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Sichere Energie: Wichtiger denn je. - RAG Deutsche Steinkohle

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Dialog- und Service-Initiative<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> auf dem Kirchentag in Hannover: Seite 9<br />

Die Nachbarschaftszeitung Nr. 13 | Sommer 2005<br />

D S<br />

K<br />

<strong>Sichere</strong> Engerie für den Industriestandort<br />

Deutschland: Das<br />

Pro<strong>je</strong>kt Donar Seiten 5 ff


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

während in Nordrhein-Westfalen<br />

über einen möglichen Auslauf des<br />

deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

diskutiert wird, wächst weltweit wieder<br />

das Interesse an Rohstoffen.<br />

Auch die deutsche Industrie hat in<br />

letzter Zeit erlebt, wie wichtig eine<br />

heimische Rohstoffbasis ist. Mittelund<br />

langfristig ist die Bedeutung<br />

heimischer <strong>Steinkohle</strong> als Rohstoffund<br />

<strong>Energie</strong>ressource nicht zu unterschätzen.<br />

Die Fakten: Weltweit wird<br />

die Kohlenutzung bis zum Jahr 2020<br />

um 40 Prozent zunehmen. Zwar<br />

wird auch die Förderung erhöht, auf<br />

dem Weltmarkt wird <strong>je</strong>doch nur ein<br />

Bruchteil davon – wegen des hohen<br />

Eigenbedarfs – gehandelt. Wenn wir<br />

uns hier auch in Zukunft mit unserer<br />

heimischen <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />

ein Stück <strong>Energie</strong>- und Rohstoffsicherheit<br />

bewahren, erweitern sich die<br />

Handlungsspielräume für unsere<br />

Wirtschaft und sichern nicht nur den<br />

Industriestandort Ruhrgebiet, sondern<br />

auch den Standort Deutschland.<br />

Wir sollten vor diesem Hintergrund<br />

unsere Zukunft verantwortlich<br />

gestalten.<br />

Mit einem freundlichen Glückauf<br />

Ihr<br />

Bernd Tön<strong>je</strong>s<br />

Vorstandsvorsitzender der DSK<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Steinkohle</strong> AG, Shamrockring 1, 44623 Herne<br />

Verantwortlich: Bereich Kommunikation,<br />

Udo Kath<br />

Redaktion: Kerstin Löhmann, kl<br />

kerstin.loehmann@deutsche-steinkohle.de<br />

Realisation: KOLLOSS, Werbe- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH, 44649 Herne<br />

Druck: Heining & Müller GmbH,<br />

Lahnstraße 30, 45478 Mülheim/Ruhr<br />

Promis bekennen sich<br />

Ja zur deutschen<br />

<strong>Steinkohle</strong><br />

Zwischen Anfang April und Ende Juni warb die DSK mit neuen Anzeigenmotiven in regionalen und überregionalen<br />

Zeitungen, Publikumszeitschriften und Magazinen für die deutsche <strong>Steinkohle</strong>. Prominente aus<br />

Wirtschaft, Kultur und Sport bekennen sich. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie unterstützen die deutsche<br />

<strong>Steinkohle</strong> mit ihrem guten Namen, weil sie von deren Nutzen und Wichtigkeit überzeugt sind. Die bereits im<br />

Herbst 2003 gestarteten Kampagnenaktivitäten fanden damit ihre konsequente Fortsetzung.<br />

„Kohle fördert Deutschland“ – so lautet<br />

die sich in <strong>je</strong>dem Motiv wiederholende<br />

Aussage der jüngsten „Bekenner“-Kampagne<br />

der DSK. Kurz, knapp<br />

und einprägsam wird hier die zentrale<br />

Botschaft auf den Punkt gebracht:<br />

Unsere <strong>Steinkohle</strong> ist<br />

für den Industriestandort<br />

Deutschland wertvoll<br />

und deshalb<br />

unverzichtbar. Für die<br />

<strong>Steinkohle</strong> sprechen<br />

viele Argumente. Mit<br />

den vorangegangenen<br />

Kampagnen wurde<br />

bereits gezielt auf einzelne<br />

Nutzenaspekte<br />

hingewiesen. Die zentralen<br />

Argumente erhalten mit der<br />

Unterstützung der prominenten Fürsprecher<br />

nun ein zusätzliches Gewicht.<br />

Sie bekennen sich zur deutschen <strong>Steinkohle</strong><br />

– sympathisch, glaubwürdig und<br />

authentisch. Seit dem Start der ersten<br />

Anzeigen- und Plakatkampagne vor<br />

rund eineinhalb Jahren hat sich bereits<br />

viel bewegt.<br />

Fragen der Versorgungssicherheit<br />

haben in der deutschen Industrie<br />

zunehmend an Bedeutung gewonnen.<br />

Insbesondere die erdrutschartigen Ver-<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong>.<br />

400 Jahre ab heute.<br />

änderungen auf den weltweiten Rohstoffmärkten<br />

haben den Glauben an<br />

eine sichere Versorgung stark erschüttert.<br />

Bernd Tön<strong>je</strong>s, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG:<br />

„Die Versorgung mit Rohstoffen ist<br />

eben nicht mehr so selbstverständlich,<br />

2<br />

wie wir das in den letzten Jahrzehnten<br />

noch gewohnt waren. Und keiner kann<br />

heute vorhersehen, ob es zukünftig bei<br />

der Kraftwerkskohle nicht zu ähnlichen<br />

Entwicklungen kommt, wie auf<br />

dem Koks- und Kokskohlenmarkt.“<br />

<strong>Steinkohle</strong> wird<br />

weltweit längst<br />

als wichtige<br />

Option für eine<br />

sichere Rohstoffund<strong>Energie</strong>ver-<br />

sorgunggehandelt. Sogar von<br />

einer Renaissance<br />

der <strong>Steinkohle</strong><br />

ist die Rede.<br />

Unsere heimische<br />

Lagerstätte gibt uns insofern eine<br />

Sicherheit, auf die wir auch in Zukunft<br />

nicht verzichten sollten. Auf prominente<br />

Unterstützer kann die heimische<br />

<strong>Steinkohle</strong> <strong>je</strong>denfalls zählen.<br />

Armin Rohde:<br />

Der Schauspieler Armin Rohde<br />

hat sich spontan bereiterklärt,<br />

die Kampagne zu unterstützen.<br />

Der Sohn eines Bergmanns lebt<br />

heute in Bochum und schätzt<br />

die Ehrlichkeit der Menschen im<br />

Ruhrgebiet: „Die tragen ihr Herz<br />

auf der Zunge. Da weiß man<br />

immer, woran man ist.“ Das weiß<br />

man auch bei der deutschen<br />

<strong>Steinkohle</strong>. Man kann sich auf<br />

sie verlassen, <strong>denn</strong> ihre Vorräte<br />

reichen noch für 400 Jahre.


