfe, um recht erfüllt zu werden.<br />

Diesen Ausdruck kennen wir noch nicht lange. Physikalisch ist er natürlich Nonsens, denn es gibt keine Zeitlücken.<br />

Warum sagt man es dann? Steckt vielleicht der Wunsch dahinter, es könnte zwischen den Alltagen noch<br />

etwas anderes geben? Ist es die Sehnsucht nach der Pause? Worauf freuen wir uns jetzt am meisten? Auch<br />

wenn es dem seit September das X-mas-Geschäft ankurbelnden Handel nicht gefällt: Ruhe – Innehalten – Hoffnung<br />

auf Licht. Nicht umsonst wurde Weihnachten auf die Zeit nach der Wintersonnenwende gelegt. Als es<br />

noch keine Reizüberflutung mit Licht und Lärm gab, freute sich die Menschheit „wenn das Licht einen<br />

Hahnenschrei länger dauerte“. Es gab ein Urvertrauen, dass Frühling und Sommer noch kommen, auch wenn<br />

es dauert. So wie die drei Könige oder Weisen dem Licht nachgingen, hoffend und glaubend anzukommen.<br />

„Zwischen den Jahren“ ist auch unterwegs sein – nicht nur äußerlich, auch im inneren. Was ist wichtig, wo<br />

will ich hin, welchem Stern folge ich?<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen schöne Tage der Ruhe und inneren Einkehr und viel Kraft und Gesundheit<br />

