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und Südamerika zusammen. Meinen<br />

sogenannten Deal Review koordiniere ich<br />

mit den Kollegen aus dem Commercial<br />

Management und dem Legal Affairs<br />

Department, die dabei ihre spezialisierten<br />

Sichtweisen vertreten. Im Anschluss an<br />

die Deal-Prüfung wird das Vorhaben dem<br />

Management Committee zur Entschei-<br />

Die Wohlfahrtsverbände in Deutschland<br />

stellen einen wichtigen Faktor im<br />

System der bundesdeutschen Sozialwirtschaft<br />

und der sozialstaatlichen<br />

Leistungserbringung dar. Die Verbände<br />

und ihre Mitglieder sind mit Abstand<br />

der größte Anbieter sozialer Dienstleistungen<br />

in der BRD.<br />

Diese reichen von der Kindertagesbetreuung,<br />

über die Hilfen für Wohnungslose<br />

und Menschen mit Behinderung,<br />

Jugendliche, Flüchtlinge etc. bis hin zur<br />

Altenpflege. Nach der aktuellen Gesamtstatistik<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege vom 1.1.2004<br />

sind bundesweit 98.837 Einrichtungen<br />

und Dienste mit 3.619.799 Betten/Plätzen<br />

der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen.<br />

Hinzu kommen die Kapazitäten von<br />

Beratungsstellen und mobiler Dienste sowie<br />

von knapp 35.000 Selbsthilfegruppen.<br />

Mit insgesamt 1.414.937 hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen beschäftigen<br />

die Verbände und ihre Mitglieder knapp<br />

4 % der erwerbstätigen Bevölkerung. Darüber<br />

hinaus wird geschätzt, dass 2 ½ bis<br />

3 Millionen Menschen ehrenamtlich in<br />

diesem Bereich aktiv sind.<br />

Soziale und advokatorische Hilfe<br />

Die Verbände verstehen sich aber nicht nur<br />

als Anbieter sozialer Dienstleistungen,<br />

sondern auch als advokatorischer<br />

Interessenvertreter für hilfebedürftige<br />

Menschen. In diesem Rahmen wirken sie<br />

in vielen Fällen bei der Formulierung von<br />

Gesetzen und deren Implementierung mit.<br />

Sie vertreten die Belange von benachteiligten<br />

und sozial schwachen Bevöl-<br />

dung vorgelegt.<br />

Während meiner gesamten beruflichen<br />

Laufbahn habe ich von meiner generalistischen<br />

und interdisziplinären Veranlagung<br />

profitiert, die nicht zuletzt auch<br />

das Studium der Verwaltungs-wissenschaft<br />

weiter kultiviert hat. Bei der Arbeit<br />

kerungsgruppen in der Öffentlichkeit und<br />

vor Politik und Verwaltung.<br />

Die Verbände sind darüber hinaus als Organisator<br />

bürgerschaftlichen Engagements<br />

aktiv. Zum einen ermöglichen sie<br />

in ihren Einrichtungen und Diensten soziales<br />

Ehrenamt. Zum anderen mobilisieren<br />

sie gesellschaftliche Kräfte, ihre<br />

Belange selbst in die Hand zu nehmen und<br />

bieten entsprechende Rahmenbedingungen<br />

dafür (z. B. über Freiwilligenagenturen<br />

und Selbsthilfegruppen).<br />

Übergreifendes Tätigkeitsprofil<br />

Die Tätigkeit in einem Wohlfahrtsverband<br />

erfordert daher ein übergreifendes Fähigkeitsprofil.<br />

Neben dem notwendigen Interesse<br />

für soziale Fragen, sind organisatorische<br />

und betriebswirtschaftliche als<br />

auch rechtliche Kompetenzen für eine<br />

Tätigkeit als Leitungskraft oder Referent/<br />

in gefragt.<br />

Absolut notwendig für die Arbeit in einem<br />

Wohlfahrtsverband ist eine<br />

organisations-kulturelle Sensibilität. Freigemeinützige<br />

Organisationen weisen eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Professionen<br />

auf. Neben Pädagog/innen und Sozialarbeiter/innen<br />

und auch Geistlichen wirken<br />

Betriebswirte und Jurist/innen, aber eben<br />

auch viele Freiwillige mit unterschiedlichen<br />

Profilen mit. Letztendlich stellt das<br />

ganzheitliche und übergreifende Profil<br />

von Verwaltungswissenschaftler/innen<br />

das ideale Bindeglied zwischen den unterschiedlichen<br />

Denkansätzen dieser Professionen<br />

gerade in organisationellen Veränderungsprozessen<br />

dar.<br />

denke ich des öfteren auch zurück an die<br />

verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie<br />

und deren Aussagen zum<br />

begrenzt rationalen Handeln – wie wahr,<br />

wie wahr. So ist und bleibt es immer<br />

erhellend, den Zugang zur Wissenschaft<br />

zu suchen, sofern die Wissenschaft den<br />

Zugang auch zur Praxis pflegt.<br />

Michael Edele<br />

Verwaltungswissenschaftler und Wohlfahrtsverbände:<br />

Eine optimale Kombination!<br />

Wenn die viel beschworene Multidisziplinarität<br />

im Studium der Verwaltungswissenschaften<br />

ernst genommen<br />

wird und gleichzeitig die Studierenden im<br />

Rahmen von Haus- und Abschlussarbeiten<br />

sich dem Politik- und Organisationsfeld<br />

der Wohlfahrtsverbände bereits etwas genähert<br />

haben, bietet die Freie Wohlfahrtspflege<br />

ein ideales, interessantes und herausforderndes<br />

Betätigungsfeld.<br />

Der Verfasser (Diplomjahrgang 1995,<br />

Schwerpunkte Sozialpolitik und Management)<br />

ist seit acht Jahren Geschäftsführer<br />

der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Freien Wohlfahrtspflege Hamburg<br />

e.V., einem Zusammenschluss der<br />

Hamburger Wohlfahrtsverbände und<br />

koordiniert und organisiert die<br />

Interessenvertretungsarbeit der Verbände<br />

in Hamburg.<br />

Kontakt:<br />

Michael Edele<br />

Tel.: 040/231586<br />

Email: agfw.ede@t-online.de<br />

Die Freiwilligenbörse Hamburg<br />

Thema<br />

Die Freiwilligenbörse ist eine jährliche<br />

Informationsveranstaltung für Menschen,<br />

die sich ehrenamtlich engagieren wollen.<br />

Daran beteiligen sich eine Vielzahl von<br />

Hamburger Vereinen und Organisationen<br />

und informieren über ihre Projekte. Die<br />

Messe ist in das AKTIVOLI-Netzwerk<br />

eingebunden, dem Verbund zur<br />

Engagementförderung in Hamburg.<br />

www.aktivoli.de<br />

<strong>KonText</strong> 20 I April 2007 07

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