23.11.2012 Aufrufe

moersKonzept | masterplan Innenstadt - Stadt Moers

moersKonzept | masterplan Innenstadt - Stadt Moers

moersKonzept | masterplan Innenstadt - Stadt Moers

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

stadtentwicklung<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong><br />

– Der Bürgermeister –<br />

Dezernat V<br />

Meerstraße 2, 47441 <strong>Moers</strong><br />

www.moers.de<br />

Bildnachweise: <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong><br />

Gestaltung & Druck: zero.kommunikation GmbH, moers<br />

www.zero-kommunikation.de<br />

Stand 09 / 2006<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 2<br />

Danksagung<br />

An der Erstellung des <strong>moersKonzept</strong>es | master plan innenstadt waren zahlreiche Mit arbei<br />

ten de aus verschiedensten Ämtern be tei ligt. So war es möglich, ein hohes Maß an<br />

Fachkompetenz aus unterschiedlichsten Be rei chen einzubringen. Im intensiven Dialog mit<br />

Bür ger schaft und In ter essens vertretungen konnte auf diese Weise ein „Leitplan für eine<br />

lebendige <strong>Innenstadt</strong>“ ent wickelt werden.<br />

Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten<br />

und Ingenieure, Bezirksgruppe <strong>Moers</strong>. Sie haben durch ihre aktive und ehrenamtliche<br />

Beteiligung zahlreiche Ideen zur <strong>Innenstadt</strong>entwicklung ein ge bracht und den gesamten<br />

Diskussionsprozess konstruktiv begleitet.<br />

Ansprechpartnerin<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong><br />

<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />

Kerstin Hemminger<br />

Tel.: +49 (0)2841 201-420<br />

kerstin.hemminger@moers.de


Inhaltsverzeichnis<br />

05 | <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong><br />

06 | Zielsetzung<br />

07 | Wirkung und Machbarkeit<br />

08 | Die <strong>Stadt</strong> als Motor<br />

08 | Familienfreundliche und generationengerechte <strong>Innenstadt</strong><br />

09 | Ziele für die <strong>Innenstadt</strong>entwicklung<br />

Lebendige <strong>Innenstadt</strong>…<br />

…setzt funktionierenden Handel voraus<br />

…lebt von ihren Besuchern und der Gastronomie<br />

…bietet ein vielfältiges Freizeit- und Erholungsangebot<br />

…lebt von Arbeit und Dienstleistung<br />

…setzt attraktives Wohnen voraus<br />

15 | Handlungsfeld Bebauung<br />

15 | Entwicklungen rund um den Kastellplatz<br />

Kastellplatz<br />

Neues Rathaus<br />

Amtsgericht, Arbeitsamt und Hafthaus<br />

18 | Entwicklungen am Wall<br />

Platz am Königlichen Hof<br />

Neuer Wall, Wallzentrum und Kaufhalle<br />

Königlicher Hof<br />

Kautzstraße / Post<br />

Mühlenstraße<br />

Altes Rathaus<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 3<br />

23 | Entwicklungen am Rand der <strong>Innenstadt</strong><br />

Ehemalige Horten-Immobilie und Shellgrundstück<br />

Hallenbad Wilhelm-Schroeder-Straße<br />

25 | Handlungsfeld Freiraum und Grün<br />

26 | <strong>Stadt</strong>plätze und -wege<br />

27 | Wall- und Grabenanlage<br />

Wall- und Grabenanlage im Bereich Repelener Straße / Nordring<br />

Wall- und Grabenanlage im Bereich Neuer Wall<br />

28 | Schlosspark<br />

Handlungsbedarf Schlosspark<br />

Gestalterische Verzahnung durch Verbesserung der<br />

Eingangssituationen zum Schlosspark (Tore)<br />

Blickachse Schlosspark<br />

30 | Zentraler Kulturbereich<br />

Kastellplatz, Schloss und Pleasureground<br />

Kulturinsel Nepix Kull<br />

32 | Handlungsfeld Verkehr<br />

32 | Lebendige <strong>Innenstadt</strong> setzt gute Erreichbarkeit voraus<br />

Geh- und Radverkehr, behindertengerechte <strong>Innenstadt</strong><br />

ÖPNV<br />

Motorisierter Individualverkehr und Lieferverkehr<br />

Ruhender Verkehr<br />

33 | Fließender Verkehr<br />

34 | ÖPNV und Fußgänger<br />

Homberger Straße<br />

Neuer Wall


35 | Ruhender Verkehr<br />

Neuer Wall<br />

Kautzstraße / Königlicher Hof<br />

Nordring / Mühlenstraße<br />

36 | Umsetzungsstrategien<br />

Anhang<br />

37 | Handlungsfeld Bebauung<br />

38 | Handlungsfeld Freiraum und Grün<br />

39 | Handlungsfeld Verkehr<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 4


<strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong><br />

<strong>Moers</strong> – die kleine Großstadt am linken Niederrhein mit einer <strong>Innenstadt</strong><br />

direkt am historischen <strong>Stadt</strong>park. Zwei wichtige Merkmale, die zur<br />

Unverwechselbarkeit der <strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong> beitragen. Hinzu kommen der<br />

Einzelhandel, der sich besonders durch viele<br />

kleine inhabergeführte Geschäfte in der<br />

historischen Altstadt mit ihren engen Gassen<br />

und kleinen Plätzen auszeichnet, die große<br />

Anzahl von Dienstleistungen im <strong>Stadt</strong>kern<br />

und die unmittelbar daran angrenzenden<br />

Schulen, das über die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus<br />

bekannte kulturelle Angebot und vieles mehr.<br />

Diese beispielhafte Aufzählung unterstreicht<br />

die Bedeutung der <strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong> für<br />

die Gesamtstadt und darüber hinaus. Die<br />

<strong>Innenstadt</strong> ist das Herz, oder anders gesagt,<br />

die gute Stube der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong>.<br />

Dieses Zentrum der Lebensfähigkeit und<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung fordert<br />

von allen Akteuren besondere Aufmerksamkeit. Um dieser Verantwortung<br />

gegenüber der zukünftigen Entwicklung von <strong>Moers</strong> und den hier lebenden<br />

Menschen gerecht zu werden, zeigt das <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong><br />

innenstadt Lösungen zur Stärkung des Pulsgebers <strong>Innenstadt</strong> auf. Der Plan<br />

trägt so zur Sicherung der Lebensfähigkeit und der wirtschaftlichen Prosperität<br />

der gesamten <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> bei.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 5<br />

<strong>Moers</strong> hat das gewisse Etwas. Die alte Grafenstadt am linken Niederrhein<br />

liegt an der Nahtstelle zwischen dem reizvollen ländlichen Raum und dem<br />

pulsierenden Ruhrgebiet. Sie zählt mit ihren rund 109.000 Einwohnern zu den<br />

beliebten Großstädten am westlichen Rand des Ruhrgebietes. <strong>Moers</strong> liegt an<br />

der Schnittstelle der Autobahnen A 40, A 42 und A 57 und gilt wegen ihrer<br />

zentralen Lage mit schnellen Verbindungen in die westlichen Nachbarländer<br />

und den Rhein-Ruhr-Raum sowie der Nähe zum Düsseldorfer Flughafen und<br />

zum Duisburger Hafen als starker Standort in der Region.


Zielsetzung<br />

Der Plan bietet in unterschiedlichen Feldern eine Handlungsempfehlung für<br />

die künftige Entwicklung der <strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong> und ist für diverse Akteure<br />

die Chance, aktiv an dieser Entwicklung teilzuhaben. Es ist die Absicht,<br />

zusammen auch mit privaten Akteuren die<br />

<strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong> mit ihren bestehenden<br />

Vorzügen auszubauen und zu stärken.<br />

Eine bedeutsame Rolle übernimmt dabei die<br />

<strong>Stadt</strong>gestaltung. Gestalterische Elemente<br />

werden unbewusst wahrgenommen und<br />

bestimmen maßgeblich das Wohlgefühl der<br />

Menschen.<br />

Ziel der zukünftigen Entwicklung muss es<br />

sein, neben dem unbewussten Wohlgefühl<br />

den bewussten Blick für die Besonderheiten<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> zu schärfen. Die<br />

Unterstreichung der Besonderheit der <strong>Stadt</strong><br />

und die Herausarbeitung ihrer Unverwechselbarkeit leisten einen nicht zu<br />

unterschätzenden Beitrag zur Stärkung des Zentrums der <strong>Stadt</strong>. Sie sind<br />

zentraler Bestandteil des vorliegenden <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 6<br />

Angesprochen werden<br />

– die Einwohner als Familien, Senioren, Schüler, Kulturinteressierte…,<br />

– Gäste der <strong>Stadt</strong>, die hierher kommen als Kunden, Touristen, Besucher von<br />

Theater und Gastronomie, zum Essen und Umzugswillige, die wir vielleicht<br />

auch als zukünftige Einwohner gewinnen können,<br />

– die Einzelhändler und Gewerbetreibenden, die das Zentrum beleben,<br />

– die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber, die in der <strong>Stadt</strong> ihre Niederlassung<br />

haben und<br />

– die Investoren, deren Interesse wir wecken, beziehungsweise die wir hier<br />

halten wollen.<br />

Sie sollen sich hier wohlfühlen! Damit steht das Konzept auch im Einklang<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>marketing. Marketing mit seiner wirtschaftlich orientierten<br />

Ausrichtung stellt gerade in der <strong>Innenstadt</strong> als zentraler Handelsort einen<br />

wichtigen Baustein dar. Alle Handlungsfelder des <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong><br />

innenstadt haben zum Ziel, die <strong>Innenstadt</strong> attraktiver und lebenswerter zu<br />

gestalten.<br />

Mit diesem Konzept wird ein Handlungsrahmen für die nächsten 15 bis 20<br />

Jahre beschrieben, der von der öffentlichen Hand und von privaten Investoren<br />

zu konkretisieren und mit Leben zu füllen ist. Er beschreibt sowohl den<br />

in der <strong>Innenstadt</strong> aktiven privaten Akteuren als auch Neuinvestoren die<br />

Rahmenbedingungen der gewünschten <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />

Das Konzept befasst sich mit der derzeitigen Situation und den heute<br />

prognostizierbaren Entwicklungen.


