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Schatten klopfen ans Fenster

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www.wehrhahn-verlag.de 9<br />

Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) ist<br />

nicht nur einer der be-deutendsten deutschen<br />

Architekten, Maler und Gestalter des<br />

19. Jahrhunderts. Vielmehr hat er auch zahlreiche<br />

theoretische Texte verfasst, die schon<br />

den Zeitgenossen als Ausdruck seiner »philosophischen<br />

Geistesart« (Gustav Friedrich<br />

Waagen) galten.<br />

In dieser Monographie wird Schinkels<br />

Denken über Geschichte, Kultur und<br />

Nation erstmalig zusammenhängend als ein<br />

Modell entworfen und exemplarisch in die<br />

Ideen- und Kulturgeschichte der Zeit eingeordnet.<br />

Das »Reich der Ideen«, wie es Schinkel<br />

selbst nennt, weist vielfältige Bezüge zu<br />

den philosophischen, ästhetischen, bildungstheoretischen<br />

und politischen Entwürfen der<br />

Zeit um 1800 auf und lässt die Architektur<br />

als Ausdruck eines übergeordneten Weltbildes<br />

und Kunstverständnisses erscheinen. So<br />

zeigen die Reflexionen Schinkels eine deutliche<br />

Nähe zur ästhetisierten Graecomanie<br />

Winckelmanns, zur Bildungstheorie und<br />

zum Antikebild Wilhelm von Humboldts, zu<br />

Fichtes Nationalidentitätsphantasien und zu<br />

Schillers Idee einer ästhetischen Erziehung.<br />

Herbst 2010<br />

Felix Saure<br />

Karl Friedrich Schinkel<br />

Ein deutscher Idealist zwischen<br />

»Klassik« und »Gotik«<br />

436 Seiten, Hardcover<br />

ISSN 1864–158X<br />

ISBN 978–3–86525–111–4<br />

34,00 €<br />

Diese Studie liefert in einem ersten Teil<br />

eine Rekonstruktion zentraler Begriffe und<br />

Bezüge in Schinkels geschichtsphilosophischem<br />

Denken. Im zweiten Teil werden vor<br />

dem Hintergrund zeitgenössischer Denkmodelle<br />

die Epochen in den Blick genommen,<br />

die in Schinkels Geschichtsauffassung eine<br />

entscheidende Stellung einnehmen: Die griechische<br />

Antike und ein deutsches Mittelalter.<br />

Beide Zeitalter fungieren als geschichtsphilosophische<br />

Utopien, die in kulturkritischer<br />

Absicht der Moderne entgegengesetzt<br />

werden.<br />

Seine Überlegungen zu Geschichte und<br />

Kunst verstand der Architekt als theoretisches<br />

Fundament eines ausdrücklich<br />

zukunftsgerichteten Programms – als ein<br />

»Veredler aller menschlichen Verhältnisse«<br />

wollte Schinkel das individuelle wie das<br />

nationale Leben ästhetisch und politischsozial<br />

reformieren. Nicht zuletzt ist die vorliegende<br />

Untersuchung deshalb ein Beitrag<br />

zum Zusammenhang von Antikenrezeption,<br />

Mittelalterwahrnehmung und Geschichte<br />

des Nationalbewusstseins in Deutschland.

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