Fasnetfahrplan - Münstertal
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Freitag, den 17. Februar 2012<br />
dass alle bei Schlachtungen anfallenden<br />
Häute und Felle abzuliefern sind. Man war in<br />
den ersten Nachkriegsjahren froh, wenn zumindest<br />
die berufstätigen Männer richtige<br />
„Arbeitsschuhe“ hatten.<br />
Die Schuhsohlen der Kinder waren oft aus<br />
Holz. Vor allem im Winter bei Schnee- oder<br />
Eisglätte stellten diese Holzsohlen eine große<br />
(Rutsch)-Gefahr dar. Manche Eltern klebten<br />
kaputte Fahrradschläuche oder -mäntel<br />
unter das Holz, um die Rutschgefahr etwas<br />
abzumildern.<br />
Das Hauptproblem der ersten Nachkriegsjahre<br />
war das Fehlen einer schützenden und<br />
wärmenden Kleidung.<br />
Selten hatten die Schüler einen Regenschirm,<br />
einen Anorak besaßen sie nicht und<br />
so waren sie den Niederschlägen mehr oder<br />
weniger schutzlos ausgeliefert. Viele Schülerinnen<br />
und Schüler saßen oft den ganzen<br />
Unterrichtsvormittag mit feuchten Kleidern<br />
oder mit nassen Füßen im Unterricht.<br />
Ganzjährig trugen die Buben meist kurze Hosen,<br />
im Winter allerdings mit langen, meist<br />
selbst gestrickten Strümpfen. Viele Münstertäler<br />
Familien hielten sich Schafe. Diese waren<br />
nicht nur Fleisch- sondern vor allem auch<br />
Wollelieferanten.<br />
Die Mädchen trugen das ganze Jahr über<br />
Röcke und Kleider. In den Wintermonaten<br />
war ihnen eine Trainingshose unter dem<br />
Rock erlaubt.<br />
In den ersten Nachkriegsjahren gab es kaum<br />
Papier. Die heute üblichen Hefte wurden<br />
durch die „Schiefertafel“ ersetzt. Diese Tafel<br />
mit einem Holzrahmen war die einzige<br />
Schreibmöglichkeit. Sie war vorne liniert und<br />
auf der Rückseite kariert. An der Tafel hingen<br />
ein Schwamm zum Abwischen und ein Stofflappen<br />
zum Abtrocknen. Beide baumelten<br />
aus dem Schulranzen heraus.<br />
Schulspeisungen – für viele Schüler mit<br />
das Schönste an der Schule<br />
In den ersten Nachkriegsjahren war die Ernährungslage<br />
in Deutschland sehr angespannt.<br />
In Städten herrschte geradezu Hungersnot.<br />
Um einer dauernden Mangel- und<br />
Fehlernährung entgegenzuwirken, organisierten<br />
die Engländer (ab 1946) und die<br />
Amerikaner (ab 1947) in ihren Besatzungszonen<br />
für die Schulkinder die so genannten<br />
„Schulspeisungen“. Die meisten Lebensmittel<br />
kamen aus den USA und der Schweiz. In<br />
das französisch besetzte Gebiet wurden jedoch<br />
keine Nahrungsmittel geliefert, solange<br />
die Franzosen aus der von ihnen besetzten<br />
Zone Lebensmittel für den eigenen Bedarf<br />
entnahmen. Erst nachdem sich Frankreich<br />
im Jahre 1949 mit England und den USA zur<br />
„Trizone“ (der späteren BRD) zusammengeschlossen<br />
hatte, kamen auch die Schulkinder<br />
Südbadens in den Genuss der amerikanischen<br />
Nahrungsmittel, allerdings zu einem<br />
Zeitpunkt, an dem der große Hunger fast<br />
schon vorbei war. Ab Mai 1949 erhielten die<br />
Kinder der Ziegelplatz- und der Rotenbuck-Schule<br />
täglich eine warme Mahlzeit.<br />
Die USA und die Schweiz stellten die Lebensmittel<br />
kostenlos zur Verfügung, das<br />
Land übernahm die Transportkosten, die<br />
Gemeinde Untermünstertal war für die Zube-<br />
reitung verantwortlich. So kamen die<br />
Schulkinder des unteren <strong>Münstertal</strong>s an 250<br />
Tagen im Jahr zu einer Zusatzkost von ca.<br />
350 Kalorien.<br />
Soweit sie es konnten, bezahlten die Eltern<br />
10 Pfennig pro Essen. Für arme und kinderreiche<br />
Familien wurden Patenschaften organisiert.<br />
Um die Folgen einer zu einseitigen Ernährung<br />
abzumildern, stellte das Gesundheitsamt<br />
ab April 1949 den Kindern zusätzlich Lebertran<br />
zur Verfügung. Zweimal am Tag sollte<br />
ein Esslöffel dieser gelben und öligen<br />
Flüssigkeit, ein Extrakt aus der Leber von<br />
Kabeljau und Dorsch eingenommen werden.<br />
Dieser wenig wohlschmeckende Saft enthielt<br />
neben Jod (Jodmangel führte zur Kropfbildung)<br />
vor allem die Vitamine A, E und D.<br />
Die Schulmahlzeiten selbst waren so zusammengestellt,<br />
dass sie eine ausgewogene,<br />
nährstoff- und vitaminreiche Ergänzung zur<br />
