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KREUZWEG Bergwerk Prosper-Haniel - RAG Deutsche Steinkohle

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D S K<br />

<strong>KREUZWEG</strong><br />

<strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong>


DEUTSCHE STEINKOHLE AG<br />

2<br />

Kirche und Bergbau<br />

Die traditionell enge Verbundenheit<br />

zwischen<br />

Kirche und Bergbau rückt<br />

jedes Jahr am Karfreitag<br />

mit der gemeinsamen<br />

Begehung des Kreuzweges<br />

auf die Halde <strong>Haniel</strong> in<br />

Bottrop wieder in den<br />

Vordergrund.<br />

Die herausragenden Werte<br />

der Arbeit – die Arbeit der<br />

Bergleute heute und in den<br />

letzten Jahrhunderten sind<br />

die Bindeglieder zwischen<br />

Kirche und Bergbau.<br />

Bei seinem Besuch im Revier<br />

1987 bekannte Papst<br />

Johannes Paul II. unterhalb<br />

des von ihm geweihten<br />

Kreuzes, dass der Wert der<br />

Arbeit als „unverzichtbarer<br />

Bestandteil der menschlichen<br />

Würde“ anzusehen<br />

ist.<br />

Gerade im Bereich von<br />

Bottrop und Oberhausen<br />

wird deutlich, wie wichtig<br />

der Bergbau auch in diesem<br />

Punkt als Wirtschaftsfaktor<br />

für die Region ist. In verschiedenen<br />

Funktionen<br />

sichert die Kohle den Wohlstand<br />

der Menschen: als<br />

Arbeitgeber, Ausbilder und<br />

Auftraggeber für Unternehmen.<br />

Deshalb brauchen die<br />

Regionen die Wertschöpfung<br />

durch den Bergbau.<br />

So verwies auch Bischof Dr.<br />

Felix Glenn auf der Barbarafeier<br />

des <strong>Bergwerk</strong>es<br />

<strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong> im Dezember<br />

2005 aus kirchlicher<br />

Sicht auf diese wichtigen<br />

Gründe, die der deutschen<br />

<strong>Steinkohle</strong>, ihren Bergleuten<br />

und damit auch den<br />

Bergbauregionen eine langfristige<br />

Lebensperspektive<br />

sichern sollten. Gleichzeitig<br />

rief er dazu auf, den Wandel,<br />

da wo er unvermeidlich<br />

ist, mit der Kohle zu gestalten,<br />

anstatt ohne oder<br />

gegen sie.<br />

Damit setzt er die Tradition<br />

der letzten Jahrzehnte fort,<br />

in denen die Kirche stets<br />

auf der Seite der Betroffenen<br />

war und gemeinsam<br />

mit dem Unternehmen den<br />

Strukturwandel im Bergbau


egleitet und aktiv mitgestaltet<br />

hat.<br />

Deutliches und weithin<br />

sichtbares Zeichen dieser<br />

besonderen Verbundenheit<br />

ist der Kreuzweg, den die<br />

Menschen bewusst gehen –<br />

einen durch den Bergbau<br />

künstlich entstandenen<br />

Berg, der mit seinen<br />

Kreuzwegstationen mit<br />

Elementen der Arbeitswelt<br />

des Bergbaus und aus dem<br />

Bereich der Kirche den Kreis<br />

der Beziehung zwischen<br />

Arbeit, Kirche und Umwelt<br />

schließt.<br />

Die Bergleute von <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong> sind stolz darauf,<br />

zusammen mit den umliegenden<br />

Kirchengemeinden<br />

einen Kreuzweg geschaffen<br />

zu haben, der nicht nur an<br />

Karfreitag so zahlreich besucht<br />

wird, sondern wäh-<br />

rend des ganzen Jahres<br />

Anziehungspunkt für viele<br />

Menschen ist.<br />

Endpunkt des Kreuzweges<br />

ist das weithin sichtbare<br />

Kreuz, „ein Zeichen des Lebens<br />

und damit ein Zeichen<br />

lebendigen Glaubens der<br />

Erbauer, der arbeitenden<br />

Bevölkerung“ formulierte<br />

der neue Ruhrbischof Dr.<br />

Felix Genn beim ersten<br />

gemeinsamen Kreuzweg im<br />

Jahr 2004.<br />

Das <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong> wird auch in Zukunft<br />

an dieser Tradition festhalten,<br />

zeigt es doch deutlich<br />

die eingangs beschriebene,<br />

enge Verbundenheit von<br />

Kirche und Bergbau.<br />

3


Tisa von der Schulenburg – Schwester Paula<br />

Die Künstlerin wird 1903 als<br />

Generalstochter Elisabeth<br />

Gräfin von der Schulenburg<br />

in Mecklenburg geboren.<br />

Von 1925 bis 1928 studiert<br />

sie Kunst in Paris. 1933 folgt<br />

sie ihrem jüdischen Mann<br />

ins Londoner Exil. Dort wird<br />

sie in ihrer künstlerischen<br />

Entwicklung durch Henry<br />

Moore angeregt und gefördert.<br />

In der Depression des<br />

englischen Bergbaus beginnt<br />

sie, mit arbeitslosen<br />

Bergleuten zu zeichnen und<br />

zu schnitzen. An diese Erfahrung<br />

knüpft sie an, als<br />

sie 1947 als Korresponden-<br />

tin für „DIE WELT“ in das<br />

Ruhrgebiet kommt und<br />

dort auf einer Zeche wohnt.<br />

1950 tritt sie in das Kloster<br />

der Ursulinen in Dorsten<br />

ein. Die Begegnungen mit<br />

den Bergleuten Englands<br />

und des Ruhrgebietes hält<br />

die Ordensfrau in ihrem<br />

künstlerischen Schaffen<br />

fest. Ihre Werke befassen<br />

sich vor allem mit dem Bild<br />

der Bergleute und den Not<br />

leidenden Menschen. Sie<br />

starb im Alter von 97<br />

Jahren am 8. Februar 2001<br />

in Dorsten.<br />

5


6<br />

Chronologie des Kreuzweges<br />

1987<br />

Bau eines Kreuzes aus<br />

Spurlatten, anlässlich des<br />

Papstbesuches.<br />

Karfreitag 1992<br />

Aufstellen des Kreuzes auf<br />

der Halde und Einweihung<br />

durch Bischof Hubert Luthe<br />

und Weihbischof Franz<br />

Grave.<br />

September 1993<br />

Die Idee von <strong>Bergwerk</strong>sdirektor<br />

a.D. Hanns Ketteler<br />

– Bau eines Kreuzweges<br />

zum Kreuz – setzt sein<br />

Nachfolger Michael<br />

Eisenmenger fort.<br />

Die umliegenden Kirchengemeinden<br />

und Verbände<br />

wirken bei der Umsetzung<br />

des Projektes mit.<br />

Dezember 1993<br />

Gestaltung der 15<br />

Kreuzwegstationen nach<br />

Rohrfederzeichnungen der<br />

Ordensfrau und Künstlerin<br />

Tisa von der Schulenburg.<br />

In Kupfer geätzt von<br />

Bergleuten im Ruhestand.


