23.11.2012 Aufrufe

josef gabriel rheinberger briefe und dokumente seines lebens

josef gabriel rheinberger briefe und dokumente seines lebens

josef gabriel rheinberger briefe und dokumente seines lebens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 16 -<br />

Der Verleger Forberg erhält folgende kurze Mitteilung:<br />

"Sehr geehrter Herr Forberg!<br />

Der Zufall wolite, daf3 Ihr vorletzter<br />

soda1 ich mit der<br />

zuvorkam. Da Ihnen<br />

Ihnen dasselbe für<br />

als mein op. 48 an Sie expedirt war,<br />

Einsendung threm Wunsche in Wahrheit<br />

das opus convenirt, so tiberlasse ich<br />

em Honorar von 24 Thir. 42 f 1.<br />

Nit fre<strong>und</strong>lichem Grul3 hochachtend<br />

Ihr<br />

J. Rheinberger.<br />

M/ünchen/, den 3./l1.70".<br />

Dr. Adolf Str5ll, SchUler Rheinbergers <strong>und</strong> späterer<br />

Direktor der Bayer.Hypoth.-u.Wechsel-Bank in MUnchen,<br />

schreibt an semen Lehrer aus Orleans:<br />

"30 October 1870<br />

Brief eben eintrf,<br />

Hochverehrter Herr Professor!<br />

Oft <strong>und</strong> viel habe ich wHhrend meiner dornenvollen überrheinischen<br />

Kreuz- <strong>und</strong> Querztige an Sie gedacht <strong>und</strong> mehr<br />

als einmal die Feder in der Hand gehabt, urn Ihnen em<br />

Lebenszeichen aus dern w1schen Land zu senden, aber in<br />

diesen gro8en, schweren Tagen 1st es gewif3 das erste<br />

<strong>und</strong> nHchste Recht der bekümmerten Angehorigen, ihre Sorgen<br />

gestilit zu wissen <strong>und</strong> so war es inir fast in jeder<br />

freien i4inute Gewissenspflicht, den Meinigen Nachricht<br />

zu geben, dat3 meine 'Feuertaufe' bisher fortdauernd von<br />

gutem Gltick begleitet gewesen.<br />

Mit namenlosem Bedauern erfuhr ich von meinern Bruder,<br />

dal3 Sie gleich in den ersten Tagen des Feldzugs einen<br />

fre<strong>und</strong>schaftlichen Gruf3 an mich abgehen lieBen. Da13 es<br />

doch mit unserer Correspondenz gar so wenig kiappen<br />

will. Ich erhielt bis zur St<strong>und</strong>e Ibren Brief noch nicht,<br />

vermutlich in Folge irgend einer unbedeutenden Ungenauigkeit<br />

der Adresse. Wie sehr erwilnscht wHren mir gerade<br />

in jenen Tagen Ihre Zeilen gekommen, die mir physisch<br />

<strong>und</strong> moralisch entschieden die allerbittersten waren.<br />

Briefe waren mir dazumal der einzige Trost in meiner<br />

vol1stndigen Verwaistheit <strong>und</strong> sind überhaupt zu jeder<br />

Zeit eine HauptstUtze für mich gewesen, wenn die Kräf-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!