München Ab 14.Dezember neu im Allgäu unterwegs. - Thurbo
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50.02.d<br />
Bahnorama<br />
Planetarium Kreuzlingen<br />
Reise ins<br />
Universum<br />
Transparenz ist<br />
Trumpf<br />
Das Magazin der THURBO AG, November 2003. Die Regionalbahn in der Ostschweiz und in Süddeutschland.<br />
Ein Tochterunternehmen der SBB.<br />
Im Nachtzug<br />
<strong>unterwegs</strong>
THURBO<br />
Nightline<br />
Züge bis frühmorgens. Freitag- und Samstagnacht:<br />
> (Zürich –) Winterthur – Frauenfeld – Weinfelden –<br />
Romanshorn – Kreuzlingen<br />
> Neu: (Zürich –) Winterthur – Wil SG – St.Gallen<br />
Fahrplan siehe Seite 12<br />
Die Regionalbahn. > www.thurbo.ch<br />
Sponsor: Medienpartner:
Gleis frei<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Ernst Boos<br />
Geschäftsführer der THURBO AG, Kreuzlingen<br />
WILLKOMMEN AN BORD<br />
Mit Freude präsentieren wir Ihnen die zweite<br />
Ausgabe unseres Magazins «Bahnorama».<br />
Für die erste Ausgabe durften wir viele anerkennende<br />
Kommentare entgegennehmen.<br />
Das freut uns und ist uns gleichzeitig Verpflichtung,<br />
Ihnen auch künftig viel Wissenswertes<br />
und Anregendes über unser Bahnunternehmen<br />
und die Regionen, die wir<br />
bedienen, zu bieten.<br />
Als Unternehmen sind wir noch jung. Gerade<br />
liegt das erste Betriebsjahr hinter uns.<br />
Tausende von Menschen haben wir in dieser<br />
Zeit an ihr Ziel gebracht. Hoffentlich haben<br />
wir sie nicht nur bewegt, sondern auch weitergebracht!<br />
Jedenfalls danken wir allen für<br />
das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Mit vielen guten Vorsätzen, Plänen und<br />
Vorhaben sind wir gestartet. An deren Umsetzung<br />
arbeiten wir nun hart. Endlich dürfen<br />
wir sagen: Das Zeitalter der <strong>neu</strong>en Qualität<br />
<strong>im</strong> Regionalverkehr der Ostschweiz hat begonnen.<br />
Wir heissen Sie herzlich willkommen<br />
in den ersten, brand<strong>neu</strong>en Fahrzeugen<br />
von THURBO. Nach langer Vorbereitungszeit,<br />
während der die <strong>neu</strong>en Gelenktriebwagen<br />
GTW 2/6 auf Herz und Nieren geprüft wurden,<br />
sind die ersten Modelle auf dem Netz.<br />
Vorerst kommen sie auf der S5 Weinfelden–<br />
St.Gallen zum Einsatz. Sie läuten damit<br />
gleich für beide Kantone die Regionalbahnzukunft<br />
ein. Mit zunehmender Anzahl <strong>neu</strong><br />
Impressum: THURBO AG, Bahnhofstrasse 31, Postfach, CH-8280 Kreuzlingen 1, Tel. +41 (0)512 23 49 00, Fax +41 (0)512 23 49 90, hallo@thurbo.ch, www.thurbo.ch<br />
Konzeption und Realisation: Quellgebiet AG, Werbeagentur ASW. Text: Ralph Hug, Pressebüro St. Gallen, THURBO. Fotos: Ammann/Siebrecht, THURBO, Quellgebiet.<br />
THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
ausgelieferter Fahrzeuge werden aber auch<br />
die andern Teile des THURBO-Landes davon<br />
profitieren.<br />
Wie wir bereits erfahren durften, kommt der<br />
moderne und komfortable Zug gut an. Wir<br />
hoffen natürlich, dass auch Sie ihn schätzen<br />
werden. Dem Triebwagen soll ein langes<br />
Leben beschieden sein. Deshalb haben wir<br />
uns zu einer Neuerung entschlossen: Wir<br />
fahren mit diesen Kompositionen gänzlich<br />
rauchfrei und möchten daher unsere rauchenden<br />
Fahrgäste überzeugen, ihr Bedürfnis<br />
nach Tabak doch vor oder nach der Fahrt<br />
zu stillen. Wir danken den betroffenen<br />
Gästen für ihr Verständnis.<br />
Und nun noch ein Hinweis: EuroTHURBO –<br />
unser deutsches Tochterunternehmen – hat<br />
vom Staat Bayern den Zuschlag als Betreiberin<br />
der Strecke <strong>München</strong>–Kempten–Oberstdorf<br />
erhalten. Schauen Sie doch einmal in<br />
den <strong>Allgäu</strong>-Express hinein. Er durchquert<br />
eine der malerischsten Landschaften<br />
Deutschlands. Der Alex wird Ihnen gewiss zu<br />
einem unvergesslichen Reiseerlebnis verhelfen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre<br />
von «Bahnorama»!<br />
Ihr Ernst Boos
Eine Kooperation von Länderbahn und EuroTHURBO<br />
<strong>München</strong> - Oberstdorf - <strong>München</strong><br />
Der Alex<br />
kommt !<br />
<strong>Ab</strong> 14. Dezember <strong>neu</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Allgäu</strong> <strong>unterwegs</strong>.<br />
Steigen Sie ein! Frisch lackiert und in <strong>neu</strong>em Design geht ab 14. Dezember 2003<br />
der <strong>neu</strong>e <strong>Allgäu</strong>-Express auf die Strecke. Im Alex gibt es viel Neues zu entdecken.<br />
Zum Beispiel mehr Freundlichkeit, mehr Service und den Alex-Treff. Denn für all die<br />
netten Leute <strong>im</strong> Alex wär`s doch schade, wenn man nicht gemeinsam auch einen<br />
Kaffee, ein Bier oder ‘ne Cola trinken könnte. Kurz: Wer Alex fährt, wird’s auch<br />
gemütlich haben!<br />
Verbringen Sie Ihren Urlaub <strong>im</strong> <strong>Allgäu</strong> und verbinden Sie Ihren<br />
Aufenthalt beispielsweise mit einem Ausflug in die Bayernmetropole<br />
<strong>München</strong>. Genießen Sie dabei die Schweizer Gastfreundschaft in<br />
unseren Alex-Zügen.<br />
Fahrplanbeispiel <strong>München</strong>-Tour:<br />
Hinfahrt Oberstdorf ab 8:06 10:08<br />
<strong>München</strong> an 10:34 12:34<br />
Rückfahrt <strong>München</strong> ab 15:20 17:20<br />
Oberstdorf an 17:52 19:48<br />
Weitere Zugstiegsmöglichkeiten <strong>unterwegs</strong>.<br />
Schon vorher einen Blick auf den Alex werfen?<br />
www.alexpress.de
THURBO-News<br />
EINE RUNDE SACHE<br />
Die Formel für die Zukunft lautet:<br />
GTW 2/6. Hinter diesem Kürzel<br />
verbirgt sich modernste Bahntechnologie.<br />
Sie wird in Zukunft<br />
das Gesicht der Regionalbahn<br />
THURBO prägen. Grund genug<br />
für einen Blick ins Innere der<br />
innovativen Konstruktion.<br />
Leise gleitet der Zug heran und bremst ab, die Türen geben<br />
den breiten Eingang frei. Ein kleiner Schritt genügt,<br />
und man ist <strong>im</strong> hellen Fahrgastraum – die Niederflur-<br />