Eingearbeitet in das stilisierte<br />

Doppelbockgerüst<br />

der Schachanlage Franz<br />

<strong>Haniel</strong>.<br />

Texte nach kirchlichen<br />

Verlautbarungen aus der<br />

Welt der Arbeit.<br />

Symbole aus der<br />

Bergbautechnik der<br />

Vergangenheit und<br />

Gegenwart.<br />

Bis April 1995<br />

Bau und Aufbau der<br />

Stationen durch<br />

Auszubildende des<br />

<strong>Bergwerk</strong>es <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong>.<br />

Karfreitag 1995<br />

Einweihung des<br />

Kreuzweges durch Bischof<br />

Hubert Luthe.<br />

Kreuzwegbegehung mit Ruhrbischof Dr. Felix Genn am<br />

Karfreitag 2004<br />

7


8<br />

Betrachtung des Kreuzweges auf der Bergehalde<br />

der Zeche <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong> im Zusammenhang<br />

mit den Symbolen aus der Arbeitswelt<br />

Die Kreuzwegstationen auf<br />

der Bergehalde <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong> sind einzig in ihrer<br />

Art und Präsentation. Da<br />

der Kreuzweg auf einer<br />

Bergehalde erstellt wurde,<br />

sehen wir an jeder Station<br />

ein Förderturmmodell, symbolisch<br />

für den Bergbau in<br />

unserem Revier. Im oberen<br />

Teil des immer gleichen<br />

Förderturmes, ist eine Graphik<br />

zur jeweiligen Station<br />

eingebaut. Die Graphiken<br />

sind in Kupferplatten geätzt<br />

worden und stammen aus<br />

der Feder von Tisa von der<br />

Schulenburg, genannt<br />

Schwester Paula, aus dem<br />

Ursulinenkloster in Dorsten.<br />

Bei jeder Station des<br />

Kreuzweges ist auch ein<br />

Element aus der Arbeitswelt<br />

des Bergbaues dargestellt.<br />

An jedem dieser<br />

Elemente ist eine Kupfertafel<br />

befestigt mit einer<br />

Verlautbarung aus dem


Bereich der Kirche, der Arbeitswelt<br />

oder besonderer<br />

Persönlichkeiten: Papst Johannes<br />

Paul II., Kardinal<br />

Franz Hengsbach, Bischof<br />

Dr. Hubert Luthe, Nikolaus<br />

Groß, Dietrich Bonhoeffer<br />

und andere. Die Betrachtung<br />

der einzelnen Stationen<br />

und die sich daraus<br />

ergebenden Sentenzen im<br />

Zusammenhang mit ihren<br />

religiösen Inhalten, den<br />

Verlautbarungen und den<br />

dargestellten Elementen<br />

aus der Arbeitswelt der<br />

Bergleute könnten zu den<br />

folgenden Gedanken<br />

führen:<br />

9


10<br />

I. Station<br />

Pilatus wäscht seine Hände<br />

Die Kirche muss in ihrer<br />

Verkündigung und in ihrem<br />

Wirken unter allen Verhältnissen<br />

für die Würde,<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, ungerecht haben dich<br />

die Menschen damals verurteilt<br />

und tun dies heute<br />

noch. Ich bin an diesem Urteil<br />

mitschuldig. Denn auch<br />

ich habe dich in meinem<br />

Leben oft verkannt und abgelehnt.<br />

– Auch andere<br />

das Recht und die Freiheit<br />

des Menschen eintreten.<br />

Bischof Franz Hengsbach, 4.<br />

Oktober 1981<br />

Menschen habe ich ungerecht<br />

beurteilt oder gegen<br />

sie Vorurteile gehabt. Mich<br />

selbst aber habe ich meist<br />

zu gut beurteilt. – Herr, lass<br />

mich erkennen, lass mich<br />

dich erkennen und gerecht<br />

sein gegen jedermann.


Der Anfang des gemeinsamen Weges<br />

Nach einem langen Hin<br />

und Her: „Kreuzigt ihn,<br />

kreuzigt ihn!“, wird das Urteil<br />

gesprochen und der Leidensweg<br />

ist vorauszusehen.<br />

Als Erweiterung der I.<br />

Station ist ein Teufkübel<br />

aufgestellt worden, das<br />

Symbol für den Aufschluss<br />

und das Ausrichten eines<br />

<strong>Bergwerk</strong>es im Untertagebetrieb<br />

und die Schaffung<br />

damit verbundener Arbeitsplätze.<br />

In dieser Station stehen<br />

sich Schuld und Hoffnung<br />

in gleicher Weise sichtbar<br />

gegenüber. Die Schuld im<br />

Händewaschen als Anfang<br />

einer Tragödie; die Hoffnung<br />

im Teufkübel, die den<br />

Kumpels Arbeit und Brot<br />

verheißt.<br />

Die I. Station sagt uns:<br />

„Mache dich am Sterben des<br />

Reviers nicht mitschuldig!“<br />

Teufkübel<br />

Gefäß, mit dem anfallendes Gestein beim Teufen (Herstellen)<br />

eines Schachtes gehoben wird.<br />

11


12<br />

II. Station<br />

Jesus nimmt sein Kreuz auf sich<br />

Jede Arbeit, ob körperlich<br />

oder geistig, ist unvermeidlich<br />

mit Mühe verbunden.<br />

Diese, mit der Arbeit verbundene<br />

Mühsal, kennzeichnet<br />

den Weg des men-<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, du trägst mein Kreuz,<br />

das Kreuz meiner Sünden,<br />

und ich danke es dir nicht.<br />

Reiße mich heraus aus meiner<br />

Gleichgültigkeit. Mache<br />

schlichen Lebens auf Erden<br />

und stellt eine Ankündigung<br />

des Todes dar.<br />

Enzyklika Laborem Exercens,<br />

1981<br />

mich bereitwilliger, wenn<br />

es gilt, eine Last, ein Opfer<br />

für andere auf mich zu nehmen.<br />

Lass mich kein<br />

Drückeberger sein.


