24.11.2012 Aufrufe

Was mich am meisten beeindruckt hat…

Was mich am meisten beeindruckt hat…

Was mich am meisten beeindruckt hat…

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GAPP 2006<br />

Ein Monat in Amerika


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Seite<br />

Josef Zeimentz: Zu diesem Heft 3<br />

Tim Ackermann: Idaho ... or the wild, wild west ... 4<br />

Jan Dörmer: Amerika-Bericht 9<br />

Lisa Gräf: Vier Wochen „im Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ 12<br />

Maximilian Hake: Amerika - Betrachtungen eines Reisenden 14<br />

Jessica Imöhl: GAPP 2006 16<br />

Jan Itjeshorst: GAPP 2006 18<br />

Stefan Kemler: GAPP ´06 20<br />

Bildseite: Impressionen vom Deutschen Abend 22<br />

Stephanie Mayer: GAPP 2006 24<br />

Robert Menges: Bericht Idaho 26<br />

Lea Nikolay: IDAHO - liebenswert, aufregend, interessant, gastfreundlich, toll 29<br />

Vanessa Rüdinger: Impressionen U.S.A. 31<br />

Maximilia Steiner: Amerika - genau wie im Film! 32<br />

Sascha Stoll: Amerika: Gastfreundlichkeit, „Fast Food“ und „School Spirit“ 35<br />

Christiane Zeimentz: Vier Wochen einmal ganz anders 37<br />

Renate Schlutz: 10 Jahre Partnerschaft 40<br />

Progr<strong>am</strong>m Deutscher Abend 41<br />

Liste Teilnehmer: Die Amerikafahrer 41<br />

Und das berichtete die Presse:<br />

Ein Monat im Wilden Westen 42<br />

Unterwegs auf Indianerpfaden 43<br />

IMPRESSUM<br />

Die Artikel dieses Heftes wurden als Erfahrungsberichte von<br />

den deutschen Teilnehmern an dem Austausch<br />

nach Boise/Idaho vom 22.9. bis 19.10.2006 verfasst.<br />

Redaktion des Heftes und Layout:<br />

Josef Zeimentz<br />

Digitaler Druck:<br />

Druckerei Lattreuter GmbH, Fäulingstr. 44, 55283 Nierstein


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Zu diesem Heft<br />

von Josef Zeimentz<br />

Es ist nun knapp vier Wochen her, dass wir mit vielen Eindrücken aus Amerika<br />

zurück gekommen sind. Erfahrungen wurden ges<strong>am</strong>melt, Freundschaften<br />

wurden geknüpft, manche haben jetzt schon wieder Pläne, spätestens im<br />

nächsten Sommer nach Idaho zu fahren und die Freundschaften zu vertiefen.<br />

Oder es ist geplant, dass der Partner bzw. die Partnerin im nächsten Jahr<br />

nach Deutschland kommt und einen Teil der Ferien hier bei uns verbringt.<br />

Dies ist wohl auch die grundlegende Idee des deutsch-<strong>am</strong>erikanischen Partnerschaftsprogr<strong>am</strong>ms<br />

GAPP, das als Rahmen für diese Schülerbegegnung<br />

dient. Im weitesten Sinne geht es dabei um den Abbau von Vorurteilen, die<br />

uns manchmal gar nicht so bewusst sind, aber auch darum, Verständnis für<br />

das Leben in dem anderen Land zu wecken. Und das auf beiden Seiten. Insofern<br />

dient dieses Austauschprogr<strong>am</strong>m auch der Völkerverständigung, weil<br />

es hilft, die Völker einander näher zu bringen, ohne dass der Einzelne seine<br />

Identität aufgeben muss. In diesem Jahr galt es auch, ein kleines Jubiläum<br />

zu feiern, denn der Austausch mit dem Schuldistrikt Meridian in Boise/Idaho<br />

existiert nun schon seit 10 Jahren.<br />

Vor uns liegt ein Heft mit Berichten, die die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem diesjährigen Amerikaaustausch<br />

verfasst haben. Anders als in der Vergangenheit haben wir im Vorfeld keine Einzelthemen zur Betrachtung<br />

verschiedener Aspekte der Zeit in Amerika vergeben, sondern alle wurden gebeten, die ges<strong>am</strong>te Fahrt aus ihrer<br />

Sicht darzustellen und dabei durchaus auch individuelle Schwerpunkte zu setzen.<br />

Das Berichtsheft enthält viele Bilder als Momentaufnahmen einer fast vierwöchigen Austauschfahrt. Die Bilder verteilen<br />

sich über das Heft in der ungefähren Reihenfolge des Ablaufs des Progr<strong>am</strong>mes. Eine DVD mit zirka 1200<br />

Bildern verschiedener Autoren und der Pdf-Druckdatei dieses Heftes ist beigelegt. □<br />

3


Die Vereinigten Staaten von Amerika-<br />

das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Es gibt wohl wenige, die nicht<br />

zumindest insgeheim davon träumen,<br />

auch einmal durch das ehemalige Land<br />

der Indianer zu streifen, die atemberaubende<br />

Landschaft zu genießen oder in<br />

den großen Metropolen den „American<br />

way of life“ zu erleben. Und dies alles<br />

4<br />

Tim Ackermann<br />

soll für <strong>mich</strong> nun Realität werden? Ich<br />

kann es immer noch nicht glauben!<br />

Es ist 11:00 Uhr MEZ <strong>am</strong> 22.09.2006<br />

in Frankfurt <strong>am</strong> Main. Genauer gesagt,<br />

<strong>am</strong> Flughafen der größten Stadt Hessens.<br />

Gerade habe ich <strong>mich</strong> von meiner<br />

Mutter verabschiedet und befinde <strong>mich</strong><br />

nun zus<strong>am</strong>men mit den 13 anderen<br />

Schülern und zwei Lehrern des Gymnasiums<br />

Nieder-Olm im zollfreien Bereich<br />

des Airports. So gesehen befinden wir<br />

uns also schon außerhalb von Deutschland.<br />

Doch solche Gedanken macht<br />

man sich in solchen Augenblicken<br />

nicht. Stattdessen gehe ich im Geist<br />

noch ein letztes Mal meine Liste durch,<br />

ob ich auch nichts vergessen habe,<br />

wissend, dass ich jetzt sowieso nichts<br />

mehr ändern könnte. Doch zu meiner<br />

Beruhigung fällt mir nichts ein, was zu<br />

Hause geblieben sein könnte. So fühle<br />

ich <strong>mich</strong> also wohl gerüstet und hoch<br />

motiviert, als wir um 12:15 Uhr in die<br />

Boing 777 der United Airlines einsteigen.<br />

Doch bereits bei der Platzeinnahme<br />

merke ich, dass nicht immer alles so verläuft,<br />

wie man sich das wünscht. Mein<br />

Platz ist ganze vier Reihen von den Sit-<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Idaho…or the wild, wild west…<br />

von Tim Ackermann<br />

zen der anderen<br />

entfernt. Und so<br />

bleibt mir nichts<br />

anderes übrig,<br />

als den ganzen<br />

acht Stunden<br />

dauernden Flug<br />

UA 941 nach<br />

Chicago die<br />

Sport Bild zu<br />

lesen oder die<br />

Filme „ Da Vinci<br />

Code“ und MI 3<br />

anzuschauen.<br />

Doch irgendwann geht auch der längste<br />

Flug zu Ende und so landen wir um<br />

14:12 Uhr Ortszeit <strong>am</strong> Airport Chicago.<br />

Doch schon bald bahnt sich ein weiteres<br />

Problem an: Aufgrund eines heftigen<br />

Unwetters geht unser Anschlussflug<br />

nach Boise, Idaho, 5 Stunden später als<br />

geplant von statten. Und so kommt es,<br />

dass um 3 Uhr nachts nach Mountain<br />

Standard Time 16 totmüde Rheinhessen<br />

<strong>am</strong> Flughafen ankommen, wo die<br />

ebenso leidenden Gastf<strong>am</strong>ilien schon<br />

seit Stunden warten. Doch all die Müdigkeit<br />

und die Anstrengungen sind für<br />

diesen Augenblick vergessen, als man<br />

sich gegenseitig in die Arme schließt<br />

oder sich mit „Shakehands“ begrüßt.<br />

Am nächsten Morgen, meinem ersten<br />

Tag in Amerika, wache ich in einem<br />

fremden Bett auf –der Wecker zeigt<br />

12:15 Uhr an – und frage <strong>mich</strong>, wie ich<br />

es gestern Abend noch geschafft habe<br />

,<strong>mich</strong> umzuziehen und unter die Decke<br />

zu schlüpfen. Doch nun fühle ich <strong>mich</strong><br />

einigermaßen ausgeruht und bin gespannt,<br />

was der Tag so bringen wird.<br />

Da ich das Frühstück verschlafen habe,<br />

fährt meine neue Gastmutter meinen<br />

Austauschpartner Ben und <strong>mich</strong> erst<br />

einmal zum Carls Junior, eine <strong>am</strong>erikanische<br />

Fast-Food Kette, gegen die<br />

Burgerking und McDonalds gaaanz alt<br />

aussehen.<br />

Danach gehen Ben und ich zus<strong>am</strong>men<br />

mit Max und dessen Partner Jeremiah<br />

erst einmal meine neue Schule, die<br />

„Meridian High School“ erkunden und<br />

auf dem anliegenden Sportplatz Fußball<br />

oder, wie es hier heißt, „Soccer“<br />

spielen.<br />

Am Abend dann findet die große Willkommens-Grillparty<br />

statt, bei der ich<br />

endlich wieder die Gelegenheit habe,<br />

<strong>mich</strong> mit einigen der anderen Amerikaner,<br />

die in Deutschland waren, zu unterhalten.<br />

So geht der Abend sehr schnell<br />

warten auf<br />

den Weiterflug<br />

in<br />

Chicago<br />

rum.<br />

Am Morgen danach<br />

lerne ich dann auch<br />

endlich den Rest<br />

von Bens F<strong>am</strong>ilie<br />

kennen. Da gibt es<br />

Bens sehr herzliche<br />

Mutter, den nicht weniger<br />

freundlichen<br />

Vater, vier goldige,<br />

wenn auch bisweilen<br />

anstrengende<br />

3-5 jährige Adoptivkinder<br />

und zu guter<br />

Letzt den Hund


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Luke, dem es zuweilen in den Sinn<br />

kommt, um 2 Uhr nachts auf mein Bett<br />

zu springen, wenn ich gerade im Tiefschlaf<br />

bin. Es gibt angenehmere Wege<br />

aufzuwachen…<br />

Später <strong>am</strong> Tag gehen Ben und ich zu<br />

einem Rodeo, wo wir noch weitere aus<br />

der Gruppe treffen, um anschließend<br />

die große Mall zu erkunden.<br />

Der Montag ist dann der erste Tag in<br />

meiner neuen Schule. Dabei merke ich<br />

schnell, dass das Schulsystem völlig anders<br />

als das Deutsche ist: Jeder Schüler<br />

hat höchstens 8 Fächer, die man sich<br />

viel freier wählen kann als in Deutschland<br />

Außerdem gibt es viel mehr Fächer<br />

als bei uns wie z.B. Photography,<br />

Military History, Pottery oder Japanese.<br />

Fächer hingegen wie Religion scheint<br />

es hier überhaupt nicht zu geben.<br />

Der Stundenplan ist nicht auf eine Woche<br />

ausgelegt, sondern reduziert sich<br />

auf zwei Tage, so genannte A- und B-<br />

Days. Also hat man jeden zweiten Tag<br />

die gleichen Fächer. Der Unterricht<br />

selbst ist auch leicht verschieden dem<br />

deutschen gegenüber: Es wird viel mehr<br />

wert auf Praxis gelegt, und während der<br />

Lehrer redet, hört jeder zu….<br />

Über all diesen neuen Erfahrungen vergeht<br />

der Tag wie im Flug. Am Abend<br />

habe ich dann aber auch einmal Zeit,<br />

die <strong>am</strong>erikanische „Fußballkunst“ zu<br />

bestaunen, da Ben im Schulte<strong>am</strong> spielt<br />

und ich mittrainieren kann…<br />

Am nächsten Tag dann versuchen sich<br />

die Deutschen mal als Lehrer in der<br />

„Elementary School“, wo wir uns darum<br />

bemühen, den 8-jährigen einige deutsche<br />

Begriffe beizubringen, was sich<br />

zuweilen als etwas schwierig gestaltet.<br />

Am Abend hat Bens Fußballte<strong>am</strong> ein<br />

„Match“, bei dem die Jungs allerdings<br />

kapp 9:0 unterliegen…<br />

Mittwochs nach der Schule findet<br />

dann ein ganz besonderes Event statt:<br />

„Powder Puff“. Das bedeutet, dass die<br />

Mädchen „American Football“ spielen<br />

und die Jungs den „Cheerleader-Part“<br />

übernehmen. Oder es zumindest versuchen…<br />

Der Donnerstag bringt den ersten Trip<br />

nach Boise, der Hauptstadt von Idaho,<br />

mit sich, wo wir das gewaltige „Capitol“,<br />

das Parl<strong>am</strong>entsgebäude des Senats<br />

und des Repräsentantenhauses bestaunen<br />

dürfen. Später lernen wir dann<br />

im historischen Museum noch einiges<br />

Aber irgendwann wird es bestimmt weiter gehen!<br />

über die Lebensweise der frühen Siedler<br />

in Idaho und haben sogar die Möglichkeit,<br />

einige Dinge, wie zum Beispiel<br />

das Reiten auf verschiedenen Sätteln<br />

oder das richtige Beladen eines Kanus<br />

selbst auszuprobieren.<br />

Abends gehen dann einige aus der<br />

Gapp-Gruppe (German-American Parnership<br />

Progr<strong>am</strong>) ins YMCA (Young<br />

Men Christians Association), wo wir<br />

Deutsche sogar kostenlos Mitglieder<br />

werden dürfen. Dieser Verein hat entgegen<br />

seinem N<strong>am</strong>en wenig mit Religion<br />

zu tun, sondern ist vielmehr ein<br />

riesiges Fitnesszentrum mit eigenem<br />

Schwimmbad (riesig) und Kletterwand.<br />

Sogar ein Whirlpool ist vorhanden, welcher<br />

allerdings kaum genutzt wird, da<br />

fast jeder der <strong>am</strong>erikanischen Partner<br />

einen eigenen Whirlpool zuhause hat<br />

(Ben eingeschlossen). Es gibt hier außerdem<br />

große Sporthallen, wo man<br />

Squash, Volleyball oder Basketball spielen<br />

kann.<br />

Der Freitag-Vormittag hält eine neue<br />

Überraschung für uns bereit. Zum ersten<br />

Mal erleben wir den berühmten<br />

<strong>am</strong>erikanischen „School-Spirit“ bei der<br />

so genannten „Homecoming Assembly“,<br />

einem Event, bei dem jährlich eine<br />

Art Ehemaligentreffen gefeiert wird<br />

und ehemalige Schüler wieder zurückkehren.<br />

Das tun zwar nur wenige, aber<br />

es ist eine willkommen Ausrede für die<br />

Schule, um jährlich ein großes Fest abzuhalten.<br />

Bei diesem Ereignis vers<strong>am</strong>-<br />

meln sich alle Schüler, dann treten die<br />

„Cheerleader“ auf, es werden Lieder<br />

gesungen und kleine Wettkämpfe ausgetragen.<br />

Dabei ist es völlig egal, ob der<br />

Vortrag lustig, spannend oder todlangweilig<br />

ist: Es herrscht immer eine Bombenstimmung.<br />

Am Ende wird dann<br />

noch die Schulhymne gesungen, womit<br />

der Event dann endet…<br />

Am Abend findet das „Homecoming-<br />

G<strong>am</strong>e“ statt: Ein „American-Football“-<br />

Spiel der Mannschaft der MHS gegen<br />

den Lokalrivalen Valivue High School.<br />

Unnötig zu sagen, dass Meridian natürlich<br />

gewinnt…<br />

Den S<strong>am</strong>stag lassen Ben und ich dann<br />

erst einmal sehr ruhig angehen: Erst<br />

um 10 Uhr schaffen wir es, uns aus<br />

dem Bett zu quälen. Endlich wach fahren<br />

wir nun zu Factory-Outlet Boise. Für<br />

alle, die nicht wissen, was ein „Outlet“<br />

ist, hier eine kleine Definition: Ein „Outlet“<br />

ist eine Ans<strong>am</strong>mlung von hochrangigen<br />

Markenläden, wo diese überproduzierte<br />

Ware zum halben Preis oder<br />

noch weniger verkaufen. Das heißt,<br />

dass man in solch einem „Outlet“ sehr<br />

günstig Markenkleidung kaufen kann.<br />

Und das nutze ich natürlich aus!<br />

Am Abend geht es zus<strong>am</strong>men mit Ben,<br />

seiner Ballpartnerin Britney und meiner<br />

Partnerin Sonya zum dritten großen<br />

„Homecoming-Event“: Dem „Homecoming–Ball“.<br />

Da in Amerika Paartanz<br />

eher unüblich ist, wird hier allerdings<br />

vorwiegend Hip-Hop gespielt! Nach<br />

5


6<br />

Am Begrüßungsabend gab es viel zu essen und zu trinken.<br />

dem Ball lassen wir den Abend dann<br />

noch in Bens Whirlpool ausklingen…<br />

Sonntagmorgen gehen Robert, Taylor,<br />

Jan, Mike, Ben und ich dann die Bruneau<br />

Sand Dunes besteigen, die mitten in<br />

der Hochebenensteppe Idahos liegen.<br />

Diese Dünen kann man z.B. mit Skiern<br />

oder dem Snowboard befahren!<br />

Am Abend messen Lisa, Ben und ich<br />

uns im Bowlingspielen.<br />

Der Montag Vormittag vergeht relativ<br />

ereignislos, aber <strong>am</strong> Nachmittag hat<br />

Bens Mannschaft ein Soccer-Spiel. Und<br />

irgendwann fragt <strong>mich</strong> der Trainer, ob<br />

ich Lust habe zu spielen. Also werde<br />

ich für 10 Minuten eingewechselt, aber<br />

an der 7:0 Niederlage ändert das leider<br />

nichts.<br />

Am Dienstag besuchen wir Deutschen<br />

ein weiteres Mal die Kinder in der „Elementary<br />

School“, um diesen die Zahlen<br />

von 1-20 auf Deutsch beizubringen.<br />

Abends steht dann schon wieder ein<br />

Fußballspiel auf dem Plan. Und diesmal<br />

handelt es sich um das große Entscheidungsspiel,<br />

denn wenn heute gegen<br />

Valivue gewonnen wird, dann kommen<br />

die Warriors (Mannschaftsn<strong>am</strong>e) doch<br />

noch in die Endrunde. Die Chancen<br />

stehen allerdings schlecht, denn bisher<br />

hat das Te<strong>am</strong> in der Saison noch kein<br />

Spiel gewinnen können.<br />

Diesmal darf ich immerhin die ganze<br />

zweite Halbzeit ran, und als der Schlusspfiff<br />

ertönt, zeigt die große Anzeigetafel:<br />

Warriors: 3, Guest: 2! Knapp aber<br />

verdient gehen wir unter den Klängen<br />

der <strong>am</strong>erikanischen Nationalhymne als<br />

Sieger vom Platz.<br />

Am Mittwoch machen wir wieder einen<br />

Trip nach Boise, wo wir uns das<br />

alte Gefängnis der Stadt anschauen.<br />

Dieses war bis 1969 in Betrieb und es<br />

gibt einige interessante Geschichten<br />

darüber, wie zum Beispiel zahlreiche<br />

Ausbruchsversuche oder eine Meuterei<br />

der Gefängnisinsassen, die in der Explosion<br />

der „Dining Hall“ gipfelte. (Wie die<br />

Jungs aber d<strong>am</strong>als an den Sprengstoff<br />

gekommen sind, das weiß bis heute<br />

keiner so recht.) Ein Schauer läuft uns<br />

über den Rücken, als wir den Todestrakt<br />

betreten und eine moderne Art<br />

Galgen zu Gesicht bekommen: Einen<br />

Haken an der Decke und eine Falltür<br />

im Boden. Dort wurde zwar in all den<br />

Jahren, die das Gefängnis in Betrieb<br />

war, nur ein einziger Gefangener hingerichtet,<br />

doch was eigentlich nach 30<br />

Sekunden enden sollte (Tod nach 30<br />

sec.), zog sich bei dem armen Kerl 16<br />

Minuten in die Länge. Kein schöner Gedanke,<br />

eine Viertelstunde an einem Seil<br />

zu baumeln und langs<strong>am</strong> zu ersticken.<br />

So verlassen wir also das Gefängnis mit<br />

gemischten Gefühlen.<br />

Doch <strong>am</strong> nächsten Morgen sind alle<br />

trüben Gedanken vergessen, denn<br />

der bisher coolste Ausflug der Fahrt<br />

steht an: Ein 2-tägiger Trip in die Rocky<br />

Mountains. Nach 3 Stunden Busfahrt<br />

kommen wir endlich beim Ziel<br />

an: Einem großen Bergsee nahe der<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Kleinstadt McCall. Gerade angekommen,<br />

unternehmen wir als erstes eine<br />

3 Stunden lange Waldwanderung, bei<br />

der wir teilweise auch eine wunderbare<br />

Aussicht auf den See genießen können.<br />

Nach dieser Natur-Pur-Tour inspizieren<br />

wir unsere Unterbringung – eine Art<br />

Jugendherberge direkt <strong>am</strong> Seeufer mit<br />

angrenzendem Volleyball- und Basketballfeld.<br />

Natürlich zögern wir nicht, dies<br />

gleich auszunutzen.<br />

Um ungefähr 19:00 Uhr findet sich<br />

die ganze Gruppe <strong>am</strong> Seeufer beim<br />

Lagerfeuer ein, wo wir bis spät in die<br />

Nacht sitzen und uns die Zeit mit Marsh<br />

Mallows grillen, Lieder singen (gaaanz<br />

„spontan“ von Herr Zeimentz vorgeschlagen),<br />

Sketche und Spiele spielen<br />

oder Tänzen, wie zum Beispiel dem Burgerdance,<br />

vertreiben. Außerdem lassen<br />

wir es uns nicht nehmen, die Amerikaner<br />

in die hohe Kunst der Mainzer<br />

„Humba“ einzuweihen. Die spontane<br />

Nachtwanderung ohne Wissen der Lehrer<br />

fällt dann allerdings leider aus, weil<br />

die <strong>meisten</strong> zu müde sind und einfach<br />

nur noch ins Bett wollen. Am nächsten<br />

Morgen treffen sich alle zum „Survival<br />

– Training“ in einem mit Seilen und anderen<br />

Dingen ausgestatteten Bereich<br />

des Waldes um die Jugendherberge herum,<br />

wo wir in Gruppenarbeit schwierige<br />

Aufgaben lösen müssen, welche den<br />

Zus<strong>am</strong>menhalt stärken sollen…<br />

Nach dem Lunch heißt es dann leider<br />

Abschied von McCall nehmen. Ich hoffe<br />

wirklich, dass ich diesen wunderschönen<br />

Flecken Erde noch einmal wieder<br />

sehen werde.<br />

Auf der Heimfahrt machen wir dann<br />

noch bei einigen heißen Quellen halt,<br />

wo wir uns in das ~ 34 Grad heiße <strong>Was</strong>ser<br />

sinken lassen.<br />

Diesen Abend lädt <strong>mich</strong> Bens F<strong>am</strong>ilie<br />

nach diesem schönen Ausflug noch in<br />

eine Art Steakhaus ein, wo ich die besten<br />

Schweinerippchen meines Lebens<br />

esse.<br />

Die Nacht auf S<strong>am</strong>stag endet für <strong>mich</strong><br />

dann ziemlich früh, denn 2 der Kinder<br />

(Anthony und Ivy) sowie Ben, seine Mutter<br />

und ich machen uns schon um 7:00<br />

Uhr in das 400 Meilen entfernte Salt<br />

Lake City auf.


