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14 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2011
WEIHNACHTSBÄCKEREI von Helga Würfel-Ellmann
Duftet es in der Küche nach
Zimt, Kardamom und Anis, wissen
schon kleine Kinder: Es geht
eindeutig auf Weihnachten zu.
Vor 700 Jahren war die Weihnachtsbäckerei
allerdings den Klöstern vorbehalten
– die Mönche des Mittelalters
buken süßes Gebäck mit christlichen
Motiven ausschließlich aus regionalen
Produkten wie Mehl, Butter, Honig und
Nüssen. Erst im 16. Jahrhundert fanden
exotische Gewürze über neu erschlossene
Handelswege von Asien den Weg
auch in deutsches Gebäck wie Lebkuchen
und Anis-Plätzchen. Weil die
Gewürze aber sehr teuer waren, konnten
nur reiche Kaufleute und Adelige
sie erwerben.
Heute dagegen sind Gewürze und
Zutaten aus aller Welt – wie israelische
Mandeln, Zitronat und Orangeat vom
Mittelmeer oder Kokosraspel von den
Philippinen – günstig in jedem Supermarkt
zu finden. Beim Griff ins Regal
machen sich die meisten Käufer aber
kaum Gedanken über energieaufwendige
Produktion, den Einsatz von Pestiziden,
lange Transportwege und schädlichen
Kohlendioxid-Ausstoß. „Wir
sollten uns soweit es geht auf regionale
Zutaten besinnen, denn sie sind besser
für unser Klima“, appelliert Hans-Martin
Kochanek, Leiter des NaturGuts
Ophoven. Wer zudem auf Bio-Produkte
achte, betreibe aktiven Klimaschutz.
Kochanek: „Biologischer Anbau in der
Region spart gegenüber konventionellem
Anbau 30 bis 50 Prozent Energie.“
Den Beweis dafür, dass „natürliche“
Weihnachtsplätzchen genauso gut
schmecken wie klassische, trat er
zusammen mit zwei Expertinnen an –
mit Leverkusens Vorzeige-„Hausfrau“
Christel Lützenkirchen sowie
der Ökotrophologin und studierten
Hauswirtschafterin Ursula Pauli, die
auf dem alten Rittergut exklusiv für
„Made in Leverkusen“ Nudelholz und
Backpinsel schwangen.
„Bei Mehl, das man selten aus
regionaler Herstellung bekommt,
sollte man Bio-Produkte bevorzugen,
die ohne chemische Dünger und
Pestizide auskommen“, rät Ursula
Pauli, die auf dem NaturGut Kurse
rund um die gesunde Ernährung gibt.
Für ihre „Honig-Walnuss-Plätzchen“
(siehe Rezept) hatte sie unter anderem
Mehl aus Grevenbroich, Honig aus
Leichlingen und Walnüsse aus dem
Garten von Freunden besorgt. Selbst
das dafür notwendige Backpulver ist
„Bio“ – es ist phosphatfrei und enthält
Reinweinstein als Säuerungsmittel.
Auch Christel Lützenkirchen, die 16
Jahre lang den Leverkusener Hausfrauenbund
leitete und ihr umfangreiches
Wissen mittlerweile in verschiedenen
Fernseh-Formaten weitergibt, lässt Aus-
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2011 >>>>>>>>> 15