Die Konzeptausrichtung wird zeitnah<br />

angepasst an geänderte Ziele, zum Beispiel<br />

aufgrund der demografi schen Entwicklung,<br />

eines Wechsels in der vorhandenen<br />

Einzelhandelsstruktur, der in <strong>Moers</strong><br />

repräsentierten Behörden und privaten<br />

Dienstleister. Das Ziel des <strong>moersKonzept</strong><br />

| <strong>masterplan</strong> innenstadt ist somit eine<br />

bedarfsgerechte <strong>Stadt</strong>entwicklung „Step<br />

by Step“, die an wechselnde Bedürfnisse<br />

anzupassen und dann fortzuführen ist.<br />

Das vorliegende Konzept greift auf<br />

Bestehendes und von Menschen in der<br />

<strong>Stadt</strong> Angenommenes zurück. Zentrale<br />

Rollen spielen unter anderem der<br />

Rahmenzielplan aus dem Jahr 2000, das <strong>Stadt</strong>marketinghandbuch von 2003<br />

und Untersuchungen aus den unterschiedlichen Fachbereichen (zum Beispiel<br />

das Parkpfl egewerk für den Schlosspark und die Einzelhandelsgutachten).<br />

Basierend auf der Bestandsaufnahme und Analyse sind Visionen für <strong>Moers</strong><br />

entwickelt worden.<br />

Dem Konzept kommt nun die Aufgabe zu, diese Ergebnisse in einen Plan<br />

umzusetzen und damit den bisherigen abstrakten Zielen einen Raum<br />

zuzuweisen. Mit dieser Verortung ist der wichtige Schritt erfolgt, die zentralen<br />

Funktionen der <strong>Innenstadt</strong> einer strategischen Neuorientierung zu unterziehen.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 7<br />

Die dargestellten Pläne behandeln die bebaute Umwelt, die <strong>Stadt</strong>struktur<br />

und den <strong>Stadt</strong>raum. Was aber macht <strong>Stadt</strong> aus? Vereinfacht lässt sich<br />

<strong>Stadt</strong> auf den umbauten Raum mit der darin stattfi ndenden privaten und<br />

öffentlichen Nutzung und den verbindenden öffentlichen Raum mit seinen<br />

Wegebeziehungen herunterbrechen. Der Plan nimmt sich dieser zwei Aspekte<br />

und den daraus abzuleitenden Verfl echtungen an. Er konzentriert sich dabei<br />

auf raumbezogene Lösungsansätze, die direkt oder indirekt durch die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Moers</strong> beeinfl usst werden können. Gleichfalls gestalten private Investoren mit<br />

ihren Entscheidungen zu Gunsten des Standortes <strong>Moers</strong> unmittelbar mit.<br />

Wirkung und Machbarkeit<br />

<strong>Stadt</strong>planerische Entwürfe werfen die Frage nach der Machbarkeit<br />

auf, wobei der Begriff der Machbarkeit weit mehr beinhaltet als eine<br />

fi nanzwirtschaftliche Betrachtung. Unter Machbarkeit soll in diesem<br />

Zusammenhang verstanden werden:<br />

1. Benennung von langfristigen Entwicklungszielen, die im Interesse einer<br />

zukunftsorientierten <strong>Stadt</strong>planung und der in der <strong>Stadt</strong> lebenden Menschen<br />

sind und sich mittelfristig fi nanzieren und realisieren lassen.<br />

2. Weitgehende Berücksichtigung der Interessen der beteiligten<br />

Grundstückseigentümer, die an der Entwicklung zumindest werterhaltend<br />

partizipieren sollen, um Unterstützung und Eigeninitiative zu forcieren.<br />

Mit anderen Worten, das <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt befasst<br />

sich mit Entwicklungszielen, die jetzt erkennbar sind und eine gute<br />

Realisierungschance haben.


Die <strong>Stadt</strong> als Motor<br />

Von besonderer Bedeutung sind die Lösungsansätze, die durch<br />

Grundstücksverfügbarkeit im direkten Einfl uss der <strong>Stadt</strong> liegen. Diese<br />

Maßnahmen leisten einen unerlässlichen Beitrag zur Qualitätssteigerung<br />

der <strong>Innenstadt</strong>. Mit ihrer kurzfristigen Umsetzbarkeit können sie<br />

ausschlaggebende Impulse für das <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt<br />

geben. Die <strong>Stadt</strong> ist dabei nicht von anderen Grundstückseigentümern<br />

abhängig und ist damit Motor einer <strong>Innenstadt</strong>entwicklung. Gleichzeitig setzt<br />

sie Impulse für private Investitionen.<br />

Familienfreundliche und<br />

generationengerechte <strong>Innenstadt</strong><br />

Die für die <strong>Innenstadt</strong> entwickelten Maßnahmenbausteine sollen<br />

familienfreundlich und generationengerecht ausgerichtet werden, um die<br />

Lebensqualität der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> für alle Altersgruppen zu stärken.<br />

Zielrichtung hierbei ist, dass die <strong>Innenstadt</strong> als Wohn-, Kultur- und<br />

Einkaufsstandort für Familien mit Kindern und insbesondere vor dem<br />

Hintergrund der demographischen Entwicklung auch für Senioren an Qualität<br />

gewinnt.<br />

So sollen in den Handlungsfeldern Bebauung, Freiraum und Grün sowie<br />

Verkehr familienfreundliche und generationengerechte Standards realisiert<br />

werden.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 8<br />

Hierzu zählen insbesondere die Schaffung<br />

– einer möglichst barrierefreien <strong>Innenstadt</strong>,<br />

– von Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum,<br />

– von Aufenthaltsfl ächen, die der ruhigen Erholung und Entspannung dienen,<br />

– von familienfreundlichen und seniorengerechten Parkplatzangeboten.<br />

Die familienfreundliche und generationengerechte Entwicklung der <strong>Innenstadt</strong><br />

soll dazu beitragen, die Attraktivität der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> als Wohn- und<br />

Lebensstandort innerhalb der Region weiter zu steigern.


Ziele für die <strong>Innenstadt</strong>entwicklung<br />

Lebendige <strong>Innenstadt</strong> setzt funktionierenden Handel voraus<br />

Von zentraler Bedeutung für die Lebensfähigkeit der <strong>Innenstadt</strong> ist<br />

ein funktionierender Einzelhandel. Der Einzelhandel ist Motor für die<br />

<strong>Innenstadt</strong>entwicklung und damit eng verknüpft mit dem Leben in der<br />

<strong>Innenstadt</strong>. Über die <strong>Stadt</strong>grenzen (Einzugsgebiet über 300.000 Einwohner)<br />

hinaus versorgt die <strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong> Menschen mit einem breitgefächerten<br />

Angebot im Einzelhandel. Eine stadtverträgliche Einzelhandelserweiterung<br />

für die <strong>Innenstadt</strong> soll diese Rolle in der Region auch zukünftig erhalten und<br />

stärken.<br />

Die Stärkung des Einzelhandels geht einher mit den Aktivitäten des<br />

<strong>Stadt</strong>marketings. Gerade in Zeiten des Wettbewerbdrucks muss die<br />

Besonderheit und teilweise Exklusivität des <strong>Moers</strong>er Einzelhandels<br />

herausgestellt und nach außen transportiert werden. Einen wichtigen Beitrag<br />

zur Attraktivitätssteigerung der <strong>Innenstadt</strong> leistet dabei die Gestaltung des<br />

öffentlichen Raums.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 9<br />

Ziele:<br />

– Fokussierung auf die bestehenden Einzelhandelsfl ächen<br />

– Maßvolle Erweiterung im Einzelhandel, um heutigen Kundenbedürfnissen<br />

gerecht zu werden<br />

– Hervorhebung der Unverwechselbarkeit des bestehenden kleinteiligen<br />

Einzelhandels besonders in der „Altstadt“<br />

– Verstärkte, gemeinsame Aktivitäten der Einzelhändler, um dem<br />

Wettbewerbsdruck begegnen zu können<br />

– Erhalt und Ausbau der Märkte<br />

– Erhöhung der Attraktivität der Wegebeziehungen und Achsen in der<br />

<strong>Innenstadt</strong><br />

– Leerstandsmanagement


Lebendige <strong>Innenstadt</strong> lebt von ihren Besuchern und der Gastronomie<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> verfügt über eine Reihe von attraktiven, touristischen<br />

Einzelangeboten. Die <strong>Stadt</strong> stärker zu profi lieren soll durch strukturelle<br />

