Valeo mittendrin Januar 2009
Valeo mittendrin Januar 2009
Valeo mittendrin Januar 2009
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130.000 waren in Berlin – mit dabei rund 800 Mitarbeiter aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern<br />
Pfiffe gegen verfehlte Politik<br />
Nico absolviert eine<br />
Ausbildung als Therapiehund im EVKB<br />
Magazin der <strong>Valeo</strong>-Verbundkliniken<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>mittendrin</strong><br />
Weitere Themen:<br />
• Mit dem Bett in die Einkaufsmeile von Unna<br />
• Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />
• Pflegekonzepte in Bünde und Enger<br />
• Epilepsie-Ambulanz am EK Unna eröffnet<br />
• Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Editorial<br />
zum neuen Jahr <strong>2009</strong> senden wir Ihnen die besten Wünsche für Ihre<br />
persönliche Gesundheit, Erfolg im Beruf und Harmonie in der Familie<br />
oder in der Partnerschaft. Wir wünschen uns, dass <strong>Valeo</strong> als tragendes<br />
Element für das Miteinander unserer Evangelischen Krankenhäuser in<br />
Westfalen auch weiterhin Ihre Unterstützung findet. Der Verbund lebt<br />
nicht zuletzt von denjenigen, die in der täglichen Arbeit für die Patienten,<br />
die uns das Vertrauen bei der Bewältigung gesundheitlicher Krisen<br />
entgegenbringen, im christlichen Selbstverständnis handeln und<br />
dabei auch den Blick über den eigenen „Tellerrand“ hinaus wagen.<br />
EDITORIAL<br />
Auch für <strong>Valeo</strong> war das Jahr 2008 nicht ganz frei von Krisen. In China<br />
hat das Wort Krise immer gleichzeitig auch die Bedeutung „Chance“.<br />
Hieran haben wir uns orientiert und freuen uns gemeinsam mit den<br />
Referenten unserer Geschäftsstelle, dass das erste Halbjahr in Gütersloh<br />
- wie wir finden - recht gut angelaufen ist. Wir haben dort nun<br />
ein festes Team, das engagiert und konzentriert an den Zielen des<br />
Verbundes arbeitet. Mit dem medizinischen Beirat bringt ein neues<br />
Gremium nun auch medizinische Themen in die Diskussion auf Verbundebene.<br />
Die Arbeit in den Fachgruppen hat sich konsequent weiterentwickelt.<br />
Wir danken allen, die engagiert an den <strong>Valeo</strong>-Zielen<br />
mitgearbeitet haben an dieser Stelle ganz herzlich.<br />
Die Prognosen für das neue Jahr zeichnen ein eher düsteres Bild. In<br />
<strong>Valeo</strong> wollen wir in diesen Pessimismus keinesfalls einstimmen. Wir<br />
suchen vielmehr auch im neuen Jahr unsere Chancen, die wir mit Ihnen<br />
gemeinsam erreichen können. Seien Sie auch im Jahr <strong>2009</strong> unsere<br />
Partner, denn ein Verbund ist immer so stark wie das Vertrauen, das<br />
ihm seine Mitglieder entgegenbringen. Ihr Vertrauen wird uns Auftrag<br />
und Ansporn sein.<br />
Es grüßt Sie herzlich aus Gütersloh,<br />
Ihre <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />
Manfred Witkowski<br />
Jochen Brink<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 3
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Valeo</strong> – Verbund Evangelischer Krankenhäuser<br />
in Westf. gGmbH<br />
GF Jochen Brink<br />
GF Manfred Witkowski<br />
Annenstraße 6<br />
33332 Gütersloh<br />
Projektsteuerung:<br />
Thomas Meier-Vehring (v. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Thomas Meier-Vehring,<br />
Redaktionsleitung (tmv); Michael<br />
Blumenröhr, Paderborn (mib); Peter<br />
Büttner, Unna (peb); Rosemarie<br />
Franzen, Lippstadt (fra); Sandra<br />
Gruß, Bielefeld (sag); Anne Kunzmann,<br />
Oerlinghausen/Lage (ak);<br />
Verena Kron, Bünde/Enger (kro);<br />
Michael Schelp, Bad Oeynhausen<br />
(msch), Ingo Jakschies, Elke Schmidt,<br />
Arno Schäfer (<strong>Valeo</strong>-Referate).<br />
.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Agentur mediakom<br />
Redaktion <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong><br />
Friedrich-Ebert-Straße 19<br />
59425 Unna<br />
Fon: 0 23 03 | 254 22 32<br />
Fax: 0 23 03 | 254 22 22<br />
Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />
Web: www.valeo-klinikverbund.de<br />
Verlag:<br />
Horschler Verlagsgesellschaft mbH<br />
Friedrich-Ebert-Straße 19<br />
59425 Unna<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2005<br />
Fotos: Kathrin Weege, Ingo Jakschies,<br />
Archive der <strong>Valeo</strong>-Mitgliedshäuser<br />
4 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Inhalt<br />
INHALT<br />
Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />
Ärzte bündeln Kompetenzen Seite 17<br />
VALEO-Intern<br />
Editorial ...................................................................................................................................................................... 3<br />
Wir sind <strong>Valeo</strong> .......................................................................................................................................................... 6<br />
<strong>Valeo</strong>-Fachabteilungen ........................................................................................................................................ 8<br />
Auf ein Wort ............................................................................................................................................................. 9<br />
VALEO-Nachrichten<br />
In Gütersloh schon gut eingelebt ....................................................................................................................10<br />
<strong>Valeo</strong>-Fußballturnier 2008 – Team um Heiner Steinhoff war nicht zu schlagen ............................11<br />
<strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser fördern die Selbsthilfe ..............................................................................................12<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Unter diesen Bedingungen keine Kostendeckung – Rückblick auf die Demo in Berlin ..............14<br />
MdB-Praktikum im Lukas-Krankenhaus ........................................................................................................16<br />
Mit dem Bett in die Einkaufsmeile von Unna ..............................................................................................16<br />
Ärzte im EVK Hamm bündeln Kompetenzen im Darmzentrum Hamm-Süden e.V. ......................17<br />
Epilepsie-Ambulanz im EK Unna eröffnet .....................................................................................................18<br />
Experten tauschen Wissen aus – Gefäßdialog im EK Unna ....................................................................19<br />
Basale Stimulation im EK Unna .........................................................................................................................19<br />
Eigene Ressourcen wiederentdecken – Musiktherapie für Krebskranke im EvKB .........................20<br />
Gebastelt wird zu Hause – Zertifizierung der Praxis für Ergotherapie im EvKB .............................21<br />
Krebs ist keine Frage des Alters ........................................................................................................................28<br />
Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Lebensqualität – Pflegekonzepte in Bünde und Enger ..........29<br />
Eine unglaubliche Geschichte aus der Kinderklinik in Bethel ...............................................................30
Baby-Massage im Ev. Krankenhaus Johannisstift Paderborn<br />
... so sanft wie ein Schmetterling Seite 39<br />
INHALT<br />
EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum<br />
Weniger Schmerzen und kaum Narben Seite 42<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Viertausendster Patient mit computernavigiertem Kunstgelenk ................................................................................31<br />
Zur Entbindung von Moskau nach Bünde ............................................................................................................................32<br />
Beifußrauch dreht auch „falsch“ liegende Babys ...............................................................................................................32<br />
Anis und Kümmelöl helfen bei Bauchweh ............................................................................................................................33<br />
Johanniter-Ordenshäuser öffneten die Türen ....................................................................................................................34<br />
Besinnliche Stimmung bei Waffeln und Glühwein ............................................................................................................34<br />
Den Tagen mehr Leben geben – Der Palliativ-Konsiliardienst im EVK Hamm ........................................................36<br />
Eintauchen in eine andere Welt – Der Snoezelraum im EK Unna ................................................................................37<br />
Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB .....................................................................................................................37<br />
Onkologischer Pflegetag im EVK Lippstadt .........................................................................................................................38<br />
IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen .........................................................................................................38<br />
Berührungen so sanft wie ein Schmetterling ......................................................................................................................39<br />
Von der Milch zur Möhre .............................................................................................................................................................39<br />
Makellose Chirurgie im Bauchzentrum Johannesstift ......................................................................................................40<br />
Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB .....................................................................................................................37<br />
Onkologischer Pflegetag im EVK Lippstadt .........................................................................................................................38<br />
IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen .........................................................................................................38<br />
Tagung für Psychotraumatologie im Mai´09 – Transfer zwischen Forschung und klinischer Praxis ..............41<br />
EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum ....................................................................................................................42<br />
NAMEN und NACHRICHTEN .....................................................................................................................................................44<br />
Das VALEO-Winterrätsel ............................................................................................................................................................46<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 5
Wir sind<br />
Evangelisches Krankenhaus Hamm<br />
6 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Wir sind VALEO<br />
Werler Straße 110 · 59063 Hamm · Fon 02381 | 589-0 · Fax 02381 | 589-1299<br />
E-Mail info@evkhamm.de · www.evkhamm.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Lippstadt<br />
Wiedenbrücker Str. 33 · 59555 Lippstadt · Fon 02941 | 67-0 · Fax 02941 | 67-1130<br />
E-Mail info@ev-krankenhaus.de · www.ev-krankenhaus.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Enger<br />
Hagenstraße 47 · 32130 Enger · Fon 05224 | 694-0 · Fax 05224 | 694-444<br />
E-Mail info@krankenhaus-enger.de · www.krankenhaus-enger.de<br />
Lukas-Krankenhaus Bünde<br />
Hindenburgstraße 56 · 32257 Bünde · Fon 05223 | 167-0 · Fax 05223 | 167-192<br />
E-Mail info@lukas-krankenhaus.de · www.lukas-krankenhaus.de<br />
Klinik am Korso<br />
Ostkorso 4 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 181-0 · Fax 05731 | 181-118<br />
E-Mail info@klinik-am-korso.de · www.klinik-am-korso.de<br />
Johanniter-Ordenshäuser<br />
Johanniterstraße 7 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 151-0<br />
Fax 05731|151-999 E-Mail info@ahb-klinik.de · www.ahb-klinik.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />
Kantensiek 19 · 33617 Bielefeld · Fon 0521 | 772-700<br />
E-Mail info@evkb.de · www.evkb.de<br />
Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau<br />
Zum Lukaskrankenhaus 1· 48599 Gronau · Fon 02562 | 79-0 · Fax 02562 | 79200<br />
E-Mail Krankenhaus@lukas-gronau.de · www.lukas-gronau.de
Evangelisches Krankenhaus Unna<br />
Holbeinstraße 10 · 59423 Unna · Fon 02303 | 106-0 · Fax 02303 | 106-155<br />
E-Mail info@EK-Unna.de · www.EK-Unna.de<br />
St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn<br />
Reumontstraße 28 · 33102 Paderborn · Fon 05251 | 401-0 · Fax 05251 | 401 301<br />
E-Mail info@johannisstift.de · www.johannisstift.de<br />
Hellweg-Klinik Oerlinghausen<br />
Fachklinik für Psychotherapie und Suchtmedizin<br />
Robert-Kronfeld-Straße 12 · 33813 Oerlinghausen<br />
Fon 05202|702-0· Fax 05202 | 702-110<br />
Wir sind VALEO<br />
Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />
Wichernstraße 8 · 48147 Münster · Fon 0251 | 2706-0 · Fax 0251 | 2706 207<br />
E-Mail info@evk-muenster.de · www.evk-muenster.de<br />
Hellweg-Klinik Lage<br />
Tagesklinik für suchtkranke Menschen<br />
Hindenburgstraße 1 · 32791 Lage Tel. 05232|6964-0 · Fax 05232 | 6964-28<br />
Tagesklinik-Lage@johanneswerk.de<br />
Der Verbund umfasst ein Umsatzvolumen von 425 Millionen Euro. In den rund 4.100 Planbetten<br />
des Verbundes werden pro Jahr 170.000 Patienten stationär versorgt. In den Mitgliedshäusern<br />
sind 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 7
EvKB: Bielefeld; EKU: Unna, EKL: Lippstadt, EKH: Hamm, LKB: Bünde, EKE: Enger, EKM: Münster, LKG: Gronau,<br />
JOH: Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen, EKPB: Paderborn; KOR: Korso, Bad Oeynhausen<br />
8 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
VALEO-Fachabteilungen<br />
- Fachabteilungen<br />
FACHGEBIET/TEILGEBIET LKB EKE EVKB EKL EKH EKU EKM LKG JOH EKPB KOR Gesamt<br />
Anästhesie 20 20<br />
Augenheilkunde 2 8 10<br />
Chirurgie 170 227 70 84 105 62 64 782<br />
Frauenheilkunde 20 59 30 25 16 18 168<br />
Geburtshilfe 13 38 20 25 11 18 125<br />
HNO-Heilkunde 2 5 2 4 13<br />
Innere Medizin 138 330 84 198 113 46 99 1008<br />
Geriatrie 63 80 51 65 50 259<br />
Kinderchirurgie 35 16 19 70<br />
Kinderheilkunde 120 68 105 293<br />
MKG-Chirurgie 5 6 11<br />
Neurochirurgie 62 62<br />
Neurologie 291 40 71 125 552<br />