3 Die Nachbarschaftszeitung<br />

Prof. Dr. Ulrich Lehner:<br />

Für Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer<br />

Henkel KGaA, hat die Spitzenstellung der deutschen Bergbautechnik<br />

bereits Tradition. Deutschland ist hier Exportweltmeister.<br />

Rund um die <strong>Steinkohle</strong> ist eine Zukunftsindustrie entstanden,<br />

die diesen wichtigen Rohstoff mit modernster Technik fördert und<br />

nutzt. Diesen Technologievorsprung gilt es aufrechtzuerhalten.<br />

Marius Müller-Westernhagen:<br />

Marius Müller-Westernhagen ist einer der erfolgreichsten deutschen<br />

Musiker. Man kennt ihn als Mann mit klaren Standpunkten. Für sein<br />

gesellschaftspolitisches Engagement erhielt er im Jahr 2001 das<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande. Westernhagen bekennt sich zur<br />

deutschen <strong>Steinkohle</strong>, weil von ihr Tausende von Arbeitsplätzen in<br />

hochtechnisierten und damit zukunftsträchtigen Berufen abhängen.<br />

Dr. Thomas R. Fischer:<br />

Als Volkswirt weiß Dr. Thomas R. Fischer, Vorstandsvorsitzender der<br />

West LB AG, mit welcher Dynamik sich globale Märkte entwickeln<br />

können. Die Unternehmen der Metall verarbeitenden Industrie<br />

haben die Existenz bedrohenden Konsequenzen explosionsartiger<br />

Preissteigerungen auf dem Weltmarkt für Koks jüngst erst erfahren<br />

müssen. Gut, dass die deutsche <strong>Steinkohle</strong> hier für mehr Planbarkeit<br />

und Unabhängigkeit sorgen kann.<br />

Otto Rehhagel:<br />

Der Fußballtrainer Otto Rehhagel ist als gebürtiger Essener ein<br />

echtes Kind des Ruhrgebiets mit engem Bezug zum Bergbau:<br />

Vater und Großvater arbeiteten unter Tage. Als Trainer hat er stets<br />

erfolgreich auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen gesetzt.<br />

Auch bei den Rohstoffen würde er nicht anders handeln. Gut,<br />

dass man auch eigenen Quellen zur Sicherung der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

fördern kann.


