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3 | 2013Ihr Magazin der Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbHBEWFoto: Sven Betz, Bildmontage: IDEE-WerbekonzeptionAusbildung imE-HandwerkNeueKochkurse„Haushaltsgeschichte(n)“Solarstromfür UgandaBocholter Elektro-Innung berätJetzt schnellanmelden!BEW-Ausstellungim TextilWerkSo einfach ist esmitzumachen!Seite 3Seite 4Seite 6Seite 9


Wie wär’s miteiner spannendenAusbildung?EditorialBocholter Elektro-Innung berät vom 4. bis zum13. Oktober im LWL-Industriemuseum TextilWerk.So erreichen Sie die BEW und <strong>WattExtra</strong>ImpressumDie BEW hat in diesem Jahr 100-jähriges Stromjubiläum.Vom 4. bis zum 13. Oktober zeigt das Unternehmendaher im TextilWerk an der Industriestraßein Bocholt die Ausstellung „Haushaltsgeschichte(n)“mit interessanten Exponaten und Beiträgen aus derVergangenheit und Gegenwart der Stromversorgung(siehe Seite 6 ff.). Selbstverständlich ist das lokaleElektro-Handwerk mit dabei, denn es sucht bereitsjetzt für das Ausbildungsjahr 2014 engagierten Nachwuchs.„Die Auszubildenden von heute sind unseredringend benötigten Fachkräfte von morgen. UnsereHandwerksunternehmen setzen dabei auf die spezifischeQualifikation und bieten hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten“,so Branko Hribar, Obermeisterder Elektro-Innung.Termin machenWas Schülerinnen und Schüler erwartet, wenn sieeine Ausbildung im Elektro-Handwerk anstreben,können sie – nach kurzer telefonischer Terminabsprache– mit den Fachleuten der lokalen Elektro-Innungim persönlichen Gespräch vor Ort im TextilWerk erfahren.Ansprechpartner für Termine ist InnungsobermeisterBranko Hribar: Mobil (01 72) 9 027 297E-Mail: hribar@gmx.de oderinfo@hribar-elektrotechnik.deIn Bocholt:<strong>WattExtra</strong>-Kundenzentrum, Kaiser-Wilhelm-Straße 1 in 46395 BocholtTelefon: 0 800-954 954 0 (kostenlos) oder (0 28 71) 954-0, E-Mail: info@bew-bocholt.deÖffnungszeiten: montags bis freitags von 8.00 bis 17.00 UhrIn Isselburg:<strong>WattExtra</strong>-Büro, Am Rathaus 11 in 46419 IsselburgTelefon: 0 800-954 954 0 (kostenlos) oder (0 28 74) 9 03 42 94E-Mail: isselburg@wattextra.deÖffnungszeiten: montags bis donnerstags von 13.00 bis 17.00 Uhr,freitags von 8.30 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 UhrIm Internet:www.wattextra.dewww.bew-bocholt.dewww.facebook.com/wattextrawww.youtube.com/wattextraund www.bundesligaextratipp.deBEW, Kaiser-Wilhelm-Straße 1, 46395 Bocholt, Telefon (0 28 71) 9 54-0, Lokalteil Bocholt: Rainer Wielinski(verantw.), Herausgeber: Frank Trurnit & Partner Verlag GmbH, Putzbrunner Straße 38, 85521 Ottobrunn,Redaktion: Heiko Küffner (verantw.), Andrea Sonnberger, Bildredaktion: Marko Godec, Gestaltung/Satz:Adrian Sonnberger publishers // Factory GmbH, Druck: hofmann infocom, NürnbergLiebe Leserinnenund Leser,seit 100 Jahren versorgen wirBocholt mit Strom. Erfolgreich,wie wir meinen. Undvor allem günstig. Das sollauch in Zukunft so bleiben,damit Sie diese Triebfederdes Wohlstands so wie in denvergangenen 100 Jahren deröffentlichen Stromversorgungin Bocholt optimal für Ihreeigene Entwicklung nutzenkönnen.Genauso wichtig ist uns aberauch die ständige Rückkopplungzu unseren Kunden,damit wir Ihnen genau dieProdukte und Leistungenanbieten können, die Sie benötigen,um einen möglichstgroßen Nutzen von uns, Ihremlokalen Versorger vor Ort, zuhaben.Wenn Sie sich für Technikgeschichteund Energieeffizienzinteressieren, dannkönnen Sie auch daraus einengroßen Nutzen ziehen:Vom 4. bis zum 13. Oktoberzeigen wir im Textil-Werk Bocholt die Ausstellung„Haushaltsgeschichte(n) – ausden Anfängen der Stromversorgungbis heute“. Der Eintrittist frei und Sie könnentäglich 100 Euro Kirmesgeldgewinnen. Wir freuen uns aufIhren Besuch!Jürgen Elmer, Geschäftsführerder BEW3


<strong>WattExtra</strong> aktuellJetzt anmelden!EdNeuemaioris mi,<strong>WattExtra</strong>-Kursesenditem dolore,cullore lamaborum et radel ipsamusapisDie eatem vielfältigen rem Kurse im <strong>WattExtra</strong>-Kochstudio richten sich auch im Winterhalbjahr 2013/14 exklusiv an dienimus <strong>WattExtra</strong>-Kunden utat ut der BEW. Die Kursleiterinnen haben die Abende thematisch wieder so zusammengestellt,aliati coratiisdass sicherlich für jeden etwas dabei ist.Ein Menü, bunt wie der HerbstKurs Nr. 1, Montag, 7. Oktober,19 Uhr, mit Renate BrüggemannMuschelgerichte frischund würzig von den KüstenEuropasKurs Nr. 2, Mittwoch, 9. Oktober,19 Uhr, mit Mechthild FeldhaarBlitzrezepte– 30-Minuten-KücheKurs Nr. 3, Dienstag, 14. Oktober,19 Uhr, mit Gabi PuschmannKraut & Rüben:Wiederentdeckte Delikatessenzu Fisch und FleischKurs Nr. 4, Donnerstag,16. Oktober, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarSüdstaatenküche: Mexiko,Texas, KalifornienKurs Nr. 5, Dienstag,5. November, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannPastaglück: UnwiderstehlicheLieblingsrezepteKurs Nr. 6, Donnerstag,7. November, 19 Uhr,mit Gabi PuschmannMännerkurs:Ein italienisches MenüKurs Nr. 7, Montag,11. November, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannEin genussvoller Pirschgangdurch die moderne WildkücheKurs Nr. 8, Mittwoch,13. November, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarSuppen und Eintöpfeneu entdecktKurs Nr. 9, Montag,18. November, 19 Uhr,mit Gabi PuschmannVariationen von Gans & EnteKurs Nr. 10, Donnerstag,21. November, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannSchnitzeljagdKurs Nr. 11, Montag, 25. November,19 Uhr, mit Gabi PuschmannHimmlisches Gebäck und einadventliches 3-Gänge-MenüKurs Nr. 12, Mittwoch,27. November, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarWeihnachtliches FestmenüKurs Nr. 13, Mittwoch,4. Dezember, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannFesttagsessen à la françaiseKurs Nr. 14, Donnerstag,5. Dezember, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarGeschenke aus der eigenenKüche (keine Verköstigung!)Kurs Nr. 15, Montag,9. Dezember, 19 Uhr,mit Gabi PuschmannSylvestermenüKurs Nr. 16, Mittwoch,11. Dezember, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannLeckeres aus dem OfenKurs Nr. 17, Dienstag, 14. Januar,19 Uhr, mit Gabi PuschmannVegetarischesMulti-Kulti-MenüKurs Nr. 18, Donnerstag,16. Januar, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarFoto: Sven Betz4


