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Gemästet, gestopft und gerupft! - Starke Pfoten

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Mitteilungen 14a/07<br />

Das Kinder- <strong>und</strong> Jugendmagazin von VIER PFOTEN<br />

Winter 2007<br />

<strong>Gemästet</strong>, <strong>gestopft</strong> <strong>und</strong> <strong>gerupft</strong>!<br />

Haben die Wasservögel das wirklich verdient?


Foto: pixelio.de<br />

Liebes pfötchen, liebe pfote!<br />

Heuer fiel im November bereits der erste Schnee. Wahrscheinlich hast du dich<br />

auch schon sehr über die weiße Pracht gefreut. Leider hat der Spaß nur ein<br />

paar Tage gedauert <strong>und</strong> in der Stadt zumindest ist alles wieder grau. Nicht so<br />

schön für uns, aber gut für die Wildvögel, die hier leben. Denn solange es keine<br />

geschlossene Schneedecke gibt, finden sie genug Futter. Welchen Wildvogel man<br />

mit welchem Leckerbissen verwöhnen kann, wenn alles weiß ist (hoffentlich zu<br />

Weihnachten), kannst du auf Seite 3 lesen.<br />

Was kommt denn bei dir zu Hause traditionell zu Weihnachten auf den Tisch? Vielleicht Gänse- oder Entenbraten?<br />

Hast du dich schon mal gefragt, aus welchem Land die Weihnachtsgans oder -ente kommt, die man<br />

im Supermarkt kaufen kann? Oder wie die Tiere gelebt haben? Welche tierquälerischen Produkte man von<br />

Wasservögeln gewinnt, erfährst du auf Seite 4. Dort findest du auch ein Rätsel zu diesem Thema.<br />

Das Thema Heimtiere liegt uns gerade um die Weihnachtszeit immer sehr am Herzen. Viele Kinder wünschen<br />

sich zu Weihnachten ein Tier. Du auch? Bevor du aber diese Entscheidung gemeinsam mit deinen<br />

Eltern triffst, bestelle am besten bei mir unsere Broschüre „Heimtiere: Was muss ich beachten?“. In dieser<br />

interessanten Broschüre erfährst du, welche Arbeit <strong>und</strong> welche Verantwortung auf dich warten.<br />

Wenn du schon ein Heimtier hast <strong>und</strong> deinem Tier zu Weihnachten eine Freude machen möchtest, dann bist<br />

du auf Seite 10 genau richtig.<br />

In diesem Sinne wünsche ich dir w<strong>und</strong>erschöne Weihnachtstage, ein „braves Christkind“, erholsame, aber<br />

auch spannende Ferien <strong>und</strong> einen guten Rutsch ins Jahr 2008, wo wir gemeinsam sicher wieder viel für den<br />

Tierschutz erreichen werden.<br />

Deine Kirsten<br />

PS: Ich freue mich immer wieder sehr über deine Post oder E-Mail: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz,<br />

Johnstraße 4, 1150 Wien oder kirsten .hagner@vier-pfoten.org<br />

Tierporträt<br />

Meine Fische sind gut drauf! Ich habe 12: Black Molly, Platy, Dalmatiner Molly,<br />

Welse <strong>und</strong> einen großen Putzerfisch. Ich finde es toll, Fische zu haben, ich<br />

liebe ihre Farben.. Ich muss das Aquarium alle zwei Wochen putzen <strong>und</strong> die<br />

Fische täglich füttern. Wenn ich mit dem Futter komme, schwimmen sie<br />

sofort nach oben.<br />

David Tritscher ist 8 Jahre alt <strong>und</strong> geht in die 2. Klasse der IFK Atzgersdorf.<br />