Nuklearmedizin (Therapie) 6 6<br />
Orthopädie 35 80 140<br />
Psychiatrie und Psychotherapie 306 80 386<br />
Psychotherapeutische Medizin 60 92 152<br />
Urologie 55 55<br />
Insgesamt 345 63 1.707 328 464 324 186 145 255 203 92 4112<br />
Planbetten- / Betten- Übersicht VALEO (Stand: Nov 08)
Auf ein Wort<br />
Frau Pfarrerin Ingrid Homeyer-Mikin wird mit Beginn des neuen Jahres aus dem aktiven Dienst der Krankenhaus-Seelsorge im EVK<br />
Münster ausscheiden. Die Redaktion <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong> bedankt sich bei ihr für zahlreiche Beiträge und Anregungen ganz herzlich und<br />
wünscht ihr für den Ruhestand alles Gute.<br />
Das Evangelische Krankenhaus Johannisstift Münster wird am 23. November <strong>2009</strong> seit 100 Jahren in der Wichernstraße sein. Gegründet<br />
im Jahr 1853, feiert das EVK dieses Standort-Jubiläum im Jahr <strong>2009</strong> mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionstagen.<br />
Alles Gute zum Neuen Jahr ...<br />
wünschen wir uns gegenseitig zum Jahresbeginn, dazu das Bes-<br />
te für Gesundheit und Wohlbefinden, für Familie und Beruf, für All-<br />
tage und Sonntage. Zu allem Guten gehört auch und nicht zuletzt<br />
Gottes Segen, die Kraft zum Leben und Lieben, die Gabe der Hoffnung<br />
und des Glaubens. Der Segen ist Gottes großes Geschenk an<br />
uns, um das wir bitten und das wir weiterschenken dürfen. Er ist frei<br />
und nicht gebunden an Gottesdienst und Andachten, nicht an Pfarrer<br />
und Pfarrerinnen. Im Gegenteil: gerade im Krankenhaus erfahre<br />
ich als Seelsorgerin, dass Menschen mir für meine vielen Aufgaben<br />
Gottes Segen wünschen und ich als Gesegnete Patienten- oder Stationszimmer<br />
verlassen darf. Die Fülle von Gottes Segen wünsche ich<br />
für das Jahr <strong>2009</strong> den vielen Mitarbeitenden in den <strong>Valeo</strong>-Häusern<br />
für ihr Wirken in den unterschiedlichen Aufgabenbereichen, aber<br />
auch für ihr ganz persönliches Leben. Gottes Segen wünsche ich für<br />
die Zukunft der Häuser in ihrem Engagement für kranke Menschen,<br />
für ihre Angehörigen und Zugehörigen. Gottes Segen wünsche ich<br />
allen Ehrenamtlichen, die durch ihre Besuche den Patienten und Patientinnen<br />
Freude machen. Mit herzlichen Segenswünschen möchte<br />
ich mich aus dem Dienst als Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin<br />
im Evangelischen Krankenhaus Johannisstift in den Ruhestand<br />
verabschieden und Tschüss sagen, im Sinne von à Dieu, mit Gott!<br />
Ingrid Homeyer-Mikin<br />
Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 9
10 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
VALEO-Nachrichten<br />
Verlegung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle in die geographische Mitte des Verbundes<br />
In Gütersloh schon gut eingelebt<br />
Gütersloh • Vor dem Hintergrund der <strong>Valeo</strong>-Umstrukturierung<br />
erfolgte der Beschluss zum Umzug der Geschäftsstelle.<br />
Die neue Geschäftsstelle wurde in der geographischen Mitte des Va-<br />
leo-Verbundes gesucht, gefunden und aufgebaut. In den ehema-<br />
ligen Räumen einer Bankfiliale gelang es mit minimalem Aufwand<br />
bei bestehender technischer Infrastruktur und Ausstattung bemerkenswert<br />
rasch, eine voll funktionsfähige Geschäftsstelle aufzubauen.<br />
Mit drei Büros, zwei Besprechungsräumen und mehreren Funktionsbereichen<br />
ist die Geschäftsstelle für die sie betreffenden Herausforderungen<br />
gut gerüstet, ohne dass größere Investitionen erforderlich<br />
waren. Im Hof steht eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen<br />
zur Verfügung, die Anbindung an die A2-Autobahn und auch an den<br />
Hauptbahnhof in Gütersloh ist gut.<br />
Der 26. <strong>Valeo</strong>-Beirat hat schon in den Räumen der neuen Geschäftsstelle<br />
stattgefunden. Zunehmend finden angesichts der Lage der<br />
Geschäftsstelle in der geographischen Mitte des Verbundes auch<br />
die Sitzungen der Fach- und Projektgruppen sowie die Gremiensitzungen<br />
(z. B. Med. Beirat) in Gütersloh statt. In der Regel wöchentlich<br />
finden die Abstimmungstreffen (Team-Treffen) der <strong>Valeo</strong>-Referenten<br />
mit den <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführern in Gütersloh statt.<br />
Sollte sich aus der Verbundarbeit heraus der Bedarf ergeben, einen<br />
zentral gelegenen Sitzungsraum zu finden, kann man sich ohne Vorbehalt<br />
an die Geschäftsstelle wenden.<br />
Mit den neuen Räumlichkeiten erfolgte in Teilen auch eine personelle<br />
Reorganisation: Elke Schmidt, Ingo Jakschies und Arno Schäfer haben<br />
ihr Büro in Gütersloh. Stephan Richter verbleibt mit seiner halben<br />
<strong>Valeo</strong>-Stelle vorwiegend in Bielefeld und Thomas Meier-Vehring<br />
bleibt weiter in Unna lokalisiert.<br />
Die räumliche Umstrukturierung brachte gleich auch neuen<br />
Schwung in die Fachgruppen- und Gremienarbeit. Nach Beratungen<br />
im Aufsichtsrat und im Beirat wurden das Projekt „Versorgungsentwicklung“<br />
und das Projekt „Klinische Ethik“ (in Ableitung des <strong>Valeo</strong>-<br />
Kongresses 2008) neu gestartet. Die Arbeit der Fachgruppe Personal<br />
wurde wieder aufgenommen.<br />
In einer Klausurtagung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung mit den <strong>Valeo</strong>-<br />
Referaten wurde im Oktober 2008 ein handlungsleitendes Arbeitspapier<br />
entwickelt, das sich derzeit in der internen Abstimmung befindet.<br />
Dieses Konzept sieht die Fokussierung auf folgende Themenschwerpunkte<br />
vor:<br />
f Medizinische Ergebnisqualität<br />
f Strategischer Einkauf<br />
f Versorgungsentwicklung<br />
f Personalgewinnung und Entwicklung<br />
f Kosten - Benchmark<br />
f Krankenhausplanung<br />
f Strategische Leistungsplanung<br />
f Budgetverhandlungen<br />
f „Klinische Ethik“<br />
f Patientenbefragung<br />
f Gesetzlicher Qualitätsbericht <strong>2009</strong><br />
Mit den Veränderungen einhergehend wird der <strong>Valeo</strong>-Internet-Auftritt<br />
entsprechend aktualisiert. Wer zufällig in Gütersloh oder in der<br />
Nähe ist, mag gerne einmal in der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle auf eine Tasse<br />
Kaffee vorbeischauen. Das Team freut sich jederzeit auf ein Gespräch<br />
mit Mitarbeitern aus den Mitgliedshäusern.<br />
Kontaktdaten der Referentinnen und Referenten:<br />
f Ingo Jakschies (Organisation und Betriebswirtschaft)<br />
Fon 05241 400 992-12, Mail: Ingo.Jakschies@valeo-klinikverbund.de<br />
f Arno Schäfer (Medizin und Qualitätsmanagement)<br />
Fon 05241 400 992-13, Mail: Arno.Schaefer@valeo-klinikverbund.de<br />
f Elke Schmidt (Pflegemanagement und klinische Organisation),<br />
Fon 05241 400 992-1, Mail: Elke.Schmidt@valeo-klinikverbund.de<br />
f Stephan Richter (Verhandlungsmanagement)<br />
Fon 0521 772-77019, Mail: Stephan.Richter@evkb.de<br />
f Thomas Meier-Vehring (Kommunikation und Marketing)<br />
Agentur Mediakom, Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna,<br />
Fon 02303 254 22-32, Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />
<strong>Valeo</strong>-Kongress 2008 gab den Anstoß<br />
Arbeitsgruppe Klinische Ethik einberufen<br />
Gütersloh • Der fünfte <strong>Valeo</strong>-Kongress 2008 beschäftigte sich am 12. Juni 2008 in Bielefeld mit der Frage „Klinische Ethik – ein Markenzeichen<br />
für <strong>Valeo</strong>?“ (siehe dazu auch Berichte in <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong> Juni und Oktober 2008). Im Nachgang zum Kongress kam das Thema Klinische<br />
Ethik und die Beschäftigung mit den Fragestellungen, die daraus resultieren, in vielen <strong>Valeo</strong>-Mitgliedshäusern ins Gespräch. Auf Anregung<br />
von Dr. Klaus Kobert (Klinischer Ethiker im EvKB) wurde jetzt von der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung auf Verbundebene eine Arbeitgruppe „Klinische<br />
Ethik“ einberufen. Die Arbeitsgruppe wird von Dr. Klaus Kobert und von Elke Schmidt (<strong>Valeo</strong>-Referentin für Pflegemanagement und klinische<br />
Organisation) begleitet. Zu den ersten Projekten der Arbeitsgruppe gehört die Vorbereitung und inhaltliche Gestaltung eines Workshops<br />
für die Mitgliedseinrichtungen des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbundes, der voraussichtlich im Jahr <strong>2009</strong> stattfinden wird.
Münster (tmv) • Im Fußball-Hallenturnier des <strong>Valeo</strong>-Klinikver-<br />
bundes in Münster-Nienberge sicherte sich das EK Unna am 18.<br />
Oktober 2008 mit einem 3:2 im Acht-Meter-Schießen im Finale<br />
gegen das EVK Münster den ersten Platz.<br />
Besonders sehenswert war im Turnierverlauf das Match der Münste-<br />
raner gegen die als „heimliche Favoriten“ eingestuften Fußballer aus<br />
den Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen (dritter Turniersieger).<br />
Das EVK Münster holte in diesem Spiel einen Vier-Tore-Rückstand<br />
auf und ging beim Schlussstand von 5:5 mit Riesenselbstvertrauen<br />
aus der Vorrunde in die Finalrunden. Den Fairness-Pokal des<br />
Turniers sicherten sich die Teams des Ausbildungszentrums am EVK<br />
Lippstadt. Ein besonderer Dank ging an den diesjährigen Veranstalter,<br />
das EVK Münster mit Cheforganisator Peter Nagler.<br />
Das Turnier <strong>2009</strong> findet in Unna statt<br />
Der Turniersieger ist traditionell Ausrichter des Wettbewerbs im Folgejahr.<br />
Unmittelbar nach dem Turnier in Münster hat das EK Unna<br />
mit ersten Vorbereitungen begonnen. Dem Vernehmen nach wird<br />
das Turnier wieder als „Outdoor-Event“ geplant und soll dann im<br />
Sommer oder Frühherbst <strong>2009</strong> stattfinden.<br />
VALEO-Nachrichten<br />
Fußballteam des EK Unna holt den <strong>Valeo</strong>-Pokal 2008<br />
Team um Heiner Steinhoff war nicht zu schlagen<br />
Erster Platz: EK Unna.<br />
Zweiter Platz: EVK Johannisstift Münster.<br />
Dritter Platz: Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen.<br />
Sicherten sich den Fairness-Pokal: Die Teams aus dem Ausbildungszentrum<br />
am EVK Lippstadt.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 11
12 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
VALEO-Kongress <strong>Valeo</strong> VALEO-Nachrichten<br />
im GESPRÄCH 2007<br />
Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus – BKK Bundesverband finanziert Projekt<br />
<strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser fördern aktiv die Selbsthilfe<br />
Unna/Gütersloh • Die Evangelischen Krankenhäuser im Va-<br />
leo-Klinikverbund befinden sich auf dem Weg zum Selbsthil-<br />
fefreundlichen Krankenhaus: Vertreter aus den Evangelischen<br />
Krankenhäusern in Unna, Hamm und Lippstadt trafen sich am<br />
24. Oktober 2008 in Unna mit Vertretern von Selbsthilfegruppen,<br />
um eine intensivere Zusammenarbeit anzustoßen und zu<br />
verbessern. Unterstützt wird die Zusammenarbeit vom Projekt<br />
„Selbsthilfefreundliches Krankenhaus NRW“ des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes.<br />
Die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen als<br />
Partner im Gesundheitswesen wird in den letzten Jahren von immer<br />
mehr Krankenhäusern erkannt und als ergänzende Unterstützung<br />
beim Prozess der Behandlung und Genesung gesehen. Dr. Dietmar<br />
Herberhold, Stiftungsvorstand des Evangelischen Krankenhauses<br />
Unna, bewertet das Projekt entsprechend positiv: „Von einer engen<br />
Kooperation zwischen Krankenhaus und Selbsthilfe profitieren Patientinnen<br />
und Patienten genauso wie Ärzteschaft, Pflegekräfte und<br />
andere Berufsgruppen im Krankenhausbetrieb, die dadurch ihr eigenes<br />
Handeln erweitern können.“<br />
Hamburger Modellprojekt gibt Erfahrungen weiter<br />
In Nordrhein-Westfalen haben interessierte Kliniken und Selbsthilfegruppen<br />
seit Februar 2008 die Möglichkeit, Erfahrungen aus dem<br />
Die Qualitätskriterien für die Ernennung zum<br />
„Selbsthilfefreundlichen Krankenhaus“ im Überblick:<br />
A Bereitstellung von Räumen, Infrastruktur, Präsentationsmöglichkeiten<br />
für die Selbsthilfe,<br />
A Regelhafte Information der Patienten über Selbsthilfe,<br />
A Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von Selbsthilfezusammenschlüssen,<br />
A Benennung eines Selbsthilfebeauftragten,<br />
A Regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch,<br />
A Einbeziehung der Selbsthilfe in die Fort- und Weiterbildung<br />
von Mitarbeitern im Krankenhaus,<br />
A Mitwirkung der Selbsthilfe in Qualitätszirkeln, Ethik-Kommission<br />
u.ä.,<br />
A Formaler Beschluss und Dokumentation der Kooperation.<br />
Ansprechpartner der <strong>Valeo</strong>-Häuser:<br />
A Christa Steinhoff-Kemper, Selbsthilfe-Kontaktstelle Bielefeld<br />
im Paritätischen Wohlfahrtsverband,<br />
Stapenhorststr. 5, 33615 Bielefeld, Tel. 0521 9640696<br />
A Arno Schäfer, <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund,<br />
Annenstr. 6, 33332 Gütersloh, Tel. 05241 40099213<br />
www.selbsthilfefreundliches-krankenhaus-nrw.de<br />
im Jahr 2007 abgeschlossenen Hamburger Modellprojekt „Qualitätssiegel<br />
Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ zu nutzen. Die <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser<br />
wollen dieses Angebot, das vom BKK Bundesverband<br />
finanziert wird, jetzt annehmen: In einer Auftaktveranstaltung<br />
informierten sie sich über das Projekt und tauschten sich<br />
intensiv mit Vertretern der Selbsthilfegruppen aus. Am Ende des<br />
Prozesses, der vom Team des Projekts Selbsthilfefreundliches Krankenhaus<br />
NRW begleitet wird, steht die strukturierte Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit mit den regionalen Selbsthilfegruppen.<br />
„Die Klinik dokumentiert damit, dass es die Qualitätskriterien für ein<br />
selbsthilfefreundliches Krankenhaus erfüllt“, schildert Projektleiterin<br />
Christa Steinhoff-Kemper.<br />
EK Unna macht den Anfang<br />
Von den 13 Einrichtungen des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbunds macht Unna<br />
den Anfang. Hier wird in Kürze eine zentrale Stelle eingerichtet, die<br />
sowohl für die Selbsthilfegruppen, die Kontakt- und Informationsstelle<br />
für Selbsthilfegruppen in Unna (KISS Unna) als auch für die<br />
Mitarbeiter des Hauses als Ansprechpartner dient. Gemeinsam werden<br />
dann alle Beteiligten ihre Bedürfnisse, Ziele und die notwendigen<br />
Schritte zur Umsetzung benennen. „Am Ende des Prozesses soll<br />
eine enge Partnerschaft zwischen der Selbsthilfe und dem Krankenhaus<br />
bestehen“, sagt Arno Schäfer, Qualitätsmanager des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbunds.<br />
Die Auftaktveranstaltung machte Mut.<br />
Projektleiterin Christa Steinhoff-Kemper informierte bei der<br />
Tagung in Unna über das „Selbsthilfefreundliche Krankenhaus“.