Mediterrane KücheKurs Nr. 19, Montag, 20. Januar,19 Uhr, mit Renate BrüggemannRezeptvorschlag für einMenü-Büfett: Herzhaft & süßKurs Nr. 20, Mittwoch, 22. Januar,19 Uhr, mit Mechthild FeldhaarGenießen wie im SteakhouseKurs Nr. 21, Dienstag, 28. Januar,19 Uhr, mit Renate BrüggemannFingerfood:Neue Ideen für Party & BüfettKurs Nr. 22, Donnerstag,30. Januar, 19 Uhr,mit Gabi PuschmannPfannengerichte:Schnell und leckerKurs Nr. 23, Montag, 3. Februar,19 Uhr, mit Gabi PuschmannToscanische Winterküche –traditionell und aromatischKurs Nr. 24, Mittwoch,5. Februar, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarSattmacher-Gerichte ausGemüse (ohne Fleisch!)Kurs Nr. 25, Dienstag,11. Februar, 19 Uhr,mit Renate BrüggemannDer lange und kalte Winterverfolgt uns bis heuteLiebe Kundinnen und Kunden,Rezepte für die NarrenpartyKurs Nr. 26, Donnerstag,13. Februar, 19 Uhr,mit Gabi Puschmannsollten Sie Ihre Jahresverbrauchsabrechnung nochnicht erhalten haben, so möchten wir Sie vorsorglichdarauf hinweisen, dass Sie eventuell mit einerNachzahlung zu rechnen haben.Das liegt zum einen an dem langen und kalten Winter2012/13, der den Erdgasverbrauch unserer Kundenum durchschnittlich rund 10 bis 15 Prozent hatsteigen lassen.Zum anderen aber auch an der Erhöhung der gesetzlichenUmlagen beim Strom – vor allem aus demEEG – zum 1. Januar dieses Jahres. Sie waren unsder Höhe nach bei der Ermittlung Ihrer Abschlägeim letzten Jahr leider noch nicht bekannt und habenHits mit Hack– Würziges aus aller WeltKurs Nr. 27, Montag, 17. Februar,19 Uhr, mit Renate Brüggemann„Gut in Form“ mit Aufläufen,Soufflés und GratinsKurs Nr. 28, Mittwoch,19. Februar, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarLecker aufgespießtKurs Nr. 29, Dienstag,25. Februar, 19 Uhr,mit Gabi PuschmannNatürlich genießen mit dermodernen LandkücheKurs Nr. 30, Donnerstag,27. Februar, 19 Uhr, mitMechthild FeldhaarFischtag: So schmecktes der ganzen FamilieKurs Nr. 31, Mittwoch, 5. März,19 Uhr, mit Renate BrüggemannSo kocht DeutschlandKurs Nr. 32, Dienstag, 11. März,19 Uhr, mit Gabi PuschmannUnwiderstehliche Rezepteaus der spanischen KücheKurs Nr. 33, Donnerstag,13. März, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarÖsterliches Festmenümit Lamm & GeflügelKurs Nr. 34, Montag, 17. März,19 Uhr, mit Renate BrüggemannWenn es mal etwasBesonderes sein soll:Rezeptvorschläge für sonntagsKurs Nr. 35, Mittwoch, 19. März,19 Uhr, mit Mechthild FeldhaarWok-GerichteKurs Nr. 36, Dienstag, 25. März,19 Uhr, mit Gabi PuschmannLeichte FrühlingskücheKurs Nr. 37, Donnerstag,27. März, 19 Uhr,mit Mechthild FeldhaarFrisch und leicht in denFrühling: Knackiges Gemüseund GeflügelhäppchenKurs Nr. 38, Montag, 31. März,19 Uhr, mit Renate BrüggemannWas Kinder lieben (mindestensein Erziehungsberechtigter undein Kind ab 10 Jahren)den Strompreis um rund 30 Euro je 1000 kWh nachoben getrieben.Sollten Sie daher im Falle des Falles eine Ratenzahlungwünschen, stehen wir Ihnen im <strong>WattExtra</strong>-Kundenzentrum montags bis donnerstags von 8 bis17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr oder telefonischunter (0 28 71) 954-3333 zur Verfügung.Für alle anderen Fragen sind unsere Mitarbeitermontags bis freitags von 8 bis 17 Uhr persönlichoder telefonisch unter der kostenlosen Nummer0800 – 954 954 0 für Sie da.Ihr <strong>WattExtra</strong>-Team der BEWKulinarische Weltreisefür KinderKurs Nr. 39, Dienstag,22. Oktober, 17.30 Uhr,mit Juliane GörkeKurs Nr. 40, Donnerstag,24. Oktober, 17.30 Uhr,mit Juliane GörkeGalaktisch gut: Wir eroberndie Star-Wars-KücheKurs Nr. 41, Montag, 28. Oktober,17.30 Uhr, mit Juliane GörkeKurs Nr. 42, Mittwoch, 30. Oktober,17.30 Uhr, mit Juliane GörkeSo meldenSie sich an!Interesse? Dann melden Siesich an, im Internet unterwww.wattextra.de oder beiden BEW-EnergieberaternRainer Schümann unterTelefon (0 28 71) 9 54-2207oder Kevin Meier (rechts)unter (0 28 71) 9 54-2203(montags bis freitags von8.00 bis 17.00 Uhr).Die Teilnehmerzahl proKurs ist auf 16 begrenzt.Jeder kann maximal einenKurs belegen. Gehen mehrals 16 Anmeldungen zueinem Kurs ein, entscheidetdas Los!Kosten pro Person: 10 Euro.Bei Familien-Kochkursenzahlen Erwachsene 5 Euround Kinder 2,50 Euro. DieKochkurse finden im Watt-Extra-Kochstudio der BEW(Eingang Kundenparkplatz),Kaiser-Wilhelm-Straße 1 inBocholt statt.Die BEW wünscht schonjetzt viel Spaß!5