für das Jahr 2006.<br />

Ihre Redaktion<br />

17


18<br />

Auch er war Arzt<br />

Fasziniert von Dampfmaschinen<br />

Der Augenarzt Ernst Alban (1791 – 1856)<br />

Von Manfred P. Bläske<br />

„Durch natürliche Anlage und durch eine<br />

unwiderstehliche, sich durch alle widrige<br />

und hemmende Verhältnisse meines Lebens<br />

durchkämpfende Neigung für mein jetziges<br />

Fach bestimmt, hatte ich einen langen Irrweg<br />

zu durchlaufen, ehe ich an’s erwünschte<br />

Ziel kam. Die rüstigsten Jahre<br />

der leichten Empfänglichkeit, der regern<br />

Lebensthätigkeit und des lebendigern und<br />

wärmern Eifers verlor ich, dem Wunsche<br />

meines Vaters still und mit Aufopferung<br />

meiner höchsten Interessen Gehorsam leistend,<br />

im Aufsammeln von Kenntnissen, die<br />

ich in meinem jetzigen Berufe wenig oder<br />

gar nicht ausbeuten kann, die im Gegentheile<br />

mich durch ein Labyrinth von Zweifeln<br />

führten, …“<br />

✯<br />

Diese fast bitteren Worte finden sich nicht,<br />

wie zu vermuten, in einer autobiografischen<br />

Rückschau, sondern in einer recht<br />

ungewöhnlichen „Vorrede an den Leser“<br />

zu einem im Jahre 1843 erschienenen Buch<br />

„Die Hochdruckdampfmaschine“, das als<br />

Lehrbuch in den um diese Zeit sich zahlreich<br />

herausbildenden technischen Schulen<br />

Eingang fand. Sein Verfasser war Dr.<br />

Ernst Alban, „practischer Maschinenbauer<br />

in Plau und Ehrenbürger dieser Stadt“.<br />

Als erster Sohn eines evangelischen Hauptpastors<br />

am 7. Februar 1791 in Neubrandenburg<br />

geboren, wuchs Ernst Alban in ländlicher<br />

Gegend auf. Durch Privatunterricht<br />

genoss er eine gute Ausbildung, die er später<br />

am Gymnasium vervollständigte. Seine<br />

Talente zeigten sich vor allem im Zeichnen,<br />

in den Sprachen und in der Musik,<br />

sein besonderes Interesse galt der Technik.<br />

Wie wenig ein technischer Beruf in akademischen<br />

Kreisen jener Zeit geachtet war,<br />

geht aus der Weigerung des Vaters hervor,<br />

den Sohn „Schlosser“ werden zu lassen.<br />

Gehorsam begann Alban deshalb 1808 ein<br />

Theologiestudium in Rostock, das er jedoch<br />

nach drei Semestern aufgab, um in<br />

Berlin u. a. bei Christoph Wilhelm Hufeland<br />

(1762 – 1836) erfolgreich Medizin zu<br />

studieren. Nach der 1814 erfolgten Promotion<br />

ging er nach Göttingen, um sich als<br />

Facharzt für Chirurgie und Augenheil-<br />

Ernst Alban<br />

(1791 – 1856)<br />

kunde weiterzubilden und entwickelte –<br />

seine erste Erfindung! – einen mechanisch<br />

bewegbaren Operationsstuhl, der lange<br />

Zeit gebraucht wurde. Danach praktizierte<br />

Alban sehr erfolgreich als Augenarzt in<br />

Rostock und machte sich als gefragter<br />

Staroperateur einen Namen, was ihm zur<br />

Lehrbefugnis als Privatdozent für Anatomie,<br />

Physiologie und Augenheilkunde an<br />

der Universität Rostock verhalf. 1815 erschien<br />

sein Buch „Versuch einer Anleitung<br />

der richtigen Gesundheitspflege der Augen<br />

für den Nichtarzt“, und er baute aus einer<br />

Zinn-Wärmeflasche als Dampfkessel und<br />

zwei Wundspritzen als Dampfzylinder eine<br />

Dampfmaschine, die funktionierte!<br />

Im Alter von 34 Jahren wagte Alban den<br />

mutigen Schritt, der sein Leben verändern<br />

sollte. Von einem Aufenthalt in London<br />

nach Mecklenburg zurückgekehrt, vertiefte<br />

er seine Studien über die Hochdruckdampftechnik<br />

und veröffentlichte<br />

seine Kenntnisse über viele Jahre in<br />

dem bekannten Dinglers Polytechnischen<br />

Journal. 1829 gründete er in Klein-Wehnendorf<br />

die erste Maschinenbauanstalt<br />

Mecklenburgs, in einem recht technikfeindlichen<br />

Land, in dem die Landwirt-<br />

Auch er war Arzt<br />

schaft dominierte. Das erklärt auch die<br />

vielen wirtschaftlichen Schwierigkeiten,<br />

mit denen sich Alban sein Leben lang auseinander<br />

zu setzen hatte.<br />

Nach Aufgabe Klein-Wehnendorfs und<br />

kurzer Teilhaberschaft an der Eisengießerei<br />

und Maschinenfabrik Güstrow gründete<br />

er 1840 mit einem Kapital von 21.000<br />

Talern eine Maschinenfabrik in Plau, in der<br />

er die von ihm entwickelten Hochdruckdampfmaschinen<br />

und Wasserrohrkessel<br />

produzierte, die jahrzehntelang die Grundformen<br />

vieler Wasserrohrkesselarten bildeten.<br />

In Plau schrieb er auch sein Hauptwerk<br />

„Die Hochdruckdampfmaschine“,<br />

das schwer einen Verleger und anfangs<br />

wenig Resonanz fand, hingegen in Amerika<br />

und England schnell übersetzt wurde,<br />

mehrere Auflagen erlebte und zu den bedeutendsten<br />

Werken der Dampfmaschinenliteratur<br />

zählte.<br />

In einem rückständigen Land wie Mecklenburg<br />

war Vielfältigkeit für Unternehmer<br />

eine Existenzfrage, weshalb Alban Wasserräder,<br />

Wasserturbinen, Windmühlen, Holzbearbeitungs-<br />

und Textilmaschinen, hydraulische<br />

Pressen, Feuerspritzen, Göpel<br />

und „Trampelroßwerke“, von Pferden angetriebene<br />

Tretmaschinen zum Antrieb von<br />

Dreschmaschinen baute. Seine Breitsämaschine<br />

errang auf der Londoner Weltausstellung<br />

von 1851 eine Bronzemedaille.<br />

Der Ehrendoktor der Rostocker Universität,<br />

Arzt und Maschinenbauer Ernst<br />

Alban starb am 13. Juni 1856 in Plau.<br />

Albans Dampfmaschine mit Wasserrohrkessel<br />

im Deutschen Museum München<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005


