Schaubergwerk TEUFELSGRUND - Münstertal
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Freitag, den 30. März 2012<br />
schneereichen Wintermonaten. Die mangelhafte<br />
Kleidung und das schlechte Schuhwerk<br />
ließen den rund fünfstündigen Kirchgang<br />
sowohl für Kinder wie für ältere Menschen<br />
oft zu einer regelrechten Tortur<br />
werden.<br />
So war es durchaus verständlich, dass die<br />
Stohrener Gläubigen schon in den Kriegsund<br />
Vorkriegsjahren an „normalen“ Sonntagen<br />
den rund einstündigen Kirchgang nach<br />
Hofsgrund dem weitaus längeren Weg nach<br />
St. Trudpert vorzogen. Sie fanden dabei<br />
durchaus Verständnis bei den jeweiligen<br />
Pfarrern von St. Trudpert.<br />
Im Jahre 1946 zog man im Pfarrhaus St.<br />
Trudpert sogar die Möglichkeit einer „Umpfarrung“<br />
der Rotte Stohren nach Hofsgrund<br />
in Betracht. Diesen Vorschlag machte die auf<br />
dem Stohren tätige Lehrerin Frau Agathe<br />
Steck im Auftrag ihrer Stohrener Mitbürger<br />
den Geistlichen von St. Trudpert und fand<br />
dafür Zustimmung. Würden die Stohrener<br />
Christen seelsorgerisch von Hofsgrund aus<br />
betreut, hätten er und sein Vikar -so Pfarrer<br />
Rinderle- im restlichen <strong>Münstertal</strong> immer<br />
noch genügend zu tun. Doch dem Vorschlag<br />
einer „Umpfarrung“ stimmte das Erzbischöfliche<br />
Ordinariat nicht zu. Die Kirchenbehörde<br />
legte Wert darauf, dass die Grenzen der politischen<br />
und der kirchlichen<br />
Verwaltungseinheiten sich decken.<br />
Bis in die 1950er-Jahre wurden in der 1892<br />
von der „Gießhübel-Familie“ Franz zur Ehre<br />
der Gottesmutter errichteten Privatkapelle<br />
immer wieder Gottesdienste gefeiert.<br />
Nur noch zwei Gottesdienste am Sonntag<br />
Bis 1947 fanden in der Pfarrkirche jeden<br />
Sonntag drei Hl. Messen statt. Um 6.30 Uhr<br />
die Frühmesse, um 8.00 Uhr eine Bet-Singmesse<br />
(die beliebteste Messe) und um 9.30<br />
Uhr das Amt mit anschließender „Christenlehre“<br />
(für Mädchen und Buben - im Wechsel<br />
getrennt).<br />
Ab dem Jahre 1947 verringerte sich die Anzahl<br />
der sonntäglichen Messfeiern. Als<br />
Gründe nannte Pfarrer Rinderle einerseits<br />
das Weggehen von Vikar Siegel, andererseits<br />
„der in letzter Zeit sehr schlechte Besuch<br />
des Amtes“. Der Sonntag begann von<br />
nun an um 7.00 Uhr mit der „Frühmesse mit<br />
Gesang“ und wurde um 9.30 Uhr mit dem jeden<br />
Sonntag zelebrierten und stets vom Kirchenchor<br />
mitgestalteten Amt fortgeführt.<br />
Gedenkgottesdienste<br />
auf dem Heubronner Eck<br />
Die im Jahre 1947 auf dem Heubronner Eck<br />
zum Gedenken an den ermordeten Pfarrer<br />
Willibald Strohmeyer errichtete Kapelle<br />
weihte Erzbischof Dr. Conrad Gröber „Zu Ehren<br />
der sieben Schmerzen Mariä“ ein. Anlässlich<br />
des Patroziniums der Kapelle -es ist<br />
der 15. September- fanden in den ersten<br />
Nachkriegsjahren Wallfahrtsgottesdienste<br />
statt. Im Jahre 1947 zelebrierte der aus dem<br />
<strong>Münstertal</strong> stammende Jesuitenpater Paul<br />
Riesterer (ein Bruder des Bürgermeisters<br />
Franz Anton Riesterer) den Gottesdienst.<br />
Leider konnten die Gottesdienstteilnehmer<br />
vor 1949 noch nicht im Gasthaus „Haldenhof“<br />
einkehren. Das Gasthaus war durch den<br />
Widerstand der SS gegenüber den angreifenden<br />
französischen Truppen im Jahre<br />
1945 abgebrannt und wurde erst 1949<br />
wieder eröffnet.<br />
Auch die „Vereinigung der Verfolgten des<br />
Nazi-Regimes“ hielten regelmäßig Gedenkfeiern<br />
bei der „Strohmeyer-Kapelle ab.<br />
Das Kloster St. Trudpert richtet ein<br />
Altersheim ein.<br />
Ihr bisheriges Noviziatsgebäude hatten die<br />
„Josefs-Schwestern“ nach der „Entweihung“<br />
durch die „SS-Kommandozentrale“ nach<br />
dem Krieg bereits Flüchtlingskindern und<br />
Bombengeschädigten der Stadt Freiburg zur<br />
Verfügung gestellt. Im Jahre 1948/49 bauten<br />
es die Schwestern völlig um (Zentralheizung/<br />
Ein- und Zweibettzimmer) und eröffneten darin<br />