Foto: privat<br />

2<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Impressum 2<br />

Tierporträt 2<br />

Wildvögel in der Winterzeit 3<br />

Auflösung Welpenrätsel<br />

<strong>und</strong> Fragebogen-Gewinner 3<br />

Weihnachtsgans <strong>und</strong> Entenbraten<br />

- Woher kommt das<br />

Fleisch eigentlich? 4<br />

Große Quizfrage für alle<br />

TierschützerInnen 5<br />

Flutkatastophe in Indien 6<br />

Warum unsere Braunbärin<br />

Lara in einer Badewanne<br />

badet! 8<br />

Durchdachte Weihnachtsgeschenke<br />

für Heimtiere 10<br />

Großartige Spendenaktion<br />

des BG/BRG in Purkersdorf 12<br />

Echt witzig! 12<br />

Impressum<br />

Herausgeber/ Medieneigentümer:<br />

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz,<br />

Johnstraße 4, 1150 Wien,<br />

Tel.: 01/895 02 02-0, Fax: -99,<br />

office@vier-pfoten.at, www.vier-pfoten.at,<br />

HG Wien: FN 184126 z<br />

Redaktion: Kirsten Hagner,<br />

Mag. Marion Haumer<br />

Layout/Satz: Dino Kunkel,<br />

sputnik kommunikations.satellit,<br />

Granichstaedtengasse 54, 1130 Wien<br />

Druck: jork print-management gmbh,<br />

Webgasse 29/26, A-1060 Wien<br />

Coverfoto: pixelio.de


Fotos : pixelio.de<br />

Wildvögel in der Winterzeit<br />

Bitte startet die Fütterung eurer Gartenbewohner immer<br />

erst bei geschlossener Schneedecke. Solange die Wetterlage<br />

es zulässt, müssen die Tiere in der Lage sein, ihr Futter<br />

selber zu finden.<br />

Gesalzene <strong>und</strong> gewürzte Essensreste sind absolut ungeeignet<br />

<strong>und</strong> machen die Tiere krank. Nur artgerechtes Futter<br />

sorgt für einen sinnvollen Vogelschutz. Du bekommst es in<br />

jedem gut ausgestatteten Zoofachgeschäft.<br />

Bevor die Vögel zu brüten beginnen, muss die Fütterung<br />

unbedingt eingestellt werden, da die Jungvögel Nahrung<br />

wie Streufutter, Haferflocken <strong>und</strong> Fettfutter usw. kaum<br />

verdauen können.<br />

Verschiedene Leckerbissen für die gefiederten<br />

Wintergäste<br />

Amseln: Für ihre Leibspeise Rosinen lassen sie den allerschönsten<br />

Apfel liegen. Ganz wichtig sind in Fett getränkte<br />

Körner <strong>und</strong> Weizenfl ocken.<br />

Auflösung unseres Welpenrätsels im pfotenabdruck Herbst 07<br />

Das Lösungswort des gar nicht so leichten Rätsels hieß „artgerecht“.<br />

Wir gratulieren den drei glücklichen Gewinnerinnen Elisabeth<br />

Schnabel aus Waidhofen, Michaela Schöll aus Wien <strong>und</strong> Corinna<br />

Svardal aus Wiener Neustadt.<br />

Alle drei Tierschützerinnen dürfen sich über tollen Lesestoff für<br />

die Weihnachtsferien freuen. Natürlich geht es in den Büchern um<br />

unsere Tierwelt – ist doch klar.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