Wer krank ist, sollte sich erholen können - ohne sich Gedan-<br />
ken um die entstehenden Kosten zu machen. Doch im Krank-<br />
heitsfall bestens abgesichert zu sein, ist seit den letzten Ge-<br />
sundheitsreformen leider nicht mehr selbstverständlich.<br />
Um wirklich gut versorgt zu sein und den neuen Gestaltungsspiel-<br />
raum für den Krankenschutz effektiv zu nutzen, sollte der Verbrau-<br />
cher für sich einige Fragen beantworten:<br />
A Welche Versicherungsleistungen sind mir besonders wichtig?<br />
A Möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt die private Atmosphäre<br />
eines Zweibettzimmers nutzen und durch den Chefarzt be-<br />
handelt werden?<br />
A Oder möchte ich die Kosten für Zahnersatz und Inlays besser verschmerzen<br />
können und auch die Freiheit haben, einen Heilpraktiker<br />
zu konsultieren – ohne Sorge um die Kosten?<br />
A Wie wäre es mit Zuschüssen für Brillen, Kontaktlinsen und Arzneimittel?<br />
<strong>Valeo</strong> VALEO-Partner im GESPRÄCH informieren<br />
Top Leistungen – volle Kostenkontrolle<br />
Welche Möglichkeiten man auch für sich nutzen möchte: Eine individuelle<br />
und kompetente Beratung ist unerlässlich, um seine ganz<br />
persönliche Gesundheitsreform auf den Weg zu bringen. Damit man<br />
sich auf das Wesentliche konzentrieren kann: Die eigene Gesundheit.<br />
Über einen Rahmenvertrag mit der BRUDERHILFE - PAX - FAMILI-<br />
ENFÜRSORGE im Bereich der Krankenzusatz-Versicherung bekommen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser die<br />
Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz optimal und nach modernen<br />
Maßstäben zu gestalten - und das zu besonders günstigen Preisen.<br />
Interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser<br />
können die Adresse ihres persönlichen Ansprechpartners in<br />
der Nähe über die<br />
Regionaldirektion Westfalen, Sedanstraße 9, 59065 Hamm,<br />
Telefon (0 23 81) 4 36 01 23<br />
oder unter www.bruderhilfe.de erfahren.<br />
Die Kosten für Behandlungen nach den Erkenntnissen der Traditionellen Chinesischen Medizin, zum Beispiel in der TCM-Abteilung am<br />
EVK Hamm , werden bei einer entsprechenden Zusatzversicherung bei der Bruderhilfe in vollem Umfang übernommen.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 13
14 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Berlin! Berlin! Wir waren in Berlin! – Protest mit Demonstration und „aktiver Mittagspause“<br />
Unter diesen Bedingungen keine Kostendeckung<br />
Bielefeld (sag). 130.000 Krankenhausmitarbeitende forder-<br />
ten am 25. September in Berlin: „Der Deckel muss weg“. An der<br />
größten Demonstration in der Geschichte des deutschen Gesundheitswesens<br />
nahmen über 600 Mitarbeitende des Ev. Krankenhauses<br />
Bielefeld teil.<br />
Die Menschenmenge auf der „Fanmeile“ zwischen Brandenburger<br />
Tor und Siegessäule war mit dem bloßen Auge kaum zu überblicken.<br />
Doch weder die Fußballweltmeisterschaft noch ein Benefizkonzert<br />
war Anlass für das Fahnenmeer und die lauten Sprachchöre. In hunderten<br />
von Bussen und zahlreichen Sonderzügen reisten am 25.<br />
September rund 130.000 Krankenhausmitarbeitende aus etwa 2.100<br />
deutschen Krankenhäusern nach Berlin. Alle wiederholten gemeinsam<br />
die zentrale Forderung des bundesweiten Aktionsbündnisses<br />
Rettung der Krankenhäuser : „Der Deckel muss weg“.<br />
Die lautstarke Kritik gegen die 16-jährige Budgetierung der Kran-<br />
kenhäuser richtete sich in erster Linie gegen die Politik. Vor allem in<br />
den vergangenen zwei Jahren hat das zur Verfügung gestellte Geld<br />
nicht annähernd die gestiegenen Kosten für Personal, Energie, Medizintechnik,<br />
Arzneimittel und die Mehrwertsteuererhöhung gedeckt.<br />
Jede dritte Klinik schreibt inzwischen rote Zahlen. In Nordrhein<br />
Westfalen gab es 2007 51 Kliniken weniger als 1995. Schon<br />
jetzt sind viele Regionen unterversorgt, weil es an den notwendigen<br />
Mitteln fehlt.<br />
Alter Deckel im Neuen Gewand<br />
Am Tag vor der Großkundgebung wurden in einem Kabinettsbeschluss<br />
Finanzierungshilfen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro zugebilligt.<br />
„Dass trotz der eingeleiteten politischen Zugeständnisse so viele<br />
Mitarbeitende nach Berlin gereist sind, ist der Beweis für eine tief<br />
sitzende Verunsicherung und Sorge der Menschen um ihre Arbeitsplätze<br />
und die Aufrechterhaltung einer qualitativen, zuwendungsorientierten<br />
Patientenversorgung“, sagt Diplom-Volkswirt Peter Ossen,<br />
Chefredakteur von „Das Krankenhaus“. Enttäuschung und Verbitterung<br />
habe sich durch Nullrunden und Sanierungsbeiträge unter<br />
vielen Klinikbeschäftigten ausgebreitet, meint auch Dr. Rudolf<br />
Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG)<br />
in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor. Als halbherziges Zugeständnis,<br />
Schönfärberei und Mogelpackung bezeichneten die Repräsentanten<br />
des Aktionsbündnisses die beschlossenen Hilfen. Die<br />
Kliniken werden weiterhin in einem wirtschaftlichen Würgegriff gehalten:<br />
„Der Sanierungsbeitrag an die Krankenkassen wäre ohnehin<br />
weggefallen“, sagte Dr. Kösters. „Würden nur 50 Prozent der Tariflohnsteigerungen<br />
refinanziert, blieben die Krankenhäuser auf 3,7<br />
Milliarden Euro sitzen und ein massiver Personalabbau sei zu befürchten“,<br />
so der DKG-Präsident weiter. Er bekräftigte die Forde-<br />
Die Fahne der Diakonie war in Berlin häufig zu sehen. HIer trägt<br />
sie Prof. Dr. Udo Krolzik, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen<br />
Krankenhausverbandes. Mitarbeiter aus mehr als 90 Evangelischen<br />
Krankenhäusern waren in Berlin am 25.09.08 dabei.<br />
rung nach einer vollen Refinanzierung der Personal und Sachkostenbelastung<br />
2008/<strong>2009</strong> in Höhe von 6,7 Milliarden Euro. Das Pflegehilfsprogramm<br />
sei bei Lichte betrachtet eine Zusatzbelastung für<br />
die Krankenhäuser. Die 30-prozentige Unterfinanzierung müsse an<br />
anderen Stellen herausgeschnitten werden. Dabei ist die Arbeitsbelastung<br />
in deutschen Krankenhäusern vergleichsweise hoch, so Dr.<br />
Kösters. Auch Dr. Frank Ulrich Montgomery kritisierte als Repräsentant<br />
der Bundesärztekammer die vorgesehene, lediglich 70-prozentige<br />
Finanzierung der 21.000 zugebilligten Pflegestellen: „Das heißt<br />
doch, dass für drei neu eingestellte Pflegekräfte zur Finanzierung<br />
des 30-Prozent-Rests ein Pfleger oder eine Krankenschwester wieder<br />
entlassen werden muss.“ Mit der rechten Hand werde gegeben,<br />
mit der linken Hand werde genommen Dann wird er noch deutlicher:<br />
„Es ist so als klaue man uns einen Kasten Bier und stelle dann<br />
einen leeren hin, damit wir das Pfand kassieren dürfen.“ Ein Gesetz,<br />
das den Budgetdeckel nicht abschaffe, sondern nur eine neue Rechengröße<br />
anbinde, und obendrein der Regierung das Recht zubillige,<br />
die Steigerungsrate nach eigenem Belieben zu begrenzen, sei<br />
nach Ansicht von Dr. Montgomery ein „alter Deckel im neuen Gewand“<br />
– eine Feststellung, die von vielen Rednern des Bündnisses<br />
untermauert wurde.<br />
Realität - Keine Panikmache<br />
Krankenkassen sprachen am Tag der Großkundgebung von Panikmache.<br />
Auch die Verbraucherzentralen gaben sich skeptisch: Sie<br />
sagten, das Krankenhauswesen in Deutschland sei überversorgt.<br />
Die Präsidentin des Pflegerates, Marie Luise Müller, wies die Behauptungen<br />
zurück, die Zustände in den Kliniken würden dramatisiert.<br />
Es sei keine Einbildung, sondern Realität, dass die Pflegequalität mit<br />
schrumpfender Personalbesetzung abnehme. Das findet auch Dr.
Montgomery: „Ich möchte mal einen Wirtschaftsboss sehen, der<br />
unter diesen Bedingungen ordentliche Gewinne erzielen kann. Dabei<br />
haben wir das Krankenhauswesen schon erfolgt reorganisiert“.<br />
Er nennt Zahlen, die seine These belegen: In den letzten Jahren wurden<br />
zehn Prozent der Krankenhäuser geschlossen, 20 Prozent wurden<br />
abgebaut, die Verweildauer um über Eindrittel gesenkt und 17<br />
Prozent Patienten mehr behandelt.<br />
Aktionsbündnis bereitete die Rekordzahl vor<br />
Dass die Großkundgebung keine Interessensveranstaltung einzelner<br />
Lobbygruppen war, zeigte die „interdisziplinäre“ und „multiprofessionelle“<br />
Beteiligung: Aus so gut wie allen Kliniken beteiligten<br />
sich Krankenhausdirektoren, Pflegende, Ärzte, Therapeuten, Mitarbeitende<br />
der Hauswirtschaft und Verwaltungsangestellte an der Aktion<br />
in Berlin. Vorbereitet wurde die größte Kundgebung im deutschen<br />
Gesundheitswesen durch zahlreiche Aktivitäten des Bündnisses<br />
„Rettet die Krankenhäuser“ in den Bundesländern. Plakataktionen,<br />
Mitarbeiterveranstaltungen oder Unterschriftensammlung<br />
und Informationsstände in den Innenständen seien an dieser Stelle<br />
nur als einzelne Beispiele genannt.<br />
Nach der Aktion ist vor der Aktion<br />
Im Dezember 2008 fiel im Deutschen Bundestag die Entscheidung<br />
zur Zukunft der Deutschen Krankenhäuser. Wie zu erwarten war,<br />
deckt der Entwurf nicht die Finanzierungslücke von 6,7 Milliarden<br />
Euro.<br />
Aber eines steht schon einmal fest: Es wäre zu fragen, wie der Gesetzesentwurf<br />
aussähe, wenn es die Proteste in den vergangenen Monaten<br />
nicht gegeben hätte. Die Großkundgebung hat bewiesen: Solidarität<br />
macht stark und lohnt sich!<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Nach Berechnung der Deutschen Krankenhausgesellschaft setzt sich<br />
die Finanzierungshilfe der Bundesregierung wie folgt zusammen:<br />
f 1,35 Milliarden Euro: für einen 50-prozentigen Tarifausgleich<br />
f 220 Millionen Euro: für die erste Tranche Pflegeförderung<br />
f 150 Millionen Euro: Verbesserung Ausbildungsfonds<br />
f 60 Millionen Euro: Verbesserung Psychiatrie<br />
f 230 Millionen Euro: Wegfall Sanierungsbeitrag<br />
f 750 Millionen Euro: Grundlohnratenzuwachs<br />
f 150 Millionen Euro: Wegfallen IV-Anschubfinanzierung<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 15
16 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
EK Unna und Lukas-Krankenhaus Bünde wurden schon im Vorfeld der Großdemo aktiv<br />
MdB-Praktikum im<br />
Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde (kro) • Das Lukas-Krankenhaus in Bünde hat im Vorfeld<br />
der Großdemonstration am 25. September in Berlin das Aktionsbündnis<br />
zur Rettung der Krankenhäuser „Der Deckel muss<br />
weg!“ mit diversen Aktionen unterstützt. Neben Informationsständen<br />
im Foyer des Krankenhauses, Informationstagen für<br />
Bürgerinnen und Bürger rund um das Krankenhaus sowie einer<br />
Demonstration durch die Innenstadt von Bünde fand unter anderem<br />
auch ein Abgeordneten-Praktikum statt.<br />
Am 10. September 2008 absolvierte Wolfgang Spanier, SPD-Bundes-<br />
tagsabgeordneter, ein Kurz-Praktikum im Bünder Lukas-Kranken-<br />
haus. Pünktlich um 6:00 Uhr morgens – ausgestattet mit einem wei-<br />
ßen Kittel – begann er sein Dienst auf der Station 1B. Der Politiker<br />
half dem Pflegepersonal beim Verteilen des Frühstücks, bei Fieberund<br />
Blutdruckkontrollen sowie bei der Begleitung der Patienten zu<br />
den verschiedenen Untersuchungen.<br />
Anlass des Praktikums war es, dem Abgeordneten einen Einblick in<br />
den Krankenhausalltag zu verschaffen und dadurch die politischen<br />
Mandatsträger auf die Probleme in den Krankenhäusern hinzuweisen<br />
und eine Sensibilisierung für eine bessere Krankenhausfinanzierung<br />
zu schaffen. Parallel zum Einsatz in der Pflege sprach Wolfgang<br />
Spanier mit Mitarbeitervertretern und dem Vorstand über die Probleme<br />
in der Krankenhausfinanzierung.<br />
Um der Situation auch weiterhin Nachdruck zu verleihen, fand am<br />
29. Oktober 2008 erneut ein „Abgeordneten-Praktikum“ statt: Frau<br />
Britta Haßelmann hat ebenfalls in einer Frühschicht das Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde kennengelernt.<br />
MdB Wolfgang Spanier mit Stationsleitung Christiane Köster bei<br />
der Blutdruckkontrolle im Lukas-Krankenhaus Bünde.<br />
Mit dem Bett in die<br />
Einkaufsmeile von Unna<br />
Unna (peb) • Auch eine Gruppe aus dem Evangelischen Kran-<br />
kenhaus Unna macht sich am 25. September auf den Weg nach<br />
Berlin: Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten<br />
sich an der bundesweiten Protestaktion gegen die Sparpolitik<br />
der Bundesregierung.<br />
Eingebettet war der Protest in weitere Aktionen vor Ort: Bereits<br />
einen Tag zuvor machten die drei Unnaer Krankenhäuser mit<br />
einem gemeinsamen Informationsstand auf dem Marktplatz auf<br />
die fatale Situation in der Krankenhausfinanzierung aufmerksam.<br />
Am 20. Oktober fand unter dem Motto „Gesund helfen statt krank<br />
schrumpfen“ eine Diskussionsveranstaltung mit den heimischen<br />
Bundestagsabgeordneten Rolf Stöckel (SPD) und Hubert Hüppe<br />
(CDU) sowie Unnas Bürgermeister Werner Kolter statt.<br />
Aktive Mittagspause am 18.11.2008 um 12 Uhr im EK Unna: Der<br />
in Berlin begonnene Protest wurde vor Ort fortgeführt.