Bauweise machts möglich. Jetzt kann der GTW 2/6 zeigen,<br />
was er zu bieten hat. GTW ist ganz einfach das<br />
Kürzel für «Gelenktriebwagen». Für alle Bahnfans: Die<br />
genaue Typenbezeichnung lautet RABe 526 701-780.<br />
Der <strong>neu</strong>e THURBO-Zug mit Spurbreite 1435 mm ist eine<br />
Weiterentwicklung der bereits auf der Seelinie verkehrenden<br />
GTW-Serie. Äusserlich ist er kaum mehr zu vergleichen:<br />
Das <strong>neu</strong>e Modell kommt <strong>im</strong> futuristischen<br />
Design daher, es erinnert an die dynamischen Formen<br />
eines TGV oder ICE. Die typische, nach unten gebogene<br />
«Nase» ist das Markenzeichen. Die symbolische Botschaft<br />
dieser Aerodynamik lautet: Wir werden schnell<br />
ans Ziel gelangen – egal, ob sich Sturm oder Schnee<br />
entgegenstellen.<br />
VOLL IN FAHRT Die Antriebsausrüstung wurde gegenüber<br />
den Vorgängermodellen nochmals verbessert.<br />
Der GTW bringt es nun auf 140 Stundenkilometer und<br />
auf eine Leistung von 1000 Kilowatt. Die braucht es<br />
auch, damit die Komposition mit einem Leergewicht<br />
von rund 60 Tonnen ordentlich in Fahrt kommt und<br />
auch voll beladen in Schuss bleibt. Rund 240 Fahrgäste<br />
finden Platz, wovon 106 auf einem bequemen Sitz in der<br />
1. oder 2. Klasse.<br />
Schnell und wendig macht den GTW vor allem die gewichtsparende<br />
Ausführung der Wagenkästen in Aluminium.<br />
Dafür ist die Firma Stadler Bussnang AG besorgt.<br />
Dort werden die Wagen in grossen Hallen gefertigt. Bis<br />
ins Jahr 2007 werden für THURBO 80 Züge die Produktionsstätte<br />
verlassen und nach und nach aufs Netz ausfahren.<br />
Die ersten drei Fahrzeuge sind getauft und tragen<br />
die Namen «Kanton Thurgau», «Frauenfeld» und<br />
«Kanton St.Gallen» samt den Wappen. Welche Stadt<br />
oder welcher Kanton ist als Nächstes an der Reihe? Das<br />
soll hier nicht verraten werden. Nur eins ist gewiss:<br />
Anwärter hat es in der weit verzweigten THURBO-Geografie<br />
genug.<br />
THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
«Quer durch Osteuropa»<br />
Peter Spuhler stellt in Bussnang<br />
den <strong>neu</strong>en Gelenktriebwagen<br />
her. «Bahnorama»<br />
unterhielt sich mit ihm über<br />
den GTW.<br />
Wann sind Sie zum ersten<br />
Mal in einem GTW gesessen?<br />
Peter Spuhler: Das war 1995. Wir hatten gerade den<br />
Prototyp entwickelt. Wenig später starteten wir zu<br />
einer Promotionstour durch Zentral- und Osteuropa.<br />
Haben Sie die Fahrt genossen?<br />
Es war sehr eindrücklich, teils auch abenteuerlich.<br />
Wir bereisten Polen, Tschechien, Slowenien, Ungarn,<br />
Rumänien und weitere Länder und wollten<br />
sehen, wie das Fahrzeug ankommt.<br />
Was gefällt Ihnen am GTW am besten?<br />
Das grosszügige Innere. Man hat viel Raum und fühlt<br />
sich nicht beengt. Mir <strong>im</strong>poniert auch die positive<br />
Schlichtheit und Einfachheit der Konstruktion. Natürlich<br />
gefallen mir auch die <strong>Ab</strong>satzzahlen. 336 Mal<br />
haben wir den GTW bisher verkauft.<br />
Also kurven Ihre GTW schon in aller Welt herum.<br />
Wann gibts den ersten <strong>im</strong> Grossmarkt China?<br />
Wir sind dabei, unsere Perspektiven für den chinesischen<br />
Markt zu analysieren. Das riesige Land ist<br />
natürlich auch für uns interessant. Der GTW dürfte<br />
aber wohl weniger in Frage kommen. In den chinesischen<br />
Agglomerationen braucht es Modelle mit<br />
grösseren Kapazitäten. Wir sehen eher Chancen für<br />
unseren <strong>neu</strong>en «Flirt», den «Flinken Leichten Innovativen<br />
Regional Triebzug».
Einsteigen bitte<br />
FIXSTERN AM BODEN<br />
Am Teleskop <strong>im</strong>mer noch aktiv:<br />
Albert Wiesmann, Leiter des<br />
Planetariums Kreuzlingen.<br />
Wenn es neblig wird, wächst die Lust am Ausfliegen. Weiter fort als <strong>im</strong><br />
Planetarium Kreuzlingen kann man nicht gelangen. Die Reise ins Universum<br />
zu den Gehe<strong>im</strong>nissen der Sternenwelt fasziniert Jung und Alt.<br />
6 THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
Langsam d<strong>im</strong>mt das Licht unter der weissen Kuppel,<br />
und es wird Nacht. Noch bevor sich die Augen ans<br />
Dunkel gewöhnt haben, tauchen funkelnde Sterne auf.<br />
Immer mehr, bald ist das ganze Gewölbe übersät. Ein<br />
Sternenmeer. Plötzlich scheint sich die Kuppel zu drehen,<br />
der H<strong>im</strong>mel rotiert entlang einer Achse, die aber<br />
liegt merkwürdig schräg. Dann setzt der Kommentar<br />
ein und löst die Rätsel auf, vor welche sich der staunende<br />
Blick ins Firmament unweigerlich gestellt sah. Die<br />
«Reise der Erde» und der «Weg der Sonne» sind fiktiv,<br />
aber faszinierend. Sie finden regelmässig <strong>im</strong> Planetarium<br />
Kreuzlingen statt.<br />
Der nächtliche H<strong>im</strong>mel ist eine komplizierte Sache. Das<br />
wissen alle, die schon einmal ein Sternbild suchten und<br />
nicht fanden. Wo ist der Polarstern, um den sich alles<br />
dreht? Und wo der Kleine Wagen, dessen hintere Achse
SEE<br />
man fünf Mal verlängern muss, um zum Polarstern zu<br />
gelangen? Albert Wiesmann lächelt. Für ihn ist die<br />
Orientierung am Nachth<strong>im</strong>mel ein Kinderspiel. Seine<br />
Liebe zur Astronomie ist alt. Begonnen hat sie in den<br />
frühen Berufsjahren, als der Bauingenieur am Kraftwerkbau<br />
<strong>im</strong> Gebirge tätig war. «Oft wurden wir erst<br />
nachts mit der Arbeit fertig, dann machten wir noch<br />
draussen eine Pause.» Die Faszination des Sternenh<strong>im</strong>mels<br />
liess ihn nicht mehr los.<br />
LANG ERSEHNT Heute ist Albert Wiesmann Präsident<br />
einer Trägerstiftung, für die ein langjähriger Wunsch in<br />
Erfüllung gegangen ist. Seit 30 Jahren betreibt die<br />
Astronomische Vereinigung die Sternwarte. Jetzt ist<br />
endlich das ersehnte Planetarium dazugekommen. Es<br />
ist seit anderthalb Jahren in Betrieb und inzwischen ein<br />
Renner geworden. Die Besucherzahl hat sich innert<br />