3<br />

Blaumeisen: Die Kleinen bevorzugen Fettfutter <strong>und</strong><br />

Meisenknödel. Sie lieben aber auch Erdnüsse <strong>und</strong><br />

andere Nusssorten.<br />

Kohlmeise: Die Kohlmeise hat die gleichen Leibgerichte<br />

wie die Blaumeise. Zusätzlich mag sie noch sehr gerne<br />

geschälte Sonnenblumenkerne.<br />

Gimpel: Sie mögen Hanf <strong>und</strong> kleine Ölsämereien (z.B.<br />

Mohn etc.). Auch Erdnüsse <strong>und</strong> andere Nussstückchen<br />

gehören zu ihrer Leibspeise.<br />

Haussperling: Er ist ein Allesfresser. Von zerbrochenen<br />

Nüssen bis hin zu getrockneten Beeren <strong>und</strong> Rosinen<br />

schmeckt ihm alles.<br />

Grünfinken: Zu ihrem Lieblingsfutter zählen zerbrochene<br />

Nüsse, kleine Ölsämereien sowie geschälte Sonnenblumenkerne.<br />

Wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest, dann bestelle<br />

einfach unter kirsten.hagner@vier-pfoten.at unsere kostenlose<br />

Broschüre „Vogelfütterung im Winter“.<br />

Die 10 schnellsten Fragebogen–EinsenderInnen dürfen sich – wie<br />

versprochen – über ein tierisches Überraschungspaket freuen.<br />

Maria Kloibhofer aus Grein, Lilian Karr aus Bisamberg, Martina<br />

Werilly aus St. Andrä-Wördern, Anja Mühlegger aus Kolsass,<br />

Lisa Kamleitner aus Linz, Magnus Ragoßnig aus Kraig, Elisabeth<br />

Schnabel aus Waidhofen/Ybbs, Maria Demel aus Tarsdorf,<br />

Kristina Wurm sowie Ina Bauer aus Wien.<br />

Vielen Dank für die tolle Mitarbeit.<br />

4/2007


Seit Anfang November informiert VIER PFOTEN<br />

in einer internationalen Kampagne über das Leid<br />

der Wasservögel in der Turbomast. Wir wollen<br />

nicht nur auf das unbeschreibliche Tierleid aufmerksam<br />

machen, sondern auch Änderungen in<br />

der Gesetzeslage erreichen.<br />

Enten <strong>und</strong> Gänse bezeichnet man als Nutztiere, da sie<br />

vom Menschen genutzt werden. Wir verwenden<br />

ihr Fleisch, ihre Federn, Federn, ihre<br />

Innereien <strong>und</strong> noch vieles mehr.<br />

Leider sind Nutztiere Nutztiere sehr<br />

oft „ausgenutzte Tiere“.<br />

4<br />

VIER PFOTEN ist der Ansicht, dass auch Nutztiere in der<br />

kurzen Zeit ihres Daseins ein artgerechtes Leben führen<br />

sollen. Unterstütze bitte nicht die tierquälerischen<br />

Methoden der Massentierhaltung, sondern bitte deine<br />

Eltern darum, beim Fleischeinkauf bewusst auf artgerechte<br />

Tierhaltung <strong>und</strong> Bio-Produkte zurückzugreifen.<br />

Die Stopfmast<br />

VIER PFOTEN konnte heuer<br />

einen großen Skandal auf-<br />

decken: ein Großteil der in Österreich gegessenen Enten<br />

<strong>und</strong> Gänse kommt aus Ungarn. Was der Verbraucher<br />

aber aber nicht weiß: Zahlreiche Enten <strong>und</strong> Gänse werden<br />

für eine krankhafte Delikatesse – die Stopfl eber –<br />

gequält! Den armen Tieren Tieren wird bis zu 3x täglich ein<br />

Metallrohr in den Magen gesteckt <strong>und</strong> mit Maisbrei<br />

gefüllt. gefüllt. Ihre Leber, auch „Foie Gras“ genannt, wächst<br />

aufgr<strong>und</strong> des Stopfvorganges um das Zehnfache an –<br />

für die Tiere eine Qual. Viele Enten <strong>und</strong> Gänse bekommen<br />

Fieber, Durchfall <strong>und</strong> sterben an den Folgen. Diese<br />

verfettete Leber gilt als besondere Delikatesse <strong>und</strong> wird<br />

teuer verkauft.<br />

Dieses Jahr konnte VIER PFOTEN zum ersten Mal nachweisen,weisen,<br />

dass auch das fette Fleisch der Tiere aus der<br />

Stopfmast verkauft <strong>und</strong> gegessen wird. In Österreich ist<br />

es es verboten, Tiere Tiere derartig zu quälen. Trotzdem werden<br />

die Leber <strong>und</strong> auch das Fleisch dieser gequälten Tiere<br />

bei uns gegessen. Leider haben die VerbraucherInnen<br />

weder im Supermarkt noch im Restaurant die Möglichkeit,<br />

das Fleisch von <strong>gestopft</strong>en Tieren von dem herkömmlich<br />

gemästeter Tiere zu unterscheiden.


VIER PFOTEN verlangt ein für alle Mal ein Ende dieses<br />

Unsicherheitsfaktors <strong>und</strong> fordert ein Gesetz, welches<br />

den Verkauf von Produkten aus Stopfmast verbietet.<br />

Hochgemästet in nur zehn Wochen<br />

Das wirtschaftliche Interesse an den Tieren steht absolut<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, <strong>und</strong> deshalb werden die Vögel in nur<br />

zehn Wochen auf ihr Schlachtgewicht hochgemästet.<br />

(Zum Vergleich: Eine Freilandgans benötigt die doppelte<br />

Zeit um auf das gleiche Schlachtgewicht zu kommen).<br />

Um den Mastvorgang zusätzlich zu beschleunigen <strong>und</strong><br />

die Tiere zu verstärkter Nahrungsaufnahme aufzufordern<br />

wird den Gänsen durch künstliche Beleuchtung ein<br />

unnatürlicher Tagesrhythmus vorgegaukelt.<br />

Verschlimmert wird das Leid der Gänse durch die<br />

schlechten Lebensbedingungen in den Mastanlagen. Jedes<br />

Tier hat ca. einen halben Quadratmeter Platz. Das<br />

entspricht in etwa einer Seite einer großformatigen Tageszeitung.<br />

Die Daunengewinnung<br />

Als Daunen bezeichnet man das Daunengefi eder von<br />

Enten <strong>und</strong> Gänsen. Man unterscheidet den Lebendrupf<br />

<strong>und</strong> den Schlachtrupf. Aus Tierschutzsicht ist der<br />

Schlachtrupf eigentlich unproblematisch, die toten Tiere<br />

werden mit einer eigenen Maschine <strong>gerupft</strong> <strong>und</strong> spüren<br />

