Angehörigen- und Mitarbeiterbefragung im Vergleich 2008 ...
Angehörigen- und Mitarbeiterbefragung im Vergleich 2008 ...
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Leuchtturmprojekt<br />
Demenz<br />
Hausgemeinschaften<br />
Leben wie zuhause in<br />
einer vollstationären<br />
Einrichtung
W A S I S T F R E I H E I T ?<br />
Demenz<br />
Haus Mutter Anna – Der Gr<strong>und</strong>stein einer neuen Sichtweise<br />
2
Der Anfang<br />
Der Anfang<br />
• Viele Ideen für die Veränderung der Lebenssituation für<br />
Menschen mit Demenz wurden <strong>im</strong> Seniorencentrum St.<br />
Liborius geboren <strong>und</strong> dann wieder verworfen<br />
• Am 01.07.2003 eröffnete St. Liborius „Die Wohnküche“<br />
innerhalb einer Wohngruppe mit heterogener<br />
Bewohnerstruktur.<br />
• In der Wohnküche wurden acht bis zehn Menschen mit<br />
unterschiedlichen Demenzformen in verschiedenen<br />
Stadien <strong>und</strong> mit anderen psychiatrischen<br />
Krankheitsbildern betreut.<br />
3
• „So geht es nicht weiter!“ - Andere Konzepte<br />
braucht das Land<br />
• Für Menschen mit Demenz ein angemessenes<br />
zuhause schaffen<br />
• „Normal“ zu investieren machte keinen Sinn<br />
• Wir hatten einen Träger der neue Konzepte<br />
finanziell umsetzt (CWW)<br />
4
Der Rahmen<br />
Der Rahmen<br />
• Insgesamt stehen 60 Einzelz<strong>im</strong>mer mit senioren- <strong>und</strong> behindertengerechten<br />
Sanitärräumen auf zwei Etagen zur Verfügung.<br />
• EG: Kapelle, Abschiedsraum, Nicolaistube, Verwaltung, allgemeine Versorgung<br />
1. Etage:<br />
2. Etage:<br />
Drei Wohngruppen mit je 12 Einzelz<strong>im</strong>mern<br />
Ein behindertengerechtes Bad<br />
Ein Betreuungsraum mit Snoezelenelementen<br />
Zwei Wohngruppen mit je 12 Einzelz<strong>im</strong>mern<br />
Ein behindertengerechtes Bad<br />
Ein Betreuungsraum mit Snoezelenelementen<br />
• Neben der vollstationären Versorgung bietet Haus Mutter Anna auch<br />
Kurzzeitpflegeplätze an.<br />
• Ein beschützter Gartenbereich bietet Aufenthaltsqualität<br />
5
Die Wohngruppen<br />
Die Wohngruppen<br />
Haus Mutter Anna bietet in fünf<br />
Wohngruppen für jeweils 12<br />
Personen ein Zuhause.<br />
Die Wohngruppennamen stehen für<br />
eine thematische Gestaltung. Dies<br />
wird durch Erinnerungsstücke,<br />
Fotos <strong>und</strong> konzeptionelle Arbeit<br />
geprägt<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Vier Kreuzen<br />
Uralte Wegkreuzungen <strong>im</strong> Ebbegebirge mit bekannten Aussichtspunkten.<br />
Der Name „Vier Kreuzen“ steht für das Thema „Natur <strong>und</strong> Wald“.<br />
Osterkopp<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte altes Brauchtum des Osterfeuers in Attendorn.<br />
Diese Gruppe wird sich intensiv dem Thema „Brauchtum <strong>und</strong> Tradition“<br />
widmen<br />
Waldenburg<br />
Eine alte Wallfahrtskapelle, ein Ort der Besinnung.<br />
Die alte Wallfahrtskapelle „Waldenburg“ steht für die Themen<br />
„Glauben <strong>und</strong> Kirche“.<br />
Burg Schnellenberg<br />
Eine historische Burg oberhalb der Stadt Attendorn.<br />
Hier wird das Thema „Geschichte“ aufgegriffen.<br />
Feuerteich<br />
Der ehemalige Löschteich der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn.<br />
