Die friedliche Revolution in den Lehrplänen - Bundesstiftung zur ...

zu vermitteln (sehr gut ist hier der Lehrplan im Saarland). Unter der musikalischenHymne aus dem Revolutionsherbst 1989 „Dona nobis pacem“ kann sehr schnell vonden Friedensgebeten ein Bezug zum Religionsunterricht gefunden werden.In der Bildenden Kunst könnten Skulpturen, Plastiken und andere Objekte imöffentlichen Raum, die der friedlichen Revolution gewidmet wurden bzw. werdensollen, diskutiert werden. Bereits diese Beispiele zeigen, dass es in allenBundesländern bezüglich der fächerübergreifenden Behandlung der friedlichenRevolution große Ausbaumöglichkeiten gibt.In zu wenigen Lehrplänen werden Hinweise gegeben, um die friedliche Revolutionüber den reinen Schulunterricht hinaus zu behandeln, beispielsweise mitProjekttagen, Exkursionen und Zeitzeugengesprächen.Eine höchstmögliche Verbindlichkeit zur tiefergehenden Behandlung der friedlichenRevolution könnte erreicht werden, wenn dieses Thema Bestandteil zentralerAbschlussprüfungen für Abschlüsse am Ende der zehnten Klasse oder beimZentralabitur werden würde. Ansätze gab es dazu jedoch nur einmalig inNiedersachsen.Ein Vergleich der Lehrpläne zeigt, dass nicht in jedem Bundesland garantiert werdenkann, dass alle Schüler, welche die Schule mit einem Abschluss verlassen, auchetwas von den Ereignissen 1989/1990 gehört haben. So fehlt in Baden-Württemberg ein entsprechendes Kapitel für die Hauptschule. Aber auch inGymnasien werden Chancen vergeben. Zwar wird in den meisten Gymnasien bis zurzehnten Klasse die friedliche Revolution thematisiert, allerdings wird dies nicht immerin der gymnasialen Oberstufe vertieft. Nur Mecklenburg-Vorpommern hat sowohlbis Klasse 10 als auch bis zum Abitur eine sehr hohe Verbindlichkeit sichergestellt,so dass die friedliche Revolution auf jeden Fall Thema im Unterricht ist.30