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Einmal mehr merke ich, wie gastfreundlich<br />

die Jacobsens sind und wie sehr sie<br />

versuchen, mir die ganze Zeit hier so<br />

angenehm wie möglich zu gestalten.<br />

Der ganze Trip ist auf <strong>mich</strong> angepasst<br />

und soll mir offensichtlich so viel Spaß<br />

wie möglich machen, was auch voll und<br />

ganz gelingt. So ziehen wir also von einem<br />

„Outlet“ zum nächsten, schauen<br />

uns eine alte Spagetti Fabrik an, wo<br />

wir auch zu Abend essen, und haben<br />

zwischendurch immer wieder Zeit für<br />

nette Gespräche. Von der Stadt selbst<br />

kann ich als Sehenswürdigkeit nur den<br />

großen Mormonentempel bestaunen,<br />

aber viel mehr hätte ich auch gar nicht<br />

gewollt. Rückblickend kann man also<br />

sagen, dass dies wohl eines der schönsten<br />

Wochenenden meines Lebens war.<br />

Während der Montagvormittag relativ<br />

ereignislos verläuft, wird’s <strong>am</strong> Abend<br />

interessant: Ich kaufe das erste Halloween–Kostüm<br />

meines Lebens, welches<br />

ich auf der „Goodbye-Party“ <strong>am</strong> Freitag<br />

anziehen will.<br />

Am Dienstagabend findet dann das<br />

„Event“ statt, auf das alle Deutschen im<br />

Voraus wohl gerne verzichtet hätten: Der<br />

„German Evening“ Dabei geht es darum,<br />

den Amerikanern die deutsche Kultur<br />

ein bisschen näher zu bringen, sei es<br />

durch Präsentationen, Tänze, Sketche,<br />

Lieder oder deutsches Essen. Im Nachhinein<br />

hat es allen dann doch viel Spaß<br />

gemacht (auch den Amis), und das, obwohl<br />

die Sportfreunde Stiller bei unserem<br />

54,74,90,2010 wahrscheinlich zu<br />

heulen angefangen hätten…<br />

Am Mittwoch steht dann unser letzter<br />

Ausflug nach Boise an, wo wir uns das<br />

Baskenmuseum anschauen, ein große<br />

Volksgruppe in Boise, und anschließend<br />

das Anne Frank–Memorial besuchen.<br />

Später <strong>am</strong> Abend lädt uns Roberts Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

alle zu einer Grillparty ein, wo wir<br />

bis spät in die Nacht <strong>am</strong> Lagerfeuer sitzen<br />

oder uns die Zeit mit Billard vertreiben<br />

(hier muss ich wohl erwähnen, dass<br />

Jan <strong>mich</strong> 4 mal platt macht ☺).<br />

Vom Donnerstag ist eigentlich nur erwähnenswert,<br />

dass die <strong>meisten</strong> sich<br />

nach der Schule zum „Kickball“ spielen<br />

treffen, ein Spiel mit Baseball Regeln,<br />

bei dem der Ball allerdings nicht geschlagen,<br />

sondern mit dem Fuß geschossen<br />

wird.<br />

Später gehen Jan, Lea, Caitlin, Lisa, Sonya,<br />

Ben und ich zu uns nach Hause, wo<br />

wir uns den Film Troja (Troy) anschauen…<br />

Dann bricht der Freitag an – Freitag der<br />

13te. Ich bin ja nicht abergläubig, doch<br />

an diesem Vormittag passiert wirklich<br />

so einiges. Aber der Reihe nach: Alles<br />

beginnt d<strong>am</strong>it, dass ich morgens verschlafe,<br />

womit mir <strong>am</strong> Morgen nur 5<br />

Minuten bleiben, um <strong>mich</strong> fertig zu machen.<br />

Weil Jan und ich in der jeweiligen dritten<br />

Stunde unseres Partners wirklich überhaupt<br />

nichts machen können und nur<br />

eineinhalb Stunden sinnlos herumsitzen<br />

würden, beschließen wir, zum erst<br />

Mal, seit wir hier sind, eine Stunde ausfallen<br />

zu lassen und stattdessen zum<br />

Pizza-Hut zu laufen. (Ich hoffe, dass<br />

2 bestimmte Begleitlehrer jetzt nicht<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> beein-<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong><br />

Alle hatten Spaß und freuten sich über das Wiedersehen.<br />

noch nachträglich ein Donnerwetter<br />

auf uns herabregnen lassen. Ich will nur<br />

den wahren Sachverhalt festhalten.)<br />

Wie auch immer, wir sind gerade einmal<br />

100 Meter außerhalb des Schulgeländes,<br />

da hält uns auch schon ein<br />

Polizist an. Wir stellen uns dumm und<br />

behaupten, wir wüssten nicht, dass<br />

man das Gelände nicht verlassen darf.<br />

Dennoch besteht der gute Mann, der<br />

übrigens sehr freundlich ist („Ich will<br />

euch keinen Ärger machen, ich will<br />

euch nur helfen, die <strong>am</strong>erikanischen<br />

Regeln zu verstehen“), darauf, uns zum<br />

Direktor zu bringen, d<strong>am</strong>it der uns die<br />

Schulregeln noch mal erklären kann.<br />

So fahren wir also die ganzen 100<br />

Meter im vergitterten hinteren Teil des<br />

Fahrzeugs zurück zur Schule, wo wir<br />

dann dem Direktor vorgeführt werden.<br />

Dieser reagiert allerdings auch sehr<br />

nett, verspricht unseren Lehrern nichts<br />

zu verraten und bittet uns nur darum,<br />

nun in die Klasse zu gehen, was wir<br />

„<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> auf dieser Reise <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> oder<br />

eher von neuem bestätigt hat, ist, wie offen die Amerikaner<br />

auf andere zugehen. Freunde finden ist hier nicht schwer, nun<br />

muss ich aufpassen, dass ich mir die hier gefundenen Freunde<br />

auch bewahre. Doch Sorgen mache ich mir darum keine.<br />

Zumindest mit Ben, Jeremiah, Mike, Sonya und Caitlin wird<br />

der Kontakt aufrecht erhalten bleiben. Denn wir haben schon<br />

alle fest ausgemacht, uns nächsten Sommer für eine Woche<br />

mit Partnern in unserem Ferienhaus im Schwarzwald zu treffen.“<br />

Tim Ackermann<br />

druckt <strong>hat…</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

7


8<br />

Bradens Vater bruzelte für uns<br />

köstliche H<strong>am</strong>burger.<br />

dann auch machen. Dort darf ich mir<br />

dann eine halbe Stunde Bens Gelächter<br />

anhören, der wohl 100 Mal illegal<br />

draußen war, ohne erwischt zu werden.<br />

Und ich schaff´s beim ersten Mal…<br />

Die vierte Stunde (Mathe) mache ich<br />

dann mit einer anderen Gruppe blau,<br />

da Ben einen Test schreibt und mir<br />

nahe legt, mir dies nicht anzutun. (An<br />

die Lehrer: Siehe ~ 10 Zeilen weiter vorne…)<br />

So sitze ich also mit einigen anderen<br />

Deutschen im Schulhof, als ausgerechnet<br />

unsere beiden Lehrer aus dem<br />

Gebäude laufen, um Fotos zu schießen,<br />

glücklicherweise mit dem Rücken zu<br />

uns. So können wir unbemerkt ins<br />

Schulstadion flüchten.<br />

Dort sitzen wir allerdings erst 10 Minuten,<br />

als wir von eben diesen Lehren<br />

plötzlich von hinten angesprochen werden.<br />

Spätestens jetzt wird mir klar, dass<br />

heute nicht mein Glückstag ist. Doch,<br />

oh Wunder, irgendwie können wir uns<br />

aus dieser Situation herausreden, auch<br />

wenn Herr Zeimentz zu Recht den Verdacht<br />

hat, auf eine illegale „Würstchenbude“<br />

(O-Ton, was immer er d<strong>am</strong>it meinen<br />

mag) gestoßen zu sein.<br />

Doch <strong>am</strong> Abend hat das Pech endlich<br />

ausgedient und eine richtig gediegene<br />

Party steigt, bei der Ben als „Turd Ferguson“<br />

(Person aus der Show „Saturday<br />

Night Life“) und ich als „Scre<strong>am</strong>“<br />

erscheinen. Bis spät in die Nacht wird<br />

dann Federball, oder genauer gesagt<br />

Badminton gespielt, <strong>am</strong> Lagerfeuer gesessen<br />

oder mit einigen menschlichen<br />

Verlusten auf dem Riesentr<strong>am</strong>polin herumgetollt…<br />

Auf den Freitag folgt dann der S<strong>am</strong>stag,<br />

der letzt Tag in Idaho. Natürlich ge-<br />

nieße ich diesen noch einmal in vollen<br />

Zügen☺.<br />

Morgens gehen Ben und ich erst noch<br />

einmal in die „Shopping-Mall“, später<br />

dann geht’s mit der ganzen F<strong>am</strong>ilie<br />

zum Kürbiskaufen. Dabei läuft man auf<br />

einem großem Kürbisfeld herum, sucht<br />

sich die Wunschkürbisse aus und bezahlt<br />

diese anschließend.<br />

Am Abend treffen sich die <strong>meisten</strong><br />

dann noch bei Jeremiah, der eine „Movie-Night“<br />

veranstaltet. Dort schauen<br />

wir uns – bestens mit Knabberkr<strong>am</strong><br />

und kalten Getränken verpflegt- „Te<strong>am</strong><br />

America“, „Madagaskar“ und „Saturday<br />

Night Life“ an.<br />

Leider heißt es <strong>am</strong> nächsten Morgen,<br />

Abschied von Meridian und den <strong>am</strong>erikanischen<br />

Freunden zu nehmen, was<br />

sich als sehr tränenreich gestaltet.<br />

Dann bekomme ich auch noch Probleme,<br />

weil mein Koffer viel zu schwer ist<br />

(wen wunderts, ich habe hier über 700<br />

$ nur für Kleidung und Schuhe ausgegeben).<br />

Also heißt es umpacken, denn<br />

50 $ Gepäckzuschlag will ich natürlich<br />

nicht bezahlen. Nachdem also die letzten<br />

Umarmungen ausgetauscht sind,<br />

steigen wir in den Flieger nach San<br />

Francisco ein, wo wir um 12:00 Uhr<br />

Ortszeit landen.<br />

Am Nachmittag besuchen wir dann<br />

direkt die „Golden Gate Bridge“ und<br />

wandern ein wenig durch den gleichn<strong>am</strong>igen<br />

Park.<br />

Am nächsten Tag fahren wir mit dem<br />

traditionellen „Cable-Car“ zur Market-<br />

Street, wo wir 2 Stunden Zeit zum shoppen<br />

bekommen und die riesigen Kaufhäuser<br />

bestaunen können.<br />

Danach macht sich die ganze Gruppe<br />

nach „Chinatown“ auf, wo wir in den<br />

kleinen Läden bummeln und wo ich<br />

Lisa, wie irgendwann mal versprochen,<br />

in eine Sushibar einlade.<br />

Später haben wir noch die Gelegenheit,<br />

uns SF von oben anzuschauen, und<br />

zwar vom Dach des nobelsten Hotels<br />

der Stadt aus. Und dann begehe ich<br />

die Todsünde…Ich entferne <strong>mich</strong> von<br />

der Gruppe (Toilette), ohne jemanden<br />

zu verständigen. Natürlich führt dies zu<br />

Schwierigkeiten, denn als ich auf die<br />

Aussichtsplattform zurückkehre, sind<br />

die anderen verschwunden. Eine Weile<br />

suche ich erfolglos, dann beschließe<br />

ich, nach unten zu fahren und vor dem<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Gebäude zu warten. Dort finde ich dann<br />

zwar die anderen, jedoch ohne Herrn<br />

Zeimentz, der sich aufgemacht hatn<br />

um <strong>mich</strong> zu suchen. Als er endlich zurückkehrt,<br />

ist bereits eine Viertelstunde<br />

vorbei. Und alles wegen mir. Sorry an<br />

alle!<br />

Am letzten Tag unseres SF Aufenthalts<br />

– Dienstag – gehen wir runter zur „Fishermans<br />

Wharf“, dem Hafenviertel, wo<br />

es 100te von kleinen Touristenläden<br />

gibt. Von dort schiffen wir uns nach einigen<br />

Stunden nach Alcatraz, dem berühmten<br />

Zuchthaus, ein.<br />

Eine 35-minütige Audiotour sowie zahlreiche<br />

Hinweisschilder und natürlich<br />

unsere eigenen Beobachtungen geben<br />

uns einen ungefähren Eindruck davon,<br />

wie es den Gefangenen d<strong>am</strong>als ergangen<br />

sein muss.<br />

Das Abendessen nehmen wir in „Chinatown“<br />

ein, wo wir noch mal in gemütlicher<br />

Atmosphäre zus<strong>am</strong>men sitzen<br />

und über die gemeins<strong>am</strong>en Erlebnisse<br />

sprechen können.<br />

Am Abend dann haben wir noch mal<br />

ein „Meeting“, zumindest alle Jungs<br />

und Herr Zeimentz. Auf dieser „Nachbesprechung“<br />

zeigt sich einmal mehr,<br />

dass Herr Zeimentz zuweilen ein sehr<br />

lustiger Kerl mit ausgezeichneten Ideen<br />

ist…<br />

Und nun heißt es, Abschied nehmen<br />

von den USA. Es ist 13:30 <strong>am</strong> Flughafen<br />

San Francisco und wir „boarden“ gerade<br />

die Maschine UA 900 nach Frankfurt.<br />

Diesmal hat das Gewicht meines<br />

Koffers sogar gestimmt (49,8 Pfund,<br />

höchstens 50 erlaubt) und so kann ich<br />

nun, in der Maschine (Boing 747) angekommen,<br />

ein Fazit ziehen.<br />

Dieser Trip war die aufregendste und<br />

schönste Reise meines Lebens und das<br />

Beste, was mir passieren konnte. Ich<br />

kann jedem empfehlen, auch einmal<br />

nach Amerika zu kommen.<br />

So sitze ich also hier und denke zurück,<br />

denke noch einmal an Meridian, die<br />

High School, Ben und all die anderen<br />

Amerikaner, die mir hier so ans Herz<br />

gewachsen sind, und freue <strong>mich</strong> auf<br />

das nächste Wiedersehen, während<br />

<strong>mich</strong> die Boing langs<strong>am</strong> in Richtung<br />

Heimat zurückträgt… □


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Freitag, 22. 09. 2006, endlich war<br />

es soweit: Ungefähr 2 Monate, nachdem<br />

unsere <strong>am</strong>erikanischen Freunde<br />

Deutschland verlassen hatten, waren<br />

wir nun an der Reihe, sie zu besuchen.<br />

Also trafen wir uns um 9:30 Uhr<br />

<strong>am</strong> Frankfurter Flughafen, mehr oder<br />

weniger pünktlich, und gaben unser<br />

Gepäck ab. Dann war es auch schon<br />

Zeit, sich von Eltern und Geschwistern<br />

zu verabschieden. 2 Stunden später<br />

konnten wir dann an Bord unseres<br />

Fluges Richtung Chicago gehen, wobei<br />

sich herausstellte, dass wir gleich<br />

3 Flug-Jungfrauen (<strong>mich</strong> eingeschlossen)<br />

hatten. Trotz einiger Turbulenzen<br />

k<strong>am</strong>en wir schließlich, nach 8 Stunden<br />

Flug unbeschadet <strong>am</strong> größten Flughafen<br />

der USA, O´Hare in Chicago, an,<br />

doch dieser Flughafen sollte keine angenehme<br />

Erinnerung werden…..<br />

Dass wir voraussichtlich 6 Stunden<br />

Aufenthalt haben würden, war uns<br />

allen schon länger bekannt, es gab<br />

ja auch genug Möglichkeiten die Zeit<br />

durchzuschlagen, sei es durch Essen<br />

und Trinken, Souvenirs kaufen oder<br />

dösen. Leider hatte es zu dieser Zeit<br />

schon angefangen, wie wild zu regnen<br />

und zu stürmen, an einigen Stellen<br />

tropfte es schon durch das Flughafendach<br />

und es war schon von Tornados<br />

die Rede. Als wir uns dann nach<br />

Stunden wieder trafen, hatte unser<br />

Flug nach Boise, der Hauptstadt Idahos,<br />

schon 1 Stunde Verspätung. Da es<br />

Jan Dörmer<br />

Amerika-Bericht<br />

von Jan Dörmer<br />

Typisch <strong>am</strong>erikanisch: das Rodeo<br />

schon später <strong>am</strong> Abend war, versuchten<br />

natürlich alle, auf den Sitzbänken<br />

zu schlafen, die aber für manche zu<br />

klein waren, dementsprechend müde<br />

waren auch einige Mitglieder der Gruppe.<br />

Es blieb auch nicht bei der einen<br />

Stunde Verspätung, es wurden ganze<br />

4 Stunden, sodass wir nach 10 Stunden<br />

Aufenthalt in Chicago endlich um<br />

1 Uhr Ortszeit in das Flugzeug nach<br />

Boise steigen konnten. Nach einem<br />

eher kurzen (3 Stunden) Flug, k<strong>am</strong>en<br />

endlich 14 todmüde Schüler und unsere<br />

2 Begleitlehrer Frau Schlutz und<br />

Herr Zeimentz in Boise an. Nach 28<br />

Stunden ohne Schlaf wollte ich nur<br />

noch ins Bett.<br />

Am nächsten Morgen zeigte mir meine<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie, die Gerharts, mein<br />

Zuhause für die nächsten 3 Wochen,<br />

ein riesiges, wunderschönes Haus mit<br />

einem Garten, der von manchen auch<br />

„der Park“ genannt wurde. Nachdem<br />

mir Mike, der schon einen Führerschein<br />

und ein eigenes Auto besaß, einige<br />

Plätze in Meridian gezeigt hatte,<br />

fand <strong>am</strong> Abend die Begrüßungsparty<br />

bei Braden statt. Es wurde gegrillt und<br />

erzählt, mit Freunden, die man fast 3<br />

Monate nicht gesehen hatte.<br />

Sonntags fuhren wir in die „Wüste“, um<br />

Braden bei einem „Drag Race“ zuzusehen<br />

und um Autos anzuschauen, wie<br />

man sie in Deutschland nicht findet.<br />

Danach nahm <strong>mich</strong> meine Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

noch zu etwas typisch Amerikanischen<br />

mit: einem Rodeo. Dort war alles<br />

so, wie man es aus dem Fernsehen<br />

kennt. Es gab Kälberfangen und natürlich<br />

den Höhepunkt eines Rodeos,<br />

das spektakuläre Bullenreiten. Zum<br />

Abschluss des Tages fuhren wir noch<br />

in die Einkaufsmall, in der schon das<br />

erste Geld seinen Besitzer wechselte.<br />

Am Montag war es dann Zeit für meinen<br />

ersten <strong>am</strong>erikanischen Schultag,<br />

doch da Mikes Auto gleich auf dem<br />

Schulweg eine Panne hatte, war es<br />

mit der Mobilität für den Rest der Woche<br />

vorbei. Doch schließlich k<strong>am</strong>en wir<br />

irgendwie noch in die Schule, wo einige<br />

Überraschungen auf die deutschen<br />

Schüler warteten.<br />

Auf der MHS(Meridian High School)<br />

sind nur Schüler der Klassen 9-12, aufgeteilt<br />

je nach Klassenstufe in „Freshmen“,<br />

„Sophomores“, „Juniors“ und<br />

„Seniors“, insges<strong>am</strong>t 2100 Schüler.<br />

Der Stundenplan ist in „A-Days“ und<br />

„B-Days“ unterteilt, die immer abwechselnd<br />

stattfinden. Pro Tag hat man 4<br />

„Periods“, jede 90 Minuten lang, mit<br />

kurzen Pausen zwischen den einzelnen<br />

„Periods“ und einer 55-minütigen<br />

„Lunch-Break“, in der nur die „Juniors“<br />

und „Seniors“ das Schulgelände<br />

verlassen dürfen. Auch die Fächer<br />

sind anders, man kann aus unserer<br />

9


10<br />

„Cheerleaders“ zeigen, was sie können,<br />

bei der „Assemly“ an „Homecoming“<br />

Sicht ziemlich selts<strong>am</strong>e Kurse belegen.<br />

Mikes Kurse waren: Militärgeschichte,<br />

Deutsch, U.S. Geschichte,<br />

Chemie(„A-Day“), sowie P.E.(Sport),<br />

Töpfern, Statistiken und Englisch(B-<br />

Day). Hier haben auch die Lehrer ihre<br />

eigenen Räume, außerdem fängt die<br />

Schule schon um 7:45 Uhr an und<br />

geht bis 3 Uhr, Mittwochs beginnt<br />

die Schule 15 Minuten später, dafür<br />

ist die „Lunch Break“ gekürzt. Es gibt<br />

auch keine Freistunden, wer während<br />

des Unterrichts auf dem Flur erwischt<br />

wird und keine „Toilettengeh-Erlaubnis“<br />

hat, bekommt Schwierigkeiten.<br />

Alle deutschen Teilnehmer mussten<br />

sich außerdem mit einem Besucher-<br />

Pass ausweisen. Nach einem mehr<br />

oder weniger ereignislosen Schultag<br />

wurden wir noch vom stellvertretenden<br />

Direktor in der MHS begrüßt.<br />

Am Dienstag besuchten wir die<br />

MES(Meridian Elementary School),<br />

wo wir Grundschulkindern Aspekte<br />

der deutschen Sprache anhand von<br />

Farben, Tieren und anderen einfachen<br />

Dingen erklärten. Nach der Schule<br />

nahm Mike <strong>mich</strong> ins YMCA mit, einer<br />

Art Jugendzentrum, wo man Sport(u.<br />

a. Squash oder Raquetball) treiben,<br />

das Fitnessstudio benutzen, klettern<br />

und schwimmen kann.<br />

Mittwoch Nachmittags stand dann<br />

das erste sportliche Ereignis an: das<br />

„Powder-Puff G<strong>am</strong>e“. Diese „Football“-Variante,<br />

bei der nur Mädchen<br />

mitspielen, findet ohne „Tackling“<br />

statt, man stoppt den Gegner durch<br />

das Abreißen einer Art Gürtel. Überraschenderweise<br />

gewannen die „Juni-<br />

ors“ gegen die „Seniors“, was eigentlich<br />

nie vorkommt, dementsprechend<br />

ausgelassen war auch die Stimmung,<br />

da die <strong>meisten</strong> unserer Partner „Juniors“<br />

waren.<br />

Am Donnerstag Morgen fand unser<br />

erster „Field Trip“ nach Boise „Downtown“<br />

statt. Wir besuchten das „State<br />

Capitol“, eine etwas kleinere Nachbildung<br />

des Kapitols in <strong>Was</strong>hington, in<br />

dem der Senat und die Regierung von<br />

Idaho tagen. Danach machten wir uns<br />

auf den Weg zum „Idaho National Historical<br />

Museum“. Dort wurde die doch<br />

eher kurze Entstehungsgeschichte<br />

von Idaho, das erst 1863 gegründet<br />

wurde, beleuchtet. Außer Nachbauten<br />

von alten Küchen und anderen<br />

Zimmern gab es im Freilichtteil das<br />

erste Haus Boises zu bestaunen.<br />

Tags darauf war es Zeit für das<br />

sportliche Großereignis unseres Aufenthalts,<br />

das“ Homecoming-Football-G<strong>am</strong>e“.<br />

Dort konnte man den<br />

berühmten „School Spirit“ <strong>am</strong> eigenen<br />

Leib erfahren. Die Stimmung war<br />

einfach unglaublich, es gab so viele<br />

verschiedene Anfeuerungsrufe für die<br />

„Warriors“, inklusive „Cheerleadern“,<br />

und es entstand ein richtiges Gemeinschaftsgefühl.<br />

Auch wenn man-<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

che von uns das Spiel noch nicht ganz<br />

verstanden hatten, waren doch alle<br />

restlos begeistert über die gute Stimmung,<br />

die Euphorie und den Sieg der<br />

„Warriors“ über die „Falcons“. Danach<br />

feierten wir noch Lisas 17. Geburtstag<br />

bei Braden.<br />

Am S<strong>am</strong>stag waren Mike und ich morgens<br />

wieder einmal in der Mall, bevor<br />

der krönende Abschluss der „Homecoming-Week“<br />

bevorstand, der „Homecoming-Ball“.<br />

Zuerst holten Mike und<br />

ich Lisa, mein „Date“ für diesen Abend<br />

ab, anschließend gingen wir in einem<br />

italienischen Restaurant essen. Danach<br />

fuhren wir zur Sporthalle der<br />

MHS, wo der Ball stattfand. Die ganze<br />

Halle war im Hawaiianischen Stil dekoriert<br />

und nicht wiederzuerkennen.<br />

Es war zwar festlich, aber nicht so traditionell<br />

wie in Deutschland, alles war<br />

viel lockerer, die Kleidung, das Essen<br />

und wer dachte, es wird in Paaren getanzt,<br />

erlebte eine Überraschung. Die<br />

Musik, die gespielt wurde, war fast<br />

ausschließlich Hip Hop und Rap, also<br />

insges<strong>am</strong>t konnte man den „Homecoming.Dance“<br />

eher mit einer Abiparty<br />

ohne Alkohol als mit einem deutschen<br />

Tanz-Ball vergleichen. Auch<br />

wenn der Abend nicht gerade billig<br />

war, war es ein sehr schönes Erlebnis<br />

und hat auch allen aus der Gruppe<br />

Spaß gemacht.<br />

Den Sonntag verbrachten wir bei<br />

den „Bruneau Sand Dunes“, riesige<br />

Sanddünen, auf denen man Ski oder<br />

Snowboard fahren und rodeln kann.<br />

Auf dem Rückweg besuchten wir Mikes<br />

Großmutter, wo ich mit Mike und<br />

seinen zwei kleinen Brüdern Billard<br />

spielte. Danach war meine erste Woche<br />

in Idaho auch schon vorbei.<br />

Die 2. Woche begann mit einem (fast)<br />

normalen Schultag, außer dass wir<br />

im Deutschunterricht von Frau Hay<br />

alle möglichen Fragen der Schülerin-<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Der „School Spirit“, den wir alle beim „Homecoming G<strong>am</strong>e“<br />

erleben durften, hat <strong>mich</strong> einfach mitgerissen und <strong>mich</strong>, obwohl<br />

ich d<strong>am</strong>als erst 5 Tage an der MHS war, zu einem Teil der<br />

Schule werden lassen.“ Jan Dörmer<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