„Kumpel Schorsch“ begeistert Groß und Klein<br />

Der Bergmann grüßt<br />

weiterhin „Glück auf!“<br />

Dudenredaktion<br />

räumt Rechtschreibfehler ein<br />

Für fragende Blicke sorgt derzeit die<br />

23. Auflage des Duden-Wörterbuchs<br />

„Die <strong>Deutsche</strong> Rechtschreibung“.<br />

„Glückauf!“ anstatt wie bisher<br />

„Glück auf!“ heißt es in der aktuellen<br />

Ausgabe. Der Bergmannsgruß<br />

ein Ob<strong>je</strong>kt der Rechtschreibreform?<br />

Ein klares Nein kommt von der<br />

Dudenredaktion in Mannheim. Bei<br />

„Glückauf!“ in einem Wort geschrieben<br />

handele es sich, so die Redaktion<br />

auf Nachfrage, um einen vom<br />

Rund um den Bergbau<br />

Redaktionssystem verursachten<br />

Rechtschreibfehler. Dieser werde<br />

bald berichtigt. Wer „Glück auf!“ als<br />

Gruß weiterhin getrennt schreibt,<br />

mache also keinen Fehler, so die<br />

Hüter der deutschen Rechtschreibung<br />

weiter. Lediglich als Nomen,<br />

ohne Ausrufezeichen und mit Artikel<br />

im Sinne von „das Glückauf“,<br />

wird das Wort wie bisher zusammengeschrieben<br />

– beispielsweise „Er rief<br />

ihm ein Glückauf zu“ oder „Mit<br />

einem freundlichen Glückauf“.<br />

André Walter<br />

Wenn „Kumpel Schorsch“ erzählt,<br />

hängen die Kinder an seinen Lippen,<br />

staunen über die ihnen unbekannte<br />

Welt und wollen immer mehr wissen –<br />

von Kumpeline Dora, von Kohle und<br />

Schächten, von Abenteuern unter<br />

Tage. Seit 25 Jahren besucht Georg<br />

Scheschi nun schon Schulen und<br />

erklärt den Kindern die Arbeitswelt der<br />

Bergleute. Grubenpferd Dora ist<br />

immer dabei – in seinen Erzählungen,<br />

seinen Erinnerungen. Als Georg Scheschi<br />

1953 auf der Schachtanlage Graf<br />

Moltke als Berglehrling anfing, war es<br />

seine Aufgabe für „Kumpeline Dora“<br />

zu sorgen. „Ich hab ihr immer von<br />

meinen Butterbroten abgegeben“,<br />

erinnert sich der lebensfrohe 70-Jährige.<br />

„Und nach ihrer letzten Schicht<br />

bekam sie ihr Gnadenbrot auf der<br />

Weide.“ Und natürlich findet sich<br />

Dora auch auf den unzähligen bunten<br />

4<br />

Bildern, die die Kinder dem Kumpel<br />

Schorsch als Dankeschön malten,<br />

immer wieder. Georg Scheschi hebt sie<br />

alle auf. Mittlerweile kann der Gladbecker<br />

mehrere Ordner mit Briefen,<br />

Bildern, Fotos und Zeitungsartikeln<br />

aus 25 Jahren füllen. Er ist halt ein<br />

Sammler – besonders der Bergmannskultur:<br />

Zahllose Grubenlampen,<br />

Urkunden, Ehrennadeln, Schnupftabakdosen<br />

und vieles mehr finden sich<br />

in seinem Zuhause. Seine eigene Lampe<br />

hängt im Eingangsbereich: „Die<br />

brennt immer, wenn ich zu Hause<br />

bin.“ Georg Scheschi liebt und lebt die<br />

Bergmannstradition. „Es gibt nichts<br />

Schöneres, als sie an meine kleinen<br />

Freunde weiterzugeben.“ Ans Aufhören<br />

denkt der passionierte Knappe<br />

noch lange nicht.<br />

Marktplatz für<br />

Montangeschichte<br />

Vor 150 Jahren hielt der <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

mit der ersten Versuchsbohrung<br />

nördlich der Emscher Einzug in<br />

den damaligen Landkreis Recklinghausen.<br />

Anlässlich des Jubiläums lädt das<br />

„Geschichtsforum Nordsternpark“ zur<br />

Ausstellung „150 Jahre Nordstern“ ein<br />

– vom 27. Juni bis zum 3. Juli auf dem<br />

Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern<br />

in Gelsenkirchen-Horst. Als<br />

Kulisse dienen die Nordsternschächte<br />

sowie der Eingangbereich der Treuhandstelle-Hauptverwaltung<br />

(THS).<br />

Dort dokumentieren zahlreiche Exponate<br />

wie Fotos, Bilder und Dokumente<br />

sowie Gerätschaften aus dem Bergbau<br />

Stefanie Kurkamp<br />

die Geschichte des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

in der Region. Als lebendiger<br />

„Marktplatz der Montangeschichte“<br />

soll sich der Nordsternpark nach Vorstellungen<br />

der Veranstalter präsentieren.<br />

Hierfür berichten Zeitzeugen am<br />

letzten Ausstellungstag über ihre Bergbau-Erlebnisse.<br />

Schon vor Ausstellungsstart veranstaltete<br />

das „Geschichtsforum Nordsternpark“<br />

zwei mehrstündige Treffen. Auf<br />

dem Programm standen historische<br />

Vorträge, Präsentationen und Rundgänge<br />

durch den Nordsternpark.<br />

André Walter


5 Die Nachbarschaftszeitung<br />

<strong>Sichere</strong> <strong>Energie</strong> für den Industriestandort Deutschland:<br />

Das Pro<strong>je</strong>kt Donar<br />

Wir engagieren uns:<br />

Mit unserer<br />

ganzen Erfahrung.<br />

„Wir produzieren <strong>Energie</strong>sicherheit für<br />

unser Land.“ Diese klare Aussage von<br />

Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft,<br />

mit der er die Rolle der heimischen<br />

<strong>Steinkohle</strong> für den Industriestandort<br />

Deutschland beschreibt, hat in der letzten<br />

Zeit eine unerwartete Aktualität<br />

bekommen. Eine dramatische Aktualität:<br />

Innerhalb kürzester Zeit haben<br />

sich Rohstoffe, die für die deutsche<br />

Industrie lebenswichtig sind, auf dem<br />

Weltmarkt entweder drastisch verteuert<br />

oder sind sogar nicht verfügbar.<br />

Die Lage ist ernst, und eine Besserung<br />

ist nicht in Sicht, <strong>denn</strong> der <strong>Energie</strong>und<br />

Rohstoffhunger von Schwellenländern<br />

wie Brasilien, Indien und vor<br />

allem China saugt die Märkte leer wie<br />

ein Staubsauger. In dieser Situation<br />

engagiert sich die <strong>RAG</strong> AG mit einem<br />

Vorschlag, der die Rohstoffsituation<br />

der deutschen Industrie schlagartig ver-<br />

bessern und ihre Versorgung langfristig<br />

sichern kann. Lernen Sie ihn kennen:<br />

Das Pro<strong>je</strong>kt Donar.<br />

Die Situation:<br />

Der <strong>Energie</strong>markt wandelt<br />

sich dramatisch.<br />

„BRIC“ – eine Abkürzung, die <strong>Energie</strong>experten<br />

auf der ganzen Welt kennen,<br />

und die sie nicht mehr schlafen lässt.<br />

Sie steht für „Brazil-India-China“: Die-<br />

se ehemaligen Entwicklungsländer<br />

industrialisieren sich momentan in<br />

atemberaubender Geschwindigkeit.<br />

Und sie sind hungrig – hungrig auf<br />

Rohstoffe und <strong>Energie</strong>. Weltweit werden<br />

derzeit die Warenströme dieser<br />

strategischen Ressourcen umgesteuert;<br />

mit Kosteneffekten, die für deutsche<br />

Schlüsselindustrien vom Maschinenbau<br />

bis zur Automobilindustrie außerordentlich<br />

bedenklich und langfristig<br />

Zur Herstellung von Koks ist wertvolle Kokskohle Voraussetzung.<br />

existenzbedrohend sind. Anders ausgedrückt:<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