Hamm (tmv) • Vier Augen sehen mehr als zwei. Das ist das Grund-<br />
prinzip eines neuen Vereins, dem sich von Beginn an schon zahl-<br />
reiche Darmkrebs-Experten angeschlossen haben. Seit dem 10.<br />
September 2008 bündeln Hammer Krankenhausärzte und niedergelassene<br />
Mediziner rund um das EVK ihre Kompetenzen im Verein<br />
Darmzentrum Hamm-Süden. Am 26. November wurde die Arbeit<br />
des Vereins nun erstmals öffentlich vorgestellt.<br />
Mitglieder des Vereins<br />
und interessierte Kollegen<br />
diskutierten im<br />
EVK Hamm die Umsetzung<br />
der aktuellen<br />
und modernsten Leitlinien<br />
für die Behandlung<br />
von Tumorpatienten.<br />
Das Darmzentrum<br />
Hamm-Süden ist ein<br />
Zusammenschluss, der<br />
zum Beispiel für Menschen mit einem Dickdarmtumor viele Vorteile<br />
bietet. Durch den Zugriff auf ein gemeinsames Datennetz ist jeder<br />
an der Behandlung beteiligte Arzt über aktuelle Befunde im Bilde.<br />
Doppeluntersuchungen werden vermieden und dadurch auch Kosten<br />
gespart. Durch die permanent eingerichtete elektronische Zugriffsmöglichkeit<br />
auf alle Daten und Befunde ist ein stetiger Informationsfluss<br />
gegeben. Dazu kommen regelmäßige Fallbesprechungen,<br />
sogenannte Tumor-Boards, in denen die Kompetenzen aller Beteiligten<br />
in die Suche nach der jeweils bestmöglichen Behandlung und<br />
Therapie einbezogen werden. Jeder Patient erhält einen Behand-<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />
Ärzte im EVK Hamm bündeln die Kompetenzen<br />
lungspass, der ihn auch nach einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus<br />
frühzeitig an die Nachsorgetermine erinnert.<br />
Die Dokumentation der Behandlung erfolgt standardisiert onli-<br />
ne über ein onkologisches Dokumentationssystem auf der Grund-<br />
lage anerkannter Standards. Ein weiterer Vorteil: die Schnittstelle<br />
zum Krebsregister NRW in Münster. Aber der Verein Darmzentrum<br />
Hamm-Süden möchte sich nicht ausschließlich der Behandlung von<br />
bösartigen Dickdarmtumoren widmen. Auch die Förderung der Aufklärung<br />
im Rahmen der Krebsvorsorge ist dem Verein wichtig. Nur<br />
18 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen nehmen regelmäßig<br />
an Vorsorge-Untersuchungen teil. Dabei werden die Kosten für<br />
Darmspiegelungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.<br />
„Und Dickdarmkrebs, der in einem frühen Stadium entdeckt<br />
wird, kann durch eine Operation geheilt werden“, sagt Dr. Ulrich<br />
Kandzi, Chefarzt der EVK-Gastroenterologie und Vorstandsmitglied<br />
im Darmzentrum Hamm-Süden. Gemeinsam mit Professor Dr. Christian<br />
Peiper, Chefarzt in der Chirurgischen Klinik des EVK Hamm, hat<br />
er innerhalb von wenigen Wochen die Strukturen zur Zusammenarbeit<br />
im Darmzentrum Hamm-Süden in Anlehnung an die Empfehlung<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft auf die Beine gestellt.<br />
Schon 15 Ärzte sind Mitglied im Verein, der erst seit gut zwei Monaten<br />
existiert. Eintreten können alle, die an der Behandlung von<br />
Patienten mit Darmtumoren beteiligt sind, vom Hausarzt über den<br />
Schmerztherapeuten bis zu Chirurgen und Pathologen. Im Vorstand<br />
sitzen Prof. Dr. Christian Peiper, Dr. Ulrich Kandzi, Dr. Frank Bösel,<br />
Christian Kühne (alle EVK) sowie Dr. Daniela Trog (Praxis für Strahlentherapie).<br />
Für Prof. Peiper bietet der neue Zusammenschluss klare<br />
Vorteile: „Der Hausarzt sieht seinen Patienten manchmal über<br />
Wochen nicht. Durch unser System kann er jetzt täglich die neuen<br />
Befunde der Kollegen über seine Patienten einsehen.“<br />
In regelmäßigen Tumor-Boards des Vereins Darmzentrum<br />
Hamm-Süden werden die Kompetenzen der Experten zur Aufstellung<br />
eines optimalen Behandlungsplans gebündelt (v. l.):<br />
Dr. Kurt Diebold (Gemeinschaftspraxis für Pathologie am EVK<br />
Hamm), Prof. Dr. Leopold Balleisen (EVK-Chefarzt Hämatologie /<br />
Onkologie), Prof. Dr. Christian Peiper (EVK-Chefarzt Allgemein-,<br />
Viszeral- und Gefäßchirurgie) sowie Dr. Ulrich Kandzi (EVK-Chefarzt<br />
Gastroenterologie).<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 17
18 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Freut sich über die offizielle Anerkennung seiner Abteilung als Anfallsambulanz: Dr. med. Jörg Schmitt.<br />
Epilepsieambulanz versorgt Menschen aus gesamtem östlichen Ruhrgebiet<br />
Anerkennung durch Fachgesellschaft<br />
Unna (peb) Auszeichnung für die Epilepsiestation und -am-<br />
bulanz der Neurologischen Klinik im Evangelischen Kran-<br />
kenhaus Unna: Die Klinik wurde jetzt offiziell von der Deut-<br />
schen Gesellschaft für Epileptologie in das Verzeichnis der<br />
Epilepsieambulanzen aufgenommen. „Die Anerkennung ist<br />
eine wichtige Information für Betroffene, bei denen sich die<br />
Behandlung als schwierig erweist und bisher keine Lösung<br />
in der Therapie gefunden wurde“, schildert Dr. Jörg Schmitt,<br />
Leiter der Epilepsiestation und -ambulanz.<br />
Am 1. April 2006 hat die Epilepsieambulanz ihre Arbeit auf-<br />
genommen, bereits im April 2005 hatte das Haus die Diagnos-<br />
tik- und Therapiestation als Teilbereich der Neurologischen Kli-<br />
nik eingerichtet. Damit wird die Weiterbehandlung von Patien-<br />
ten mit schwer behandelbarer Epilepsie sichergestellt, die bis-<br />
lang von einer Abteilung der Bodelschwinghschen Anstalten in<br />
Hagen-Breckerfeld versorgt wurden. Die Umstrukturierung beruht<br />
auf einer Entscheidung des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbundes: Zum einen<br />
sollte die Einrichtung verkehrsgünstiger im östlichen Ruhrgebiet<br />
etabliert werden, zum anderen kommt den Patienten das<br />
gesamte Angebot der neurologischen Diagnostik des Evangelischen<br />
Krankenhauses Unna zugute. Im selben Zusammenhang<br />
übernahm das EK Unna Mitte 2008 auch die Ambulanz aus Hagen-Breckerfeld.<br />
Die Epilepsiestation am Evangelischen Krankenhaus Unna hat<br />
sich inzwischen zu einem regionalen Schwerpunkt der Epilepsiebehandlung<br />
entwickelt. Etwa 220 Patienten behandelt Dr.<br />
Schmitt hier jährlich. Neben der Station nimmt die Ambulanz<br />
eine wichtige Funktion ein: Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft<br />
für Epileptologie sind Ambulanzen „regionale Schwerpunkte<br />
zur ambulanten Diagnostik, Behandlung und sozial-medizinischer<br />
Betreuung von Problemfällen“. Entsprechend hoch<br />
sind die Anforderungen der Gesellschaft an die Einrichtungen,<br />
um anerkannt zu werden. Bedarf an der Einrichtung ist auf jeden<br />
Fall vorhanden: Etwa 700 Patientenkontakte zählen der Oberarzt<br />
und sein Team in der Ambulanz pro Jahr.<br />
Krankenhaus erweitert sein Spektrum<br />
Das Evangelische Krankenhaus Unna erweitert auch in Zukunft<br />
sein Spektrum, um eine umfassende Versorgung auf dem Gebiet<br />
der Epileptologie zu gewährleisten. So verfügt Dr. Schmitt über<br />
das Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft prächirurgische Epilepsiediagnostik<br />
und Epilepsiechirurgie. „In Kooperation mit dem<br />
Epilepsiezentrum Bethel in Bielefeld verbessert unser Haus hiermit<br />
im Ruhrgebiet ganz erheblich die Möglichkeit, Patienten eine<br />
operative Behandlung und Heilung ihrer Epilepsie zu ermöglichen“,<br />
schildert Dr. Dietmar Herberhold, Stiftungsvorstand des<br />
EK Unna.
Unna (peb)• Ob bei der peripheren arteriellen Verschlusskrank-<br />
heit oder beim Diabetes mellitus – auch wenn die Schäden sehr<br />
groß sind, versuchen Ärzte aller Fachrichtungen gemeinsam,<br />
bei ihren Patienten Amputationen weitgehend zu vermeiden.<br />
Trotz aller Bemühungen bleibt das nicht immer erfolgreich. Wie<br />
die weiteren Therapieoptionen aussehen und was notwendig<br />
ist, die Einbuße an Lebensqualität für die Betroffenen möglichst<br />
gering zu halten, darüber informierten sich über 70 Ärzte und<br />
Fachleute beim fünften Unnaer Gefäßdialog.<br />
Dr. Johannes Wilde, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Evan-<br />
gelischen Krankenhaus Unna, hatte zu der Veranstaltung, die unter<br />
dem Motto „Amputation und Mobilisation“ stand, eingeladen. Dr.<br />
Wilde zeigte sich sehr erfreut über die Resonanz bei Besuchern und<br />
Referenten: „Ich bin sehr dankbar, dass namhafte und kompetente<br />
Vertreter entsprechender Fachbereiche bereit sind, ihren Beitrag<br />
zu diesem wichtigen Thema für uns einzubringen.“ Zum Thema referierten<br />
unter anderem Prof. Dr. R. Baumgartner (emeritiert, Zumikon,<br />
Schweiz), Prof. Dr. C. Maier, Abteilung für Schmerztherapie der BG-Kliniken<br />
Bergmannsheil in Bochum, Dr. Ch. Schönle, Klinik Lindenplatz<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Fachleute aus dem In- und Ausland beim Gefäßdialog im EK Unna<br />
Experten tauschten Wissen aus<br />
Unna (peb) • Claudia Dieckmann, im Evangelischen Krankenhaus<br />
Unna Praxisbeleiterin für Basale Stimulation®, zitiert immer<br />
wieder den einen Satz: „Sprachlos ist erst der, dessen Sprache<br />
wir nicht verstehen und beantworten.“<br />
Sie schlägt deshalb vor, einen Menschen mit einfachsten Mitteln zu<br />
erreichen und mit ihm in Kontakt zu treten – das Konzept der Basalen<br />
Stimulation® bietet Pflegekräften viele Möglichkeiten, Patienten,<br />
die in Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt<br />
sind, zu fördern. Bereits zum siebten Mal hat sie in einem Basiskurs<br />
den Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen weitergegeben.<br />
Im EK Unna haben schon viele Patienten von diesem Konzept profitiert.<br />
Die Basale Stimulation® wird insbesondere bei Menschen mit<br />
eingeschränktem Bewusstsein oder Beweglichkeit eingesetzt. „Dies<br />
sind vor allem Schlaf- Wachkomapatienten, komatöse Patienten, Apoleptiker,<br />
Intensivpatienten, Demenz-Patienten sowie Patienten, die<br />
immobil sind“, berichtet Claudia Dieckmann. Ursprünglich entwickelt<br />
wurde das Konzept, um schwerstbehinderte Kinder zu unterstützen.<br />
Inzwischen sind daraus für die Pflege viele Möglichkeiten entstanden,<br />
mit wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen zu kommunizieren.<br />
Der Bedarf ist da: „Ein Patient, der immobil im Bett liegt, hat nach kurzer<br />
Zeit sein Körpergefühl verloren“, schildert Claudia Dieckmann.<br />
Dr. Johannes Wilde (2.v.l.) freute sich, namhafte Referenten<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
GmbH, Orthopädische Rehabilitationsklinik mit Sportmedizinischer<br />
Abteilung in Bad Sassendorf sowie OA Dr. P. Müller, Klinik für Kardiologie,<br />
Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum<br />
des Saarlands in Bad Homburg. Für die Teilnehmer war es ein<br />
spannendes und hochinteressantes Symposium.<br />
Menschen mit einfachsten Mitteln erreichen – Konzept spricht sich in der Klinik herum<br />
Basale Stimulation® im EK Unna<br />
Claudia Dieckmann arbeitet mit dem Konzept der Basalen Stimulation®.<br />
Wichtig ist bei dem Konzept die biografische Anamnese: „Ich muss<br />
wissen: Was ist das für ein Mensch, was mag er oder nicht.“ Danach<br />
bestimmt sie unter anderem, welche Angebote in Frage kommen<br />
– Berührungen gehören ebenso dazu wie wahrnehmungsfördernde<br />
Lagerungen, atemstimulierende Einreibungen, beruhigende Waschungen<br />
oder vertraute Geräusche und Bilder. Der Erfolg ist deutlich<br />
sichtbar – und das Konzept spricht sich im Haus herum: Immer öfter<br />
wird Claudia Dieckmann gebeten, ihr spezielles Wissen einzusetzen.<br />
Infos zum Kursangebot unter www.EcKPunkte-Unna.de.<br />
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20 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Musiktherapie für krebskranke Menschen<br />
Eigene Ressourcen wiederentdecken<br />
Bielefeld (sag) • Seit einem Jahr gibt es die Musiktherapie in der<br />
Klinik für Onkologie|Hämatologie und Palliativmedizin im Johannesstift<br />
des Ev. Krankenhauses Bielefeld.<br />
An zwei Nachmittagen in der Woche bietet Anna Bergemann-Sieg-<br />
mund schwerkranken Krebspatienten an, auf besonderen Instrumen-<br />
ten zu musizieren, zu singen oder bei einer Klangmassage zu ent-<br />
spannen. Finanziert wird ihre Arbeit über Spendenmittel. In einem<br />
öffentlichen Jubiläumskonzert gab Musiktherapeutin Anna Bergemann-Siegmund<br />
jetzt einen Einblick in ihre Arbeit.<br />
Anna Bergemann-Siegmund und ihr Ensemble spielten in der Kapelle<br />
des Johannesstifts „Musik für die Seele“, so der Titel der Veranstaltung.<br />
Die Stücke stammten aus Skandinavien, Israel und Osteuropa. Zum<br />
Schluss gab Musikerin Bergemann-Siegmund einen Einblick in die<br />
Musiktherapie: Die gut 50 Besucher lauschten mit geschlossenen Augen<br />
einer Fantasiegeschichte, die sie auf eine Bootsfahrt zu einer einsamen<br />
Insel mitnahm. Dabei halfen verschiedene Instrumente innere<br />
Bilder von Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, Strand und Palmen<br />
entstehen zu lassen. Der Applaus blieb am Ende der Entspannungsübung<br />
aus. „Darauf habe ich extra hingewiesen“, sagt die Musiktherapeutin.<br />
„Das Klatschen hätte der ruhigen Atmosphäre geschadet“.<br />
„Fantasiereisen mit Klängen entstehen aus persönlichen Gesprächen<br />