Kürze verdoppelt. Auch der Andrang zur Sternwarte ist<br />
gewachsen. Als <strong>im</strong> Herbst die milchig-rötliche Scheibe<br />
des Planeten Merkur <strong>im</strong> Teleskop besonders gut sichtbar<br />
war, standen die Besucherinnen und Besucher<br />
Schlange.<br />
Das Kreuzlinger Planetarium liegt wenige Gehminuten<br />
vom Bahnhof Bernrain entfernt und ist erst das dritte in<br />
der Schweiz. Gerne wäre Albert Wiesmann nach Luzern<br />
der zweite Betreiber eines «H<strong>im</strong>melskinos» geworden,<br />
doch flinke Hobbyastronomen am Thunersee sind ihm<br />
zuvorgekommen. Wiesmann freut sich mit ihnen, denn<br />
sein Hauptanliegen ist es, möglichst vielen Leuten den<br />
Weltraum und seine Wunder nahe zu bringen. «Es ist<br />
gar nicht wichtig, alles zu erklären», sagt er, «staunen<br />
genügt.»<br />
SCHWERELOS Wer sich eine Stunde lang ins Weltall<br />
entführen lässt, kommt ums Staunen nicht herum.<br />
Angesichts der kosmischen D<strong>im</strong>ensionen verflüchtigen<br />
sich alle irdischen Probleme. Man wird schwerelos und<br />
glaubt sich auf einer endlosen Reise durch die<br />
Unergründlichkeit der Natur. Albert Wiesmann sitzt am<br />
Schaltpult und zeigt mit dem Leuchtstab auf den äusseren<br />
Arm der Milchstrasse: Hier sitzen wir mit unserer<br />
kleinen Erde, inmitten von Milliarden von Sonnen. Und<br />
unsere Galaxie ist nur eine von Millionen weiterer in<br />
den Tiefen des Raums. Da versagt jede menschliche<br />
Vorstellungskraft.<br />
Hat es überhaupt noch einen Sinn, von der Einmaligkeit<br />
des Planeten Erde zu sprechen? Muss es auf entfernten<br />
H<strong>im</strong>melskörpern nicht auch so etwas wie Leben geben?<br />
Das sei wahrscheinlich, sagt Albert Wiesmann vorsichtig.<br />
Nur: Bis jetzt hat es noch niemand aufgespürt,<br />
selbst das stärkste Teleskop nicht. Freilich ist das<br />
funkelnde Firmament schon seit altersher belebt. Der<br />
blühenden Imagination der alten Griechen ist es zuzuschreiben,<br />
dass wir insgesamt 88 Sternbilder kennen.<br />
Der Zeiss-Projektor «Skymaster» dreht gemächlich und<br />
führt sie dem Publikum vor. Orion und Wega, die Tierkreiszeichen<br />
sowie die Planeten ziehen vorbei. Nicht<br />
weniger als 7000 Sterne kann das hochpräzise Lichtgerät<br />
in der korrekten Position je nach Jahreszeit zeigen.<br />
Im Winter, klärt Albert Wiesmann auf, ist Jupiter<br />
besonders schön zu sehen.<br />
In dieser Saison wartet das Planetarium mit einem<br />
Leckerbissen auf: Es gelang, Demonstrationsmaterial<br />
der Europäischen Südsternwarte in Chile zu beschaffen.<br />
Wiesmann gerät ins Schwärmen: Der südliche<br />
H<strong>im</strong>mel ist viel sternenreicher und <strong>im</strong>posanter, als was<br />
über unseren Köpfen gl<strong>im</strong>mt. Die Milchstrasse wirkt<br />
noch so, wie es ihr Name sagt. Jede Nacht entfaltet sich<br />
ein wahrer stellarer Prunk. Das Programm «Gehe<strong>im</strong>nisse<br />
des Südsternh<strong>im</strong>mels» führt das eindrucksvolle<br />
Panorama vor, wie es sonst nur in den Tropen zu bewundern<br />
ist.<br />
ZU VIEL LICHT Es gebe bei uns nur etwa ein Dutzend<br />
wirklich klare Nächte pro Jahr, beklagen Astrofans unser<br />
trübes Kl<strong>im</strong>a. Doch am meisten ärgern sich die<br />
Sternenkundler über die zunehmende Lichtverschmutzung.<br />
Immer mehr Lichtquellen, nötige und unnötige,<br />
machen die Nacht zum Tage und verhindern den störungsfreien<br />
Blick ins All. Dagegen sind sie machtlos,
Kurz und zügig<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
Rheinfall auf<br />
Leinwand<br />
Museum zu Allerheiligen,<br />
Schaffhausen<br />
Romantisch oder dramatisch? Den Rheinfall kann man auf<br />
verschiedenste Weise sehen. Was das künstlerische Auge<br />
alles vermag, ist <strong>im</strong> Museum zu Allerheiligen in einer Rheinfall-Ausstellung<br />
zu bewundern. Sehenswert ist aber auch<br />
das Museum selbst: Romanische Baukunst und moderne<br />
Architektur gehen eine faszinierende Symbiose ein.<br />
Museum zu Allerheiligen, 8200 Schaffhausen, Eingang Klosterstrasse<br />
via Pfalzhof, Tel. 052 633 07 77. Geöffnet: Dienstag–Sonntag<br />
11–17 Uhr (mit Einschränkungen an Feiertagen).<br />
Zu Fuss ab Bahnhof in die Innenstadt Richtung Münster<br />
(ca. 10 Min.). www.allerheiligen.ch.<br />
Kennen Sie Alex?<br />
Per Bahn durchs herrliche <strong>Allgäu</strong><br />
<strong>Ab</strong> 14. Dezember 2003 fährt der <strong>Allgäu</strong>-Express <strong>im</strong> Zweistundentakt<br />
von der bayerischen Metropole <strong>München</strong> nach<br />
Oberstdorf in die Alpen. Alex ist ein Zug von EuroTHURBO<br />
und der bayerischen Länderbahn. Der Zug taucht in einem<br />
<strong>neu</strong>en Gewand auf: Mit modernisierten Reisezugwagen <strong>im</strong><br />
frischen Outfit durchquert er eine der faszinierendsten<br />
Landschaften Deutschlands. Der «Treff» ist das Herzstück<br />
jedes Alex. Dort sitzt man zum Bier oder zu einer Tasse<br />
Kaffee bei gemütlicher Plauderei zusammen. So wird die<br />
Reise zum Genuss! Aus der Schweiz gibts täglich mehrere<br />
Zugverbindungen nach<br />
Immenstadt, dem Umsteigepunkt<br />
zum Alex.<br />
www.alexpress.de<br />
und ein Grenzwert für Licht<strong>im</strong>missionen ist leider nicht<br />
in Sicht. Es gibt indes einen Trost, wenn auch nur tagsüber:<br />
Die Betreiber der Sternwarte geniessen von<br />
ihrem Standort aus einen prächtigen Blick auf Kreuzlingen,<br />
Konstanz und den Untersee. Bei schönem Wetter<br />
reicht er weit ins Hegau hinein und quer über den<br />
Bodensee nach Lindau. Auch davon kann Albert Wiesmann<br />
schwärmen. So ist er, der viel beschäftigte Rentner<br />
(Jahrgang 1925), ein junger Mensch geblieben –<br />
und erdverbunden trotz aller Liebe zum H<strong>im</strong>melszelt.<br />
Weitere Informationen<br />
Planetarium und Sternwarte Kreuzlingen Bernrain<br />
THURBO-Anschluss: Bahnhof Kreuzlingen Bernrain (5 Min. zu Fuss).<br />
Vorführungen <strong>im</strong> Planetarium: jeweils Di 20 Uhr, Mi 17 Uhr, Fr 20 Uhr<br />
