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Der Weg der Wolle - Schule auf dem Bauernhof

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<strong>Der</strong> WEg deR <strong>Wolle</strong>Die Verarbeitung <strong>der</strong> <strong>Wolle</strong>waschen, färben, kardieren, spinnen, weben, filzenWir unterscheiden zwischen industrieller und handwerklicherWollverarbeitung. Nachstehend beschreiben wir den handwerklichen Teil.Waschen• Die frisch geschorene <strong>Wolle</strong> sieht wieeine weiche Wolke aus.• Zu Beginn muss man das Stroh und Heu,den Mist und die Erde entfernen. Dassortierte Vlies in einem grossen Botticheinige Stunden mit Wasser einweichen.<strong>Wolle</strong> heraus nehmen und das Wassermit lauwarmem Seifenwasser (neutraleSeife) ersetzen, <strong>Wolle</strong> wie<strong>der</strong> hineingeben.• Nach ca. 30 Minuten <strong>Wolle</strong> vorsichtigdurchdrücken (nicht reiben, da sie sonstverfilzt), in grosse Zwiebelsäcke füllenund ausschleu<strong>der</strong>n.• <strong>Wolle</strong> kalt werden lassen und in klaremWasser spülen bis keine Seife mehr in <strong>der</strong><strong>Wolle</strong> ist. Beim letzten Spülgang kannein Schuss Essig beigegeben werden.<strong>Wolle</strong> luftig und im Schatten trocknenlassen.KardierenDas Kardieren <strong>der</strong> <strong>Wolle</strong> erleichtert dieWeiterverarbeitung. Dadurch wird sie<strong>auf</strong> gelockert und die kreuz- und querliegendenFasern werden in eine Richtunggekämmt. Dieser Arbeitsschritt ist für dasanschliessende Spinnen notwendig. Einekleine Menge <strong>Wolle</strong> kardiert man mitHandkarden – das sind zwei Holzbrettermit vielen Metallnadeln. Man hält dieeine Karde in <strong>der</strong> Hand, legt ein kleinesWollbüschel dar<strong>auf</strong> und zieht dann mit <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Karde die <strong>Wolle</strong> immer in die gleicheRichtung. Nach 4 – 5 Zügen die <strong>Wolle</strong>wenden und in die an<strong>der</strong>e Richtung ziehen.HandkardenFür grössere Mengen gibt es Kardiermaschinenmit Walzen. In <strong>der</strong> Industriehaben diese Walzen einen sehr grossenDurchmesser.FärbenDie <strong>Wolle</strong> wird erst nach <strong>dem</strong> Waschengefärbt, da Schweisswolle die Farbe schlechtannimmt. Farben werden aus Pflanzen,Tieren, Mineralien gewonnen o<strong>der</strong> sie sindsynthetisch hergestellt. Selber Färben kannman mit Zwiebelschalen, Nussschalen,Kastanienblättern, Birkenblättern, Efeu,verschiedenen Wurzeln und vielem mehr.In <strong>der</strong> Industrie wird zu verschiedenenZeitpunkten gefärbt. Die <strong>Wolle</strong> wird seltengleich nach <strong>dem</strong> Waschen gefärbt.Oft erst nach <strong>dem</strong> Spinnen o<strong>der</strong> auch erstdas fertige Produkt (Kleidungsstück, Stoff,Teppich). In <strong>der</strong> Industrie wird mit synthetischenFarbstoffen gearbeitet.Einfaches Rezept für schöne Brauntöne:Material:– Pro 100g <strong>Wolle</strong> werden ca. 1kg frische, grüne Nussschalen benötigt(Gummihandschuhe verwenden, da man sonst schwarze Finger bekommt).Vorgang:– Nussschalen etwas zerkleinern und 24 Stunden in kaltes Wassereinlegen.– <strong>Wolle</strong> ca. 1 Stunde in leichtes Seifenwasser einlegen und anschliessendspülen.– Schalen und <strong>Wolle</strong> in eine Plastikwanne legen.– Die Wanne vorsichtig mit <strong>dem</strong> Einlegewasser und kaltem Wasser füllen.– 72 bis 96 Stunden sollte das Färbgut in <strong>der</strong> Flotte bleiben.– Die <strong>Wolle</strong> herausnehmen und ohne Auswaschen gut an <strong>der</strong> Luft trocknenlassen; das fixiert die Farbe.– Die getrocknete <strong>Wolle</strong> ausschütteln, von den Schalenresten befreienund auswaschen.SchuB 2008 11

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