keine Schmerzen mehr.<br />

Anders verhält es sich beim Lebendrupf, die Tiere werden<br />

von Februar bis Oktober bis zu viermal <strong>gerupft</strong>. Die<br />

ArbeiterInnen werden pro Stück bezahlt <strong>und</strong> gehen da-<br />

5<br />

her ziemlich gewaltsam mit den Vögeln um, denn Zeit<br />

ist Geld. Oft werden die Tiere dabei verletzt <strong>und</strong> sind<br />

noch St<strong>und</strong>en später geschockt von der Prozedur.<br />

Große Quizfrage für alle<br />

TierschützerInnen<br />

Wie du nun sicherlich weißt, benötigt eine Gans aus Bio-Freilandhaltung<br />

20 Wochen, um auf das „ideale Schlachtgewicht“ zu kommen.<br />

Quizfrage: In wie vielen Wochen wird eine Gans in der Turbomast<br />

mittels hochkonzentrierten Mastfutters <strong>und</strong> unter tierquälerischen<br />

Haltungsbedingungen auf das gewünschte Schlachtgewicht hochgemästet?<br />

Schreibe deine Lösung auf eine Postkarte <strong>und</strong> sende sie an:<br />

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, Kennwort Gänsemast,<br />

Johnstraße 4, A – 1150 Wien<br />

Die drei schlauen GewinnerInnen werden im nächsten pfotenabdruck<br />

veröffentlicht, außerdem erhalten die gut informierten<br />

TierschützerInnen eine kleine Überraschung per Post.<br />

Lösung: _ _ Wochen<br />

3/2007<br />

Fotos: VIER PFOTEN


Flutkatastrophe in Indien<br />

Leider müssen viele Tiere außerhalb von<br />

Österreich <strong>und</strong> Europa Leid <strong>und</strong> Hunger<br />

ertragen. VIER PFOTEN fühlt sich auch<br />

für diese Tiere verantwortlich <strong>und</strong> sandte<br />

im September 2007 ein Nothilfeteam nach<br />

Indien in die betroffene Krisenregion, um durch<br />

sachk<strong>und</strong>ige <strong>und</strong> schnelle Hilfe ein Massensterben<br />

der Nutztiere zu verhindern.<br />

VIER PFOTEN-Nothilfe in Vanaspatti<br />

Jedes Jahr bringt der Monsun im Nordosten Indiens<br />

große Wassermassen, die das Land überfl uten. In diesem<br />

Sommer war es besonders<br />

schlimm: Extrem heftiger Regen<br />

hatte eine Flut ausgelöst, die<br />

ganze Dörfer zerstörte <strong>und</strong><br />

Ernten vernichtete. Mit<br />

den Menschen leiden<br />

auch die Tiere.<br />

6<br />

Hunger <strong>und</strong> Verzweiflung<br />

Vanaspatti ist ein Dorf im indischen B<strong>und</strong>esstaat Bihar<br />

(Distrikt Sitamarhi) <strong>und</strong> zählt 500 Haushalte – mit bis zu<br />

zehn Personen <strong>und</strong> drei Tieren pro Haushalt. Die<br />

BewohnerInnen empfi ngen VIER PFOTEN mit offenen<br />

Armen. Sie waren verzweifelt, denn die Flut hatte ihnen<br />

fast alles genommen. Nun war auch ihre Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />

bedroht: Die Nutztiere hungerten, litten an Fieber<br />

<strong>und</strong> Krankheiten. Täglich liefen die Menschen kilometerweit,<br />

um zumindest etwas Gras für die Tiere zu<br />

sammeln.<br />

Schnelle Hilfe<br />

Sofort machte sich das Team an die Arbeit, behandelte<br />

die Tiere, verteilte Futter <strong>und</strong> baute Notställe. Dies war<br />

keine leichte Aufgabe im heißfeuchten Klima Nordostindiens.<br />

Die Wege waren überfl utet <strong>und</strong> kaum benutzbar.<br />

Es dauerte manchmal Tage bis die lang ersehnten<br />

Futterlieferungen eintrafen. Ema <strong>und</strong> Christi vom Team<br />

„Futterlogistik“ arbeiteten r<strong>und</strong> um die Uhr. Sie überprüften<br />