dieser Schwellenländer, allen voran<br />

China, ist eine Chance für die<br />

deutsche Wirtschaft – aber für die<br />

Industrieproduktion bei uns ist sie<br />

auch eine sehr reale Gefahr.<br />

Deutschlands<br />

Stahlindustrie:<br />

Sie braucht Kokskohle.<br />

Ohne Kokskohle kann unsere heimische<br />

Stahlindustrie nicht betrieben<br />

werden, <strong>denn</strong> für die Verhüttung von<br />

Eisenerz ist Koks unabdingbar. Zwei<br />

Zahlen verdeutlichen die dramatische<br />

Entwicklung auf diesem Markt: Eine<br />

Tonne hochwertiger Kokskohle kostete<br />

noch in 2003 weltweit ca. 35 $. 2004<br />

explodierte der Preis auf rund 120 $.<br />

Auf dem Spotmarkt wurden bis zu 200 $<br />

gezahlt. Für das veredelte Produkt<br />

„Hüttenkoks“ wurden im Spotmarkt<br />

teilweise bis zu 500 $ bezahlt – für eine<br />

einzige Tonne. Zusammen mit den<br />

immensen Preissteigerungen aller


anderen Rohstoffe für die Stahlproduktion<br />

verteuert dies den lebenswichtigen<br />

Grundstoff Stahl so massiv, dass<br />

zahlreiche verarbeitende Betriebe in<br />

Deutschland kurz vor der Insolvenz<br />

stehen – trotz, und das ist das Tragische,<br />

voller Auftragsbücher. Sie können<br />

ihren Grundstoff nicht mehr<br />

bezahlen.<br />

Die Prognose:<br />

Kokskohle bleibt<br />

knapp und teuer.<br />

Und eine Besserung ist nicht in Sicht.<br />

Ist man bis <strong>je</strong>tzt davon ausgegangen,<br />

dass der Stahlpreis sich zyklisch aufund<br />

abwärts bewegt, sind Analysten<br />

<strong>je</strong>tzt dabei, ihre Prognosen zu revidieren.<br />

Die deutschen Stahlhersteller<br />

gehen davon aus, dass sich Hüttenkoks<br />

2005 noch einmal im Preis verdoppeln<br />

wird. Eisenerz ist in den Verträgen, die<br />

derzeit geschlossen werden, um 70 %<br />

bis 90 % teurer geworden. Und wer für<br />

die Versorgung der deutschen Hütten<br />

auf Importrohstoffe setzt, sollte nicht<br />

vergessen, dass auch die Frachtraten im<br />

weltweiten Seeverkehr in einem Maße<br />

explodieren, wie es die Welt noch nicht<br />

gesehen hat.<br />

Nur sieben Prozent der Weltproduktion<br />

an Koks werden<br />

überhaupt gehandelt.<br />

6<br />

Deutschland:<br />

Der größte<br />

Koksimporteur<br />

der Welt.<br />

Deutschland ist seit Ende der 90er Jahre<br />

der größte Koksimporteur der Welt.<br />

Nach der Kündigung des Hüttenvertrages,<br />

der eine zuverlässige Versorgung<br />

mit deutschem Koks garantierte, wurden<br />

in der Folge hochmoderne deutsche<br />

Kokereien stillgelegt. So musste<br />

die <strong>RAG</strong> innerhalb von zwei Jahren<br />

eigene Kokereikapazitäten von rund<br />

3,5 Millionen Jahrestonnen stilllegen –<br />

eine Menge, die nun zusätzlich importiert<br />

werden muss.<br />

Die Lösung:<br />

Das Donarfeld.<br />

100 Millionen Tonnen hervorragender<br />

Kohle. Förderbar zu einem Preis, der<br />

mittlerweile international konkurrenzfähig<br />

ist. Eine komplett explorierte<br />

Lagerstätte, deren Rohstoffprognosen<br />

auf gesicherten Erkenntnissen beruhen.<br />

Unter einer Tagesoberfläche, die<br />

eine umweltverträgliche Förderung<br />

ermöglicht. Mit einer bereits in Ansätzen<br />

existierenden Infrastruktur unter<br />

Tage, die für den Aufschluss und die<br />

Förderung sofort genutzt werden kann.<br />

Das ist das Donarfeld – Rohstoffsicherheit<br />

für die deutsche Stahlindustrie,<br />

mitten unter uns, rasch erschließbar<br />

und förderbereit. Eine Chance, die<br />

wir nutzen sollten.


