Vital- und Erlebnisjournal
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Illumination der Geschichte <strong>und</strong> der Zukunft –die Herz-Jesu-Feuer<br />
Es brennt in Südtirol. Am dritten Sonntag nach Pfingsten<br />
werden überall auf den Gipfeln eindrucksvolle Feuer<br />
entzündet. Die Menschen haben nicht den mühsamen<br />
Aufstieg gescheut, um hier ein Herz <strong>und</strong> dort ein Kreuz<br />
zu malen. Oder die Konturen ganzer Bergkämme durch<br />
Lichtpunkte deutlich inder Dämmerung zu markieren.<br />
Bereits in die Zeit Napoleons reicht der Ursprung des<br />
frommen Lichtspektakels zurück. Als 1796 die Truppen<br />
Napoleons auf das Land zumarschierten, machte der<br />
Abt von Stams den Tiroler Landständen den Vorschlag,<br />
sich umgöttlichen Beistand zu bemühen. Man vertraute<br />
das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ an <strong>und</strong> gelobte,<br />
überall ein Fest zu begehen, falls das Land verschont<br />
bliebe. So geschah es <strong>und</strong> das Gelöbnis wurde immer<br />
wieder erneuert. Der Freiheitskämpfer Andreas Hofer erinnerte<br />
nach der siegreichen Schlacht am Bergisel 1809<br />
an das Gelöbnis mit einem großen Fest <strong>und</strong> aus dem<br />
Festtag wurde ein Feiertag, den die Nord- <strong>und</strong> Südtiroler<br />
begehen. Auch die Bergfeuer selbst haben einen geschichtlichen<br />
Hintergr<strong>und</strong>: In Kriegszeiten wurden sie als<br />
Zeichen für einen abgesprochenen Kampfbeginn entzündet.<br />
Heute sind die Feuer aber kein Kriegszeichen mehr,<br />
sondern ein Symbol der ständigen Erneuerung dieses<br />
Gelöbnisses.<br />
Plauser Totentanz –schonungslos <strong>und</strong> doch<br />
voller Lebensfreude<br />
Heimatstolz <strong>und</strong> Frömmigkeit liegen in der Luft: R<strong>und</strong><br />
um die Ansammlung uralter Höfe, die mehr als 700Jahre<br />
davon erfahren haben <strong>und</strong> liebevoll in oft schwindelnder<br />
Höhe wie Adlerhorste hängen. Inmitten der sorgsam<br />
geschützten Ensembles in den Dörfern. R<strong>und</strong> um die<br />
mühevoll mit viel Eigeninitiative gepflegten Kapellen <strong>und</strong><br />
Kirchen. Aber sie kommen auch zum Ausdruck inder Architektur<br />
von heute <strong>und</strong> der modernen Kunst der Region<br />
im Alltag. Nicht aufgesetzt <strong>und</strong> frömmelnd. Eine Auseinandersetzung<br />
mit dem Leben <strong>und</strong> der Natur, aber mit<br />
festen Wurzeln <strong>und</strong> manchmal einem Zwinkern.<br />
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