Veränderungen und regionale Vermarktungsstrategien im Tourismusmarkt<br />

erreicht werden. Das vorhandene Angebot wird erweitert beziehungsweise<br />

ergänzt.<br />

Die vorhandene Altstadt, das Schloss mit seinen anschließenden<br />

Parkanlagen und das bunte Kulturangebot im <strong>Innenstadt</strong>bereich bieten eine<br />

hervorragende Ausgangslage, die Anziehungskraft der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong> durch<br />

eine tourismusgerechte Aufwertung der städtebaulichen Strukturen weiter zu<br />

erhöhen. Die Kombination aus historischem Flair, hoher Aufenthaltsqualität<br />

und abwechslungsreichem Freizeitangebot einerseits und ein attraktiver<br />

Branchenmix sowie ein vielfältiges Einzelhandelsangebot andererseits sollen<br />

zusätzliche positive Wechselwirkungen entfachen.<br />

Um über tagestouristische Angebote hinaus im nennenswerten Umfang neue<br />

Gäste zu binden, sind mittelfristig die Übernachtungskapazitäten auszubauen<br />

und auf spezifi sche Belange der Gäste auszurichten. Gleiches gilt im Grunde<br />

auch für einen touristisch orientierten Ausbau des Gastronomieangebotes.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 10<br />

Eine touristische Gastronomie mit explizit überörtlicher Orientierung<br />

und Ausstrahlung ist in <strong>Moers</strong> in Ansätzen vorhanden. Im Rahmen des<br />

<strong>Stadt</strong>marketingprozesses wurde die Straßengastronomie als „Erfolgsfaktor“<br />

für <strong>Moers</strong> bezeichnet, wobei der Besucheranteil noch intensiviert werden<br />

kann. Um diese Tages- und Übernachtungsgäste im nennenswerten und<br />

damit wirtschaftlich relevanten Umfang für die <strong>Stadt</strong> zu gewinnen, müssen<br />

zusätzliche örtliche Schwerpunkte beziehungsweise freizeitbezogene<br />

Angebote geschaffen werden.<br />

Ziele:<br />

– Ausbau des Übernachtungsangebotes (Hotel, Jugendherberge / Jugendhotel)<br />

– Ausbau und Verbesserung des tourismusrelevanten Gastronomieangebotes<br />

am Kastellplatz und am Königlichen Hof<br />

– Tourismusgerechte Aufwertung der städtebaulichen Strukturen<br />

– Inszenierung der historischen <strong>Stadt</strong>strukturen<br />

– Themenkombination aus historischem Flair, Freizeit und Einkauf<br />

– Schaffung touristischer Infopunkte an zentralen Plätzen, Gebäuden und an<br />

den Einfallstraßen in die <strong>Innenstadt</strong><br />

– Inszenierung unterschiedlicher Plätze über die Homberger Straße bis zur<br />

Neustraße


Lebendige <strong>Innenstadt</strong> bietet ein vielfältiges<br />

Freizeit- und Erholungsangebot<br />

Raum für Freizeit und Erholung schafft eine <strong>Stadt</strong> zum einen durch ihr Angebot<br />

von Einrichtungen. <strong>Moers</strong> hat sich gerade durch sein kulturelles Angebot<br />

überregional ins Bewusstsein der Menschen gebracht. Zu nennen sind<br />

hierbei die langjährig gewachsenen Festivalstrukturen von Comedy Arts und<br />

Jazzfestival. Ein fester, ganzjähriger Bestandteil ist das Schlosstheater mit<br />

seinen vielfältigen Spielorten.<br />

Neben den darstellenden Künsten sind in <strong>Moers</strong> städtische als auch<br />

ehrenamtlich betriebene Museen heimisch. Eine besondere Rolle übernimmt<br />

dabei das Museum im <strong>Moers</strong>er Schloss, dessen bauliche Anlagen schon allein<br />

ein einzigartiges Anschauungsobjekt der <strong>Stadt</strong>entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong><br />

bieten.<br />

Zum anderen hält unsere <strong>Stadt</strong> durch ihre Freiräume und Grünfl ächen ein<br />

großes Angebot bereit. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten sich zu<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 11<br />

erholen, wird Platz für Spiel geschaffen, mit Form- und Farbenvielfalt gelockt,<br />

durch Kunstobjekte usw. die visuelle Wahrnehmung geschärft und akustische<br />

Reize in Form von Naturgeräuschen, kulturellen Veranstaltungen und<br />

Konzerten im Freien et cetera geboten.<br />

Ziele:<br />

– Erhaltung, Ergänzung und Förderung der vorhandenen Kulturvielfalt<br />

unter anderem Festivals, Kirmes et cetera<br />

– Nutzung der historischen Spielstätten am Schlosstheater und Schloss<br />

– Potentiale des Schlosses nutzen<br />

– Schaffung eines zentralen multifunktionalen Veranstaltungsortes<br />

– Erhalt der vorhandenen städtischen Bildungseinrichtungen<br />

– Stärkung des kaufunabhängigen Freizeit- und Ausfl ugstourismus<br />

– Verbesserung der Grün- und Freiraumstrukturen in den bebauten<br />

<strong>Innenstadt</strong>lagen


Lebendige <strong>Innenstadt</strong> lebt von Arbeit und Dienstleistung<br />

Gerade in einer durch Strukturwandel geprägten <strong>Stadt</strong> spielt die Schaffung<br />

von neuen Arbeitsplätzen und die Sicherung bestehender Arbeitsstellen eine<br />

zentrale Rolle. Bei den in der <strong>Innenstadt</strong> angesiedelten Arbeitgebern hält<br />

neben dem Einzelhandel der Dienstleistungsbereich den überwiegenden<br />

Anteil an Arbeitsplätzen bereit. Ziel sämtlicher Entwicklungen muss es sein,<br />

diese beiden Bereiche langfristig zu fördern und zu erhalten. Zentral für<br />

den Erhalt der Arbeitsplätze im Einzelhandel ist die Bindung der Kaufkraft<br />

in der <strong>Moers</strong>er <strong>Innenstadt</strong>. Eine maßvolle Erweiterung und eine intensive<br />

Zusammenarbeit im Einzelhandel kann hierfür einen wichtigen Beitrag leisten<br />

(siehe auch Einkaufen).<br />

Verwaltungs- und Dienstleistungsangebote unterliegen einem stetigen<br />

Wandel durch Veränderungen im Leistungsangebot der Behörden, aber<br />

auch in der veränderten Präsenz privater Dienstleister wie zum Beispiel<br />

Versicherungen, Banken, Ärzte aller Art.<br />

Eine wichtige Rolle bei Ansiedlungserwägungen spielen neben<br />

dem Grundstückspreis die sogenannten Weichen Standortfaktoren,<br />

wie zum Beispiel die Nähe zu anderen Einrichtungen, das örtliche<br />

Weiterbildungsangebot, die Lebensqualität für zuziehendes Fachpersonal<br />

usw. Durch den Erhalt und Ausbau zentral gelegener Dienstleistung profi tieren<br />

Einzelhandel und Gastronomie der <strong>Innenstadt</strong>.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 12<br />

Ziele<br />

– Erhalt der Arbeitsplätze im Einzelhandels- und Dienstleistungssektor<br />

– Stärkung der <strong>Innenstadt</strong> als Zentrum für öffentliche und private<br />

Dienstleistungen<br />

– Räumliche und funktionale Neuordnung von öffentlichen Verwaltungs- und<br />

Dienstleistungseinrichtungen zum Beispiel der Rathäuser<br />

– Kurze Wege<br />

– Effi ziente und bürgernahe Verwaltung<br />

– Profi l für Büroimmobilien entwickeln<br />

– Entwicklungsmöglichkeiten in Bereichen unmittelbar angrenzend an die<br />

<strong>Innenstadt</strong> („Speckgürtel“)<br />

Darüber hinaus ist die <strong>Innenstadt</strong> Standort<br />

von bedeutenden Kultur-, Verwaltungs- und<br />

Dienstleistungseinrichtungen. Wohnungen und<br />

Gaststätten beleben die <strong>Innenstadt</strong>. Beratungs-,<br />

Betreuungs- und Begegnungsstätten unter anderem<br />

zeigen die soziale Vielfalt.


Lebendige <strong>Innenstadt</strong> setzt attraktives Wohnen voraus<br />

Zentral, wenn auch häufi g unbewusst wahrgenommen, ist die Funktion<br />

des Wohnens in der <strong>Innenstadt</strong>. Das Wohnen stellt einen der wichtigsten<br />

Beiträge zur Urbanität der jeweiligen <strong>Stadt</strong> dar – zum Beispiel durch Belebung<br />

außerhalb der Geschäftszeiten – und steht für nachhaltige Lebensweise<br />

(Urbanität durch Dichte). Wer in der <strong>Innenstadt</strong> wohnt, kann auf kurzem Wege<br />

die unterschiedlichsten Bedürfnisse befriedigen, wie Arztbesuch, Einkauf<br />

jeglicher Art oder aber Kneipenbesuch um die Ecke. Seit einigen Jahren<br />

schätzen vermehrt junge Berufstätige diese Qualitäten und ziehen bewusst<br />

in die Zentren. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass gerade diese Gruppe mit<br />

der Familiengründung aufgrund der auch vorhandenen Defi zite, wie Konfl ikte<br />

verursacht durch Lärm im Einzelhandel oder auch durch die Gastronomie,<br />

wieder die <strong>Innenstadt</strong> verlässt und an den Siedlungsrand zieht oder gar den<br />

Städten den Rücken kehrt.<br />

Gerade in Anbetracht einer zukünftigen Bevölkerungsentwicklung mit immer<br />

mehr älteren Menschen, immer weniger Kindern, einer wachsenden Anzahl<br />

von Singles und einer Vielfalt an Nationalitäten muss das Wohnen in der<br />

<strong>Innenstadt</strong> unter einem besonderen Blickwinkel betrachtet werden.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 13<br />

Ziele<br />

– besondere Wohnformen für Jung und Alt<br />

– Familiengerechte Quartiere<br />

– Serviceangebote rund um das Wohnen<br />

– Beratungs-, Betreuungs- und Begegnungsstätten<br />

– Sonderlösungen, -formen / -angebote für einzelne Zielgruppen<br />

– Angenehmes Wohnumfeld<br />

– Wohnen auch über Läden<br />

• Sicherung von kostengünstigen Wohnungen in der <strong>Innenstadt</strong><br />

• Beseitigung von Konfl iktsituationen<br />

• Erhalt der sozialen Infrastruktur<br />

<strong>Moers</strong> ist ein beliebter Wohnstandort. Die <strong>Stadt</strong><br />

hat seit 1985 kontinuierlich Einwohner durch die<br />

Umlandwanderung gewonnen, weil qualitätsvolle<br />

neue Wohngebiete erschlossen wurden.