nen und Schüler über uns ergehen<br />

lassen durften.<br />

Am Dienstag besuchten wir wieder<br />

die Grundschule und <strong>am</strong> Abend<br />

stand wieder eine besondere Aktivität<br />

an: das „Corn-Maze“, ein riesiges<br />

Maisfeld, in das ein Labyrinth<br />

gemäht worden war. Es war ein lustiger<br />

Abend, alle scheuchten sich<br />

gegenseitig durch das Maisfeld, bis<br />

der Ausgang gefunden wurde (oder<br />

jemand verloren ging), aber zum<br />

Schluss waren alle vollzählig da und<br />

nach einer Fahrt auf dem Heuwagen<br />

fuhren wir schließlich nach Hause.<br />

Diesen Mittwoch stand ein weiterer<br />

„Field Trip“ auf dem Plan, und zwar<br />

zum „Old Pen“, dem alten Staatsgefängnis<br />

von Idaho, das 1973 nach<br />

einem Aufstand geschlossen und als<br />

Touristenattraktion wieder geöffnet<br />

wurde. Die Führung war interessant,<br />

wir lernten viel über die Entstehungsgeschichte<br />

des Gefängnisses, wann<br />

die einzelnen Gebäude errichtet wurden,<br />

wie es dort zuging und bek<strong>am</strong>en<br />

einige unglaubliche Geschichten<br />

über bestimmte Häftlinge zu hören.<br />

Da in dieser Woche Donnerstag und<br />

Freitag schulfrei waren, fuhren wir<br />

nach McCall, einer kleinen Stadt 2-<br />

3 Stunden nördlich von Boise, und<br />

dort in das C<strong>am</strong>p „Ida Haven“, um zu<br />

wandern, sich (noch) besser kennen<br />

zu lernen und die Natur von Idaho<br />

zu erforschen. Nach einem gemütlichen<br />

Lagerfeuer spielten wir <strong>am</strong><br />

nächsten Morgen einige Spiele, um<br />

unsere Te<strong>am</strong>fähigkeit zu verbessern.<br />

Danach fuhren wir noch zu einer heißen<br />

Quelle, um dort schwimmen zu<br />

gehen, dann war der Ausflug auch<br />

schon zu Ende, aber Mikes Eltern<br />

holten uns beide dort ab, und wir verbrachten<br />

den Rest des Wochenendes<br />

in ihrer Ferienhütte in New Meadows.<br />

Höhepunkt dieses Ausflugs war die<br />

Tour mit dem Boot der Gerharts, wobei<br />

ich <strong>mich</strong> erfolgreich <strong>am</strong> Angeln<br />

versuchte.<br />

In der letzten Woche, die wir in Idaho<br />

verbrachten, standen eher abendliche<br />

Aktivitäten an, auch ein recht<br />

interessanter „Field Trip“ ins Baskenmuseum<br />

in Boise, einer einzigartigen<br />

Einrichtung über das Volk<br />

der Basken, das seit Jahrhunderten<br />

Beim Football Spiel<br />

in Nordspanien und Südfrankreich<br />

lebt. An diesem Abend trafen sich<br />

alle GAPPies bei Ben, um den Abend<br />

<strong>am</strong> Lagerfeuer (bzw. Billardtisch) zu<br />

verbringen.<br />

Außerdem fand <strong>am</strong> Dienstag der<br />

deutsche Abend statt, auf den wir<br />

uns in unzähligen Homeroom“-Stunden<br />

vorbereitet hatten, es war ein<br />

voller Erfolg und ich denke, dieser<br />

Abend wird allen Beteiligten in guter<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Freitags fand dann die Halloween-Abschiedsparty<br />

bei meiner Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

statt. Der ganze Garten war schön<br />

gruselig dekoriert, die verschiedenen<br />

Kostüme (Zombie, Nonne oder<br />

auch Schokoriegel) und die Speisen<br />

(„Eyeballs“!) trugen zu einer schönen<br />

Atmosphäre bei.<br />

Leider war <strong>am</strong> Sonntag auch schon<br />

„time to say goodbye“, wir verabschiedeten<br />

uns von unseren F<strong>am</strong>ilien,<br />

die wir alle sehr ins Herz geschlossen<br />

hatten und starteten um<br />

11 Uhr mit einer Stunde Verspätung<br />

Richtung San Francisco.<br />

Nach der Ankunft im Motel Capri<br />

machten wir uns auf den Weg zu einem<br />

der bekanntesten Wahrzeichen<br />

von San Francisco: der „Golden Gate<br />

Bridge“. Dort wurden natürlich viele<br />

Fotos gemacht, und nach der Überquerung<br />

der Brücke und des Golden<br />

Gate Parks gingen wir zurück ins Motel<br />

und anschließend Pizza essen.<br />

Am nächsten Tag fuhren wir mit<br />

dem „Cable Car“ die berühmten steilen<br />

Straßen von San Francisco ent-<br />

lang, bis zu einer riesigen Mall, wo<br />

wir noch einmal ausgiebig shoppen<br />

konnten. Danach besuchten wir das<br />

berühmte „Chinatown“, wo man allerhand<br />

R<strong>am</strong>sch, aber auch einige<br />

schöne Souvenirs erstehen konnte.<br />

An diesem Abend gingen wir alle zus<strong>am</strong>men<br />

in ein schönes italienisches<br />

Restaurant und schließlich zurück zu<br />

unserem Motel Capri.<br />

An unserem letzten ganzen Tag in<br />

San Francisco besuchten wir den<br />

Pier 39 mit dem Hard Rock Café, den<br />

Seehunden, die sich im <strong>Was</strong>ser tummeln<br />

und natürlich auch „The Rock“<br />

Alcatraz, die berühmte Gefängnisinsel.<br />

Nach einem Zwischenstopp <strong>am</strong><br />

„Ghirardelli Square“ besuchten wir<br />

ein letztes Mal „Chinatown“, wo wir<br />

auch zu Abend aßen.<br />

San Francisco ist auf jeden Fall einen<br />

Besuch wert, da waren sich alle<br />

Gruppenmitglieder einig!<br />

Doch dann war auch schon Zeit,<br />

sich von Amerika zu verabschieden,<br />

pünktlich um 2 Uhr mittags startete<br />

unser Flug nach Frankfurt.<br />

War es besser als Deutschland?<br />

Oder schlechter? Es gab positive und<br />

negative Erlebnisse, wobei die positiven<br />

eindeutig überwiegen, also ich<br />

würde sagen: “Well, it´s different!“<br />

An dieser Stelle noch ein herzliches<br />

Dankeschön an Frau Schlutz und<br />

Herrn Zeimentz, die ihre Ferien<br />

geopfert haben, um mit einer Horde<br />

(unkontrollierbarer) Schüler die USA<br />

zu besuchen. Danke !! □<br />

11


Als wir uns alle wie vereinbart um<br />

9.30 Uhr (mit ein paar Verspätungen,<br />

okay ich k<strong>am</strong> zu spät) <strong>am</strong> 22. September<br />

<strong>am</strong> Flughafen in Frankfurt<br />

trafen, waren alle s<strong>am</strong>t Eltern sehr<br />

aufgeregt, aber die Stimmung war super<br />

gut! Das Einchecken dauerte eine<br />

Weile und als wir dann später auch<br />

endlich durch den Zoll waren<br />

(mit übertriebenen Sicherheitskontrollen),<br />

mussten wir uns endgültig<br />

von Deutschland und unserer F<strong>am</strong>ilie<br />

verabschieden! Dann ging´s los, 8<br />

½ Stunden nach Chicago! Dort angekommen<br />

wurden wir von einem<br />

Gewitter überrascht, woraufhin unser<br />

Anschlussflieger nach Boise 5 Stunden<br />

Verspätung hatte, was bedeutete,<br />

wir hatten 11 tolle Stunden Aufenthalt<br />

in Chicago. Müde, ungewaschen<br />

und leicht gelangweilt im selben Terminal!<br />

Aber so schnell lassen wir uns<br />

die Laune nicht vermiesen. Demnach<br />

k<strong>am</strong>en wir um kurz nach drei Uhr morgens<br />

in Idaho an und waren endlich<br />

froh ins Bett zu kommen, nach einem<br />

allerdings sehr fröhlichen Empfang.<br />

Am nächsten Tag sah die Welt schon<br />

ganz anders aus, als wir uns dann <strong>am</strong><br />

Abend zur Willkommensparty in Bradens<br />

Haus trafen. Das Wochenende<br />

verlief recht erhols<strong>am</strong> mit Shopping,<br />

Essen gehen und die F<strong>am</strong>ilie kennen<br />

lernen. Meiner Meinung nach fühlte<br />

12<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Vier Wochen „im Land<br />

der unbegrenzten Möglichkeiten“<br />

von Lisa Gräf<br />

Lisa Gräf<br />

sich jeder auf anhieb wohl in seiner<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie und wir waren alle sehr<br />

<strong>beeindruckt</strong> vom „ American Lifestyle“,<br />

wie zum Beispiel den ewig breiten<br />

Straßen (die 8-spurigen Autobahnen),<br />

den vielen, oder besser gesagt,<br />

riesigen Autos, sowie den Häusern,<br />

die oftmals, zumindest meines Erachtens<br />

alle gleich aussahen.<br />

Am ersten Schultag mussten wir fast<br />

alle feststellen, wie unterschiedlich<br />

unsere Schulsysteme sind, sie sich<br />

nicht nur in der Länge der Unterrichtsstunden<br />

unterscheiden, sondern auch<br />

in den Fächern selbst. Wer von uns<br />

hat je schon mal ein Fach wie „Welding“<br />

(Schweißen), „Photography“<br />

oder „Pottery“ (Töpfern) belegt? In der<br />

Mittagspause geht’s dann mal schnell<br />

mit dem Auto zu Subway, Mägges und<br />

Co. Und dann wieder „back at school“,<br />

wo für uns Deutsche dann der „Homeroom“<br />

beginnt. Jeden Mittag von 1.30<br />

bis 3.00 Uhr, in dem wir Probleme, Erfahrungen<br />

austauschten sowie für unseren<br />

legendären „German Evening“<br />

probten. An dieser Stelle noch mal ein<br />

herzliches Dankeschön an die Lehrer,<br />

die das alles mit uns vorbereitet, uns<br />

zugehört und sich mit uns rumgeärgert<br />

haben und ohne deren Hilfe wir,<br />

glaub ich, etwas verloren gewesen<br />

wären!<br />

Nach der Schule haben wir auch öfters<br />

was unternommen oder sind<br />

abends auf ein Fußballspiel, Footballspiel<br />

oder andere Veranstaltungen<br />

gegangen.<br />

Danach war man dann oft geschafft<br />

vom turbulenten Tagesablauf.<br />

Jeden Dienstag in der 2. Stunde ging’s<br />

ab in die „Elementar School“, wo wir<br />

den kleinen „Kids“ etwas Deutsch<br />

beibrachten. Ich glaube, dass wir alle<br />

echt Spaß dabei hatten!<br />

Natürlich haben wir auch Ausflüge gemacht:<br />

in ein Gefängnis, ins Basken-<br />

und Anne Frank Museum, was sehr<br />

interessant war! Aber wir waren ohne<br />

Frage sehr <strong>beeindruckt</strong> von der „Homecoming<br />

Week“ in der ersten Woche,<br />

bei der ein Footballspiel freitags und<br />

ein Ball s<strong>am</strong>stags Tradition sind. Fast<br />

alle Mädels und Jungs unserer GAPP-<br />

Gruppe waren mit ihrem jeweiligen<br />

„Date“ und super festlich gekleidet<br />

vor Ort. Auch wenn der Ball nur bis 23<br />

Uhr ging und ausnahmslos Hip Hop<br />

gespielt wurde, hatte jeder Spaß! In<br />

der 3. und letzten Woche in Meridian<br />

fand unser „German Evening“ dann<br />

endlich statt. Natürlich waren wir alle<br />

sehr nervös, denn wir hatten wochenlang<br />

an unserem Progr<strong>am</strong>m geübt,<br />

„Presentations“ vorbereitet, Sketche,<br />

Lieder und Tänze einstudiert, um für<br />

diesen Abend unser <strong>am</strong>erikanisches<br />

Publikum zu unterhalten und zu beeindrucken!<br />

Zur großen Freude aller<br />

ist er meiner Meinung nach besser<br />

gelaufen als gedacht, das Publikum<br />

schien echt begeistert, nicht zuletzt<br />

auch von dem Humor den die Darsteller<br />

einbrachten!<br />

Wir alle waren stolz auf uns und sind<br />

der Meinung, dass sich das lange<br />

Üben wirklich gelohnt hat. Am nächsten<br />

Abend fand noch eine Grillparty<br />

im Haus von Ben Pulsipher statt, bei<br />

der wir alle gemütlich <strong>am</strong> Lagerfeuer<br />

saßen!<br />

Ja, so viel Spaß wir auch hatten, so<br />

schnell verflog auch die lustige Zeit in<br />

Meridian, und alle waren noch einmal<br />

richtig gut drauf an der Halloween-<br />

Abschiedsparty, die in Mikes Haus<br />

stattfand. Alle waren super lustig verkleidet<br />

und echt jedem ist etwas anderes<br />

eingefallen, wie zum Beispiel<br />

Engel, Footballspieler, Schokoriegel,<br />

Katze und noch viel mehr.<br />

Am nächsten Tag war die Stimmung<br />

sehr geknickt, da es der letzte Tag vor<br />

unserem Flug nach San Francisco war<br />

und ich leider wegen einem kleinen<br />

Tr<strong>am</strong>polinunfall an der Abschiedsparty<br />

zum Arzt musste. Allerdings hatte<br />

ich nichts Gravierendes und so trafen<br />

wir uns alle <strong>am</strong> nächsten Morgen zum<br />

traurigen Abschied <strong>am</strong> Flughafen in


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Boise. Als der Flieger um 11 Uhr startete,<br />

waren wir 1 ½ Stunden später in<br />

San Fran! Etwas enttäuscht vom kühlen<br />

Wetter bezogen wir erst mal unser<br />

Motel, das allen jedoch sehr gut<br />

gefiel!<br />

Als wir später über die „Golden Gate<br />

Bridge“ liefen, war jeder einfach nur<br />

angetan von dem Anblick, der sich<br />

uns von San Francisco bot!<br />

Die Innenstadt war ebenfalls sehr<br />

beeindruckend und vor allem „Chinatown“!<br />

Dort sieht es nicht nur aus wie in China,<br />

es ist auch alles voll von Chinesen,<br />

wie wir <strong>am</strong> 2. Tag feststellten.<br />

San Fran ist die hügeligste Stadt,<br />

die ich je gesehen habe, und manche<br />

Straßen , die wir zu „besteigen“<br />

hatten, k<strong>am</strong>en mir vor wie Hochleistungssport!<br />

Allerdings kann man ja<br />

auch das „Cablecar“ benutzen, das<br />

auf jeden Fall eine Tour wert ist.<br />

Ebenfalls wunderschön ist der Hafen<br />

„Fisherman’s Wharf“ mit seinen vielen<br />

Geschäften! Aber keiner von uns<br />

wird je Alcatraz , die Gefängnisinsel<br />

vergessen, zu der man nur mit dem<br />

Schiff kommt und die ein gut besuchtes<br />

Touristenziel ist!<br />

Schließlich war dann auch nach 4<br />

Tagen unsere Zeit in San Francisco<br />

vorüber und wir mussten leider wieder<br />

nach Hause! Ich zumindest habe<br />

<strong>mich</strong>, auch wenn es mir super gut<br />

gefallen hat, wieder sehr auf meine<br />

F<strong>am</strong>ilie und zu Hause gefreut.<br />

Dürfte ich mir jetzt allerdings einen<br />

Ort aussuchen, wo ich später einmal<br />

leben möchte, wäre es ohne Frage<br />

San Fran! □<br />

Deutschunterricht in Frau Hays Klassenraum<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Das Beste und Aufregendste, was ich je gesehen habe, ist San Francisco!<br />

Nicht nur weil die Stadt so riesig ist und reich an Sehenswürdigkeiten, sondern treffen dort unheimlich<br />

viele verschiedene Kulturen und Menschenrassen aufeinander, dass es einfach eine Bereicherung für<br />

die Allgemeinbildung und die Zukunft ist! Eine Stadt, die einfach alles hat und wo man alles kaufen<br />

kann, was das Herz begehrt! Für <strong>mich</strong> hat dieser Ort etwas Heimisches und ich kenne bisher keine<br />

schönere Stadt!<br />

Wer Trubel, Shoppen, Sehenswürdigkeiten und viele Menschen mag, sollte San Fran nicht missen, es<br />

ist unbedingt einen Besuch wert!“ Lisa Gräf<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

13


Das ist es also, dies ist Amerika.<br />

Sehen Sie nur, dort sind die Großen<br />

Seen, dort Chicago und dort, im Nordwesten,<br />

liegt Idaho.<br />

Die Landschaft bot sich mir trocken<br />

und karg dar, eine Wüstenlandschaft,<br />

die von gewaltigen Bergen flankiert<br />

wird, auf denen wilde Waldgebiete<br />

gedeihen, genährt durch viele Flüsse<br />

und Seen, voll klaren <strong>Was</strong>sers. So<br />

würde es ein Reiseführer beschreiben.<br />

Doch sehen Sie einmal genauer<br />

hin. Dann erkennen Sie eine Kultur<br />

von Menschen, die sich hier entwickelt<br />

haben.<br />

Hier ist man zuvorkommend und<br />

freundlich, nie habe ich eine wirklich<br />

gemeine Bemerkung gehört. Dies<br />

konnte ich auch direkt während des<br />

Austauschprogr<strong>am</strong>ms fühlen.<br />

Denn zum Beispiel nach dem sehr<br />

langen und ermüdenden Flug wurden<br />

wir äußerst nett <strong>am</strong> Flughafen in Boise<br />

empfangen. Nachdem wir uns ausgeruht<br />

hatten, erfuhr ich dann auch,<br />

dass eine Willkommensparty bei<br />

14<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Amerika – Betrachtungen eines Reisenden<br />

von Maximilian Hake<br />

Maximilian Hake<br />

einem der Austauschschüler stattfinden<br />

würde. Mein erster Kontakt mit<br />

dem <strong>am</strong>erikanischen Essen. Es ist<br />

gut, es ist reichlich, vielleicht etwas<br />

zu gut und zu reichlich. Auf jeden Fall<br />

sollte man als Europäer in Amerika<br />

aufpassen, dass man nicht wie ein<br />

Luftballon zunimmt.<br />

Leider hatte mein Austauschpartner<br />

Brad kurz vor unserer Ankunft in den<br />

USA einen neuen Job angenommen.<br />

Er musste also viel arbeiten und hatte<br />

daher wenig Zeit für <strong>mich</strong> oder irgendwelche<br />

Sachen, die wir mit der<br />

Gruppe unternahmen. Das bek<strong>am</strong> ich<br />

leider auch schon in den ersten Tagen<br />

hier zu spüren, wobei man anmerken<br />

muss, dass eine solche Anstellung für<br />

die in den Vereinigten Staaten lebenden<br />

Jugendlichen essentiell ist, um<br />

ihre Autos und ihren „Lifestyle“ zu finanzieren.<br />

Denn Autos sind hier wichtig, da in<br />

den USA die Distanzen zwischen dem<br />

Ort, an dem man sich befindet, und<br />

dem Ort, zu dem man möchte, meist<br />

sehr groß sind. Ich war <strong>beeindruckt</strong><br />

von der massiven Gestalt dieser Leviathanen<br />

der Straße. Alle Parkbuchten<br />

sind verbreitert und man kann eigentlich<br />

überall mit einem sogenannten<br />

„Drive-thru“ rechnen, einem Schalter,<br />

durch den man Essen oder anderes<br />

direkt aus dem Laden in das Auto<br />

gereicht bekommt. Ich sah sogar einen<br />

an einer Bank, so dass man nicht<br />

mehr reingehen muss, um sein Geld<br />

abzuheben.<br />

Diese Begeisterung konnte man auch<br />

bei dem „Dragsterrennen“ spüren,<br />

das wir besuchten. „Dragster“ sind<br />

aufgemotzte Rennmaschinen, die um<br />

die schnellsten Zeiten gegeneinander<br />

antreten. Es ist ein unvergessliches<br />

Erlebnis: Der Geruch von Benzin, das<br />

hier übrigens viel günstiger ist, eine<br />

Menge Fans und viele schöne Autos.<br />

Viel gab es auch anderorts zu sehen,<br />

zum Beispiel in der Mall. Ein beeindruckender<br />

Konsumtempel, in dem<br />

diverse Läden dicht an dicht stehen<br />

und das auf zwei Etagen. Brad war<br />

so nett und ist mit mir dorthin gefahren,<br />

d<strong>am</strong>it ich ein paar Geschenke für<br />

meine Schwester kaufen konnte.<br />

Doch jetzt kommen wir zum Ernst des<br />

(<strong>am</strong>erikanischen) Lebens, der Schule.<br />

<strong>Was</strong> ich hier erlebt habe, unterscheidet<br />

sich sehr stark von unserem<br />

Schulsystem. Das erste, was einem<br />

Besucher auffällt, sind die Fächer,<br />

die fast ausschließlich anders sind<br />

als diejenigen, an die ich gewöhnt<br />

bin. Brad hat zum Beispiel das Fach<br />

„Automotive“, in dem die Schüler<br />

lernen, wie Autos funktionieren und<br />

wie man sie repariert. Dann gibt es<br />

„Health“, das eine Mischung aus Biologie<br />

und Sozialkunde präsentiert. Es<br />

werden auch „klassischere“ Fächer<br />

wie Mathematik, Englisch und Physik<br />

geboten und natürlich Deutsch.<br />

Die Schüler belegen insges<strong>am</strong>t zwar<br />

weniger Fächer, aber dafür hat man<br />

hier mehr Zeit im Unterricht, nämlich<br />

90 Minuten. Diese braucht man aber<br />

auch, da die Lehrer viel öfter, so k<strong>am</strong><br />

es mir zumindest vor, eine schriftliche<br />

Überprüfung der Unterrichtsergebnisse<br />

durchführen.<br />

Während es nicht oder nur sehr stark<br />

begrenzt erlaubt ist, sich in der Unterrichtszeit<br />

außerhalb des Klassensaals<br />

aufzuhalten, gibt es eine große<br />

„Lunch“ - Pause, in der die Schüler<br />

sich, falls sie dazu im Stande sind,<br />

mit dem Auto zu einem der zahlreichen<br />

Fast–Food Restaurants bege-<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

„Zu beschreiben, was ich <strong>am</strong> beeindruckensten fand, ist annähernd unmöglich. Doch ich würde<br />

sagen, es waren die wilden Flüsse und die ungebändigte Natur Idahos, die den größten Eindruck auf<br />

<strong>mich</strong> gemacht haben, denn sie sind etwas, was wir in Deutschland nicht haben und so für <strong>mich</strong> zum<br />

einmaligen Erlebnis wurden.“ Maximilian Hake<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