Zur Lektüre empfohlen<br />

Zur Lektüre empfohlen<br />

SchillerZeit<br />

in Mannheim<br />

Herausgegeben von Alfried Wieczorek<br />

und Liselotte Homering<br />

2005.<br />

196 Seiten mit 100 farbigen Abbildungen.<br />

Format 22 x 25 cm.<br />

Gebunden mit Schutzumschlag. € 24,90<br />

Verlag Philipp von Zabern, Mainz<br />

ISBN 3-8053-3554-7<br />

In Leben und Werk Friedrich Schillers<br />

nimmt Mannheim eine exponierte Stellung<br />

ein. Knapp zwei Jahre lebte und arbeitete<br />

der Dichter in dieser Stadt, entscheidende<br />

Jahre für seinen weiteren Weg als Schriftsteller,<br />

der mit der sensationellen Uraufführung<br />

seines ersten Schauspiels Die<br />

Räuber am 13. Januar 1782 im Mannheimer<br />

Nationaltheater seinen Anfang nahm.<br />

Überraschende Einblicke und Geschichten<br />

um Freunde und Frauen, Künstlerinnen und<br />

Künstler, denen er hier begegnete – so der<br />

Verlegertochter Margaretha Schwan, aber<br />

auch seiner späteren Frau, Charlotte von<br />

Lengefeld – zeittypische Theater- und<br />

Buchhandelsverhältnisse, Apsekte seiner<br />

Lebens- und Arbeitsumstände, seine<br />

Krankheit, sein Ringen um die passenden<br />

Dramenschlüsse und vieles mehr präsentiert<br />

dieser Band. Er verfolgt in einem<br />

bunten Bilderbogen in spielerischer, oft<br />

auch witziger, immer aber wissenschaftlich<br />

fundierter Weise Schillers Spuren in<br />

Mannheim.<br />

– mpb –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005<br />

Antike Medizin<br />

Ein Lexikon<br />

Herausgegeben von Karl-Heinz Leven<br />

2005.<br />

XLIV, 484 Seiten.<br />

Format 17 x 24 cm.<br />

Gebunden mit Schutzumschlag. € 49,90<br />

Verlag C. H. Beck, München<br />

ISBN 3-406-52891-0<br />

Erstmals liegt mit diesem Band ein Lexikon<br />

der antiken Medizin vor. Prof. Karl-<br />

Heinz Leven, Medizinhistoriker an der<br />

Universität Freiburg/Brsg. hat über achtzig<br />

Fachkollegen sowie Althistoriker und<br />

Philologen aus Europa und den USA zusammengeführt,<br />

die in diesem Grundlagenwerk<br />

in rund 1000 Artikeln alles<br />

Wissenswerte zur antiken Medizin vorstellen<br />

und erläutern.<br />

Im Mittelpunkt des Lexikons steht die<br />

griechisch-römische Kultur; der zeitliche<br />

Rahmen erstreckt sich von der archaischen<br />

Zeit Griechenlands bis in die<br />

Spätantike. Der inhaltliche Rahmen<br />

reicht von bedeutenden Ärzten der Antike<br />

wie Hippokrates und Galen, über einschlägige<br />

Quellenwerke wie etwa das<br />

Corpus Hippocraticum weiter über Heilpflanzen,<br />

Arzneimitteltheorie, Untersuchungstechniken<br />

und Krankenversorgung<br />

bis zum Tod. Jeder Artikel enthält Angaben<br />

zu antiken Quellen sowie zu<br />

weiterführender Sekundärliteratur.<br />

– mpb –<br />

Frauke Berchtig<br />

Max Liebermann<br />

2005.<br />

96 Seiten mit 65 Abbildungen.<br />

Format 23 x 28 cm.<br />

Gebunden. € 24,95<br />

Prestel Verlag, München<br />

ISBN 3-7913-3330-5<br />

Das letzte große Porträt im Werk Liebermanns<br />

galt seinem Gartennachbar am<br />

Wannsee: Ferdinand Sauerbruch. Die<br />

Familien standen in freundschaftlichen<br />

Kontakt miteinander; Sauerbruchs Sohn<br />

Hans war zeitweilig Schüler bei Liebermann.<br />

Darüber, ob Sauerbruch dem Maler<br />

Modell gesessen hat oder nicht gibt es<br />

widersprüchliche Aussagen. Sauerbruch<br />

jedenfalls überlieferte in seiner Biographie<br />

eine Porträtsitzung, bei welcher der Maler<br />

dem ungeduldig werdenden Modell erklärt:<br />

„Wenn Sie’n Fehler machen, dann<br />

deckt ihn anderntags der jrine Rasen zu.<br />

Aber’n Fehler von mir sieht man über hundert<br />

Jahre an de Wand häng’n.“<br />

Mit dem großartigen, wohl jedem Arzt bekannten<br />

Sauerbruch-Porträt vom Jahre<br />

1932 erreichte Liebermann drei Jahre vor<br />

seinem Tode noch einmal einen Höhepunkt<br />

in seiner Darstellungskunst, von der diese<br />

einfühlsam geschriebene Biographie beredtes<br />

Zeugnis ablegt. Wie auch bei anderen<br />

seiner Publikationen ist es dem Verlag<br />

Prestel erneut gelungen, die in diesem<br />

Buch wiedergegebenen Gemälde so vorzüglich<br />

zu drucken, dass eine Detailsuche<br />

mit der Lupe Genuss bereitet!<br />

– mpb –<br />

19


20<br />

Die letzte Seite<br />

Wein’ oder lach’ ich – Verlesenes aus dem Jahr 2005<br />

Die letzte Seite<br />

In diesem Jahr veröffentlichen wir auf unserer letzten Seite spontan gesammelte Kostbarkeiten des neuen deutschen Wortschatzes.<br />