7 Die Nachbarschaftszeitung<br />

Der Kohlenvorrat:<br />

100 Millionen Tonnen<br />

hervorragender Kohle.<br />

Der Wert dieser Lagerstätte war frühzeitig<br />

zu erkennen. Bereits in den 80er<br />

Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde<br />

das Donarfeld mit Bohrungen, Flächenseismik<br />

und Linienseismik komplett<br />

aufgeklärt. Wir wissen: Die hervorragenden<br />

Lagerstättenverhältnisse<br />

ermöglichen einen kostengünstigen<br />

und langfristigen Abbau von ca. 100<br />

Millionen Tonnen Kohle.<br />

Die Geologie:<br />

Ideal für den kostengünstigen<br />

Abbau.<br />

Die Lagerstätte Donarfeld ist im Kern<br />

großflächig, weitestgehend frei von<br />

Modernste Lagerstättenaufklärung erfolgt<br />

heute durch abgelenkte Bohrungen<br />

Umfassende Lagerstättenaufklärung<br />

in den Jahren 1975 bis 1987 durch Bohrungen<br />

und geophysikalische Messungen<br />

Sensoren und Videoüberwachung steuern die<br />

mannlosen Einschienenhängebahnen der Zukunft.<br />

● Tagesbohrungen<br />

geologischen Störungen und Verwerfungen,<br />

die den Kohlenabbau häufig<br />

schwierig und teuer machen. Größere<br />

tektonische Störungen liegen nur am<br />

Rand des aufgeklärten Bereichs. Die<br />

gut ausgebildeten Flöze sind flach<br />

abgelagert und können durch eine<br />

moderne Bergwerksstruktur aufgeschlossen<br />

werden. Ein Förderberg verbindet<br />

das Grubengebäude mit der<br />

Tagesoberfläche. Er ist mit modernster<br />

Technik ausgestattet und gewährleistet<br />

eine leistungsfähige und kontinuierliche<br />

Förderung der gewonnenen wertvollen<br />

Kokskohle. Das ermöglicht eine<br />

äußerst kostengünstige Förderung mit<br />

nur wenigen Abbaubetrieben modernster<br />

Bauart, die besonders hohe Förderleistungen<br />

aufweisen.<br />

● Zweidimensionale Linienseismik<br />

● Dreidimensionale Flächenseismik<br />

Ergebnis der Aufklärung:<br />

– Gute Lagerstättenverhältnisse<br />

– 100 Millionen Tonnen Kohlenvorrat<br />

Die Oberfläche:<br />

Umweltverträglicher<br />

Abbau.<br />

Der deutsche Bergbau nimmt seine<br />

Verpflichtungen gegenüber der Bevölkerung<br />

und der Natur äußerst ernst.<br />

Deshalb wurde das Donarfeld auch in<br />

dieser Hinsicht bereits im letzten Jahrhundert<br />

eingehend analysiert. Seine<br />

Oberflächengeographie ermöglicht<br />

einen Abbau ohne wesentliche Beeinträchtigungen<br />

der Umwelt: Über der<br />

Lagerstätte an der überwiegend landwirtschaftlich<br />

genutzten Tagesoberfläche<br />

liegen keine größeren Ansiedlungen,<br />

keine größeren Wasserläufe und<br />

auch keine öffentlichen Wassergewinnungsanlagen.<br />

Das Donarfeld:<br />

Die <strong>Energie</strong> ist unter uns.<br />

Technik:<br />

Modern und<br />

weltweit führend.<br />

Von seiner Lage und Geologie her bietet<br />

das Donarfeld die einmalige Chance,<br />

ein Bergwerk nach dem neuesten<br />

Stand der Technik zu errichten, das<br />

neben der Rohstoffsicherheit für die<br />

deutsche Industrie noch einen weiteren<br />

Vorteil hat: Es demonstriert als Show<br />

Case-Pro<strong>je</strong>kt die globale Führungsrolle<br />

deutscher Bergwerkstechnik für den<br />

wirtschaftlich optimierten Abbau in<br />

großen Tiefen; ein Wachstumsmarkt,<br />

<strong>denn</strong> der Abbau sinkt weltweit immer<br />

schneller in größere Tiefen. Die deutsche<br />

Bergwerkstechnik ist weit über die<br />

Grenzen Deutschlands hinaus begehrt.<br />

• 100 Mio. Tonnen sicherer Kohle/3 Mio. Tonnen jährlich<br />

• Komplett exploriert: Förderbeginn bereits in zehn Jahren<br />

• Hightech-Abbau, weltweit führend und umweltverträglich<br />

• Bis zu 3.000 direkte Arbeitsplätze in der Region


Klavier-Festival Ruhr<br />

versetzt das Ruhrgebiet<br />

in Klavierstimmung<br />

Wie zu Großmutters Zeiten –<br />

nur noch schöner!<br />

Wie haben die Menschen im 19. Jahrhundert<br />

eigentlich ihre Musikleidenschaft<br />

befriedigt? Wer konnte, ging in<br />

Konzerte. Doch für die eigenen vier<br />

Wände musste statt des CD-Spielers<br />

das Klavier als einzige Möglichkeit herhalten.<br />

Aus diesem Grund wurden<br />

sämtliche Werke, wie Opern oder Sinfonien<br />

großer Komponisten, für das<br />

Klavier umgeschrieben und ließen<br />

neue, faszinierende Musikstücke entstehen.<br />

Diese Stücke bilden einen der<br />

musikalischen Aspekte, die auf dem<br />

diesjährigen Klavier-Festival Ruhr<br />

unter dem Titel „Transkriptionen und<br />

Paraphrasen“ präsentiert werden.<br />

So kompliziert das Motto auch klingen<br />

mag, es bietet den Künstlern große<br />

Spielräume: Die Transkription meint<br />

die Übertragung einer Komposition<br />

auf ein anderes Instrument, bei einer<br />

„Paraphrase“ hingegen wird eine vorgegebene<br />

Melodie mit Ausschmückungen<br />

versehen und somit zu etwas<br />

eigenständigem Neuen gemacht. „Es<br />

stellt viele Pianisten vor heiß geliebte<br />

Herausforderungen und versetzt viele<br />

Klavierfreunde in spannungsvolle Vorfreude“,<br />

so Prof. Franz Xaver Ohnesorg,<br />

der bereits zum 10. Mal die<br />

künstlerische Leitung des Festivals<br />

übernimmt. Ein bunt gefächertes Programm<br />

versetzt vom 17. Juni bis zum<br />

19. August 2005 nahezu das gesamte<br />

Ruhrgebiet in Klavierstimmung. Den<br />

Auftakt bildet der 22-jährige Chinese<br />

Lang Lang, dessen Plattenveröffentlichungen<br />

selbst in den Pop-Charts Platz<br />

zu finden sind. Unter anderem interpretiert<br />

er eine Paraphrase von Franz<br />

Liszt, der die Mozart-Oper Don Giovanni<br />

zum Vorbild nahm. In den insgesamt<br />

neun Festivalwochen warten<br />

noch viele weitere Transkriptionen und<br />

Paraphrasen auf die Zuhörer. Beispielsweise<br />

Bearbeitungen Johann Sebastian<br />

Bachs, der sich einiger Konzerte von<br />

Antonio Vivaldi annimmt und eine<br />

Bearbeitung der Verdi-Oper „Rigoletto“<br />

durch Franz Liszt. Warum nicht<br />

auch einmal Jazz und Klassik kombinieren?<br />

Der New Yorker Pianist Uri<br />

Caine hat es gewagt. Gemeinsam mit<br />

dem Kammerorchester Basel zaubert er<br />

fantasievoll-respektlose Adaptionen<br />

von Beethovens „Diabelli-Variationen“<br />

auf die Bühne und nimmt sich „die<br />

Freiheit, Dinge zu kombinieren, die<br />

man eigentlich nicht kombinieren<br />

darf“, so der Künstler selbst. Als spek-<br />

takuläre Höhepunkte werden vier der<br />

wichtigsten Pianisten unserer Zeit dem<br />

Klavier-Festival Ruhr ihre Ehre erweisen:<br />

Martha Argerich, Daniel Barenboim,<br />

Alfred Brendel und Maurizio Pollini.<br />

Barenboim ist seit zehn Jahren<br />

beim Klavierfestival dabei und Brendel<br />

kann auf nunmehr 60 Jahre Konzertleben<br />

zurückblicken. Für jazzige Klänge<br />

sorgt kein geringerer als Stimmwunder<br />

und Multitalent Bobby McFerrin, der<br />

gemeinsam mit Chick Corea die Essener<br />

Gruga-Halle zum Swingen bringen<br />

wird. Außerdem lädt Michel Camilo<br />

uns in die Welt des Latin-Jazz ein. Die<br />

Veranstaltungsstätten sind so breit<br />

gefächert wie das Programm selbst -<br />

vom mittelalterlichen Wasserschloss<br />

bis zur ehemaligen Gebläsehalle eines<br />

Industriebaus ist alles dabei.<br />

Das Klavier-Festival Ruhr ist mit über 72 Konzerten und 88 Spitzen-Pianisten<br />

aus 19 Nationen das weltweit größte seiner Art. Veranstaltet<br />

wird es vom Initiativkreis Ruhrgebiet, der 1989 aus der Idee heraus entstanden<br />

war, dem Ruhrgebiet ein neues, kulturelles Gesicht zu verleihen.<br />

In diesem Jahr läuft beim Klavier-Festival alles im Zeichen der Kulturhauptstadt-Bewerbung<br />

2010 „Essen für das Ruhrgebiet“. Und das<br />

aus gutem Grund, <strong>denn</strong> längst hat sich das Festival „als klingende<br />

Visitenkarte des Initiativkreises Ruhrgebiet etabliert“, so der Schirmherr<br />

und Vorsitzende des Vorstands der <strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft Dr.<br />