BEW-AusstellungBEW-Ausstellung im TextilWerk„Haushaltsgeschichte(n)“Die BEW hat in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: 100 Jahre Bocholt unter Strom.Wer wissen will, wie Haushalte in den letzten 100 Jahren elektrotechnisch ausgestattetwaren und wie heute Strom energieeffizient gespart werden kann, sollte dieBEW-Ausstellung „Haushaltsgeschichte(n) – aus den Anfängen der Stromversorgungbis heute“ im LWL-Industriemuseum – TextilWerk Bocholt, Spinnerei, besuchen.Als Wohnzimmeraus den1970er JahreneingerichteteThemenkoje –mit Gästen ausder Flower-Power-Bewegung(Foto: Museum‚Strom und Leben,UmspannwerkRecklinghausen).Ein Leben ohne Strom – heuteundenkbar. Für viele Menschenist es kaum noch vorstellbar, wiedas alltägliche Leben gemeistertwurde, als die Elektrizitätals Energiequelle für Licht, Wärmeund Kraft noch nicht zur Verfügungstand. Innerhalb von nur100 Jahren hat sich Strom vomteuren Luxusgut zum selbstverständlichenund unverzichtbarenMassengut entwickelt. Die Ausstellung„Haushaltsgeschichte(n)– aus den Anfängen der Stromversorgungbis heute“ möchteihre Besucher mit auf eine Zeitreisedurch die Kultur-, Sozial- undTechnikgeschichte der Elektrifizierungnehmen. Zahlreiche vomMuseum ‚Strom und Leben’ imUmspannwerk Recklinghausenentliehene Beispiele zeigen, wieder Strom den Alltag in den Haushaltengrundlegend veränderte.Frühere AusstattungEin sogenannter Zeitstrahl nimmtdie Besucher mit auf eine Reisedurch die Geschichte der Elektrifizierungder privaten Haushalte.Über 100 Objekte, von Küchengerätenüber Unterhaltungselektronikbis zu elektrischen Deko-GEWINNE TÄGLICH 100 EURO KIRMESGELD: BEW-AUSSTELLUNG „HAUSHALTSGESCHICHTE(N)“,6


100 Euro Kirmesgeld im LWL-Industriemuseum– TextilWerk Bocholt gewinnenEin Zeitstrahl (oben) zeigt typische Geräte aus 100Jahren. Auch eine Wohnküche (unten) aus den1920er/30er Jahren gibt`s im TextilWerk zu sehen.Das Museum an der Industriestraße 5 ist täglich, außer montags,von 10 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Der Eintritt zurBEW-Ausstellung ist frei. Da Ende Oktober eines der größtenelektrisch beleuchteten und betriebenen Spektakel, die BocholterKirmes, ansteht, verlost die BEW täglich 100 Euro Kirmesgeld alsHauptgewinn an die Besucher. Für jede ausgefüllte Teilnahmekartespendet die BEW 100 Cent an die Kirchengemeinde Ss. Ewaldifür ihr Solarstrom-Projekt in Nakaseke, Uganda. Was es damit aufsich hat, erfahren Sie auf Seite 9.Entdecken Sie in einer kleinen Zeitreise auf den Seiten 10 bis 15außerdem, was sich in den letzten 100 Jahren alles getan hat, umBocholt öffentlich mit Strom zu versorgen.Artikeln, zeichnen den Weg nach,der ab 1900 schließlich zum „allelektrischen“Haushalt der Gegenwartführte. Ihre durch zahlreicheBilder und kleine Texte vermittelteGeschichte und ihre Geschichtenladen zum Entdecken, Staunenund Erinnern ein. Dabei steht Bekanntesneben Unbekanntem, Kuriosesneben Praktischem und Irrwegeder Technik haben genausoihren Platz auf dem großen Tischdes Zeitstrahls wie Leitobjekte derGeräteentwicklung.Wussten Sie zum Beispiel, dasseinst eine kaiserliche Erlaubnis erforderlichwar, um eine Klingel zuinstallieren, mit der die Herrschaftdas Hausmädchen herbeizitierenkonnte oder dass Adenauer auchErfinder war und ein Patent füreinen beleuchteten Stopfpilz be-antragt hatte? Seit wann gibt eseigentlich Staubsaugervertreterund wer hat’s erfunden? HabenSie auch einen Rauchverzehrerzur Hochzeit geschenkt bekommen?(Natürlich nur, wenn Siezufällig in den 1950er Jahren geheiratethaben sollten.) Wer erinnertsich noch an die ersten Kassettenrekorder?Die Hits konntennur mit einem Mikrofon vom Radioaufgenommen werden undwehe, jemand platzte rufendund Türen schlagend in die Aufnahmehinein!Die Erzählung des Zeitstrahls beginntund endet mit der Glühlampe.Das elektrische Licht war daserste und für die meisten Haushaltelange Zeit einzige Anwendungsgebiet,für das die neueEnergie Strom genutzt wurde.Die Vorteile der Glühlampe wurdenin zahlreichen WerbemaßnahmenAnfang des 20. Jahrhundertshervorgehoben. 100 Jahre spätersteht die Glühlampe erneut imFokus. Doch diesmal sind es dieNachteile, die in der Werbung herausgestelltwerden, um – vor demHintergrund des Glühlampenverbots– eine neue Licht-Zukunfteinzuleiten.So wohnte man früherFünf Wohninszenierungen zeigenin kleinen Räumen mitzeittypischer Einrichtung undAusstattung die allmählicheDurchdringung des privaten Haushaltsmit Elektrogeräten, die sichseit Beginn des 20. Jahrhundertsin Schüben unterschiedlicher Dauerund Ausprägung vollzog. Imluxuriösen Wohnzimmer einesherrschaftlichen Hauses um 1910dienten die wenigen teuren Gerätedem Wohlbefinden der Bewohnerund der Prestigesteigerung.In den 1930er Jahren erlaubten gesunkeneStrom- und Gerätepreiseauch dem normalen bürgerlichenHaushalt die Anschaffung des einenoder anderen Gerätes zurKraft- und Zeitersparnis, wie amBeispiel einer Wohnküche gezeigtwird. Eine nachgebaute Waschkücheerinnert dagegen an denschweren und kräftezehrendenWaschtag von früher: Das Einheizender Kessel, das Einweichenund anschließende Stampfen derWäsche in der heißen Lauge, dasSchrubben auf dem Waschbrettund anschließende Spülen undWringen.4. BIS 13. OKTOBER, TEXTILWERK BOCHOLT, INDUSTRIESTRAßE 57


