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Einladung zum Dreikönigstreffen mit der Seniorenschaft - Münstertal

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Donnerstag, den 05. Januar 2012<br />

- Familien <strong>mit</strong> mindestens drei kin<strong>der</strong>geldberechtigenden<br />

Kin<strong>der</strong>n, die <strong>mit</strong> ihren<br />

Eltern in häuslicher Gemeinschaft<br />

leben;<br />

- Familien <strong>mit</strong> nur einem Elternteil, die <strong>mit</strong><br />

mindestens einem kin<strong>der</strong>geldberechtigenden<br />

Kind in häuslicher Gemeinschaft<br />

leben;<br />

Konrad Ruh: Das <strong>Münstertal</strong><br />

in den ersten Nachkriegsjahren<br />

(13)<br />

Die kirchlichen Vereinigungen tragen wesentlich<br />

<strong>zum</strong> kulturellen Leben <strong>der</strong> beiden<br />

Gemeinden bei<br />

Im Gegensatz zu politischen Vereinigungen<br />

und „weltlichen“ Vereinen durften die kirchlichen<br />

Organisationen (z. B. <strong>der</strong> Kirchenchor)<br />

ab Mai 1945 ihre Arbeit ohne Unterbrechung<br />

fortsetzen. Soweit sie währen <strong>der</strong> NS-Zeit<br />

verboten waren, erlaubte die französische<br />

Militärverwaltung die Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong><br />

Arbeit ohne große bürokratische Hin<strong>der</strong>nisse.<br />

So wurde bereits im Herbst 1945 die „Marianische<br />

Jungfrauen-Kongregation“ gegründet,<br />

im August 1946 <strong>der</strong> im Jahre 1933 verbotene<br />

„Katholische Jungmännerverein St.<br />

Trudpert“ (KJMV) wie<strong>der</strong> ins Leben gerufen.<br />

Dieser „Jungmännerverein“ wurde in den<br />

ersten Nachkriegsjahren zu einer <strong>der</strong> tragenden<br />

Säulen im kulturellen Leben <strong>der</strong> Pfarrgemeinde<br />

und da<strong>mit</strong> auch <strong>der</strong> beiden politischen<br />

Gemeinden. Bereits im November<br />

1946 fand unter dem neu gewählten Vorsitzenden<br />

Thomas Zimmermann im überfüllten<br />

Matheis-Saal ein Theater-Abend statt. Mit<br />

beteiligt war das von Hauptlehrer Karl Gassenmann<br />

jun. geleitete „Belchen-Orchester“.<br />

Präses Pfarrvikar Karl Siegel wies in seiner<br />

Begrüßungsansprache darauf hin, dass die<br />

katholische Jugend wie<strong>der</strong> im Aufbruch in<br />

„die gute, alte Zeit“ sei. „Sie habe das Kampfgeschrei<br />

und die Marschmusik des 3. Reiches<br />

satt und wolle über den Ruinen <strong>der</strong> Zeit<br />

wie<strong>der</strong> eine neue Kultur aufbauen.“ Diesem<br />

Ziel kam <strong>der</strong> „Jungmännerverein“ in den ersten<br />

Nachkriegsjahren in beson<strong>der</strong>em Maße<br />

nach. Er wurde zur prägenden kulturellen<br />

Kraft im <strong>Münstertal</strong>.<br />

Am Stephanstag 1946 gestalteten die jungen<br />

Männer bei<strong>der</strong> Gemeinden eine stimmungsvolle<br />

Weihnachtsfeier. Eine große<br />

Schar junger talentierter Schauspieler(-innen)<br />

führte zwei Theaterstücke auf. Durch<br />

die musikalische Mitgestaltung des „Belchen-Orchesters“<br />

erhielt die Feier den Charakter<br />

einer wertvollen kulturellen Veranstaltung.<br />

Pfarrer Wilhelm Rin<strong>der</strong>le freute sich,<br />

dass die christliche Weihnacht wie<strong>der</strong> nach<br />

alter Sitte begangen werden konnte. Die<br />

NSDAP habe die Bedeutung <strong>der</strong> Geburt<br />

Christi <strong>mit</strong> nordischem Götterglauben verpanscht<br />

und versucht, dem höchsten Fest<br />

<strong>der</strong> Christenheit ein neu-heidnisches Gepräge<br />

zu geben.<br />

- Familien <strong>mit</strong> einem kin<strong>der</strong>geldberechtigenden<br />