ben, um sich ein schnelles Mittagsessen<br />

zu holen. Ich, der ja an ein gutes<br />

altes Pausenbrot gewöhnt ist, fand es<br />

erstaunlich, diese gewaltige Blechlawine<br />

zu sehen, die sich, gleich einer<br />

metallenen Tide, täglich um dieselbe<br />

Zeit erhebt.<br />

Doch was ist mit denjenigen, die noch<br />

nicht fahren dürfen? Antwort: Sie<br />

sind jung, glücklich und lernen gern<br />

Deutsch. Wir besuchten eine Grundschule,<br />

dreimal während unseres Aufenthalts,<br />

und teilten uns dort in Gruppen<br />

auf, um verschiedenen Klassen<br />

unsere Sprache näherzubringen. Es<br />

war wirklich schön, da die Kinder ihre<br />

Begeisterung offen zeigten und selbst<br />

noch nach dem Pausenzeichen deutsche<br />

Wörter wissen wollten.<br />

Deutsche Wörter konnte man dieser<br />

Tage auch in Idahos Hauptstadt Boise<br />

vernehmen, in der wir uns zweimal<br />

aufhielten. Wir, das heißt die Deutschen,<br />

gingen in das „Capitol“, das<br />

politische Zentrum dieses Staates,<br />

eine verkleinerte Kopie des berühmten<br />

<strong>Was</strong>hingtoner „Capitols“, lernten<br />

im Historischen Museum etwas über<br />

die Besiedlung und die relativ kurze<br />

Geschichte Idahos, das als dreiundvierzigster<br />

Staat der USA aufgenommen<br />

wurde und wir besichtigten<br />

Boises Baskenviertel, wo wir im Museum<br />

erfuhren, dass viele Basken in<br />

die Vereinigten Staaten von Amerika<br />

emigrierten und dann von Kalifornien<br />

nach Idaho zogen.<br />

D<strong>am</strong>als befand sich dieser Teil des<br />

<strong>am</strong>erikanischen Kontinents noch voll<br />

im „Wilden Westen“. Allerdings war<br />

es wohl den friedliebenden Bewohnern<br />

Idahos etwas zu wild, und so<br />

wurde 1881 das „Idaho Penitentiary“<br />

gebaut, ein staatliches Gefängnis,<br />

um die Straßen sicherer zu machen.<br />

Unsere Gruppe stattete dieser 1973<br />

geschlossenen und später zum historischen<br />

Ort erklärten Einrichtung während<br />

der zweiten Woche einen Besuch<br />

ab. Der Führer, der uns begleitete, war<br />

sehr sympathisch und hatte viele interessante<br />

Geschichten zu erzählen, wie<br />

die eines jungen Insassen, der einen<br />

Esslöffel nicht abgeben wollte, weil er<br />

eine Waffe daraus gemacht hatte. Er<br />

befand sich bereits in Einzelhaft, so<br />

ließen ihn die Wärter nicht aus seiner<br />

Zelle heraus, bis er den Löffel Monate<br />

später abgab (er starb nicht, sondern<br />

gab nur den Löffel ab).<br />

Löffel, ach ja, da gab es noch etwas<br />

auszulöffeln, und zwar das Essen in<br />

der Jugendherberge in McCall. Nachdem<br />

wir mehrere sehr erhols<strong>am</strong>e<br />

Stunden durch die idyllische Waldlandschaft<br />

gewandert waren und<br />

viele tolle Sachen, zum Beispiel eine<br />

Schlange, die Ben Pulsipher gefangen<br />

hatte, gesehen hatten, kehrten<br />

wir dort zum Abendessen ein und<br />

machten später <strong>am</strong> Lagerfeuer ein<br />

paar Gruppenspiele. Am folgenden<br />

Tag ging es dann auch weiter mit den<br />

Gruppen, denn nun stand „Te<strong>am</strong>building“<br />

an. Wir mussten verschiedene<br />

Aufgaben meistern, die ich teilweise<br />

sehr herausfordernd fand.<br />

Es war fast genauso herausfordernd<br />

für <strong>mich</strong>, die Moderation und meine<br />

Präsentation für den „German Evening“<br />

vorzubereiten. Aber dann war<br />

er, soweit ich das feststellen konnte,<br />

ein voller Erfolg. Wir waren alle sehr<br />

unterhalts<strong>am</strong> und haben es auch geschafft,<br />

etwas über Deutschland zu<br />

vermitteln. Ich bin der Meinung, dass<br />

In den Deutschstunden<br />

gab es viel<br />

Gruppenarbeit<br />

und im „Homeroom“<br />

wurde auch schon mal<br />

draußen geprobt.<br />

unsere Anstrengung und natürlich<br />

auch die zehnjährige Erfolgsgeschichte<br />

GAPP’s es geschafft haben unsere<br />

Heimat und Amerika etwas näher zus<strong>am</strong>menzubringen.<br />

Abschließen möchte ich meinen Report<br />

mit meinem „<strong>am</strong>erikanischsten“<br />

Erlebnis hier, dem „Homecoming–<br />

Ball“. Sie fragen sich vielleicht, was<br />

das ist. Es ist Hollywood zum anfassen.<br />

Wie schon in diversen Filmen gesehen,<br />

machten wir erst einige Fotos<br />

im privaten Umfeld, um danach in<br />

einem mexikanischen Restaurant essen<br />

zu gehen. Ich war mit Brad, seiner<br />

Freundin und deren Freunden unterwegs<br />

und wir hatten, obwohl das <strong>am</strong>erikanische<br />

„Date“, das Andrea, Brads<br />

Freundin, für <strong>mich</strong> organisiert hatte,<br />

abgesagt hatte, eine Menge Spaß.<br />

Auf dem Ball traf ich viele Leute aus<br />

unserer Gruppe und interessanterweise<br />

auch zwei deutsche Mädchen, die<br />

für zehn Monate in Idaho bleiben.<br />

Alles in allem hatten wir eine gute<br />

Zeit in diesem Staat und haben viele<br />

Erfahrungen ges<strong>am</strong>melt. □<br />

15


Biep - Biep Biep - Biep Biep Biep. Verschlafen<br />

stelle ich den Wecker aus:<br />

5:15, Zeit zum Aufstehen. Müde wanke<br />

ich ins Bad, springe schnell unter<br />

die Dusche und dann ab was frühstücken.<br />

Um kurz nach halb 7 geht‘s los<br />

zur Hauptstraße, dort dann in den alten,<br />

gelben Schulbus ins Warme. An<br />

allen möglichen Ecken und Straßen<br />

steigen alllerlei weitere Schüler ein,<br />

als wir uns langs<strong>am</strong> Richtung Schule<br />

bewegen...<br />

So fing für <strong>mich</strong> eigentlich jeder Tag<br />

in Meridian, Idaho, an. Am Wochenende<br />

musste ich natürlich nicht so<br />

früh aufstehen und auch nicht in die<br />

Schule, aber während der Woche<br />

schon. Dass man da müde ist und<br />

sich die „Zu Bett gehen“-Zeit“ auf 10<br />

Uhr eingependelt hat, ist dann klar.<br />

Trotzdem versuchten wir, im Gegensatz<br />

zu einigen <strong>am</strong>erikanischen Schülern,<br />

im Unterricht wach zu bleiben<br />

und so viel wie möglich von den 90<br />

Minuten mitzubekommen. Da war<br />

es ganz praktisch, dass in der ersten<br />

Woche auch „Homecoming Week“<br />

war, in der sowieso nicht alles ganz<br />

so normal ist. Jeden Tag gab es ein<br />

Motto, nach dem sich die Schüler anziehen<br />

sollten bzw. konnten, wie z.B.<br />

„Lazy Day“, an dem alle in Schlafanzügen<br />

herum gelaufen sind, oder „Hat<br />

Day“ (Hut- bzw. Kappentag). In den<br />

Mittagspausen war auch immer was<br />

los, z.B. konnte man an einem Tag die<br />

Lehrer mit Torte bewerfen. Und nach<br />

Schulschluss gab es neben den ganzen<br />

„extra-curricular activities“ besondere<br />

Veranstaltungen wie „Powder<br />

Puff“. Dabei spielen die Mädchen<br />

„Football“ (oder versuchen es) und<br />

die Jungen sind die „Cheerleaders“.<br />

Von jeder Stufe gibt es ein Te<strong>am</strong> und<br />

die beiden unteren („Freshmen“ und<br />

„Sophomores“) sowie die beiden oberen<br />

(„Juniors“ und „Seniors“) spielen<br />

gegeneinander. Fast die ganze Schule<br />

schaut zu, und es ist eine einmalige<br />

Stimmung. Das Beste war, dass ich<br />

sogar im Te<strong>am</strong> der „Juniors“ mitspielen<br />

durfte. Wir hatten zweimal vorher<br />

Training und haben sogar ein paar<br />

16<br />

GAPP 2006<br />

von Jessica Imöhl<br />

Spielzüge geübt. Um einen Gegner zu<br />

stoppen, musste man ihn nicht, wie<br />

normalerweise, zu Boden bringen,<br />

sondern eine der 2 Flaggen, die um<br />

die Taille gebunden waren, abreißen.<br />

Es hat total viel Spaß gemacht, und<br />

wir haben sogar gewonnen - obwohl<br />

die Schiedsrichter alle „Seniors“ waren...<br />

Am Ende der Woche waren dann<br />

die beiden „Highlights“: das richtige<br />

„Football“-Spiel der Schulmannschaft<br />

gegen eine andere Schule <strong>am</strong> Freitag<br />

(wir „Meridian Warriors“ haben natürlich<br />

gesiegt) und S<strong>am</strong>stagabend<br />

der „Homecoming Dance“. Da laufen<br />

dann alle in den schillerndsten<br />

Kleidern herum und es werden die<br />

„legendären“ „Homecoming“-Fotos<br />

gemacht. Aber es ähnelt mehr einer<br />

Art Abiparty, weil es in Amerika nicht<br />

so Tanzschulen wie bei uns gibt. Trotzdem<br />

war es ein einmaliges Erlebnis.<br />

In den zwei anderen Wochen hatten<br />

wir auch normal Schule, wenn wir<br />

nicht Ausflüge nach Boise ins „Capitol“<br />

(das ist genauso wie in <strong>Was</strong>hington,<br />

nur dreimal kleiner), Idaho „Historical<br />

Museum“ oder Baskenmuseum<br />

sowie ins alte Gefängnis der Hauptstadt<br />

gemacht haben. Alle zwei Tage<br />

hat man die gleichen Schulstunden,<br />

d.h. 4 Stunden pro Tag, 3 vormittags,<br />

dann „Lunch“ und anschließend noch<br />

eine Nachmittagsstunde. Der Unterricht<br />

ist ganz anders als in Deutschland.<br />

Nicht nur länger (90 Minuten),<br />

sondern auch mehr oder weniger ein<br />

Lehrermonolog, aus dem man sich<br />

dann das Wichtigste aufschreiben<br />

muss. Natürlich werden auch Fragen<br />

an die Schüler gestellt, die sie dann<br />

beantworten (oder auch reinrufen),<br />

oder es sind Aufgaben im Buch zu<br />

erledigen, aber in Deutschland ist es<br />

doch mehr ein Zus<strong>am</strong>menarbeiten<br />

von Lehrer und Schülern. Jeder Lehrer<br />

hat dort auch seinen eigenen Klassenraum,<br />

der sich nie ändert. Deswegen<br />

kann man die Räume auch viel mehr<br />

dem Fach nach gestalten, und man<br />

weiß auch immer, wohin man gehen<br />

muss. Auch der „school spirit“ ist hier<br />

überall viel mehr vorhanden, z.B. hat<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Jessica Imöhl<br />

jedes Sportte<strong>am</strong> eigene T-Shirts und<br />

bei allen „Events“ werden stolz die<br />

Schulfarben blau und gold getragen<br />

und Schlachtrufe für die Schule gerufen.<br />

Sogar eine eigene Schulhymne<br />

gibt es. Jeden Tag in der Schule wird<br />

zusätzlich die „Pledge of Allegiance“<br />

gesprochen und an allen Veranstaltungen<br />

die Nationalhymne gesungen,<br />

ein weiteres Zeichen für den Stolz der<br />

Amerikaner auf ihr Land, die USA.<br />

Zwischen den Stunden und vor Schulbeginn<br />

hält man sich auf den Fluren,<br />

v.a. vor den „Lockers“ (Spinde) auf<br />

oder auch draußen im Hof, und für<br />

das Mittagessen stehen Cafeteria,<br />

„vending machines“ (Automaten)<br />

oder auch - wenn man Junior oder Senior<br />

ist - die „Fastfood“ Restaurants in<br />

der Nähe zur Verfügung. Überhaupt<br />

wird in den USA schnelles Essen groß<br />

geschrieben. Nur abends gab es immer<br />

ein gemeins<strong>am</strong>es Essen mit der<br />

F<strong>am</strong>ilie, <strong>meisten</strong>s zu Hause, aber ein<br />

paar Mal auch in Restaurants (z.B.<br />

mexikanisch, mongolisch, ...). Es gab<br />

zwar fast immer ein bisschen Gemüse,<br />

aber trotzdem vermisst man<br />

bald unser frisches „Grünzeug“. In<br />

Amerika wird einfach nicht so sehr<br />

auf gesundes Essen geachtet. Auch<br />

Mülltrennung und überhaupt Umweltschutz<br />

gibt es eher selten, ganz an-


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

ders als bei uns, dafür gibt es hier andere<br />

wichtigere Dinge: In die Schule<br />

fahren, zu Freunden fahren, ins Kino<br />

fahren...<br />

Ja, hier wird vieles mit Autos gemacht,<br />

aber es ist eigentlich ganz gemütlich,<br />

immer irgendwo zu sitzen anstatt zu<br />

laufen. Die Fahrzeuge sind auch alle<br />

viel größer als in Deutschland, v.a. die<br />

riesigen „Trucks“ sind immer wieder<br />

faszinierend, aber auch die ganz alten<br />

Autos, die fast schon Kult sind, mit denen<br />

manche Schüler noch jeden Tag<br />

zur Schule fahren. Das ganze Leben<br />

ist mehr auf Autos fokusiert und die<br />

ganzen Straßen sind viel breiter und<br />

vor allem gerader. Überhaupt ist hier<br />

alles viel größer und die Städte strukturierter<br />

durch die geraden Straßen<br />

und die daraus folgende Blockeinteilung.<br />

Alle Viertel in Meridian haben<br />

auch N<strong>am</strong>en, ich habe z.B. in „Golfview“<br />

gewohnt.<br />

Am Wochenende haben wir viele<br />

Ausflüge unternommen, z.B. in den<br />

Zoo von Boise, die Mall, „Boondocks“<br />

(eine Art Vergnügungszentrum) oder<br />

dem „Haunted Corn Maze“ (Maisfeldlabyrinth)<br />

in der Nähe.<br />

Zusätzlich waren wir mit der ges<strong>am</strong>ten<br />

deutsch-<strong>am</strong>erikanischen GAPP-<br />

Gruppe für 2 Tage in McCall. Zuerst<br />

haben wir eine mehrstündige Wanderung<br />

bis auf die Spitze des Berges<br />

gemacht, von wo aus man eine wunderschöne<br />

Sicht auf den See hatte.<br />

Anschließend ging es dann in unsere<br />

Unterkunft direkt <strong>am</strong> <strong>Was</strong>ser. Abends<br />

saßen wir alle an unserem „bonfire“<br />

(Lagerfeuer), haben gesungen, erzählt,<br />

gelacht und mehrere Spiele gemacht.<br />

Am nächsten Morgen mussten<br />

wir schon früh aufstehen und<br />

nach dem Frühstück ging es an die<br />

„Te<strong>am</strong>building“-Aktivitäten. Auf dem<br />

Nachhauseweg haben wir noch einen<br />

kurzen Abstecher an die „Hot Springs“<br />

Und <strong>am</strong> Dienstag ging es in die<br />

„Elementary School“ zum Deutschunterricht<br />

für die Grundschüler.<br />

gemacht und dann war dieser Ausflug<br />

leider auch schon wieder zu Ende. Es<br />

hat jedenfalls total viel Spaß gemacht<br />

und die Gruppe so richtig zus<strong>am</strong>men<br />

geschweißt. So k<strong>am</strong> es auch, dass<br />

an der „Goodbye-Party“ schon einige<br />

sehr traurig waren, so schnell Idaho<br />

schon wieder verlassen zu müssen.<br />

Die 3 Wochen vergingen wie im Flug,<br />

man hatte so viel gesehen und erlebt,<br />

gerade neue Freunde gefunden und<br />

so viele Leute kennen gelernt, dass<br />

man einfach noch nicht gehen wollte.<br />

Vielleicht sieht man viele nie wieder,<br />

und auch die Gruppe wird nie mehr<br />

wieder so zus<strong>am</strong>men sein. Man hatte<br />

die ganzen GAPPies einfach lieb gewonnen<br />

und so fiel der Abschied doppelt<br />

schwer. Am Flughafen flossen<br />

dann auch einige oder besser gesagt<br />

mehrere Tränen, aber man ist mit guten<br />

Erinnerungen weggeflogen und<br />

viele haben schon Pläne gefasst, sich<br />

wieder zu besuchen. □<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

„Am <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> hat <strong>mich</strong> die Weite und Vielfalt des Landes, in dem man wirklich alles sehen<br />

kann, und die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen, die ich getroffen habe. Egal ob im Supermarkt<br />

oder in der Schule, alle haben <strong>mich</strong> lieb aufgenommen und waren sehr interessiert an uns „fremden<br />

Deutschen“, viele wollen uns sogar mal einen Besuch in Deutschland abstatten.“ Jessica Imöhl<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

17


18<br />

Jan Itjeshorst<br />

Boah! Geil! H<strong>am</strong>mer! Wie oft fielen<br />

diese Worte ?! Angekommen <strong>am</strong><br />

Frankfurter Flughafen, checkten wir<br />

mit Freude und vielen Erwartungen<br />

ein. Die Spannung war riesengroß.<br />

8,5 Stunden Flug nach Chicago waren<br />

nicht zu lang, verglichen mit<br />

den10 Stunden Aufenthalt <strong>am</strong> Flughafen<br />

von Chicago, denn das Wetter<br />

spielte nicht mit und unser Flug<br />

wurde mehrmals verschoben. Wir<br />

nahmen es gelassen und unserer<br />

Vorfreude war kein Abbruch getan.<br />

Als es dann um 0.37 Uhr endlich in<br />

Richtung Boise weiterging, waren<br />

wir dann allerdings schon ziemlich<br />

geschlagen und müde. Die 3,5 Stunden<br />

Flug nach Boise haben die <strong>meisten</strong><br />

(darunter auch ich) mit schlafen<br />

verbracht. Die Maschine landete und<br />

Aufregung k<strong>am</strong> in mir hoch, da ich<br />

meinen Austauschpartner noch nicht<br />

kannte. Wie sieht er aus? Ist er nett<br />

?...... . Als ich dann meine Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

zum ersten Mal sah, waren alle<br />

Sorgen verflogen und mir war klar,<br />

dass es eine schöne Zeit wird.<br />

Am nächsten Tag ging´s dann gleich<br />

in die Mall und von dort aus weiter<br />

zur Begrüßungsparty bei einem <strong>am</strong>erikanischen<br />

GAPP–Teilnehmer. Das<br />

restliche Wochenende waren wir außerdem<br />

noch bei einem „Dragrace“,<br />

da ein GAPPie daran teilnahm. Un-<br />

GAPP 2006<br />

von Jan Itjeshorst<br />

glaublich, wie laut und schnell Autos<br />

sein können! Montag: Erster Schultag<br />

an der Meridian High School.<br />

Da diese Woche die „Homecomingweek“<br />

war, stand jeder Tag unter<br />

einem anderen Motto. Montags war<br />

„Lazy Day“, d.h alle k<strong>am</strong>en mit Pyj<strong>am</strong>a<br />

und Hausschuhen. Eine neue<br />

Erfahrung war es, dass keine Rucksäcke<br />

in der Schule erlaubt sind, nur<br />

eine Mappe mit Stiften und Sachen<br />

für die Fächer. Bücher ? – Nein. Kein<br />

Schleppen von schweren, dicken<br />

Wälzern, denn die liegen ja schon<br />

in den jeweiligen Räumen der Lehrer<br />

bereit. Zudem wird im Unterricht<br />

nicht untereinander geredet, sondern<br />

zugehört oder eben geschlafen ... .<br />

Nach der Schule ging´s dann zum<br />

täglichen Footballtraining. Die Jungs<br />

werden richtig hart ran genommen.<br />

Und das bei der trockenen Luft – Respekt!<br />

Den Tag darauf besuchten wir zum<br />

ersten Mal die „Elementary School“<br />

von Meridian, um den Zweitklässlern<br />

ein wenig Deutsch beizubringen.<br />

Die Kleinen haben sich echt gut gemacht!<br />

Nachmittags musste ich mir<br />

einfach ein Fußballspiel der MHS<br />

angucken, das sie leider mit 9:0 verloren<br />

hat. Mittwochs war dann das<br />

große „Powder Puff G<strong>am</strong>e“ (Mädchenfootball<br />

mit Flaggen) angesagt<br />

und mitten drin Jessica. Sensation!<br />

Zum ersten Mal gewannen die „Juniors“<br />

und nicht die „Seniors“, die vorher<br />

immer die Nase vorn hatten. Freitags<br />

war dann DAS Footballspiel des<br />

Jahres: das „Homecoming G<strong>am</strong>e“<br />

gegen die „Falcons“ aus Vallivue. Natürlich<br />

wurde dieses gewonnen und<br />

ich durfte mit Tyler sogar ans Spielfeld.<br />

Unglaublich war für <strong>mich</strong> der<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

„School spirit“, den ich bis zu diesem<br />

Zeitpunkt aus Deutschland gar nicht<br />

kannte. Die „Cheerleader“ waren die<br />

Stimmungsmacher und alle machten<br />

voller Leidenschaft mit, um ihr<br />

Te<strong>am</strong> anzufeuern.<br />

Dann war wieder Wochenende und<br />

der „Homecomingball“ k<strong>am</strong>. Morgens<br />

waren wir schießen, und man<br />

kann sich nicht vorstellen, was für<br />

einen Rückschlag diese Gewehre<br />

haben. Bezüglich des „Homecomingballs“<br />

hieß es vorher, um 23 Uhr<br />

wäre Schluss, und das wurde auch<br />

strikt eingehalten. Um 23 Uhr gingen<br />

die Lichter aus, die Musik stoppte,<br />

und alle gingen, ohne einen Tropfen<br />

Alkohol getrunken zu haben, denn es<br />

gab ja nur <strong>Was</strong>ser, gutgelaunt nach<br />

Hause oder noch weiterfeiern. Mit<br />

diesem tollen Abend nicht genug,<br />

ging es sonntags „Quad“ und „Motocross“<br />

fahren. Einfach nur geil! Ich<br />

konnte meinen Augen nicht trauen,<br />

als ich einen kleinen Jungen sah, der<br />

mit Stützrädern auf einer kleinen<br />

Motocrossmaschine saß und über<br />

die Sandhügel sauste. „Bei uns lernt<br />

man Fahrradfahren und in Amerika<br />

Motocross“, dachte ich mir. Montags<br />

hieß es dann wieder „ab in die<br />

Schule“! Tags darauf stand das „Corn<br />

Maze“ auf dem Plan, ein riesiges Labyrinth<br />

aus und in einem Maisfeld.<br />

Zum Glück hatte sich niemand verlaufen<br />

und alle fanden den Weg zurück.<br />

Donnerstags war dann der Höhepunkt<br />

der Woche: McCall! Mit dem<br />

Bus zum Anfang der Wanderstrecke<br />

gefahren, nahmen wir den in ca.<br />

2000 m liegenden Höhepunkt in Angriff.<br />

Drei Stunden Wanderung waren<br />

durch die geniale Naturlandschaft<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Während meiner Zeit in Amerika machte ich viele neue Erfahrungen,<br />

lernte die Mentalität der Amerikaner kennen und ich genoss<br />

jeden Augenblick!! Am <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong>en <strong>mich</strong> die Autos und<br />

die lockere Lebenseinstellung.“ Jan Itjeshorst<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

einfach nur Spaß. Nachmittags <strong>am</strong><br />

C<strong>am</strong>p angekommen, bezogen wir unsere<br />

Zimmer und gingen sofort wieder<br />

hinaus zum 10 Meter entfernten<br />

See, in dem wir leider nicht schwimmen<br />

durften, und zum Volleyballfeld.<br />

Abends saßen wir dann alle beis<strong>am</strong>men<br />

<strong>am</strong> Lagerfeuer und machten es<br />

uns gemütlich. Die folgende Nacht<br />

war kurz, allerdings entschädigten<br />

die <strong>am</strong> darauf folgenden Freitag<br />

anstehenden „Te<strong>am</strong>building“-Spiele<br />

für alles. Auf unserer Heimreise von<br />

McCall machten wir noch kurz an ei-<br />

ner heißen Quelle halt und badeten<br />

im warmen <strong>Was</strong>ser. Die restlichen 2<br />

Stunden Heimfahrt hielt es dann fast<br />

niemanden mehr wach.<br />

An der MHS wieder angekommen,<br />

ging ich mit meiner Gastf<strong>am</strong>ilie Pizza<br />

essen . So was leckeres! Orangen<br />

, Mandeln , Ananas , Schinken .......<br />

hört sich komisch an, war aber verd<strong>am</strong>mt<br />

lecker !! S<strong>am</strong>stags hatten<br />

wir 2 Freikarten für ein „Boise-State-G<strong>am</strong>e“<br />

(College Football), das die<br />

Broncos mit 55:7 gegen Lousiana<br />

Tech gewannen. Aber die Party ging<br />

eigentlich schon vor dem Spiel los,<br />

denn auf dem Parkplatz gab´s sogenannte<br />

„Tailgate-Partys“ , d.h. man<br />

trifft sich mit Freunden, bringt einen<br />

Fernseher oder massenweise Grillzeug<br />

mit und dann feiert man schon<br />

vor dem Spiel.<br />

D<strong>am</strong>it das restliche Wochenende<br />

nicht langweilig wurde, entschieden<br />

wir uns zu golfen. Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass Golfen soooooo schwer<br />

ist. Dienstags abends war dann „German<br />

Evening“. Ein voller Erfolg!! Alle<br />

waren aufgeregt und gingen ihre<br />

Präsentation noch mal durch, aber<br />

<strong>am</strong> Ende lief alles gut. Zwei Tage<br />

vor Abflug nach San Francisco war<br />

Abschiedsparty bei Mike. Da Tyler<br />

und ich nicht wirklich ein Halloweenkostüm<br />

hatten, entschieden wir uns<br />

kurzfristig beide, als „Footballer“ zu<br />

gehen. S<strong>am</strong>stags war dann auch<br />

schon wieder Sachen-Packen angesagt.<br />

Man lässt sich alles noch mal<br />

durch den Kopf gehen und merkt,<br />

wie kurz die Zeit war.<br />

Sonntag morgen ca.9 Uhr: Verabschiedung<br />

von den Gastf<strong>am</strong>ilien und<br />

von den <strong>am</strong>erikanischen GAPP-Teilnehmern.<br />

Natürlich flossen Tränen,<br />

da keiner weiß, ob man sich je wieder<br />

sieht. Ein letztes Mal gewunken<br />

und weg war man.<br />

Nun hatten wir nur noch 3 Tage im<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Aber in San Francisco. Wir versuchten,<br />

in den 3 Tagen alles von<br />

dieser großen Stadt zu sehen. Kaum<br />

angekommen <strong>am</strong> Motel machten<br />

wir uns auf zur „Golden-Gate-Bridge“!<br />

Wir standen nun an dem Platz, an<br />

dem schon so viele Filme gedreht<br />

wurden und von wo man einen grandiosen<br />

Blick auf San Francisco und<br />

„Alcatraz“ hat. Alle waren begeistert<br />

und fasziniert. Außerdem besuchten<br />

wir noch „Chinatown“, ein chinesischer<br />

Stadtteil mitten in San Francisco,<br />

in der manche Leute nicht ein<br />

Wort Englisch sprechen. Am letzten<br />

Tag stand dann mein persönlicher<br />

Höhepunkt während der 3 Tage auf<br />

dem Plan – ALCATRAZ. Der Platz,<br />

in dem „Scarface“ Al Capone einsaß<br />

. Mit der Audiotour auf Deutsch<br />

schlenderten wir durch das Gefängnis<br />

und bewunderten dieses Hochsicherheitsgefängnis.<br />

□<br />

19


20<br />

Stefan Kemler<br />

Welche Erwartungen hat man von<br />

einem einmonatigen Aufenthalt in<br />

einem fremden Land, das man zum<br />

ersten Mal besucht? Ich, für meinen<br />

Teil, hatte große Erwartungen vom<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Es fing mit dem Flug von Frankfurt<br />

nach Chicago an. Nach einem spannenden<br />

und überhaupt nicht nervenden<br />

Zwischenstopp von 10 Stunden<br />

auf dem Chicagoer Flughafen ging´s<br />

dann, in den <strong>meisten</strong> Fällen extrem<br />

müde, Richtung Boise weiter. Die<br />

Spannung stieg kontinuierlich. Als<br />

wir dann in Boise ank<strong>am</strong>en und mit<br />

all unserem Gepäck zum Treffpunkt<br />

pilgerten, war ich schon nervös, weil<br />

ich meinen Partner ja noch gar nicht<br />

kannte. Man hat sich ja schon vorher<br />

durch E-Mails ein Bild von seinem<br />

Partner gebildet und hofft dann natürlich<br />

auch, dass man in diesem<br />

Punkt nicht enttäuscht wird, aber<br />

das wurde ich nicht. Drew war auf<br />

den ersten Blick echt nett, und ich<br />

hatte sehr viel Glück, ihn als Partner<br />

ja zu bekommen, was sich auf<br />

den 2. Blick mehrmals bewahrheitet<br />

hat. Da war ich also: 3 Wochen bei<br />

der F<strong>am</strong>ilie Walston wohnen und mit<br />

ihnen leben. Dies verband ich auch<br />

nie mit Angst, sondern mit Vorfreude<br />

und Enthusiasmus.<br />

Am 1. Wochenende ging´s dann sofort<br />

rund mit der Begrüßungsparty<br />

bei Braden <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag und einem<br />