Werner Müller. Und was trägt mehr dazu bei, Menschen einander<br />

näher zu bringen, als Musik?<br />

Klavier-Festival Ruhr: 17.6.- 19.8.2005<br />

Ticketverkauf: 0180- 500 18 12<br />

Informationen und Programm: www.klavierfestival.de<br />

8


9 Die Nachbarschaftszeitung<br />

„Wenn Dein Kind<br />

Dich morgen fragt ...“<br />

Für ganze fünf Tage war Niedersachsens<br />

Landeshauptstadt Magnet für insgesamt<br />

mehr als eine Million Menschen,<br />

die im Rahmen des 30.<br />

Evangelischen Kirchentages zu rund<br />

3000 Veranstaltungen an 800 Veranstaltungsorten<br />

strömten. Bei herrlichem<br />

Wetter war die Stimmung der Gäste,<br />

die aus ganz Deutschland und aus 90<br />

Ländern aller Kontinente angereist<br />

waren, heiter bis ausgelassen.<br />

Unter dem Motto „Wenn Dein Kind<br />

Dich morgen fragt ...“ – eine Fragestellung<br />

aus dem Alten Testament – setzte<br />

sich die evangelische Kirche mit den<br />

Wurzeln des Glaubens und deren<br />

Bedeutung für die Gegenwart und die<br />

Gestaltung der Zukunft auseinander.<br />

Die Fragestellung sei Ausdruck der<br />

Suche nach Wahrheit, Glauben und<br />

Toleranz.<br />

Verantwortung<br />

für die Zukunft<br />

Daraus abgeleitet wurde dann auch der<br />

Titel des Unternehmensauftritts der<br />

<strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft, die gemeinsam<br />

mit dem KDA (Kirchlicher Dienst<br />

in der Arbeitswelt) der Kirchenkreise<br />

Gladbeck, Bottrop, Dorsten, Gelsenkirchen<br />

und Wattenscheid in Halle 5 auf<br />

dem Messegelände in Hannover vor<br />

Ort war. Unter dem Titel „Verantwortung<br />

für ...“ stellten die vier Sparten<br />

<strong>Energie</strong>, Chemie, Immobilien und<br />

Bergbau des <strong>RAG</strong>-Konzerns ihre in die<br />

Zukunft gerichteten Konzepte bzw.<br />

Pro<strong>je</strong>kte und Aktivitäten vor. Da gab es<br />

viel zu sehen und auch zu erleben. In<br />

der Mitte des einem Marktplatz anmutenden<br />

Stands war eine Menge los:<br />

Spiele und viele unterschiedliche<br />

Aktionen animierten zum Mitmachen.<br />

Informationen zu den einzelnen Kon-<br />

30. <strong>Deutsche</strong>r Evangelischer Kirchentag<br />

fand Ende Mai in Hannover statt<br />

zerntöchtern gab es im Außenbereich.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG präsentierte<br />

sich mit dem Thema „Ausbilden<br />

für die Zukunft“. An 13 Standorten<br />

werden insgesamt knapp 3000 junge<br />

Menschen in 23 staatlich anerkannten<br />

Berufen ausgebildet.<br />

Die Ausbildung ist für<br />

die DSK seit <strong>je</strong>her<br />

wichtiger Bestandteil<br />

der Unternehmensphilosophie<br />

und trägt<br />

dazu bei, auch weiterhin<br />

einen leistungsfähigen<br />

Bergbau<br />

betreiben zu können.<br />

Gleichzeitig erfüllt das<br />

Unternehmen damit<br />

einen arbeitsmarktundgesellschaftspolitischen<br />

Auftrag und<br />

trägt damit soziale<br />

sowie regionale Verantwortung. Wenn<br />

Dein Kind Dich morgen fragt ... – Wir<br />

bilden aus, in Verantwortung für die<br />

Zukunft.<br />

Kerstin Löhmann/Axel Neumann


<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong><br />

veröffentlicht Jahresbericht<br />

<strong>Steinkohle</strong> 2004 –<br />

„<strong>Sichere</strong> <strong>Energie</strong>:<br />

<strong>Wichtiger</strong> <strong>denn</strong> <strong>je</strong>.“<br />

<strong>Energie</strong> und eine sichere Rohstoffversorgung<br />

spielen heute und in Zukunft<br />

national aber auch weltweit eine<br />

immer wichtigere Rolle. Im Rahmen<br />

des Jahresberichts stellt die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Steinkohle</strong> AG (DSK) den Jahresverlauf<br />