Hier wird „Stadtgeschichte“ lebendig.<br />
6
Deele & Wohnküche<br />
Deele & Wohnküche<br />
• Die so genannten „Deelen“ in den<br />
Eingansbereichen der Wohngruppen<br />
stellen hier den wesentlichen Aspekt der<br />
Raumgestaltung dar. Sie sind gleichzeitig<br />
Wohn- <strong>und</strong> Aufenthaltsraum.<br />
• Die Wohnküchen sind das Herz jeder<br />
einzelnen Wohngruppe.<br />
7
Architektur<br />
8
1.Obergeschoss<br />
9
Das Konzept<br />
Das Konzept<br />
Der besondere Charakter von Haus Mutter Anna<br />
• In Haus Mutter Anna werden Lebenswelten angeboten, die anders <strong>und</strong> in ihrer<br />
Einfachheit überzeugend sind, ausgehend von der Idee eines alten Bauernhofes.<br />
• Das BewohnerInnenklientel besteht aus Menschen mit Demenz <strong>und</strong> Menschen mit<br />
anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen, welche mit einer Desorientiertheit<br />
einhergehen.<br />
• Die BewohnerInnen mit dementiellen Veränderungen in den verschiedensten Formen<br />
werden ab dem Stadium 1, welches sich z.B. in Form von leichten Störungen der<br />
Gedächtnisleitung äußert, bis hin zum Stadium 4, welches meist mit einer<br />
vollständigen Immobilität einhergeht anzutreffen sein.<br />
• Haus Mutter Anna ist eine in dieser Region einmalige, geschützte Wohnmöglichkeit.<br />
10
• Der Begriff „geschützte Einrichtung“ vermittelt vielen Menschen in erster Linie den<br />
Gedanken dass die Menschen dort „eingesperrt werden“. Dabei ist dies in „offenen<br />
Einrichtungen“ der stationären Altenhilfe wesentlich häufiger der Fall.<br />
• Vielleicht wirken der Einsatz von Stecktischen, Sicherungsanlagen, das ständige<br />
hindern am Verlassen der Wohngruppe oder medikamentöse Sedierungen nicht auf<br />
den ersten Blick freiheitsbeschränkend, für die BewohnerInnen sind sie dies jedoch<br />
in jedem Fall.<br />
• Auch innerhalb des Gebäudes sind den dort lebenden Menschen keine Grenzen<br />
aufgr<strong>und</strong> fortschreitender Immobilität gesetzt. Auch wenn davon ausgegangen<br />
werden darf, dass bei einer guten Betreuung eine Demenz nicht unweigerlich zu<br />
einer dauerhaften Bettlägerigkeit führen muss, ist es auch bei sehr wenigen<br />
BewohnerInnen aufgr<strong>und</strong> anderer Beschwerden zu einer vollständigen Immobilität<br />
gekommen. Alle Räume sind unter solchen Umständen auch mit einem Bett<br />
befahrbar. Auf diesem Weg ist sichergestellt, dass die Teilnahme am täglichen Leben<br />
in den Wohngruppen nicht durch körperliche Defizite unmöglich gemacht wird.<br />
• Als geschützte Einrichtung bietet Haus Mutter Anna für die BewohnerInnen ein<br />
zurück gewonnenes Stück Freiheit.<br />
11
Einfach aber bestechend<br />
Einfach aber bestechend<br />
• Baulich - „abgewandelt“ von wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen<br />
• Baulich - Erfahrungswerte <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>er<br />
Menschenverstand<br />
• Baulich - Idee des Bauernhauses umgesetzt (Deele,<br />
Z<strong>im</strong>mer um die Deele rum, Große Stube – in der gelebt<br />
wird.<br />
• Konzept - ganz wissenschaftlich gestartet<br />
• Konzept - Erfahrungen waren überzeugender<br />
• Konzept - Gelebte mehrjährige Erfahrung umgesetzt<br />
