Sichere Energie: Wichtiger denn je. - RAG Deutsche Steinkohle
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Bildungszentrum für Menschen, die beruflich hoch hinaus wollen<br />
Was wurde eigentlich aus ...<br />
der Zeche Adolf von Hansemann?<br />
Wer beruflich hoch hinaus will, kommt<br />
kaum an der ehemaligen Zeche Adolf<br />
von Hansemann in Dortmund-Mengende<br />
vorbei. Hier unterhält die Dortmunder<br />
Handwerkskammer das<br />
deutschlandweit größte Ausbildungszentrum<br />
für Gerüstbau: das Bildungszentrum<br />
Hansemann. Eine Schule, die<br />
wegen ihrer praxisnahen, umfassenden<br />
Ausbildung national und international<br />
einen ausgezeichneten Ruf genießt<br />
und in Europa zu den bedeutendsten<br />
ihrer Art zählt.<br />
220 Gerüstbau-Azubis aus dem gesamten<br />
norddeutschen Raum absolvieren<br />
in Mengende zurzeit ihre überbetriebliche<br />
Lehre. Für die Dauer der Ausbildung<br />
leben sie im hauseigenen Internat.<br />
Fast alle sind junge Männer. Bis<br />
auf Nadine Bönninger aus Dortmund,<br />
die derzeit einzige deutsche Gerüstbau-<br />
Auszubildende. Gemeinsam mit ihren<br />
Kollegen und Meisterschülern sorgt die<br />
17-Jährige dafür, dass auf dem Zechen-<br />
Areal auch gut fünf Jahre nach Eröffnung<br />
des Bildungszentrum immer<br />
noch ein Hauch von Baustelle weht.<br />
Täglich errichten sie – gesichert durch<br />
Seile und Haken – teils Schwindel erregend<br />
hohe Gerüste. Größtenteils auf<br />
den mehrere zehntausend Quadratme-<br />
Daten und Fakten<br />
1856 erste Mutungen<br />
1874 Felder-Konsolidation zu<br />
Adolf von Hansemann<br />
1939 maximale Förderung<br />
rund 1,36 Mio. Tonnen<br />
<strong>Steinkohle</strong> mit<br />
3109 Beschäftigten<br />
1954 Adolph von Hansemann<br />
1-3: Fördereinstellung,<br />
Kohlen unter Tage nach<br />
Gustav, Aufbereitung<br />
auf Hansa und Fürst<br />
Hardenberg, Abbruch<br />
Wäsche<br />
1963 Stilllegung der Tagesanlagen<br />
Adolf von<br />
Hansemann<br />
1967 Stilllegung der Zeche<br />
2000 Einweihung des Bildungszentrums<br />
Hansemann<br />
ter großen Freiflächen und – wenn es<br />
frostet – in der ehemaligen 18 Metern<br />
hohen Kaue. Gerüste aus Holz oder<br />
Stahl in vielfältigen Variationen. Mal<br />
freistehende, mal an Wänden montierte<br />
oder mal hängende Konstruktionen.<br />
Tradition<br />
und Moderne<br />
Drei Jahre dauerte der Umbau der stillgelegten<br />
Zeche im Rahmen der Internationalen<br />
Bauausstellung (IBA). Bis<br />
zur Eröffnung des Bildungszentrums<br />
im Jahr 2000 flossen insgesamt 53<br />
Millionen Mark in das Pro<strong>je</strong>kt. Dabei<br />
verband die Handwerkskammer Tradition<br />
mit Moderne, Architektur mit<br />
Funktion. Fünf ehemalige Bergwerksgebäude<br />
stehen auch heute noch auf<br />
dem Gelände, das nicht zuletzt wegen<br />
der gelungenen Gestaltung zu den herausragenden<br />
Sanierungspro<strong>je</strong>kten einstiger<br />
Zechenstandorte zählt. Innenarchitekten<br />
kombinierten verschiedene<br />
Materialien und schufen so Arbeitsstätten,<br />
die an die Zeit vor über 100 Jahren<br />
erinnern, als sich Zechengründer mit<br />
ihren Prestigeob<strong>je</strong>kten selbst Denkmäler<br />
setzten.<br />
Ausbilder, Sozialpädagogen, Verwaltungsfachkräfte,<br />
Köche und Pförtner<br />
arbeiten im Bildungszentrum<br />
- rund zwei Dutzend<br />
Angestellte.<br />
Hinzu kommen rund 60<br />
Honorar-Dozenten wie<br />
Meister, Ingenieure,<br />
Rechtsanwälte und andere<br />
Berufspraktiker. In<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Fachverbänden plant<br />
das Bildungszentrum<br />
Seminare auch in<br />
Gewerken <strong>je</strong>nseits des<br />
Gerüstbaus.<br />
So bilden sie beispielsweise<br />
Dachdecker-<br />
Gesellen zu Meistern<br />
fort und qualifizieren<br />
Telekom-Ingenieure<br />
zu Turmprüfern.<br />
Einen weiterern<br />
Schwerpunkt bildet<br />
der Korrosionsschutz.<br />
„Wir sind<br />
das einzige Korrosionsschutzzentrum<br />
in Europa, das praktisch<br />
schult“, sagt Fachbereichskoordinator<br />
Peter Kahl.<br />
Aus Österreich und Luxemburg, aus<br />
der Schweiz und den Niederlanden<br />
zieht es die Seminarteilnehmer in den<br />
12<br />
Dortmunder<br />
Norden, wo auf Hansemann zu Spitzenzeiten<br />
bis zu 1,36 Millionen Tonnen<br />
<strong>Steinkohle</strong> im Jahr gefördert wurden.<br />
André Walter