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IMPRESSUM<br />
Ausgabe Hannover<br />
33. Jahrgang<br />
Herausgeber/Verleger:<br />
Verlagsgesellschaft <strong>Haus</strong> & <strong>Markt</strong> mbH<br />
Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
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Vertrieb: Petra Winter<br />
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DUO Werbe- <strong>und</strong> Vertriebsservice GmbH<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Bezugspreis: Der Jahresbezugspreis<br />
be trägt 15 Euro inklusive Mehrwertsteuer<br />
<strong>und</strong> Versandkosten. Das Abonnement<br />
kann sechs Wochen vorher zum<br />
Jahresende gekündigt werden.<br />
Regionale Erscheinungsräume:<br />
Allgäu, Augsburg, Bremen, Dort m<strong>und</strong>,<br />
Dresden, Düsseldorf, Essen, Fulda, Hannover,<br />
Leip zig/Halle/Dessau, Magdeburg<br />
Anzeigenpreisliste Hannover<br />
Nr. 19 ab 1. 1. 2011<br />
Anzeigenpreisliste National<br />
Nr. 15 ab 1. 1. 2011<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />
Ge neh mi gung des Verlages gestattet. Die<br />
mit Na men oder Initialen gekennzeichneten<br />
Artikel geben nicht un be dingt die Ansicht der<br />
Redaktion wieder. Die Re dak tion behält sich<br />
das Recht zur Kürzung oder Änderung von<br />
Artikeln vor. Für unverlangt ein ge sandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung übernom men.<br />
Druck: CW Niemeyer Druck GmbH,<br />
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist<br />
HANDWERK<br />
Eine zerbrechliche Kunst<br />
Hohl oder massiv, aber immer fragil:<br />
Mit ruhiger Hand demonstriert<br />
Egon Schmidt K<strong>und</strong>en sein<br />
gläsernes Handwerk.<br />
. Im Mittelpunkt des Ladens steht<br />
der Brenner. Egon Schmidt betreibt ihn<br />
mit Druckluft, Sauerstoff <strong>und</strong> Propangas<br />
<strong>und</strong> erzeugt damit eine Flamme, die bis zu<br />
2000° C heiß ist. In Schneverdingen lässt<br />
der Glasbläser K<strong>und</strong>en inmitten von filigranen<br />
Glasarbeiten über seine Schulter<br />
schauen.<br />
Am Anfang eines jeden Objektes steht<br />
ein rohrförmiges Hohlglas unterschiedlicher<br />
Größe, das Schmidt zunächst unter Drehen<br />
erhitzt. Anschließend zieht der Handwerker<br />
daraus die sogenannten Spitzen, die<br />
Stellen, an denen er das Rohr trennen will.<br />
Außerhalb der Flamme, aber unter andauerndem<br />
Drehen verjüngt sich das Glas, bis<br />
sich die Trennnung des Kolbens wie von<br />
selbst ergibt. An beiden Seiten hat das nun<br />
zu verarbeitende Glas offene Enden. An<br />
dem einen hält der Handwerker den Rohling<br />
fest, in das andere bläst er zum richtigen<br />
Zeitpunkt hinein.<br />
Für die Produktion in seinem Einmannbetrieb<br />
verwendet Schmidt Borosilikatglas.<br />
Dieses kommt auch bei Laborgeräten zum<br />
Einsatz – <strong>und</strong> auch in der Küche ist es zu<br />
<strong>Haus</strong>e, unter dem Namen „Jenaer Glas“.<br />
Neben dem Material ist für die Güte der<br />
Arbeit die ruhige Hand des Meisters entscheidend:<br />
Während er Glas in der fauchenden<br />
Brennerflamme erhitzt, muss er es in<br />
gleichbleibendem Tempo drehen, damit es<br />
sich gleichmäßig erwärmt. Wenn das Glas<br />
heiß ist, wirkt es gummiähnlich <strong>und</strong> seine<br />
Form lässt sich leicht verändern. Unerlässlich:<br />
Das Glas muss richtig glühen.<br />
Seine Augen schützt Schmidt durch eine<br />
Brille, die die Farbe Rot herausfiltert.<br />
Warum? Die Flamme, die das im Glas enthaltene<br />
Natrium verbrennt, ist rötlich <strong>und</strong><br />
unangenehm grell. Hinzu kommt: Ohne<br />
Spezialbrille sieht Schmidt fast ausschließlich<br />
die Flamme, <strong>und</strong> erst mithilfe der Brille<br />
erkennt er die Konturen des Glases genau .<br />
Wie Glas farbig wird? Bereits vor der<br />
Verarbeitung bestreicht Schmidt die Glasröhre<br />
mit Metallverbindungen, wie zum<br />
Beispiel Kupferoxid. Wie er dabei die Pinselstriche<br />
setzt, ist noch am fertigen Produkt<br />
zu erkennen. Später kann Schmidt die<br />
Farbe noch durch eine sauerstoffreduzierte<br />
Flamme beeinflussen, zum Beispiel mehr<br />
Rot hineinbringen. So wie bei dem hohlen<br />
Steckwindlichte für den Innenbereich, das<br />
Schmidt gerade fertigt. Es ist nach oben offen.<br />
Wäre es für den Garten bestimmt, würde<br />
Schmidt es zum Schutz vor Regen <strong>und</strong><br />
Wind als geschlossene Variante arbeiten.<br />
Wenn der Meister das Glas mit aufgeblähten<br />
Wangen ganz ähnlich wie einen Luftballon<br />
aufbläst, darf es nicht zu dünnwandig<br />
<strong>und</strong> damit zu instabil werden.<br />
Neben Hohlformen verkaufen sich<br />
der Pflanzenmode entsprechend zurzeit<br />
Orchideenhalter sehr gut. In verschiedenen<br />
Größen sitzen auf massiven Zierstäben Kolibris<br />
oder für den schlichteren Geschmack<br />
geometrische Formen. Sie umklammern<br />
später die edle Pflanze. Für den Beobachter<br />
ist es faszinierend zu sehen, wie aus einem<br />
gefärbten massiven Glasstab ein Kolibri<br />
entsteht. Schmidt formt die Körperteile, indem<br />
er das Glas mit einer Zange quetscht,<br />
zieht oder das Glas tropfenweise herunterhängen<br />
lässt. Auf diese Weise entstehen<br />
Bauch, Kopf, Schnabel, Flügel <strong>und</strong> Schwanzfeder.<br />
Nach r<strong>und</strong> zwanzig Minuten ist der<br />
nützliche Vogel fertig. (BW) W<br />
Der Meister verleiht dem Glas die gewünschte<br />
Form.<br />
Mit viel Kunstfertigkeit entsteht aus Glas ein<br />
Kolibri. Fotos: Wessel<br />
März 2011 HAUS & MARKT 77