Handlungsfelder<br />

Die zuvor entwickelten Ziele sind Grundlage der kritischen Betrachtung<br />

der bestehenden räumlichen Strukturen. Folgende Schritte wurden dabei<br />

durchgeführt:<br />

– Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation<br />

– Situations- / Konfliktanalyse mit Erarbeitung<br />

von Stärken-Schwächen-Profi len<br />

– Herausarbeiten von Defi ziten und Ableitung von Verbesserungsvorschlägen<br />

– Textliche Formulierung von planerischen Vorgaben für raumbezogene<br />

Lösungsansätze in den einzelnen Handlungsfeldern<br />

– Betrachtung der Machbarkeit<br />

– Zeichnerische Darstellung eines Lösungsvorschlags<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 14<br />

Die planerische Beschäftigung mit den einzelnen Handlungsfeldern mündet<br />

im Ergebnis in einer graphischen Darstellung: Anfertigung von Plänen mit<br />

einer Verortung der Handlungsfelder und zeichnerische Aufbereitung des<br />

Lösungsvorschlags. Es geht dabei ausschließlich um eine beispielhafte<br />

Veranschaulichung, die nur einen vagen Ausblick in eine konkrete Umsetzung<br />

geben kann.<br />

Das <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt unterscheidet drei<br />

Handlungsfelder:<br />

1. Bebauung<br />

2. Freiraum und Grün<br />

3. Verkehr


Handlungsfeld Bebauung<br />

Gebäude mit ihrer Nutzung und ihrer Beziehung zur umgebenden Fläche<br />

sind zentraler Bestandteil der <strong>Stadt</strong>. Die Bebauung schafft unter anderem<br />

die Kulisse für urbanes Leben und bietet Raum für öffentliches oder<br />

privates Handeln. Die beschriebenen Standorte sind nach Auffassung<br />

der Projektgruppe besonders geeignet, notwendige Impulse für die<br />

<strong>Innenstadt</strong>entwicklung zu geben.<br />

Entwicklungen rund um den Kastellplatz<br />

Kastellplatz<br />

Der neu gestaltete Kastellplatz soll entlang der Kleinen Allee eine räumliche<br />

Fassung erfahren. Vorgeschlagen wird die Neustrukturierung der bestehenden<br />

sozialen und kirchlichen Einrichtungen, ergänzt durch Wohnen. Ebenfalls soll<br />

das Schlosstheater hier eine erweiterte Spielstätte auf dem Platz erhalten.<br />

Hierfür wird das Denkmal Terheydenhaus erweitert.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 15<br />

Ziele<br />

– Räumliche Fassung entlang des Kastellplatzes<br />

– Erweiterung der Theaterspielstätte Terheydenhaus<br />

– Beibehaltung bestehender Nutzungen<br />

– Erhalt des Kindergartens<br />

– Ergänzung mit Wohnen<br />

– Das „Bügeleisen“ soll durch geeignete Maßnahmen erkennbar gemacht<br />

werden. Eventuell könnte im Bereich des ehemaligen Bügeleisens ein<br />

Gebäude mit gastronomischer Nutzung und Außengastronomie entstehen<br />

– Die Parkplätze können nur dann aufgegeben werden, wenn vorher Ersatz<br />

geschaffen ist<br />

– Umgestaltung zu einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität für alle<br />

Generationen<br />

– Abriss Bauhof und Toilettenanlage mit Ersatz der Toilettenanlage an anderer<br />

Stelle<br />

– Schaffung einer multifunktionalen Spielstätte (Bühne)


Neues Rathaus<br />

In <strong>Moers</strong> gibt es derzeit 15 Hotels unterschiedlicher Kategorie und Größe,<br />

deren Standorte sich zu einem Großteil auf die verschiedenen Ortsteile<br />

verteilen. In der <strong>Innenstadt</strong> („City“) sind bislang keine Übernachtungsangebote<br />

vorhanden, lediglich am Bahnhof und in den <strong>Innenstadt</strong>randbereichen sind<br />

vereinzelt Angebote zu fi nden. Die Anzahl der angebotenen Unterkünfte liegt<br />

in der Größenordnung zwischen 7 und 135 Einzel- und Doppelzimmern, knapp<br />

die Hälfte der Häuser verfügt über nicht mehr als insgesamt 20 Zimmer.<br />

Das Übernachtungsangebot in <strong>Moers</strong> ist mit 766 gemeldeten Betten im<br />

Landesvergleich NRW derzeit deutlich unterdurchschnittlich entwickelt.<br />

Der Bedarf nach einem zusätzlichen Hotel im oberen Segment (First<br />

Class / Luxus) ist aufgrund der vorhandenen Angebotsstrukturen<br />

durchaus gegeben. Als Voraussetzung für die Schaffung eines<br />

zusätzlichen hochwertigen Angebotes sind jedoch einige besondere<br />

Standortanforderungen zu berücksichtigen:<br />

– Attraktive, zentrale Lage<br />

– Optimale Erreichbarkeit<br />

– Ausreichende Flächenverfügbarkeit<br />

– Hohe Nachfrage durch Messegäste, Kurzurlauber et cetera<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 16<br />

Vor dem Hintergrund einer möglichen Verlagerung des Neuen Rathauses<br />

bietet der Standort an der Meerstraße ideale Bedingungen für einen<br />

Hotelneubau:<br />

Das attraktive Umfeld mit Schloss, Schlosspark und angrenzender Wall-<br />

und Grabenanlage einerseits und die Nähe zur Innen- beziehungsweise<br />

Altstadt andererseits bietet ein erstklassiges Ambiente, in das sich ein<br />

Hotel architektonisch einpassen könnte. Die denkmalgeschützten Gebäude<br />

der heutigen Volkshochschule (VHS) und des „weißen Hauses“ könnten<br />

gegebenenfalls in ein entsprechendes Nutzungskonzept eingebunden werden.<br />

Allerdings sollte die VHS (ehemaliges Landratsamt) auch zukünftig für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich sein (zum Beispiel gehobene Gastronomienutzung).<br />

Die Nähe zu den Messen Düsseldorf, Essen und Rheinberg sowie weiter<br />

steigende Übernachtungszahlen im Kreis Wesel lässt auch zukünftig eine<br />

hohe Nachfrage nach einem Premiumangebot erwarten. Entsprechende<br />

Bedarfszahlen müssten gegebenenfalls in einer detaillierten Standortanalyse<br />

von möglichen Betreibern ermittelt werden. In Abhängigkeit von der<br />

Nachfrage ist auch eine Kombination mit oder alternativ einer höherwertigen<br />

Wohnbebauung vorstellbar. Mögliche Synergieeffekte (Stellplatznutzung,<br />

Wellness- und Freizeitangebote, et cetera) sind im Rahmen eines<br />

Gesamtkonzeptes zu prüfen.<br />

Ziele<br />

– Abriss des Neuen Rathauses<br />

– Hotelnutzung am Park<br />

– Eventuell hochwertiges Hotel und / oder Wohnangebot


Amtsgericht, Arbeitsamt und Hafthaus<br />

An der Schnittstelle zwischen <strong>Innenstadt</strong> und Park fi nden sich heute zentrale<br />

Dienstleistungseinrichtungen, die sich harmonisch in die <strong>Stadt</strong> einfügen.<br />

Gemäß der Zielsetzung, Arbeitsplätze in der <strong>Innenstadt</strong> zu erhalten, ist<br />

das Verbleiben dieser Einrichtungen erwünscht. Sollten von Seiten des<br />

Amtsgerichts oder des Arbeitsamts diese Standorte nicht mehr zu halten sein,<br />

bietet diese Lage optimale Bedingungen für Wohnen in der <strong>Innenstadt</strong>.<br />

Mit der Schließung des <strong>Moers</strong>er Abschiebegefängnisses Anfang 2005 hat die<br />

Suche nach einer Nachnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes begonnen.<br />

Die besondere Gebäude- beziehungsweise Raumstruktur lässt jedoch nur eine<br />

begrenzte Auswahl an möglichen Folgenutzungen zu.<br />

Die Geschichte des Hafthauses, die baulichen Restriktionen und die<br />

zentrale Lage im <strong>Innenstadt</strong>bereich bieten nach Ansicht der Verwaltung<br />

sehr günstige Voraussetzungen für die Entwicklung einer Jugendherberge<br />

oder eines Jugendhotels. In Kombination mit vielfältigen Kulturangeboten,<br />

Kleinkunstveranstaltungen, Konzerten und Festivals in den Sparten Musik,<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 17<br />