GAPP `06<br />

von Stefan Kemler<br />

„Drag Race“, eine Art Autorennen,<br />

bei dem es auf präzises Schalten<br />

und Geschwindigkeit ankommt, und<br />

anschließend einem Rodeo, ein traditionelles<br />

„Event“ mit mehreren<br />

Disziplinen aus der Cowboy Kultur,<br />

<strong>am</strong> Sonntag. Ich konnte <strong>mich</strong> sehr<br />

schnell einleben und die neue Erfahrung<br />

vom „American Lifestyle“<br />

voll genießen. Montags ging es dann<br />

zum ersten Mal in die Schule. Darauf<br />

hatte ich <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> gefreut,<br />

weil die Unterschiede zwischen den<br />

Jugendkulturen und dem alltäglichen<br />

Schulleben zwischen Deutschland<br />

und den Staaten <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

interessierten. Außerdem wollte ich<br />

so viele Leute wie möglich kennen<br />

lernen.<br />

Das Schulleben zeigt zum Beispiel<br />

sehr viele Unterschiede auf. Zuerst<br />

ist das Schulsystem natürlich komplett<br />

anders aufgebaut. Die Schüler<br />

wählen Kurse und müssen nicht wie<br />

Schüler in Deutschland Fächer wie<br />

Deutsch oder Mathe jedes Jahr nehmen.<br />

Dann gibt es noch viele Unterschiede,<br />

mehr oder weniger gravierend,<br />

die im Ganzen dann aber schon<br />

die Schule an sich und das Schülerdasein<br />

sehr von uns differenzieren.<br />

Allein schon die Tatsache, dass viele<br />

Freizeitaktivitäten mit der Schule<br />

verbunden sind, lässt die Beziehung<br />

von Schüler und Schule schon ganz<br />

anders aussehen.<br />

Die erste Woche war die „Homecoming“<br />

Woche. Jeder Tag stand unter<br />

einem anderen Motto, wie z.B. „Hat<br />

Day“, an dem dann viele Schüler<br />

mit Hüten oder Kappen in die Schule<br />

k<strong>am</strong>en. Am Freitag war dann das<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

„Homecoming Football Match“ zwischen<br />

Meridian und Vallivue, was unsere<br />

„Highschool“ (Meridian) natürlich<br />

gewann, wenn auch knapp.<br />

Am nächsten Tag folgte dann der<br />

„Homecoming Ball“, den man überhaupt<br />

nicht mit unseren Abipartys<br />

gleichsetzen kann, weil es erstens<br />

keinen Alkohol gab und 2. war der<br />

Ball schon um 11 Uhr zu Ende. Am<br />

Sonntag haben wir dann, mit einer<br />

befreundeten F<strong>am</strong>ilie unseren großen<br />

Ausflug gemacht. Es ging zu<br />

„Craters of the Moon“, eine Vulkanlandschaft.<br />

In der nächsten Woche ging´s dann<br />

nur 3 Tage in die Schule, weil es ein<br />

langes Wochenende gab und wir von<br />

Donnerstag bis Freitag nach McCall<br />

gefahren sind. McCall ist eine Bergregion<br />

in Idaho, die von Wäldern<br />

und freier Natur dominiert wird. Wir<br />

machten eine mehrstündige Wanderung,<br />

spielten Volleyball und saßen<br />

abends zus<strong>am</strong>men <strong>am</strong> Lagerfeuer in<br />

Ida Haven, unserem Zuhause für diese<br />

2 Tage. So konnte sich die ganze<br />

Gruppe noch besser kennen lernen<br />

und mehr zus<strong>am</strong>menwachsen.<br />

Am Freitag ging es dann zurück nach<br />

Meridian. Dieses Wochenende habe<br />

ich <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> genossen, weil ich<br />

nun viele Freunde von Drew kannte<br />

und wir vor allem mit zwei guten<br />

Freunden von ihm, Ryan und Carli,<br />

viel unternahmen. Ich denke, dass<br />

das einer der wichtigsten Bestandteile<br />

von GAPP ist. Neue Leute kennen<br />

lernen und Freundschaften zu schließen,<br />

trotz vieler Hindernisse, wie z.B.<br />

Alters-und Interressenunterschiede<br />

und unterschiedlicher Muttersprachen.<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„In Idaho hat <strong>mich</strong> die Offenheit der Jugendlichen <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong>.<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dort nicht darauf<br />

ankommt, welche Kl<strong>am</strong>otten du trägst oder welche Freunde du<br />

hast, sondern wer du bist.“ Stefan Kemler<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Die letzte Woche in Boise begann.<br />

Ich genoss so viel wie möglich. Am<br />

besten fand ich in der Schule „Photography“,<br />

weil es Kreativität erfordert<br />

und vor allem fördert. Jeden Dienstag<br />

sind die deutschen GAPP Teilnehmer<br />

in eine „Elementary School“ (Grundschule)<br />

gegangen, um den kleinen<br />

Kindern eine halbe Stunde lang ein<br />

wenig Deutsch beizubringen. Dies<br />

war auch eine gute Erfahrung.<br />

So verging auch die letzte Woche in<br />

Meridian und langs<strong>am</strong> wurde einem<br />

klar, dass man bald alles hinter sich<br />

lassen und die Heimreise antreten<br />

musste. Ich versuchte nun die restliche<br />

Zeit voll zu genießen und lernte<br />

noch mehr Leute kennen, aber ge-<br />

rade dies machte es noch schwerer,<br />

Meridian zu verlassen. Als dann die<br />

Abschiedsparty gekommen war, fiel<br />

meine Stimmung in den Keller und<br />

ich war bestimmt nicht der Einzige,<br />

der gern noch ein paar Wochen geblieben<br />

wäre. Das einzige, was <strong>mich</strong><br />

ein bisschen aufgemuntert hat, war<br />

der S<strong>am</strong>stag, weil es mein 18. Geburtstag<br />

war. Ich habe tolle Geschenke<br />

von den Walstons und von Drew’s<br />

Freunden (Ryan und Carli) geschenkt<br />

bekommen und dann haben wir den<br />

Tag noch voll ausgenutzt.<br />

Am Sonntag war´s dann aber soweit<br />

und ich musste der Wahrheit ins<br />

Auge blicken. Der Abschied war nicht<br />

einfach, aber für <strong>mich</strong> steht eins fest:<br />

C<br />

A<br />

M<br />

P<br />

I<br />

D<br />

A<br />

-<br />

H<br />

A<br />

V<br />

E<br />

N<br />

Ich werde versuchen zurück zu kommen.<br />

GAPP 2006 war für <strong>mich</strong> einfach<br />

genial und ich schätze es sehr,<br />

dass ich die Gelegenheit hatte, an<br />

diesem Austausch teilzunehmen. Die<br />

Zeit in Idaho wird für <strong>mich</strong> in Zukunft<br />

nicht einfach nur als Englisch Verbesserungskurs,<br />

sondern viel mehr als<br />

eine Zeit voller neuer Erfahrungen<br />

und vor allem neuer Freundschaften<br />

stehen. Außerdem hat sich es mir<br />

mal wieder bestätigt, dass man aus<br />

allem, vor allem aus einem Privileg<br />

wie einem Austausch, das Beste machen<br />

muss und dafür auch Kompromisse<br />

eingehen muss. Man sollte immer<br />

offen für neue Erfahrungen sein<br />

und diese auch schätzen. □<br />

21


22<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Impression<br />

Deutschen


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

en vom<br />

Abend<br />

23


1.Idaho<br />

24<br />

Stefanie Mayer<br />

Im Nachhinein kann ich wohl darüber<br />

lachen, wenn ich daran denke,<br />

wie unsere „Große Reise“ angefangen<br />

hat. Aber ich glaube „d<strong>am</strong>als“<br />

war es mir eher zum Heulen zumute,<br />

als wir nach langem Flug in Chicago<br />

ank<strong>am</strong>en und sich unsere ursprüngliche<br />

Wartezeit auf den Flug nach<br />

Boise, Idaho, von 6 Std. auf 12 Std.<br />

vergrößerte. Auf jeden Fall war es<br />

eine Erfahrung wert, 12 Stunden auf<br />

harten Flughafensitzen zu verbringen<br />

und nicht zu wissen, ob es überhaupt<br />

noch weitergeht. Und das in einem<br />

der größten Flughäfen der Welt.<br />

Jetzt kommt es mir wie ein Traum<br />

vor, wenn ich an die riesige Warteschlange<br />

von Leuten zurückdenke,<br />

die Informationen über ihre verspäteten<br />

oder auch „gecancelten“ Flüge<br />

erhalten wollten. Zwischen diesen<br />

wartenden Menschen überall Pfützen,<br />

das Flughafendach war leider<br />

undicht (die ganze Verspätung hing<br />

ja mit einem Unwetter zus<strong>am</strong>men).<br />

Na ja, man sollte wohl auch so etwas<br />

mal erlebt haben, dann merkt man<br />

wenigstens, was ein richtiges Bett einem<br />

bedeuten kann...<br />

Und hier kommt meine nächste<br />

Austausch-Flughafen-Erfahrung:<br />

Auf dem langen Flug von Frankfurt<br />

nach Chicago haben sich einige aus<br />

unserer Gruppe mit den Stewardessen<br />

und Stewarden angefreundet,<br />

die dann manchen von uns zum<br />

GAPP 2006<br />

von Stephanie Mayer<br />

Abschied eine echte rote Rose geschenkt<br />

haben. Ich habe auch zu den<br />

Glücklichen gehört☺. Doch ganz so<br />

glücklich war ich dann doch nicht<br />

mehr, als wir durch den Zoll in Chicago<br />

mussten und <strong>mich</strong> ein Zollmann<br />

plötzlich in die entgegengesetzte<br />

Richtung der restlichen „Gappies“<br />

schickte und ich überhaupt nicht<br />

mehr wusste, was los war. „Go to the<br />

green sign please!“ Ziemlich verloren<br />

hab ich <strong>mich</strong> dann auf die Suche<br />

nach dem grünen Zeichen gemacht<br />

und musste erst mal lachen, als ich<br />

vor dem grünen Schild „Agriculture”<br />

(=> Landwirtschaft) stand und ich<br />

endlich erfasst hatte, dass es um die<br />

Rose ging. Unglücklicherweise hatte<br />

ich vergessen, auf den Zollpapieren<br />

bei der Zeile „ich führe Schnecken,<br />

Bakterien oder Pflanzen ins Land<br />

ein“ das Ja-Kästchen anzukreuzen.<br />

Nachdem die Rose dann kritisch mit<br />

der Taschenl<strong>am</strong>pe untersucht worden<br />

war, konnte ich dann endlich mit<br />

Rose!! (durch die ganze Prozedur war<br />

sie schon eh halbwegs zerfallen...)<br />

zur wartenden Gruppe zurückkehren.<br />

So - Zeitsprung - nun sind wir aber<br />

endlich in Boise gelandet, Ortszeit:<br />

ca. 3:00 <strong>am</strong> Morgen, und nach einer<br />

übermüdeten Begrüßung mit unseren<br />

<strong>am</strong>erikanischen Freunden und<br />

deren Gastf<strong>am</strong>ilien ging es endlich<br />

nach Hause. Und dabei k<strong>am</strong> ich wohl<br />

zum ersten Mal mit etwas typisch<br />

Amerikanischem in Verbindung: die<br />

Trucks! Natürlich kenne ich diese riesigen<br />

Autos aus Filmen, aber irgendwie<br />

ist es noch mal ein komplett anderes<br />

Gefühl, direkt davor zu stehen<br />

und schon beim Einsteigen ein paar<br />

Probleme zu haben (die Reifen waren<br />

ungefähr so groß wie ich).<br />

Doch es war dann wohl das schönste<br />

Gefühl der Welt, nach einem über 30stündigem<br />

Tag sich endlich ins Bett<br />

fallen zu lassen....nun ja, leider konnte<br />

ich nur 2 Stunden schlafen, weil<br />

Jackie, meine Partnerin, <strong>am</strong> nächsten<br />

Tag ein Softballspiel in Twin Falls<br />

(ca.3 Std. von Boise entfernt) hatte.<br />

Obwohl ich ziemlich müde war, fand<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

ich diese Sportart, die bei uns ja<br />

eher unbekannt ist, ziemlich interessant,<br />

und schon da ist mir aufgefallen,<br />

dass Sport für die Jugendlichen<br />

hier eine sehr große Rolle spielt. Je<br />

mehr Sportarten man macht, desto<br />

angesehener und beliebter ist man.<br />

Der Ehrgeiz der Schüler ist sehr groß,<br />

und auch die Eltern unterstützen den<br />

Sport ihrer Kinder sehr. Beispielsweise<br />

habe ich ein Mädchen kennen<br />

gelernt, das mitten in ihrem „Senioryear“<br />

(also ihrem letzten Schuljahr<br />

vor der Graduation) von ihrer alten<br />

Schule auf die Meridian Highschool<br />

wechselt, und das nur, weil sie in<br />

dem Meridian Highschool Softballte<strong>am</strong><br />

spielen will. Weil die Schule<br />

aber zu weit von ihrem Haus entfernt<br />

ist, zieht sie jetzt alleine in eine Wohnung<br />

um...<br />

So wichtig wäre mir persönlich Sport<br />

dann doch nicht, aber insges<strong>am</strong>t<br />

finde ich es besser, dass Sport und<br />

Schule hier zus<strong>am</strong>mengehören, denn<br />

ich sehe darin viele Vorteile. Erstens<br />

muss man dann nicht wie bei uns<br />

weite Strecken fahren, um erst einmal<br />

zu seinem Sportverein zu gelangen.<br />

Außerdem bin ich der Meinung,<br />

dass Sport die Schüler motiviert und<br />

vielleicht auch einen Grund bietet,<br />

sich auf die Schule zu freuen. Ich<br />

denke, es schweißt nebenbei auch<br />

die Schulgemeinschaft zus<strong>am</strong>men.<br />

Ich habe wohl noch nie zuvor so einen<br />

Te<strong>am</strong>geist erlebt. Es gibt ein<br />

sehr großes Angebot an Sportarten<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>meisten</strong><br />

„Alles in allem eine wunderschöne<br />

Zeit, die ich niemals<br />

vergessen werde, in der ich<br />

viele Erfahrungen gemacht<br />

habe, und die ein bisschen zu<br />

kurz war.“ Stefanie Mayer<br />

<strong>beeindruckt</strong><br />

<strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

und jede Sportart hat dabei ihre eigenen<br />

„Shirts“, die die Schüler auch im<br />

Unterricht tragen und im Vergleich zu<br />

anderen Schul-T-Shirts noch ziemlich<br />

gut aussehen...<br />

Meine erste Schulwoche an der Meridian<br />

Highschool war eine Besondere,<br />

da es sich um die „Homecoming-<br />

Week“ handelte. Jeden Tag gab es<br />

ein anderes Verkleidungsmotto, wie<br />

z.B „Lazy Day“, „Hat Day“ und „Mismatch<br />

Day“, bei denen sich viele<br />

Schüler ziemlich ausgefallene „Outfits“<br />

ausgedacht haben. Außerdem<br />

fanden nebenbei noch zusätzliche<br />

Veranstaltungen statt, wie das „Powderpuff<br />

G<strong>am</strong>e“, wo die Mädchen in<br />

die Rolle der „Footballer“ schlüpfen<br />

und die Jungen die „Cheerleader“<br />

darstellen. Der erste Höhepunkt der<br />

Woche war dann das richtige „Football<br />

G<strong>am</strong>e“, bei dem die Stimmung<br />

einfach atemberaubend war (Te<strong>am</strong>geist!!)<br />

,zumal Meridian gewann!<br />

Ein weiterer Höhepunkt war dann der<br />

„Homecoming Ball“. Bälle sind für die<br />

Schüler hier von großer Bedeutung.<br />

Die Mädchen geben für ihre Kleider<br />

sehr viel Geld aus und verbringen einen<br />

ganzen Tag d<strong>am</strong>it, sich fertig zu<br />

machen. Mir ist generell aufgefallen,<br />

dass die Mädchen hier sehr lange<br />

im Bad verbringen. Ich wurde ziemlich<br />

dumm angeguckt, als ich gesagt<br />

habe, dass ich kein Glätteisen besitze...Aber<br />

es war trotzdem ein tolles<br />

Erlebnis, für einen Abend in eine<br />

Prinzessin verwandelt zu werden ☺.<br />

Nun ein paar Punkte zur High<br />

School allgemein:<br />

- Den größten Teil der Schule stellt<br />

der Parkplatz dar, natürlich kommt<br />

jeder mit dem Auto zur Schule, auch<br />

wenn man nur 5 Min. von der Schule<br />

wegwohnt.<br />

- Es gibt keine Fenster in den Klassenräumen<br />

und es ist, bedingt durch<br />

die Klimaanlagen, eiskalt... .<br />

- Jeder Schüler hat insges<strong>am</strong>t 8 Fächer,<br />

die er selbst wählen kann. (Es<br />

gibt auch Fächer, wie Auto, Angeln,<br />

Gitarre, Töpfern, Fahnentanz? oder<br />

Fotografie, was <strong>mich</strong> sehr <strong>beeindruckt</strong><br />

hat, weil dieses Fächersystem<br />

viel individueller ist als bei uns.)<br />

- 1 Schulstunde hat 90 Minuten, es<br />

gibt 3 bzw 4 Schulstunden pro Tag.<br />

- Nicht die Schüler, sondern die Lehrer<br />

haben hier ihren eigenen Klassenraum.<br />

- Tests sind immer angekündigt, und<br />

alles wird vorher in der gleichen Stunde<br />

noch mal besprochen, manchmal<br />

werden Tafelanschriebe für den Test<br />

auch einfach stehen gelassen... .<br />

- Keine Epochalnoten! Also: Schlafen,<br />

I-pod und Mp3-Player <strong>meisten</strong>s<br />

erlaubt!!!<br />

- <strong>Was</strong> ich hier viel extremer als bei<br />

unserer Schule empfunden habe,<br />

ist, dass sich hier viel mehr Cliquen<br />

bilden. Vor dem Unterricht sitzen die<br />

Schüler <strong>meisten</strong>s vor ihren „Lockern“<br />

(Schließfächern). Auf der einen Seite<br />

die „Punks“, dann die „Gothics“, daneben<br />

die „Emo-kids“, dann ein paar<br />

„Cheerleader“ mit toupierten Haaren<br />

und gegenüber die „Footballer“<br />

(wie man es eben aus den Filmen<br />

kennt....)<br />

Hier noch ein paar Dinge, die mir<br />

zum Alltagsleben aufgefallen<br />

sind:<br />

- Das 2. Zuhause der Leute hier ist ihr<br />

Auto, man läuft auch Kurzstrecken<br />

nicht (wenn ich hier leben würde,<br />

würde ich es wohl genauso machen,<br />

denn an den <strong>meisten</strong> Straßen gibt es<br />

keinen Bürgersteig...).<br />

- Fast jeder Jugendliche hat hier einen<br />

Job, egal ob in der <strong>Was</strong>chstraße<br />

oder im „Fastfood“-Restaurant, viele<br />

schaffen sich diesen Job nur an, um<br />

das Benzin für ihr Auto bezahlen zu<br />

können.<br />

- Zum Essen: nun ja, dass hier viel<br />

„Fastfood“ gegessen wird, brauche<br />

ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen.<br />

Es gibt ganze Straßen voll von<br />

„Fastfood“-Restaurants, also man findet<br />

echt mehr als nur McDonalds! Mir<br />

hat’s geschmeckt! Manche Sachen<br />

konnte man fast gar nicht mehr „Fastfood“<br />

nennen, weil es schon ziemlich<br />

gesund war, z.B. „Mexican Fast Food“,<br />

mein Favorit☺.<br />

- <strong>Was</strong> ich vermisst habe: das deutsche<br />

Brot! Hier gibt es nur Toastbrot, und<br />

das bewahrt man im Kühlschrank auf<br />

und isst es <strong>meisten</strong>s ungetoastet!!!<br />

Insges<strong>am</strong>t kann ich sagen, dass ich<br />

eine wunderschöne Zeit in Idaho verbracht<br />

habe, <strong>mich</strong> sehr wohl in meiner<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie gefühlt habe, viele<br />

Freundschaften geschlossen habe<br />

und gerne länger geblieben wäre.<br />

Zum Abschluss noch ein Sprichwort:<br />

WER NICHT WEG GEHT, KOMMT<br />

NICHT WIEDER. Auf Englisch würde<br />

sich das dann vielleicht so anhören:<br />

IF YOU DON’T GO AWAY YOU WON’T<br />

COME BACK!!!<br />

2. San Francisco<br />

Nach unserem dreiwöchigen Aufenthalt<br />

in Idaho haben wir ja noch<br />

3 Tage in San Francisco verbracht.<br />

Gut gefallen haben mir natürlich die<br />

Attraktionen, wie die „Golden Gate<br />

Bridge“. Außerdem hat „China Town“<br />

<strong>mich</strong> sehr <strong>beeindruckt</strong>. Man fühlt sich<br />

wie in einer anderen Welt, wenn man<br />

durch das Tor tritt, dass „China Town“<br />

von dem Rest der Stadt abtrennt.<br />

Noch nicht mal in den Geschäften<br />

sprechen die Leute richtig Englisch,<br />

und die Bruchstücke, die sie gesprochen<br />

haben, habe ich nicht wirklich<br />

verstanden...<br />

Sehr interessant fand ich an San<br />

Francisco auch, was für eine internationale<br />

Stadt es ist. Man findet hier<br />

mit Sicherheit jede Kultur und Menschen<br />

aus jedem Land dieser Welt<br />

wieder. □<br />

Neidobjekt unserer Schüler:<br />

Jeder hat hier einen „Locker“ für<br />

seine Schulbücher.<br />

25


Die ganze Reise begann <strong>am</strong><br />

22.09.2006 <strong>am</strong> Frankfurter Flughafen,<br />

Terminal 1, Abflughalle B. Dort<br />

nämlich startete der Flug UA 941<br />

in Richtung Chicago um 12.45 Uhr.<br />

Dafür traf sich die Gruppe schon um<br />

9.30 Uhr, um rechtzeitig zum Einchecken<br />

dazusein. Jedoch gab es<br />

hier schon kleine Probleme, da um<br />

die Mainmetropole die Straßen dicht<br />

waren und sich kilometerlange Staus<br />

bildeten. Dies war der Grund, warum<br />

sich einige leicht verspäteten. Nun<br />

lief alles nach Plan. Der Start, der<br />

Flug und die Landung in Chicago<br />

verliefen problemlos. Dort hatten wir<br />

dann regulär 5 Stunden Aufenthalt.<br />

Jeder aß und trank etwas und ruhte<br />

sich für den gleich bevorstehenden<br />

Flug nach Boise aus. Jedoch wandelte<br />

sich das schöne Wetter langs<strong>am</strong><br />

aber sicher zum schlechten Wetter.<br />

Es schüttete wie aus Eimern und<br />

es stürmte. Viele Flüge wurden abgesagt.<br />

Die Abflugszeit unseres Anschlussfluges<br />

wurde immer weiter<br />

nach hinten verlegt. Alle bangten, ob<br />

der Flug noch stattfinden oder auch<br />

dem Wetter zum Opfer fallen würde.<br />

Am Ende (nach langem Warten) wurde<br />

der Flug um 0.45 Uhr angesetzt; 4<br />

Stunden nach Planabflug! Bis dahin<br />

wurde vor allem sehr viel geschlafen.<br />

Trotz dieses Hin und Her k<strong>am</strong>en wir<br />

um 3.30 Uhr (!!!) todmüde in Boise<br />

an (planmäßig: 23 Uhr). Auch die <strong>am</strong><br />

Flughafen wartenden Gastf<strong>am</strong>ilien<br />

sahen ein wenig erschöpft aus. Endlich<br />

dann im neuen zu Hause angekommen,<br />

fiel ich sofort ins Bett.<br />

Am nächsten Morgen stand ich dann<br />

gegen 11.40 Uhr auf und machte<br />

26<br />

BERICHT IDAHO<br />

von Robert Menges<br />

<strong>mich</strong> mit der F<strong>am</strong>ilie bekannt. Mein<br />

Partner Ben hatte schon an diesem<br />

Morgen ein „Cross Country“ Rennen,<br />

das ich mir dann auch gleich angeschaut<br />

habe. Abends dann wieder<br />

zu Hause, wurde gegessen, etwas<br />

gespielt und erneut geschlafen. Aber<br />

sonntags war es dann auch schon<br />

wieder vorbei mit schlafen: Um 9<br />

Uhr begann der Gottesdienst. Dieser<br />

war nach ca. 1 Stunde beendet und<br />

es ging noch einmal für 2 Stunden<br />

in eine Art Konfirmandenunterricht.<br />

Nach insges<strong>am</strong>t 3 Stunden im Gotteshaus<br />

verlief der Tag unspektakulär<br />

weiter.<br />

Dann war es soweit: Der erste Schultag!<br />

Morgens ging es mit dem Bus zu<br />

einem besonderen „Science-Center“,<br />

wo die Fächer Mathe, Physik und<br />

„Statistics“ auf einem höheren Level<br />

unterrichtet wurden. Nach 2 „Periods”<br />

erreichten wir per Bus pünktlich zur<br />

3. „Period” die Meridian Highschool<br />

(MHS). Dort hatte ich <strong>meisten</strong>s nur<br />

1 wirkliche Unterrichtsstunde, da<br />

danach nur noch Mittagspause und<br />

unser “Homeroom“ stattfanden.<br />

Mir fielen einige Unterschiede des<br />

<strong>am</strong>erikanischen Schulsystems zum<br />

deutschen auf; z.B. dass der Lehrer<br />

seinen eigenen Klassensaal hat,<br />

zu dem die Schüler jeweils wandern<br />

müssen. Außerdem sind die geforderten<br />

Lernleistungen/Erwartungen<br />

viel niedriger als in Deutschland.<br />

Manchmal wird vor dem Test der<br />

Stoff noch einmal in derselben Stunde<br />

wiederholt. Die Anzahl der unterschiedlichen<br />

Fächer ist geringer,<br />

da es nur 2 Arten von Schultagen<br />

gibt („A-Days“ und „B-Days“), an denen<br />

jeweils nur 3 Unterrichtsblöcke<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Am <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> hat <strong>mich</strong> die Gastfreundschaft und Aufnahmebereitschaft<br />

der Amerikaner. Meine F<strong>am</strong>ilie hat versucht,<br />

mir alles zu ermöglichen, was ich machen wollte. Auch sonst in<br />

der Schule, auf der Straße und in den Geschäften waren alle sehr<br />

freundlich und nett, und ich habe <strong>mich</strong> (fast) überall wohl gefühlt.“<br />

