Ein unsterblicher Fisch!

An diesem Ort
Von Kai van Lier
An diesem Ort, wo sich die Wunden
teilen und zugleich vereinen,
in dem Gedanken an die vielen Stunden,
die mir verweilen in einem Weinen,
welches uns so fest gebunden.
Genau an diesem Ort, nach dem wir griffen,
in dem die Winde uns're Blätter schliffen,
sind wir so wie die Lichter,
die aus zweier Kerzen Flamme scheinen
und sich, in einem Wind bewegt, vereinen.
Lauter Lieb
Von Monika Schmitt
Lautrer zu sinn is lauter un klug.
Vunn Lautre, do krieh ich niemols genug.
Moi Lautre, des leit umringt vum Wald,
do macht so manch Wanderer halt,
geht in sich un denkt sich:
„Was fer e schäner Platz“
Manch änner hot gefunn do sei Schatz.
Is hänge geblieb wie mer so saht,
un des schun seit Johr un seit Dag,
denn die Lieb hat gewunn in zwäfacher Art:
die Lieb zum Mädsche un die Lieb zur Stadt.
Zufrieden
Von August Scholz
Ein Mensch kommt auf die Welt
Nicht immer da, wo’s ihm gefällt.
Glück sei’s wie manche meinen,
in Kaiserslautern zu erscheinen.
Doch ist selbst dann hiernieden,
derselbe auch nicht ganz zufrieden.
Ein langer Zopf
Von Otto Abel
Lautern - ein langer Zopf
Von des Kaisers Fuß
Bis zu des Bürgers Kopf.
Durch die Jahrhunderte mehr schlecht als recht
Gab es viel Leid und so manch Gefecht.
Fünf Lauterer gut zu Fuß - mit und ohne Ball
Die Auferstehung nach dem großen Knall.
Neun Säulen Lautern heut umgeben
Da wie dort lässt sich´s gut leben.