ein erstes Altersheim. Zunächst war es in<br />
erster Linie als Entlastung für die Freiburger<br />
„Senioren“ gedacht. Denn außer der im Außenbereich<br />
der Stadt gelegenen „Kartaus“<br />
waren alle Freiburger Altersheime dem Bombenhagel<br />
von 1944 zum Opfer gefallen. Am<br />
Weiheakt am „Weißen Sonntag“ 1949 waren<br />
deshalb auch Freiburgs Oberbürgermeister<br />
Dr. Hoffmann, Landrat Dr. Allgaier sowie<br />
weitere hohe Würdenträger des Caritas-Verbandes<br />
und weiterer Wohlfahrtsverbände<br />
anwesend. Erzbischof Dr. Wendelin Rauch<br />
nahm persönlich die Weihe vor. Den Weiheakt<br />
bereicherte der Schwesternchor mit<br />
mehrstimmigen Liedern. Superior Friedrich<br />
Gnädinger dankte der Stadt Freiburg und der<br />
Kirchenbehörde für die gewährte finanzielle<br />
Unterstützung.<br />
Nächste Woche: Verkehrssituation im<br />
<strong>Münstertal</strong> nach 1945<br />
Die Menschen vom Tauschring freuen sich<br />
auf neue Mitglieder, um noch aktiver Zeit und<br />
Talente tauschen zu können, z.B. eine Stunde<br />
Mathenachhilfe gegen eine Stunde Osterkränze<br />
basteln.<br />
Infos über den Tauschring erhalten Sie unter<br />
07636 791548 oder auch im Internet:<br />
www.tauschring-muenstertal.de.<br />
Anmeldung von Jungvieh<br />
Wir weisen darauf hin, dass Landwirte, die<br />
beabsichtigen, auch in diesem Jahr wieder<br />
Jungvieh auf unsere öffentlichen Jungviehweiden<br />
aufzutreiben, diese Tiere bis spätestens<br />
Freitag, den 30. März 2012<br />
8<br />
beim Bürgermeisteramt, Landwirtschaftsverwaltung,<br />
anzumelden haben.<br />
Bitte beachten:<br />
Bei der Anmeldung ist sowohl die Ohrmarken-Nummer<br />
sowie das Geburtsdatum<br />
des entsprechenden Tieres anzugeben.<br />
Entsprechende Meldeformulare können<br />
bei der Landwirtschaftsverwaltung abgeholt/<br />
angefordert werden.<br />
Auch in diesem Jahr dürfen nur Tiere aufgetrieben<br />
werden, bei denen eine Wurmkur<br />
durchgeführt wurde. Welche Behandlungsart<br />
dabei angewandt wird, spielt keine Rolle.<br />
Die entsprechende Bescheinigung ist beim<br />
Weideauftrieb vorzulegen.<br />
Grundsätzlich dürfen nur Tiere aufgetrieben<br />
werden, die aus anerkannten BHV-1 (IBR)<br />
freien Betrieben stammen. Das Veterinäramt<br />
empfiehlt jedoch, dass alle aufzutreibenden<br />
Tiere einer zusätzlichen Blutuntersuchung<br />
auf BHV-1 ca. 10-20 Tage vor Auftrieb<br />
unterzogen werden.<br />
Unter der Rufnummer 0761 2187-4713 (Veterinäramt<br />
Brsg-Hochschwarzwald) erhalten<br />
die Betriebe Auskunft, ob ihr Bestand<br />
aktuell tatsächlich als BHV1-frei anerkannt<br />
ist.<br />
Impfung gegen Blauzungenkrankheit<br />
Die Blauzungenimpfung ist im Jahr 2012 ein<br />
freiwilliges Impfverfahren. Der Blauzungenvirus<br />
Serotyp 8 ist weiterhin in Wildtierpopulationen<br />
nachweisbar. Das MLR rät deshalb<br />
weiterhin alle empfänglichen Tierarten vor<br />
der Blauzungenkrankheit zu impfen.<br />
Der Impfstoff für Rinder und Schafe wird<br />
auch im Jahr 2012 von der Tierseuchenkasse<br />
Baden-Württemberg bezahlt. Die Impfgebühren<br />
hat der Tierhalter zu bezahlen.<br />
Für die aufzutreibenden Tiere werden wir<br />
keine Impflicht verlangen. Es steht jedem<br />
Tierhalter frei seine Tiere impfen zu lassen.<br />
Weidegewohnheit der Tiere:<br />
Wir müssen auch dieses Jahr wieder darauf<br />
hinweisen, dass nur Tiere die weidegewohnt<br />
sind zum Auftrieb gebracht werden.<br />
Um Unruhe in den Herden und Schäden<br />
an den Zaunanlagen zu vermeiden,<br />
werden wir uns vorbehalten nicht weidegewohnte<br />
Tiere abzulehnen.<br />
Anforderungen hinsichtlich BVD/MD<br />
Seit dem 01.01.2011 wird BVD amtlich bekämpft.<br />
Grundsätzliche dürfen nur Rinder auf eine<br />
Gemeinschaftsweide oder sonstige Standorte<br />
mit Kontakt zu Rindern aus anderen Beständen<br />
aufgetrieben werden, soweit sie<br />
BVDV-unverdächtig sind und von einem<br />
Nachweis in schriftlicher oder elektronischer<br />
Form über die BVDV-Unverdächtigkeit des<br />
jeweiligen Rindes vorhanden sind.