BERGKNAPPE 120 - Bergbau Silberberg
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Hans Krähenbühl redigierte die Zeitschrift BERG-<br />
KNAPPE, das damals vierteljährliche erscheinende<br />
Organ des Vereins FBG, von der Nummer 17 bis<br />
zur Nummer 100 fast allein und verfasste selbst<br />
eine grosse Anzahl der darin publizierten Artikel.<br />
Schon im Jahr 1987 verlieh die Universität Bern<br />
Hans Krähenbühl die Würde eines Ehrendoktors.<br />
Die Laudatio lautet:<br />
«Hans Krähenbühl, dem Gründer und Konservator<br />
des <strong>Bergbau</strong>museums Graubünden, der mit<br />
Engagement und Fachwissen die Zeugen des einst<br />
blühenden <strong>Bergbau</strong>s in Graubünden vor dem weiteren<br />
Zerfall rettete, der mit der Gründung des Vereins<br />
der ‹Freunde des <strong>Bergbau</strong>s in Graubünden›<br />
viel Interesse am <strong>Bergbau</strong> und seiner historischen<br />
Bedeutung geweckt und sich in hervorragendem<br />
Masse um die <strong>Bergbau</strong>kunde unseres Landes verdient<br />
gemacht hat.»<br />
Hans Krähenbühl durfte es erleben, dass seine<br />
Saat aufgegangen ist und sein Werk weiter geführt<br />
wird. Aus verschiedenen ehemaligen Regionalgruppen<br />
sind sehr aktive Vereine hervorgegangen:<br />
Der «<strong>Bergbau</strong>verein <strong>Silberberg</strong> Davos», die «Società<br />
Miniers da S-charl», die «Amis da las minieras Val<br />
Müstair» und der «Verein Erzminen Hinterrhein».<br />
Hans Krähenbühl verdient höchste Anerkennung<br />
und Dank für seinen langjährigen uneigennützigen<br />
und unermüdlichen Einsatz für die Erhaltung<br />
und Bekanntmachung der Zeugen des historischen<br />
<strong>Bergbau</strong>s in Graubünden, eines Kulturguts,<br />
das heute wohl aus dem Bewusstsein der meisten<br />
Menschen verschwunden ist.<br />
���� ������<br />
Kurator des <strong>Bergbau</strong>museums Graubünden und<br />
Präsident des <strong>Bergbau</strong>vereins <strong>Silberberg</strong> Davos<br />
Ein Erlebnisbericht über die Aufwältigung des Dalvazzerstollens<br />
am <strong>Silberberg</strong>/Davos – Sommer 2010<br />
Jürg Probst, Serneus<br />
Was treibt einen Menschen dazu, sich freiwillig in<br />
Lebensgefahr zu bringen? Ist es einfach nur der<br />
«Kick» oder sind es noch andere Motive? In unserem<br />
Falle war es von Vorteil, ein unabhängiger<br />
freier «Vogel» und ein rüstiges altes «Wildmännli»<br />
zu sein (da wäre der Verlust nicht so tragisch).<br />
Grosse Idealisten mit ambitionierten Zielen, welche<br />
auch hartnäckig verfolgt werden, sind gefragt.<br />
Zudem sollte man realistisch, vorsichtig und wagemutig<br />
sein, wenn nicht sogar etwas verrückt;<br />
nur nicht leichtsinnig, stur, naiv oder gar lebensmüde.<br />
Das Gottvertrauen kommt von selbst dazu.<br />
Bei mir standen in erster Linie die körperlichen<br />
und mentalen Herausforderungen unter extremen<br />
Bedingungen im Vordergrund, verbunden mit einer<br />
tüchtigen Portion Abenteuerlust. Danach kamen<br />
noch mineralogische und montanhistorische<br />
Interessen. Bevor man sich aber in ein solch gefährliches<br />
Abenteuer stürzt, sollte man sich ein<br />
paar Gedanken über die Sicherheit und andere<br />
wichtige Fragen machen. Grundsätzlich gilt, wenn<br />
etwas passiert, ist man selber schuld. Involvierte<br />
Vereine und Trägerschaften lehnen meist jegliche<br />
Haftung ab. Im abgelegenen Wiesner Schaftälitobel,<br />
wo sich unsere Arbeitsstelle befand, erfordern<br />
allfällige Rettungsversuche im Notfall – mit oder<br />
ohne Unterstützung eines Helikopters – viel Zeit.<br />
Wenn jemand im Stollen verschüttet wird, kann<br />
es sehr schnell lebensgefährlich werden. Ob man<br />
dann die nötige Zeit auch tatsächlich zur Verfügung<br />
hat, ist eine andere Frage. Ebenfalls würden<br />
sofort rechtliche und finanzielle Forderungen auftauchen,<br />
obwohl die Schuldfrage eigentlich (un-)<br />
klar ist. Abklärungen mit Versicherungen sind<br />
unter Umständen langwierige Angelegenheiten<br />
mit zweifelhaftem Ausgang. Ein grosser Imageschaden<br />
für den regionalen <strong>Bergbau</strong>verein käme<br />
wohl unausweichlich hinzu. Vorschriften und Verbote<br />
wären leider, wie so oft, die logischen Konsequenzen,<br />
was es eigentlich zu verhindern gilt.<br />
<strong>BERGKNAPPE</strong> 1 / 2012 Seite 4