den Tierfutterbedarf jeder Familie <strong>und</strong> teilten<br />

genaue Rationen zu, damit wirklich jedes Tier ausreichend<br />

Futter für die nächsten zwei Monate erhielt.<br />

Tierärzte im Einsatz<br />

Zur gleichen Zeit kämpften sich Carmen <strong>und</strong> Cornel<br />

mit ihrer medizinischen Ausrüstung durch überschwemmtes<br />

Gebiet, um die drohende Seuchengefahr<br />

zu verhindern. Die beiden<br />

VIER PFOTEN-Tierärzte gingen<br />

von Hütte zu Hütte


(oder was davon übrig war) <strong>und</strong> untersuchten Kühe,<br />

Ochsen <strong>und</strong> Ziegen. Die meisten waren krank <strong>und</strong> völlig<br />

unterernährt. Alle wurden entwurmt, geimpft <strong>und</strong> gegen<br />

Parasiten behandelt.<br />

Vor Ort arbeitete VIER PFOTEN eng mit der indischen<br />

Hilfsorganisation „Nav Jagriti“ zusammen. Ihre Mitarbeiter<br />

übersetzten <strong>und</strong> standen dem Team mit Rat <strong>und</strong><br />

Tat zur Seite.<br />

Trotz schwierigster Bedingungen konnte VIER PFOTEN<br />

in nur drei Wochen 1.500 Tiere versorgen <strong>und</strong> so die<br />

größte Not des Dorfes lindern. Die Tiere von Vanaspatti<br />

werden diese Flut überleben, <strong>und</strong> die Menschen haben<br />

wieder Hoffnung.<br />

Vanaspatti<br />

7<br />

Auch die Kinder können jetzt wieder lachen.<br />

Endlich traf das lang ersehnte Futter für die Kühe,<br />

Ochsen <strong>und</strong> Schafe ein.<br />

4/2007<br />

Fotos: VIER PFOTEN/ Mihai Vasile


Foto: pixelio.de<br />

In unserem letzten pfotenabdruck hast du schon gelesen, wie die Bären von uns unterhalten werden, damit<br />

ihnen nicht langweilig wird. Heute erklären wir dir, weshalb unsere Braunbärin Lara in einer Badewanne badet<br />

<strong>und</strong> wie wir es geschafft haben, ihren Tag noch spannender zu gestalten.<br />