schwer behin<strong>der</strong>ten Kind <strong>mit</strong><br />

mindestens 50 % Erwerbsmin<strong>der</strong>ung;<br />

- Familien, die Hartz IV- bzw. kin<strong>der</strong>zuschlagsberechtigt<br />

sind, die <strong>mit</strong> ein o<strong>der</strong><br />

zwei kin<strong>der</strong>geldberechtigenden Kin<strong>der</strong>n<br />

in häuslicher Gemeinschaft leben.<br />

Mit diesem Familienpass und <strong>der</strong> Gutscheinkarte<br />

2012 können staatliche Schlösser,<br />

Gärten und Museen, sowie verschiedene<br />

In regelmäßiger Folge führte <strong>der</strong> „Katholische<br />

Jungmännerverein“ -meist gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> dem „Belchen-Orchester“ Theater- und<br />

Heimatabende, Hebelfeiern und Weihnachtsfeiern<br />

durch und bereicherte viele<br />

kirchliche Feste <strong>mit</strong> gehaltvollen Theaterabenden.<br />

Ein unvergessener Höhepunkt war<br />

die Aufführung von Cal<strong>der</strong>ons „Welt-Theater“<br />

im Jahre 1950.<br />

Diese Veranstaltungen –so beschreiben es<br />

die damaligen Mitbürger- brachten viel Freude<br />

in das Düster <strong>der</strong> Nachkriegs-Gegenwart.<br />

Die Menschen wollten das unsagbare Leid<br />

vergessen und hungerten nach dem Elend,<br />

das <strong>der</strong> Krieg und die NS-Diktatur hinterlassen<br />

hatte, nach freudigen und entspannenden<br />

Momenten.<br />

Pfarrer Wilhelm Rin<strong>der</strong>le interveniert bei<br />

Fastnachtsveranstaltungen<br />

Bereits im Februar 1947 -also 14 Monate<br />

nach Kriegsende- fanden die ersten Fastnachtsveranstaltungen<br />

im <strong>Münstertal</strong> statt.<br />

Auch <strong>der</strong> „Jungmännerverein“ führte einen<br />

„Bunten Abend“ im überfüllten „Saalbau Matheis“<br />

durch. Schwänke, Lie<strong>der</strong>, Musik und<br />

Tanz brachten <strong>der</strong> jüngeren Generation frohe<br />

Ablenkung in immer noch schwerer Zeit.<br />

Auch die übrigen Vereine des Tales führten<br />

ihre eigenen Fastnachtsveranstaltungen<br />

durch. Pfarrer Wilhelm Rin<strong>der</strong>le beobachtete<br />

dies <strong>mit</strong> einer gewissen Sorge. Seiner Meinung<br />

nach wurde bei den „weltlichen“ Vereinen<br />

-im Gegensatz <strong>zum</strong> „Bunten Abend“ des<br />

Jungmännervereins- „das Tanzbein über<br />

Gebühr bis in den tiefen Morgen geschwungen“.<br />

„Gemessen am Leid <strong>der</strong> Zeit“ -so Pfarrer<br />

Rin<strong>der</strong>le- „hätte man sich mehr Zurückhaltung<br />

im Fastnachtsbetrieb auferlegen<br />

sollen.“ Doch sein Appell hatte keine nachhaltigen<br />

Auswirkungen auf die nächste Fastnacht.<br />

Das Jahr 1948 brachte vielmehr eine<br />

Vielzahl weiterer närrischer Veranstaltungen.<br />

Pfarrer Rin<strong>der</strong>le sah sich gezwungen,<br />

von <strong>der</strong> sonntäglichen Kanzel aus gegen die<br />

Auswüchse bei den Veranstaltungen <strong>der</strong><br />

„weltlichen“ Vereine Stellung zu beziehen. Er<br />

versuchte wenigstens bei den kirchlichen<br />

Vereinen den Rahmen des Zulässigen einzuhalten.<br />

Die Fastnachtsveranstaltungen<br />

des „Jungmännervereins“ waren „frohe und<br />

heitere Unterhaltungsabende <strong>mit</strong> Lichtbil<strong>der</strong>n,<br />