und So 17 Uhr. Dauer: ca. 1 Stunde. Live-Vorführung: Sa 20 Uhr.<br />
8 THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
Das Erbe der<br />
Mönche<br />
Weltkulturgut Stiftsbibliothek<br />
St. Gallen<br />
Der schönste Rokokosaal der Schweiz sowie 150 000<br />
Handschriften aus dem Frühmittelalter von unschätzbarem<br />
Wert: Das ist die St.Galler Stiftsbibliothek, die inzwischen<br />
zum Weltkulturerbe avanciert ist. Ein Grund für einen Besuch<br />
in der Gallusstadt. Die <strong>neu</strong>e Jahresausstellung ist Karl<br />
dem Grossen sowie seinen Gelehrten gewidmet.<br />
Stiftsbibliothek, Klosterhof 6d, 9004 St.Gallen, Tel. 071 227 34 15<br />
Geöffnet ab 22. Dezember 2003 Samstag und Sonntag<br />
14.00–16.00 Uhr (ab April 2004 täglich 14.00–16.00 Uhr)<br />
Zu Fuss ab Hauptbahnhof Richtung Innenstadt/Klosterbezirk<br />
(ca. 10 Min.). www.stibi.ch<br />
Herzliche<br />
Gratulation!<br />
Über 3000 Personen haben am Wettbewerb in unserer<br />
«Bahnorama»-Erstausgabe mitgemacht. Wir freuen uns<br />
über das grosse Echo! Und mit uns freuen sich natürlich die<br />
Gewinnerinnen und Gewinner. Des Rätsels Auflösung: Die<br />
Verbindung fürs Nachtleben heisst THURBO Nightline, die<br />
Otto-Dix-Ausstellung fand in Singen statt, und die <strong>neu</strong>en<br />
THURBO-Fahrzeuge entstehen in Bussnang.<br />
Den Hauptpreis, ein Dreijahres-Halbtaxabo, hat gewonnen: Rosa<br />
Bischof, Au SG. Je eine Euregiokarte für Kleingruppen geht an:<br />
Reto Zanolari, Felben-Wellhausen, Andreas Suhner, Kreuzlingen,<br />
Gertrud Heller, St.Gallen, Rosette Büel, Eschenz, Cornelia Krüsi,<br />
Wil SG. Sodann wurden 20 Freizeitkarten und 20 Puzzles verlost.<br />
Alle Glücklichen haben die Preise von THURBO direkt erhalten.<br />
Kinderprogramm Mi und So 15 Uhr. Vorführungen für Gruppen nach<br />
Vereinbarung.<br />
Programme: «Die Reise der Erde. Der Weg der Sonne»; Live-<br />
Vorführung «Faszination Sternh<strong>im</strong>mel»; Saisonprogramm «Die<br />
Gehe<strong>im</strong>nisse des Südsternh<strong>im</strong>mels».<br />
Eintritt: Erwachsene Fr. 12.–, Kinder Fr. 6.–; Ermässigungen für<br />
Jugendliche, Behinderte und Familien sowie Gruppen ab 10 Personen.<br />
Eintritt Kinderprogramm Fr. 3.–.<br />
THURBO-Bahnreisende erhalten Ermässigung:<br />
• Erwachsene CHF 10.– (statt 12.–)<br />
• Jugendliche CHF 7.– (statt 8.–)<br />
• Kinder 6–10 CHF 5.– (statt 6.–)<br />
Öffentliche Vorführungen Sternwarte Mi ab 19 Uhr. Eintritt<br />
Erwachsene Fr. 7.–, Jugendliche Fr. 5.–.<br />
Anmeldung, Auskunft und Reservationen: Tel. 071 677 38 00 und<br />
071 677 38 02. www.planetarium-kreuzlingen.ch.
Kleine Spur ganz<br />
gross<br />
Die grösste Spur-0-Modelleisenbahn<br />
Europas<br />
Da leuchten auch die Augen erwachsener Kinder: In einer<br />
ehemaligen Fabrikhalle in Lichtensteig drehen Miniaturzüge<br />
unentwegt ihre Runden. Bis zu 13 Kompositionen<br />
sind gleichzeitig <strong>unterwegs</strong>, gesteuert über mehr als 200<br />
Relais. Das Schienennetz in Spur 0 (32 mm) ist über tausend<br />
Meter lang. Das entspricht bei den Originalen einer<br />
Länge von 45 km. Computergames sind toll, Miniaturzüge<br />
noch viel toller!<br />
Erlebniswelt Toggenburg, Hof (Thuroplast), 9620 Lichtensteig,<br />
Tel. 071 988 82 72. Geöffnet: Mittwoch, Samstag und Sonntag<br />
10.30–16.30 Uhr. Fussweg ab Bahnhof Lichtensteig (ca. 15 Min.).<br />
www.modeltraintoggenburg.ch.<br />
Den Phänomenen<br />
auf der Spur<br />
Staunen <strong>im</strong> Technorama<br />
Winterthur<br />
Natur und Technik hautnah erleben – das kann man <strong>im</strong><br />
Technorama. Schallwellen werden sichtbar, Haare sträuben<br />
sich <strong>im</strong> wahrsten Sinn des Wortes, und Mathematik wird<br />
plötzlich zur Unterhaltung für die ganze Familie. Über 500<br />
Objekte und Stationen laden zu spielerischen Exper<strong>im</strong>enten<br />
ein. Motto: Begreifen, was unsere Welt <strong>im</strong> Innersten<br />
zusammenhält.<br />
Technorama, Technoramastr. 1, 8404 Winterthur, Tel. 052 244 08<br />
44. Geöffnet: Dienstag–Sonntag 10–17 Uhr sowie an Feiertagen<br />
(ausser 25. Dezember)<br />
Zu Fuss ab Bahnhof Oberwinterthur (ca. 10 Min.) oder Stadtbus<br />
Linie 5 ab HB bis Technorama.<br />
www.technorama.ch.<br />
Benützen Sie das RailAway-Kombiangebot mit<br />
ermässigtem Eintritt.<br />
Spektakel Sealife<br />
Unterwasserwelt in Konstanz<br />
Im Sealife kann man eine Reise unter<br />
Wasser von der Quelle des<br />
Rheins durch den Bodensee bis<br />
nach Rotterdam unternehmen.<br />
Oder darfs lieber ein Ausflug in die<br />
Meerestiefen sein? Fünfzig Süssund<br />
Meerwasserbecken zeigen<br />
Seepferdchen, Rochen, Haifische<br />
und andere spektakuläre Lebewesen. Ein Acryltunnel ermöglicht<br />
hautnahes Beobachten der Meeresbewohner.<br />
Sealife, Hafenstr. 9, D-78462 Konstanz, Tel. +49 (0)7531 12827-0<br />
Geöffnet täglich 10–17 Uhr (24. Dezember geschlossen)<br />
Zu Fuss vom Bahnhof Konstanz Richtung Klein-Venedig<br />
(ca. 7 Min.). Benützen Sie das RailAway-Kombiangebot mit<br />
ermässigtem Eintritt. www.sealife.de.<br />
Kunst mit der<br />
Kamera<br />
Zentrum für Fotografie,<br />
Winterthur<br />
Soeben eröffnet: Das <strong>neu</strong>e Zentrum für Fotografie in<br />
Winterthur ist aus dem Fotomuseum Winterthur und der<br />
Fotostiftung Schweiz entstanden. Alles dreht sich um die<br />
Fotografie, die <strong>im</strong> 20. Jahrhundert zur grossen Kunst aufstieg.<br />
Ob fotografisches Gemälde, historisches Dokument<br />
oder zeitgenössisches <strong>Ab</strong>bild – das Museum zeigt die<br />
Vielfalt künstlerischen Schaffens mit Kamera und Objektiv<br />
(Bild unten: Computerbild der <strong>neu</strong>en Museumslounge).<br />
Fotomuseum, Grüzenstr. 44, 8400 Winterthur, Tel. 052 233 60 86<br />
Geöffnet Dienstag–Sonntag, 11–18 Uhr (Mittwoch bis 20 Uhr)<br />
Stadtbus Linie 2 ab HB Richtung Seen bis Haltestelle Schleife<br />
www.fotomuseum.ch, www.fotozentrum.ch.