BEW-AusstellungAb Mitte der 1950er Jahre begannmit dem wirtschaftlichen Aufschwung,der gestiegenen Kaufkraftund dem Wunsch, nach denEntbehrungen der Kriegsjahre amFortschritt teilzuhaben, der Siegeszugder Elektrizität. Mehr undmehr Geräte wurden angeschafft,die das Leben leichter und schönermachen sollten. Das moderneingerichtete Wohnzimmer botden Bewohnern Unterhaltungdurch Plattenspieler, Tonbandgeräteund Fernseher.Ab den 1960er Jahren setzte dieHochphase der Technisierung ein,die in den 1970er Jahren schließlichmit dem voll ausgerüstetenelektrischen Haushalt ihren vorläufigenAbschluss fand. DasWohnzimmer dieser Epoche zeigtneben der Ausstattung mit Unterhaltungselektronikauch elektrischbetriebene Gegenstände, die nurnoch eine reine Dekorationsfunktionhaben. Beiden gemeinsamist, dass sie in Farb- und Formgebungdem Zeitgeschmack angepasstwaren und damit auch dessenEndlichkeit unterlagen.So spart man heuteBis zu 25 Prozent der Stromkostenkann ein Vier-Personen-Haushalt pro Jahr durch energieeffizienteGeräte und derenclevere Nutzung einsparen. Wiedas funktioniert, zeigt die Ausstellungder BEW selbstverständlichauch – und zwar anhand interaktiverModule der InitiativeEnergieEffizienz der DeutschenEnergie Agentur (dena). Die Modulebeantworten die wichtigstenFragen rund um das Stromsparenim Haushalt: Wann lohnt es sich,noch funktionierende Haushaltsgerätedurch moderne Gerätezu ersetzen? Wie viel kostet derStromverbrauch von Fernseherund Co. im Jahr? Was sind diesparsamsten Alternativen zurGlühlampe? Woran erkenne ich„heimliche“ Stromverbraucher?Und was kann ich dagegen tun?Neben der Information kommtauch der Spaß nicht zu kurz: Beispielsweisekönnen Besucherüber einen Temperaturfühler dieabgestrahlte Wärme von GlühundEnergiesparlampen ablesen.Ohne die Lampen berühren zumüssen, bekommt der Besucherso einen Eindruck davon, wieviel Wärme eine Glühbirne ungenutztabstrahlt. An anderen Ausstellungsmodulenkommen dieBesucher den größten Stromfres-sern im Haushalt auf die Spur.Haushaltsgroßgeräte, wie KühlundGefrierschrank sowie die Unterhaltungselektronikmit Fernseherund Co., sind ein besondererSchwerpunkt der Ausstellung.Allein die sogenannte „WeißeParken Sie bitte vorbildlich!Wie wär’s, wenn Sie passend zum Thema Strommit dem E-Bike kämen? Sie haben keins? Machtnichts! Mit der normalen Fietse macht es genausoviel Spaß. Sollten Sie mit dem Auto kommenwollen, dann benutzen Sie doch die im Stadtplanausgewiesenen, in der Nähe liegenden öffentlichenParkplätze an der Ewald-, Uhland- und derStraße Im Königsesch. Beachten Sie bitte, dassdie Kundenparkplätze der umliegenden Gewerbetreibendenwährend deren Öffnungszeiten für dieeigenen Besucher reserviert sind.Vielen Dank für Ihr Verständnis!Ware“ kann für bis zu 45 Prozentdes Stromverbrauchs in privatenHaushalten verantwortlich sein.Was es noch gibtEine Sammlung historischer, elektrischbetriebener Maschinen desTextilmuseums, das Informationsangebotüber Ausbildungsmöglichkeitenim örtlichen Elektro-Handwerk (siehe Seite 3) sowieeine zeitgeschichtliche Kurzdarstellungder BEW zur Stromversorgungin Bocholt und ihrerEnergiemarke <strong>WattExtra</strong> rundendie cirka 900 Quadratmetergroße Ausstellung ab.Weitere Informationen rund umdas Thema Energiesparen imHaushalt gibt es auch im Watt-Extra-Kundenzentrum der BEWan der Kaiser-Wilhelm-Straße1 in Bocholt sowie unter derkostenlosen Telefonnummer0 800- 954 954 0 und im Internetunter www.wattextra.de oderunter www.bew-bocholt.deGEWINNE TÄGLICH 100 EURO KIRMESGELD: BEW-AUSSTELLUNG „HAUSHALTSGESCHICHTE(N)“,8