mit den Patienten, knüpfen an Erfahrungen an oder erfüllen einen<br />
schon lang gehegten Reisewunsch“, erklärt Anna Bergemann-Siegmund<br />
das Prinzip dieser musiktherapeutischen Entspannungsübung.<br />
Das individuelle Spielen der Therapeutin richtet sich nach dem Atemrhythmus<br />
der Patienten. So kann es gelingen, unruhig atmende Menschen<br />
zu beruhigen oder jemandem zu helfen nach langer Zeit wieder<br />
einmal gut zu schlafen.<br />
Vier Patienten behandelt Anna Bergemann-Siegmund in der Regel<br />
an einem Nachmittag. Die Instrumente und Methoden sind sehr vielfältig.<br />
Die Wirkung hat in erster Linie mit den eigenen Ressourcen zu<br />
tun. „Die Menschen<br />
erleben sich<br />
plötzlich als kreativ,<br />
wie sie sich gar<br />
nicht oder nicht<br />
mehr kennen,“<br />
sagt Anna Bergemann-Siegmund.<br />
Das baue nicht nur<br />
psychisch auf, sondern<br />
helfe auch,<br />
Techniken zum<br />
Umgang mit der<br />
Krankheit zu entwickeln.<br />
„Denn<br />
die Krebserkrankung<br />
hat sie aus<br />
der Bahn gewor- Anna Bergemann-Siegmund mit dem Monofen<br />
und sie müschord, einem typischen Instrument aus der<br />
senimprovisie- Musiktherapie.<br />
ren lernen“, so die<br />
Therapeutin. „Dafür ist Musik ein ideales Medium.“<br />
Musiktherapie setzt auf Freiwilligkeit und Selbststimmung. Sie wird allein<br />
deshalb von vielen Patienten als wohltuend empfunden, weil sie<br />
sich durch die Krankheit und notwendige Therapien fremdbestimmt<br />
oder gar ohnmächtig fühlen. Manchmal, so Anna Bergemann-Siegmund,<br />
helfe sie einem Menschen, sich zu öffnen. Und das gelingt der<br />
Therapeutin in den meisten Fällen, denn Musik verbindet. „Ich höre<br />
während meiner Arbeit so viele schöne Geschichten“, sagt Anna Bergemann-Siegmund.<br />
„Geschichten über musizierende Enkel, über die<br />
Jukebox in der Eckkneipe oder schlechte Musiklehrer.“ Das Schönste<br />
für die Musikerin aber sei, wenn ein Patient zum Abschied sage, er<br />
freue sich auf das nächste Mal. „Denn das tue ich auch.“
Zertifizierung der Praxis für Ergotherapie<br />
„Gebastelt wird zu Hause“<br />
Bielefeld (sag). Gedächtnisübungen, Kochtraining, Kunsthand-<br />
werk, gemeinsame Ausflüge oder Montagearbeiten für hiesige<br />
Industrieunternehmen: Hinter all diesen Betätigungen steht<br />
das moderne Behandlungskonzept der Praxis für Ergotherapie<br />
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel im Ev.<br />
Krankenhaus Bielefeld (EvKB). Das psychiatrisch-therapeutische<br />
Konzept ist in Bielefeld einzigartig. Die Praxis wurde jetzt<br />
zum zweiten Mal zertifiziert.<br />
2006 wurde die Praxis für Ergotherapie als eine der ersten Einrich-<br />
tungen dieser Art nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. „Das Siegel<br />
stellt Praxis-Managementmethoden und Strukturabläufe zur Qualitätssicherung<br />
sicher“, sagte Anja Heinrich. Einmal im Jahr wird es erneuert.<br />
„Die Rezertifizierung erfolgte problemlos“, freute sich die Ergotherapeutin<br />
und Qualitätsbeauftragte der Praxis.<br />
Auf 540 Quadratmetern betreut ein siebenköpfiges Team 130 Kli-<br />
entinnen und Klienten pro Woche. Das Angebot der Praxis ist auf<br />
die Bedürfnisse von Menschen mit allgemein-psychiatrischen und<br />
gerontopsychiatrischen Krankheiten sowie für Menschen mit einer<br />
Abhängigkeitserkrankung ausgerichtet. „Eintrittsschein“ in die Praxis<br />
für Ergotherapie ist die Heilmittelverordnung von niedergelassenen<br />
Ärzten und Ambulanzen.<br />
Kernangebote der Praxis sind die handwerklich gestalterische The-<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Anja Heinrich zeigt einem Patienten<br />
in der Arbeitstherapie die Montage<br />
von Türscharnieren.<br />
rapie und Arbeitstherapie. Die verschiedenen Therapieangebo-<br />
te der Praxis haben eine gemeinsame Fachausrichtung: Die Betäti-<br />
gung als therapeutisches Medium, „denn gebastelt wird zu Hause“,<br />
sagt Praxisleiterin Susanne Helm. Ziel des therapeutisch-psychiatrischen<br />
Konzepts der Praxis ist die Stabilisierung der Klientinnen und<br />
Klienten in ihrem alltäglichen Leben. Sie sollen (wieder) lernen, sich<br />
selbst zu versorgen, beruflich Fuß zu fassen oder ihre Freizeit eigenständig<br />
zu gestalten. „Alle Betätigungen simulieren den Alltag, der<br />
gerade von chronisch psychisch kranken Menschen nur schwer zu<br />
bewältigen ist“, so Susanne Helm.<br />
Besonders die Arbeitstherapie bereitet auf den Alltag vor: Für die In-<br />
tegration in den Arbeitsmarkt arbeiten Sozialarbeiterinnen und So-<br />
zialarbeiter aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie eng mit<br />
den Mitarbeitenden aus der Arbeitstherapie zusammen. Die Agentur<br />
für Arbeit und die Integrationseinrichtung proConnect der v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel unterstützen bei der Eingliederung<br />
in das Arbeitsleben. proConnect vermittelt die Aufträge hiesiger<br />
Industrieunternehmen an die Arbeitstherapie.<br />
„Der arbeitstherapeutische Bereich gleicht einem mittelständischen<br />
Handwerksbetrieb“, erklärt Anja Heinrich.<br />
Die Praxis übernehme vorwiegend Verpackungs- und Montage-<br />
arbeiten. „Unser Bürobereich erledigt Kopierarbeiten für das EvKB.<br />
Hier entstehen auch die Namenskärtchen für alle Mitarbeiter.“<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 21
22 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern
Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland speisen die christlichen<br />
Radioprogramme von ERF Medien (bisher Evangeliums-Rundfunk)<br />
ein. In Nordrhein-Westfalen sind die Sendungen fast flächendeckend<br />
über das analoge Kabel zu empfangen. Hat ein Krankenhaus<br />
Satellitenempfang, steht die Sache noch besser. Der Sender ist nämlich<br />
seit <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> mit seinem neuen Digitalkanal „ERF eins“ am<br />
Start, wo man das gesamte Angebotspaket abrufen kann, auch die<br />
Fernsehsendungen, die in den letzten Jahren immer mehr ausgeweitet<br />
wurden. Sie waren bisher nur über andere Sender empfangbar,<br />
etwa über „DAS VIERTE“. Was ist das Spezielle an diesen Sendungen?<br />
Warum sollten sie in keinem Krankenhaus fehlen?<br />
Was Patienten mit dem ERF erleben …<br />
Aus einer nordrheinwestfälischen Kleinstadt schrieb eine Patientin<br />
dem Sender: „Im Juni 2008 musste ich ins Krankenhaus, um mir einen<br />
Knoten in der Brust entfernen zu lassen. Da nicht ausgeschlossen<br />
werden konnte, dass eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde,<br />
befand ich mich in einem Zustand zwischen Hoffen und Bangen.<br />
Nach den Voruntersuchungen schaltete ich am Bett das Radio ein.<br />
Von den zwei empfangbaren Sendern war einer der ERF. Am Operationstag<br />
wartete ich ab 7.00 Uhr darauf, in den OP-Raum gefahren<br />
zu werden, aber stundenIang geschah nichts. Wie gut tat es, zur Ablenkung<br />
wieder den ERF einschalten zu können. Ein Lied von Jürgen<br />
Werth hat mir besonders geholfen: „Du sollst leben, denn Gott segnet<br />
dich“. Erst kurz vor 12.30 Uhr wurde ich aus dem Zimmer gefahren,<br />
das Lied noch im Herzen und voll Vertrauen, dass Gottes Weg<br />
mit mir ein guter Weg ist, auch wenn er ins Ungewisse führt. Drei<br />
Tage später erfuhr ich übrigens das Ergebnis: Es lag kein Krebsbefund<br />
vor …“<br />
Wesentlich dramatischer ging vor einigen Jahren die Krebs-Diagnose<br />
für den Unterhaltungskünstler Bodo Fiebig aus Rostock aus: Drei<br />
Wochen nach seinem ersten großen Erfolg im Radio wird bei ihm ein<br />
Tumor im Hals entdeckt. Langwierige und harte Chemos folgen. Die<br />
erfolgreich begonnene Musikerkarriere endet abrupt, das Ehepaar<br />
steht vor dem wirtschaftlichen Ruin und Bodo will seinem Leben ein<br />
Ende setzen. Im Gegensatz zu seiner Frau hat er bis dahin keine Beziehung<br />
zum christlichen Glauben. Aber er wundert sich selbst, dass<br />
er plötzlich auf einem Spaziergang zu beten beginnt: „Gott, wenn es<br />
dich gibt, dann hast du mich jetzt.“ Seitdem wachsen Glaube und Lebensmut<br />
allmählich. Eine große Hilfe dabei sind für Bodo Fiebig die<br />
ERF Fernseh-Sendungen „Hof mit Himmel.“ – Eines Tages sind er und<br />
seine Frau Kerstin sogar selbst zu Gast in der Sendung und erzählen<br />
ihre Geschichte. Man kann sie per Internet selbst nacherleben unter<br />
www.erf.de<br />
Hilfe für Seelsorge- und Pflegepersonal<br />
Wenn laut der letzten Allensbach-Umfrage noch 69 Prozent der<br />
VALEO-Partner VALEO Qualitätsmanagement informieren 2007<br />
Warum der neue Digitalkanal von ERF Medien interessant für Krankenhäuser ist<br />
Seelsorge per Bildschirm?<br />
Deutschen zu einer der beiden großen Kirchen gehören, sind rein<br />
statistisch auch mehr als zwei Drittel der Krankenhauspatienten<br />
kirchlich gebunden. Das allein wäre Grund genug, über die Einspeisung<br />
eines christlichen Radio- und Fernsehprogramms im Krankenhaus<br />
nachzudenken. Es würde die Arbeit von Seelsorgerinnen und<br />
Seelsorgern genauso unterstützen wie die des Pflegepersonals.<br />
Pressefoto anlässlich der Programm-Einspeisung des ERF im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus<br />
Ehringshausen (das KAV ist<br />
DEKV-Mitglied) (v. l. n. r.): A. Cornelia Bönnighausen (Verwaltungsdirektorin<br />
u. Vorstand), Annette E. Gerling (Krankenhaus-Beauftragte<br />
des ERF), Michael Werner (Pflegedienstdirektor).<br />
Bild: L. Rühl<br />
Kontakt und Informationen:<br />
ERF Deutschland e. V.<br />
Annette E. Gerling<br />
Marketing<br />
Berliner Ring 62<br />
35576 Wetzlar<br />
Tel.: 06441 957-332<br />
Fax: 06441 957-51332<br />
E-Mail: annette.gerling@erf.de<br />
Annette Gerling stellt die Pro-<br />
gramme gerne in einer unver-<br />
bindlichenMultimediapräsen- tation den Krankenhausleitun-<br />
gen vor.<br />
Der ERF bietet telefonisch auch<br />
technische Beratung an.<br />
Alle Programme können unter<br />
www.erf.de aufgerufen<br />
werden. Annette E. Gerling Bild: T. Hübner<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 23
24 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
VALEO-Partner informieren<br />
Die Reform der Sozialversicherungssysteme<br />
schreitet voran<br />
Die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme stehen seit Jahren un-<br />
ter einem hohen Veränderungsdruck. Die demographische Entwick-<br />
lung in der Bevölkerung spielt hierbei eine entscheidende Rolle.<br />
Kirchliche Einrichtungen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind häufig durch ihre Tätigkeit in den unterschiedlichen sozialen<br />
Feldern auch in ihrer Arbeit davon betroffen. Daneben berühren<br />
sie diese Reformen natürlich auch als überwiegend gesetzlich versicherte<br />
Arbeitnehmer auf persönliche Weise. Bei der Reform der Pflegeversicherung<br />
wurden zum 1.7.2008 die Pflegesätze angehoben,<br />
einige Leistungen verbessert. Gleichzeitig ist aber auch der Beitragssatz<br />
gestiegen. Die BKK-Diakonie gibt Ihnen einen Überblick über<br />
die Änderungen.<br />
Erhöhung der Leistungen<br />
Die Pflegesätze und Pflegesachleistungen der Pflegestufen I bis III<br />
werden kontinuierlich angehoben. Das gilt auch, wenn nur „Betreuungsbedarf“<br />
besteht und noch kein „erheblicher Pflegebedarf“, der<br />
die Zahlung von Pflegegeld zur Folge hätte. Auch in Heimen wird die<br />
Versorgung von Menschen verbessert, die sich im Alltag nur noch<br />
schwer zurechtfinden: Die Pflegekassen finanzieren für je 25 Bewohner<br />
eine zusätzliche Betreuungskraft.<br />
Kurzzeitpflege<br />
Auch die Leistungen der Kurzzeitpflege werden erhöht, ebenso die<br />
Leistungen zur Tages- und Nachtpflege. Zudem wird es leichter, Leistungen<br />
der Pflegeversicherung zu erhalten: Die Vorversicherungszeit,<br />
die ein Pflegebedürftiger erfüllen muss, wird von fünf auf zwei<br />
Jahre verkürzt. Ein pflegender Angehöriger oder Bekannter bekommt<br />
von der Krankenkasse bis zu vier Wochen im Jahr eine „Verhinderungspflege“<br />
bezahlt, um Urlaub machen zu können. Dafür<br />
muss er nicht schon zwölf Monate lang gepflegt haben wie bisher –<br />
es genügen sechs Monate.<br />
Pflegezeit<br />
Arbeitnehmer, die einen nahen Angehörigen pflegen, haben Anspruch<br />
auf eine „Pflegezeit“: Sie können sich (in Betrieben mit mehr<br />
Häusliche Pflege ab 1. Juli 2008 ab 1. <strong>Januar</strong> 2010 ab 1. <strong>Januar</strong> 2012<br />
Pflegestufe I (bisher 384 Euro) 420 Euro 440 Euro 450 Euro<br />
Pflegestufe II (bisher 921 Euro)� 980 Euro 1.040 Euro 1.100 Euro<br />
Pflegestufe III (bisher 1.432 Euro) 1.470 Euro 1.510 Euro 1.550 Euro<br />
Pflegegeld<br />
Pflegestufe I (bisher 205 Euro) 215 Euro 225 Euro 235 Euro<br />
Pflegestufe II (bisher 410 Euro) 420 Euro 430 Euro 440 Euro<br />
Pflegestufe III (bisher 665 Euro�) 675 Euro 685 Euro 700 Euro<br />
Stationäre Pflege<br />
Pflegestufe III (bisher 1.432 Euro) 1.470 Euro 1.510 Euro 1.550 Euro<br />
Pflegestufe III (Härtefälle, bisher 1.688 Euro) 1.750 Euro 1.825 Euro 1.918 Euro<br />
Pflegestufe 0 (Demenzkranke) Demenzkranken und psychisch Kranken soll wirksamer geholfen wer-<br />
den. Der zusätzliche Betrag für sie steigt von 460 Euro pro Jahr auf 1.200<br />
Euro bei geringem und auf 2.400 Euro bei hohem Betreuungsbedarf.