Robert Menges<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Robert Menges<br />

à 90 Minuten unterrichtet werden.<br />

Außerdem wird der Sport nicht von<br />

Vereinen organisiert, sondern findet<br />

nach der Schule im Schulverband<br />

statt. Insges<strong>am</strong>t wurde ich nett und<br />

freundlich von allen Schülern und<br />

Lehrern aufgenommen.<br />

Da „Homecoming-Week“ war, stand<br />

jeder Tag unter einem besonderen<br />

Motto. Dieser Tag war z.B. der „Lazy<br />

Day“, d.h. viele Schüler k<strong>am</strong>en in<br />

Schlafanzügen oder ähnlichem zum<br />

Unterricht. Dienstags stand immer<br />

zuerst eine halbe Stunde eigener Unterricht<br />

in der „Meridian Elementary<br />

School“ (MES) auf dem Progr<strong>am</strong>m.<br />

Wir brachten den Grundschülern einige<br />

leichte deutsche Begriffe und<br />

ein paar Farben und Zahlen bei. An<br />

jedem Nachmittag war für meinen<br />

Partner „Cross Country“ Training, an<br />

dem ich aber aus mir unbekannten<br />

Gründen (vielleicht versicherungsrechtlichen)<br />

nicht teilnehmen durfte.<br />

Also schaute ich mir mit Jan das<br />

„Footballtraining“ an, da Jans Partner<br />

Tyler „Footballer“ ist und er somit<br />

auch warten musste. Wir arbeiteten<br />

uns von der Tribüne aus in die Rituale<br />

und Regeln des Footballspiels<br />

ein. Am Abend besuchte ich ein Fußballspiel<br />

(„soccer“) des MHS-Te<strong>am</strong>s.<br />

Trotz der 0:9 Niederlage war bei uns<br />

eine gute Stimmung. Am Mittwoch


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

i n B o i s e<br />

war dann fast ein normaler Schultag.<br />

Es war „Hat Day“ und abends<br />

fand das „Powder Puff G<strong>am</strong>e” statt.<br />

Dies ist ein Footballspiel, bei dem<br />

die Mädchen „Football“ spielen und<br />

die Jungen „Cheerleader“ sind. Es<br />

war sehr lustig.<br />

Am Donnerstag stand dann unser erster<br />

Ausflug an. Wir fuhren nach Boise,<br />

um dort das „Capitol“ und das „Idaho<br />

Historical Museum“ zu besichtigen.<br />

Ich fand insbesondere das „Capitol”<br />

beeindruckend. Am Abend besuchte<br />

ich mit Jan und dessen Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

ein Footballspiel seines Partners. Sie<br />

gewannen 63:26, und es hat mir sehr<br />

viel Spaß gemacht. Die Atmosphäre<br />

U<br />

n<br />

t<br />

e<br />

r<br />

w<br />

e<br />

g<br />

s<br />

►bei den Basken<br />

►im Parl<strong>am</strong>ent<br />

auf den Rängen war ausgelassen.<br />

Am Freitag fand nach der großen<br />

„Assembly“, wo vor allem „Cheerleader“<br />

auftraten, das größte „Event“<br />

der „Homecoming-Week“ statt: Das<br />

„Homecoming-G<strong>am</strong>e“. Das Stadion<br />

war gut gefüllt, und es herrschte<br />

eine gute Stimmung. Auch weil das<br />

Spiel vom MHS-Te<strong>am</strong> gewonnen wurde.<br />

Auch wurden die „Homecoming-<br />

Queen” und der „Homecoming-King”<br />

gewählt. Dieser Titel wurde zwar von<br />

´ unserer` Jackie knapp verpasst,<br />

dafür wurde sie aber „Senior-Queen“<br />

(oder irgendetwas Vergleichbares).<br />

Da sich fast die ges<strong>am</strong>te GAPP-Gruppe<br />

im Stadion an einem Platz zus<strong>am</strong>menfand,<br />

war der Abend sehr unter-<br />

►vor der City Hall<br />

►älteste Blockhütte von 1863<br />

halts<strong>am</strong>. Nach dem Spiel trafen wir<br />

uns fast alle bei Braden und feierten<br />

Lisas 17. Geburtstag. S<strong>am</strong>stags habe<br />

ich zuerst einmal lange geschlafen.<br />

Nachmittags sind wir dann ins Kino<br />

in den Film „Open Season“ gegangen.<br />

Wieder zu Hause angekommen,<br />

haben wir einen f<strong>am</strong>ilieninternen<br />

Spielabend veranstaltet. Es wurde<br />

Billard, Dart und Tischtennis gespielt.<br />

Am Sonntag besuchten wir die Bruneau<br />

Sanddünen. Dort trafen wir dann<br />

auch Jan, Mike, Ben und Tim. Es hat<br />

viel Spaß gemacht die Dünen herunterzurutschen.<br />

Am folgenden Montag war der erste<br />

echte ganz normale Schultag. Am<br />

27


nächsten Tag unterrichteten wir erneut<br />

in der MES und abends fuhren<br />

wir alle zum „Corn Maze“, einem<br />

Labyrinth in einem Maisfeld. Es war<br />

eine witzige Veranstaltung. Am darauf<br />

folgenden Mittwoch fand unser<br />

zweiter „Field Trip“ statt. Wir besuchten<br />

ein altes Gefängnis. Uns wurde<br />

alles sehr nett erklärt und es war<br />

sehr interessant. Am Ende konnten<br />

wir uns sogar in einigen Zellen einsperren<br />

lassen. Nach der Heimkehr<br />

wurde schon mit dem Packen für die<br />

bevorstehende Reise nach McCall<br />

begonnen. Donnerstagmorgen war<br />

es dann soweit: Die 2-tägige Reise<br />

nach McCall begann. Zuerst wanderten<br />

wir ca. 2 Stunden durch den<br />

Wald. Es war eine wunderschöne<br />

Landschaft dort und ich habe viele<br />

Bilder gemacht. Insges<strong>am</strong>t war es<br />

eine schöne Wandertour. Nach dem<br />

Beziehen der Zimmer (mit Ben und<br />

Tim) wurden gleich Volleyball, Fußball<br />

und Football herausgekr<strong>am</strong>t und<br />

wir fingen sofort an zu spielen. Am<br />

Abend wurde natürlich ein Lagerfeuer<br />

angefacht, bei dem jedes Zimmer<br />

verschiedene Aktivitäten vorführen<br />

sollte. Es war sehr lustig. Leider sind<br />

wir freitags schon wieder abgereist.<br />

Bevor es aber wieder per Bus zurückging,<br />

absolvierten wir ein so genanntes<br />

„Te<strong>am</strong>building“. Verschiedene<br />

Aufgaben mussten als Te<strong>am</strong> gelöst<br />

werden, was gut geklappt hat. Auch<br />

dies war ein gelungener „Event“.<br />

Nach einem kleinen, schönen Zwischenstopp<br />

an einer heißen Quelle,<br />

in der wir baden waren, k<strong>am</strong>en wir<br />

abends wieder in der MHS an.<br />

Der S<strong>am</strong>stagmorgen war schrecklich.<br />

Ich musste um 5 Uhr aufstehen;<br />

<strong>am</strong> Wochenende! Meine Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

lud <strong>mich</strong> zu einem 2-tägigen Trip ein.<br />

Wir fuhren nach Park City (bei Salt<br />

Lake City) in den Olympia Park. Während<br />

der 5-stündigen Fahrt wurden<br />

gleich 2 Filme geschaut. Endlich angekommen<br />

wurden sofort alle Sommerrodelbahnen,<br />

„Alpine Slider“ und<br />

„Zip Lines“ ausprobiert. Nach diesem<br />

Progr<strong>am</strong>m ließen wir uns brasilianisches<br />

Essen gut schmecken. Nach<br />

einem lustigen Abend im Hotel ging<br />

es <strong>am</strong> Sonntagmorgen 2 Stunden<br />

lang in den „Park City Outlets“ einkaufen.<br />

Mit meinen neuen Errungen-<br />

28<br />

schaften startete unsere 5-stündige<br />

Heimreise. Unterwegs k<strong>am</strong>en wir an<br />

einem sehr schönen Canyon vorbei,<br />

an dem wir einen ca. 15-minütigen<br />

Zwischenstopp einlegten. Zu Hause<br />

ruhten wir uns gemeins<strong>am</strong> und gemütlich<br />

aus.<br />

Schließlich begann –leider- unsere<br />

letzte Woche in Meridian. Der Montag<br />

war ganz normal. Nachmittags<br />

ging es dann das erste Mal mit Jan<br />

und Tyler in die Mall in Boise. Das<br />

Warenangebot war gut und günstig,<br />

und wir konnten dem ein oder<br />

anderen Artikel nicht widerstehen.<br />

Am folgenden Dienstag veranstalteten<br />

wir für die Schulgemeinde unseren<br />

„German Evening“ als kleine<br />

Präsentation Deutschlands und als<br />

Dankeschön an die Schule, dass sie<br />

uns so freundlich aufgenommen hat.<br />

Ich glaube, er hat den <strong>meisten</strong> Besuchern<br />

gut gefallen, obwohl der Saal<br />

leider nicht ganz gefüllt war.<br />

Am Mittwoch fuhren wir zu unserem<br />

letzten „Field Trip“ nach Boise und<br />

besuchten das Baskenmuseum, in<br />

dem wir viele interessante Informationen<br />

erhielten. Am Abend fand dann<br />

Reiten wie zu<br />

Cowboy-Zeiten<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

in „meinem Haus“ ein Grillfest statt.<br />

Es war sehr lustig und hat viel Spaß<br />

gemacht. Wir haben viel in Gruppen<br />

gespielt und uns <strong>am</strong> Feuer rege unterhalten.<br />

Der Donnerstag war ein<br />

normaler Schultag. Am späten Nachmittag<br />

schaute ich mir erneut ein<br />

Footballspiel an.<br />

Dann war es leider schon soweit:<br />

Der letzte Schultag in den USA. Man<br />

musste sich von allen neuen Freunden<br />

verabschieden. Abends trafen<br />

sich dann alle bei Mike zu einer Halloween-Abschiedsparty.<br />

Fast alle<br />

k<strong>am</strong>en verkleidet; vom „Footballer“<br />

über Schneemann zu „Hawaiian“, Pirat<br />

und Elf. Allen hat es gut gefallen.<br />

Vor allem das Tr<strong>am</strong>polinspringen war<br />

eine Attraktion. S<strong>am</strong>stags, vor dem<br />

Videoabend bei Jerimiah, waren Ben<br />

und ich im Kino.<br />

Dann stand schon der Abreisetag<br />

an. Am Flughafen flossen einige Tränen,<br />

aber spätestens im Flugzeug<br />

Richtung San Francisco überwog die<br />

Freude auf die folgenden 3 Tage, bevor<br />

dann die endgültige Heimreise<br />

aus den USA anstand. □<br />

Hauptattraktion<br />

im Idaho Museum


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

L I EBENSWERT<br />

AUFREGEN D<br />

INTERESS A NT<br />

GASTFREUNDLIC H<br />

T O LL<br />

von Lea Nikolay<br />

Zugegebenermaßen war ich schon<br />

ziemlich nervös, als wir nach Amerika<br />

aufgebrochen sind - einen Monat in einem<br />

fremden Land, so weit weg von<br />

zu Hause! Doch schon der Flug machte<br />

viel Spaß, denn irgendwie hatten wir<br />

es den Stewards angetan: Sie kümmerten<br />

sich um uns, gaben uns Kreuzworträtsel<br />

gegen die Langeweile, und<br />

<strong>am</strong> Schluß gab es für jedes Mädchen<br />

eine Rose. Diese Rose war dann auch<br />

der Grund für Steffie und mein erstes<br />

Highlight in Amerika: Wir wurden von<br />

der Gruppe weggeschickt und im Bereich<br />

„Agriculture“ wurden unser Gepäck<br />

und die Rose durchleuchtet, als<br />

ob wir Aussätzige wären, nur weil wir<br />

auf den Einreisepapieren nicht angekreuzt<br />

hatten, dass wir Pflanzen nach<br />

Amerika einführen wollen, da wir zu<br />

diesem Zeitpunkt noch nicht wussten,<br />

dass wir eine Rose geschenkt bekommen<br />

würden. Aber die Leute dort waren<br />

sehr nett zu uns und fanden das<br />

Ganze auch recht lustig. Ein paar Stunden<br />

später begann für uns alle dann<br />

der wahre Horror, denn unser Flug<br />

nach Boise wurde auf Grund einiger<br />

Unwetter stündlich verschoben und<br />

Jan, Braden und ich beim<br />

„Powder Puff Footballg<strong>am</strong>e“<br />

jeder versuchte auf den wirklich sehr<br />

gemütlichen Bänken Schlaf zu finden,<br />

bis wir gegen 1 Uhr nachts endlich losfliegen<br />

konnten.<br />

In Boise wurden wir dann sehr lieb von<br />

allen Amerikanern und ihren Eltern<br />

abgeholt und konnten nach rund 30<br />

Stunden auf den Beinen endlich ins<br />

Bett.<br />

Die nächsten drei Wochen sollten jedoch<br />

viel Spaß bringen!<br />

Prägnant dafür war besonders die<br />

Gastfreundschaft der Amerikaner,<br />

denn nicht nur in der eigenen Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

wurde man sehr zuvorkommend<br />

behandelt; wann immer man erzählte,<br />

dass man aus Deutschland k<strong>am</strong> war<br />

man begeistert und bereute, dass man<br />

kein Deutsch konnte. Auch wurde man<br />

jedesmal gefragt, wie es einem geht,<br />

wenn man ein Geschäft betrat.<br />

Sehr unterschiedlich zu Deutschland<br />

war auch auf jeden Fall die Schule: 1½<br />

Stunden Unterricht und sehr andere<br />

Fächer, manche mehr und manche weniger<br />

interessant. Besonders beeindruckend<br />

war aber auch, dass man vieles<br />

aus Filmen kannte und es interessant<br />

war, das alles einmal in Wirklichkeit zu<br />

sehen: alles wird mit<br />

dem Auto gemacht,<br />

überall „Fast Food“<br />

Restaurants und<br />

natürlich „Homecoming“!<br />

Angefangen hat das<br />

Ganze für <strong>mich</strong> mit<br />

der „Assembly“ in<br />

der Sporthalle, eine<br />

Art Einstimmung<br />

auf „Homecoming“,<br />

mit „Cheerleadern“<br />

und allem drum und<br />

dran – genau wie<br />

im Fernsehen. Das<br />

„Football G<strong>am</strong>e“ abends war ebenfalls<br />

sehr eindrucksvoll und hat Riesenspaß<br />

gemacht – auch wenn „Football“ nie<br />

mein Lieblingssport werden wird, und<br />

ich es auch nicht so ganz verstanden<br />

habe, aber die Stimmung war einfach<br />

unglaublich, da wurde für viele das<br />

Spiel zur Nebensache.<br />

Auch der „Homecoming Ball“ <strong>am</strong><br />

nächsten Abend war ein „Event“: Fotos<br />

machen, Essen gehen und dann zum<br />

Ball. Das einzig Komische war, dass<br />

um 23 Uhr knallhart die Musik aus-<br />

und das Licht angemacht wurden und<br />

d<strong>am</strong>it eindeutig klar war: Ende.<br />

Typisch für Amerika ist auch die Tatsache,<br />

dass alles riesig sein muss:<br />

riesige Trucks, Geschäfte, sogar die<br />

Früchte sind genmanipuliert, d<strong>am</strong>it sie<br />

größer sind!<br />

Unsere <strong>am</strong>erikanischen Austauschschüler<br />

haben sich sehr viel Mühe gegeben,<br />

unsere Zeit hier so schön wie<br />

möglich zu machen und wurden es nie<br />

müde uns irgendwohin zu fahren (vielen<br />

Dank Braden, dass du <strong>mich</strong> immer<br />

mitgenommen und überall hingefahren<br />

hast). Wir sind oft Shoppen gegangen,<br />

die Mall fanden wirklich alle toll,<br />

waren bowlen, im Kino (gesalzenes<br />

Popcorn schmeckt nicht) oder haben<br />

uns einfach nur unterhalten. Aber egal<br />

was wir gemacht haben, es hat immer<br />

sehr viel Spaß gemacht.<br />

Auch unser „German Evening“ war ein<br />

großer Erfolg, alle waren begeistert,<br />

auch wenn er vielleicht etwas zu lang<br />

war.<br />

Auch meine anfänglichen Probleme,<br />

<strong>mich</strong> mit einem Amerikaner zu unterhalten<br />

waren nach kurzer Zeit wie<br />

weggeblasen und ich konnte einfach<br />

drauflosreden.<br />

29


30<br />

Wir sechs Mädels auf der Golden Gate Bridge<br />

Ein weiterer Höhepunkt war sicher<br />

auch für alle die 2 Tage in McCall, der<br />

einzige Ausflug mit der ganzen Gruppe.<br />

Wir sind zu einem Aussichtspunkt<br />

über dem See gewandert, haben ein<br />

Lagerfeuer gemacht und <strong>am</strong> nächsten<br />

Morgen Te<strong>am</strong>spiele veranstaltet.<br />

Auf dem Rückweg haben wir noch<br />

einen Stopp bei den heißen Quellen<br />

gemacht. Es waren 2 tolle Tage, aber<br />

leider das einzige Mal, dass die ganze<br />

Gruppe etwas gemeins<strong>am</strong> gemacht<br />

hat.<br />

Nach einer tollen Halloween-Abschiedsparty<br />

und einem letzten gemeins<strong>am</strong>en<br />

DVD-Abend hieß es dann<br />

<strong>am</strong> Sonntagmorgen „Goodbye“ zu sagen.<br />

Zumindest für die <strong>meisten</strong> Mädchen<br />

war es ein sehr tränenreicher Abschied,<br />

aber auch bei ein paar Jungen<br />

sind die Tränen geflossen. Aber ich<br />

hoffe, dass es kein Abschied für immer<br />

war.<br />

Ich habe <strong>mich</strong> wirklich sehr wohl und<br />

immer willkommen gefühlt und hatte<br />

eine wundervolle Zeit.<br />

Doch als nächstes stand San Francisco<br />

auf dem Progr<strong>am</strong>m und hat<br />

uns schnell von unserer „Trauer“ abgelenkt.<br />

Noch <strong>am</strong> selben Tag ging es<br />

einmal über die „Golden Gate Bridge“<br />

und wieder zurück<br />

und abends<br />

leckere Riesenpizza<br />

essen.<br />

Am nächsten Tag<br />

sind wir mit dem<br />

„Cable Car“ zum<br />

Union Square<br />

zum Shoppen<br />

gefahren und anschließend<br />

nach<br />

„Chinatown“, wo<br />

ich zum ersten<br />

Mal in meinem<br />

Leben Sushi gegessen<br />

habe, und<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

ich muss sagen – es hat mir sogar<br />

ganz gut geschmeckt! Abends sind<br />

wir in einem italienischen Restaurant<br />

super lecker Pasta essen gegangen.<br />

Am letzten Tag waren dann Alcatraz,<br />

Fishermen’s Wharf, Pier 39 und Lombard<br />

Street an der Reihe. Alcatraz<br />

hat mir sehr gut gefallen, aber beim<br />

anschließenden Shoppen haben Lisa<br />

und vor allem Tim <strong>mich</strong> in den Wahnsinn<br />

getrieben, weil sie in wirklich jeden<br />

Touri-Shop gehen mussten. Mit<br />

wunden Füßen ging es dann abends<br />

wieder zurück nach „Chinatown“ chinesisch<br />

essen. Meine Ente war leider<br />

nicht sonderlich toll, da sie zum größten<br />

Teil nur aus Knochen bestand.<br />

Und d<strong>am</strong>it waren nicht nur unsere<br />

Tage in San Francisco, sondern auch<br />

der ges<strong>am</strong>te Austausch zu Ende, auf<br />

den wir uns alle schon seit Monaten<br />

gefreut hatten. Es waren 4 wundervolle<br />

Wochen, die mir für immer in sehr<br />

guter Erinnerung bleiben werden. □<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

„Am <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> hat <strong>mich</strong> die Gastfreundlichkeit der Amerikaner. Ich habe immer gedacht,<br />

Amerikaner wären nur auf ihr Land konzentriert und alles andere interessiere sie nicht. Doch wann und<br />

wo auch immer, ob in der Schule oder in einem Geschäft, man erzählt hat, dass man aus Deutschland<br />

kommt, war man immer interessiert, fragte woher genau man kommt und entschuldigte sich, dass man<br />

kein Deutsch konnte. Wenn man ein Geschäft betrat, wurde man begrüßt und gefragt, wie es einem<br />

geht; Das werde ich in Deutschland wirklich vermissen.<br />

Auch war man bei den Gastf<strong>am</strong>ilien immer willkommen (hier mein Dank an Bradens Eltern), konnte<br />

dort essen oder einfach nur rumhängen, ohne sich vorher groß anzukündigen.<br />

Es war nie ein Problem, jemanden wohin zu fahren oder mitzunehmen. Im Vergleich zu den Leuten in<br />

den USA sind die Deutschen doch recht unhöflich, obwohl ich das vorher wirklich nicht gedacht hätte.“<br />

Lea Nikolay<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Vanessa Rüdinger<br />

Mmh…mal überlegen. <strong>Was</strong> gab’s<br />

Neues? <strong>Was</strong> war anders?<br />

Dinge, die ich täglich hörte:<br />

• „Sweeeeeet!!!!!“<br />

(dieser Ausdruck passte, laut der<br />

Amerikaner, zu fast allem)<br />

• „What’s up today?!“<br />

(ein beliebter Ausdruck, um sich<br />

nach dem Wohlbefinden einer Person<br />

zu erkundigen)<br />

Dinge, die ich (fast) jeden Tag<br />

gemacht habe:<br />

• mit dem Auto gefahren<br />

• „Fast Food“ gegessen<br />

• mit dem Handy telefoniert<br />

Dinge, die ich einmal pro Woche<br />

gemacht habe:<br />

• ins Kino gegangen<br />

• „Milkshake“ getrunken<br />

• einen Winnie Pooh gekauft<br />

• <strong>mich</strong> im „Football“ spielen versucht<br />

Dinge, die ich weitaus öfter als<br />

einmal gegessen habe:<br />

• „Bagels“<br />

• „Poptartes“<br />

• „Hot Dogs“<br />

• Mexikanisches<br />

• Miniatur Karotten<br />

• …generell „Fast Food“<br />

Impressionen U.S.A.<br />

von Vanessa Rüdinger<br />

Dinge, die ich nicht so gerne<br />

mochte:<br />

• die Klotüren der öffentlichen Toiletten<br />

(aufgrund des „meterlangen“<br />

Spaltes zwischen Klotür und Wand)<br />

Dinge, die ich vermissen werde:<br />

• Die Katzen meiner Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

• Das gute Wetter<br />

• Die Kinder, der „Elementary<br />

School“ (vor allem den kleine<br />

Knaben <strong>am</strong> hintersten Tisch)<br />

• „Cable cars” & Feuerleitern in San<br />

Fransisco<br />

• Die Ruhe um 7 h morgens in Mc<br />

Call<br />

• Die “classes”, der Meridian High<br />

School<br />

• …& die d<strong>am</strong>it verbundenen Lehrer<br />

• Die Autos<br />

• Und vor allem die vielen unter<br />

schiedlichen Charaktere des Austau-<br />

sches… ja ich werde sie vermissen…<br />

Dinge, die ich meiner „Hostf<strong>am</strong>ily“<br />

gerne sagen möchte:<br />

DANKE! Danke dafür, dass ich <strong>mich</strong><br />

schon nach wenigen Tagen wie zuhause<br />

gefühlt habe. Deshalb war<br />

es nicht verwunderlich, dass ich sie<br />

öfter als einmal als meine „F<strong>am</strong>ilie“<br />

bezeichnet habe:<br />

„Kannst du <strong>mich</strong> nach Hause fahren?“<br />

– „Unsere Katzen sind krank!“<br />

Im Maisfeldlabyrinth<br />

Solche Sätze sind bei mir häufiger<br />

gefallen und das nicht grundlos. Ich<br />

habe eine neue Mutter und eine<br />

neue Schwester gewonnen.<br />

Vielen, vielen Dank für Freiheiten,<br />

Herzlichkeit und Verständnis. Ich<br />

werde euch vermissen.<br />

DANKE!<br />

<strong>Was</strong> war anders als erwartet?<br />

• „High School“ macht mehr Spaß<br />

als unser Gymnasium, da man die<br />

freie Klassenwahl besitzt<br />

•Es ist möglich, sich jeden Tag von<br />

Fast Food zu ernähren.<br />

•Und es ist möglich, für nur 10 Meter<br />

Fußweg das Auto zu nutzen<br />

Welche „Befürchtungen“ haben<br />

sich bestätigt?<br />

• „Air conditioning“ läuft permanent<br />

• „Football“ ist wirklich der Lieblingssport<br />

der Amis<br />

• Benzin ist wirklich billiger<br />

• Es gibt wirklich riesige „Trucks“<br />

<strong>Was</strong> ich <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> in der Zeit<br />

in den USA vermisst habe:<br />

• Gemüse/ <strong>Was</strong>ser (deutsches Leitungswasser)<br />

• Mein Tanztraining<br />

• Deutsche Nachrichten<br />

►►►<br />

31


Meine „Top 5“ in SF:<br />

1) Golden Gate Park („Artists“)<br />

2) Financial District („Buildings“)<br />

3) Market Street („Shopping“)<br />

4) Golden Gate Bridge („Boats“)<br />

5) Chinatown („Green Mango Juice“)<br />

Interessante Fakten:<br />

1) Jeder Amerikaner hat seine Lieblings-Fast-Food-Kette.<br />

2) Fast niemand achtet bei einem<br />

High School Footballspiel auf das<br />

Footballspiel.<br />

3) Cookies können Pizzagröße besitzen.<br />

<strong>Was</strong> hat mir die Reise in die USA<br />

gebracht?<br />

• neue Freundschaften<br />

• tolle Fotos<br />

• noch mehr Selbstständigkeit<br />

Ich durfte einer der Glücklichen sein,<br />

die <strong>am</strong> diesjährigen GAPP 2006 teilnehmen<br />

konnten. Die vier Wochen<br />

waren einfach der H<strong>am</strong>mer!<br />

Wie sich aus der Überschrift schon<br />

vermuten lässt, es war einfach alles<br />

wie im Film: die Autos, die Straßen,<br />

die Schule, die Häuser,.....In den<br />

folgenden Zeilen möchte ich versuchen,<br />

einen kleinen Bericht meines<br />

Amerika-Besuchs wiederzugeben.<br />

Nach einem sehr langen und anstrengenden<br />

Flug sind wir schließlich<br />

um ungefähr 3 Uhr nachts in Boise<br />

angekommen, wo unsere Partner<br />

und Gastf<strong>am</strong>ilien schon auf uns warteten<br />

und uns mit Luftballons und<br />

Plakaten empfingen. Nachdem wir<br />

mein Gepäck geholt hatten, fuhren<br />

wir zu meinem „neuen Zuhause“, wo<br />

ich total müde ins Bett fiel.<br />

Am nächsten Morgen hieß es früh<br />

aufstehen. Ich wurde von Jerimiah,<br />

seiner Mutter, seinem Vater, seinem<br />

Bruder und seinen Großeltern in das<br />

wunderschöne Sunrise Cafe eingeladen,<br />

wo ich mit einem typisch <strong>am</strong>erikanischen<br />

Frühstück in den <strong>am</strong>erikanischen<br />

Lebensstil eingeführt wurde.<br />

32<br />

Unsere deutsche Gruppe…<br />

… wollte immer Sport treiben<br />

… hatte so viele Insider, um d<strong>am</strong>it<br />

ein ganzes Buch füllen zu können<br />

… wertet erst zuhause<br />

… ist zwischen 14 & 18 Jahren alt<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