Täglich 100 Euro Kirmesgeld gewinnen!Helfen Sie Kindern in UgandaBEW spendet 100 Cent für jede ausgefüllte Teilnahmekartebei der Ausstellung „Haushaltsgeschichte(n)“ im Textil-Werk für ein Solarstrom-Projekt in Uganda.Die BEW hat in diesem Jahrein ganz besonderes Jubiläum:100 Jahre Bocholt unter Strom(siehe auch weitere Artikel indieser Ausgabe). Da Ende Oktobereines der größten elektrischbeleuchteten und betriebenenSpektakel, die BocholterKirmes, ansteht, verlost dieBEW täglich 100 Euro Kirmes-Grafik:Nakaseke liegtim InnerenUgandas.geld als Hauptgewinn an dieBesucher ihrer Ausstellung„Haushaltsgeschichte(n)“ vom4. bis zum 13. Oktober im LWL-Industriemuseum – TextilWerk,Spinnerei, an der Industriestraße5 (siehe Seite 6 ff.). Der Eintrittist frei! Für jede ausgefüllte Teilnahmekartespendet die BEW100 Cent an die KirchengemeindeSs. Ewaldi für ihr Solarstrom-Projekt in Nakaseke, Uganda.Mehrere ProjektpartnerZwar begann die Elektrifizierungder Welt bereits Ende des19. Jahrhunderts. Global ist siedennoch lange nicht abgeschlossen.Zu Beginn des zweiten Jahrzehntsdes 21. Jahrhundertshaben erst drei der sieben MilliardenMenschen Zugang zu elektrischemStrom. Grund genug fürdie BEW, seit 2012 die KirchengemeindeSs. Ewaldi bei einemSolarstrom-Projekt für Kinder inNakaseke, einem Ort in Uganda,mit einem Pufferspeicher fürStrom und darüber hinaus finanziellzu unterstützen. Weitere Projektpartnersind das im Industrieparkansässige Fachunternehmenfür Elektro, Kälte und Klima, Tekloth,sowie das IndustrieunternehmenBenning Elektrotechnikan der Münsterstraße. Hinzukommt die Unterstützung durchSolar2World, einem privatwirtschaftlichenEngagement, das sichfür netzunabhängige Solarstromlösungenmit Schwerpunkt in Afrikaeinsetzt.300 Kinder profitierenDas Projekt kommt einem Kindergartenund einer Grundschule, derEwaldi Community School, mitüber 300 Kindern zugute. Hier, imLandesinneren, enden die Stromleitungen.Und wenn doch eineLeitung ihr Ziel erreicht, dann gibtes höchstens am Wochenende fürein paar Stunden Strom. Hinzukommt, dass in Nakaseke der Tagregelmäßig mit dem Sonnenuntergangum 18.30 Uhr endet, daUganda in der Nähe des Äquatorsliegt. Solarstrom ist eine Möglichkeit,diese für uns schon lange undenkbarenEinschränkungen wirksamzu verringern. Mehr über dasProjekt und den Aufbau der Solaranlageerfahren Sie im Internetunter www.uganda-ewaldi.de.Durch die Solaranlageund vieles mehrbekommen die Kinderder Ewaldi CommunitySchool eine Chancefür ihre Zukunft. (Fotos:KirchengemeindeSs. Ewaldi, Bocholt)4. BIS 13. OKTOBER, TEXTILWERK BOCHOLT, INDUSTRIESTRAßE 59


100 Jahre StromDass Strom nichtnur Licht ins Dunkelbringt, sondernvielmehr den Fortschrittbeschleunigt,erkannte dieStadt Bocholt bereitsvor über100 Jahren.Foto: Sven Betz,Lichtersonntag 20121913 – 2013: 100 JahreDie BEW hat Stromjubiläum.Erfahren Sie in einerkleinen Zeitreise, was sichin den letzten einhundertJahren alles getan hat, umBocholt öffentlich mit Stromzu versorgen.Ohne elektrischen Strom ist unser heutiges Leben garnicht mehr denkbar. Man stelle sich nur mal einenHaushalt ohne elektrische Beleuchtung, Fernseher,Radio, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Elektroherd,Waschmaschine, Wäschetrockner, Laptop, Smartphoneund und und vor! Das geht doch gar nicht,oder? Gleiches gilt für die Arbeit.Eine Stadt wie Bocholt mit Strom zu versorgen,ging natürlich nicht von heute auf morgen. Bereitsim Jahre 1909 erörterte die Stadt Bocholt erstmalsdie Frage der Errichtung einer öffentlichen Versorgungmit Strom. Nach sorgfältigen Überlegungenentschied sich die Stadt für eine Belieferung durchdas Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk(RWE), weil das am wirtschaftlichsten war. Am15. April 1913 kam es zum Vertragsabschluss mitdem Unternehmen aus Essen; der Strom solltenoch im gleichen Jahr in Bocholt fließen.Die umliegenden selbstständigen Gemeinden Barlo,Biemenhorst, Hemden, Holtwick, Lankern, Liedern,GEWINNE TÄGLICH 100 EURO KIRMESGELD: BEW-AUSSTELLUNG „HAUSHALTSGESCHICHTE(N)“,10


Foto: Stadtarchiv, BocholtDie Umspannanlage an der Karolingerstraßewar 1913 einer der Hauptversorgungspunkte fürdie Stromversorgung in Bocholt.Wer wesentlich mehr über die 100-jährigeGeschichte der öffentlichen Stromversorgungoder überhaupt zur Geschichte und Kultur inBocholt wissen möchte, der sollte die Ausgabe2/2013 der Zeitschrift für Kultur- und Heimatpflege,UNSER BOCHOLT, lesen. Die jeweilsneueste Ausgabe des Heftes ist für den derzeitaktuellen Preis von 5 Euro im Stadtarchiv, imStadtmuseum, im Westfälischen Textilmuseum,im örtlichen Buchhandel sowie in Kioskenerhältlich. Mehr unter www.unser-bocholt.deHarte Arbeit,durchschnittlichesEinkommen:Arbeiterbeim Neubau einerTrafo-Stationan der Teutonenstraßeim Jahre1927/28(Foto: Eduard Westerhoff,Sammlung LWL-Textilmuseum, Bocholt)Von den Umspannanlagen,wie dieser imIndustriepark,bis in die vielenHaushalte undUnternehmenist das Leitungsnetzder BEWweit über 1 200Kilometer lang.(Foto: BEW-Archiv)Das 1928/29 ander DingdenerStraße errichteteUmspannwerk istbis heute Hauptversorgungspunktder Stromversorgungin Bocholt.(Foto: Sven Betz, Bocholt)Bocholt unter StromLowick, Mussum, Spork, Stenern und Suderwick,die damals noch zum Amt Liedern-Werth gehörten,bevor sie im Zuge der kommunalen Neugliederungam 1. Januar 1975 zu Bocholt kamen, schlossen umdie gleiche Zeit herum ebenfalls eigene Verträge mitdem RWE ab.Erster Strom am 4. Oktober 1913Der Vertrag sah vor, dass das RWE den Strom in 25 000Volt (25 Kilovolt beziehungsweise 25 kV) Mittel-spannung lieferte und der Stadt über fünf in Bocholtzu errichtende Umspannanlagen in 380/220 VoltNiederspannung zur Verfügung stellte. Am Samstag,dem 4. Oktober 1913, war es endlich so weit:Zum allerersten Mal floss der Strom durch dieBocholter Leitungen. Das Niederspannungsnetz warschon zum 1. Oktober in das Eigentum des städtischenEigenbetriebes „Städtische Licht- und Wasserwerke“übergegangen. Eine der fünf Umspannanlagenerrichtete das RWE auf dem Grundstück4. BIS 13. OKTOBER, TEXTILWERK BOCHOLT, INDUSTRIESTRAßE 511