THURBO Mobil<br />
TRANSPARENZ<br />
IST TRUMPF<br />
Wie war das noch <strong>im</strong> «Orient-Express»? Hercule Poirot,<br />
der Meisterdetektiv, muss einen Mord aufklären. Er<br />
knöpft sich <strong>Ab</strong>teil für <strong>Ab</strong>teil vor, doch niemand will es<br />
gewesen sein. Trotzdem kommt er dem Täter auf die<br />
Spur. Nun lautet die Frage: Monsieur Poirot, wie wäre<br />
es Ihnen <strong>im</strong> <strong>neu</strong>en THURBO-Zug ergangen? «Viel besser»,<br />
würde er antworten, «ich hätte ja gar nichts zu tun<br />
gehabt. Welcher Täter will sich schon zuschauen lassen?»<br />
Poirot trifft den Nagel auf den Kopf. Im <strong>neu</strong>en<br />
THURBO-Gelenktriebwagen gibt es keine geschlossenen<br />
<strong>Ab</strong>teile, keine Trennwände, keine dunklen Nischen.<br />
Alles ist offen, transparent und durchsichtig. Max<strong>im</strong>ales<br />
Licht und max<strong>im</strong>aler Raum. Schlechte Bedingungen<br />
für eine Untat.<br />
<strong>Ab</strong>er gute für ein angenehmes und bequemes Reisen.<br />
Mit dem Gelenktriebwagen (GTW) der jüngsten Generation<br />
macht die Regionalbahn einen Sprung nach<br />
vorn. «Wir wollen die Bahn zu einem Erlebnis machen»,<br />
hat THURBO-Geschäftsführer Ernst Boos in der letzten<br />
Ausgabe von «Bahnorama» angekündigt. Was versprochen<br />
ist, das gilt. Zum Fahrplanwechsel vom 14. Dezember<br />
2003 sind die ersten sechs GTW auf dem Netz.<br />
Sie verkehren auf der Strecke Weinfelden–Bischofszell–St.Gallen.<br />
Der Inbetriebsetzung sind umfangreiche<br />
Probe-, Test- und <strong>Ab</strong>nahmefahrten vorausgegangen.<br />
Lokführer Hansruedi Bodenmann hatte alle Hände voll<br />
zu tun. Er ist Testpilot des <strong>neu</strong>en GTW (siehe S. 15).<br />
GEWICHT SPAREN Was ist aber <strong>neu</strong> am <strong>neu</strong>en Modell?<br />
Vieles sieht der Fahrgast gar nicht, zum Beispiel<br />
die leistungsfähige Antriebsausrüstung, die in der<br />
Zugsmitte untergebracht ist. Die zentrale Position des<br />
Powermoduls – natürlich mit einem Durchgang für die<br />
10 THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
Die Kunst der Konstrukteure machts möglich:<br />
Der Zug wird zum rollenden Kino und<br />
Zugfahren zu einem Erlebnis in Cinemascope.<br />
Dahinter steckt harte Detailarbeit.<br />
Passagiere – hat viele Vorteile. «Wir können damit die<br />
Endwagen entlasten», sagt Klaus Potocnik, Projektleiter<br />
bei der Stadler Bussnang AG. Da man vorne und<br />
hinten keine schweren Antriebselemente unterbringen<br />
muss, kann man die Wagen in Leichtbauweise herstellen.<br />
Das spart viel Gewicht. Und zudem steht nun das<br />
ganze Profil für die Gestaltung der Passagierräume zur<br />
Verfügung. Ein weiterer Vorteil ist, dass Lärm und<br />
Vibrationen entkoppelt werden. Dort, wo die Fahrgäste<br />
sitzen, ist es ruhig, sie werden nicht mehr von lästigen<br />
Antriebsgeräuschen gestört.<br />
Wer den GTW betritt, spürt sofort, wie stark sich die<br />
Konstrukteure am Prinzip Offenheit orientiert haben.<br />
Licht, Raum und Transparenz sind die Schlüsselbegriffe.<br />
Bereits die Einstiegsplattform bietet ungewöhnlich<br />
viel Bewegungsfreiheit. Mütter mit Kinderwagen<br />
wissen dies zu schätzen, aber sicher auch Passagiere<br />
in Stosszeiten. Grosse Fensterfronten lassen viel<br />
Licht herein. Die ungewöhnlichen D<strong>im</strong>ensionen der<br />
Scheiben erzeugen jenen Cinemascope-Effekt, der ans<br />
Kino erinnert. Man rauscht durch die Landschaft und<br />
hat nicht das Gefühl, von ihr getrennt zu sein. Im<br />
Gegenteil, sie fällt einem in den Schoss. Wie anders<br />
war doch das Reiseerlebnis in früheren Zeiten: Man<br />
sass abgeschottet in einem Waggon, und die kleinen<br />
Fenster erlaubten nur umständliche und flüchtige<br />
Blicke nach draussen. Die Verwischung der Grenze zwischen<br />
innen und aussen lässt heute ein charakteristisches<br />
Gefühl des entspannten Dahingleitens entstehen.<br />
Im Winter kommt ein reizvoller Kl<strong>im</strong>akontrast hinzu:<br />
Man ist von Schnee, Nebel und Eis umgeben und<br />
sitzt doch in behaglicher Wärme. Apropos Kl<strong>im</strong>a: Der<br />
<strong>neu</strong>e GTW fährt kl<strong>im</strong>atisiert und unterscheidet sich
dadurch von der Vorgängerserie auf der Seelinie, wo<br />
aus Kostengründen noch auf die Kl<strong>im</strong>atisierung verzichtet<br />
worden ist.<br />
FAHREN MIT SPASS Mit den verschiedenfarbigen<br />
Kopfstützen sowie einer auffälligen Bepolsterung der<br />
Sitze wird ein heiteres und verspieltes Ambiente erzeugt.<br />
Es signalisiert, dass Bahnfahren nicht nur banaler<br />
Personentransport ist, sondern Spass machen soll.<br />
Bequemer hats <strong>im</strong> Übrigen auch der Lokführer. Er ist<br />
von den Mitreisenden nur durch eine Scheibe getrennt<br />
und damit jederzeit erreichbar, was vor allem nachts<br />
punkto Sicherheit von Bedeutung ist. Im Führerstand<br />
ist es ruhiger, selbst bei höheren Tempi – ein Effekt der<br />
jetmässig abgesenkten Front. Diese sieht nicht nur toll<br />
aus und hat aerodynamische Vorteile, sondern vermindert<br />
auch die Windgeräusche.<br />
Wer <strong>im</strong> GTW sitzt, darf sich mit der Welt verbunden<br />
fühlen. Stadler hat den patentierten Triebwagen schon<br />
über 300 Mal verkauft, nach Spanien, Finnland, Griechenland,<br />
Italien, in die Slowakei und sogar in die USA.<br />
Dort setzt die «Southern New Jersey Light Rail» in der<br />
Agglomeration von New York täglich auf die gelungene<br />
Erfindung aus dem Thurgau.<br />
Rauchfrei in die Zukunft<br />
Immer mehr Leute entdecken die<br />
Vorzüge des Nichtrauchens: Man<br />
schont sich selber und auch noch<br />
die anderen. Mit dem Trend zu<br />