2004 dar und beschreibt darüber<br />

hinaus die Veränderungen im Unternehmen,<br />

die im Wesentlichen durch<br />

eine neue noch effizientere Struktur<br />

TECHNIK UND<br />

INNOVATION<br />

„FÜR ALLE SCHRITTE<br />

BENÖTIGEN WIR KREATIVITÄT<br />

UND DAS ENGAGEMENT<br />

UNSERER MITARBEITER<br />

UM DIE ERFORDERLICHEN<br />

TECHNISCHEN INNOVATIONEN<br />

KONSEQUENT ANZUGEHEN<br />

UND VORANZUTREIBEN.“<br />

JÜRGEN EIKHOFF,<br />

DSK-VORSTANDSMITGLIED<br />

vorangetrieben werden. Die neuen<br />

Strukturen werden im Unternehmen<br />

gemeinsam mit allen Beschäftigten<br />

gelebt. So gilt es auch weiterhin Prozesse<br />

effizienter zu gestalten, Entwicklungen<br />

voranzutreiben und auch nach<br />

außen zu demonstrieren, dass <strong>Steinkohle</strong><br />

als Rohstoff für den Industriestandort<br />

Deutschland sowohl im Hinblick<br />

auf die Versorgungssicherheit als<br />

auch auf die Beschäftigung und Ausbildung<br />

von jungen Menschen in<br />

Zukunftsberufen einen wichtigen Beitrag<br />

leistet.<br />

Für Sie, liebe Leser, haben wir an dieser<br />

Stelle einen Auszug aus dem<br />

Bericht zur Thema Technik und Innovation<br />

abgedruckt. Die komplette Ausgabe<br />

des Jahresberichts 2004 finden Sie<br />

unter www.deutsche-steinkohle.de<br />

10<br />

unter der Rubrik Publikation als<br />

Download.<br />

Auszug aus dem<br />

Jahresbericht 2004<br />

Anhand von zwei aktuellen Beispielen<br />

lassen sich die Aktivitäten in Bezug auf<br />

innovative Entwicklungen von Maschinen<br />

und Equipment über und unter<br />

Tage gut darstellen, <strong>denn</strong> sowohl die


11 Die Nachbarschaftszeitung<br />

dort eingesetzten Kommunikationsmittel<br />

als auch deren Vernetzung<br />

untereinander sind beispielhaft und<br />

auch über das direkte Tätigkeitsfeld<br />

hinaus wegweisend. Technik „Made in<br />

Germany“ – für den Einsatz weltweit.<br />

IT-Infrastruktur unter Tage<br />

Die Betriebsdaten der untertägigen<br />

Produktionsbetriebe eines Bergwerks<br />

sollen in Kürze durch zukunftsorientierte<br />

Technologien erfasst, übertragen,<br />

ausgewertet und rückgemeldet werden.<br />

Dabei werden IT-Komponenten eingesetzt,<br />

die aufgrund der im Bergbau vorhandenen<br />

klimatischen Einsatzbedingungen<br />

ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit,<br />

Robustheit und Störunempfindlichkeit<br />

erfüllen müssen.<br />

Personal-Computer, Pocket-PC und<br />

drahtlose Sprachübertragung mittels<br />

Handy und Headset werden zukünftig<br />

das untertägige Arbeitsumfeld des<br />

Bergmanns bestimmen.<br />

Rückgrat der untertägigen IT-Infrastruktur<br />

ist eine leistungsstarke Datenübertragung<br />

unter Verwendung der<br />

Lichtwellenleiter-Technologie. An den<br />

untertägigen Endpunkten der Lichtwellenleiter<br />

im Abbau, Vorleistung<br />

und an zentralen Stellen der Infrastruktur<br />

eines Bergwerks befinden sich<br />

Schlagwetter geschützte, ergonomisch<br />

gestaltete PC-Arbeitsplätze. Hier ist<br />

zukünftig die zentrale Informationsstelle<br />

in einem Betriebspunkt. Es können<br />

prozess- und produktionsrelevante<br />

Betriebsdaten abgerufen und rückgemeldet<br />

werden.<br />

Verbindungen schaffen<br />

Darüber hinaus soll durch eine direkte<br />

Verbindung zum Logistiksystem<br />

zukünftig vor Ort am PC-Arbeitsplatz<br />

die Materialbeschaffung eingeleitet<br />

werden. Das Logistiksystem soll Auskunft<br />

geben, an welchem Lagerort das<br />

erforderliche Material bereit liegt bzw.<br />

zukünftig, an welcher Position sich das<br />

Material aktuell befindet, wenn der<br />

Materialtransport zum Einsatzort<br />

bereits eingeleitet ist.<br />

Ebenso können am PC-Arbeitsplatz<br />

die erforderlichen instandhaltungsrelevanten<br />

Informationen abgefragt und<br />

angezeigt werden.<br />

Für nicht stationäre Betriebsdatenerfassung<br />

werden mobile Pocket-PCs eingesetzt.<br />

Der Mitarbeiter gibt die Betriebsdaten<br />

menügeführt am Pocket-PC ein<br />

oder verwendet den eingebauten Scanner<br />

zum Einlesen. Typische Anwendungsbereiche<br />

für den Einsatz von<br />

Pocket-PCs sind die Messwertaufnahmen<br />

der Markscheider im Streb- und<br />

Streckenbereich, die Erfassung der<br />

Wetter- und Klimawerte für die Wetterberechnungen<br />

und für Betriebsanalysen.<br />

Nach Übertragung der Daten per<br />

Funk-Pocket-PC über eine vorhandene<br />

WLAN-Schnittstelle an die Empfangsstation,<br />

den Access-Point, werden diese<br />

an die überlagerten übertägigen Auswerte-<br />

und Archivierungssysteme<br />

weitergegeben.<br />

Der Access-Point ist nicht nur die<br />

Schnittstelle zum Pocket-PC, sondern<br />

hierüber erfolgt zukünftig auch die<br />

drahtlose Sprachübertragung mittels<br />

WLAN-Handy. Zur Ausrüstung des<br />

Bergmanns gehört dann auch das<br />

mobile WLAN-Handy in Verbindung<br />

mit einem Headset. Der Bergmann<br />

kann an <strong>je</strong>der beliebigen Stelle eines<br />

Betriebspunkts erreicht werden bzw.<br />

kann notwendige betriebliche Maßnahmen<br />

telefonisch einleiten. Transparenz<br />

unter Tage mit direkter Anbindung<br />

nach über Tage ist bei der DSK<br />

keine Zukunftsvision.<br />

Neue Hobelanlage<br />

für harte Kohle<br />

Mit dem Kohlenhobel, einer Maschine<br />

zur schälenden Kohlengewinnung,<br />

sind z. Z. rund 41 Prozent der Abbaubetriebe<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong><br />