Theater, Kabarett und Literatur könnte an der Haagstraße ein Ort entstehen,<br />

der zu einer nachhaltigen Belebung der <strong>Innenstadt</strong> führt. Alternativ bietet<br />

dieser Standort auch optimale Bedingungen für Wohnen in der <strong>Innenstadt</strong>.<br />

Ziele<br />

– Erhalt der Dienstleistung, zum Beispiel Amtsgericht<br />

– Wohnen<br />

– Eventuell Parken<br />

– Erhalt des Amtsgerichtsgebäudes<br />

– Ansiedlung einer Jugendherberge / Jugendhotel


Entwicklungen am Wall<br />

Platz am Königlichen Hof<br />

Neuer kultureller und gastronomischer Anziehungspunkt wird der neue<br />

Platz am Königlichen Hof mit hoher Aufenthaltsqualität. Durch die<br />

Wiederherstellung beziehungsweise Sichtbarmachung der Wall- und<br />

Grabenstruktur in Kombination mit gastronomischen Einrichtungen wird der<br />

Platz neu gefasst. Er übernimmt die Funktion, die Altstadt und die zukünftig<br />

als Fußgängerzone ausgewiesene Homberger Straße miteinander attraktiv zu<br />

verbinden.<br />

Der neu inszenierte „Kö-Platz“ ist jedoch nicht nur Bindeglied, sondern auch<br />

zentraler Bestandteil einer Platzkette, die sich von der Homberger Straße<br />

bis in die Neustraße erstreckt. Diese zusätzlich geschaffenen und individuell<br />

gestalteten Plätze machen die Fußgängerzone für den Besucher neu erlebbar<br />

und bieten Raum zum Verweilen.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 18<br />

Ziele<br />

– Bindeglied durch neuen zentralen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

– Neugestaltung des Königssees durch Ausbildung einer aufgeweiteten<br />

Grabenanlage nach historischem Vorbild und Stärkung der Wallanlage<br />

– Gastronomie und Veranstaltungen<br />

– Verlagerung der Hauptumsteigestelle<br />

– Verkehrsberuhigung des Neuen Walls<br />

– Fortführung der Grabenanlage über den Königlichen Hof<br />

(zum Beispiel als Rinnsal wie in Freiburg)<br />

– Anhebung der Wasserfl äche der Grabenanlage<br />

– Möglichst störungsfreie Querung des ÖPNV über den Königlichen Hof<br />

in Nord-Süd-Richtung


Neuer Wall, Wallzentrum und Kaufhalle<br />

Im Bereich des heutigen Parkdecks am Neuen Wall wird das Parkangebot<br />

ausgebaut. Das neue Parkhaus soll dabei zum einen die Wallanlagen stärker<br />

berücksichtigen, zum anderen den neugestalteten Neuen Wall fassen. Der mit<br />

dem Parkangebot verbundene Fußgängerstrom leistet einen wichtigen Beitrag<br />

für die Stärkung des Wallzentrums und den Bereich Kaufhalle. Die erhöhte<br />

Durchlässigkeit dieser zwei großen Einzelhandelskomplexe ist notwendig,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. Im Bereich Wallzentrum wird vorgeschlagen,<br />

einen großzügigen Durchgang zur Oberwallstraße zu schaffen, der durch die<br />

bestehende Passage zwischen Oberwallstraße und Friedrichstraße direkt in<br />

die engen Gassen der Altstadt führt. Gleiches gilt für die Kaufhalle.<br />

Die Orientierung der Geschäfte des Wallzentrums nach Außen soll zur<br />

Attraktivierung des Einzelhandelsstandortes beitragen, zumal der Neue Wall<br />

durch seine Verkehrsberuhigung eine Aufwertung erfährt.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 19<br />

Ziele<br />

– Erweiterung der Parkpalette<br />

– Fußgängerbeziehungen verstärkt in die Altstadt lenken (auch durch<br />

Wallzentrum und Kaufhalle)<br />

– Orientierung der Läden des Wallzentrums nach außen<br />

– Verkehrsberuhigung Neuer Wall<br />

– Stärkung der Altstadt Eventuell durch bauliche Neustrukturierung<br />

(Attraktivitätssteigerung) des Kaufhallenbereiches gegebenenfalls unter<br />

Einbeziehung der Straße Neuer Wall zwischen Königlichem Hof und<br />

Parkdeck<br />

– Verlagerung des zentralen Umsteigepunktes in den Neuen Wall


Königlicher Hof Ziele<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 20<br />

An der Schnittstelle zwischen Altstadt und Homberger Straße mit – Maßvolle Erweiterung der Einzelhandelsfl äche<br />

dem neugestalteten Platz soll der Eingang für einen neugeschaffenen – Anbindung an die Grafschafter Passage<br />

Einzelhandelsstandort entstehen. Die neugeschaffene Verkaufsfl äche des – Eventuell Wohnen in den oberen Geschossen<br />

Bereichs Königlicher Hof wird an die Grafschafter Passage angebunden. – Ausbau des Parkplatzangebotes<br />

Ergänzt werden kann diese passagenähnliche Bebauung in den oberen<br />

Etagen durch Wohnungen. Ebenfalls ist hier ein Ausbau des Parkangebots<br />

vorgesehen.


Kautzstraße / Post<br />

Das Parkplatzangebot von Süden kommend wird zukünftig zentral im<br />

Bereich der Kautzstraße / Post sein. Zu diesem Zweck wird das bestehende<br />

Parkangebot unter anderem in einem das alte Parkhaus ersetzende Gebäude<br />

ausgeweitet. Ergänzt wird dieses Angebot durch zusätzliche Stellplätze der<br />

Einzelhandelserweiterung im Bereich der Post und des Königlichen Hofs.<br />

Ziele<br />

– Abriss und Neubau des Parkhauses Kautzstraße<br />

– Erweiterung des Parkraumangebotes im Rahmen der Entwicklung<br />

Königlicher Hof<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 21<br />

Mühlenstraße<br />

Rund um die Mühlenstraße hat sich ein Verwaltungs- und Dienstleistungsangebot<br />

zentriert. Die Kreisverwaltung ist mit verschiedenen<br />

Fachbereichen vertreten, Versicherungen haben Räumlichkeiten in Neubauten<br />

gefunden.<br />

Über die Wallanlage ist die Fußläufi gkeit zur <strong>Innenstadt</strong> gegeben.<br />

Es bietet sich an, dort weitere Dienstleistungsangebote, zum Beispiel<br />

Rathaus, zu ermöglichen, wobei das bisherige Angebot an Parkplätzen<br />

beizubehalten ist (zum Beispiel eine zweite Ebene). Die Erreichbarkeit des<br />

Standortes durch den ÖPNV ist gegeben, wobei auch je nach Bedarf hier<br />

Optimierungen noch möglich sind.<br />

Ziele<br />

– Ausbau Dienstleistungsnutzung zum Beispiel Rathaus<br />

– Orientierung zur <strong>Innenstadt</strong><br />

– Verlegung der Fechthalle<br />

– Erhalt und Ausbau der Parkplätze


Altes Rathaus<br />

Das Alte Rathaus mit dem ehemaligen Finanzamt ist für die bisherige Nutzung<br />

als Anlaufstelle für den Bürger mit publikumsintensiven Bereichen nicht<br />

geeignet. Die Erreichbarkeit der einzelnen Dienststellen für Gehbehinderte,<br />

Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ist nicht durchgängig gewährleistet und der<br />

Raumzuschnitt wird den geänderten Anforderungen nicht gerecht.<br />

Dennoch, das Alte Rathaus mit der vorgelagerten Grünanlage prägt den<br />

<strong>Innenstadt</strong>bereich und hat durch seinen Turm nahezu Symbolcharakter für eine<br />

Identifi kation mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong>.<br />

Eine Nachnutzung des Alten Rathauses nach Abriss des ehem. Finanzamtes<br />

und des Verbindungstraktes im Bestand der <strong>Stadt</strong> ist daher angestrebt.<br />

Folgende Nutzung bietet sich an: Sanierung, Teilabriss und / oder Anbau für<br />

eine weitergehende Rathausnutzung<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 22<br />

Eine Vermarktung der Flächen zwischen dem Alten Rathaus und dem Gebäude<br />

der Bibliothek wäre zumindest problematisch.<br />

Ziele<br />

– Abriss der Verbindungsbauten<br />

– Erhalt von Teilen des Hauptgebäudes<br />

– Neubau beziehungsweise Anbau auf freigeräumten Flächen (Rathaus)<br />

– Erhalt der Zentralbibliothek


Entwicklungen am Rand der <strong>Innenstadt</strong><br />

Ehemalige Horten-Immobilie und Shell-Grundstück<br />

Seit das ehemalige Kaufhaus Horten seine Pforten geschlossen hat, wird für<br />

die leerstehende Einzelhandelsbrache eine Nachnutzung gesucht. Gerade am<br />

Endpunkt der innerstädtischen Fußgängerzone mit überregionaler Bedeutung<br />

fällt dieser städtebauliche Missstand besonders ins Gewicht, zumal er<br />

massive Auswirkung auf die gesamte Homberger Straße hat. Gerade hier ist<br />

eine Nutzung mit Anziehungskraft erforderlich.<br />

Einzelhandel in der Kombination mit Dienstleistungsnutzung kann hier eine<br />

solche Anziehungskraft entwickeln. Um den Bereich attraktiv zu gestalten,<br />

wäre ein Brückenschlag über die Homberger Straße denkbar. Mit einer<br />

solchen Überbauung, die die Durchlässigkeit der Homberger Straße beibehält,<br />

ist ein optischer Endpunkt der neuen Fußgängerzone zwischen Königlichem<br />

Hof und der ehemaligen Hortenimmobilie gesetzt. Unterstrichen werden soll<br />

dieser Punkt durch die Schaffung eines Platzes vor dem neuen Gebäude in der<br />