mehr Gesundheit und weniger<br />
Qualm sind auch die Bahnen konfrontiert.<br />
<strong>Ab</strong>teile für Rauchende<br />
sind spärlich besetzt, während<br />
sich in den Nichtraucherabteilen<br />
die Fahrgäste oft drängeln.<br />
«Ich habe kein einziges <strong>neu</strong>es Fahrzeug<br />
gesehen, das noch für Raucher<br />
ausgerüstet wird», berichtet<br />
Hanspeter Schenk, bei THURBO<br />
zuständig für die Beschaffung des<br />
Rollmaterials, über seinen letzten<br />
Besuch an der Fachmesse Innotrans<br />
in Berlin. Selbst Bahnhöfe<br />
werden <strong>im</strong> Ausland zunehmend<br />
für rauchfrei erklärt.<br />
THURBO nutzt nun die Gelegenheit<br />
des Fahrplanwechsels vom<br />
14. Dezember 2003 für den Aufbruch<br />
in eine rauchfreie Zukunft.<br />
Fortan verkehren alle Gelenktriebwagen<br />
als reine Nichtraucherzüge.<br />
Die älteren GTW-Modelle<br />
werden umgerüstet, die Aschenbecher<br />
an den Tischen entfernt<br />
und die Polster, Wände und<br />
Freier Blick ins Weite:<br />
Der <strong>neu</strong>e GTW lockt mit<br />
einer genussreichen<br />
Fahrt.<br />
Decken gründlich gereinigt. Marketingchef<br />
Gallus Heuberger ist<br />
überzeugt, dass die Umstellung,<br />
die zum Beispiel <strong>im</strong> Flugverkehr<br />
schon lange üblich ist, einem<br />
Bedürfnis entspricht. «Wir zählen<br />
auf das Verständnis der Raucherinnen<br />
und Raucher.» Rechtzeitig<br />
werden die Fahrgäste mit Plakaten,<br />
Klebern und Infos auf die<br />
Neuerung aufmerksam gemacht.<br />
Gänzlich rauchfrei wird THURBO<br />
aber nicht. In den älteren Kompositionen<br />
ist Rauchen nach wie vor<br />
gestattet.<br />
www.thurbo.ch
THURBO Reise(ver)führer<br />
Partyszene St.Gallen<br />
Bars, soweit das Auge reicht: Die Gallusstadt ist zur Trendbar-City mutiert.<br />
Man trifft sich <strong>im</strong> lässigen Ambiente, guter Sound ist stets dabei. Im<br />
Alhambra an der Löwengasse weht orientalisches Flair mit Wasserpfeife.<br />
Das Baracca an der Teufenerstrasse 6 lockt mit Italo-Feeling. Wers lieber<br />
spanisch mag, geht ins El Miguel an der Haldenstrasse. Grosszügig wie<br />
eh ist die Seeger-Bar mit Smokers Lounge am Oberen Graben. Später<br />
dann stehen die Disco-Klubs Backstage (Bahnhofstrasse), Kastanienhof<br />
mit viel House und Chillout (Kreuzbleiche), Ozon (Goliathgasse), Casablanca<br />
(Unterer Graben) oder der <strong>neu</strong>e Elephant-Club (Hintere Poststrasse)<br />
bereit.<br />
www.tilllate.ch<br />
Ibiza in Winterthur<br />
Auftrieb für die Partyszene in Winterthur: Der Club Pacha<br />
Switzerland hat in der Eulachstadt die Tore geöffnet. Das Original<br />
steht in Ibiza, <strong>Ab</strong>leger gibts in ganz Europa. Renommierte<br />
DJs wie Erick Morillo, Todd Terry oder Matt Maseli, die bei<br />
Weltlabels wie Def Mix, Subl<strong>im</strong>inal, Ministry of Sound usw. unter<br />
Vertrag sind, legen ab sofort regelmässig in Winterthur auf.<br />
Das <strong>neu</strong>e Trendlokal liegt in Bahnhofsnähe an der Archstrasse.<br />
Pacha Switzerland, Archstrasse 8, 8400 Winterthur<br />
www.pacha-switzerland.com<br />
Die <strong>neu</strong>esten Ferientrends in<br />
St. Gallen<br />
Ferien sind die schönste Zeit des Jahres. Und Vorfreude ist<br />
doppelte Freude. Beides sind zwei gute Gründe für einen<br />
Besuch an der Ferienmesse in St.Gallen. Reiseveranstalter,<br />
Touristiker und Transportunternehmen orientieren über die<br />
<strong>neu</strong>esten Trends. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />
mit Musik- und Tanzdarbietungen sorgt für beste<br />
Unterhaltung. Zum Schluss bleibt die schöne Qual der Wahl:<br />
Wohin in die Ferien?<br />
Ferienmesse St.Gallen, OLMA-Hallen, 13.–15. Februar 2004<br />
Bus Linie 3 ab HB Richtung Heiligkreuz bis OLMA oder 7 Min. zu<br />
Fuss ab Bahnhof St. Fiden.<br />
www.olma-messen.ch<br />
12 THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
The best of THURBO Nightline<br />
Nachtverbindungen auf Erfolgskurs<br />
Partygänger und Späthe<strong>im</strong>kehrer <strong>im</strong> Thurgau wissen:<br />
THURBO bringt dich am Wochenende bis frühmorgens nach<br />
Hause. Echt cool. Keine stressigen Autofahrten, keine Parkplatzsorgen.<br />
Ein oder mehrere Drinks liegen problemlos drin.<br />
Die THURBO Nightline fährt Freitag- und Samstagnacht zwe<strong>im</strong>al<br />
von Winterthur über Frauenfeld–Romanshorn nach<br />
Kreuzlingen und zurück. <strong>Ab</strong> 14. Dezember 2003 sind die<br />
THURBO-Nightliner am Wochenende auch nach St.Gallen<br />
<strong>unterwegs</strong>. Mit Anschluss in Winterthur von/nach Zürich,<br />
aber auch vom Thurgau über Winterthur in Richtung St.Gallen<br />
und umgekehrt. <strong>Ab</strong>fahrt in Winterthur in beide Richtungen<br />
jeweils 1.30 und 3.30 Uhr.<br />
Für Ausgehfreaks gibts noch weitere gute News: Mit dem<br />
Nightline-Jahrespass oder der Multikarte wird die Fahrt mit<br />
den THURBO-Nightlinern so günstig wie noch nie: Den<br />
Jahrespass für den Nachtzuschlag gibts für nur CHF 60.–. Das<br />
ist halb geschenkt. Rechne: Einmal pro Monat in den Ausgang,<br />
und der Jahrespass ist amortisiert. Bei der Multikarte<br />
ist der sechste Nachtzuschlag gratis. Der Zuschlag pro Nacht<br />
(gültig 12 Stunden) kostet CHF 5.–.<br />
In den THURBO-Nightlinern sind alle Billette des öffentlichen Verkehrs<br />
gültig (z.B. GA, Gleis 7, Tageskarten, Halbtax). Zusätzlich ist<br />
ein Nachtzuschlag erforderlich. Er gilt nicht in den Nachtzügen des<br />
ZVV. Der ZVV-Zuschlag ist hingegen in den THURBO-Nightlinern <strong>im</strong><br />
Kanton Zürich gültig (d.h. Winterthur bis/ab Rickenbach-Attikon und<br />
bis/ab Elgg).<br />
Nachtzuschläge:<br />
• Einmal (gilt 12 Stunden) CHF 5.–<br />