Wir dürfen auch vor mühsamen Aufgaben nicht<br />

ausweichen<br />

Jesus nimmt das Kreuz des<br />

Leidens, der Schmerzen,<br />

aller Mühen und Lasten auf<br />

sich und gibt uns allen ein<br />

Beispiel, dass ein jeder von<br />

uns die Lasten seines<br />

Nächsten tragen kann und<br />

auch soll.<br />

Wie Christus mutig und<br />

ergeben sein schweres Los<br />

auf sich nahm, so sollen<br />

auch wir vor unangenehmen<br />

Pflichten und allem,<br />

was uns Opfer abverlangt,<br />

nicht zurückschrecken.<br />

Ebenso sollen wir beherzt<br />

tragen, was Arbeit und<br />

Alltag uns an Härten und<br />

Beschwerden auferlegen.<br />

Bei der II. Station sehen wir<br />

einen Bergekasten, dessen<br />

Aufgabe es ist, die Last des<br />

Hangenden zu tragen, um<br />

den Bergleuten in ihrem Arbeitsbereich<br />

Sicherheit zu<br />

gewähren.<br />

Die II. Station des Kreuzweges<br />

fordert von uns ein<br />

das „Ja“ zum Kreuz und<br />

verkörpert den Gedanken:<br />

„Trage die Last des<br />

Anderen!“<br />

Bergekasten<br />

Ein aus Schwellen aufeinander geschichtetes Geviert, dessen<br />

Innenraum mit Bergen (Steinen) ausgefüllt wurde. Die Bergekästen<br />

wurden vom Liegenden (Boden) bis zum Hangenden<br />

(Decke) aufgeschichtet und bildeten eine „Mauer“, die<br />

den ausgekohlten Hohlraum vom Rest des Grubengebäudes<br />

(z.B. Strecke) trennte. Heute nicht mehr üblich.<br />

13


14<br />

III. Station<br />

Erster Fall<br />

Arbeitslosigkeit verletzt<br />

fast immer die Würde dessen,<br />

den sie trifft und droht<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, meine Schuld hat dich<br />

niedergeworfen. Wenn du<br />

um der Sünden willen so<br />

furchtbar leiden musstest,<br />

dann muss es um die Sünde<br />

etwas Furchtbares sein,<br />

dann kann ich sie nicht<br />

leugnen und nicht leicht<br />

sein Leben aus dem Gleichgewicht<br />

zu bringen.<br />

Weltkatechismus, 1992<br />

nehmen. Ich will für das<br />

Böse in meinem Leben keine<br />

Ausrede mehr suchen<br />

und es nicht beschönigen,<br />

sondern es ehrlich anerkennen<br />

und vor dir bekennen.<br />

Herr, ich bitte dich, verzeihe<br />

mir alle meine Schuld.


Belastungen dürfen uns nicht erdrücken<br />

Jesus fällt zum ersten Mal<br />

unter der Last des Kreuzes<br />

nieder. Viele in unserer Gesellschaft<br />

können die ihnen<br />

aufgebürdeten Lasten nicht<br />

mehr tragen. Daher ist ein<br />

hilfreiches Entgegenkommen<br />

von uns gefordert, auf<br />

die Bedürftigen zuzugehen.<br />

Jeder von uns muss ihnen<br />

Vertrauen und Zuversicht<br />

geben.<br />

Als Symbol der Zuversicht<br />

und Sicherheit für uns alle<br />

und besonders für die<br />

Kumpel steht bei der III.<br />

Station ein Streckenausbauteil<br />

aus Stahl.<br />

Die III. Station ermahnt uns<br />

durch ihre Darstellung und<br />

sagt: Wir sollen unsere Hilfe<br />

den Bedürftigen rechtzeitig<br />

anbieten, ohne ihre Würde<br />

in ihrer Hilflosigkeit zu verletzen.<br />

Mit anderen Worten:<br />

„Stelle dich schützend vor<br />

die Schwachen!“<br />

Gleitbogenausbau<br />

Ein Streckenausbau, der durch seine Halbkreisform eine hohe<br />

Stabilität bietet. Durch das besondere Profil ist der Bogen in<br />

der Lage, bei zu hoher Belastung nachzugeben. Die Profile verschieben<br />

sich dann ineinander und werden nicht beschädigt.<br />

15


16<br />

IV. Station<br />

Jesus begegnet seiner Mutter<br />

Die Lebenskraft des Ruhrgebietes<br />

ist die Solidarität.<br />

Bei aller geforderten Sachgerechtheit<br />

muss stets die<br />

Achtung vor der unantastbaren<br />

Würde des Menschen<br />

bestimmend sein, nicht nur<br />

der einzelnen Arbeiter, son-<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, wie dankbar magst du<br />

den Trost und die Liebe deiner<br />

Mutter empfunden haben!<br />

Gib auch mir die Nähe<br />

und den Trost meiner<br />

himmlischen Mutter, wenn<br />

der Weg und der Kampf in<br />

meinem Leben schwer wer-<br />

dern auch ihrer Familien,<br />

nicht nur der Menschen<br />

von heute, sondern der<br />

kommenden Generationen.<br />

Papst Johannes Paul II, 2.<br />

Mai 1987, <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong><br />

den. – Lass mich so leben,<br />

dass ich meiner Mutter jederzeit<br />

begegnen kann. –<br />

Wo aber andere Menschen<br />

leiden, schenk mir das<br />

rechte Wort, um zu trösten,<br />

und zeige mir die rechte Tat,<br />

um zu helfen.


Leben besteht in Austausch und Weitergabe<br />

Jesus begegnet seiner<br />

Mutter. Diese Begegnung<br />

gleicht einer Gegenüberstellung<br />

von Verzweiflung<br />

und Hoffnung, die aus<br />

Marias flehenden Blicken<br />

hervorgehen und uns neue<br />

Kraft und Energie zur Erfüllung<br />

unserer Lebensaufgaben<br />

geben sollen.<br />

Als Symbol neuer Kraft und<br />

Energie zum Schaffen steht<br />

ein gefüllter Förderwagen<br />

mit <strong>Steinkohle</strong>, die im 19.<br />

und 20. Jahrhundert die<br />

bedeutendste Rolle als<br />

Energieträger spielte und<br />

sie auch in der Zukunft<br />

spielen wird. Diese Station<br />

soll den Kumpels die<br />

Hoffnung auf eine stabile<br />

Zukunft und die Erhaltung<br />

der Arbeitsplätze im Revier<br />

geben.<br />

Die IV. Station ermutigt die<br />

Bergleute und sagt:<br />

„Kumpel, gib die Hoffnung<br />

auf eine sichere Zukunft<br />

nicht auf!”<br />

Tonnenwagen<br />

Gleisgebundener Transportwagen für Kohle und andere im<br />

Bergbau zu transportierende Schüttgüter.<br />

17


18<br />

V. Station<br />

Simon von Cyrene<br />

Solidarität – das ist für die<br />

Bevölkerung des Ruhrgebietes<br />

kein Fremdwort! Verantwortung<br />

füreinander und<br />

Verantwortung vor Gott ist<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, wenn du mir etwas<br />

Schweres, ein Kreuz auferlegst,<br />

will ich es wie Simon,<br />

als einen Teil deines Kreuzes<br />

tragen, für dich und<br />

dein Reich. – Wo andere<br />

Menschen ihr Kreuz fast<br />

nicht mehr tragen können,<br />

stoße mich an, dass ich<br />

hier durchaus noch gelebte<br />

und bewährte Wirklichkeit.<br />

Papst Johannes Paul II., 2.<br />

Mai 1987, <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong><br />

ihnen einen Teil ihrer Last<br />

abnehmen. – Simons Söhne<br />

sind deine Jünger geworden.<br />

So lass alle meine<br />

Kreuze ein Segen werden<br />

für die Menschen, die mir<br />

lieb und anvertraut sind<br />

und für die ich verantwortlich<br />

bin.


