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Hier muss man wohl warten, bis die
Dauerverletzen wieder zur Verfügung
stehen, um eine Verknüpfung der vor
allem spielerisch oftmals dürftigen Darbietungen
mit der personellen Knappheit
zu erkennen.
Erkennbar ist auf jeden Fall die
Rückendeckung, die Trainer Robin
Dutt immer wieder seitens der Geschäftsführung
bekam und bekommt;
vor allem in den Zeiten, als medial die
Arbeit des Coaches in Zusammenhang
mit seiner Wirkung auf die Mannschaft
kritisch hinterfragt wurde.
Es waren aber auch zum Teil sehr verwirrende
Darbietungen der Werkself,
die dafür schon fast erstaunlich gut in
der Tabelle da stand. Ein glückliches
Remis in Mönchengladbach, eine
unglückliche Niederlage daheim gegen
Schalke, dann ein von Glücksgöttin
Fortuna begünstigter Erfolg in Freiburg,
gefolgt von einem rätselhaften 2:2
(nach einer 2:0-Führung) zu Hause
gegen Hamburg. Zuletzt gab es einen
2:0-Sieg in Kaiserslautern, den sich die
Werkself erkämpft aber auch erspielt
hatte.
Sollte diese Partie ein Fingerzeig
für einen Aufwärtstrend oder für eine
endlich erkennbare Strategie auf dem
Platz sein? Es schien so, denn dem
Erfolg in Kaiserslautern folgte in der
Champions League der 2:1-Triumph
über die Weltauswahl des FC
Chelsea und damit bereits vor dem
letzten Spieltag die Qualifikation fürs
Achtelfinale. Ein großer Erfolg für die
Dutt-Elf, der letztlich auch verdient
war. Zwar besaßen die Briten neben
dem Treffer durch Drogba noch die
eine oder andere Chance, aber die
hatte die Werkself in der zweiten Hälfte
auch aufzuweisen, als sie das Star-
Ensemble oftmals in große Not stürzte.
Der Höhepunkt des Thrillers war
sicherlich das 2:1 durch Manuel
Friedrich kurz vor Schluss, das die
Fans in der BayArena ausrasten und
Erinnerungen an die legendäre Saison
2001/2002 aufkommen ließ. „Die
Jungs haben sich den Sieg durch
ihren leidenschaftlichen Einsatz
verdient“, stellte anschließend Coach
Robin Dutt zufrieden und zurecht fest.
Sollten die Bayer-Kicker jetzt auch
noch die abschließende Partie in Genk
(das Spiel wurde erst nach Redaktionsschluss
ausgetragen) für sich entscheiden,
wären sie sogar Gruppensieger
und hätten im Achtelfinale Heimrecht
in der dann alles entscheidenden zweiten
Begegnung um den Einzug ins Viertelfinale.
Aber das ist zum aktuellen
Zeitpunkt noch Zukunftsmusik.
Sicher ist aber auf jeden Fall, dass
Kapitän Simon Rolfes & Co. weiterhin
Geld einfahren in der Champions
League, und das kann der Klub angesichts
des Vertragspokers um Bernd
Leno oder eventuell noch anstehender
Verstärkungen in der Winterpause gut
gebrauchen.
Vielleicht kehrt jetzt endlich mehr
Ruhe in Leverkusen ein, wenn die
Arbeit des Trainers nun erkennbare
Früchte trägt. Allerdings gibt es da
noch die Personal-Schauplätze,
die derzeit beackert werden: Verlässt
Keeper René Adler den Verein?
Gelingt es, Bernd Leno aus Stuttgart
loszueisen? Bleibt Michael Ballack der
Werkself erhalten oder trennen sich
nach Saisonende die Wege des Routiniers
und des Klubs? Wird in der Winterpause
im Kader nachgebessert und,
falls ja, auf welcher Position, bzw. auf
welchen Positionen? In dieser Richtung
wird es sicher noch genügend Gesprächsstoff
in den nächsten Monaten
geben, auch wenn die Bayer-Verantwortlichen
unmittelbar nach dem Spiel
gegen Chelsea schon die erste Neuverpflichtung
bekannt gaben: Philipp
Wollscheid, das große 22-Jährige
Innenverteidiger-Talent, wechselt zur
kommenden Saison von Nürnberg
nach Leverkusen. Eine Investition in
die Zukunft.
Es bleibt aber zu hoffen, dass diese
Nebenschauplätze nicht das Geschehen
auf dem Platz immer wieder überlagern.
Das war in den Monaten Oktober-November
doch einige Male der
Fall, als zudem erneut das leidige
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Thema TelDaFax-Insolvenz, verbunden
mit möglichen Rückzahlungen an den
Treuhänder, aufkam. Hier wäre
sicherlich eine baldige Entscheidung
hilfreich, um dieses Kapitel
abschließen und sich im neuen Jahr
auf die wichtigen, sportlichen Dinge
konzentrieren zu können.
Sollte der Bundesliga-Jahresabschluss
mit den Begegnungen in Berlin,
gegen Hoffenheim, in Hannover
und zuletzt daheim gegen Nürnberg
positiv gestaltet werden, was heißen
sollte: mindestens acht Punkte; dann
haben sich die Bayer-Kicker eine gute
Ausgangslage geschaffen für das neue
Jahr.
Dann sollte der Kader wieder
vollständig(er) sein, und vielleicht
ist die Werkself sowohl
national als auch international
für weitere Überraschungen der
Sorte Chelsea gut. Mit großer Spannung
wird die Auslosung fürs Champions
League-Achtelfinale am 16.
Dezember verfolgt werden; angesichts
BAYARENA
der vielen noch im Wettbewerb verbliebenen
Hochkaräter ist mit einem weiteren
Fußball-Feiertag in Leverkusen zur
rechnen.
Die Achtelfinalbegegnungen
werden am 14./15./21./22. Februar
und 6./7./13./14. März 2012 ausgetragen;
welche der Termine dabei für
die Werkself anfallen werden, entscheidet
sich nach der Auslosung. Vielleicht
wird diese ja zu einer schönen
Bescherung so kurz vor
Weihnachten führen.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2011 13