<strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong>Pfingstzeltlageraus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>rStammesältesten - o<strong>de</strong>r„Stammesmami“ ....Nach einer anstrengen<strong>de</strong>n Arbeitswoche und<strong>de</strong>m Wissen um die Pfingstwetteraussichten -kalt und regnerisch die gesamte Zeit - packeich meinen Rucksack recht unmotiviert:5 Paar Socken (2 Paar bin ichvor <strong>de</strong>r ersten Nacht gleich los)Wollstrumpfhose, Jogginghosen, diversePullover und einen zeltähnlichen Regenumhang......einSegen.Meine Wan<strong>de</strong>rschuhe sind erprobt undwasserdicht.Mein Schlafsack ist gut, aber ein<strong>Sommer</strong>schlafsack - das wer<strong>de</strong> ich spüren !!!!Ich habe eine Isomatte - (Luftmatratzensind was für Plastikpfadfin<strong>de</strong>r)- das nächste Mal bin ich Plastikpfadfin<strong>de</strong>r!!Reinigungsutensilien - nach meiner Erfahrungim letzten Jahr (da war es trocken und heiß)sind Ba<strong>de</strong>latschen, Plastiktüten und Haken fürdie Benutzung <strong>de</strong>r Duschen unabkömmlich.Diesmal wird es kalt, nass und matschig.WILL ICH DAS WIRKLICH ?Aber 3 Tage ohne Duschen ?Luxusartikel packe ich wie<strong>de</strong>r aus,Schminken? Unnötig?! Wie man´s nimmt!noch Kleinkram ---- die TASCHENLAMPE ----überlebenswichtig und Ersatzbatterien.Start: Freitagnachmittag, 16.00 Uhr, BusbahnhofLeichlingen.Es regnet !!!Die Kin<strong>de</strong>r sind fröhlich, wir fahren los, durcheine frühlingshafte sattgrüne Landschaft -24im strömen<strong>de</strong>n Regen. Meine Stimmungsteigt. Wir kommen an, steigen aus <strong>de</strong>m Bus- es regnet - es ist saukalt. Wir stapfen los,hier sind wir in <strong>de</strong>n Wolken ...Wir kommen an, Pfarrer Luckey, Julian,Nico und Christof haben das gesamte Lageraufgebaut. Ein wärmen<strong>de</strong>s Feuer brennt in<strong>de</strong>r Jurte, und nun ist alles halb so schlimm(bis auf meine gefühlte Rauchvergiftungnach fünf Minuten - das Holz ist feucht )Wir richten uns ein, kochen Erbsensuppe,die Kin<strong>de</strong>r sind begeistert und schnell inihren Zelten. Keine Hoffnung auf ein gutesGläschen Roten am Lagerfeuer, wennalle Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Schlafsäcken liegen -dieses Jahr hat sich <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorstandfür ein Alkoholverbot entschie<strong>de</strong>n.Aber zum Glück gibt es ein GläschenWupperwasser, das ein wenig wärmt undso krieche ich, nach einem Besuch <strong>de</strong>rToiletten, <strong>de</strong>r mich eine halbe Stun<strong>de</strong> Wegkostet und ich mich in stockfinsterer Nachttrotz Taschenlampe fast verlaufen hätte, inmeinen <strong>Sommer</strong>schlafsack, nach<strong>de</strong>m ichalles, was ich mithabe, angezogen habe.Ich schlafe in <strong>de</strong>m bangen Wissen ein,dass ich zu Hause immer so um 4.00 Uhrraus muss ...., ich bin halt Stammesältesteund hier ist <strong>de</strong>r Weg weiter, und ich mussüber einige drübersteigen, Reißverschlüsseöffnen, Wan<strong>de</strong>rschuhe anziehen, meinRegenzelt überstreifen - oh Mann - einHimmelreich für ein Dixiklo gleich nebenan ....Es kommt, wie befürchtet, aber ich schaffees!!!!JTrotz meiner rascheln<strong>de</strong>n, knistern<strong>de</strong>n,knacken<strong>de</strong>n und knirschen<strong>de</strong>n Rückkehrscheine ich keinen geweckt zu haben -und schlafe sogar wie<strong>de</strong>r ein. Für zweiStun<strong>de</strong>n. Dann weckt mich munteresKin<strong>de</strong>rgeschrei. Die an<strong>de</strong>ren scheint das nichtzu stören, um mich herum regelmäßigesSchnarchen, also kann ich getrost die erstevon drei Nächten erfolgreich been<strong>de</strong>n.In <strong>de</strong>r Annahme, die Erste in Jurteund Küchenzelt zu sein, überraschtmich ein knistern<strong>de</strong>s Feuer und eindampfen<strong>de</strong>r Kaffee. Bei Nebel undgefühlten 3° C eine unglaubliche Wohltat.<strong>Sommer</strong>pfarrJournal <strong>2013</strong>.indd 24 28.06.<strong>2013</strong> 15:37:11
<strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong>Unser Pfarrer ist eine Küchenfee!!So langsam erwacht unser Stamm,nach Frühstück, Zähneputzen undSortieren stürzen sich alle in Aktivitäten,Angebote <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>szeltlagers undErkundungen verschie<strong>de</strong>nster Art ...Und dann das WUNDER :Ab frühen Mittag verschwin<strong>de</strong>n die Wolken,und ein stahlblauer Himmel beschertuns einen warmen und sonnigen Tag.Prinzip Zwiebel, ich häute mich stetig un<strong>de</strong>rwerbe <strong>de</strong>n ersten Sonnenbrand <strong>de</strong>s Jahres.Neben <strong>de</strong>m üblichen Überlebenskampf ineinem Zeltlager (Erzeugung von Wärme,Nahrungsbeschaffung, Nahrungsaufnahme,Stillen diverser Bedürfnisse....) fin<strong>de</strong> ichMuße, das muntere Treiben zu beobachten.Es wird gehämmert, gesägt, gebaut,Holz rangeschafft, gechillt (neueVokabel = faulenzen, ich muss zugeben,“chillen” klingt besser). Ich beginnemich zu entspannen und ........schlafe ein.Ich kann nur sagen: Abbau eines Zeltlagersim Regen ist Überlebenstraining. Mitdieser tollen Truppe ist alles möglich.Endlich im Bus bitten wir <strong>de</strong>n Busfahrer um“Heizung auf volle Pulle” und es wird still.Es ist schön, wie<strong>de</strong>r zu Hause anzukommen.Erster Kommentar meines Mannes, als ich imAuto sitze: “Meine Güte, was stinkst du !”Ich schaue ihn entsetzt an, “nach Rauch”ergänzt er...Christine SchwungIch muss schon sagen, bei Sonne, Wärmeund Trockenheit lässt es sich leichter campen.So danke ich Gott für wirklich zwei unerwarteteSonnentage, danke ihm erneut für <strong>de</strong>nwun<strong>de</strong>rbaren Pfingstgottesdienst, <strong>de</strong>r trotzUnwetterwarnung im Trockenen stattfin<strong>de</strong>t,genieße dann auch <strong>de</strong>n letzten Abend beiprasseln<strong>de</strong>m Regen in <strong>de</strong>r Jurte am Feuer,die ersten Kin<strong>de</strong>r erscheinen um Mitternacht,weil sie nass sind, wer<strong>de</strong>n in an<strong>de</strong>reZelte verfrachtet und auch ich überstehediese härteste und nasseste aller Nächte.25<strong>Sommer</strong>pfarrJournal <strong>2013</strong>.indd 25 28.06.<strong>2013</strong> 15:37:14