Einander stützen führt zum Ziel<br />

Simon von Cyrene hilft Jesus,<br />

das Kreuz zu tragen.<br />

Die Lasten im Alltag sind<br />

oft unerträglich. Immer seltener<br />

bieten unsere Mitmenschen<br />

den Schwachen<br />

ihre Hilfe an. Eine kurze<br />

vorübergehende Hilfe als<br />

Ausdruck der Verantwortung<br />

füreinander, kann für<br />

die in Not Geratenen eine<br />

aufbauende Hilfe und Zuversicht<br />

sein. Aus den an<br />

der Station stehenden<br />

Stahlstempeln mit Ver-<br />

bundkappen, die auch Untertage<br />

dicht nebeneinander<br />

stehen und das<br />

Hangende abstützen, können<br />

wir den Schluss ziehen,<br />

dass gebündelte Hilfe jeder<br />

Not und Gefahr erfolgreich<br />

entgegenwirken und widerstehen<br />

kann.<br />

Der unverkennbare Leitgedanke<br />

in dieser Kreuzwegstation<br />

sagt:<br />

„Hilf anderen, andere helfen<br />

dir.”<br />

Reibungsstempel mit Van Wersch-Kappe<br />

Zweiteiliger Metallstempel, dessen Ineinanderschieben durch<br />

Reibelemente kontrolliert wird. Zur Abstützung des<br />

Hangenden (Decke) wurden im Streb Van Wersch-Kappen<br />

auf die Stempel aufgelegt (Strebausbau der 1960er und<br />

1970er Jahre, heute nur noch in Übergangsbereichen mit<br />

Hydraulikstempeln üblich).<br />

19


20<br />

VI. Station<br />

Veronika hält das Schweißtuch<br />

Wir müssen nicht das Außergewöhnliche<br />

tun, aber<br />

das Gewöhnliche müssen<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, diese schwache Frau<br />

hat sich ein Herz gefasst,<br />

alle Menschenfurcht überwunden,<br />

sich durch die gaffende<br />

Menge den Weg gebahnt<br />

und sich zu dir bekannt.<br />

Dafür hast du ihr ein<br />

Zeichen deines Dankes gegeben.<br />

Befreie mich von<br />

wir außergewöhnlich tun.<br />

Bischof Franz Hengsbach,<br />

1983<br />

aller Menschenfurcht, gib<br />

mir Mut und Zivilcourage,<br />

dass ich jederzeit dir und<br />

meinem Gewissen gehorche<br />

ohne Rücksicht darauf,<br />

was andere dazu sagen.<br />

Mein Denken, Reden und<br />

Tun soll letztlich von dir<br />

geprägt sein.


Der Alltag trägt unser Leben<br />

Der täglich erbrachte Aufwand,<br />

sei es im Berufsleben,<br />

in der Familie oder in<br />

der Ausbildung, führt zweifellos<br />

zu Erschöpfung. Jesus<br />

hat auf seinem letzten Weg<br />

diese Erfahrung machen<br />

müssen. Ihm zu Hilfe kam<br />

Veronika und reichte ihm<br />

das Schweißtuch, das als<br />

Ausdruck entgegenkommender<br />

Hilfe, Anerkennung,<br />

Zuversicht und Geborgenheit<br />

zu bewerten<br />

war. Mit anderen Worten<br />

kann man sagen: wo Liebe<br />

und Güte sind, da wohnt<br />

Gott.<br />

Bei dieser Station sehen wir<br />

einen Türstock, die älteste<br />

bekannte Ausbauform im<br />

Bergbau. Dieser Türstock gab<br />

den Bergleuten Hoffnung<br />

und eine gewisse Sicherheitsgarantie,<br />

das Tageslicht<br />

wieder zu sehen.<br />

Die Sentenz aus dieser Station<br />

ist die folgende:<br />

„Hoffnung und Glauben geben<br />

Geborgenheit.”<br />

Türstockausbau<br />

Trapezförmiger Grubenausbau aus Stahl oder Holz. Der<br />

Türstockausbau wurde im Bergbau benutzt, bevor es den<br />

Bogenausbau gab. Er ist heute kaum noch gebräuchlich.<br />

21


22<br />

VII. Station<br />

Zweiter Fall<br />

Unverschuldete Arbeitslosigkeit<br />

wird zum gesellschaftlichen<br />

Skandal, wenn<br />

die zur Verfügung stehende<br />

Arbeit nicht gerecht verteilt<br />

und der Ertrag der Arbeit<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, du bist aus körperlicher<br />

Schwäche mehrmals vor<br />

den Augen der Menschen<br />

gestürzt. Aber du hast es<br />

mit Demut getragen. Lass<br />

mich geduldig sein mit mir<br />

selbst, wenn ich aus charakterlicher<br />

Schwäche falle.<br />

Lass mir jeden Sturz zur<br />

Selbsterkenntnis und De-<br />

nicht dazu verwandt wird,<br />

neue Arbeit für möglichst<br />

alle zu schaffen.<br />

Papst Johannes Paul II., 2.<br />

Mai 1987, <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong><br />

mut gereichen. – Mach<br />

mich aber auch geduldig<br />

mit den Schwächen anderer<br />

Menschen, die mit ihrem<br />

Leben nicht fertig werden. –<br />

Aber lass mir keine Ruhe,<br />

wenn ich mich vor meinen<br />

Aufgaben drücken und zur<br />

so genannten „schlafenden<br />

Kirche“ beiseite schleichen<br />

will.


Auch aus der Dunkelheit gibt es Wege zum Licht<br />

Jesus fällt zum zweiten Mal<br />

unter dem Kreuz. Die Lasten<br />

des Alltags sind oft<br />

schwer zu ertragen und<br />

viele Menschen sind dem<br />

Stress nicht mehr gewachsen.<br />

Sie können in ihren Anstrengungen<br />

um ihre Existenz<br />

unter die Räder kommen.<br />

Beispielhaft ist hier<br />

eine unverschuldete Arbeitslosigkeit,<br />

die aber in<br />

einer sozial intakten Gesellschaft<br />

nur vorübergehend<br />

sein darf. Ein Wiederaufstieg<br />

in das normale Leben<br />

muss wieder möglich sein.<br />

Als Symbol für das Auf und<br />

Seilscheibe<br />

Rillenrad zur Umlenkung des Förderseils.<br />

Ab in unserem Leben steht<br />

zur Ergänzung der Station<br />

eine Seilscheibe. Die Bergleute<br />

werden mit ihrer Hilfe<br />

bei der Seilfahrt in die Grube<br />

zu ihrem Arbeitsplatz<br />

hinuntergelassen und nach<br />

getaner Arbeit wieder ans<br />

Tageslicht gebracht.<br />

Diese Station und das Symbol<br />

der Seilscheibe vermitteln<br />

uns den Rhythmus im<br />

Alltag unseres Lebens und<br />

mahnen uns zur Besonnenheit:<br />

„Seid wachsam und lasst<br />

unsere Kumpel nicht in die<br />

Tiefe fallen.“<br />

23


24<br />

VIII. Station<br />

Weinende Frauen<br />

Der Christ darf sich nicht<br />

gleichgültig verhalten gegenüber<br />

Zuständen im natürlichen<br />

Leben.<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, auch mich bewegen<br />

dein Kreuz und deine Leiden.<br />

Aber Mitleid genügt<br />

dir nicht. Der Glaube und<br />

die Tat sind vor dir entscheidend.<br />

Lass mich immer an<br />

dein Wort denken: jeder<br />

Baum, der keine gute<br />

Nikolaus Groß, Bergmann,<br />

Opfer der Nationalsozialisten<br />

Frucht bringt, wird umgehauen<br />

und ins Feuer geworfen.<br />

– Führe mich zu<br />

deinen Quellen, zu deinem<br />

Wort und deinem Sakrament,<br />

damit ich würdige<br />

Früchte der Buße und der<br />

Liebe bringe.