… war eine Attraktion an der Meridian<br />

High School<br />

… hat den „German Evening“ gerockt<br />

… hat sich lieb<br />

… ist einfach SUPER!<br />

□<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Die Gastfreundlichkeit der Amerikaner und das rege Interesse an<br />

allem Neuen sind unwahrscheinlich groß. Türen werden offen stehen<br />

gelassen, Fremde werden automatisch zu Freunden und man<br />

bekommt immer eine Mitfahrgelegenheit.<br />

Ich habe <strong>mich</strong> so oft absolut willkommen gefühlt, sodass ich nicht<br />

nur meine Gastf<strong>am</strong>ilie als (meine) F<strong>am</strong>ilie bezeichnen würde.<br />

Branh<strong>am</strong>s, Wights und Jonssons waren immer eine zweite Anlaufstelle<br />

und gaben mir das Gefühl von Geborgenheit. Danke für die<br />

Essenseinladungen, Ausflüge und Freundlichkeit.“<br />

Vanessa Rüdinger<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

Amerika – genau wie im Film!<br />

von Maximilian Steiner<br />

Maximilian Steiner<br />

Gestärkt besuchten wir dann den<br />

„Farmers´Market“ mit seinen für<br />

Idaho typischen Spezialitäten, wie<br />

z.B. seinen roten Kartoffeln.<br />

Anschließend fuhren wir zu Jerimiahs<br />

altem Haus. Meine Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

befand sich zu der Zeit gerade im<br />

Umzug, und so k<strong>am</strong> es, dass ich in<br />

den folgenden Tagen noch öfter als<br />

Umzugshelfer engagiert wurde. Mein<br />

erster Tag in Amerika fand mit der<br />

Begrüßungsparty bei Braden einen<br />

schönen Ausklang. Am nächsten Tag<br />

ging es gleich rasant weiter. Wir fuhren<br />

zum „Firebird Racing Way“, wo es<br />

sehr viele schnelle und heiße Wagen<br />

zu bestaunen gab. Und das tolle war,<br />

Braden Jesser war auch <strong>am</strong> Start.<br />

Anschließend besuchten wir das<br />

„Meridian Lions´ Rodeo“ mit seinen<br />

wagemutigen Teilnehmern und den<br />

wilden Stieren und Pferden. Sogar<br />

die ganz kleinen versuchten sich<br />

schon beim Schafsreiten zu beweisen.<br />

Spaß pur! Da Jerimiah nun zur<br />

Arbeit ins Louie’s musste, zeigte mir<br />

seine Mutter Kellie die riesige Mall<br />

mit ihren unendlich vielen Läden.<br />

Die Geschäftsöffnungszeiten sind<br />

in Amerika ganz unterschiedlich zu<br />

Deutschland. Es gibt welche, die bis<br />

24 Uhr und sogar welche, die rund<br />

um die Uhr geöffnet sind. Abends<br />

ging´s mit ein paar Deutschen und<br />

ihren Partnern ins Kino.<br />

Am darauffolgenden Montag war der<br />

erste Schultag. Die „Meridian High<br />

School“ war eine ganz neue Erfahrung<br />

für <strong>mich</strong>. Die Schultage waren<br />

in A- und B-Tage unterteilt, die sich<br />

immer abwechselten, und die Klassenstufen<br />

wurden unterschieden


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

nach „Freshmen“, „Sophomores“,<br />

„Juniors“ und „Seniors“. Am A-Tag<br />

belegte Jerimiah die Fächer Auto,<br />

„German“, Algebra II, „Mechanics“<br />

und <strong>am</strong> B Tag Auto, „Teacher Assistant“,<br />

„Sports´ Medicine“ und „US<br />

History“. Ein großer Teil der Fächer<br />

ist unterschiedlich zu unseren. Sie<br />

gleichen schon eher einer Art Berufsausbildung,<br />

wie z.B. Auto oder „Mechanics“.<br />

Insges<strong>am</strong>t glaube ich jedoch,<br />

dass unsere Schule wesentlich<br />

anspruchsvoller ist. Jeder Lehrer hat<br />

an der „High School“ seinen eigenen<br />

Raum. Jede Stunde dauert 90 Minuten<br />

und zwischen der 3. und 4. Stunde<br />

gibt es eine „Lunchbreak“ von<br />

55 Minuten, in der sich die Schüler<br />

in der Cafeteria, im Supermarkt, in<br />

„Fast Food Restaurants“ oder durch<br />

selbstmitgebrachtes „Lunch“ stärken<br />

können. Die Schule beginnt um<br />

7.45 Uhr und endet um 15 Uhr, beginnt<br />

jedoch mittwochs erst um 8.05<br />

Uhr. Ein Punkt, der mir sehr gefällt,<br />

ist, dass jegliche sportliche Aktivitäten<br />

an die Schule gebunden sind.<br />

Jerimiahs Freunde und Mitschüler<br />

waren alle sehr nett zu mir. Dienstags<br />

sind wir Deutschen zur „Elementary<br />

School“ gegangen, was in<br />

Deutschland die Grundschule wäre.<br />

Es hat riesigen Spaß gemacht, den<br />

„Kids“ Deutsch beizubringen und in<br />

kleinen Gruppen mit ihnen zu arbei-<br />

ten. Mittags hat <strong>mich</strong> Jerimiah mit zu<br />

seinem „Wrestling Training“ genommen,<br />

was einfach der pure Wahnsinn<br />

war. „Wrestling“, auf Deutsch Ringen,<br />

ist total kompliziert, und man<br />

muss super hart und fit sein, um diesen<br />

Sport ausüben zu können. Mir<br />

wurden 2-3 Griffe beigebracht, und<br />

ich bek<strong>am</strong> mit aller Härte zu spüren,<br />

dass Ringen nichts für „Weicheier“<br />

ist. Abends sind wir in eine Art „Fun<br />

Center“, das „Boondocks“, gegangen,<br />

wo es eine Menge Computerspiele,<br />

Minigolf, Go-Karts,....gab.<br />

Mittlerweile hatte ich festgestellt,<br />

dass ein Großteil der Jugendlichen<br />

einen Job hat, wie z.B. Jerimiah, der<br />

in einem italienischen Restaurant<br />

arbeitet. Das erste schulische Sport<br />

-„Event“, das ich erlebt habe, war<br />

das „Powder Puff Match“, bei dem<br />

die „Junior“ Mädchen „Flag Football“<br />

gegen die „Senior“ Mädchen spielten.<br />

Sie wurden dabei tatkräftig von<br />

männlichen „Cheerleadern“ unterstützt.<br />

Am nächsten Tag stand unser erster<br />

„Boise Field Trip“ auf dem Progr<strong>am</strong>m.<br />

Wir wurden von Eltern unserer<br />

Partner nach Boise gefahren,<br />

wo wir das Historische Museum und<br />

das Kapitol besuchten, das eine genaue<br />

Wiedergabe des in <strong>Was</strong>hington<br />

vorhandenen Kapitols ist, allerdings<br />

nur in ungefähr 1/3 seiner Größe. Da<br />

wir uns in der sogenannten „Homecoming<br />

Week“ befanden, stand <strong>am</strong><br />

Freitagabend ein großes „Football<br />

Match“ an. Um dafür noch mal richtig<br />

heiß gemacht zu werden und die<br />

Schulgemeinschaft zu stärken, k<strong>am</strong><br />

die ganze Schule <strong>am</strong> Vormittag in<br />

der Turnhalle zus<strong>am</strong>men und hielt<br />

dort eine „Assembly“ ab, was eine<br />

große Schülervers<strong>am</strong>mlung ist.<br />

Abends stand dann das Match gegen<br />

die Vallivue High School an, was Meridian<br />

natürlich souverän gewann. Es<br />

war ein einmaliges Gefühl zu sehen,<br />

wie die ganze Schule ihr Te<strong>am</strong> anfeuerte<br />

und das große Highlight für<br />

<strong>mich</strong> war an diesem Abend, mit dem<br />

„Touchdown-Golf-Kart“ mitzufahren,<br />

das nach jedem „Touchdown“ eine<br />

Runde vor den Fanrängen drehte.<br />

Dabei durfte ich sogar die Schulflagge<br />

halten. Das war einfach ein super<br />

Erlebnis.<br />

S<strong>am</strong>stags war der große „Homecoming<br />

Ball“, den ich mit Vanessa,<br />

Jerimiah und ein paar Freunden besuchte.<br />

Jeder zog sich fein an, dann<br />

ging´s in´s mexikanische Restaurant<br />

und schließlich um 20 Uhr zum Ball.<br />

Natürlich hatte jeder ein traditionelles<br />

Ballfoto von sich machen lassen,<br />

und danach wurde eifrig auf HipHop<br />

Musik getanzt. Der ganze Abend war<br />

total lustig.<br />

Hier haben wir drei Tage gewohnt: Das Capri Motel<br />

33


Am folgenden Sonntag bin ich dann<br />

zu Tyler Jonsson gefahren, um mit<br />

ihm, Jan I., Vanessa und Tylers Eltern<br />

in der Wüste „Quad“ zu fahren.<br />

Nun war die erste Woche schon um<br />

und ich hatte <strong>mich</strong> so langs<strong>am</strong> an<br />

das <strong>am</strong>erikanische Leben gewöhnt.<br />

Da man in Idaho den Führerschein<br />

schon mit, ich glaube, 16 Jahren machen<br />

darf und die Autos und Benzinpreise<br />

wesentlich billiger sind als in<br />

Deutschland, hat fast jeder Jugendliche<br />

schon mindestens ein Auto, was<br />

ich sehr beeindruckend finde. Jerimiah<br />

besitzt sogar zwei „Trucks“.<br />

In der nächsten Woche gings ins<br />

„Corn Maze“, was ein Labyrinth in einem<br />

Maisfeld ist, und zum „Old Pen“,<br />

dem alten Staatsgefängnis von Boise.<br />

Man hat einen kleinen Einblick<br />

34<br />

Fahrt mit der berühmten „Cable Car“<br />

in das Leben der früheren Insassen<br />

bekommen, was doch sehr erschreckend<br />

sein konnte.<br />

Donnerstag und Freitag fuhren wir<br />

in die Rocky Mountains in ein kleines<br />

„C<strong>am</strong>p“ in der Nähe der Stadt<br />

McCall, wo wir erst einmal wandern<br />

gegangen sind. Die Landschaft und<br />

Wildnis waren einfach wunderschön,<br />

und abends sangen wir beim Lagerfeuer<br />

ein paar Lieder und brieten<br />

und aßen „Marshmallows“ . Morgens<br />

gab es dann „Te<strong>am</strong>bildung“-Spiele<br />

mit Übungen, um das Vertrauen und<br />

das Gruppengefühl untereinander zu<br />

stärken.<br />

Am Wochenende war für <strong>mich</strong> der<br />

Höhepunkt meines Idaho-Besuchs.<br />

Meine Gastmutter Kellie hatte Frei-<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

karten für ein „Football Match“ der<br />

„Boise State University“. Vor dem<br />

„Match“ ging es auf dem Parkplatz<br />

erst mal zur „Tailgateparty“, wo gegessen<br />

und getrunken wurde und wir<br />

uns über das bevorstehende „Match“<br />

unterhielten. Meiner Meinung nach<br />

sollte man diese „Tailgatepartys“<br />

auch in Deutschland vor den Fußballspielen<br />

einführen. Danach ging das<br />

Spiel endlich los. Boise wurde von<br />

30.000 Zuschauern angefeuert und<br />

gewann verdient gegen die Louisiana<br />

Tech. So was muss man einfach<br />

erlebt haben. Das Wochenende ging<br />

mit einem Ausflug nach Oregon zum<br />

Oregon „Trail Interpretive Center“, einem<br />

alten Planwagen-Museum, zu<br />

Ende.<br />

In der letzen Schulwoche fand der<br />

doch recht lustige „German Evening“<br />

statt, der uns richtig gut gelungen<br />

ist, und der letzte unserer drei „Field<br />

Trips“ nach Boise, wo wir das Basque<br />

Center besichtigten. Der „offizielle<br />

Abschluss“ unseres Idaho-Besuches<br />

war die Abschlussparty bei Mike, die<br />

eine Art „Halloween Party“ mit Kostümen<br />

war.<br />

Sonntags mussten wir dann leider<br />

Abschied von unseren <strong>am</strong>erikanischen<br />

Freunden und Gastf<strong>am</strong>ilien<br />

nehmen, was jedem von uns sehr<br />

schwer fiel. Die wunderbare Zeit in<br />

Idaho war nun vorüber, doch unsere<br />

Reise wurde mit einem dreitägigen<br />

Aufenthalt in San Francisco gekrönt,<br />

wozu es einfach nur ein Wort zu sagen<br />

gibt...unbeschreiblich!<br />

Guckt es euch <strong>am</strong> besten selbst einmal<br />

an! □<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

„Das wahrscheinlich Beeindruckendste für <strong>mich</strong> in den vier Wochen in Amerika war die Gastfreundlichkeit<br />

und Offenheit der „Amis“. Unsere F<strong>am</strong>ilien, Schulfreunde und „Fremde“ waren immer überaus<br />

freundlich, und man hat sich bei ihnen richtig wohl gefühlt.<br />

Die vier Wochen in Idaho und San Francisco waren wahrscheinlich die bisher größte und beeindruckendste<br />

Erfahrung meines Lebens, und auf diesem Weg möchte ich <strong>mich</strong> auch noch mal herzlichst bei meinen<br />

Eltern, Frau Schlutz, Herrn Zeimentz und meiner Gastf<strong>am</strong>ilie bedanken, die mir diese Gelegenheit ermöglichten.<br />

Danke!!!“ Maximilian Steiner<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong> <strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong>


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Amerika: Gastfreundlichkeit, „Fast Food“<br />

und „School Spirit“<br />

Sascha Stoll<br />

Wenn man an die USA denkt, kommen<br />

vielen Leuten Begriffe wie Kulturschock,<br />

Patriotismus und „Fast<br />

Food“ Gesellschaft in den Sinn. Ich<br />

wollte sehen was wirklich daran ist<br />

und meine eigenen Erfahrungen<br />

s<strong>am</strong>meln. So nahm ich vom 22.9.-<br />

16.10. an dem Schüleraustausch<br />

zwischen der Meridian Highschool in<br />

Idaho und dem Gymnasium Nieder-<br />

Olm teil.<br />

Nach einem anstrengenden Flug<br />

mit 10 Stunden Aufenthalt in Chicago<br />

komme ich erschöpft und müde<br />

nach 32 Stunden um 3 Uhr nachts in<br />

Boise, der Hauptstadt von Idaho an.<br />

Trotz der Uhrzeit werden wir von unseren<br />

Austauschpartnern stürmisch<br />

begrüßt. Jeder freut sich über das<br />

Wiedersehen und ist gespannt, seine<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie kennen zu lernen.<br />

Ich werde 3 Wochen bei der F<strong>am</strong>ilie<br />

Jesser verbringen. Der erste Eindruck<br />

ist durchweg positiv. Die Eltern sind<br />

sehr nett und die Landschaft sieht so<br />

aus, wie man es sich vorgestellt hat,<br />

kaum grüne Pflanzen, breite Straßen<br />

und hell erleuchtete Restaurants in<br />

der Stadt. Überraschend ist die Auf-<br />

Ein Bericht über den Schüleraustausch GAPP 2006 in Idaho<br />

von Sascha Stoll<br />

teilung in Wohngebiete („Subdivisions“)<br />

und Stadt, wo es Geschäfte,<br />

Restaurants und fast keine Wohnungen<br />

gibt. Die „Sudivisions“ sind sehr<br />

symmetrisch angeordnet,<br />

aber die Häuser sind individuell angelegt.<br />

Es gibt Richtlinien über die<br />

Art der Pflanzen und die Farben der<br />

Häuser.<br />

Am ersten Tag gibt es gleich ein<br />

richtig <strong>am</strong>erikanisches Frühstück:<br />

„French Toast“, „Mable Syrup“ und<br />

„Sausages“. Das lässt sich <strong>am</strong> ehesten<br />

mit „Armen Ritter und Würstchen“<br />

vergleichen. Das schmeckt<br />

trotz der für Deutsche ungewöhnlichen<br />

Kombination recht gut.<br />

Als nächstes fahren wir dann gleich<br />

in einen typischen <strong>am</strong>erikanischen<br />

Supermarkt. Alles ist riesig. Die Gefäße<br />

für Säfte o.ä. haben oft 3-5 Liter<br />

Inhalt. An der Kasse gibt es nur<br />

Selbstbedienung.<br />

Natürlich fahren wir mit dem Auto,<br />

obwohl der Supermarkt nur drei Minuten<br />

entfernt ist. In meiner F<strong>am</strong>ilie<br />

haben Autos einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Der Vater Lonnie hat viele<br />

Jahre Rennen gefahren und Braden,<br />

mein Austauschpartner, ist schon<br />

früh in seine Fußstapfen getreten.<br />

Am zweiten Tag darf ich dann auch<br />

gleich an einem solchen „Event“ teilnehmen.<br />

Früh morgens machen wir uns mit<br />

der ganzen F<strong>am</strong>ilie im „Truck“ mit<br />

Anhänger für das Rennauto zum<br />

„Firebird Raceway“ auf. Der liegt in<br />

einer Art Talkessel und beinhaltet<br />

eine „Drag Racing“ Rennstrecke, die<br />

ca. eine Viertel Meile lang ist mit Tribünen<br />

und einen riesigen Parkplatz,<br />

auf dem die Autos zur Schau gestellt<br />

werden. Die <strong>meisten</strong> Wagen sind aus<br />

den Jahren 1970-1980: Chevrolets,<br />

Mustangs und Pontiacs. Das Ziel ist<br />

es, mit einer möglichst guten Reaktionszeit<br />

die Viertel Meile in seiner vor-<br />

her durch so genannte „Time Trials“<br />

erreichten Zeit zurückzulegen. Die<br />

Lautstärke ist enorm, da die <strong>meisten</strong><br />

Autos große Motoren mit bis zu 900<br />

PS besitzen.<br />

Nebenbei grillt man „Hot Dogs“ und<br />

unterhält sich mit anderen Leuten.<br />

Oft verbringt man den ganzen Tag<br />

auf dem „Raceway“. Hier lerne ich<br />

zum ersten Mal die Offenheit und<br />

Gastfreundlichkeit der Amerikaner<br />

kennen. Einer der Leiter der Rennstrecke<br />

ist begeistert, dass ich aus<br />

Deutschland komme und fragt, ob<br />

ich Lust auf eine kleine Tour durch<br />

das Gelände habe. Er zeigt mir den<br />

„Tower“, die Werkstatt und den Kommentator.<br />

Ich darf <strong>mich</strong> dann auch<br />

gleich per Mikrofon allen Leuten auf<br />

der Rennstrecke vorstellen.<br />

Danach gibt er mir eine Bratwurst<br />

mit Sauerkraut und eine große Pepsi<br />

aus und macht Fotos von allen, die er<br />

dann später ins Internet stellt. Überhaupt<br />

fällt einem auf, dass die Menschen<br />

viel mehr auf Personen zugehen<br />

und freundlicher rüberkommen.<br />

In Geschäften zum Beispiel wird<br />

man immer vom Personal freundlich<br />

begrüßt und gefragt, wie es einem<br />

geht und ob man helfen kann, und<br />

das immer mit einem Lächeln auf<br />

den Lippen.<br />

So auch in der Schule. Schüler und<br />

Lehrer stellen viele Fragen über „Germany“,<br />

Politik und was zu Hause anders<br />

ist. Negative Aussagen über die<br />

Zeit des zweiten Weltkriegs habe ich<br />

nicht gehört. Die <strong>meisten</strong> waren nur<br />

interessiert, ob und wie wir dieses<br />

Thema in der Schule behandeln.<br />

Der Unterricht unterscheidet sich<br />

sehr stark von dem in Deutschland.<br />

Eine Unterrichtsstunde hat 90 Minute,<br />

was mir immer sehr lange vork<strong>am</strong>.<br />

Das Angebot an Fächern ist auch<br />

vielfältiger als bei uns. Es gibt Töpfern,<br />

Chor, Automechanik und noch<br />

35


viele andere. Jedes Fach wird gleich<br />

bewertet, es gibt keine Leistungsfächer<br />

oder ähnliches.<br />

Zusätzlich hat jeder Lehrer seinen<br />

eigenen Klassenraum individuell<br />

gestaltet, oft mit Postern, Plakaten<br />

und Bildern über das jeweilige Fach.<br />

Im Unterricht selbst sind die Klassen<br />

an sich ruhiger aber auch nicht besonders<br />

aufmerks<strong>am</strong>. Mitarbeit wird<br />

nicht benotet und ist dementsprechend<br />

selten anzutreffen.<br />

Aber was <strong>mich</strong> auf der Meridian<br />

High sehr <strong>beeindruckt</strong> hat, ist der<br />

„School-Spirit“, besonders bei den<br />

„Football“-Spielen. In der ersten Woche<br />

war „Homecoming-Week“. Es<br />

gibt verschiedene Mottos jeden Tag<br />

und den Höhepunkt bilden das „Football“-Spiel<br />

<strong>am</strong> Freitag und der Ball<br />

<strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag. Beim „Homecoming-<br />

G<strong>am</strong>e“ trägt fast jeder Schüler blau<br />

und gelb, die Farben der Schule. Ca.<br />

40“ Cheerleader“ feuern dann zus<strong>am</strong>men<br />

mit den Zuschauern das<br />

Te<strong>am</strong> an. Es gibt mindestens 15 verschiedene<br />

Lieder und Anfeuerungsrufe.<br />

Die Stimmung ist so gut, wie bei<br />

einem Fußballspiel in Deutschland,<br />

obwohl es nur an die 2000 Plätze<br />

gibt. „Unsere“ Schule hat dann, wenn<br />

auch knapp, mit 49:47 gewonnen. So<br />

konnte man entspannt den Tanzball<br />

mit vorherigem „Dinner“ <strong>am</strong> nächsten<br />

Tag genießen.<br />

Die nächsten Wochen waren dann<br />

durch viel Progr<strong>am</strong>m mit der Gruppe<br />

und der F<strong>am</strong>ilie geprägt. Dazu gehörte<br />

ein dreimaliger Besuch der Grund-<br />

36<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Am <strong>meisten</strong> hat <strong>mich</strong> die Gastfreundlichkeit und das offene Verhalten<br />

aller Amerikaner <strong>beeindruckt</strong>.“ Sascha Stoll<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

schule, wo wir den Kleinen ein paar<br />

deutsche Wörter beibrachten und<br />

dreimal ein Trip nach Boise, um die<br />

Stadt zu erkunden. Wir besuchten<br />

das Kapitol, ein altes Gefängnis und<br />

das Basken-Zentrum. Dabei lernten<br />

wir die Stadt und das Land Idaho<br />

besser kennen. Gekrönt wurden die<br />

3 Wochen mit der Fahrt nach Mc<br />

Call, sowie mit dem Wochenende im<br />

Yellowstone Park, das ich mit meiner<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie verbracht habe. In<br />