überwiegend einseitigen Ernährung zu Hause<br />
darstellten.<br />
Es gab Mahlzeiten mit Hülsenfrüchten, Nahrungsmittel<br />
auf Milch- Obst- oder Gemüsebasis.<br />
Besonders beliebt bei den Kindern<br />
waren Kakao mit weißen Wecken oder eine<br />
Tafel Schokolade.<br />
Im April 1950 wurde die Schulspeisung eingestellt.<br />
Die noch vorhandenen Lebensmittelbestände<br />
(Fleischkonserven, Kakao, Rosinen,<br />
Zwetschgen, Zucker, Pudding und<br />
Schokolade) verteilte die Gemeinde in den<br />
nachfolgenden Monaten an die Flüchtlingsfamilien.<br />
Es handelte sich unter anderem<br />
noch um rund 2.000 Kilogramm Fleischkonserven,<br />
eine ebensolche Menge Kakaopulver<br />
und 6.000 kg Trockenfrüchte.<br />
In der Gemeinde Obermünstertal wurde die<br />
Schulspeisung im Einvernehmen mit den Eltern<br />
an allen vier Schulen nicht durchgeführt.<br />
St. Nikolaus kommt mit zwei „Knecht<br />
Ruprechten“ in die Schulen.<br />
Schon in den ersten Nachkriegsjahren besuchte<br />
St. Nikolaus alle Schulen des <strong>Münstertal</strong>s.<br />
Dieser Besuch wurde weit über ein<br />
Jahrzehnt zu einer lieb gewordenen Tradition.<br />
Manche Kinder sahen diesem Besuch<br />
mit einem lachenden und einem weinenden<br />
Auge entgegen.<br />
Manche Lehrkräfte hatten dem Nikolaus im<br />
Klassenzimmer einen würdigen Thron errichtet.<br />
In seinem großen Merkbuch hatte der<br />
gütige Mann alle Untugenden und Streiche<br />
-vor allem der Buben- vermerkt. Jedes Kind<br />
trat einzeln hervor und nahm Lob oder Tadel<br />
entgegen. Sehr oft musste Knecht Ruprecht<br />
mit der Rute nachhelfen. In den Jahren nach<br />
1948 muss die Zahl der zu tadelnden Kinder<br />
erheblich zugenommen haben. Den Schulakten<br />
ist zu entnehmen, dass zeitweise zwei<br />
„Knecht Ruprechte“ den Hl. Nikolaus in die<br />
Schulen begleitet haben.<br />
Versöhnlich stimmte alle Kinder, dass sie<br />
nach einem gemeinsamen Nikolauslied einen<br />
„Klausmann“ und ein Täfelchen Schokolade<br />
in Empfang nehmen durften.<br />
In der nächsten Woche: Heimatvertriebene<br />
suchen eine neue Heimat<br />
6<br />
Im Tauschring sind alle Zeitstunden gleich<br />
viel wert, egal was angeboten wird: Umzugshilfe,<br />
Frühjahrsputz, Babysitting, Kuchen backen,<br />
kleine Fahrdienste...<br />
Infos über den Tauschring erhalten Sie unter<br />
07636 791548 oder auch im Internet:<br />
www.tauschring-muenstertal.de.<br />
Weide- und Landschaftspflegezweckverband<br />
Südschwarzwald (WLPV)<br />
Der WLPV beabsichtigt in Zuge der Auflösung<br />
die Veräußerung folgender Maschinen und Geräte:<br />
1 Mulag Mähraupe RM 70, Baujahr 1999<br />
1 Mulag Mähraupe RM 70, Baujahr 2003<br />
1 Pfosten Schälmaschine, Baujahr 1993<br />
1 Schälmaschine mit Zubehör, Baujahr 2005<br />
(Posch Schälmaschine 500 inkl. Zubehör)<br />
1 Sachs Dolmar Motorsäge PS 6400, Baujahr<br />
2002 (Schwert 45 cm, 3,5 KW)<br />
1 Baukreissäge W BS 502, Baujahr 1996<br />
1 Unimog U 1200, Baujahr 10/1985, 125 PS<br />
1 Maschinentransportanhänger (Tieflader),<br />
Baujahr 6/1997 (Fabrikat: Hirth)<br />
Die Maschinen und Geräte können am Samstag,<br />
den 03. März 2012 in der Zeit von 9.30 bis<br />
11.30 Uhr in Utzenfeld, Niedermatt 6 besichtigt<br />
werden. Kaufinteressenten können bis Donnerstag,<br />
den 08. März 2012, 16.00 Uhr ein Angebot<br />
abgeben. Das Angebot ist mit dem Vermerk<br />
„Angebot Maschinen und Geräte“ an den<br />
WLPV, z. Hd. Herrn Glaisner, Talstraße 22,<br />
79677 Schönau zu richten. Der Verkauf erfolgt<br />
an den Meistbietenden.<br />
Für evtl. Fragen stehen Herr Glaisner,<br />
Tel. 07673 8204-41 oder Herr Stähle,<br />
Tel. 07673 8204-47 zur Verfügung.<br />
HOCHBURGER<br />
GRÜNLAND-NACHMITTAG<br />
am Donnerstag, 01. März 2012 von 14.00 –<br />
17.00 Uhr im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum<br />
Emmendingen-Hochburg.<br />
Thema:<br />
„Wirtschaftliche Milchproduktion“<br />
Programm:<br />
1. Betriebszweigabrechnungen „unter der<br />
Lupe“, Herbert Pohlmann<br />
2. Pause<br />
3. „Kostengünstige Grünlandnutzung mit<br />
Weide im Schwarzwald“, Prof. Peter<br />
Kunz, Schweiz, Zollikofen<br />
4. Aussprache<br />
5. Schluss<br />
Moderation: Klaus Weber