Schreib- und Denkwerkstatt WS 2007/2008 Das Reiff-Museum der ...
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Dieses Angebot unterbreitet Franz <strong>Reiff</strong> drei Städten gleichzeitig: Bonn, Düsseldorf<br />
<strong>und</strong> Aachen. Bonn sagt direkt zu, Aachen zögert, da „<strong>der</strong> Kunstsammlung für das Studieninteresse<br />
<strong>der</strong> Hochschule, <strong>der</strong>en Schwerpunkt vornehmlich auf dem Gebiet des<br />
Ingenieurwesens liegt, kein hoher Wert beizumessen sei.“ (Turck 1994, 29)<br />
Nach dem Tode <strong>Reiff</strong>s im Jahre 1902 wird lange darüber verhandelt, ob auf das Angebot<br />
eingegangen werden soll o<strong>der</strong> nicht. Insbeson<strong>der</strong>e über die Finanzierung des<br />
Gebäudes können sich die Hochschule <strong>und</strong> die Stadt Aachen nicht einigen.<br />
Im Dezember 1903 wird jedoch nach langer Diskussion die Genehmigung für den<br />
Bau eines <strong>Museum</strong>s erteilt: Die Geburtsst<strong>und</strong>e des <strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>s (s. Turck 1994,<br />
27-29).<br />
3. Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte des <strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>s<br />
3.1 Der Entwurf<br />
Die Königlich Technische Hochschule Aachen beauftragt drei Professoren <strong>der</strong> Architektur-Abteilung<br />
–Karl Henrici, Georg Frentzen <strong>und</strong> Ludwig Schupmann- mit den Entwurfsarbeiten.<br />
Allein Professor Ludwig Schupmann reicht von 1902 bis 1903 sechs<br />
Entwürfe für den Neubau des <strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>s ein, die jedoch alle zurückgewiesen werden,<br />
da die Finanzierung des Bauwerkes noch nicht geklärt ist. Nachdem <strong>der</strong> Bau des<br />
<strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>s im Dezember 1903 endlich genehmigt wird, werden dem Ministerium<br />
für öffentliche Arbeiten weitere Entwürfe <strong>der</strong> drei Professoren vorgelegt (s. Turck 1994,<br />
30).<br />
Die Bauplanung sieht zunächst vor, die Sammlung Franz <strong>Reiff</strong>s <strong>und</strong> das Institut für<br />
Kunstgeschichte gemeinsam in einem mit „<strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>“ bezeichneten Gebäude unterzubringen.<br />
Die Abteilung für Architektur soll in einem separaten, jedoch an das <strong>Museum</strong><br />
angeglie<strong>der</strong>ten Gebäude Platz fi nden. Dieses Konzept wird von <strong>der</strong> Aachener<br />
Hochschule allerdings abgelehnt, sodass die bereits erteilte Entwurfsgenehmigung im<br />
Laufe des Jahres 1904 zunächst zurückgezogen wird. Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme des<br />
Projektes <strong>und</strong> einer für die Hochschule zufrieden stellenden Lösung, welche vorsieht,<br />
das <strong>Museum</strong>, das kunsthistorische Institut sowie die Abteilung für Architektur in einem<br />
einzigen Gebäudekomplex unterzubringen, wird im Dezember 1905 <strong>der</strong> Entwurf des<br />
<strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong>s endgültig bestätigt. Etwa sechs Monate später wird mit dem Bau des<br />
Gebäudes begonnen. Am 5. November 1908 kann das <strong>Reiff</strong>-<strong>Museum</strong> endlich feierlich<br />
eröffnet werden (s. Turck 1994, 31-32; RWTH Aachen <strong>2008</strong>).<br />
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