100 Jahre StromDer eine oder anderemag ihn vielleichtnoch aus dem Straßenbildder 1970/80erJahre kennen: denorangefarbenen OpelBlitz als Kabelmesswagender Stadtwerke.Diese Messwagen dienender Kabelfehlerprüfungund -ortung.(Fotos: BEW-Archiv)Karolinger-, Ecke Bayernstraße. Die Anlage mit demdazugehörigen Dienstgebäude war damals einer derHauptversorgungspunkte für die Stromversorgungder Betriebe in Bocholt. In ihr standen während derersten Jahre zwei Transformatoren (umgangssprachlichauch Trafos genannt) mit einer Anschlussleistungvon 500 und 250 Kilovoltampere (kVA). Sie spanntenden Strom auf 10 000 Volt herunter. Mit dieser Spannungwurden die anderen Trafostationen im Stadtgebietgespeist, deren Aufgabe es war, die Spannung auf380/220 Volt umzuwandeln.Heute unterhält die BEW in Bocholt acht Umspannanlagenmit einer Gesamtanschlussleistung von über230 Megavoltampere (MVA) – dem 300-fachenalso! Davon war Bocholt im Jahre 1913 allerdingsnoch weit entfernt. Aus dem Verwaltungsbericht derStadt Bocholt für das Jahr der Inbetriebnahme gehthervor: „[...] Bis zum Ende des Berichtsjahres waren15 km Niederspannungskabel fertiggestellt, dazu3 Transformatorenstationen errichtet, zwei weitereStationen waren im Bau begriffen. [...] Am Schlussedes Berichtsjahres waren bereits 421 Hausanschlüssevorhanden.“ Bis Ende des Jahres wurden, wieaus dem Bericht hervorgeht, 16 606 Kilowattstunden(kWh) Strom für „Lichtzwecke“, das heißt fürBeleuchtung, und 2 644 kWh für „Kraftzwecke“,das heißt für den Antrieb von Motoren, abgegeben.Auch die nur zwei Wochen nach Aufnahme derStromversorgung eröffnete Bocholter Kirmes, dieschon damals traditionell am dritten Oktoberwochenendestattfand, profitierte noch nicht vom öffentlichenStromnetz. Vielmehr versorgten sich die erstwenigen bereits elektrisch betriebenen Fahrgeschäftedurch eigene Generatoren selbst mit Strom.Strom für Arbeiter zu teuerDie Kilowattstunde Strom für Lichtzwecke kostete damals36 Pfennig. Wenn man bedenkt, dass der durchschnittlicheStundenlohn in der Gesamtwirtschaft imJahre 1913 bei 0,335 Mark lag, so musste ein Arbeitnehmerfür eine Kilowattstunde Strom eine Stundeund vier Minuten arbeiten. Heute hat ein Normalarbeitnehmereinen durchschnittlichen Bruttostundenlohnvon etwa 17 Euro. Um zum Beispiel eine kWhStrom des BEW-Angebotes „<strong>WattExtra</strong> für alle“ mitaktuell 25,373 Cent zu beziehen, wendet der Arbeitnehmernur noch rund eine Minute Arbeitszeit auf.Am 1. August 1914 begann der Erste Weltkrieg. Ersollte vier Jahre bis zum 11. November 1918 dauernund führte dazu, dass der Ausbau der Elektrifizierungnicht nur in Bocholt erheblich ins Stocken kam. Anlagen,die noch vor dem Krieg gebaut wurden, konntenerst nach Kriegsende in Betrieb gehen. Gegen Endedes Krieges wurde auch immer häufiger der Strom abgeschaltet,da die Kohlen zur Erzeugung des Stromsin Kraftwerken immer knapper wurden. Diese Phasesetzte sich nach dem Krieg aufgrund sozialer undpolitischer Unruhen mit andauernden Streiks zunächsteinmal fort.Umspannanlage an Dingdener StraßeAls in der ersten Hälfte der 1920er Jahre die Zeitenwieder ruhiger wurden, setzte bei den Haushaltenund Unternehmen eine verstärkte Nachfrage nachStrom ein. Als Folge der ständig steigenden Elektrifizierungbaute das RWE daher 1928/29 an der DingdenerStraße einen neuen HauptversorgungspunktGEWINNE TÄGLICH 100 EURO KIRMESGELD: BEW-AUSSTELLUNG „HAUSHALTSGESCHICHTE(N)“,12


Die Straßenbeleuchtungin Bocholt entsprichtderEuropa-Norm.(Foto: BEW-Archiv)von dem Essener Stromversorger im vertragslosenZustand beliefert – und zwar bis 1971.mit einer 110 000-Volt-Umspannanlage. Heute stehendort vier Transformatoren: zwei mit einer Anschlussleistungvon je 40 Megavoltampere, um von 110 auf25 Kilovolt umzuspannen, sowie zwei weitere miteiner Leistung von 40 und 20 Megavoltampere, diedie Spannung von 110 auf 10 Kilovolt transformieren.Diese Transformatoren würden jedoch nicht ausreichen,wenn es in Bocholt nicht zwei weitere110 000-Volt-Umspannanlagen gäbe, die die Anlagean der Dingdener Straße entlasteten. Sie stehen an derSchwartzstraße und an der Mussumer Ringstraße.1935 setzten die Städtischen Licht- und Wasserwerkebei jetzt rund 35 000 Einwohnern bereits rund1,5 Millionen kWh Strom ab – eine Steigerungum weit mehr als das Zehnfache gegenüberdem Geschäftsjahr 1913/14. Von 1935 bis 1937führte das Unternehmen an seinem Standort in Näheder Kaiser-Wilhelm-Straße umfangreiche Um- undNeubauten durch. So erhielt es unter anderem erstmalsein Ausstellungsgebäude für Elektro- und Gasgeräte.Ab 1937 trägt das Unternehmen den Namen„Stadtwerke Bocholt“. 1938 kündigte die Stadt den1913 mit dem RWE geschlossenen Vertrag, da sie einigeder 25 Jahre vorher vereinbarten Bedingungenden zwischenzeitlich eingetretenen Veränderungender wirtschaftlichen Verhältnisse anpasst. Da sichStadt und RWE nicht einigen konnten, wurde BocholtWirtschaftswunderWas so mühevoll aufgebaut worden war, wurde gegenEnde des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945), am22. März 1945, bei einem Luftangriff auf Bocholt zerstört.Die Stadt lag zu 85 Prozent in Schutt und Asche.Unter äußerst widrigen Bedingungen konnte die Stadtschon am 9. Juni 1945 wieder mit dem ersten Stromversorgt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg warauch in Bocholt das Wirtschaftswunder als Schlagwortzur Beschreibung des unerwartet schnellen undlangfristigen Wirtschaftswachstums in der BundesrepublikDeutschland spürbar. Es bescherte den Stadtwerkeneine sprunghafte Aufwärtsentwicklung ihrerStromversorgung. 1960 gab das Unternehmen an diedamals rund 45 000 Einwohner 19,0 Millionen kWhStrom ab. Im Vergleich zu 1935 war das eine Zunahmeum fast 1 300 Prozent.Der Strompreis je kWh betrug 10 Pfennig, derdurchschnittliche Stundenlohn eines Handwerkerslag bei 2,48 D-Mark. Im Gegensatz zu 1913 musstedieser Handwerker nur noch rund zweieinhalbMinuten für eine kWh Strom arbeiten. Strom warendgültig zu einem preiswerten Gut des alltäglichenBedarfs geworden! Von 1960 bis 1970 verdreifachtesich die Stromabgabe auf 57,1 MillionenkWh. Der haushaltsspezifische Verbrauch jeEinwohner stieg um über 50 Prozent von 460 auf710 kWh im Jahr.Übernahme des 10 000-Volt-Netzes1971 kam es nach über 30 Jahren im vertragslosenZustand endlich zu einem neuen Stromlieferungsvertragzwischen den Stadtwerken und dem RWE. ImSeptember des Jahres übernahmen die Stadtwerkedas 10-Kilovolt-Mittelspannungsnetz von dem EssenerUnternehmen. Jetzt konnten sie die Mehrzahlder Industriebetriebe in dem damals immer noch nur4. BIS 13. OKTOBER, TEXTILWERK BOCHOLT, INDUSTRIESTRAßE 513