Zielstrebigkeit gibt dem Leben Sinn<br />

Jesus begegnet den weinenden<br />

Frauen. Wie die<br />

weinenden Frauen Jesu Unschuld<br />

beteuern und seinen<br />

zweiten Fall empfinden, so<br />

empfinden auch wir die<br />

verschiedensten Unvollkommenheiten,<br />

denen wir<br />

persönlich begegnen oder<br />

z. B. über die Medien erfahren.<br />

Das Weinen, jegliches<br />

Nachempfinden oder die<br />

Kenntnisnahme von<br />

Unrechtsgeschehen, darf<br />

von uns Christen nur als<br />

passiver Beistand gewertet<br />

werden. Wir dürfen uns<br />

daher nicht gleichgültig<br />

gegenüber unerträglichen<br />

Zuständen verhalten.<br />

Bei der VIII. Station sehen<br />

wir einen Fahrungswagen,<br />

der dazu dient, die Bergleute<br />

an die vom Schacht weit<br />

entfernten Arbeitsstellen zu<br />

befördern und somit deren<br />

schwere Arbeit erträglicher<br />

zu machen.<br />

„Nicht passiver Beistand,<br />

sondern aktive Hilfe ist<br />

unsere Aufgabe.”<br />

Fahrungswagen<br />

Schienengebundener Wagen, in dem Bergleute zu ihrem<br />

Arbeitplatz „vor Ort“ gefahren werden.<br />

25


26<br />

IX. Station<br />

Dritter Fall<br />

Technischer Fortschritt und<br />

Umstrukturierung dürfen<br />

nicht auf den Rücken der<br />

Menschen durchgeführt<br />

werden. Nicht der Mensch<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, auch mich will die Last<br />

des Lebens manchmal<br />

erschlagen. Ich liege am<br />

Boden. Alles scheint<br />

umsonst zu sein und ich<br />

habe das Gefühl, dass ich<br />

mein Ziel nicht erreiche.<br />

Aber ich vertraue auf dich<br />

ist für die Wirtschaft da, die<br />

Wirtschaft ist für den<br />

Menschen da.<br />

Bischof Franz Hengsbach,<br />

1987<br />

und deine Kraft auch in<br />

auswegloser Lage. Alles vermag<br />

ich in dir, der du mich<br />

stärkst. Gib mir die Kraft,<br />

dass ich mich nie aufgebe.<br />

Wer an dich glaubt, bei<br />

dem ist nichts umsonst und<br />

nichts sinnlos.


Jeder braucht einen Halt im Leben, damit er<br />

nicht ins Leere fällt<br />

Jesus fällt zum dritten Mal.<br />

Obwohl Simon von Cyrene<br />

nach dem ersten Fall zu Hilfe<br />

kam, Veronika Jesus das<br />

Schweißtuch reichte, fehlt<br />

Jesus die Kraft, sein Schicksal<br />

und die Last des Kreuzes<br />

zu ertragen. Nicht wenige<br />

von uns, obwohl wir in einer<br />

technisch fortschrittlichen<br />

Welt leben, werden<br />

Opfer dieser Technik und<br />

fallen in Not und Abhängigkeit.<br />

Als Ergänzung zur IX. Station<br />

steht ein Förderkorb,<br />

der zur Aufwärts- und Ab-<br />

wärtsbeförderung der Bergleute,<br />

der Kohle, der Berge<br />

und der benötigten Materialien<br />

dient. Viele unserer<br />

Mitmenschen benötigen<br />

häufiger denn je Beistand,<br />

sei es in Form von Zuwendung<br />

oder direkter<br />

Hilfe, um das Auf- und<br />

Abwärts bewältigen zu<br />

können.<br />

Die IX. Station sagt uns zur<br />

Einsicht:<br />

„Nächstenliebe und<br />

Hilfsbereitschaft sind unser<br />

Auftrag!“<br />

Förderkorb<br />

Ein am Förderseil hängendes Gestell, auf dem Personen,<br />

Förderwagen oder Materialien im Schacht befördert werden.<br />

27


28<br />

X. Station<br />

Beraubung der Kleider<br />

Der Mensch ist mehr wert<br />

durch das, was er ist, als<br />

durch das, was er hat.<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, bewahre mich vor aller<br />

Gier und lass nicht zu,<br />

dass ich mich je an fremdem<br />

Gut vergreife. – Gib<br />

mir die Kraft, dass ich<br />

meinen Leib und Geist in<br />

Zucht nehme. Mein Leib ist<br />

ein Geschenk Gottes. Ich<br />

II. Vatikanisches Konzil, 1965,<br />

Die Kirche in der Welt von<br />

heute<br />

will ihn weder vergötzen<br />

noch verachten, sondern<br />

ihn ertüchtigen in Dienst<br />

und Sport, in Training und<br />

Entsagung. Lass mich nie<br />

vergessen, dass ich ein Tempel<br />

Gottes bin und der Heilige<br />

Geist seit der Taufe in<br />

mir wohnt.


Sinnloses Nehmen ist Raub<br />

Jesus wird seiner Kleider<br />

beraubt. Bevor Jesus ans<br />

Kreuz genagelt wird, werden<br />

ihm seine Kleider, sein<br />

letztes Hab und Gut genommen.<br />

In den letzten<br />

Jahrzehnten bis hin in unsere<br />

Zeit haben viele Menschen<br />

ihr Hab und Gut,<br />

sogar ihr Leben in Kriegswirren<br />

und Vertreibung verloren.<br />

Die Beraubung der<br />

Kleider ist eine symbolische<br />

Mahnung an alle, die sich<br />

fremdes Eigentum zunutze<br />

machen wollen und erinnert<br />

uns an das 7. Gebot: du<br />

sollst nicht begehren dei-<br />

nes Nächsten Hab und Gut.<br />

Als Ergänzung dieser Station<br />

liegen vier Felsgesteine<br />

aus dem Untertagebereich<br />

der Zeche <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong><br />

und ein Abbauhammer in<br />

einem dieser Brocken. Sie<br />

verkörpern die schwer zu<br />

leistende Arbeit unserer<br />

Bergleute.<br />

Die X. Station sagt, dass die<br />

Reinheit oft erniedrigt wird<br />

und die Gemeinheit zu oft<br />

triumphiert, daher der Aufschrei<br />

der Kumpel:<br />

„Wir waren immer für euch<br />

da, steht jetzt zu uns!“<br />

Abbauhammer<br />

Ein druckluftbetriebenes Gewinnungswerkzeug, mit dem die<br />

Kohle aus dem Stoß (Wand) heraus gebrochen wurde<br />

(Nachfolger der Hacke).<br />

29


30<br />

XI. Station<br />

Annagelung<br />

Unser Glaube aber ist stark,<br />

die Hoffnung groß und hoffentlich<br />

die Liebe so brennend<br />

heiß, dass sie Berge<br />

versetzen kann.<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, du hast dich annageln<br />