Homberger Straße.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 23<br />

Dieser Standort bietet mit dem angrenzenden Einzelhandel und ausreichenden<br />

Parkfl ächen in unmittelbarer Nähe, sowie der hervorragenden ÖPNV-<br />

Anbindung ausgezeichnete Rahmenbedingungen.<br />

Ziele<br />

– Einzelhandel und / oder Dienstleistung<br />

– Verkehrsberuhigung mit Schaffung eines Platzes<br />

– Synergieeffekte mit und für Einzelhandel Homberger Straße<br />

– Sehr gute Verkehrsanbindung


Hallenbad Wilhelm-Schroeder-Straße Ziele<br />

Das Hallenbad wurde 1963 erbaut und 1971 um die Lehrschwimmhalle<br />

erweitert. Der Badebetrieb wurde im Mai 2002 eingestellt.<br />

Das Grundstück ist im gegenwärtigen Zuschnitt nur schwer zu vermarkten.<br />

Das Gebäude hat eine sehr spezielle Struktur, die eine Umnutzung des<br />

Gebäudes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für private Investoren<br />

uninteressant erscheinen lässt.<br />

Die Lage des Grundstücks ist geprägt durch die umliegenden Schulen und die<br />

Mehrzweck- / und Veranstaltungshalle des Adolfi nums.<br />

Alternativ bietet es sich daher an, diese städtische Fläche für Zwecke<br />

des Gemeinbedarfs in Kombination mit Dienstleistungen (zum Beispiel<br />

Beratungsstellen) zu nutzen, unabhängig davon, ob das Gebäude selbst<br />

Bestand haben wird.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 24<br />

– Vermarktung des Grundstücks<br />

– Gegebenenfalls Gemeinbedarf


Handlungsfeld Freiraum und Grün<br />

Für die Grün- und Freifl ächenplanung werden im <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong><br />

innenstadt die Entwicklungsmöglichkeiten für nachfolgende Themen über<br />

einzelne Maßnahmen konkret beschrieben und erläutert:<br />

– <strong>Stadt</strong>plätze und -wege<br />

– Wall- und Grabenanlage im Bereich Nordring und Neuer Wall<br />

– Gestalterische Verzahnung zwischen <strong>Innenstadt</strong> und Schlosspark durch<br />

Verbesserung der Eingangssituationen zum Schlosspark<br />

– Handlungsbedarf Schlosspark<br />

– Zentraler Kulturplatz <strong>Moers</strong><br />

– Kulturinsel Nepix Kull<br />

– Sichtachse Schlosspark<br />

Ein besonderes Augenmerk muss auf dem vorhandenen Potenzial des<br />

Schlossparks mit den Aspekten Zentraler Kulturplatz <strong>Moers</strong> und Kulturinsel<br />

Nepix Kull gelegt werden.<br />

Der Schlosspark mit den angrenzenden Wallanlagen ist als Parkanlage<br />

mit bedeutsamem historischen Wert in die Organisation „Straße der<br />

Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ aufgenommen worden. Die Straße<br />

der Gartenkunst ist ein vom Bau- und Wirtschaftsministerium NRW initiiertes<br />

und gefördertes zentrales Tourismusprojekt in der Region (in NRW gibt es vier<br />

regionale Straßen der Gartenkunst), um mit gartenhistorischen Kleinoden als<br />

Aufhänger die einzelnen Landstriche für Besucher / Touristen, (Neu-) Bürger<br />

und potenzielle Investoren attraktiver zu gestalten.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 25<br />

Diese Besinnung der Landesregierung auf bereits bestehende innerstädtische<br />

Grünstrukturen hat auch einen erheblichen Einfl uss auf die Richtlinien der<br />

Städtebauförderung. Das Vorhaben zur Erweiterung und Umgestaltung der<br />

Grabenanlage im Bereich Nepix Kull, aber auch analog das Vorhaben im<br />

Jungbornpark, orientiert sich an dieser Neuausrichtung der städtebaulichen<br />

Förderung. Vorrangig geht es bei diesem Konzept um die substanzielle,<br />

das heißt bauliche, Aufwertung von vorhandenen innerstädtischen,<br />

historischen Grünstrukturen und um die ideologische In-Wert-Setzung<br />

solcher Grün- und Parkanlagen im Bewusstsein der Bürger. Eine wesentliche<br />

Konzeptidee ist hierbei das Öffnen der Parkanlagen für eine Vielzahl von<br />

kulturellen Veranstaltungen, (die Straße<br />

der Gartenkunst als Dachorganisation<br />

beabsichtigt Wanderausstellungen und<br />

-veranstaltungen zu initiieren), um damit<br />

die Menschen in die Innenstädte zu locken.<br />

Die Konzeptidee des Zentralen<br />

Kulturplatzes <strong>Moers</strong> mit den räumlichen<br />

Komponenten Kastellplatz, Innenhöfe<br />

Schlossgebäude, Pleasureground und<br />

Kulturinsel Nepix Kull passt zielgenau zum<br />

vom Land NRW initiierten Tourismusprojekt<br />

„Straße der Gartenkunst“ für die Region<br />

zwischen Rhein und Maas.


Ziel ist die touristische und kulturelle Profi lierung einer Region über das<br />

verbindende Glied der historischen Garten- und Parkanlagen, um über die<br />

„Straße der Gartenkunst“ eine positive Adresswirkung beziehungsweise<br />

-qualität zu erreichen (zum Beispiel Deutsche Weinstraße, Deutsche<br />

Märchenstraße).<br />

Förderlich ist das touristische Endprodukt für den Einzelhandel,<br />

die Gastronomie und die Hotellerie sowie für die Immobilien- und<br />

Kulturwirtschaft. Die Dachorganisation der „Straße der Gartenkunst“<br />

fungiert als Moderator und Multiplikator für den touristischen Motor.<br />

Das heißt, die Organisation entwickelt Qualitätsstandards, ein eigenes<br />

Markenlogo (corporate identity), organisiert das gemeinsame Auftreten in der<br />

Öffentlichkeit und hält die Verbindung zu den Tourismusunternehmen.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 26<br />

<strong>Stadt</strong>plätze und -wege<br />

– Gestalterisches Leitmotiv von zum Beispiel textilen Dachlandschaften in der<br />

<strong>Innenstadt</strong><br />

– Verwendung von mobilem Grün als fl exible Elemente zur Strukturierung von<br />

Funktionsräumen nach Bedarf<br />

– Lichtinszenierungen auf <strong>Stadt</strong>plätzen<br />

– Aufenthaltsqualitäten erzeugen und einheitliche Möblierung verwenden<br />

(Identifi kationswert)<br />

– Spielpunkte beziehungsweise -zonen für Kinder und Jugendliche schaffen<br />

(zum Beispiel auf dem Kastellplatz)<br />

– Temporäre beziehungsweise permanente Kunstobjekte im öffentlichen<br />

<strong>Innenstadt</strong>raum präsentieren<br />

– Grünstrukturen auf den <strong>Stadt</strong>plätzen und in den Wegen vorsehen<br />

– Sanierung der innerstädtischen Spielplätze Nepix Kull und Freizeitpark


Wall- und Grabenanlage<br />

Wall- und Grabenanlage im Bereich Repelener Straße / Nordring<br />

– Beginn des grünen Ringes Wall- und Grabenanlage im nordwestlichen<br />

<strong>Innenstadt</strong>bereich; repräsentative Gestaltung des Zuganges<br />

beziehungsweise der Zufahrt zum möglichen Standort für Verwaltung und<br />

Dienstleistung an der Mühlenstraße<br />

– Beibehaltung des Bereiches zwischen Nordring und Grabenanlage als<br />

Grünfl äche<br />

– Festlegung eines mindestens 8 m breiten Streifens südlich der<br />

Grabenanlage als Grünfl äche, um die historische Grabenanlage<br />

gestalterisch in den grünen Ring einbetten zu können<br />

Wall- und Grabenanlage im Bereich Neuer Wall<br />

– Beibehaltung des Bereiches zwischen Ostring und Grabenanlage als<br />

Grünfl äche zugehörig zum grünen Ring Wall- und Grabenanlage<br />

– Ausbildung eines circa 5 m breiten Streifens zwischen Grabenanlage<br />

und aktuellem Standort Parkdeck als Grünfl äche, um die historische<br />

Grabenanlage gestalterisch in den grünen Ring einbetten zu können<br />

– Beseitigung der Teichanlage im Bereich Königlicher Hof und Ausbildung<br />

einer Grabenanlage nach historischem Vorbild<br />

– Gestaltung eines repräsentativen Freiraumes am Standort Teichanlage als<br />

multifunktionaler innerstädtischer Treffpunkt und Veranstaltungsort<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 27


Schlosspark<br />

Handlungsbedarf Schlosspark<br />

Ziel:<br />

Sichtbarmachung der historischen Stilelemente eines englischen<br />

Landschaftsgartens und Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten für die<br />

