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BERGKNAPPE 120 - Bergbau Silberberg

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ten Farben finden sich jeweils bei den Stücken mit<br />

emailartiger Struktur. Funde auf andern Deponien<br />

zeigen ein ähnliches farbliches Spektrum. 6<br />

Um diese verschiedenen Farben am gleichen Ort<br />

zu verstehen, wurde in alter Literatur nach damaligen<br />

Beschreibungen von Hochofenschlacken gesucht.<br />

Die Vielgestaltigkeit von Schlacken findet sich in<br />

folgenden, alten Literaturzitaten bestätigt:<br />

«…Schlacken, dasjenige Hüttenprodukt, welches<br />

in der grössten Frequenz erzeugt wird, bei<br />

einer gewissen Gleichheit allgemeiner Charaktere<br />

die grösste Mannigfaltigkeit im Einzelnen<br />

zeigt…»<br />

«…Das gewöhnliche äussere Aussehen ist dasjenige<br />

von wohlgegossenen Gläsern, doch erscheinen<br />

dieselben unter Umständen auch<br />

emailartig und bisweilen kristallinisch, der<br />

letztere Zustand hängt wesentlich nur von der<br />

Langsamkeit des Erkaltens ab, und es kann auf<br />

diese Weise eine glasige Schlacke in eine kristallinische<br />

verwandelt werden; die email artigen<br />

Schlacken dagegen weichen in ihrer Zusammensetzung<br />

von den übrigen ab und zeichnen<br />

sich besonders durch einen hohen Gehalt an<br />

Kieselerde aus.»<br />

6 z. B. Hochofen Carena/Valle Morobbia, Tessin<br />

Von Lampadius wurde überliefert, dass er die<br />

blaue Schlackenfarbe auf den Einfluss von Phosphor<br />

zurückführte. Anderseits brachte er die<br />

blaue Schlacke mit der Verhüttung hämatitischer<br />

Erze und die grüne Schlacke mit derjenigen von<br />

Eisenhydroxyden (Brauneisenstein) und Eisencarbonaten<br />

(Siderit) in Zusammenhang. Dunkle<br />

und schwarzgrünliche Farbe wurde schlechtem<br />

Schmelzen zugeschrieben. (1)<br />

In einem Werk über Hüttenkunde ist nachzulesen,<br />

dass der Autor analytisch in blauer Schlacke Phosphor<br />

nicht finden konnte. Er vermutet den Einfluss<br />

von Eisenoxyden, schreibt dann aber wörtlich:<br />

«…dann würde sich aber die Farbe bei der<br />

nehmlichen Beschickung immer ziemlich<br />

gleich bleiben müssen, wogegen die Erfahrung<br />

spricht…» (4).<br />

Im gleichen Werk (4) wird ein weiterer Autor zitiert:<br />

«Blaue Schlacken entstehen, wenn verhältnismässig<br />

mehr Kohlenstoff und weniger Sauerstoff<br />

vorhanden ist; grüne Schlacken hingegen,<br />

wenn dieser Stoff vor jenem, in Verbindung mit<br />

dem Eisen die Oberhand hat.»<br />

Diese Textstelle zeigt den Einfluss<br />

«…Gute Schlacken haben eine<br />

der thermischen Führung<br />

perlgraue bis himmelblaue<br />

Farbe, dunkelgrün<br />

bis schwarz<br />

deutet auf einen<br />

übersetzten Ofengang<br />

und unreines<br />

Ausbringen…» (2)<br />

«…Die Farben der Schlacken<br />

rühren vorwaltend von Metalloxyden<br />

und Schwefelverbindungen<br />

her. Bei glasigen und emailartigen<br />

Schlacken wechseln oft an einem kleinen Stück<br />

die verschiedenartigsten Farben, bald scharf<br />

getrennt, bald ineinander überlaufend.» (3)<br />

7<br />

des Hochofenprozesses.<br />

Diese Prozessführung<br />

verlangte mit den damaligen<br />

technischen Möglichkeiten<br />

grosses Können und<br />

viel Erfahrung.<br />

Über die technische Ausrüstung<br />

der Anlage Bellaluna ist sehr wenig<br />

bekannt. Gemäss BERGKNAP-<br />

PE 1058 Diese Tex<br />

haben eine<br />

der<br />

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viel Erf<br />

Über die<br />

der Anlag<br />

chlacken Schlacke mit verschiedenen Phasen nig bekan<br />

(glasig-kristallin) Abb. 5.<br />

hatte es in Bellaluna ein<br />

sogenanntes Zylindergebläse mit<br />

Winderhitzung. Vergleiche mit Anlagen aus der<br />

entsprechenden Zeitepoche zeigen Folgendes:<br />

Die Anlage Flecs/Salouf im Oberhalbstein wurde<br />

7 Oxidation-Reduktion<br />

8 <strong>BERGKNAPPE</strong> Nr. 105 2/2004, Seite 18 ff.: Hans Krähenbühl<br />

«Die Bedeutung des Wassers im <strong>Bergbau</strong>: Energieträger<br />

und Wasserhaltung»<br />

<strong>BERGKNAPPE</strong> 1 / 2012 Seite 38

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