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Sommer 2013 - kplw.de

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<strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong>Hilfe! – Mehr Zeit für PflegeUnter <strong>de</strong>m Motto „Hilfe! – Mehr Zeit fürPflege“ weist die Freie WohlfahrtspflegeNRW in einer lan<strong>de</strong>sweiten Initiative aufdie schlechte Situation in <strong>de</strong>r ambulantenPflege hin. Wir, die Caritas Pflegestation,beteiligen uns an dieser Initiative. Sicherlichsind Ihnen im April die Fahnen an unserenFahrzeugen aufgefallen. Auch haben wireine Unterschriftenaktion durchgeführt,bei <strong>de</strong>r man unsere For<strong>de</strong>rungenmit Postkarten unterstützen konnte.Doch was sind die Grün<strong>de</strong> für diese Aktion?Warum „Hilfe ! - Mehr Zeit für die Pflege“?Die reale Kostensteigerung in <strong>de</strong>n zehnJahren von 2002-2012 betrug 20 Prozent.Die Vergütungen <strong>de</strong>r Krankenkassen fürambulante Pflegeleistungen sind in dieserZeit jedoch nur um 7 % gestiegen. DieDifferenz von 13 % muss <strong>de</strong>r Pflegedienstauffangen. Lei<strong>de</strong>r hat dieser hierfür nur dieMöglichkeit, mehr Leistungen in kürzererZeit zu erbringen, d.h. schneller zu arbeiten.Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, woKostensteigerungen durch höhere Löhneund Sachkosten von <strong>de</strong>n Pflegedienstenauf diese Weise nicht mehr aufgefangenwer<strong>de</strong>n können. Auch <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letztenJahren gestiegene bürokratische Aufwandfür Dokumentation und Abrechnung mit<strong>de</strong>n Krankenkassen verschlingt immermehr wertvolle Zeit und kostet Geld.Ein Beispiel: Für eine Insulinspritze inKombination mit einem Verbandswechsel22hat eine Pflegekraft gera<strong>de</strong> einmal 12Minuten Zeit. In dieser Zeit sind Anfahrt undDokumentation inbegriffen, <strong>de</strong>nn dies wirdbei medizinischer ambulanter Pflege nichtgeson<strong>de</strong>rt erstattet. Wer die Fahrzeit vonLeichlingen nach Witzhel<strong>de</strong>n kennt, weiss,dass manche Leistung trotz optimierterTourenplanung nicht wirtschaftlich erbrachtwer<strong>de</strong>n kann. Solche Defizite müssen mitan<strong>de</strong>ren Leistungen aufgefangen wer<strong>de</strong>n.Das Beispiel zeigt, dass die Pflegekräfte einePflege im Minutentakt durchführen müssen,um die Wirtschaftlichkeit ihres Pflegedienstesnicht zu gefähr<strong>de</strong>n. Steigt <strong>de</strong>r Druckweiterhin durch die Krankenkassen, so kanneine Pflege mit menschlicher Zuwendung,die Zeit kostet, nicht mehr erbracht wer<strong>de</strong>n.Unsere Pflegekräfte haben ihren Berufergriffen, weil sie einen Sinn in ihrer Tätigkeitfin<strong>de</strong>n und weil sie in ihrer Arbeit erfahren,dass sie an<strong>de</strong>ren Menschen helfen können.Schlimm wäre es, wenn weiterhin vielePflegekräfte ihrem Beruf <strong>de</strong>n Rücken kehren,weil sie sich nicht mehr mit ihrer Tätigkeiti<strong>de</strong>ntifizieren können, weil zunehmen<strong>de</strong>Arbeitsverdichtung und mangeln<strong>de</strong>Anerkennung <strong>de</strong>n Beruf unattraktiv machen.Noch können wir als eigenständigerPflegedienst <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong>unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternangemessene Arbeitsbedingungen beigerechter Bezahlung bieten. UnbefristeteVerträge für Pflegefachkräfte nachTarif und geregelte Arbeitszeiten nachWochenarbeitszeit (z.B. nicht alle 14Tage Wochenenddienst als Teilzeitkraft)<strong>Sommer</strong>pfarrJournal <strong>2013</strong>.indd 22 28.06.<strong>2013</strong> 15:37:10

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