Valeo mittendrin Juni 2007
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14 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />
VALEO-Kongress <strong>2007</strong><br />
Are you ready?<br />
gleichbleibend gute Ergebnisse hin zu optimieren und (für alle Betei-<br />
ligten – auch Chefärzte – verbindlich) in Behandlungspfaden zu stan-<br />
dardisieren. Ergebnisqualität ist nicht – wie die Branche mit Selbmann<br />
immer noch fälschlich annimmt – mit einem „Blick in den Rückspiegel“<br />
zu vergleichen, „mit dem niemand steuern könne (so noch auf<br />
der zuvor zitierten Veranstaltung von BMG und G-BA zu hören ), sondern<br />
– Indikation für Indikation – eine (Mindest-) Zielgröße der Krankenbehandlung,<br />
die es mit einer angemessenen Wahrscheinlichkeit<br />
zu erreichen gilt (z.B. die Wiederherstellung der Beweglichkeit bei<br />
Knie-TEP, Vermeidung einer Komplikation, einer nosokomialen Infektion).<br />
Qualitätsmanagement macht das Krankenhaus nicht teurer,<br />
sondern hilft, nicht nur die Behandlungsqualität zu verbessern, sondern<br />
auch die Fallkosten massiv zu senken.<br />
In diesem Sinne gilt es, auch die bestehenden arbeitsteiligen und hierarchischen<br />
Strukturen zu ändern. Zugleich sind die Mitarbeiter an der<br />
Basis in die Lage zu versetzen, in Teamarbeit „ihre“ Pfade ohne „Hineinfunken“<br />
von Vorgesetzten eigenständig zu gehen sowie weitere<br />
systematische Verbesserungen daran in eigener Verantwortung vornehmen<br />
zu können (Empowerment). Das erfordert eine grundlegende<br />
Abkehr von traditionellen Denk- und Handlungsmustern – auch im<br />
Qualitätsmanagement. Nicht um irgendeiner neuen „Managementmode“<br />
willen, sondern weil sich ein solches Vorgehen unter dem<br />
Druck der Globalisierung nicht nur in der Industrie längst erfolgreich<br />
durchgesetzt hat, sondern im Ausland auch zunehmend im Kranken-<br />
haus. Gleichwohl werden die besseren Argumente nicht ausreichen.<br />
Widerstände sind absehbar.<br />
Umso wichtiger ist es, sich im einzelnen Haus (bzw. in der Krankenhausgruppe)<br />
zu einem strategischen Neubeginn durchzuringen. Dazu<br />
ist der Versorgungsauftrag („Mission“) ergebnisorientiert (extern und<br />
intern abzustimmen und) umzuformulieren. Der Selbstverpflichtung<br />
auf die eigenen Werte ist mehr Nachdruck zu verleihen. Eine Vision<br />
hat die „Marschrichtung“ festzulegen. Das Krankenhaus sollte sich<br />
vornehmen, auf seinen Tätigkeitsfeldern (im Sinne der internationalen<br />
Qualitätspreise) möglichst rasch zur Weltspitze aufzuschließen.<br />
Die Organisation ist auf die – fortan strikt ergebnisorientierte – Strategie<br />
auszurichten (z.B. mittels einer nicht als Kennzahlensystem missverstandenen<br />
Balanced Scorecard). Bisher zumeist eher punktuelle<br />
Verbesserungsbemühungen sind durch auf durchgreifende Veränderungen<br />
zielendes Strategische Initiativen zu ersetzen. Zertifikate werden<br />
kritisch hinterfragt, desgleichen bestehende Aufzeichnungs- und<br />
Berichtspflichten. Alle Mitarbeiter werden auf eigenständige Beiträge<br />
zur gemeinsamen Wertschöpfung verpflichtet. Dies schließt kontinuierliche<br />
Verbesserungen im Sinne eines Total Quality Managements<br />
(TQM) ein.<br />
Das setzt die Fähigkeit und die Bereitschaft zu einem grundlegenden<br />
Wandel voraus. Bei den Mitarbeitern an der Basis, bei ihren Vorgesetzten,<br />
bei den Chefärzten und selbstverständlich auch bei der Krankenhaus-<br />
und der Unternehmensleitung. Es bleibt also viel zu tun!