Wir berichten dir deshalb speziell über Lara, weil du sie<br />

wahrscheinlich, auch wenn du schon im BÄRENWALD<br />

Arbesbach warst, noch nie gesehen hast. Im Gegensatz<br />

zu den anderen fünf Tieren ist Lara nämlich extrem<br />

scheu, <strong>und</strong> sie zeigt sich nur selten. Ihr kleines Revier<br />

verlässt sie so gut wie nie. Wenn man sie entdeckt,<br />

dann nur als herumstreichenden Schatten zwischen den<br />

Bäumen.<br />

Lara ist schon eine alte Bärin, <strong>und</strong> sie hat noch dazu 20<br />

Jahre in einem 16m2 kleinen Zirkusanhänger leben müssen.<br />

Dort hatte sie nie die Möglichkeit, in einen Badeteich<br />

zu springen, um dort nach Bärenart zu plantschen.<br />

Bären verbringen viel Zeit im Wasser, sie säubern sich,<br />

kühlen sich ab <strong>und</strong> natürlich spielen sie gern darin. Das<br />

Problem ist, dass Lara etwas Angst davor hat, den<br />

langen Weg von ihrem Bereich zu dem Badeteich zu<br />

wandern. So weit weg von ihrem sicheren Revier fühlt<br />

sie sich einfach unwohl, <strong>und</strong> da es im Sommer ziemlich<br />

heiß war, mussten sich Sigrid <strong>und</strong> Stefan etwas einfallen<br />

lassen, um auch ihr die Möglichkeit zu geben,<br />

sich zu baden <strong>und</strong> zu erfrischen. Nach langem Überle-<br />

gen ist den beiden die Idee gekommen, eine Badewanne<br />

in Laras Areal einzugraben. Es wurde intensiv<br />

nach dem richtigen Objekt<br />

8<br />

gesucht, bis sich ein netter Bauer bereiterklärte, seine<br />

alte Badewanne an Lara abzugeben.<br />

Als die Badewanne, vollgefüllt mit Wasser, dann in der<br />

Nähe von Laras Höhle darauf wartete, begutachtet zu<br />

werden, saßen wir gespannt neben dem Gehege <strong>und</strong><br />

beobachteten das Geschehen still. Lara kam aus ihrer<br />

Höhle, steuerte zielgerichtet auf die Badewanne zu <strong>und</strong><br />

stieg sofort hinein. Zum Glück ist Lara nicht so groß wie<br />

Vinzenz, sonst hätte sie nie darin Platz gehabt. Wir<br />

waren alle sehr froh, dass Lara diese Bademöglichkeit<br />

sofort annahm.<br />

Anfangs testete Lara, so wie Bären eben sind, ob die<br />

Wanne ihren Kräften standhält. Sie rüttelte daran <strong>und</strong><br />

drehte die Badewanne, oft mit dem Wasser darin, um.<br />

Nun haben wir die Wanne mit Steinen <strong>und</strong> Wurzeln befestigt;<br />

seitdem rührt sie sich nicht mehr vom Fleck.<br />

Jetzt füllen wir die Wanne für Lara jeden Tag mit frischem<br />

Wasser, da sie ja sofort fast komplett leer ist,<br />

wenn sich die Bärin hineinlegt. Als kleine Spielerei legen<br />

wir Äpfel hinein, die dann an der Oberfl äche schwimmen<br />

<strong>und</strong> wie Fische in freier Wildbahn von der Bärin<br />

„gejagt“ werden können.<br />

Fotos: VIER PFOTEN


Vor kurzem hat sie noch etwas Neues in ihre Nähe bekommen:<br />

ein Futtergerüst.<br />

Wir haben ein Seil von Baum zu Baum gespannt, an<br />

dem sich mehrere Möglichkeiten befi nden, um Futter<br />

zu pfl ücken. Lara hat dort jetzt ein orangefarbenes Ei<br />

hängen, in dem sich Rosinen befi nden. Auch gibt es einen<br />

Stamm mit Löchern, in denen wir Futter für sie verstecken.<br />

An dem Stamm gibt es viele Äste, auf die wir<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse für sie platzieren.<br />

Lara war immer die Ängstlichste unserer Bären, doch<br />

nun hat auch sie schon mehr Vertrauen in sich selbst<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lernt in ihrem hohen Alter auch noch wie<br />

es ist, richtig Spaß zu haben <strong>und</strong> zu entspannen.<br />

9<br />

Wie jedes Jahr fand auch heuer wieder das „Bruno-<br />

sagt-Gute-Nacht-Fest“ im BÄRENWALD Arbesbach<br />

statt!<br />

56 Kinder aus dem Kindergarten Groß Gerungs hatten<br />

diesmal die Möglichkeit, unsere sechs Bären auf ihre bevorstehende<br />

Winterruhe vorzubereiten, indem sie den Tieren die<br />

Winterhöhlen mit Stroh kuschelig <strong>und</strong> gemütlich machten,<br />

Nahrungsmittel für sie sammelten <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschöne bunte<br />

Bilder für ihre Höhlen malten. Während die fleißigen Kinder<br />

die Bärenhöhlen ausstatteten, klopften die Tiere schon neugierig<br />

an die Metalltore. Als Höhepunkt der Veranstaltung sangen<br />

die Tierfre<strong>und</strong>Innen ein bäriges Gutenachtlied. Zum Abschluss<br />

<strong>und</strong> als kleines Dankeschön für alle Mitwirkenden, gab es natürlich<br />

einen warmen Punsch <strong>und</strong> eine leckere Bärenjause.<br />

Dann schlaft mal gut, liebe Bären.<br />

Fotos: Herbert Woller<br />

4/2007


Durchdachte Weihnachtsgeschenke für Heimtiere<br />

Du möchtest deinem Liebling eine große Freude<br />

machen <strong>und</strong> ein neues Spielzeug schenken. Du<br />

gehst in das nächste Zoofachgeschäft. Dort<br />

erwartet dich eine Fülle von lustigen, farbenfrohen<br />

Sachen. Du schaust dich begeistert um <strong>und</strong> fragst<br />

dich: “Was nehme ich jetzt am besten?”<br />

Viele der angebotenen Spielsachen sind für<br />

dein Haustier ungeeignet, ja sogar gefährlich!<br />

Nachfolgend ein paar Tipps, die du beim Einkauf<br />

bedenken solltest:<br />

Geschenke für H<strong>und</strong>e<br />

H<strong>und</strong>e sind sehr schlau <strong>und</strong> lieben es, Denkaufgaben zu<br />