12
Einfach aber bestechend<br />
Einfach <strong>und</strong> bestechend<br />
• Rote Haltegriffe - rote Toilettendeckel – tiefrote<br />
Sitzflächen<br />
• Variable Möblierung - persönliche Noten eher durch<br />
Bilder <strong>und</strong> Ambiente<br />
• Einbauschränke, wo möglich (Wertfach – Badez<strong>im</strong>mer)<br />
• Fehler haben uns Bewohner schnell aufgezeigt – wurden<br />
geändert <strong>und</strong> funktionieren<br />
• Brandschutz weit <strong>im</strong> Vorfeld diskutiert<br />
• Vorm<strong>und</strong>schaftsgericht vor Ort eingeladen <strong>und</strong><br />
Charakter dargestellt<br />
• Veterinäramt zur Küchenhygiene bei Planungen<br />
eingeb<strong>und</strong>en<br />
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Betreuungskonzept<br />
14
• Bei der Wahl der angewandten Konzepte steht <strong>im</strong>mer<br />
die Person des zu Pflegenden <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />
• Das anzuwendende Betreuungskonzept von Haus<br />
Mutter Anna wird auf verschiedenen Konzepten<br />
aufgebaut, die variabel angewendet werden. Ein starres<br />
planen <strong>und</strong> festhalten an nur einem Ansatz wirkt sich bei<br />
Menschen mit Demenz ungünstig aus.<br />
• Die Konzept-Elemente werden je nach Klassifizierung<br />
<strong>und</strong> Stadium der Demenz angewendet.<br />
15
Die Techniken<br />
Die Techniken<br />
• personenzentrierten Pflege nach Tom Kitwood<br />
• Dementia-Care-Mapping<br />
• Integrative Validation<br />
• „Mäeutische Konzept“ nach Carl R. Rogers, Rien Verdult <strong>und</strong> Cora<br />
van der Kooij<br />
• Die Tagestruktur ist durch einen „normalen“ gelebten Alltag geprägt.<br />
Hierbei sind die biographischen Lebensdaten der BewohnerInnen<br />
die Gr<strong>und</strong>lage dafür.<br />
16
<strong>Angehörigen</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Angehörigen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mitarbeiterbefragung</strong> <strong>2008</strong><br />
<strong>Mitarbeiterbefragung</strong> <strong>2008</strong><br />
19
<strong>Angehörigen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mitarbeiterbefragung</strong><br />
<strong>Angehörigen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mitarbeiterbefragung</strong> <strong>2008</strong> - 2009<br />
<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>2008</strong> - 2009<br />
22
…X<br />
…Y<br />
…Z<br />
DCM<br />
KODE®X<br />
Ebenen des Benchmarking<br />
<strong>Angehörigen</strong><strong>und</strong><strong>Mitarbeiterbefragung</strong>en<br />
Strukturdatenanalyse<br />
Profil des<br />
Wohlbefindens<br />
Dementia<br />
Care Mapping<br />
Kompetenzprofile<br />
Benchmarkingkreis<br />
Gegenseitige<br />
Besuche<br />
DCM<br />
Evaluationsgespräche<br />
vor Ort<br />
Thematische<br />
Workshops<br />
25
Wir fahren mit<br />
allen in den<br />
Urlaub!<br />
Wir lassen<br />
kleinere<br />
Reparaturen<br />
erledigen!<br />
Zu uns kommt<br />
ein Therapieschwein<br />
Beispiele ‚Guter Praxis‘ …<br />
Schau ins<br />
Ideenbuch!<br />
Bei uns heißt das<br />
Motto: zugehende<br />
<strong>Angehörigen</strong>arbeit<br />
Was machen<br />
wir heute?<br />
Wie informieren<br />
wir die<br />
<strong>Angehörigen</strong><br />