100 Jahre StromEine günstige Quellefür erneuerbareEnergien sind großeStauseen für Wasserkraftwerkein Gebirgsregionen.DerStrom aus Wasserkraft,den die BEWin Bocholt anbietet,ist zudem TÜV-zertifiziert.(Fotos: dpa Picture-Alliance,BEW-Archiv)Die Einführungswerbungüber Plakateund Anzeigenmachten Watt-Extra als EnergiemarkederBEW schnellbekannt.19 Quadratkilometer umfassenden Stadtgebiet selbstversorgen. Die Übernahme des Mittelspannungsnetzesmachte sich natürlich auch bei der Stromabgabebemerkbar: Sie stieg bis 1980 im Vergleich zu 1970um mehr als das Anderthalbfache auf 150,8 MillionenkWh. Auch der haushaltsspezifische Verbrauch je Einwohnerlegte wegen der immer besseren Ausstattungmit elektrischen Haushaltsgeräten binnen eines Jahrzehntskräftig zu, und zwar überproportional um über60 Prozent auf 1 150 kWh.Haushaltsverbrauch pendelt sich ein1990 betrug die Stromabgabe 178,8 MillionenkWh – ein Plus von rund 20 Prozent gegenüber1980. Im gleichen Zeitraum legte auch derhaushaltsspezifische Verbrauch je Einwohner um20 Prozent zu. Er stieg auf rund 1 400 kWh im Jahr.Der zuletzt überproportionale Anstieg der letztendrei Jahrzehnte war damit gestoppt. In den 1980erJahren begann eine Trendwende, die bis heute anhält:Wirtschaftswachstum und Stromverbrauchentkoppelten sich. Erstaunlich ist, dass sich dieserVerbrauch trotz der immer umfangreicheren Ausstattungder Haushalte mit elektrischen Geräten bisheute im Wesentlichen gehalten und sich um einenWert von 1 400 bis 1 500 kWh herum eingependelthat. Er ist hauptsächlich auf den Einsatz energiesparenderTechnik in modernen Haushaltsgeräten sowieauf ein wachsendes Energiebewusstsein zurückzuführen.Gleiches gilt auch für den haushaltsspezifischenVerbrauch. Er hat sich bei einer Haushaltsgrößevon zuletzt 2,3 Personen im gleichen Zeitraum bei3 300 kWh im Jahr eingependelt.Versorgung aus einer HandSeit Mitte 1988 gehören die Bocholter Bäder organisatorischwieder zu den Stadtwerken. Zum 1. Januar1992 wurden die Stadtwerke-Geschäftsbereiche Energie-und Wasserversorgung sowie der Bäderbetriebneu geordnet und in die neuen TochterunternehmenBocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH(BEW) und Bocholter Bäder GmbH (BBG) eingebracht.Die Stadtwerke Bocholt GmbH (SWB) ist seithereine Muttergesellschaft, in die die BEW und dieBBG wirtschaftlich, finanziell und organisatorisch eingegliedertsind. 1996 gelangen der BEW gleich zweigroße Coups: Zum 1. Januar 1996 erwarb das Unternehmenvom RWE nicht nur das 25-Kilovolt-Mittelspannungsnetzim Stadtkerngebiet, über das einigeganz wenige Großbetriebe seit Jahrzehnten versorgtwurden, sondern auch die Stromnetze in den bishervon dem Stromerzeuger aus Essen seit den 1913erJahren versorgten Gemeinden, die 1975 im Zuge derkommunalen Neugliederung zu Bocholt gekommenwaren. Nur vier Monate später, zum 1. Mai, übernahmdie BEW auch die Erdgasnetze in den OrtsteilenBiemenhorst (einschließlich Lankern), Mussum undSuderwick von den Niederrheinischen Gas- und Wasserwerken(NGW) in Duisburg. Seit den beiden Netzübernahmenversorgt die BEW das gesamte, rund119 Quadratkilometer große Bocholter Stadtgebietaus einer Hand mit Strom, Erdgas und Trinkwasser.Erfolgreich mit <strong>WattExtra</strong>Seit Sommer 1999 – rund ein Jahr nach der Liberalisierungder Energiemärkte – prasselten zahlreichebundesweite Kampagnen mit Fernsehspots und Anzeigenauf die Stromkunden nieder. Am 1. November1999 ging die BEW mit dem neuen Markennamen„<strong>WattExtra</strong>“ in die Offensive. Neben günstigen Preisenund dem Treuebonus beinhaltet <strong>WattExtra</strong> ebensoeine Vielzahl kostenloser Serviceleistungen, die nurein Energieversorgungsunternehmen vor Ort, sprichhier in Bocholt die BEW, anbieten kann. Dazu gehörenneben der kostenlosen Energieberatung vor Ort beimKunden oder im Beratungszentrum an der Kaiser-Wilhelm-Straße,die kostenlose Ausleihe von Strommess-GEWINNE TÄGLICH 100 EURO KIRMESGELD: BEW-AUSSTELLUNG „HAUSHALTSGESCHICHTE(N)“,14