AG ausgestattet. Mit dieser kostengünstigen<br />

Technik werden Flöze im Mächtigkeitsbereich<br />

unter 1,6 Metern, bei<br />

weicher Kohle auch bis 2,5 Metern,<br />

gewonnen. Beim Abbau sehr harter<br />

Kohle konnten bisher Flözmächtigkeiten<br />

ab 1,6 Metern ausschließlich mit<br />

kostenintensiveren Walzenladern leistungsfähig<br />

abgebaut werden. Der<br />

Abbau im deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

entwickelt sich zukünftig in Lagerstättenbereiche<br />

mit abnehmender<br />

Flözmächtigkeit und zunehmender<br />

Kohlenhärte. Um die Kostenvorteile<br />

der Hobeltechnik bei harter Kohle insbesondere<br />

auch im Mächtigkeitsbereich<br />

ab 1,6 Meter nutzen zu können,<br />

galt es, eine neue, leistungsstärkere<br />

Hobelanlage speziell für zukünftige<br />

Bedingungen zu entwickeln. Dies<br />

bedeutete eine besondere maschinen-,<br />

antriebs- und steuerungstechnische<br />

Herausforderung. Die maschinentechnische<br />

Entwicklung und der Bau wurden<br />

von DBT, dem einzigen deutschen<br />

Systemanbieter für automatisierte<br />

Hobelanlagen, wahrgenommen. Die<br />

Umsetzung erfolgte durch die DSK –<br />

als Betreiber – und die <strong>Deutsche</strong> Montan<br />

Technologie GmbH – als unabhängiges<br />

Forschungsinstitut.<br />

Zweite Anlage<br />

bereits bestellt<br />

Ende 2003 wurde die neue Hobelanlage<br />

erstmalig auf dem Bergwerk Prosper-<br />

Haniel in einem 400 Meter langen<br />

Streb mit einem Kohlenvorrat von insgesamt<br />

1,1 Mio. Tonnen eingesetzt.<br />

Über die gesamte Laufzeit des Abbaubetriebs<br />

wurde eine mittlere Rohförderung<br />

von rund 11.700 Tonnen pro Tag<br />

erreicht. Mit diesem Ergebnis übertraf<br />

die neue Hobelanlage alle an sie<br />

gestellten Erwartungen. Bei guter Infrastruktur<br />

wird bei zukünftigen Einsätzen<br />

eine tägliche Rohförderung von<br />

bis zu 20.000 Tonnen, <strong>je</strong>weils abhängig<br />

von der Kohlenhärte, prognostiziert.<br />

Ein Folgeeinsatz der vorhandenen<br />

Hobelanlage auf dem Bergwerk Prosper-Haniel<br />

ist in Vorbereitung. Eine<br />

zweite Anlage ist bereits bestellt. kl


Bildungszentrum für Menschen, die beruflich hoch hinaus wollen<br />

Was wurde eigentlich aus ...<br />

der Zeche Adolf von Hansemann?<br />

Wer beruflich hoch hinaus will, kommt<br />

kaum an der ehemaligen Zeche Adolf<br />

von Hansemann in Dortmund-Mengende<br />

vorbei. Hier unterhält die Dortmunder<br />

Handwerkskammer das<br />

deutschlandweit größte Ausbildungszentrum<br />

für Gerüstbau: das Bildungszentrum<br />

Hansemann. Eine Schule, die<br />

wegen ihrer praxisnahen, umfassenden<br />

Ausbildung national und international<br />

einen ausgezeichneten Ruf genießt<br />

und in Europa zu den bedeutendsten<br />

ihrer Art zählt.<br />

220 Gerüstbau-Azubis aus dem gesamten<br />

norddeutschen Raum absolvieren<br />

in Mengende zurzeit ihre überbetriebliche<br />

Lehre. Für die Dauer der Ausbildung<br />

leben sie im hauseigenen Internat.<br />

Fast alle sind junge Männer. Bis<br />

auf Nadine Bönninger aus Dortmund,<br />

die derzeit einzige deutsche Gerüstbau-<br />

Auszubildende. Gemeinsam mit ihren<br />

Kollegen und Meisterschülern sorgt die<br />

17-Jährige dafür, dass auf dem Zechen-<br />

Areal auch gut fünf Jahre nach Eröffnung<br />

des Bildungszentrum immer<br />

noch ein Hauch von Baustelle weht.<br />

Täglich errichten sie – gesichert durch<br />

Seile und Haken – teils Schwindel erregend<br />

hohe Gerüste. Größtenteils auf<br />

den mehrere zehntausend Quadratme-<br />

Daten und Fakten<br />

1856 erste Mutungen<br />

1874 Felder-Konsolidation zu<br />

Adolf von Hansemann<br />

1939 maximale Förderung<br />

rund 1,36 Mio. Tonnen<br />

<strong>Steinkohle</strong> mit<br />

3109 Beschäftigten<br />

1954 Adolph von Hansemann<br />

1-3: Fördereinstellung,<br />

Kohlen unter Tage nach<br />

Gustav, Aufbereitung<br />

auf Hansa und Fürst<br />

Hardenberg, Abbruch<br />

Wäsche<br />

1963 Stilllegung der Tagesanlagen<br />

Adolf von<br />

Hansemann<br />

1967 Stilllegung der Zeche<br />

2000 Einweihung des Bildungszentrums<br />

Hansemann<br />

ter großen Freiflächen und – wenn es<br />

frostet – in der ehemaligen 18 Metern<br />

hohen Kaue. Gerüste aus Holz oder<br />

Stahl in vielfältigen Variationen. Mal<br />

freistehende, mal an Wänden montierte<br />

oder mal hängende Konstruktionen.<br />

Tradition<br />

und Moderne<br />

Drei Jahre dauerte der Umbau der stillgelegten<br />

Zeche im Rahmen der Internationalen<br />

Bauausstellung (IBA). Bis<br />

zur Eröffnung des Bildungszentrums<br />

im Jahr 2000 flossen insgesamt 53<br />

Millionen Mark in das Pro<strong>je</strong>kt. Dabei<br />

verband die Handwerkskammer Tradition<br />

mit Moderne, Architektur mit<br />

Funktion. Fünf ehemalige Bergwerksgebäude<br />

stehen auch heute noch auf<br />

dem Gelände, das nicht zuletzt wegen<br />

der gelungenen Gestaltung zu den herausragenden<br />

Sanierungspro<strong>je</strong>kten einstiger<br />

Zechenstandorte zählt. Innenarchitekten<br />

kombinierten verschiedene<br />

Materialien und schufen so Arbeitsstätten,<br />

die an die Zeit vor über 100 Jahren<br />

erinnern, als sich Zechengründer mit<br />

ihren Prestigeob<strong>je</strong>kten selbst Denkmäler<br />

setzten.<br />

Ausbilder, Sozialpädagogen, Verwaltungsfachkräfte,<br />

Köche und Pförtner<br />

arbeiten im Bildungszentrum<br />

- rund zwei Dutzend<br />

Angestellte.<br />

Hinzu kommen rund 60<br />

Honorar-Dozenten wie<br />

Meister, Ingenieure,<br />

Rechtsanwälte und andere<br />

Berufspraktiker. In<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Fachverbänden plant<br />

das Bildungszentrum<br />

Seminare auch in<br />

Gewerken <strong>je</strong>nseits des<br />

Gerüstbaus.<br />

So bilden sie beispielsweise<br />

Dachdecker-<br />

Gesellen zu Meistern<br />

fort und qualifizieren<br />

Telekom-Ingenieure<br />

zu Turmprüfern.<br />

Einen weiterern<br />

Schwerpunkt bildet<br />

der Korrosionsschutz.<br />

„Wir sind<br />

das einzige Korrosionsschutzzentrum<br />

in Europa, das praktisch<br />

schult“, sagt Fachbereichskoordinator<br />

Peter Kahl.<br />

Aus Österreich und Luxemburg, aus<br />

der Schweiz und den Niederlanden<br />

zieht es die Seminarteilnehmer in den<br />

12<br />

Dortmunder<br />

Norden, wo auf Hansemann zu Spitzenzeiten<br />

bis zu 1,36 Millionen Tonnen<br />

<strong>Steinkohle</strong> im Jahr gefördert wurden.<br />

André Walter

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