lassen an das Kreuz und<br />

wurdest all deiner Freiheit<br />

beraubt. Damit hast du<br />

meine Pflichtvergessenheit<br />

gesühnt, meinen ungezügelten<br />

Freiheitsdrang, mei-<br />

Gottfried Könzgen, Arbeitssekretär,<br />

Opfer der Nationalsozialisten<br />

ne Flucht vor Bindung und<br />

Ordnung. Halte mich fest,<br />

Herr, dass ich weder vor dir<br />

noch vor meiner Pflicht fliehe.<br />

Hilf mir, dass ich die<br />

Freiheit liebe und verwirkliche,<br />

ohne Pflicht, Ordnung<br />

und Gesetz zu vergessen.


Ausweglosigkeit ist immer eine Täuschung<br />

Jesus wird an das Kreuz genagelt.<br />

Nach langer Demütigung,<br />

Folter und Qual wird<br />

Jesus an das Kreuz genagelt.<br />

In der heutigen Zeit<br />

werden immer mehr Menschen<br />

ohne „Nägel genagelt“,<br />

sei es durch massenhafte<br />

Arbeitslosigkeit, die<br />

neuen Krankheiten unserer<br />

Zivilisation, die vielen zerbrochenen<br />

Ehen oder die<br />

zerstörenden Machtkämpfe<br />

unter verschiedenen Völkergruppen.<br />

All das können wir<br />

nur in Liebe und Vertrauen<br />

zueinander, Hoffnung füreinander<br />

und Glaube aneinander<br />

verhindern, bewältigen<br />

oder überstehen.<br />

Als Ergänzung der XI. Station,<br />

gleichzeitig aber auch<br />

als Gegenstück zur „Vernagelung“<br />

sehen wir einen<br />

Walzenkörper mit „Nägeln“<br />

(Schrämmeißeln), der zum<br />

mechanischen Abbau der<br />

Kohle aus dem Flöz eingesetzt<br />

wird. Das Symbol, der<br />

mit „Nägeln“ bestückte<br />

Walzenkörper, sagt uns,<br />

dass Dinge für Gutes und<br />

Böses verwendet werden<br />

können.<br />

Auch unsere Taten und<br />

Worte könnten es sein,<br />

daher:<br />

„Bekämpfe das Böse und<br />

setze dich für das Gute ein!“<br />

Walzenkörper<br />

Mit Meißeln bestückter schneckenförmiger Körper, der die<br />

Kohle aus dem Flöz herausschneidet.<br />

31


32<br />

XII. Station<br />

Kreuzigung<br />

Wer zu diesem Kreuz aufblickt,<br />

ist in seinem Leiden,<br />

seiner Not, in seinen Ängsten<br />

nicht allein. Wer zu<br />

diesem Kreuz aufblickt, darf<br />

mit seinem Kreuz zu dem<br />

gehen, der selbst das Kreuz<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, du hast dich geopfert<br />

für mich, für uns, für alle.<br />

Ich vertraue auf dein Kreuz<br />

und Leiden, durch das du<br />

alle Menschen ohne Unterschied<br />

retten und erlösen<br />

willst. – Gib mir ein Herz so<br />

des Lebens kennen gelernt,<br />

getragen und durchlitten<br />

hat.<br />

Bischof Hubert Luthe bei der<br />

Errichtung dieses Kreuzes, 17.<br />

April 1992<br />

groß und weit und voll Liebe<br />

wie das deine. Lass mich<br />

alle Menschen lieben, den<br />

Nächsten und den Fernsten.<br />

Lehre mich den wahren<br />

Großmut. Lehre mich, dir zu<br />

dienen, wie du es verdienst.


Verbindungen führen unser Leben<br />

Jesus stirbt am Kreuz, Jesus<br />

ist für uns am Kreuz gestorben<br />

und das Kreuz wurde<br />

zum Wahrzeichen des Christentums.<br />

In den letzten Minuten<br />

seines Lebens sagte<br />

Jesus mit lauter Stimme:<br />

„Mein Gott, mein Gott, warum<br />

hast du mich verlassen?“<br />

Und sterbend betete er: „Es<br />

ist vollbracht. Vater, in deine<br />

Hände befehle ich meinen<br />

Geist.“ Seit dieser Zeit hat<br />

sich die Menschheit gewaltig<br />

vermehrt. Immer weniger<br />

Leute bekennen sich<br />

aber im Kreuz zum Glauben<br />

und können Jesu letzte<br />

Worte nachsprechen. Wir<br />

stellen uns immer öfter die<br />

Frage: „Warum ist es so?“<br />

Der Antwort weichen wir<br />

aus, und wenn wir sie ergründen<br />

wollen, ergründen<br />

wir sie bei den anderen, nur<br />

selten bei uns selbst. Wir<br />

wandern durch das Leben,<br />

erlöst durch das Kreuz<br />

Christi, belastet durch das<br />

eigene, aber in der Fülle der<br />

Wahrheit im Kreuz.<br />

Das Symbol als Ergänzung<br />

zur XII. Station, der Förderwagen<br />

als Altartisch, verkündet<br />

uns den Zusammenhang<br />

zwischen den Menschen, der<br />

Arbeit und der Wahrheit im<br />

Kreuz und sagt:<br />

„Wie die Arbeit zum Menschen<br />

gehört, gehört auch<br />

die Suche nach der Wahrheit<br />

im Kreuz zum Menschen.”<br />

Spurlattenkreuz<br />

Spurlatten dienen zur Führung des Förderkorbes im Schacht.<br />

33


34<br />

XIII. Station<br />

Beweinung<br />

Das einzige, was ich in<br />

meinem Leben für meine<br />

Familie noch tun kann, ist<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, nach deinem Tod hat<br />

deine Mutter dich liebend<br />

geborgen auf ihrem Schoß.<br />

Lass mich stets eine solche<br />

Ehrfurcht vor dem Tod und<br />

den Toten haben wie deine<br />

Mutter. – Maria, sorge du<br />

mütterlich auch für die Toten<br />

aus meiner Familie und<br />

die Treue in den<br />

alltäglichen Dingen.<br />

Eine Mutter aus unserer Zeit<br />

aus meinem Freundeskreis.<br />

Und wenn es mit mir zu<br />

Ende geht, nimm mich wie<br />

einen Sohn in deine mütterlichen<br />

Arme. Dein Sohn<br />

hat am Kreuz auch zu mir<br />

gesagt: „Sohn, siehe da,<br />

deine Mutter!“ Das will ich<br />

nie vergessen!


