Waffeln essen - in der Sonne sitzen - Kochkurse -Schlemmen

Wir wollen uns auf unsere eigenen
Wurzeln und auf unsere
Stärken besinnen. Wir
wollen ein zukunftsorientiertes Juist,
welches seinen unverwechselbaren
Charme erhält“ – so lauten die beiden
„fettgedruckten“ Sätze im Vorwort
von Dietmar Patron, das dem „Touristischen
Leitbild 2020“ der Insel Juist
vorangestellt ist. Zwei markige Aussagen,
die bei zukünftigen Entscheidungen
und Aktivitäten gelten sollen
und die Ergebnis einer „intensiven
Arbeit“ sind, erläutert der Bürgermeister
und erinnert sich dabei gerne
an die große Beteiligung der Juister,
an ihr Engagement und an die Aufbruchstimmung.
„Die Mitwirkenden
haben so tatsächlich ein Leitbild erarbeiten
können, das sich aus der Bevölkerung
heraus entwickelt hat.“
Wundern muss einen das nicht.
Nahezu jeder Juister lebt vom Tourismus;
er ist es, der die 1700 Frauen,
Männer und Kinder der Insel unterhält,
er ist der Ernährer. Und das soll
so bleiben. So wie Juist seine Einzigartigkeit
behalten soll. Das sind die
Tatsachen, die herausfordern. Allein
zu „töwen“, also zu warten, dass sich
EinE insEl und ihr
lEitbild
Juist – Zuhause für 1700 Insulaner und schönste Sandbank.
die Gäste mit der nächsten Tide übers
Wattenmeer auf die Insel bringen lassen,
wäre fatal. Dass 70 Prozent der
Besucher wie Zugvögel sind – also
über die Jahre immer wiederkommen
– durfte den Blick für Optimierungen
oder Innovationen nicht trüben. So
war es unerlässlich, ein Stärken- und
Schwächenprofil der Insel herauszuarbeiten,
das gleichermaßen Chancen
und Risiken aufzeigt. Eine ehrliche
Bestandsaufnahme, kein Schönreden.
Gesagt, getan. Das Eiland Juist,
das laut Leitbild 2020 im Mitbewerber-Vergleich
(das heißt im Vergleich
zu den anderen Ostfriesischen Inseln
und zu Rügen und Sylt) die Attribute
„traditionell“ und „exklusiv“ vereint,
kann unter anderem damit punkten,
autofrei („Wir werden die Tide-Abhängigkeit
– trotz aller damit verbundenen
Schwierigkeiten – wie einen
Schatz bewahren“) und eine Insel der
kurzen Wege zu sein sowie eine Tradition
als Seebad und ein Ortsbild ohne
Bausünden aufweisen zu können;
moniert werden beispielsweise die
Ankunftsatmosphäre an Hafen und
Flugplatz, das Ambiente des Hauses
des Kurgastes, das Fehlen von barrierefreien
Zugängen oder die Verschmutzung
der Straßen durch Pferdeäpfel.
Als Chancen wurden unter
anderem die Faktoren „Natur“ und
„Nachhaltigkeit“ gewertet; als Risi-
12 Ostfriesland Magazin