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Band 4 In den Schluchten des Balkan Ãœber den Autor

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»Sei willkommen!« sagte er. »Allah hat dich gesandt. Darf ich erfahren, wer du bist?«<br />

»Ich habe jetzt keine Zeit zu vielen Worten. Sage du mir aber, wie du heißest?«<br />

»Man nennt mich Schimin.«<br />

»So bist du der Bruder von Jafiz, dem Gärtner?«<br />

»Ja.«<br />

»Das ist gut! Ich habe dich gesucht. Mache schnell Feuer in deiner Schmiede!«<br />

Er blickte mich überrascht an und fragte:<br />

»Hast du eine dringende Arbeit für mich?«<br />

»Nein; aber dein Herdfeuer soll über die Straße leuchten.«<br />

»Warum?«<br />

»Damit der Reiter, von dem ich sprach, nicht vorüber kann, ohne von uns gesehen zu wer<strong>den</strong>.«<br />

»Wer ist er?«<br />

»Nachher, nachher! Beeile dich!«<br />

Aus der kleinen Abteilung, in der sich die Kellertüre befand, die wir natürlich wieder zugemacht hatten,<br />

führte die Haustüre in das Freie. Sie war durch einen einfachen Holzriegel verschlossen. Wir schoben<br />

diesen zurück und traten hinaus. Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete das an der Türe zur<br />

Schmiede hängende Vorlegeschloß. Bald brannte auf dem Herd ein Feuer, das seinen Schein weit in die<br />

Nacht hinaus warf. Das war es, was ich zunächst gewollt hatte.<br />

Während er sich mit dem Herd beschäftigt hatte, war ich hinter das Haus gegangen, um nach meinem<br />

Pferde zu sehen. Es befand sich noch in nächster Nähe <strong>des</strong> Hauses, und ich kehrte beruhigt zu dem<br />

Schmied zurück.<br />

»Da brennt das Feuer,« sagte er. »Was befiehlst du noch?«<br />

»Komm fort, aus dem Bereiche <strong>des</strong> Lichtscheines! Wir wollen uns hier neben die Türe setzen, wo es<br />

dunkel ist.«<br />

Ich hatte nämlich vorhin beim Rekognoszieren einen Holzklotz bemerkt, der in der Nähe der Türe lag und<br />

je<strong>den</strong>falls als Ruhebank diente. Dorthin zog ich <strong>den</strong> Mann. Wir setzten uns nebeneinander, und dann sagte<br />

ich:<br />

»Besprechen wir zunächst das Notwendige! Es wird - vielleicht sehr bald - ein Reiter hier vorüber<br />

kommen, mit dem ich zu re<strong>den</strong> habe, ohne daß er vorher meine Anwesenheit ahnen darf. Er wird höchst<br />

wahrscheinlich hier anhalten, um dir einige Fragen vorzulegen. Ich bitte dich, ihn so weit zu bringen, daß er<br />

absteigt und mit dir in das Haus tritt.«<br />

»Du bist mein Retter; ich werde tun, was du verlangst, auch ohne zu wissen, warum du es von mir forderst.

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