lösen. Um ihre geistige Aktivität zu fördern, wurde der<br />

Aktivitiy-Ball, auch Wobbel genannt, ein Ball aus hartem<br />

Kunststoff entwickelt, den dein H<strong>und</strong> nicht zerkauen<br />

kann. An einer Seite des Balls ist ein kleines Loch. Hier<br />

kannst du Trockenfutter hineingeben. Jetzt kann dein<br />

Liebling sich das Trockenfutter aus dem Ball „spielen“<br />

<strong>und</strong> er wird immer wieder durch das herausfallende Futter<br />

belohnt.<br />

Verzichte auf Vinyl-Spielzeuge, es kann Vergiftungen<br />

auslösen. Auch der beliebte Tennisball ist nicht das<br />

Optimale, da er Zahnschäden verursacht <strong>und</strong> Teile verschluckt<br />

werden<br />

können.<br />

Foto: VIER PFOTEN<br />

Foto: Sascha Burkard - Fotolia.com<br />

10<br />

Geschenke für Katzen<br />

Fülle ein kleines Säckchen mit Katzenminze oder Knisterpapier<br />

<strong>und</strong> hänge es mit einem Gummiband an einen<br />

Stock. Deine Katze wird es begeistert fangen. Willst<br />

du deinem kleinen „Raubtier“ eine besondere Freude<br />

machen, kaufe Baldriantropfen <strong>und</strong> beträufele das<br />

Säckchen damit. Katzen lieben Baldrian. Tischtennis-,<br />

Squash- <strong>und</strong> Golfbälle kannst du ebenfalls bedenken-<br />

los besorgen. Ein Muss für alle Wohnungskatzen Wohnungskatzen ist<br />

ein standsicherer hoher Kratzbaum zum Klettern<br />

– <strong>und</strong> Katzengras.<br />

Gefährlich Gefährlich sind Spielzeuge wie<br />

Wollknäuel, zu kleine oder Styroporbälle,<br />

Schaumstoff- oder<br />

Alufolienbälle sowie alle<br />

Fellspielzeuge.<br />

Geschenke für Kleinsäuger<br />

Kaninchen, Mäuse, Meerschweinchen<br />

<strong>und</strong> andere<br />

kleine Säugetiere spielen am<br />

allerliebsten mit Ihren Artgenossen<br />

– nur der Goldhamster<br />

ist ein Einzelgänger!<br />

Wenn du ihnen eine große Freude machen möchtest,<br />

dann gestalte ein schönes großes <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />

Gehege mit Röhrensystemen aus Naturhölzern.<br />

Die ausgehöhlten Äste laden zum Knabbern, Klettern,<br />

Spielen <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>en ein. Deinem Hamster oder deiner<br />

