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Heino Behring in seinem Element. Allerdings bereitet ihm die stellenweise Verschlickung des Juister Wattes Sorgen – wie hier auf dem Foto deutlich zu sehen ist. Der Mann ist eine Juister Marke. So wie der blaue Seemannstroyer mit den beiden weißen Seepferdchen und die Mütze mit dem Abzeichen des Juister Segel- Klubs seine Markenzeichen sind. Heino Behring, der Wattführer. In diesem Jahr ist es 60 Sommer her, dass sein Vater Alfred Behring das Wattenmeer vor Juist zu seinem Tätigkeitsfeld machte. Und weil auch Heinos Sohn Ino indessen in die großväterlichen Berufsstapfen getreten ist, können die Behrings von der dritten Wattführer- Generation in ihrer Familie sprechen. „Das ist wirklich etwas Besonderes an der Nordseeküste“, freut sich Heino Behring. Als sich Alfred Behring 1951 entschloss, Wattführer zu werden, war nicht allein die Liebe zur Natur ausschlaggebend, sondern auch die Tatsache, dass er im Zweiten Weltkrieg einen Arm verloren hatte. Der gelernte Bäcker machte aus der Not eine Tugend – und das mit Erfolg. Eine Attraktion in Behrings Führungen war damals zweifelsohne sein Geschick im Umgang mit Seehunden: trotz seiner Behinderung gelang es ihm mühelos, sich einem Seehund zu nähern und seinem staunenden Publikum das Meerestier hautnah zu präsentieren – eine Einlage, die heute undenkbar wäre, aber damals waren Seehunde noch zur Jagd freigegeben. Früh nahm Alfred Behring seinen Sohn Heino mit und zeigte ihm die Besonderheiten des amphibischen Lebensraums Wattenmeer, von dem seinerzeit keiner ahnte, dass er Oben: Vater Heino und Sohn Ino, der seinen Vater im Sommer unterstützt. Links oben: Vater Alfred und Sohn Heino führten 1976 den Scheich von Kuwait nebst Gefolge durch das Watt. Unten links: Alfred Behring bei Robert Lembkes heiterem Beruferaten „Was bin ich?“ – das Rateteam musste passen, denn die Tätigkeit „Wattführer“ war seinerzeit kaum bekannt. Mehr alS ein ErlEbEn WattFührer Die Behrings: Seit 60 Jahren und in dritter Generation vor Ort. dereinst zum Weltnaturerbe erklärt werden würde. 1980 schließlich übernahm Heino Behring das Gewerbe seines Vaters – und auch dessen Verantwortungsbewusstsein für das einzigartige Areal vor der Küste. Unzählige Gruppen hat er seither durch das Watt geführt – darunter auch einige Prominente, manches Filmteam und viele Stammgäste. Doch es ging dem passionierten Wattführer dabei nicht nur darum, Wattwurm und Co. bekannt zu machen, sondern die Besucher ebenfalls für die Problematiken wie Verschlickung und Umweltverschmutzung zu sensibilisieren. „Das Wattenmeer vor unserer Insel ist unser Kapital und eines der schönsten Wattgebiete Deutschlands“, versichert Heino Behring, der im Sommer wieder von seinem Sohn Ino unterstützt wird. Dass der Insulaner dabei auch die Veränderungen des Juister Wattes im Blick hat, ist ihm selbstverständlich. „Die Ernennung zum Weltnaturerbe sehe ich als Verpflichtung, diesen Lebensraum für nachfolgende Generationen zu sichern. Diese Welt lebt, steht und fällt mit der Artenvielfalt.“ Mehr zu Heino Behring unter www.heino-juist.de Ostfriesland Magazin JuistSaiSon | 25 Fotos: Requardt-Schohaus (1), privat
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