• Multikarte (6 für 5) CHF 25.–<br />
• Jahrespass CHF 60.–<br />
Fahrplan (Nächte Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag)<br />
(Zürich HB*) ab 1.00 3.00<br />
Winterthur ab 1.30 3.30<br />
Frauenfeld an/ab 1.45 3.45<br />
Weinfelden an/ab 2.01 4.01<br />
Romanshorn an/ab 2.22 4.22<br />
Kreuzlingen an 2.38 4.38<br />
(Zürich HB*) ab 1.00 3.00<br />
Winterthur ab 1.30 3.30<br />
Wil SG an/ab 1.56 3.56<br />
Uzwil an/ab 2.06 4.06<br />
Flawil an/ab 2.11 4.11<br />
Gossau SG an/ab 2.15 4.15<br />
St.Gallen an 2.24 4.24<br />
Konstanz ab 0.38 –<br />
Kreuzlingen ab 0.41 2.41<br />
Weinfelden an/ab 1.02 3.02<br />
Frauenfeld an/ab 1.15 3.15<br />
Winterthur an 1.26 3.26<br />
(Zürich HB*) an 1.54 3.54<br />
St.Gallen ab 0.30 2.30<br />
Gossau SG an/ab 0.38 2.38<br />
Flawil an/ab 0.42 2.42<br />
Uzwil an/ab 0.47 2.47<br />
Wil SG an/ab 0.58 2.58<br />
Winterthur an 1.22 3.22<br />
(Zürich HB *) an 1.54 3.54<br />
* Umsteigen in Winterthur von/nach Zürich HB<br />
Weitere Unterwegshalte finden Sie <strong>im</strong> detaillierten Fahrplan.<br />
Erhältlich am Bahnhof oder unter www.thurbo.ch
In Singen treffen sich die Narren<br />
An drei Januar-Tagen verwandelt sich die Hegau-Stadt<br />
Singen in ein einziges Narrennest.<br />
Das grosse Narrentreffen findet alle vier<br />
Jahre statt, jedes Mal an einem anderen Ort.<br />
68 Zünfte mit über 10 000 Aktiven machen<br />
mit ihrem Treiben schwäbisch-alemannisches<br />
Brauchtum erlebbar. Der Poppele ist<br />
Leitfigur und Schirmherr. Die Gestalt erinnert<br />
an den Burgvogt Popolius Mayer von der<br />
Burg Hohenkrähen. Schon heute fiebern die<br />
Silvesterzauber in Zürich<br />
Die grösste Silvesterparty<br />
der Schweiz<br />
findet am 31. Dezember<br />
am Zürcher Seebecken<br />
statt. Ein<br />
grandioses Feuerwerk,Musikprogramme<br />
und viele Festwirtschaften<br />
sorgen ab 20 Uhr in der Innenstadt<br />
für ausgelassene Festst<strong>im</strong>mung.<br />
Nach Mitternacht folgt das grosse Silvesterfeuerwerk<br />
über dem Zürichsee. 200 000<br />
Personen verfolgten es vor einem Jahr. Bahn<br />
und Bus fahren in der Silvesternacht nach einem<br />
besonderen Festfahrplan. Auch die<br />
THURBO-Nightliner sind für die Partygäste<br />
Der Duft von Weihnachten<br />
in Konstanz<br />
Wenn der Duft von Glühwein und Räucherstäbchen<br />
durchs Konstanzer Hafengelände<br />
weht, ist Weihnachten nicht weit. Der Bummel<br />
durch die vielen Stände wird zu einem<br />
Erlebnis für die ganze Familie. Schenken wird<br />
zum Vergnügen: Alte Handwerkskunst, liebevoll<br />
verpackte Köstlichkeiten, Spielzeug,<br />
Schmuck, Keramik und vieles mehr erfreuen<br />
alle Besucherinnen und Besucher. ID oder<br />
Pass nicht vergessen!<br />
Weihnachtsmarkt, Marktstätte und Hafengelände,<br />
Konstanz. Bis 23. Dezember 2003, täglich<br />
11–20 Uhr (Sonntag ab 12 Uhr). Zu Fuss ab<br />
Bahnhof Konstanz Richtung Altstadt (5 Min.)<br />
www.weihnachtsmarkt-am-see.de<br />
Narren überall der «fünften Jahreszeit» entgegen.<br />
Der Seehas fährt nach Singen, tagsüber<br />
<strong>im</strong> Halbstundentakt.<br />
Schwäbisch-alemannisches Narrentreffen,<br />
Innenstadt von Singen (D). 23.–25. Januar 2004<br />
Zu Fuss ab Bahnhof Singen direkt ins Stadtzentrum<br />
(5 Min.)<br />
www.poppele-zunft.de<br />
www.singen.de<br />
<strong>unterwegs</strong>, mit Anschluss in Winterthur an<br />
die Nacht-S-Bahn nach und von Zürich.<br />
www.silvesterzauber.ch<br />
Veranstaltungskalender<br />
Fonduefahrten auf dem<br />
Bodensee<br />
5., 12., 13. und 19. Dezember 2003<br />
(weitere Fahrten bis Ende März 2004)<br />
Romanshorn, Arbon und Rorschach<br />
www.bodensee-schiffe.ch<br />
Hermann Hesse –<br />
Maria Geroe-Tobler<br />
bis Frühling 2004, Historisches Museum,<br />
St.Gallen, www.hmsg.ch<br />
Märchentiere – Szenische<br />
Inszenierungen<br />
aus Gr<strong>im</strong>ms Märchen<br />
bis 18. April 2004, Naturmuseum, St.Gallen<br />
www.naturmuseumsg.ch<br />
Weihnachtsausstellung,<br />
Insel Mainau<br />
täglich bis 6. Januar 2004, www.mainau.de<br />
Zurzacher Weihnachtsmarkt<br />
Freitag, 5. Dezember, bis Sonntag,<br />
7. Dezember 2003, www.badzurzach.ch<br />
Silvesterlaternen-<br />
Umzug, Wil SG<br />
Mittwoch, 31. Dezember 2003<br />
Alter Silvester mit<br />
Silvesterklausen,<br />
Urnäsch<br />
Dienstag, 13. Januar 2004, www.urnaesch.ch<br />
Fest- und Hochzeitsmesse,<br />
St. Gallen<br />
Freitag, 16. Januar, bis Sonntag,<br />
18. Januar 2004. www.olma-messen.ch<br />
Internationales<br />
Hornschlittenrennen,<br />
Alt St. Johann<br />
Samstag, 21. Februar 2004,<br />
www.hornschlitten.ch<br />
Grosser Fasnachtsumzug,<br />
Winterthur<br />
Sonntag, 29. Februar 2004<br />
www.fasnacht-winterthur.ch<br />
Schlaraffia, Weinfelden<br />
11. bis 14. März 2004, Wein- und Gourmetmesse.<br />
www.schlaraffia-messe.ch<br />
Groppenfasnacht,<br />
Ermatingen<br />
Sonntag, 21. März 2004, www.groppenfasnacht.ch<br />
Thurgauer Frühjahresmesse,<br />
Frauenfeld<br />
Donnerstag, 25. März, bis Sonntag,<br />
28. März 2004, www.tg-messe.ch<br />
Pierre Bonnard<br />
Sonntag, 28. März, bis Sonntag, 20. Juni 2004<br />
Kunstmuseum, Winterthur<br />
www.kmw.ch
THURBO Ratgeber «Bahnfahren»<br />
Wie komme ich<br />
am günstigsten<br />
in die Partystadt?<br />
?FRAGE: «Ich bin Lehrling und wohne in<br />
Frauenfeld. Am Wochenende gehe ich oft<br />
nach Winterthur, denn dort hat es <strong>im</strong><br />
Moment die beste Party- und Clubszene.<br />
Natürlich benutze ich die THURBO Nightline<br />
für die He<strong>im</strong>kehr. Doch welches ist<br />
für mich eigentlich das günstigste<br />
Billett?»<br />
!<br />
THURBO-RATGEBER: Da gibt es eine<br />
ganz einfache Rechnung. Und die geht<br />