Mc Call, einer Art Jugendherberge in<br />

den Bergen, machten wir Wanderungen<br />

durch die wunderschöne Landschaft,<br />

lernten bei herausfordernden<br />

Gruppenaktivitäten Probleme zu bewältigen<br />

und genossen das Zus<strong>am</strong>mensein<br />

<strong>am</strong> Lagerfeuer.<br />

Danach bek<strong>am</strong> ich dann die einzigartige<br />

Möglichkeit, als einziger der<br />

Gruppe den riesigen und fantastischen<br />

„Yellowstone National Park“<br />

an der Grenze von Montana und<br />

Wyoming zu besuchen. Trotz sieben<br />

Stunden Fahrt waren es die aufregendsten<br />

drei Tage meines Aufenthalts.<br />

Einzigartige Naturspektakel,<br />

wie Geysire, <strong>Was</strong>serfälle und „Canyons“,<br />

kombiniert mit Büffeln, Elchen,<br />

Bären und Adlern aus nächster Nähe,<br />

<strong>beeindruckt</strong>en <strong>mich</strong> zutiefst. Meine<br />

Gastf<strong>am</strong>ilie war immer sehr nett und<br />

lustig und der Vater hatte oft witzige<br />

Ideen. Zum Beispiel hatten wir sehr<br />

viel Spaß, als uns ein Elch verfolgte,<br />

weil der Vater dessen Stimme nachgeahmt<br />

hatte. Zum Glück stand unser<br />

Auto ganz in der Nähe.<br />

Die letzte Woche war geprägt von<br />

sportlichen Aktivitäten, Grillfesten<br />

und der Halloween Abschiedsparty,<br />

bei der jeder verkleidet war. Sie wäre<br />

sicherlich die beste Party gewesen,<br />

wäre es nicht auch gleichzeitig unsere<br />

Abschiedsfeier gewesen. So war<br />

die Stimmung etwas gedrückt.<br />

Nach einem tränenreichen und sehr<br />

traurigen Abschied ging es drei Tage<br />

nach San Francisco und dann nach<br />

Hause. Schließlich kann ich auf 4<br />

Wochen voller Spaß, Erfahrungen<br />

und Überraschungen zurückblicken.<br />

Auch wenn ich traurig bin, dass es<br />

so schnell vorbei war, sind mir doch<br />

die F<strong>am</strong>ilie und die Gruppe ans Herz<br />

gewachsen.<br />

Ich bin sehr glücklich, dass ich diese<br />

einmalige Chance hatte und kann<br />

jedem empfehlen an einem solchen<br />

Progr<strong>am</strong>m teilzunehmen. □<br />

Beim Schulleiter der<br />

Meridian High School<br />

v.l.n.r.<br />

Renate Schlutz,<br />

Schulleiter Geoff Stands<br />

Anne Hay,<br />

Josef Zeimentz


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Vier Wochen einmal ganz anders<br />

von Christiane Zeimentz<br />

Christiane Zeimentz<br />

Als wir nach stundenlangem Aufenthalt<br />

in Chicago, wo wir auf nur Flughafenbänken<br />

„schlafen“ konnten,<br />

um 3 Uhr nachts in Boise ank<strong>am</strong>en,<br />

war ich schon sehr aufgeregt, meine<br />

neue F<strong>am</strong>ilie kennenzulernen. Meine<br />

Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet<br />

und ich bin froh, in einer<br />

so netten F<strong>am</strong>ilie gelebt zu haben.<br />

Nach einer kurzen Nacht gingen wir<br />

<strong>am</strong> nächsten morgen in die Kirche,<br />

wo die erste große Überraschung<br />

auf <strong>mich</strong> wartete. Da meine Gastf<strong>am</strong>ilie<br />

Adventisten sind, ist es keine<br />

gewöhnliche Kirche. Der Gottesdienst<br />

findet in einer Halle statt, in<br />

der sogar Basketballkörbe hängen.<br />

Die Leute sitzen an runden Tischen,<br />

wo sie sich auch mal während des<br />

Gottesdienstes unterhalten. Der<br />

Pfarrer ist ganz normal angezogen<br />

und wenn die Leute etwas aus seiner<br />

Rede toll finden, rufen sie „Amen“.<br />

Zur Begleitung der Lieder spielt eine<br />

Band und der Text wird an die Wand<br />

projiziert. Der Gottesdienst ist 1 ½<br />

Stunden lang, aber es ist egal, wann<br />

man kommt, die Leute kommen und<br />

gehen, wie sie wollen. So sind wir<br />

zum ersten Gottesdienst eine halbe<br />

Stunde zu spät gekommen und nach<br />

uns k<strong>am</strong>en immer noch andere. Außerdem<br />

gibt es nach jedem Gottesdienst<br />

ein Mittagessen für alle, bei<br />

dem man sich beim Gespräch näher<br />

kommen soll.<br />

Nicht nur die Kirche, sondern auch<br />

der Schulalltag auf der High School<br />

ist ganz anders als in Deutschland,<br />

wie ich <strong>am</strong> nächsten Montag dann<br />

bemerken sollte. So haben beispielsweise<br />

die Lehrer ihren eigenen Klas-<br />

senraum, zu dem die Schüler dann<br />

immer gehen müssen. In diesen<br />

Räumen gibt es kaum Fenster, und<br />

wenn, dann sind <strong>meisten</strong>s die Rollläden<br />

unten. Außerdem läuft immer<br />

die Klimaanlage, wodurch es dann<br />

schon mal sehr kalt werden kann.<br />

Die Schulstunden sind 90 Minuten<br />

lang, so dass man an einem Tag nur<br />

4 verschiedene Fächer hat. Da jeder<br />

aber höchstens 8 Fächer hat, die er<br />

frei wählen kann, und alle Fächer<br />

gleichrangig sind, wiederholt sich<br />

der Stundenplan jeden 2. Tag.<br />

Am Anfang der 2. Stunde sagt die<br />

ganze Klasse die „Pledge of Allegiance“<br />

auf, wo die Treue gegenüber<br />

der <strong>am</strong>erikanischen Flagge und der<br />

Republik, für die sie steht, geschworen<br />

wird.<br />

Nach der Schule gibt es das Angebot,<br />

an AGs teilzunehmen, wie z.B.<br />

„Football“, „Cheerleading“ oder Theater.<br />

Die Teilnehmer der AGs trainieren<br />

dann jeden Tag für mindestens<br />

2 Stunden mit oft strengen Lehrern.<br />

Deswegen sind sie dann auch sehr<br />

gut. Dafür gibt es in der Umgebung<br />

nicht so viele Vereine, wo man trainieren<br />

kann, sondern das meiste findet<br />

in der Schule statt.<br />

Die erste Schulwoche war „Homecoming<br />

Week“; es gab jeden Tag ein<br />

Motto, nach dem man sich verkleidete<br />

(z.B. „Pyj<strong>am</strong>aday“ oder „Hawaiday“).<br />

In einer Mittagspause konnten<br />

die Schüler den Lehrern, die hinter<br />

einer Pappwand standen, Torten<br />

ins Gesicht werfen. Außerdem fand<br />

ein „Powder-Puff G<strong>am</strong>e“ statt, ein<br />

Lehrer lassen sich mit Torten bewerfen in der „Homecoming“ Woche.<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> <strong>am</strong> <strong>meisten</strong><br />

„Am <strong>meisten</strong> hat <strong>mich</strong> die Offenheit und Freundlichkeit der Amerikaner<br />

<strong>beeindruckt</strong>. Jeder wird mit offenen Armen empfangen und<br />

freundlich behandelt. Man wird auch schneller als Freund betrachtet<br />

und bei anderen Leuten eingeladen. Außerdem gehen die Amerikaner<br />

viel schneller aufeinander zu oder bieten sich gegenseitig<br />

Hilfe an.<br />

<strong>Was</strong> <strong>mich</strong> auch <strong>beeindruckt</strong> hat, war, dass die Haustüren eigentlich<br />

immer von außen geöffnet werden können und jeder einfach reinkommen<br />

kann, ohne zu klingeln.“ Christiane Zeimentz<br />

<strong>beeindruckt</strong> <strong>hat…</strong><br />

37


Footballspiel, bei denen die Rollen<br />

vertauscht waren, also die Mädchen<br />

Football spielten und die Jungs<br />

„cheerleadeten“. Ein großer Spaß!<br />

Alles steigerte sich bis Freitag, wo<br />

dann morgens in der Schule eine<br />

„Assembly“ war, in der Sportler etwas<br />

vorführten und der Schulgeist<br />

gefeiert wurde.<br />

Abends war dann ein Footballspiel,<br />

was richtig cool war, weil alle das<br />

Te<strong>am</strong> angefeuert haben, es eine super<br />

Stimmung war und außerdem<br />

sehr gute Cheerleader dabei waren,<br />

was man in Deutschland ja fast nie<br />

sieht. Auf diesem Footballspiel wurden<br />

dann auch die „Homecoming<br />

Queen“ und der „King“ vorgestellt<br />

und geehrt.<br />

S<strong>am</strong>stags war dann der „Homecoming<br />

Ball“. Alle waren fein angezogen,<br />

aber was <strong>mich</strong> dann doch überrascht<br />

hat, war, dass es kein Ball war<br />

wie in Deutschland, sondern eher mit<br />

einer Abiparty vergleichbar. Es wurde<br />

also HipHop gespielt. Leider war der<br />

Ball schon um 23 Uhr zu Ende.<br />

38<br />

In der nächsten Woche machten wir<br />

dann, wie jede Woche einmal, einen<br />

Ausflug nach Boise.<br />

Dort besuchten wir das Capitol, was<br />

ich richtig beeindruckend fand, da alles<br />

aussah als wäre es aus Marmor(<br />

war aber kein echter) und wir auch in<br />

die Vers<strong>am</strong>mlungsräume konnten.<br />

Danach besichtigten wir noch das<br />

historische Museum, wo wir etwas<br />

über die Geschichte von Idaho und<br />

Boise lernen konnten.<br />

In der 2. Woche waren wir im alten<br />

„Penitentiary“ und konnten sehen,<br />

wo früher die Gefangenen in kleinen<br />

Zellen gehalten wurden, dass sie<br />

auch mal in Dunkelk<strong>am</strong>mern eingesperrt<br />

wurden und dass sie durch<br />

Hängen getötet wurden.<br />

In der 3. Woche waren wir dann im<br />

Baskenmuseum. Ich fand sehr interessant,<br />

dass in Boise immer noch<br />

baskisch von den Basken gesprochen<br />

wird.<br />

Ein anderes Ereignis, was jede Woche<br />

stattfand, war das Unterrichten<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

der Zweitklässler in der „Elementary<br />

School“. Wir gingen dort jeden Dienstag<br />

für eine halbe Stunde hin, um<br />

den Kleinen ein bisschen Deutsch<br />

beizubringen, was mir sehr viel Spaß<br />

gemacht hat.<br />

Als wir das erste Mal in den Klassenraum<br />

k<strong>am</strong>en riefen sie „Ohhhhhh<br />

Germans!!“<br />

Es war toll, sich Sachen auszudenken,<br />

wie man den Kindern etwas<br />

beibringen kann und dies dann auch<br />

umzusetzen. Außerdem habe ich sie<br />

mit der Zeit auch ins Herz geschlossen<br />

und werde die Unterrichtsstunden<br />

wohl nie vergessen.<br />

Mit <strong>am</strong> Besten hat mir der zweitägige<br />

Ausflug nach Mc Call gefallen, den<br />

wir in der 2. Woche mit allen Deutschen<br />

und ihren Partnern unternahmen.<br />

Dort in den Bergen ist wirklich<br />

eine wunderschöne Landschaft und<br />

bei unserer Wanderung hatten wir<br />

dann auch noch eine super Aussicht<br />

auf den See zwischen den Bergen<br />

und Wäldern.<br />

Rund um den Union Square in San Francisco


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Am Abend hatten wir dann ein lustiges<br />

Zus<strong>am</strong>mensein <strong>am</strong> Lagerfeuer<br />

mit Sketchen, Spielen und Liedern.<br />

Dass wir schon um 23 Uhr ins<br />

Bett mussten, erwies sich dann <strong>am</strong><br />

nächsten morgen als sehr sinnvoll,<br />

da wir schon um 8 Uhr frühstücken<br />

mussten (das Essen war spitze) und<br />

um 9 Uhr dann mit „Te<strong>am</strong>buildingspielen“<br />

begannen, wie z.B. Klettern<br />

durch ein „Spinnennetz“.<br />

Nach dem Mittagessen fuhren wir<br />

dann in ein Schwimmbad mit <strong>Was</strong>ser<br />

aus heißen Quellen, das erste<br />

Schwimmbad in meinem Leben, in<br />

das ich ohne zu zögern und zittern<br />

rein gegangen bin.<br />

Auch mit meiner F<strong>am</strong>ilie habe ich in<br />

den 3 Wochen einige Ausflüge gemacht.<br />

Wir waren uns ein Rodeo angucken,<br />

wo ich richtige Cowboys sehen konnte.<br />

Ich fand es cool, weil es war wie<br />

im Fernsehen: auf wilden Stieren mit<br />

Hörnern reitende Cowboys. Einer wurde<br />

sogar von einem Stier getreten.<br />

Wir waren auch in felsigen Bergen<br />

wandern und klettern, was mir sehr<br />

viel Spaß gemacht hat.<br />

Außerdem besuchten wir die Shoshonafalls,<br />

wo man eine tolle Aussicht<br />

auf die <strong>Was</strong>serfälle und einen<br />

See hatte. Dort haben wir auch noch<br />

gepicknickt.<br />

Ein tolles Erlebnis war auch, als wir<br />

in einem japanischen Restaurant essen<br />

waren. Dort saßen wir um einen<br />

Herd herum und der Koch hat dann<br />

vor unseren Augen unser Essen zubereitet<br />

und dabei mit den Zutaten<br />

jongliert.<br />

In der letzten Woche veranstalteten<br />

wir dann unseren „German Evening“,<br />

auf den wir uns lange Zeit vorbereitet<br />

hatten. Meiner Meinung nach<br />

war er sehr gut und hat auch Spaß<br />

gemacht. Die Mühe hat sich wirklich<br />

gelohnt, alle Vorträge haben gut geklappt,<br />

wenn auch unser Lied wohl<br />

ziemlich schief klang….Übung macht<br />

den Meister!<br />

Nach einem tränenreichen Abschied<br />

in Boise <strong>am</strong> Flughafen, der dann<br />

Sonntags stattfand, ging es ab nach<br />

San Francisco, wo wir 3 Tage als Hö-<br />

hepunkt unserer Reise verbrachten.<br />

Dort haben wir viel von der Stadt gesehen,<br />

konnten gut shoppen, hatten<br />

viel Spaß und waren abends sehr lecker<br />

essen!<br />

Alles in allem kann ich nur sagen.<br />

Dass ich die 4 Wochen Amerika sehr<br />

genossen habe!<br />

Es war eine tolle Zeit und ich will<br />

auch all denen danken, die dazu beigetragen<br />

haben! □<br />

Unterschiede = Differences<br />

- Nationalstolz<br />

- Autos ( viel mehr und größere)<br />

- Offenheit und Freundlichkeit der Leute<br />

- Aufbau der Stadt ( Wohngebiete – Einkaufsgebiete)<br />

- Preise ( z.B. Benzin viel billiger und Obst viel teurer)<br />

- Fast Food<br />

- Türschlösser<br />

- Hauseingang durch Garage<br />

- Wetter ( morgens und abends kalt – mittags heiß)<br />

- Alles gibt es nur in Riesenpackungen zu kaufen<br />

- Öffentliche Toiletten haben IMMER einen Spalt an der Seite der Tür<br />

- Obst wird mit einem Pulver gegen Pestizide gewaschen<br />

- <strong>Was</strong>chmaschine wäscht kalt<br />

- Fast niemand lästert<br />

- Tests sind sogenannte Quizes und werden angekündigt<br />

(es gibt immer Antworten zur Auswahl)<br />

- Müll wird nicht getrennt<br />

- Führerschein mit 16<br />

- Alkohol mit 21<br />

- Niemand raucht in der Öffentlichkeit<br />

- Chips zum Mittagessen<br />

- Amerikanern ist fast immer warm -> Klimaanlage läuft durchgehend<br />

- Landschaft ( Wüste)<br />

- Menschen achten oft mehr auf ihr Äußeres<br />

- Es gibt Pillen gegen alles<br />

- Schulgeist und Schulgemeinschaft<br />

- Football ist der beliebteste Sport<br />

- Hauptmahlzeit gibt es abends<br />

- Man kann an der Zapfsäule für das Benzin bezahlen<br />

Einkaufszentrum<br />

der besonderen<br />

Art<br />

in Boise:<br />

Die Mall<br />

39


40<br />

Renate Schlutz<br />

Das Jahr 2006 war ein Jubiläumsjahr<br />

in der Partnerschaft zwischen<br />

dem Gymnasium Nieder-Olm und<br />

der Meridian High School in Idaho,<br />

denn vor 10 Jahren begann der Austausch<br />

zwischen den beiden Schulen.<br />

Jede Austauschfahrt wurde mit<br />

viel Energie vorbereitet und war ein<br />

prägendes Erlebnis für alle Beteiligten.<br />

Ich denke, das gilt auch für den<br />

diesjährigen Austausch.<br />

Der Besuch unserer <strong>am</strong>erikanischen<br />

Partner ging im Juni 2006 über die<br />

Bühne. Sie drückten mit ihren deutschen<br />

Gastgebern die Schulbank<br />

und genossen darüber hinaus ein<br />

abwechslungsreiches Rahmenprogr<strong>am</strong>m.<br />

So besuchten unsere Gäste<br />

das Polizeipräsidium und die Altstadt<br />

von Mainz und wurden durch die Firma<br />

Böhringer in Ingelheim geführt.<br />

Gemeins<strong>am</strong>e Ausflüge unternahmen<br />

wir nach Frankfurt und Trier, und eine<br />

schweißtreibende Fahrradtour durch<br />

Rheinhessen stand ebenfalls auf<br />

dem Progr<strong>am</strong>m. Außerdem machten<br />

die Amerikaner für drei Tage eine<br />

Tour entlang des Rheins von Mainz<br />

bis Köln.<br />

Im September/Oktober 2006 fand<br />

dann der Gegenbesuch der deutschen<br />

Schüler in Meridian statt. Voller<br />

Erwartungen machten wir uns<br />

<strong>am</strong> 2.September auf den Weg und<br />

diese wurden mehr als erfüllt. Die<br />

Unser Bericht an die GAPP-Organisatoren<br />

10 Jahre Partnerschaft<br />

von Renate Schlutz (Koordinatorin)<br />

deutschen Schüler erlebten spannende<br />

und auch lustige Schultage,<br />

da die „Homecoming Week“ in die<br />

Zeit unseres Aufenthaltes fiel. Das<br />

in diesem Zus<strong>am</strong>menhang ausgetragene<br />

Footballspiel sowie „Assembly“<br />

und „Homecoming Ball“ hinterließen<br />

nachhaltige Eindrücke. Drei Mal<br />

machten wir uns auf den Weg in eine<br />

nahegelegene „Elementary School“,<br />

um den Grundschülern dort in kleinen<br />

Unterrichtssequenzen ein wenig<br />

Deutsch beizubringen. Beide Seiten<br />

hatten viel Spaß an dieser Aufgabe.<br />

„Field Trips“ führten uns zum „Capitol“<br />

und ins ehemalige Staatsgefängnis<br />

von Boise, zum „Historical“<br />

und „Basque Museum“ der Stadt<br />

und zum „Anne Frank Human Rights<br />

Memorial“.<br />

Ein Höhepunkt war ein zweitägiger<br />

Ausflug gemeins<strong>am</strong> mit den <strong>am</strong>erikanischen<br />

Schülern an den Payette<br />

Lake bei Mc Call in den Rocky Mountains.<br />

Krasser können Landschaftsunterschiede<br />

kaum sein. Während<br />

die Gegend um Boise wüstenhaft<br />

kahl ist, erfreute uns nun ein hochgelegener<br />

idyllischer Bergsee umgeben<br />

von riesigen Wäldern. An einem Tag<br />

unternahmen wir eine Wanderung<br />

und saßen abends <strong>am</strong> Lagerfeuer,<br />

<strong>am</strong> anderen Morgen bewältigten wir<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

„Te<strong>am</strong>building“ Aufgaben und gingen<br />

<strong>am</strong> Nachmittag in heißen Quellen<br />

schwimmen.<br />

Viel zu schnell ging die Zeit bei unseren<br />

<strong>am</strong>erikanischen Freunden vorbei.<br />

Mit einem gelungenen „German<br />

Evening“ bedankten wir uns bei unseren<br />

Gastgebern und brachten ihnen<br />

zugleich Aspekte der deutschen<br />

Kultur näher. Sie revanchierten sich<br />

mit einer typischen „Halloween Party“.<br />

Alle erschienen in phantasievollen<br />

Kostümen, und gemeins<strong>am</strong> feierten<br />

wir fröhlich und auch ein wenig<br />

wehmütig Abschied. Viele Pläne für<br />

zukünftige Treffen auf beiden Seiten<br />

des Atlantiks wurden geschmiedet.<br />

Vor dem endgültigen Heimflug nach<br />

Deutschland schoben wir einen dreitägigen<br />

„Stopover“ in San Francisco<br />

ein. Die deutschen Schüler waren begeistert<br />

von dieser Metropole, deren<br />

Zauber sich wohl keiner entziehen<br />

kann.<br />

<strong>Was</strong> ist das Fazit dieses Austausches<br />

in einem Satz? Er weckte zum einen<br />

Verständnis für die jeweils andere<br />

Kultur, daneben wurden aber auch<br />

„Anlaufstellen“ für künftige Besuche<br />

geschaffen. Als Koordinatorin hoffe<br />

ich, dass viele dieser Anlaufstellen in<br />

der Zukunft genutzt werden. □<br />

Unterwegs in „China Town“


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Deutscher Abend<br />

<strong>am</strong> Dienstag, den 10. Oktober 2006<br />

im Musiksaal der Meridian High School<br />

P r o g r a m m a b l a u f<br />

Moderation: Lisa Gräf, Maximilian Hake<br />

1. Klavier: Beethoven ‚Für Elise’- Sascha Stoll<br />

2. DVD über Mainz, Kommentar von Schülern – Christiane Zeimentz, Lea Nikolay<br />

3. „Ballroom Dancing“ Vorführung: Tango und Disco Fox – Christiane Zeimentz, Stefan<br />

Kemler, Jessica Imöhl, Sascha Stoll, Lea Nikolay, Tim Ackermann, Lisa Gräf, Jan Dörmer<br />

4. Präsentation: Tischtennis – mein Sport - Sascha Stoll<br />

5. Präsentation: Deutsche Feste - Maximilian Hake<br />

6. Sketch von Loriot (in Englisch): Das Frühstücksei - Vanessa Rüdinger, Stefan Kemler<br />

7. Präsentation: Fastnacht in Mainz und Umgebung – Max Steiner, Tim Ackermann<br />

8. Präsentation: Handball, ein typisch europäischer Sport - Jessica Imöhl<br />

9. Präsentation: Volleyball – meine Karriere - Jan Dörmer<br />

10. Märchen(in Englisch): Rotkäppchen - Jan Itjeshorst, Christiane Zeimentz, Vanessa<br />

Rüdinger, Maximilian Hake, Stephanie Mayer, Sascha Stoll<br />

11. Präsentation: Deutsches Essen - Vanessa Rüdinger, Stephanie Mayer<br />

P A U S E (mit Snacks und Getränken) -<br />

12. Präsentation: Regeln und Gesetze für Jugendliche in Deutschland – Lisa Gräf<br />

13. Präsentation: Die Big Band <strong>am</strong> Gymnasium Nieder-Olm - Robert Menges<br />

14. Präsentation: Badminton - Stefan Kemler<br />

15. Präsentation: Soccer - Jan Itjeshorst<br />

16. Lied: Sportsfreunde Stiller (WM-Fußballsong) - Alle<br />

17. Sketch von Loriot: Garderobe - Stephanie Mayer, Tim Ackermann<br />

18. Zehn Mal Deutschland: Bildimpressionen mit Kommentar - Christiane Zeimentz<br />

19. Klavier: Beethoven ‚Mondscheinsonate’ – Christiane Zeimentz<br />

20. Gruppentanz der deutschen Schüler ■ Einbezug der <strong>am</strong>erikanischen Partner<br />

Dauer des Progr<strong>am</strong>ms: ca. 2 Stunden<br />

Die Amerikafahrer<br />

Gäste und ihre Gastgeber in den USA<br />

N<strong>am</strong>e Gastgeber Addresse Telefon<br />

Tim Ackermann, Ben Jacobsen, 2490 W. Teano Dr., Meridian, 846-9553<br />

Jan Dörmer, Michael Gerhart, 2626 N. Bullock Ave., Meridian, 888-9386<br />

Lisa Gräf, Sonya Sheldon, 4990 McMurtrey, Meridian, 884-0634<br />

Maximilian Hake, Brad Pakish, 2320 N. ZirconAve., Meridian, 884-0811<br />

Jessica Imöhl, Kimberly Clemson, 1800 N. Greenfield Ave, Meridian, 884-8104<br />

Jan Itjeshorst, Tyler Jonsson, 1482 E. Cougar Creek Dr, Meridian, 855-0238<br />

Stefan Kemler, Drew Walston, 3028 W. Foxtrotter Dr., Meridian, 884-1399<br />

Stephanie Mayer, Jaclyn Wight, 2065 W. Sonoma Dr, Meridian, 888-5332<br />

Robert Menges, Ben Pulsipher, 2475 W. Torana Dr, Meridian, 884-5174<br />

Lea Nikolay, Caitlin Mackness, 3630 N. Greenwich Way, Meridian, 888-4047<br />

Vanessa Rüdinger, Diana Green, 3113 W. Cedar Grove, Meridian, 871-0803//866-6938<br />

Maximilian Steiner, Jeremiah Dickinson, 5855 W. Becky Ln., Meridian, 286-9879<br />

Sascha Stoll, Braden Jesser, 4032 W. Blue Creek Dr., Meridian, 887-0876//871-9219<br />

Christiane Zeimentz, Courtney Branh<strong>am</strong>, 4285 Quaker Ridge, Meridian, 888-5124<br />

Renate Schlutz/Josef Zeimentz, Anne Hay, 5650 Fieldcrest Drive, Boise, ID 83704, 377-3625<br />

41


42<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Und das berichtete die Presse:


GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

43


Die ganze GAPP-Gruppe 2006<br />

<strong>am</strong> See im C<strong>am</strong>p Ida-Haven

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!