Besucher der Parkanlage.<br />

Maßnahmen:<br />

Sukzessive und konsequente Umsetzung der Einzelmaßnahmen aus dem<br />

vorhandenen Parkpfl egewerk, wie zum Beispiel:<br />

– Auslichten des dichten Gehölzbestandes der Parkanlage um verdeckte<br />

Sichtachsen und Blickbeziehungen wieder freizustellen<br />

– Systematisches Ersetzen besonderer Bäume und Sträucher<br />

– Kennzeichnung und Beschreibung besonderer Bäume und Sträucher<br />

– Ausbildung der prägnanten Rundplätze als typische Stilelemente des<br />

englischen Landschaftsgartens mit entsprechender Möblierung<br />

– Lichtinszenierung im Schlosspark<br />

– Wasserspiele im Bereich Übergang Schlosspark zum Freizeitpark mit<br />

Lichtelementen<br />

– Bereicherung des Vegetationsbestandes mit Gehölzen, Stauden, Gräsern<br />

und Blumen, die über einen Blühaspekt frische Farben in den Schlosspark<br />

bringen<br />

– größere bauliche Einzelmaßnahmen zum Beispiel „Zentraler Kulturplatz<br />

<strong>Moers</strong>“<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 28<br />

Gestalterische Verzahnung durch Verbesserung<br />

der Eingangssituationen zum Schlosspark (Tore)<br />

Ziel:<br />

– Schaffung von gestalterischen Strukturen mit Leitwirkung, um die<br />

Menschen in die <strong>Innenstadt</strong> beziehungsweise in den Schlosspark zu führen<br />

– Geeignete Maßnahmen: Beschilderung; Signaturen im Oberfl ächenbelag der<br />

Zuwege (2. Dimension); Reihung von skulpturalen Elementen (3. Dimension);<br />

Baumreihe als lineares Band und gegebenenfalls Spotstrahler als Lichtband<br />

– Optische Aufbereitung des Überganges zwischen <strong>Innenstadt</strong>raum<br />

und Eintritt in den historischen Schlosspark; Planung von konkreten<br />

Eingangssituationen (Torwirkung)


Blickachse Schlosspark<br />

Ziel:<br />

Freistellung der zentralen Mittelachse des Schlossparks und Defi nition eines<br />

optisch markanten Endpunktes.<br />

Maßnahmen:<br />

– Auslichten des Gehölzbestandes an der zentralen Mittelachse;<br />

– Bereicherung der wegbegleitenden Vegetation mit üppigen Blühaspekten;<br />

– Schaffung eines linearen Blütenbandes<br />

– Errichtung eines optisch markanten und weithin sichtbaren Endpunktes der<br />

Mittelachse<br />

Konzeptidee:<br />

Die freigestellte und mit Blühaspekten betonte Mittelachse des Schlossparks<br />

verbindet den Zentralen Kulturplatz <strong>Moers</strong> mit dem historischen Schlosspark<br />

(Leitfunktion) und dessen räumlichen Endpunkt.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 29


Zentraler Kulturbereich<br />

Kastellplatz, Schloss und Pleasureground<br />

Ziel:<br />

Ausbildung eines zentralen Kulturplatzes / Veranstaltungsraumes im<br />

Freien; Erweiterung der räumlichen Möglichkeiten für ein differenziertes<br />

Freiraumkulturprogramm; Verzahnung der <strong>Innenstadt</strong> mit dem Schlosspark<br />

über die beiden Innenhöfe des Schlosses; Realisierung eines sogenannten<br />

Pleasuregrounds als historisches Stilelement eines englischen<br />

Landschaftsgartens.<br />

Konzept: Vorhandene Räume sichern und aufwerten<br />

1. Kastellplatz<br />

2. Vorplatz mit Henriettendenkmal und gegebenenfalls Einbeziehung des<br />

Pulverhauses im Bereich des Schlossgebäudes<br />

3. Werkstatt, seitlicher Hof des Schlossgebäudes; Steigerung der<br />

Aufenthaltsqualität und Herrichtung als öffentlicher Veranstaltungsraum;<br />

Aktivierung der fußläufi gen Wegeverbindung unterhalb der Treppenanlage<br />

vom Vorplatz zum Schlossgebäude; Schaffung eines Durchganges vom<br />

seitlichen Hof zum Schlosshof<br />

4. Schlosshof des Schlossgebäudes; Steigerung der Aufenthaltsqualität im<br />

Schlosshof nach Abschluss des Museumsanbaus<br />

5. Gestalterische und funktionale Neuordnung des räumlichen Bereiches<br />

zwischen Schlosshof und dem vorhandenen Rosengarten, um den<br />

„Hinterhofcharakter“ zu beseitigen<br />

6. Herrichtung eines „Pleasureground“<br />

In englischen Landschaftsgärten kennt man die Dreiteilung in Blumengarten,<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 30<br />

naturnahen Park und Pleasureground. Letzterer gilt als „erweiterte<br />

Wohnung“ in den Sommermonaten und ist dem Hauptgebäude räumlich<br />

unmittelbar zugeordnet. Der Pleasureground ist meistens vom eigentlichen<br />

Landschaftspark durch eine Mauer- und Gitterkonstruktion getrennt und<br />

nur über abschließbare Toranlagen zugänglich. Insofern kann man den<br />

Pleasureground nach heutigen Maßstäben als Terrassenbereich und privaten<br />

Rückzugsraum defi nieren. Der Pleasureground diente dem Adel als Refugium<br />

für schöngeistige Beschäftigungen: Musik, Tanz, literarische Lesungen,<br />

Theateraufführungen, Gesellschaftsspiele und kulinarische Freuden.


Konzeptidee „Pleasureground“:<br />

Der Pleasureground ist eindeutig zugehörig zum Schlossgebäude und<br />

defi niert sich räumlich über die Abfolge Werkstatt, seitlicher Hof, Schlosshof<br />

und Pleasureground. Er beinhaltet die Stilelemente des aktuell rudimentär<br />

vorhandenen Rosengartens (Rosarium) und dient ansonsten der <strong>Stadt</strong> <strong>Moers</strong><br />

beziehungsweise gegebenenfalls gegen Entgelt den kommerziellen Anbietern<br />

als (abschließbarer) räumlicher Bereich zur Durchführung von „höfi schen,<br />

schöngeistigen“ Veranstaltungen (gehobene Gastronomie, qualitative Kultur,<br />

et cetera).<br />

Kulturinsel Nepix Kull<br />

Eine Ergänzung könnte der Zentrale Kulturplatz <strong>Moers</strong> über die Realisierung<br />

einer Kulturinsel im Bereich Nepix Kull erfahren. Der südliche Bauabschnitt<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 31<br />

zur Umgestaltung und Erweiterung der historischen Grabenanlage wird<br />

im Resultat eine wasserumschlossene Insel hervorbringen, die frei ist von<br />

Publikumsverkehr. Die Insel selbst ist eine ebene Rasenfl äche mit wenigen<br />

markanten Einzelbäumen. Die Planung beinhaltet die Realisierung eines neuen<br />

wassergebundenen Weges am Böschungsfuß der Wallanlage unmittelbar<br />

am neuen Grabenverlauf. Insofern ergibt sich ein halbkreisförmiger Weg<br />

unmittelbar am neuen Wasserlauf mit unverstelltem Blick auf die Insel.<br />

Analog befi ndet sich auf einer erhöhten Ebene auf der Wallanlage parallel<br />

ein halbkreisförmiger wassergebundener Weg. Diese halbkreisförmig<br />

angeordneten Wege auf zwei Höhenebenen könnten als Aufstellfl äche<br />

(gegebenenfalls mit Bestuhlung) für ein Publikum bei Veranstaltungen auf<br />

der Kulturinsel fungieren. Die Insel ist aufgrund der freien Sichtbeziehungen<br />

ebenfalls prädestiniert für zum Beispiel temporäre Ausstellungen von<br />

größeren Kunstobjekten.


Handlungsfeld Verkehr<br />

Lebendige <strong>Innenstadt</strong> setzt gute Erreichbarkeit voraus<br />

Die Sicherstellung der Erreichbarkeit der <strong>Innenstadt</strong> <strong>Moers</strong> ist eine zwingende<br />

Voraussetzung für ein attraktives, vitales und funktionsfähiges <strong>Stadt</strong>zentrum.<br />

Um die Stärkung des Altstadtbereiches hinsichtlich Einzelhandel, Freizeit,<br />

Wohnen und Kultur zu erreichen, muss die Zugänglichkeit für alle<br />

Nutzergruppen, d.h. auch für alle Verkehrsarten (Fuß- und Radverkehr, ÖPNV,<br />

MIV) gewährleistet werden. Die Erreichbarkeit der <strong>Innenstadt</strong> ist daher in<br />

einem engen Zusammenhang mit folgenden verkehrlichen Zielen zu sehen:<br />

– Erhöhung der Aufenthaltsqualität von Straßenräumen<br />

– Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Umweltqualität<br />

– Bessere Integration der notwendigen Verkehrsfl ächen in das Straßenumfeld<br />

– maßvolle Förderung des ÖPNV<br />

– bessere Verknüpfung mit dem ÖPNV mit den anderen Verkehrsarten<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 32<br />

Unterteilt auf die jeweiligen Verkehrsarten, unterliegt das <strong>moersKonzept</strong> |<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt den folgend aufgelisteten Zielsetzungen, die aus dem<br />

beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan hergeleitet worden sind:<br />