Auch in Tiefpunkten geht das Leben weiter<br />

Jesus wird vom Kreuz abgenommen<br />

und in den Schoß<br />

seiner Mutter gelegt. Josef<br />

von Arimatäa hat voll Trauer<br />

und Ehrfurcht den Leib<br />

des Herrn vom Kreuz herab<br />

genommen und in den<br />

Schoß seiner betrübten<br />

Mutter gelegt. Im Gedenken<br />

an unsere verstorbenen<br />

Mitmenschen und verunglückten<br />

Bergleute steht<br />

unweit des Kreuzes auf der<br />

Bergehalde ein Denkmal<br />

aus Felsgestein.<br />

Als Ergänzung zur XIII. Station<br />

sehen wir ein Rinnenpärchen,<br />

auch Kettenförderer<br />

genannt, d.h. ein Teil<br />

aus einem Kohlenförderer.<br />

Diese Station sagt uns:<br />

„Bewahre und fördere das<br />

Gute, immer und überall!“<br />

Kettenförderer<br />

Mit dem Kettenförderer wird Kohle oder Gestein transportiert.<br />

35


36<br />

XIV. Station<br />

Grablegung<br />

Von guten Mächten wunderbar<br />

geborgen, erwarten<br />

wir getrost, was kommen<br />

mag. Gott ist mit uns am<br />

Abend und am Morgen und<br />

ganz gewiss an jedem<br />

neuen Tag.<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, erhalte mir meinen<br />

Glauben, auch wenn ich<br />

dich nicht mehr sehe oder<br />

wenn deine Kirche mich<br />

enttäuscht. – Stärke meine<br />

Hoffnung auf dich, wenn<br />

alle andere Hoffnung trügt<br />

Dietrich Bonhoeffer, ev.<br />

Theologe, Opfer der<br />

Nationalsozialisten<br />

und das Ende gekommen<br />

zu sein scheint. – Lass meine<br />

Liebe nicht aufhören,<br />

selbst wenn sie nur noch<br />

flackert wie eine winzige<br />

Flamme. Du kannst die<br />

kleine Flamme zu einem<br />

lodernden Feuer entfachen!


Geborgenheit ermöglicht Leben<br />

Der heilige Leichnam Jesu<br />

wird in das Grab gelegt. Im<br />

Glaubensbekenntnis der<br />

Kirche wird in aller Kürze<br />

gesagt: „… gekreuzigt, gestorben<br />

und begraben.“ Wie<br />

lang, schwer und qualvoll<br />

aber der Leidensweg Christi<br />

war, hat uns die Verbildlichung<br />

der einzelnen Kreuzwegstationen<br />

in ihrer Prägnanz<br />

wiedergegeben. Viele<br />

Mitmenschen, besonders<br />

aus der älteren Generation,<br />

könnten in ähnlicher Form<br />

ihren durchlebten Kreuzweg<br />

mit seinen Auf- und<br />

Abstiegen, seien es Krankheiten,<br />

Erwerbslosigkeit,<br />

Trauer um einen nahen Verwandten,<br />

oder was auch<br />

immer es war, schildern. Mit<br />

dem Begräbnis des Men-<br />

schen ist bei weitem nicht<br />

der Schlussstrich gezogen<br />

worden, nein, es bleibt die<br />

Erinnerung, die Erinnerung<br />

als Rückschau, gleichzeitig<br />

als Mahnung für die<br />

Zukunft.<br />

Als Ergänzung zur XIV. Station<br />

steht eine Schildausbaueinheit,<br />

die vor Ort im Streb<br />

den Kumpels die nötige<br />

Sicherheit garantiert. Der<br />

Leitgedanke dieser Station<br />

beinhaltet zwei Parallelen.<br />

Die erste stellt den unentbehrlichenSicherheitsstandard<br />

in den Vordergrund,<br />

die zweite erinnert<br />

uns durch die Worte: „gestorben<br />

und begraben“; an die<br />

ewige Mahnung:<br />

„Memento mori!“ (Gedenke<br />

des Todes)<br />

Schildausbau<br />

Hydraulischer Grubenausbau für den Streb, mit der Öffnung<br />

zum Flöz. Der Schildausbau schützt die Bergleute vor Steinund<br />

Kohlenfall<br />

37


38<br />

XV. Station<br />

Auferstehung<br />

… und er hat sein helles<br />

Licht bei der Nacht…<br />

aus einem alten<br />

Bergmannslied<br />

Haltet das Licht des Lebens,<br />

das Licht Eures Glaubens<br />

Meditationsgedanke<br />

Herr, ich glaube an dein Leiden<br />

und Kreuz, aber auch<br />

an deine Auferstehung und<br />

Herrlichkeit. Wenn Zweifel<br />

über mich kommen, dann<br />

schenke mir eine kleine Offenbarung,<br />

ein Zeichen dei-<br />

fest in Herz und Hand!<br />

Dann braucht Ihr um das<br />

Morgen nicht zu bangen.<br />

Gott segne Euch! Glückauf.<br />

Papst Johannes Paul II., 2.<br />

Mai 1987, <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong><br />

nes Lebens, deiner Liebe,<br />

deiner Gnade und Herrlichkeit!<br />

Öffne mir dann die Augen,<br />

dass ich dich erkenne.<br />

Mein Herr und mein Gott,<br />

ich glaube, hilf meinem<br />

Unglauben!


Ergriffen und aufgehoben<br />

Die Auferstehung. Am dritten<br />

Tage vom Tode auferstanden,<br />

so ist es in der Bibel<br />

nachzulesen. In der Graphik<br />

im letzten symbolischen<br />

Förderturm sehen<br />

wir Jesus, den vom Tode<br />

Auferstandenen mit ausgebreiteten<br />

Armen, so dass<br />

seine Wunden zu sehen<br />

sind und uns sagen, dass<br />

alle Wunden heilbar sind<br />

und kein Problem unlösbar<br />

ist. Wir sehen den vom Tode<br />

Auferstandenen, und er<br />

sagte: „Fürchtet euch nicht.<br />

Ich bin es.“<br />

Ziel unserer Hoffnung<br />

bleibt die Auferstehung,<br />

nämlich das Zurückgleiten<br />

in die Hand des Schöpfers,<br />

das Wiedergeborensein im<br />

Kreuz und in der Auferstehung<br />

Jesu Christi. Als<br />

Ergänzung zu dieser Station<br />

sehen wir einen Greifarmlader,<br />

der beim Abteufen der<br />

Schächte eingesetzt wird.<br />

Die letzte Station dieses<br />

außergewöhnlichen Kreuzweges<br />

auf der Bergehalde,<br />

der im Zusammenhang mit<br />

der Arbeit der Kumpel steht,<br />

soll uns zum Nachdenken<br />

über das menschliche Ziel<br />

veranlassen.<br />

Greifer<br />

Mit einem Greifer wird das beim Abteufen des Schachtes losgesprengte<br />

Gestein in den Teufkübel geladen.<br />

39


40<br />

Von<br />

guten Mächten<br />

still und treu umgeben,<br />

behütet und getröstet<br />

wunderbar,<br />

so will ich diese Tage<br />

mit euch leben<br />

und mit euch gehn trotz<br />

Sorgen und Gefahr.<br />

Von guten Mächten<br />

wunderbar geborgen,<br />

erwarten wir getrost,<br />

was kommen mag.<br />

Gott ist mit uns am<br />

Abend und am Morgen<br />

und ganz gewiss an<br />

jedem neuen Tag.