geräten, die finanzielle Förderung bestimmter energiesparenderund umweltschonender Techniken, dieTeilnahme an Kursen im <strong>WattExtra</strong>-Kochstudio undvieles andere mehr. Zudem engagiert sich die BEWüber ihre Marke <strong>WattExtra</strong> im Sport-, Kultur- und Sozialsponsoring.StraßenbeleuchtungIm März 2007 erwarb die BEW die Straßenbeleuchtungvon der Stadt Bocholt und schloss mit der Kommuneeinen Vertrag über die Beleuchtungsleistungenab. Bis dahin oblag dem Unternehmen in Rechtsnachfolgebereits seit der Inbetriebnahme der Gasanstaltim Jahre 1860 die Betriebsführung der Straßenbeleuchtung.Die BEW plant und projektiert dieAnlagen auf Grundlage der europäischen StraßenbeleuchtungsnormEN 13201. Ende 2012 hatte das Beleuchtungsnetzeine Länge von rund 390 Kilometern.Die Anzahl der Leuchten lag bei mehr als 10 000 Straßenlaternen,Bodenstrahlern und anderen Anlagenzur Beleuchtung.Ökologischer WertewandelIn den 1980er Jahren kam in Deutschland die Umweltbewegungals neue soziale Bewegung in Gang. DieStadtwerke beziehungsweise die BEW unterstütztenden damit verbundenen ökologischen Wertewandelfrühzeitig. So stellte die Stadt Bocholt bereits 1986ein gemeinsam mit den Stadtwerken erarbeitetesEnergieversorgungskonzept vor, aus dem der lokaleVersorger bis heute unterschiedlichste Programme zurFörderung des Umweltschutzes und der Energieeffizienzentwickelte. Innerhalb eines Vierteljahrhundertsunterstützte das Unternehmen allein bis Ende 2012rund 6 500 Einzelmaßnahmen seiner Kunden mit insgesamtüber 1,2 Millionen Euro. Dahinter steht einejährliche Ersparnis von über 16 000 Tonnen des fürdie globale Erwärmung hauptverantwortlichen TreibhausgasesKohlendioxid (CO 2). Aktuell fördert dieBEW ihre Kunden seit dem 1. März 2009 mit dem„<strong>WattExtra</strong> CO 2- Einsparprogramm“. Die Stadtwerkebeziehungsweise die BEW investierten aber auch kräftigin ihre eigenen Anlagen und entwickelten sich zumganzheitlichen Energieversorger. Dazu gehören imBereich der Energieversorgung mit Strom und ErdgasBlockheizkraftwerke, ein Energieberatungszentrum,eine Erdgas-Tankstelle, die Investition in Windenergieanlagen,eine Erdgas-Druckentspannungsanlagezur Stromerzeugung, ein Holzhackschnitzel-Erdgas-Kombiheizwerk, mehrere Strom-Ladesäulen fürE-Bikes, die Investition in zwei E-Autos für den ansonstenmit umweltfreundlichem Erdgas betriebenen, rund40 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark sowie die Installationeigener Fotovoltaik-Anlagen. Im Jubiläumsjahrwird die BEW zudem in eine Wasserkleinkraftanlage,eine sogenannte Wasserkraftschnecke, am Zulauf derAa in den Aasee investieren.Atomfreier StromSchon weit vor dem katastrophalen Unfall im japanischenKernkraftwerk Fukushima im März 2011 botdie BEW ihren Kunden <strong>WattExtra</strong>-Strom aus Wasserkraftan. Die grüne Energie ist eine der Antworten derBEW auf die Energiewende, denn bei ihr handelt essich zu 100 Prozent um atom- und CO 2-freien Strom,der in österreichischen und schweizerischen Wasserkraftwerkenerzeugt wird. Stromerzeugung aus Wasserkraftist die effizienteste Energieumwandlung. Siehat einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Zudembesitzt die bezogene Energie aus den beiden Alpenländerndas Ökostromzertifikat des TÜV SÜD für saubereund umweltverträgliche Stromerzeugung. Ende2012 hatten von den rund 36 000 Kunden der BEWmehr als 27 000, das heißt über drei Viertel, einenVertrag über die Belieferung mit dem grünen Strom.Zahlen und Fakten2012 setzte das Unternehmen nicht nur in der über74 000 Einwohner zählenden Stadt, sondern darüberhinaus auch deutschlandweit rund 545 Millionen kWhStrom ab; zu Beginn der Versorgung in Bocholt warenes lediglich 19 250 kWh. Das Leitungsnetz mit seinenüber 20 000 Hausanschlüssen und fast 40 000 Zählernist heute von den Umspannanlagen, Transformatorenund Verteilerschränken bis in die vielen Haushalteund Unternehmen weit über 1 200 Kilometerlang; damals waren es nur 15 Kilometer. Dabei sinddie millionenschweren Investitionen in die Infrastrukturder öffentlichen Stromversorgung auf Jahrzehntegut angelegt, damit die BEW den im Energiekonzeptder Bundesregierung aufgezeigten Umbau der Energiewirtschaftmit der Entwicklung zu den Smart Grids,den intelligenten, das heißt höchst effizienten, Netzen,aktiv gestalten kann.Egal, ob E-Autooder andere Projekte:Die BEWhat sich zumganzheitlichenEnergieversorgerentwickelt.( Foto: Sven Betz, Bocholt)4. BIS 13. OKTOBER, TEXTILWERK BOCHOLT, INDUSTRIESTRAßE 515


Was si n dWas kann ich tun, um Energie zu sparen?dWie viel Energie brauchenWo kann ich Strom überall einsetzen?ie größten Stromfresser im Haushalt?Wie haben Mama, Papa, Oma und Opa früher gelebt?W ie ist Strom zum Alltagsgut geworden?Wieso heißt Watt eigentlich Watt?wir?heißDiese und andere Fragen beantworten wir Ihnen in der BEW-Ausstellung „Haushaltsgeschichte(n) – aus den Anfängenund andereder Stromveder Stromversorgung bis heute“ vom 4. – 13. Oktober im LWL-Industriemuseum – TextilWerk, Spinnerei, Industriestr. 5.FragWir feiern 100 Jahre Bocholt unter Strom! Gewinne täglich 100 Euro Kirmesgeld! Für jedesfeiern 1Los spendet die BEW 100 Cent an ein Solarstrom-Projekt in Uganda! Mehr in diesem Heft!spendeJahreBocholt unter StromBesser BEW.

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