Die Quelle )* bezeichnet dabei den jeweiligen Fundort, sie muss nicht unbedingt mit dem Erfinder der Kreation identisch sein.<br />

Die Redaktion wünscht Ihnen vor der Inaugenscheinnahme des Spezialsammlungsergebnisses ein optimismusorientiertes Jahreswechseldurchführungserlebnis<br />

und im Folgejahr komplexierte gesundheitsmaximierte Berufsausübungserfolge.<br />

Begriff Quelle )* Datum<br />

Sonderrechtsberatertagung KBV 2003<br />

Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft KVS 03.01.<br />

befundbezogene Festzuschüsse BMGS 11.01.<br />

heilfürsorgeberechtigte Polizeivollzugsbeamtinnen KBV 12.01.<br />

komplexierte Teilleistung KBV 13.01.<br />

Kopfpauschalenbereinigung KVS 26.01.<br />

Verwaltungsvereinfachungsgesetz Bundestag 31.01.<br />

Zertifizierungsverfahren der Blankoformularbedruckung KVS 09.02.<br />

Verbundweiterbildungsbefugnis KVS 25.02.<br />

Qualitätsgesicherte Präventivmaßnahme KBV 03.03.<br />

Teilgemeinschaftspraxis Münchner Jurist 15.03.<br />

Sektorenübergreifende Verfahrensordnung Gemeinsamer Bundesausschuss 16.03.<br />

Beta-Version des Anhang2-Browsers KBV 23.03.<br />

Die Änderung der dritten Anmerkung hinter der Leistung nach der Nr. … KBV 24.03.<br />

Relevante Qualitätsindikatoren für den Arztfeedbackbericht KBV & SpiK 29.03.<br />

Arztinanspruchnahmefaktor KBV 31.03.<br />

Landesbasisfallwerte BMGS 04.04.<br />

Aus BfarM wird DAMA dpa 13.04.<br />

Erste Lesung zum Entwurf eines 14. Gesetzes zur Änderung des AM-Gesetzes Bundestag 21.04.<br />

Anhörung zur Daseinsvorsorge EU-Parlament 04/05<br />

Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich Südddeutsche Zeitung 20.05.<br />

Verdurchschnittlichung BVA 23.05.<br />

Kopfnotenkonferenz Schule 02.06.<br />

Fallzahlzuwachsbegrenzungsregelungen KVS 07.06.<br />

Voraussetzung für die Erteilung einer Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung der Verordnung KVS 07.06.<br />

Igel-Kongreß Ärztezeitung 08.06.<br />

Novellierung des Verwaltungszustellungsrechts Bundestag 21.06.<br />

Arztgruppenschlüsselverzeichnis BKK Hösch 01.07.<br />

Festbetragsgruppenbildung Gemeinsamer Bundesausschuss 06.07.<br />

Europäischer Gesundheitskonsumentenindex KBV 14.07.<br />

Solidaritätsstärkungsgesetz Med. Tribune 22.07.<br />

Überparteilicher Parlamentsbeauftragter für das deutsche Volkslied Heino 28.07.<br />

Bundessozialgerichtsrechtssprechung KVS 04.08.<br />

Verordnung zur Änderung der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung BMGS 10.08.<br />

Serviceteam Behandlungsfehler AOK Berlin 16.08.<br />

Leiter Partnervertrieb Werbebrief 16.08.<br />

Regelmäßige Beübung KKH 17.08.<br />

Anti-Korruptions-Leitlinie AOK Niedersachs. 22.08.<br />

Interpretationsbeschlüsse des Arbeitsausschusses des Bewertungsausschusses KBV 29.08.<br />

Änderung von Abs. 7 der ergänzenden Vereinbarung zur Reform des EBM KBV 05.09.<br />

12. Risikostrukturausgleichänderungsverordnung KBV 06.09.<br />

Projektregistrierungsformular KVS 13.09.<br />

Erarbeitung eines „Papers“ zur Entschärfung der BUB-Richtlinie KVH 13.09.<br />

Pseudogebührenordnungsziffern KVS 05.10.<br />

Ärztelandverschickung Tagesspiegel 07.10.<br />

Entgeltumwandlungsvereinbarung KVS 12.10.<br />

Entbürokratisierungsausschuss KBV 12.10.<br />

Beitragssatzsicherungsgesetz BMGS 14.10.<br />

Dreizehnte Verordnung zur Änderung der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung BMGS 27.10.<br />

– IM –<br />

KVS-Mitteilungen Heft 12/2005

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