Maus kannst du, statt einem Schlafhaus, auch eine ausgehöhlte<br />

Kokosnuß als originellen Schlafplatz anbieten.<br />

Foto: VIER PFOTEN


Kaufe bitte keine Spielzeuge aus Plastik oder Metall –<br />

auch keine Laufräder, sie sind absolut ungeeignet.<br />

Geschenke für Vögel<br />

Auch Vögel spielen am liebsten mit<br />

ihren Artgenossen <strong>und</strong> brauchen<br />

daher kein Spielzeug. Sie freuen<br />

sich aber über ungespritzte Äste<br />

von Obstbäumen oder<br />

Weidenzweige zum Picken <strong>und</strong><br />

Klettern. Wenn du Hol<strong>und</strong>erzweige<br />

nehmen möchtest,<br />

dann entferne bitte vorher<br />

die Blätter. Auf Nadelholz solltest du verzichten.<br />

Plastikspielzeug, künstliche Vögel oder Spiegel sind<br />

nicht zu empfehlen.<br />

Geschenke für Fische<br />

Ein sehr hübscher <strong>und</strong> geeig-<br />

neter Aufputz für dein Aquarium sind spezielle<br />

Pfl anzen, ein guter Bodenbelag (Quarzkies mit 1 mm<br />

bis 3 mm Körnung) <strong>und</strong> auch Steine. Mit den Steinen<br />

kannst du deinen Fischen Verstecke bauen. Nimm am<br />

besten nur Urgestein wie Granit, Basalt <strong>und</strong> Schiefer. Es<br />

gibt nämlich viele Steine, die sehr schön aussehen, aber<br />

leider Kalk oder manchmal giftige Stoffe abgeben.<br />

Tipp: Für die Gestaltung deines Aquariums holst du dir<br />

die besten Anregungen aus der Natur!<br />

Bei Fragen zu deinem Heimtier kann ich dir unsere Heimtierbroschüre<br />

„Heimtiere: Was muss ich beachten?“ empfehlen.<br />

Du kannst sie kostenlos unter kirsten.hagner@vier-pfoten.org<br />

bestellen.<br />

Foto: Beth Van Trees - Fotolia.com<br />

Foto: pixelio.de<br />

11<br />

Foto: Kisrten Hagener<br />

G e s c h e n k-<br />

Ti p p<br />

Alle Jahre wieder endet Weihnachten für Tausende<br />

verschenkte Tiere hinter Tierheim-Gittern.<br />

Kuscheliger <strong>und</strong><br />

wärmender Polarfleece-Schal<br />

mit<br />

VIER PFOTEN-<br />

Stickapplikation für<br />

aktive Tierschützer-<br />

Innen. Du kannst den<br />

anthrazit-farbenen<br />

Schal, zum Preis<br />

von Euro 10,- unter<br />

der Telefon-Nr.<br />

01/895 02 02-0, oder<br />

office@vier-pfoten.at<br />

bestellen.<br />

4/2007


Großartige Spendenaktion des<br />

BG/BRG in Purkersdorf<br />

Fünf engagierte Tierschützerinnen aus der Klasse 3c in Purkersdorf<br />

konnten, durch sehr gute Aufklärungsarbeit in ihrer Schule, einen<br />

tollen Beitrag zum Tierschutz leisten.<br />

Zuerst haben die Mädchen bei VIER PFOTEN Info-Material bestellt,<br />

um gut ausgestattet zu sein. Dann durften sie in ihrer Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Info-Videos über Tierschutz zeigen. In der Freist<strong>und</strong>e besuchten<br />

sie dann auch andere Klassen <strong>und</strong> informierten ihre MitschülerInnen<br />

über die Projekte <strong>und</strong> Kampagnen von VIER PFOTEN.<br />

Sie verteilten dabei Broschüren <strong>und</strong> baten um eine Spende für die<br />

Tiere. Großartige 70 Euro konnten von den fl eißigen Mädchen gesammelt<br />

werden.<br />

Der Betrag geht auf Wunsch der Mädchen<br />

an unsere vier Waschbären, die in der<br />

PFOTENHILFE Lochen ein neues Heim<br />

gef<strong>und</strong>en haben.<br />

Von links nach rechts:<br />

Johanna Köllner, Rekawinkel (12 Jahre), Ariadne Haunold, Altlengbach (12 Jahre),<br />

Vera Karner, Pressbaum (13 Jahre), Tamara Hendrich, Pressbaum (13 Jahre),<br />

Anna-Katharina Straka, Rekawinkel (12 Jahre)<br />

Foto: privat<br />

Foto: Estelle Moreau<br />

Echt witzig!<br />

Die kleinen Brüder von Melinda Glier (Josua <strong>und</strong> Julian<br />

Grossmann) haben zusammen einen eigenen Witz erf<strong>und</strong>en.<br />

Sie sind vier Jahre alt <strong>und</strong> kennen erst einen einzigen sehr<br />

ähnlich klingenden Witz, einen Häschenwitz.<br />

Das haben sie daraus gemacht:<br />

Ein kleiner Leopard ging zu einem Kiosk <strong>und</strong><br />

fragte die Verkäuferin: „Hast du Fleischeis?“<br />

Diese sagte sehr erstaunt <strong>und</strong> etwas angewidert<br />

zum Leopard: „Nein, Leo, wir haben kein Fleischeis!“<br />

Der Leopard geht also ohne sein Eis. Aber am nächsten Tag<br />

steht er wieder vor dem Kiosk <strong>und</strong> fragt die Verkäuferin:<br />

„Hast du Fleischeis?“<br />

Sie schüttelt den Kopf <strong>und</strong> sagt: „Nein, Leo, haben wir nicht.“<br />

Aber am nächsten Tag kommt der Leopard wieder <strong>und</strong> am<br />

übernächsten auch. Weil die Verkäuferin sowieso Bestellungen<br />

zu machen hatte, schaute sie mal die Sortimentslisten durch<br />

<strong>und</strong> fand dann wirklich Fleischeis. „Warum sollte ich nicht<br />

einmal welches bestellen, wenn der kleine Leo doch unbedingt<br />

welches will?“, dachte sie sich <strong>und</strong> bestellte einen Pack.<br />

Als der Leopard das nächste Mal zu dem Kiosk kam <strong>und</strong> fragte:<br />

„Hast du Fleischeis?“, da antwortete die Verkäuferin mit<br />

einem Lächeln: „Ja Leo, heute haben wir Fleischeis!“ Da sagte<br />

der kleine Leopard: „Gell, das ist eklig!“<br />

Ein großes Dankeschön an die beiden kreativen Erfinder!

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