als 15 Beschäftigten) bis zu sechs Monate von der Arbeit freistellen<br />
lassen. Sie beziehen zwar kein Gehalt, bleiben aber sozialversichert.<br />
Wird ein Angehöriger unerwartet zum Pflegefall, können Beschäftigte,<br />
unabhängig von der Pflegezeit, kurzzeitig eine Freistellung für<br />
bis zu zehn Arbeitstage beanspruchen. Wichtig: Während der Pflegezeit<br />
bleibt der Versicherungsschutz in der Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />
bestehen. In der Kranken- und Pflegeversicherung<br />
ist für die Pflegenden hingegen eine Familienversicherung oder eine<br />
freiwillige Mitgliedschaft erforderlich.<br />
Pflegestützpunkte<br />
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen im Pflegestützpunkt<br />
alle Informationen, Beratungen und konkrete Hilfestellungen an einer<br />
Stelle unabhängig von der Zuständigkeit der Leistungsträger erhalten<br />
(z.B. altengerechter Umbau einer Wohnung, Hilfe bei der Suche<br />
nach einem geeigneten Pflegeheimplatz, Vermittlung von ehrenamtlichen<br />
Angeboten in der Kommune oder Gemeinde).<br />
In einem Pflegestützpunkt soll die Auskunft und Beratung und die<br />
Vernetzung aller medizinisch-pflegerischen Leistungen unter einem<br />
Dach gebündelt werden. Ein Pflegestützpunkt ist keine neue oder<br />
zusätzliche Behörde. Der Stützpunkt bildet das gemeinsame<br />
Dach, unter dem die Pflege- und Krankenkassen, die Altenhilfe<br />
oder der Sozialhilfeträger den von Pflegebedürftigkeit<br />
Betroffenen ihre jeweiligen Dienstleistungen und<br />
Beratungsangebote vernetzt und aufeinander abgestimmt<br />
erbringen sollen. Darüber hinaus sollen ehrenamtlich Tätige<br />
einbezogen werden.<br />
Pflegestützpunkte sollen ortsnah und gut erreichbar im<br />
Wohnquartier errichtet werden, damit pflegebedürftige<br />
Menschen und ihre Angehörigen das Beratungsangebot<br />
auch tatsächlich nutzen können. In einigen Bundesländern<br />
gibt es bereits Beratungsstellen, z. B. der Alten- und Sozialhilfe<br />
und der Kranken- und Pflegekassen. Diese bereits vorhandenen<br />
Beratungsstrukturen sollen bei der Errichtung<br />
von Pflegestützpunkten ausgebaut werden.<br />
Beitragssatz<br />
Das neue Pflegegesetz bringt nicht nur eine ganze Reihe<br />
von Verbesserungen bei den Leistungen, sondern auch höhere<br />
Beiträge. Die Neuerungen werden finanziert durch<br />
eine Anhebung des von Arbeitnehmern und Arbeitgebern<br />
entrichteten Beitragssatzes.<br />
Dieser liegt seit dem 1.7.2008 für Versicherte mit Kindern<br />
bei 1,95 Prozent des Bruttolohns bzw. des Gehalts oder der<br />
Rente. Für kinderlose Versicherte liegt der Beitragssatz bei<br />
2,2 Prozent.<br />
Kontrolle der Pflegeheime<br />
Pflegeheime sollen ab 2011 ein Mal pro Jahr geprüft werden<br />
- im Regelfall unangemeldet. Die Kontrolleure sollen<br />
VALEO-Partner informieren<br />
vor allem auf den Pflegezustand der Bewohner achten. Bis Ende<br />
2008 wird ein neues Bewertungssystem erstellt. Heime, denen es<br />
gelingt, einen Bedürftigen durch Förderung in eine niedrigere Pflegestufe<br />
zu bringen, erhalten einmalig 1.536 Euro. Ab <strong>2009</strong> sind die<br />
Einrichtungen verpflichtet, eine Zusammenfassung der zurzeit alle<br />
fünf Jahre stattfindenden Prüfungen gut sichtbar auszuhängen.<br />
Allgemeines<br />
Die Notwendigkeit der Pflege ist angesichts der demographischen<br />
Entwicklung unbestreitbar. Die Institutionen der Altenpflege und<br />
Altenarbeit stehen vor der Herausforderung, den Anspruch alt gewordener<br />
Menschen auf Beratung, Betreuung und Pflege zu erfüllen<br />
und Versorgungsdefizite abzubauen. Ein großer Teil der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Kirche und Diakonie ist im Bereich der Pflege<br />
tätig. Grund genug für die BKK Diakonie, Krankenkasse für Kirche<br />
und Diakonie, sich diesem Thema besonders zu widmen.<br />
Für telefonische Rückfragen hierzu stehen Ihnen die Berater der BKK<br />
Diakonie unter 01802-553425 oder gerne auch per Mail an<br />
info@bkk-diakonie.de zur Verfügung.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 25
Homecare heißt: Zuhause gut versorgt sein.<br />
26 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>Valeo</strong>-Partner informieren<br />
Gibt es einen Unterschied zwischen Homecare und häuslicher Pflege?<br />
Immer engagiert im Dienst für Patienten<br />
Sich mit gesundheitlichen Einschränkungen zuhause zu Recht zu<br />
finden, ist oftmals nicht ganz einfach. Vieles geht nicht mehr so reibungslos<br />
von der Hand und auch der gewohnte Alltag ist durch einige<br />
Veränderungen geprägt, die am Anfang Schwierigkeiten bereiten<br />
können. Schön, wenn es dann jemanden gibt, der bei der Umstellung<br />
auf das veränderte Leben mit Rat und Tat zur Seite steht!<br />
Homecare-Unternehmen wie SIEWA Coloplast Homecare unterstützen<br />
bei der Hilfsmittel- und Produktversorgung.<br />
Was ist Homecare?<br />
Homecare bedeutet, zuhause gut versorgt sein: „Homecare“ kommt<br />
aus dem Englischen und umfasst die Versorgung im häuslichen Umfeld,<br />
denn „Home“ heißt „Zuhause“ und „Care“ heißt „kümmern“. Besonders<br />
Patienten, die auf Grund einer chronischen oder einer Akuterkrankung<br />
auf Unterstützung angewiesen sind oder deren verkürzter<br />
Aufenthalt im Krankenhaus eine professionelle häusliche Versorgung<br />
erfordert, profitieren von Homecare-Leistungen. Speziell ausgebildetes<br />
Fachpersonal berät und unterstützt in der selbstständigen Anwendung<br />
und dem Umgang mit den benötigten, erklärungsbedürftigen<br />
Hilfsmitteln und Produkten. Diese werden direkt nach Hause gelie-<br />
f Kostenloses Service-Telefon (0800) 4686200<br />
fert. Die Homecare-Ansprechpartner halten auch Kontakt zu den Ärzten<br />
und Pflegekräften und stehen für Fragen zu den Hilfsmitteln und<br />
deren Anwendung jederzeit zur Verfügung.<br />
Der Unterschied zwischen Homecare und häuslicher Pflege<br />
Die Homecare-Versorgung ist Bestandteil einer ärztlich verordneten<br />
Therapie und ist nicht mit der häuslichen Pflege zu verwechseln!<br />
Pflegedienste dagegen pflegen Menschen zuhause. Für Homecare-<br />
Dienstleistungen entstehen in der Regel – bis auf die gesetzlichen<br />
Zuzahlungen – keine Kosten, denn Kostenträger sind die jeweiligen<br />
Krankenkassen. Die Kosten werden also über die Krankenkassen finanziert.<br />
Hierfür wird das vom Arzt ausgestellte Rezept benötigt.<br />
Homecare ist keine „Ladentischversorgung“<br />
Patienten könnten ihre Versorgung direkt nach der Entlassung aus der<br />
Klinik selbst organisieren, was aber gerade bei beratungsintensiven<br />
Krankheitsbildern nicht immer ganz einfach ist. So können sie die benötigten<br />
Hilfsmittel- und Produkte über den Ladentisch bei Apotheken<br />
oder Sanitätshäusern beziehen – oder über Homecare-Unternehmen,<br />
die zu ihnen nach Hause kommen. Sie erleichtern den Patienten<br />
in vieler Hinsicht den Alltag und schaffen Zeit für andere wichtige Dinge<br />
des Lebens! Denn Homecare-Unternehmen wie SIEWA Coloplast<br />
Homecare verbinden das Produkt mit der dazugehörigen Dienstleistung.<br />
Die Bedürfnisse der Patienten stehen im Mittelpunkt<br />
f Sie haben von Anfang an examinierte Fachkräfte als Ansprechpartner,<br />
die ihre Probleme kennen und ihnen für alle Fragen kompetent<br />
zur Seite stehen.<br />
f Sie werden in die Handhabung ihrer Produkte eingewiesen und<br />
lernen so, die neue Situation schnell in ihren Alltag einzubinden.<br />
f Sie erhalten eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung, die<br />
individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.<br />
f Ihre Produkte werden diskret und zuverlässig nach Hause geliefert.<br />
f Ihre Versorgung wird regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst.<br />
f In Absprache mit Patient und Arzt werden alle notwendigen therapeutischen<br />
Maßnahmen organisiert und ggf. anfallenden Begleitkosten<br />
aufgeklärt.<br />
f Mit den Krankenkassen wird auf Grundlage der Rezepte direkt abgerechnet.<br />
f Kompetente Ansprechpartner stehen dem Patienten jederzeit unter<br />
kostenfreien Service-Nummern zur Verfügung.<br />
SIEWA Coloplast Homecare ist Kooperationspartner des Evangelischen<br />
Krankenhauses Hamm bei der Nachversorgung unserer Patienten<br />
und arbeitet bundesweit. Gemeinsam verfolgen wir dasselbe Ziel:<br />
die Verbesserung der Lebensqualität der betreuten Patienten!