Noch will das Alte unsre Herzen quälen,<br />

noch drückt uns böser Tage schwer Last,<br />

ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen<br />

das Heil, für das Du uns bereitet hast.<br />

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken,<br />

an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,<br />

dann wolln wir des Vergangenen gedenken,<br />

und dann gehört Dir unser Leben ganz.<br />

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,<br />

so lass uns hören jenen vollen Klang<br />

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,<br />

all Deiner Kinder hohen Lobgesang.<br />

41


42<br />

Die Schlussfolgerung aus<br />

der Betrachtung aller Stationen<br />

sagt uns:<br />

Glaube,<br />

Hoffnung,<br />

Liebe und<br />

Vertrauen<br />

sollen immer unsere täglichen<br />

Begleiter sein.<br />

Unsere Welt ist durch<br />

Machtkämpfe und Glaubenskriege<br />

zerrissen, be-<br />

sonders aber durch die fortschreitende<br />

Tendenz zur<br />

Gottlosigkeit, verursacht<br />

u.a. durch das nicht enden<br />

wollende Bestreben nach<br />

Haben.<br />

Dieser Kreuzweg ist eine<br />

hervorragende Darstellung<br />

aus der Arbeitswelt des Reviers,<br />

vereint mit religiöser<br />

Kunst.<br />

Möge uns der Herr erneut<br />

Auge und Herz öffnen, den<br />

Glauben vertiefen, auf dass<br />

wir uns von Neuem um das<br />

hochragende Kreuz auf der<br />

Halde betend versammeln.


Beteiligt an der Gestaltung des Kreuzweges sind<br />

die Pfarrgemeinden:<br />

Heilige Familie,<br />

Bottrop-Grafenwald<br />

Sankt Ludgerus,<br />

Bottrop-Fuhlenbrock<br />

Sankt Bonifatius,<br />

Bottrop-Fuhlenbrock<br />

Sankt Barbara,<br />

Oberhausen-Königshardt<br />

Sankt Josef,<br />

Oberhausen-<br />

Schmachtendorf<br />

Herz-Jesu,<br />

Oberhausen-Sterkrade<br />

und:<br />

KAB-Bezirksverband<br />

Gladbeck/Bottrop<br />

KAB-Bezirksverband<br />

Oberhausen/Mülheim<br />

Revierarbeitsgemeinschaft<br />

für kulturelle Bergmannsbetreuung<br />

e.V.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG<br />

<strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong><br />

43


44<br />

Der Kreuzweg -<br />

errichtet auf der Halde <strong>Haniel</strong><br />

Zusammen mit der Kohle<br />

wird unvermeidbar taubes<br />

Gestein mitgewonnen und<br />

nach über Tage gefördert.<br />

Die anfallenden „Berge“<br />

werden zum Teil wirtschaftlich<br />

verwertet, der überwiegende<br />

Teil jedoch auf der<br />

196 m hohen Bergehalde<br />

<strong>Haniel</strong> abgelagert. Bergehalden<br />

werden heutzutage<br />

als Landschaftsbauwerke<br />

gestaltet. Durch eine landschaftsgerechte<br />

Gestaltung<br />

und artenreiche Bepflanzung<br />

entsteht eine Anlage,<br />

die als Wander- und Erholungsgebiet<br />

vieles zu bieten<br />

hat. Neben der abwechslungsreichen<br />

Begrünung<br />

und Bepflanzung wird aber<br />

auch dem Natur- und Artenschutz<br />

Rechnung getragen.<br />

Dies ist möglich durch<br />

die Anlage von Feucht- und<br />

Trockenbiotopen, wie natürliche<br />

Kleingewässer und<br />

Trockenrasen sowie die<br />

Schaffung von Flächen, die<br />

einer natürlichen Sukzession<br />

überlassen werden.<br />

Der Kreuzweg und das<br />

Kreuz auf dem Gipfel der<br />

Halde <strong>Haniel</strong> sind einzigartige<br />

Elemente der<br />

Haldengestaltung.


Das <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong><br />

Das <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong> in Bottrop ist eines<br />

von acht leistungsstarken<br />

<strong>Bergwerk</strong>en, die von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG<br />

an der Ruhr, in Ibbenbüren<br />

und im Saarland betrieben<br />

werden. Wir nehmen unsere<br />

Aufgabe ernst und<br />

erzeugen Energieversorgungssicherheit<br />

für<br />

Deutschland. Dafür setzen<br />

sich unsere 4.000<br />

Beschäftigten täglich ein.<br />

Sie fördern im Jahr rund 4<br />

Millionen Tonnen hochwertiger<br />

Kohle, die vornehmlich<br />

zur umweltverträglichen<br />

Erzeugung von<br />

Strom eingesetzt wird.<br />

Strom, auf den der Mensch<br />

heute nicht mehr verzichten<br />

kann und will.<br />

Modernste Technik und ein<br />

hoher Automatisierungsgrad<br />

mit Computer<br />

gesteuerten Systemen sorgen<br />

für einen effizienten<br />

Betriebsablauf.<br />

Die Kohle wird in vier Gewinnungsbetrieben<br />

in Tiefen<br />

zwischen 700 und<br />

1.100 Metern gewonnen<br />

und über Bandanlagen, die<br />

eine Höhendifferenz von<br />

rund 1.000 Metern überwinden,<br />

nach über Tage<br />

transportiert. Das untertägige<br />

Streckennetz umfasst<br />

125 Kilometer.<br />

Bergbau und Bottrop verbindet<br />

eine 150jährige<br />

Geschichte, die maßgeblich<br />

die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt beeinflusst.<br />

Seit Aufnahme<br />

der Förderung wurden im<br />

Bereich des <strong>Bergwerk</strong>s<br />

über 300 Millionen Tonnen<br />

<strong>Steinkohle</strong> gewonnen. Vier<br />

ursprünglich eigenständige<br />

<strong>Bergwerk</strong>e haben sich<br />

zum <strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<br />

<strong>Haniel</strong> zusammengeschlossen.<br />

45


<strong>Bergwerk</strong> <strong>Prosper</strong>-<strong>Haniel</strong><br />

Werksdirektion<br />

Fernewaldstraße, 46242 Bottrop<br />

Telefon (02041) 59-0<br />

Telefax (02041) 59-3120<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG ist ein<br />

Unternehmen im <strong>RAG</strong>-Konzern.

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