so: Fürs Halbtaxabo legst du 150 Franken<br />
auf den Tisch. Dann kommt das Gleis 7-<br />
<strong>Ab</strong>o für 99 Franken dazu. Macht 249 Franken.<br />
Und jetzt noch der Jahrespass von<br />
THURBO Nightline für 60 Franken. Macht<br />
alles in allem 309 Franken pro Jahr. Das<br />
tönt nach viel, ist es aber nicht. Denn einmal<br />
Clubbing pro Woche in Winti kostet<br />
dich nach Adam Riese 309 durch 52,<br />
macht also rund 6 Franken. Und wenn du<br />
öfters gehst, dann bist du sofort auf<br />
5 Franken unten. Ein Fünfliber, dafür nie<br />
mehr Parkplatz- und He<strong>im</strong>kehrsorgen,<br />
und es liegt erst noch ein Glas mehr drin<br />
– dagegen lässt sich nicht viel einwenden,<br />
oder?<br />
www.gleis7.ch<br />
14 THURBO Bahnorama 2 | 2003<br />
Das THURBO-<br />
Streckennetz<br />
Mit Bahn, Bus und Schiff fahren – nichts leichter als<br />
das! Die Ostschweiz und die Euregio Bodensee sind mit<br />
einem dichten ÖV-Netz erschlossen! Für Ausflüge in<br />
der Ostschweiz und in Süddeutschland besonders geeignet<br />
sind Tageskarten (z.B. Ostwind-Tageskarte,<br />
Euregio-Karte). Damit reisen Sie spontan und unbeschwert,<br />
und die Strecke muss nicht <strong>im</strong> Voraus festlegt<br />
werden. Am Bahnhof oder auch <strong>im</strong> Internet sind alle<br />
nötigen Fahrpläne sofort greifbar. Der Taktfahrplan<br />
sorgt für häufige Verbindungen, in der Regel stündlich,<br />
oft aber auch alle 30 Minuten.<br />
Weitere Informationen<br />
www.thurbo.ch, www.sbb.ch, www.ostwind.ch<br />
www.euregiokarte.com<br />
Ihr Bahnschalter zu Hause<br />
Für Auskünfte, Reservationen und Billettbestellungen:<br />
Rail Service, Tel. 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)<br />
Die Partner von THURBO
Menschen bei der THURBO<br />
TESTPILOT BODENMANN<br />
Keiner kennt den <strong>neu</strong>en THURBO-Gelenktriebwagen<br />
besser als Hansruedi Bodenmann – jedenfalls wenn er<br />
in Fahrt ist. Der 42-jährige Lokführer aus Weinfelden ist<br />
Testpilot der Regionalbahn. Sobald ein <strong>neu</strong>es Fahrzeug<br />
die Stadler-Werkhallen in Bussnang verlässt, muss er<br />
«a d’Säck». Probe- und <strong>Ab</strong>nahmefahrten sind seine<br />
Domäne. Es gilt, sämtliche Systeme auf ihre Praxistauglichkeit<br />
und Betriebsbereitschaft zu überprüfen.<br />
Kein leichter Job. Bei modernen Zügen ist es wie<br />
bei einem Computer: Es können zunächst allerhand<br />
Macken auftauchen.<br />
Da ist zum Beispiel die sensible Elektronik. Immer mehr<br />
und <strong>im</strong>mer bessere Programme werden eingebaut.<br />
Doch fällt die Software einmal aus oder steckt ein<br />
Wurm drin, steht Hansruedi Bodenmann wie jeder andere<br />
Laie am Berg. Dann müssen Software-Spezialisten<br />
her. Was er jedoch sehr schnell feststellen kann, ist, ob<br />
ein Triebwagen richtig bremst und adäquat beschleunigt,<br />
ob die Sicherheitssysteme und die Bedienungselemente<br />
<strong>im</strong> Führerstand funktionieren. Kurz gesagt:<br />
ob die «Hardware» in Ordnung ist. Dabei kommt ihm<br />
die grosse Erfahrung zugute: «In fünfzehn Berufsjahren<br />
entwickelt man ein gutes Fahrgefühl.» Man lernt eine<br />
Maschine kennen und weiss, wie sie reagiert. Im Lauf<br />
seiner Karriere hat Bodenmann mit vielen Zügen, vom<br />
schweren Güterzug bis zum leichten Gelenktriebwagen,<br />
Bekanntschaft gemacht.<br />
WEIT GEREIST Angefangen hat er aber nicht als Lokführer,<br />
sondern als Maschinenschlosser in der ehemaligen<br />
Schweizerischen Lokomotivfabrik SLM in Winter-<br />
Hansruedi Bodenmann ist<br />
THURBO-Lokführer und<br />
gleichzeitig Spezialist für<br />
die Inbetriebsetzung von<br />
Gelenktriebwagen.<br />
thur. Er wurde Spezialist für Drehgestelle und schliesslich<br />
Fachmann für die Inbetriebsetzung von Bergbahnen.<br />
«Überall, wo es eine Zahnstange hatte, war ich dabei»,<br />
erinnert er sich. Er war in Spanien, auf der Jungfrau<br />
und in der U-Bahn von Lyon auf Montage. Des<br />
ständigen Herumreisens müde, visierte er später einen<br />
Job als Lokführer an und kam so zur Mittelthurgaubahn.<br />
Bis er ans Steuer durfte, musste er allerdings<br />
noch eine Ausbildung samt Prüfung absolvieren, zwei<br />
Tage Theorie und Praxis.<br />
Vom Schienennetz der THURBO, das 550 Kilometer<br />
lang ist, hat Hansruedi Bodenmann zwei Drittel <strong>im</strong> fahrplanmässigen<br />
Dienst abgefahren. Seit er für Stadler die<br />
Funktion als Testpilot übernommen hat, ist er öfter auf<br />
der Station Bussnang anzutreffen. Hier ist der Ausgangspunkt<br />
für Probefahrten. Zuerst kommt ein grundlegender<br />
Checkup: Ist die Beschleunigung korrekt?<br />
Funktioniert die Bremsübertragung? St<strong>im</strong>mt der<br />
Bremsweg? Erst wenn die Basisfunktionen sicher sind,<br />
folgt die Ausfahrt und damit ein Test auf Herz und Nieren.<br />
Für den <strong>neu</strong>en GTW hat Bodenmann viel Lob übrig.<br />
Auch der Lokführer profitiert von Annehmlichkeiten:<br />
Das Blickfeld ist opt<strong>im</strong>al, die Bedienung komfortabel,<br />
wichtige Infos erscheinen sofort auf einem Bildschirm.<br />
Steuern muss Hansruedi Bodenmann aber <strong>im</strong>mer noch<br />
selber. Zum Glück für ihn, denn sonst wäre er nicht<br />
mehr Lokführer, sondern nur noch ein blosser Maschinenüberwacher.
Bild: Verkehrshaus der Schweiz<br />
www.railaway.ch<br />
Rein in den Winterspass<br />
und raus in die Erlebniswelten von RailAway. Wir bringen Sie zügig zum Schlittelplausch, lassen Sie eintauchen<br />
in das Badevergnügen, über die Tierwelt staunen und auf Entdeckungsreise durch Museen<br />
streifen. Und das erst noch mit bis zu 20% Ermässigung auf Bahnfahrt und Zusatzleistungen. So macht<br />
der Winterplausch doch richtig Spass.