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Neues vom Fachbereich<br />
Der Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft<br />
hat in den vergangenen<br />
drei Jahren den durchgreifendsten<br />
Wandel seit seiner Gründung durchlaufen.<br />
Dies gilt für die zahlreichen Neuberufungen<br />
unter den Professoren, für<br />
die Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen<br />
und die Einrichtung<br />
des Exzellenzclusters „Kulturelle<br />
Grundlagen von Integration“.<br />
Seit 2003 sind folgende Professoren neu<br />
in den Fachbereich eingetreten:<br />
Prof. Dr. Markus Freitag, vormals Humboldt<br />
Universität Berlin (Nachfolge Prof.<br />
Dr. Klaus Simon), zum 01.10.2005<br />
Prof. Dr. Christoph Knill, vormals Universität<br />
Jena (Nachfolge Prof. Dr. Jens<br />
Alber), zum 01.04.2004<br />
Prof. Dr. Sabine Boerner, vormals Freie<br />
Universität Berlin (Nachfolge Prof. Dr.<br />
Grabher, angehoben auf C4), zum<br />
01.10.2003<br />
Prof. Dr. Adrian Vatter, vormals Universität<br />
Bern (Nachfolge Prof. Dr. Ellen<br />
Immergut), zum 01.04.2004<br />
Prof. Dr. Philip Manow, vormals Max-<br />
Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
Köln (Nachfolge Prof. Dr. Jörg Bogumil),<br />
zum 01.04.2007<br />
Nach wie vor vakant ist die W3-Professur<br />
für Internationale Politik mit dem Schwerpunkt<br />
Außen- und Sicherheitspolitik<br />
(Nachfolge Prof. Dr. Thomas König).<br />
Volle Spannbreite der Studiengänge<br />
Seit dem Wintersemester 2005/2006 bietet<br />
der Fachbereich die volle Spannbreite<br />
gestufter Studiengänge nach dem Bologna-Modell<br />
an: den Bachelor-Studiengang<br />
„Politik- und Verwaltungswissenschaft“,<br />
den Master-Studiengang „Politik- und<br />
Verwaltungswissenschaft“/“Public Policy<br />
and Management“ und das Promotionsstudium.<br />
Der Master-Studiengang ist in<br />
vier Programme (Öffentliche Verwaltung<br />
und Konfliktmanagement/Public Administration<br />
and Conflict Management, Internationale<br />
Beziehungen und Europäische<br />
Integration/International Relations and<br />
European Integration, Management und<br />
Organisation/Management and Organizational<br />
Behavior, Vergleichende Politik und<br />
Policy-Analyse/Comparative Politics and<br />
Policy Analysis) gegliedert.<br />
Bachelor als Erfolgsmodell<br />
Die Erfahrungen mit diesem dreigliedrigen<br />
Studienmodell einschließlich<br />
eines Promotionsstudiums sind gemischt,<br />
jedenfalls entsprechen sie nicht den gängigen<br />
Erwartungen oder auch Klischees.<br />
So hat sich gerade der ursprünglich mit<br />
Skepsis betrachtete sechssemestrige<br />
Bachelor-Studiengang als Erfolgsmodell<br />
erwiesen. Dies drückt sich zum einen in<br />
der enormen Nachfrage nach Zulassung<br />
und zum anderen in der Mobilität nach<br />
Abschluss des Studiums aus. Zum Wintersemester<br />
2006/2007 kamen auf einen<br />
Studienplatz 12 Bewerber. Dementsprechend<br />
hoch ist das Leistungsniveau der<br />
Studierenden und dementsprechend gut<br />
auch deren Weiterbildungs- und Berufschancen<br />
mit dem Bachelor-Abschluss.<br />
Kehrseite des Erfolgs<br />
Der Erfolg des Bachelor-Studiengangs hat<br />
allerdings auch eine Kehrseite. Die hervorragend<br />
qualifizierten und mit dem<br />
Gütesiegel „Konstanz“ versehenen Absolventen<br />
des Bachelor-Studiengangs Politik-<br />
und Verwaltungswissenschaft nutzen<br />
in besonderem Maße die Flexibilität der<br />
gestuften Studienangebote. Viele von ihnen<br />
streben mit dem BA-Abschluss zur<br />
Fortsetzung ihrer Ausbildung in Master-<br />
Programme anderer Universitäten, insbesondere<br />
auch renommierte Universitäten<br />
im Ausland, wo sie aufgrund ihrer hervorragenden<br />
Ausbildung auch gute Chancen<br />
auf Zulassung haben. Insofern ist der<br />
Fachbereich also Opfer seines eigenen Erfolges,<br />
denn die Konstanz verlassenden<br />
BA-Absolventen fehlen nicht nur als Teilnehmer<br />
am Master-Studiengang des Fachbereichs,<br />
sondern auch als Nachwuchspotential<br />
im Promotionsstudiengang und<br />
allgemein in der Forschung, etwa für die<br />
im Fachbereich besonders intensiv betriebene<br />
Drittmittelforschung.<br />
Unerwartete Effekte hatte auch die Ein-<br />
Universität<br />
richtung des Promotionsstudiums im<br />
Herbst 2005. Wiederum war der Fachbereich<br />
einer der ersten in Deutschland, die<br />
ein strukturiertes Promotionsstudium angeboten<br />
haben. Nicht zuletzt durch Auflagen<br />
des Wissenschaftsministeriums waren<br />
aber die formalen Leistungsanforderungen<br />
im Promotionsstudiengang – also<br />
der obligatorische Besuch von Lehrveranstaltungen<br />
mit Prüfungsanforderungen –<br />
derart ausgebaut, dass sie auf die Doktoranden<br />
der Tendenz nach eher abschrekkend<br />
als attraktiv wirkten.<br />
Promotionsstudiengang verschlankt<br />
Der Fachbereich hat daher den Promotionsstudiengang<br />
inzwischen deutlich<br />
„verschlankt“. Die Zahl der zu besuchenden<br />
Lehrveranstaltungen wurde insgesamt<br />
gesenkt, vor allem aber wurde die Möglichkeit<br />
geschaffen, den Besuch von Lehrveranstaltungen<br />
durch forschungsbezogene<br />
Leistungen wie die Präsentation<br />
von Tagungspapieren, die Veröffentlichung<br />
von Aufsätzen, die Mitarbeit in<br />
Forschungsprojekten und eigene Lehre<br />
anteilig zu ersetzen.<br />
Insgesamt kann die Umstellung auf das<br />
Bologna-Modell im Fachbereich Politik-<br />
und Verwaltungswissenschaft jedoch<br />
als Erfolg gewertet werden.<br />
Master-Studiengang stärker profilieren<br />
Vermehrte Anstrengungen müssen auch<br />
in Zukunft noch vor allem auf die stärkere<br />
Profilierung des Master-Studiengangs<br />
gelegt werden, um im zunehmenden Wettbewerb<br />
um die besten Absolventen von<br />
Bachelor-Studiengängen anderer Universitäten<br />
die Besten anziehen zu können.<br />
Einen bedeutenden Entwicklungsschub in<br />
der Forschung erfährt der Fachbereich<br />
durch das im Frühjahr 2007 eingerichtete<br />
Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen<br />
von Integration“. Das Cluster – so der<br />
etwas unschöne Name – war im Oktober<br />
2006 als einziges geistes- und sozialwissenschaftliches<br />
unter insgesamt 17 in der<br />
ersten Runde bewilligten Exzellenz-<br />
<strong>KonText</strong> 20 I April 2007 33