Demographische Entwicklung, Globalisierung und Rückgang<br />
des heimischen Wirtschaftswachstums haben die Grundlagen<br />
der klassischen Versorgungssysteme verändert. Immer wichtiger<br />
wird es, ergänzende Vorsorgemöglichkeiten zu prüfen. Die<br />
optimale Lösung für ein Auskommen im Alter stellt viele Arbeitnehmer<br />
vor große Probleme.<br />
Aber nicht nur die Arbeitnehmer sind gefordert. Die Arbeitgeber<br />
müssen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und ihren Beschäftigten<br />
passende Vorsorgemöglichkeiten zugänglich machen –<br />
besonders vor dem Hintergrund des auf 67 Jahre heraufgesetzten<br />
Renteneintrittsalters.<br />
Zugleich nimmt der Wettbe-<br />
werb um qualifizierte Mitarbei-<br />
ter in den Krankenhäusern zu.<br />
Man spricht gar vom „War for<br />
Talents“. Der Personalbindung<br />
durch die betriebliche Altersversorgung<br />
kommt eine wachsende<br />
Bedeutung zu. Immer häufiger<br />
wird die betriebliche Altersversorgung<br />
zum Vergütungsbestandteil<br />
im Rahmen von<br />
Arbeitsverträgen.<br />
Als führender Versicherungsmakler<br />
im Gesundheitswesen<br />
hat die Ecclesia Gruppe auf diese<br />
Entwicklungen reagiert und<br />
ihr Produktangebot für Krankenhäuser<br />
erweitert. Die KlinikRente<br />
hat sich andererseits als Branchenlösung<br />
bewährt und wird<br />
von den Häusern immer häufiger<br />
nachgefragt. Deshalb sind<br />
wir eine strategische Partnerschaft mit KlinikRente eingegangen.<br />
Gegenüber anderen Branchen gibt es im Krankenhausbereich Besonderheiten<br />
zu beachten. Die große Mehrheit der Krankenhaus-Arbeitgeber<br />
ist Mitglied einer Pensionskasse wie ZVK, KZVK oder VBL.<br />
An diese Einrichtungen zahlen die Arbeitgeber Umlagen oder Beiträge<br />
zwischen vier und neun Prozent.<br />
Dadurch werden die steuer- beziehungsweise die sozialabgaben-<br />
freien Spielräume des § 3 Nr. 63 EStG teilweise oder ganz aufge-<br />
braucht. Der neue § 3 Nr. 56 EStG schafft für die Unternehmen zu-<br />
dem zusätzliche Schwierigkeiten, die Entgeltumwandlung für die<br />
Arbeitnehmer im Rahmen des § 3 Nr. 63 EStG umzusetzen. Für Kran-<br />
VALEO-Partner informieren<br />
Ecclesia Gruppe erweitert Produktangebot für Krankenhäuser<br />
Strategische Partnerschaft mit der KlinikRente<br />
kenhäuser wird deshalb der Durchführungsweg Unterstützungskasse<br />
nach § 4 d EStG immer bedeutsamer.<br />
Weiterer wichtiger Aspekt ist die Portabilität von Betriebsrenten.<br />
Derzeit gibt es keine Möglichkeit, bei einem Wechsel des Arbeitgebers<br />
die Versorgung von einer Unterstützungskasse auf eine andere<br />
zu übertragen. Auch wenn es inzwischen Überlegungen für eine solche<br />
Übertragbarkeit gibt, dürften die entsprechenden Regelungen<br />
für den Arbeitnehmer mit Nachteilen und für den Arbeitgeber mit<br />
zusätzlicher Administration verbunden sein. Handelt es sich indes<br />
um eine Branchenlösung, ist die Fortführung der Unterstützungskasse<br />
kein Problem. Der bestehende Vertrag kann bei Arbeitgeberwechsel<br />
sehr einfach übertragen werden.<br />
Besonders die inzwischen dauerhaft geförderte Entgeltumwand-<br />
lung wird sich nur bei einfacher Portabilität weiter als erfolgreiches<br />
Vorsorgemodell durchsetzen. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt<br />
und für die Durchführungswege des § 3 Nr. 63 EStG die Portabilität<br />
für Neuzusagen ab 2005 gesetzlich geregelt.<br />
Weitere Infos erhalten Sie über die Deutsche Vorsorge GmbH, die im<br />
Verbund der Ecclesia Gruppe als unabhängiger Finanzdienstleister<br />
unter anderem im Bereich Gesundheitswesen tätig ist.<br />
info@deutschevorsorge.de<br />
www.deutschevorsorge.de<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 27
28 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Krebsinformationstag des EvKB<br />
Krebs ist keine Frage des Alters<br />
Bielefeld (sag)• Krebs ist keine Altersfrage, denn die Erkran-<br />
kung kann jeden Menschen treffen. Die frühzeitige Erken-<br />
nung von Krebs spielt eine entscheidende Rolle für die Hei-<br />
lungschancen. 500 Besucher informierten sich am ersten Krebs-<br />
infotag des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) im<br />
Neuen Bielefelder Rathaus über Risikofaktoren, Vorbeugung,<br />
Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten und Rehabilitation.<br />
In der Todesursachen-Statistik stehen Krebserkrankungen bisher<br />
nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle. Zurzeit gibt<br />
es etwa vier bis fünf Millionen Krebskranke, jährlich erkranken zwischen<br />
330.000 und 380.000 Menschen neu. Es kann jeden treffen.<br />
Schon jetzt stirbt jeder vierte Deutsche an Krebs – Tendenz steigend.<br />
Das EvKB behandelt jährlich 8.000 Menschen mit einer Krebserkrankung.<br />
Am Infotag ging es um Vorbeugung, Behandlung, Rehabilitation,<br />
um Früherkennung, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Im<br />
Fokus standen Hirntumoren, Darm-, Brust-, Prostata- und Lungenkrebs<br />
sowie Krebs bei Kindern.<br />
PD Dr. Florian Weißinger (links) und Psychologin Christiane Scherb<br />
(2. v. l.) eröffneten die Werkschau am Krebsinformationstag.<br />
„Krebs ist keine Frage des Alters“ lautete das Motto des Informationstages.<br />
Der Titel schien ins Schwarze getroffen zu haben: Die Vorträge<br />
und Gespräche über Krebsvorsorge und die erbliche Veranlagung<br />
der Krebserkrankung fanden besonders großen Andrang. Professor<br />
Dr. Martin Krüger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und<br />
Gastroenterologie freute sich über den hohen Zulauf seines Vortrages<br />
„Früherkennung beim Dickdarmkrebs“. Bislang nähmen nur elf<br />
Prozent der Bundesbürger jenseits der 55 die Gelegenheit zur Darmspiegelung<br />
wahr, so Professor Krüger.<br />
„Dabei hat jeder Vierte Polypen im Darm – eine typische Krebsvor-<br />
stufe.“ Beim Darmkrebs haben sich die Heilungschancen zum Bei-<br />
spiel vervierfacht – dank rechtzeitiger Diagnose und neuer Thera-<br />
pieformen. Privatdozent Dr. Florian Weißinger, Chefarzt der Klinik<br />
für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin<br />
am EvKB weiß: „Es tut sich viel in der Onkologie. Wir haben zunehmend<br />
neue Behandlungstherapien wie die Immuntherapie – neben<br />
der Operation, Chemo- und Strahlentherapie.“<br />
Zur Veranstaltung gehörte auch ein Rahmenprogramm, das unter<br />
anderem über die Arbeit der Musiktherapie, über die Diätberatung<br />
und den Psychoonkologischen Dienst für Krebspatienten aufklärte.<br />
Informationsstände verschiedener Selbsthilfegruppen ergänzten<br />
das Informationsangebot des Klinikums. So zeigte der Psychoonkologische<br />
Dienst Arbeiten aus dem Work-Shop „Das Leben wieder<br />
selbst gestalten“. Die Bilder entstanden unter der Anleitung erfahrener<br />
Künstler und Therapeutinnen. Die kreativ Tätigen waren Patienten<br />
mit einer Krebserkrankung. „Die Teilnehmer sollten spielerisch<br />
mit Farben und Formen experimentieren, ihren inneren Bildern<br />
Raum geben und Wünsche und Träume bildhaft verwirklichen“, erklärte<br />
Psychologin Christiane Scherb das Ziel des Workshops.
Bünde • Pflegende haben die Aufgabe, sich mit dem ganzen<br />
Menschen auseinanderzusetzen. Sie konzentrieren sich dabei<br />
nicht ausschließlich auf seine Funktionsstörungen, das heißt<br />
seine krankheitsbedingten Beeinträchtigungen im klassischen<br />
Sinn, sondern sie müssen all die Ängste, Aufregungen, Verwirrungen<br />
und Einschränkungen des Erkrankten berücksichtigen.<br />
An dieser Stelle nehmen ganzheitliche Konzepte in der täglichen Ar-<br />
beit des Pflegedienstes einen wichtigen Platz ein. Es handelt sich da-<br />
bei um patientenorientierte und gesicherte Methoden, die ergän-<br />
zend und unterstützend im Rahmen der Behandlung von Patienten<br />
zum Einsatz kommen. Ziel der Konzepte ist es, dass Patienten so rasch<br />
und umfassend wie möglich ihr Wohlbefinden sowie ihre Unabhängigkeit<br />
wiedererlangen und ihre Lebensqualität verbessern.<br />
Außerdem sorgen moderne Pflegekonzepte dafür, dass aktuelle pflegewissenschaftliche<br />
und medizinische Erkenntnisse den Patienten zugute<br />
kommen.<br />
Um den Anforderungen in der Umsetzung der Konzepte gerecht zu<br />
werden, nehmen die Mitarbeitenden bedarfsorientiert an geplanten<br />
Fortbildungen teil. Im Rahmen von Eigenverantwortung und Kompetenzen<br />
der Mitarbeitenden finden diese Konzepte gezielte und geplante<br />
Anwendung beim Patienten. Die Konzepte in der Übersicht:<br />
f Basale Stimulation (BS)<br />
Die Basale Stimulation ist ein ganzheitliches Pflegekonzept, das den<br />
Patienten als gleichwertigen Partner versteht. Es findet Anwendung<br />
bei Patienten mit Einschränkungen in der Wahrnehmung, Bewegung<br />
und Kommunikation. Es werden gezielte, aktivierende und fördernde<br />
Maßnahmen angewendet und die vorhandenen bzw. verbliebenen<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Pflegekonzepte im Lukas-Krankenhaus Bünde und EVK Enger – Im Zentrum:<br />
Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Lebensqualität<br />
Kommunikationskanäle des Patienten genutzt. Durch die gezielte differenzierte<br />
Anwendung der Basalen Stimulation in der Pflege werden<br />
Patienten in Ihrer Wahrnehmung, Kommunikation und Bewegungsfähigkeit<br />
und damit in ihrer Selbständigkeit gefördert.<br />
f Kinästhetik<br />
Kinästhetik ist ein Konzept, welches durch gezielte Berührung und<br />
eindeutige Impulse beim Patienten zur Bewegungsförderung und<br />
verbesserten Bewegungswahrnehmung führt.<br />
f Bobath- Konzept<br />
Das Bobath- Konzept ist ein aktivierendes Bewegungskonzept mit einem<br />
berufsgruppen-übergreifenden Therapieansatz. Es wird angewendet<br />
bei Patienten mit einer Erkrankung des Zentralen Nervensystems,<br />
z.B. einem Apoplex, mit dem Ziel, Bewegungsabläufe und andere<br />
eingeschränkte Lebensaktivitäten wieder zu erlernen.<br />
f Validation<br />
Validation ist eine Methode, um mit desorientierten Menschen zu<br />
kommunizieren. Die Techniken der Validation helfen im Kontakt zum<br />
Patienten Stress abzubauen, sich würdevoll zu begegnen und Sicherheit<br />
zu vermitteln. Validation basiert auf einem empathischen, ganzheitlichen<br />
Ansatz.<br />
f Akupunktur in der Geburtshilfe<br />
Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Behandlungsform der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin (TCM), die weite Anerkennung findet.<br />
Akupunktur wird in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett<br />
eingesetzt, um verschiedene (schwangerschaftsbedingte)<br />
Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen.<br />
Autorin: Doris Bornitz<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 29
30 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Kinderbuch zeigt ergotherapeutische Arbeit mit krebskranken Kindern<br />
Premiere: Eine unglaubliche Geschichte aus der<br />
Kinderklinik in Bethel<br />
Bielefeld (sag). Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) und die<br />
Elterninitiative krebskranker Kinder OWL e.V. „Hand an Hand“<br />
veröffentlichen erstmals ein Kinderbuch. Das Buch ist zum<br />
Preis von 14,95 Euro im regulären Buchhandel erhältlich. Produktion<br />
und Vertrieb übernahmen Unternehmen der Bertelsmann<br />
AG. Die Verkaufserlöse werden künftig die Arbeit der Initiative<br />
„Hand an Hand“ unterstützen.<br />
Die „Die unglaubliche Geschichte von Kroky und wie er in der Kin-<br />
derklinik gerettet wurde“ lautet der Titel des 34-seitigen Bilderbu-<br />
ches. In Briefen, denen zahlreiche Bilder beigefügt sind, erzählt das<br />
Krokodil seinen Eltern von spannenden Erlebnissen im Krankenhaus.<br />
Krokys heilende Reise durch die Kinderklinik gibt gleichzeitig einen<br />
Einblick in ein ergotherapeutisch angelegtes Projekt: Als kleine Mediziner<br />
heilen krebskranke Kinder ein Krokodil aus Pappmaché: Die<br />
Bildaufnahmen zeigen 16 junge Patienten der Klinik, die in die Rollen<br />
der Ärzte, Rettungsassistenten, Hubschrauberpiloten und Pflegenden<br />
geschlüpft sind – und das Krokodil in Form eines Pappmascheemodells<br />
ins Krankenhaus bringen, dort operieren und betreuen,<br />
pflegen und versorgen und schließlich wieder gesund nach Hause<br />
entlassen.<br />
Mit Kroky verselbständigte sich ein eigentlich ungeplantes Projekt.<br />
Tim war der „Funke zu dem Projekt“, sagte Ergotherapeut Rodrigo<br />
Barros, der gleichzeitig Illustrator und Buchautor ist. Als der vierjährige<br />
Junge das ramponierte, lebensgroße Pappmaché-Krokodil im<br />
Wartebereich von Chefarzt Professor Dr. Johannes Otte entdeckte<br />
sagte er spontan: „Das Krokodil ist krank, wir müssen ihm helfen“.<br />
Das brachte den Ergotherapeuten auf die Idee, das Krokodil von<br />
seinen Patienten „heilen“ zu lassen. Anfangs war die Resonanz geteilt:<br />
Manche Kinder – und allen voran der kleine Tim – stimmten sofort<br />
mit Begeisterung zu, andere waren gleichgültig. Nachdem jedoch<br />
die ersten Reparaturarbeiten in Einzel- und Gruppentherapien<br />
absolviert wurden, entwickelte das Vorhaben plötzlich seine eigene<br />
Dynamik, unterstützt von allen Klinik-Mitarbeitern vom Chefarzt<br />
bis hin zum Personal des Rettungshubschraubers. Gewidmet ist das<br />
Buch Tim, Miriam und Tobias. Die drei Akteure der Geschichte sind<br />
an ihrer Krankheit verstorben.<br />
Viele Eindrücke wurden während des Projektes auf Bildern festge-<br />
halten und in einer Fotoausstellung dokumentiert. Eine Geschichte<br />
kam hinzu, um die Fotos inhaltlich miteinander zu verknüpfen. Die<br />
durchweg positive Resonanz auf die Ausstellung gab die Idee zum<br />
Kinderbuch.<br />
Die Kosten für die Erstauflage von 4.000 Exemplaren belaufen sich<br />
auf rund 26.000 Euro. Produktion und Vertrieb des Buches sowie<br />
den Löwenanteil der Kosten übernahm die medienfabrik Gütersloh<br />
GmbH, das Papier spendete Mohn media – beides Tochterunternehmen<br />
der zur Bertelsmann AG gehörenden arvato.<br />
Das Buch richtet sich vor allem an Kinder im Kindergarten- und<br />
Schulalter. Es soll das Thema Krankenhaus nahebringen. Rodrigo<br />
Barros: „Auf die eigenen medizinischen Maßnahmen haben unsere<br />
Patienten keinen Einfluss. Bei diesem Projekt waren sie die Chefs.“<br />
Das Gefühl „das habe ich alleine gemacht“ stärke das Selbstbewusstsein<br />
der Kinder, so der Ergotherapeut weiter. Für Professor Otte ist<br />
die Ergotherapie für die Behandlung krebskranker Kinder wichtig:<br />
„Ein angstfreies und entspanntes Kind kann sich<br />
besser mit der Krankheit auseinandersetzen. Die<br />
Therapie schlägt dann besser an.“ Für Lennart Hanebrink,<br />
Geschäftsführer der medienfabrik strahlt<br />
das Buch pure Lebensfreude aus: „Wir waren sofort<br />
begeistert von dem Projekt und haben deshalb<br />
gerne geholfen.“<br />
Ein unglaubliches Engagement für eine<br />
unglaublichen Geschichte: Stephanie Ritter<br />
(Bertelsmann), Lennart Hannebrink (medienfabrik),<br />
Michelle Lindner (Auszubildende<br />
Mediengestalterin, EvKB), Andreas Tilly („Hand<br />
an Hand“), Rodrigo Barros.