Geh- und Radverkehr, behindertengerechte <strong>Innenstadt</strong><br />

– Erweiterung des fußgängerfreundlichen Bereiches <strong>Innenstadt</strong><br />

– Sicherstellung einer möglichst hohen Durchlässigkeit für den Fuß- und<br />

Radverkehr<br />

– Aufbau ausreichender und benutzungsfreundlicher Abstellanlagen an<br />

ausgewählten Zielpunkten des Radverkehrs<br />

– Ergänzung der Straßenmöblierung für Fußgänger<br />

– Wegweisung innerstädtischer Zielorte (zum Beispiel Schloss, Bürgerservice)<br />

– Nutzbarkeit der Wegeverbindungen für Seh- und Gehbehinderte ohne<br />

unzumutbare Umwege und Bemühungen<br />

ÖPNV<br />

– Beibehaltung eines zentralen Umsteigepunktes im Bereich „Neuer Wall“ in<br />

fußläufi ger Verbindung zur zentralen Altstadt<br />

– Schaffung zentraler Haltepunkte an publikumsintensiven Standorten (zum<br />

Beispiel Rathaus, Augustastraße)<br />

Motorisierter Individual- und Lieferverkehr<br />

– Bündelung quartiersfremder Durchgangsverkehre<br />

– Entlastung der erweiterten <strong>Innenstadt</strong> vom Durchgangsverkehr<br />

– Gewährleistung der Erreichbarkeit <strong>Innenstadt</strong> für Bewohner /<br />

Gewerbetreibende / Besucher<br />

– zeitliche Bündelung des Lieferverkehrs innerhalb der Fußgängerzone


Ruhender Verkehr<br />

– Mindestens Erhalt des derzeitigen Parkraumangebotes<br />

– Verlagerung Parkraumangebot an zentrale Punkte in fußläufi ger Verbindung<br />

rund um die <strong>Innenstadt</strong><br />

– Fortschreibung des Parkleitsystems<br />

– Im Bereich Parkdeck bis Kautzstraße ist die Erweiterung des<br />

Parkplatzangebotes ober- beziehungsweise unterirdisch vorgesehen<br />

Innerhalb der zur Verfügung stehenden Flächen müssen die teilweise<br />

konträren Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten gegeneinander<br />

abgewogen werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei auf die<br />

Funktionsfähigkeit von Verkehrsabläufen gerichtet. Die im Folgenden<br />

aufgezeigten Veränderungsbereiche sind nicht voneinander losgelöst zu<br />

betrachten, sie bedingen beziehungsweise ergänzen einander. Zudem sind<br />

Auswirkungen auf den gesamten Bereich der zentralen Altstadt, zum Beispiel<br />

bezüglich der Parkfl ächenverfügbarkeit für Bewohner und Gewerbetreibende<br />

und des Umfeldes durch die veränderten Einzugsbereiche von Haltestellen des<br />

ÖPNV im Zuge der Umlegung von Linienwegen, zu beachten.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 33<br />

Fließender Verkehr<br />

Um die <strong>Innenstadt</strong> vom Durchgangsverkehr zu entlasten, soll die Umfahrung<br />

der <strong>Innenstadt</strong> verbessert werden. Neben einer technischen Verbesserung<br />

zum Beispiel im Bereich Klever Straße / Essenberger Straße / Homberger<br />

Straße (auch ausgelöst durch die Sperrung „Neuer Wall“) soll dazu auch<br />

der neue Kreuzungsbereich Baerler Straße / Mühlenstraße einen wichtigen<br />

Beitrag leisten. Ebenfalls wird diese Absicht unterstützt durch die Einrichtung<br />

eines Kreisverkehr an der Trotzburg, der eine reduzierte Erschließung des<br />

Neuen Walls ermöglicht und gleichzeitig dem ÖPNV als Wendemöglichkeit<br />

dient.<br />

Fortschreibung des Wegeleitsystems.<br />

Prüfung einer Untertunnelung des Kreuzungsbereiches Xantener<br />

Straße / Klever Straße.


ÖPNV und Fußgänger<br />

Homberger Straße<br />

Zukünftig wird die Homberger Straße durch die Herausnahme des Busverkehrs<br />

in ihrer Funktion als Fußgängerzone verstärkt. Die Linienführung der Busse soll<br />

danach über den Neuen Wall – Uerdinger Straße – Augustastraße und über<br />

die Wilhelm-Schroeder-Straße erfolgen. Die Befahrbarkeit für Radfahrer wird<br />

gewährleistet.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 34<br />

Neuer Wall<br />

Die Trennwirkung des Neuen Walls wird durch die Sperrung des Teilbereiches<br />

am Königlichen Hof für den motorisierten Individualverkehr vermindert. Dieser<br />

wird aus nördlicher Richtung bis Dr.-Hermann-Bähr-Straße beziehungsweise<br />

aus südlicher Richtung bis Haagstraße weiterhin zugelassen, um sowohl<br />

die Erreichbarkeit der bestehenden und zukünftigen Parkhäuser als auch<br />

Lieferverkehre zu gewährleisten. Ein zentraler Umsteigepunkt wird im<br />

dazwischen liegenden Bereich angesiedelt.<br />

Die Herausnahme des Busverkehrs aus der Homberger Straße kann erfolgen,<br />

wenn der Neue Wall im Bereich des Königlichen Hofes für den motorisierten<br />

Individualverkehr gesperrt wird.<br />

Diese Maßnahmen gehen einher mit der Umgestaltung der Trotzburgkreuzung<br />

zum Kreisverkehrsplatz, der Verlegung des zentralen Umsteigepunktes<br />

sowie der Ertüchtigung der Verkehrsachse Klever Straße / Xantener Straße<br />

(schnellere Abwicklung des Durchgangsverkehrs).


Ruhender Verkehr<br />

Neuer Wall<br />

Im Bereich Parkdeck bis Kautzstraße ist die Erweiterung des Parkplatzangebotes<br />

ober- beziehungsweise unterirdisch vorgesehen. Die in der<br />

unmittelbaren <strong>Innenstadt</strong> wegfallenden Parkplätze werden hier ersetzt.<br />

Kautzstraße / Königlicher Hof<br />

Die bestehenden Parkplätze werden erhalten und durch den Ersatz des<br />

vorhandenen Parkhauses erweitert. Ebenfalls erfolgt eine Ergänzung<br />

zusammen mit dem hier geplanten Einzelhandel.<br />

Nordring / Mühlenstraße<br />

Eine zukünftige Bebauung des Parkplatzes Mühlenstraße macht die Errichtung<br />

eines Parkhauses zur Beibehaltung beziehungsweise Aufstockung der<br />

Kapazitäten notwendig. Auf die fußläufi ge Anbindung über die Wall- und<br />

Grabenanlage hinweg ist besonderes Augenmerk zu richten.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 35


Umsetzungsstrategien<br />

Zur Umsetzung von Einzelmaßnahmen aus dem <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong><br />

innenstadt bedarf es folgender Strategien:<br />

– Trotz oder gerade wegen der Langfristigkeit des <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong><br />

innenstadt sollten diverse Einzelmaßnahmen als Signalwirkung mit<br />

Multiplikatoreneffekt sofort in Angriff genommen werden. Die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Moers</strong> wird hierbei eine Vorbildfunktion einnehmen (zum Beispiel Bereich<br />

Königlicher Hof).<br />

– Das <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt soll als zentrales Strategiedokument<br />

Wirkung entfalten. Dabei kommt der Kommunikation,<br />

insbesondere mit der Politik, mit Interessenvertretern, mit der Wirtschaft<br />

und allgemein mit der Öffentlichkeit eine zentrale Bedeutung zu.<br />

– Die im <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt formulierten Einzelmaßnahmen<br />

sind in Detailplänen zu konkretisieren und inhaltlich zu<br />

vertiefen.<br />

– Im Sinne eines Zukunftsmonitorings ist es notwendig, sich in vier<br />

bis sechs Jahren erneut mit dem Umfeld und den sich verändernden<br />

Rahmenbedingungen auseinander zusetzen. Der angetroffenen Situation<br />

wird vorgeben, unter welchem Blickwinkel strategische Anpassungen<br />

vorzunehmen sind.<br />

– Die Umsetzung des <strong>moersKonzept</strong> | <strong>masterplan</strong> innenstadt wird durch einen<br />

Projektmanager ständig begleitet und koordiniert.<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 36


ebauung<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 37<br />

Neue Bebauung<br />

Nutzungsänderung<br />

Alternative Bebauung � oder �<br />

Bebauung in Planung<br />

beziehungsweise Umsetzung<br />

Mögliche Bebauung<br />

Durchgang<br />

Fußgängerzone


freiraum und grün<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 38<br />

Plätze<br />

Wegebeziehungen<br />

Grüne Bänder<br />

Wallbereich mit<br />

Handlungsbedarf<br />

Tor<br />

Blickachse Park<br />

Solitärobjekt<br />

Fußgängerzone


verkehr<br />

<strong>masterplan</strong> innenstadt 39<br />

<strong>Innenstadt</strong>umfahrung<br />

<strong>Innenstadt</strong>umfahrung Planung<br />

Wichtige innerstädtische Straßen<br />

Parkbereich<br />

Möglicher Parkbereich<br />

Parkhäuser (Neu- / Umbau)<br />

Bus-Linienführung<br />

Zentrale Bushaltestelle<br />

Bahnhaltestelle<br />

Fußgängerzone<br />

Grafschafter Rad- und Wanderweg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!