Kann mal<br />
mit allen<br />
wegfahren?<br />
Was<br />
machen wir<br />
mit den<br />
Männern?<br />
Gute Idee für<br />
‚Streicheleinheiten?<br />
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Kompetenzprofil für Mitarbeitende<br />
in WGn<br />
(Überfachliche) „Qualitäten“ (Auszug)<br />
Teamfähigkeit<br />
Hält spannungsgeladene<br />
Situationen in Teams mit<br />
unterschiedlichen<br />
Sichtweisen der Beteiligten<br />
aus<br />
<strong>und</strong> setzt sich auch dann für<br />
gemeinsame Lösungen<br />
ein<br />
Integrationsfähigkeit<br />
Bindet Bewohner <strong>und</strong><br />
Angehörige ein ohne diese<br />
zu<br />
überfordern - respektiert <strong>und</strong><br />
ermöglicht "Rückzug"<br />
<strong>und</strong> Eigenzeit<br />
Organisationsfähigkeit<br />
Kann Arbeitsabläufe gut<br />
strukturieren <strong>und</strong> dabei<br />
die Bewohnerbedürfnisse<br />
passgenau integrieren<br />
Sozial-Kommunikative<br />
Kompetenz<br />
Personale<br />
Kompetenz<br />
Fach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz<br />
Aktivitäts- <strong>und</strong><br />
Handlungskompetenz<br />
„Die Präsenzkräfte/Alltagsbegleiter/Conciergen schaffen es<br />
..., die Philosophie von Tom Kitwood <strong>und</strong> Naomi Feil<br />
umzusetzen <strong>und</strong> haben es angeblich nirgendwo gelernt.“<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
Kann ein hohes Maß an<br />
emotionaler Nähe "ertragen„;<br />
kann sich selbst <strong>im</strong> Kontakt<br />
gut regulieren<br />
Humor<br />
Ist in der Lage, schwierigen<br />
Situationen eine leichte<br />
„komische“ Seite<br />
abzugewinnen<br />
Selbstmanagement<br />
Erkennt belastende<br />
Situationen <strong>und</strong> thematisiert<br />
diese aktiv<br />
Ausführungsbereitschaft<br />
Hat eine aktive<br />
Gr<strong>und</strong>einstellung, „packt an“<br />
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Werteorientiertes Personalmanagement<br />
für<br />
Haus- <strong>und</strong> Wohngemeinschaften<br />
Definition der zentralen Werte<br />
Respekt Individualität<br />
(„shared values“) <strong>im</strong> Team<br />
Zusammenstellung von Situationen, deren<br />
Bewältigung entscheidend sind für die Umsetzung der<br />
zentralen Werte („erfolgskritische Ereignisse“)<br />
Sicherheit Gemeinschaft<br />
Führung/<br />
Personalentwicklung<br />
• Führungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
aus den zentralen<br />
Werten ableiten<br />
• Instrumente zur<br />
Mitarbeiterentwicklung<br />
an den<br />
zentralen Werten<br />
ausrichten <strong>und</strong> z.B.<br />
Mitarbeiterentwicklungsgespräche<br />
Sammlung von Verhaltensweisen, die zur<br />
positiven/negativen Bewältigung führen/geführt haben<br />
Kontinuierliche Weiterentwicklung der<br />
Beispiele „guter Praxis“ <strong>im</strong> Rahmen von<br />
Fallbesprechungen, kollegialer Beratung, etc.<br />
Personalauswahl<br />
• Anforderungs-profile<br />
aus „erfolgskritischen<br />
Ereignissen“ ableiten<br />
• Auswahlgespräche<br />
mit situativen/<br />
biografischen Fragen<br />
gestalten<br />
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HERZLICHEN DANK<br />
Das Team von Haus Mutter Anna<br />
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