Volkslie<strong>der</strong>n und humoristischen Einlagen.“<br />

Alle Veranstaltungen des „KJMV“ endeten<br />

auf Wunsch von Pfarrer Rin<strong>der</strong>le<br />

Punkt 24 Uhr.<br />

6<br />

Einrichtungen des Landes kostenfrei bzw. zu<br />

einem ermäßigten Eintritt besucht werden.<br />

Den entsprechenden Familienpass, Gutscheinkarte<br />

2012, sowie einen Flyer <strong>zum</strong> Baden-Württemberg-Ticket<br />

<strong>der</strong> Bahn sind beim<br />

Bürgermeisteramt, Bürgerbüro (Zimmer 5),<br />

erhältlich.<br />

Das „Belchen-Orchester“ bietet musikalische<br />

Höhepunkte<br />

Eng <strong>mit</strong> dem „Jungmännerverein“ zusammen<br />

arbeitete das von Hauptlehrer Karl Gassenmann<br />

jun. geleitete Belchen-Orchester.<br />

Es war ein aus zwölf bis fünfzehn Streichern<br />

und Bläsern gebildetes Ensemble, das nicht<br />

nur bei Veranstaltungen des „KJMV“ <strong>mit</strong>wirkte,<br />

son<strong>der</strong>n jährlich auch zwei eigene Konzertabende<br />

im <strong>Münstertal</strong> und in Bad Krozingen<br />

durchführte. Alle Veranstaltungen ließen<br />

den Matheis-Saal füllen, einige Abende<br />

mussten gar wie<strong>der</strong>holt werden. Zum Hauptorchester<br />

zählten in den ersten Nachkriegsjahren<br />

unter an<strong>der</strong>en die Brü<strong>der</strong> Paul und<br />

Hermann Beckert (Klarinette/Oboe), Fritz<br />

Gutmann (Trompete), Karl Sutter und Artur<br />

Riesterer (Violine), Heinrich Pfefferle (Pauke),<br />

Heinz Pfefferle (Bassgeige) sowie die<br />

beiden pensionierten Lehrer Felix Guggenbühler<br />

(Klavier) und Karl Gassenmann sen.<br />

(Cello).<br />

Das Repertoire des Orchesters umfasste<br />

Werke bekannter Klassiker (Mozart) über<br />

Wiener Walzer (Johann Strauß) bis <strong>zum</strong> „Radetztki-Marsch.<br />

Die wöchentlich stattfindenden<br />

Proben fanden im Matheis-Saal statt.<br />

Weitere kirchliche Vereinigungen<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Pfarrgemeinde gab es neben<br />

dem „Jungmännerverein“ und <strong>der</strong> „Jungfrauenkongregation“<br />

weitere Gruppierungen.<br />

Mädchen und Buben im Alter zwischen 14<br />

und 17 Jahren waren in den „Frohschar“-Gruppen<br />

integriert. Mit dem 18. Lebensjahr<br />

wechselten sie in den „Jungmännerverein“<br />

bzw. in die „Jungfrauen-Kongregation“.<br />

Gerade die jungen Frauen beteiligten<br />

sich meist bei den kulturellen Veranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Pfarrgemeinde. Sie wirkten als<br />

Schauspielerinnen beim Theater und natürlich<br />

als Sängerinnen beim Kirchenchor <strong>mit</strong>.<br />

Daneben brachten jährliche Wallfahrten auf<br />

den Lindenberg bei St. Peter, nach Todtmoos<br />

o<strong>der</strong> nach St. Ulrich (Fußwallfahrt) Abwechslung<br />

in den Alltag. Auch Wan<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> gesellige Ausflüge wurden durchgeführt.<br />

Neben den jungen Männern und Frauen organisierten<br />

auch die (verheirateten) Frauen<br />

und Männer jährlich Wallfahrten. So nahmen<br />

an zwei aufeinan<strong>der</strong> folgenden Sonntagen<br />

des Jahres 1948 150 Untertäler und 101<br />

Obertäler Frauen an <strong>der</strong> Wallfahrt nach Todtmoos<br />

teil.<br />

Eine weitere kirchliche Vereinsgründung erfolgte<br />

am 3. August 1947 im Gasthaus

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