Bünde (kro) • Als eine der ersten Kliniken in Deutschland wurde<br />
in der Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie des Lukas-<br />
Krankenhauses Bünde 1998 die Computernavigation im Bereich<br />
der Kniegelenksendoprothetik eingeführt und seit 2001 auch<br />
für den Hüftgelenkersatz angewandt.<br />
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien konnte mittlerweile den gro-<br />
ßen Nutzen dieser Technik belegen. Für das Kniegelenk lassen sich ge-<br />
rade Beinachsen und ein optimaler Prothesensitz gewährleisten; am<br />
Hüftgelenk wird die Sicherheit vor einem Auskugeln sowie der mögliche<br />
Bewegungsumfang erheblich vergrößert. Für beide Gelenke wird<br />
auf lange Sicht mit deutlich weniger Verschleiß gerechnet, was zu weniger<br />
Schmerzen und längerer Haltbarkeit führen wird.<br />
Die Navigation sowohl bei der Hüftendoprothetik als auch bei der<br />
Knieendoprothetik gehört im Lukas-Krankenhaus Bünde seit vielen<br />
Jahren zur Routine und wird mit großer Erfahrung und Erfolg eingesetzt.<br />
Die bereits seit Jahren angewandten, patientenfreundlicheren klei-<br />
neren Operationsschnitte könnten mangels Übersicht zu einem hö-<br />
heren Risiko von Prothesenfehlplatzierungen führen. Dies lässt sich<br />
jedoch durch die im Lukas-Krankenhaus Bünde verwendete Hilfestellung<br />
durch moderne Computertechnologie weitestgehend ausschließen.<br />
In der Kombination von kleineren Operationszugängen<br />
mit dem Vorteil der schnelleren Erholung mit der navigationsgestützten<br />
Operationstechnik sieht Professor Kiefer einen entscheidenden<br />
Vorteil für seine Patienten. Die Bünder Ergebnisse wurden auf in- und<br />
ausländischen Fachkongressen vorgetragen und publiziert. Dieses<br />
High-Tech-Verfahren, in dem Deutschland weltweit führend ist, findet<br />
zunehmend auch Verbreitung im europäischen und außereuropäischen<br />
Ausland, weshalb Trainingskurse und Hospitationen von inund<br />
ausländischen Orthopäden im Lukas-Krankenhaus Bünde immer<br />
häufiger nachgefragt werden.<br />
Beispielsweise weilte im Oktober 2008 Professor Dr. Joaõ Miranda aus<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Höchste Präzision auch bei kleinen Operationszugängen<br />
Viertausendster Patient mit computernavigiertem<br />
Kunstgelenk<br />
Der Therapiegarten am Lukas-Krankenhaus Bünde<br />
Seit 2005 verfügt das Lukas-Krankenhaus über den Therapiegarten „Go Park“. Auf einer<br />
Fläche von 1.200 qm ist ein Gelände geschaffen worden, in dem auf verschiedenen Untergründen,<br />
wie z.B. Rasen, Rindenmulch oder Pflastersteinen das Gehen geübt werden<br />
kann. Die vorhandenen Stege und Treppen sollen Patienten mit Gehbehinderungen,<br />
Prothesen, neuen Hüftgelenken oder auch Schlaganfallpatienten eine neue Gehsicherheit<br />
vermitteln. An zentraler Stelle des Therapiegartens ist ein Übungs-PKW geparkt, um<br />
das Ein- und Aussteigen zu trainieren.Der Gehgarten, ein Teil des angegliederten Gelenkzentrums,<br />
ist in dieser Form einzigartig für ein Haus der Akutversorgung.<br />
der Universität Campinas, Brasilien zum dritten Mal in acht Jahren in<br />
Bünde, um diese Technik zu erlernen. Nachdem in diesem Jahr bereits<br />
mehrere japanische Ärztegruppen zu Gast waren, konnte Professor<br />
Miranda die viertausendste navigierte Implantation eines Kunstgelenkes<br />
erleben. Damit gehört die Unfallchirurgisch-Orthopädische<br />
Klinik zu den weltweit führenden Klinken in diesem Bereich.<br />
Die computergestützte Navigationstechnik bewirkt für die Implanta-<br />
tion von Kunstgelenken eine erhebliche Qualitätsverbesserung. Lei-<br />
der wird das sichere, aber teurere und für den Patienten hilfreiche<br />
Verfahren von den Krankenkassen nicht extra finanziert; die zusätzlichen<br />
Kosten gehen zu Lasten des Krankenhauses. Dies sieht Professor<br />
Kiefer als Grund dafür an, dass der Einzug der neuen Technologie<br />
in andere Krankenhäuser nur langsam fortschreitet. Im Bünder Lukas-Krankenhaus<br />
kommt dieses Verfahren jedoch allen Patienten zu<br />
Gute.<br />
Von links: Kerstin Hannig (Leitung Physiotherapie), Professor<br />
Dr. Joaõ Miranda, Herr Ulrich Kemena (4.000ster Patient mit navigiert<br />
eingesetztem Kunstgelenk) und Professor Dr. Hartmuth<br />
Kiefer (Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfall- und<br />
Orthopädische Chirurgie)<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 31
32 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />
im GESPRÄCH<br />
146. Geburt des Jahres 2008 im Lukas-Krankenhaus fiel aus dem Rahmen<br />
Zur Entbindung von Moskau nach Bünde<br />
Bünde (kro) • Um ihr Kind nach einer schweren Rückenoperation<br />
gesund und sicher auf die Welt zu bringen, ist Vladislava<br />
Kadnay extra aus Moskau nach Bünde ins Lukas-Krankenhaus<br />
gekommen.<br />
Zwei Wochen vor dem geplanten Entbindungstermin ist die 28-Jäh-<br />
rige gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland gereist. Den<br />
Kontakt zwischen dem Ehepaar und dem Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde hat Herr Dr. Bruno Hermann hergestellt.<br />
Er ist ehemaliger Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Vis-<br />
ceral- und Minimal-Invasive Chirurgie des Lukas-Kran-<br />
kenhauses Bünde sowie ein alter Bekannter der Familie.<br />
Durch seine Unterstützung hat sich das russische Ehepaar<br />
nach der Landung auf dem Rhein-Main-Airport Frankfurt<br />
auf den Weg ins ostwestfälische Bünde gemacht.<br />
Aufgrund einer schweren Wirbelsäulenoperation vor<br />
drei Jahren war eine genaue Planung der Geburt notwendig<br />
und die Durchführung eines Kaiserschnitts dringend<br />
erforderlich.<br />
Metallstifte in der Wirbelsäule hätten brechen können<br />
Frau Kadnay litt an einer Verkrümmung der Wirbelsäule<br />
und hatte häufig Rückenschmerzen. Im Jahr 2005 ließ sie<br />
sich operieren. Dabei wurde die Wirbelsäule gerade gerichtet<br />
und versteift. In die Wirbelsäule sind Metallstifte eingearbei-<br />
Akupunktur für Schwangere im Lukas-Krankenhaus Bünde<br />
Beifußrauch dreht auch „falsch“ liegende Babys<br />
Bünde • Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesi-<br />
schen Medizin (TCM) und wohl die älteste und am weitesten ver-<br />
breitete Heilmethode der Welt.<br />
Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten (Aku-<br />
punkturpunkte) der Haut können Störungen im Körperinneren besei-<br />
tigt oder gelindert werden. Es gibt dabei verschiedene Möglichkei-<br />
ten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken:<br />
f Akupunktur: mit Nadeln sticht man in die Akupunkturpunkte ein<br />
f Moxibustion: Bearbeitung der Akupunkturpunkte mit Wärme (Ultraschall,<br />
Laserstrahlen, „Beifußzigarre“)<br />
f Akupressur: Reizung der Akupunkturpunkte durch Druck mit dem<br />
Finger oder mit einem Stift<br />
Seit dem Jahr 2007 haben alle Hebammen aus dem Lukas-Krankenhaus<br />
Bünde ihre Akupunkturausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
tet worden, die bei einer „normalen“ Geburt hätten brechen können.<br />
Nach einer reibungslos verlaufenden Geburt, die von Chefarzt Dr.<br />
Glenn Füchsel und Oberarzt Frank Scheulen begleitet wurde, kam<br />
am 28. Mai 2008 ein kleines Mädchen gesund zur Welt: 54 Zentimeter<br />
lang und 3.710 Gramm schwer.<br />
Oberarzt Frank Scheulen mit den glücklichen Eltern und ihrer<br />
neugeborenen Tochter Emilia. Foto: Kathrin Weege<br />
und konnten seitdem schon zahlreiche Erfahrungen mit dieser Heilmethode<br />
sammeln.<br />
Die ausgebildeten Hebammen setzen auf Wunsch der Patientinnen<br />
nicht nur während der Geburt die Akupunktur ein, sondern auch<br />
während der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der Stillzeit.<br />
Mit Akupunktur können vor allem Erkrankungen behandelt werden,<br />
die auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei zerstörten<br />
Strukturen kann die Akupunktur allerdings nur noch eine Linderung<br />
bewirken.<br />
Die Hebammen am Lukas-Krankenhaus Bünde ermöglichen mit Hilfe<br />
der Akupunktur eine Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper<br />
sowie eine Beseitigung funktioneller Störungen. In der Frauenklinik<br />
des Lukas-Krankenhauses Bünde werden folgende Beschwerden<br />
erfolgreich mit Akupunktur behoben bzw. gelindert:
f Übelkeit und Erbrechen<br />
f Sodbrennen<br />
f Wassereinlagerungen<br />
f Rückenprobleme<br />
f Geburtserleichterung<br />
f Schlafstörungen<br />
f Stillprobleme (zu wenig Milch, Milchstau)<br />
Der Einsatz dieser Heilmethode wird besonders im Bereich der Frau-<br />
enklinik stark nachgefragt, da gerade in der Schwangerschaft viele<br />
werdende Mütter auf Medikamente verzichten möchten. Die Erfolgsquote<br />
der Akupunktur ist sehr hoch, da es sich bei vielen Patientinnen<br />
meistens um akute Beschwerden handelt.<br />
Neben der geburtsvorbereitenden Akupunktur und der Akupunktur<br />
bei Beschwerden in Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit bietet<br />
das Lukas-Krankenhaus Bünde eine weitere spezielle Methode an: die<br />
Moxibustion. Diese Art der Akupunktur kommt zum Einsatz, wenn in<br />
der Beckenendlage liegende Kinder „falsch“ liegen und zum Drehen<br />
bewegt werden sollen.<br />
Durch die gezielte Zuführung von Wärme und Energie nimmt die Zahl<br />
der Kinder, die sich drehen, deutlich zu. Diese sanfte Art der Drehung<br />
ist in zahlreichen Fällen erfolgreich, so dass ein Kaiserschnitt oftmals<br />
vermieden werden kann. Sollte es dabei nicht zu der gewünschten<br />
Drehung des Kindes kommen, kann durch eine „äußere Wendung“<br />
versucht werden, dass ungeborene Kind in die entsprechende Posi-<br />
Bünde • Die Anwendung von alternativen Methoden lässt sich<br />
leicht in die tägliche Grundpflege integrieren. Leider sind sie<br />
ein wenig in Vergessenheit geraten. Eine im Krankenhausalltag<br />
häufig anzutreffende Patientenversorgung, die durch<br />
mangelnde Stimulation und Negativstimulation (z.B. plötzliche,<br />
unerwartete Berührungen) geprägt ist, kann zu einer Verschlechterung<br />
des Allgemeinzustands führen.<br />
Alternative Pflegekonzepte setzen genau dort an, wo es darum geht,<br />
die Lebensqualität für den Patienten individuell zu verbessern. Je<br />
nach Bedarf lassen sich Zusätze zur Waschung, Massage, Einreibung,<br />
Kompresse/Wickel, oder in der Duftlampe anwenden. Vorlieben, Abneigungen<br />
und Anamnese der Patienten sind zu berücksichtigen, damit<br />
sie eine individuelle Behandlung, Aufmerksamkeit und Zuwendung<br />
erfahren können.<br />
Hier einige Anwendungsbeispiele:<br />
f Symptome: Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit, Angst und Müdigkeit<br />
(Das Leitsymptom der Fatigue bei Tumorpatienten.).<br />
Maßnahmen: Beruhigende Waschung mit Lavendel-Entspannungsbad,<br />
Fuß / Beinmassage mit Lavendelöl, Massage oder Duftlampe mit<br />
Lemongras, Eucalyptus, Thymian, Atemstimulierende Einreibung.<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
tion zu drehen. Dieses Angebot wird von dem Oberarzt der Frauenklinik<br />
– Herrn Frank Scheulen – durchgeführt. Eine von März bis Mai<br />
2008 durchgeführte Patientinnenbefragung auf der Entbindungsstation<br />
unterstreicht die hervorragende Qualität der Behandlung sowie<br />
die hohe Zufriedenheit der Patientinnen. Alle befragten Patientinnen<br />
haben die Akupunkturbehandlung mit den Schulnoten 1 bis 2 bewertet.<br />
Ebenfalls würden sich 90 Prozent der Patientinnen wieder im Lukas-Krankenhaus<br />
akupunktieren lassen. Zusätzlich zur Akupunktur<br />
werden von den Hebammen Rückbildungsgymnastik, Ernährungskurse,<br />
Babymassage, das Stillcafé sowie die Nachsorge nach der Geburt<br />
angeboten.<br />
Das Hebammenteam im Lukas-Krankenhaus Bünde.<br />
Alternativ unterstützende Methoden auf der Palliativstation im Lukas-Krankenhaus<br />
Anis und Kümmelöl helfen bei Bauchweh<br />
f Symptome: Abdominelle Schmerzen wie Koliken, Blähungen und<br />
Ileussymptomatik.<br />
Maßnahmen: Bauchmassage mit Kümmelöl, Anis oder Fenchel,<br />
Feuchte Wärme.<br />
f Symptome: Hautirritationen, Juckreiz, Mucositis, Mundtrockenheit.<br />
Maßnahmen: Juckreiz wird durch Obstessigwaschung gelindert<br />
(Ikterus), Starkes Schwitzen hemmt man durch eine Waschung mit<br />
Salbeitee oder Zypresse, Mundschleimhautentzündung: Gurgeln<br />
mit Salbei oder Zitrone, Mundtrockenheit: Gefrorene Ananasstücke<br />
lutschen.<br />
f Symptom: Lymphödeme.<br />
Maßnahmen: Boragowickel (Borretsch) wirkt kühlend und abschwellend,<br />
Vollbäder, Entspannend: Lavendel, Kastanienentlastungsbad<br />
(Weleda), Anregend: Rosmarin Aktivierungsbad (Weleda),<br />
Duftöle. Mit Duftlampen kann man ätherische Öle verdunsten<br />
lassen. Die Anwendung dient hauptsächlich dazu, ätherische Öle<br />
auf Stimmungen und Gefühle wirken zu lassen.<br />
In der Palliativmedizin kommen herbe Düfte (z. B. Pfefferminz) gegen<br />
Tumorgeruch zum Einsatz.<br />
Autorin: Frauke Brand, Palliativstation<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 33
34 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Der Gesundheit auf der Spur<br />
Johanniter-Ordenshäuser öffneten ihre Türen<br />
Bad Oeynhausen • Jerry bellt einmal kurz. Der Hund weiß, dass<br />
gleich etwas passiert. Was für ihn ein Spiel ist, kann für das Opfer,<br />
das es zu finden gilt, eine lebensbedrohliche Situation sein.<br />
Als Hundeführerin Minz den Suchbefehl gibt, ist Jerry schon<br />
unterwegs – die Nase stets am Boden sucht er nach einer vermissten<br />
Person.<br />
Glücklicherweise war die beschriebene Szene nur nachgestellt und<br />
gehörte zu der Vorführung der Hundestaffel der Johanniter des Regionalverbandes<br />
in Ostwestfalen, die ein Programmpunkt beim Tag<br />
der offenen Tür der Johanniter-Ordenshäuser im Herbst 2008 war.<br />
„Die Rettungshundestaffel wird bei der Suche nach lebenden vermissten<br />
Personen eingesetzt“, berichtet Staffelleiter Norbert Siegburg.<br />
„Die Hunde können in unwegsamen Waldgebieten oder in<br />
zerstörten Gebäuden auf Grund ihrer Schnelligkeit und ihrer guten<br />
Nase viel effektiver suchen als eine Menschengruppe“.<br />
Neben den Vorführungen der Hundestaffel erwarteten die Besucher<br />
beim Tag der offenen Tür noch viele weitere interessante Angebote<br />
rund um das Thema Gesundheit. Neben verschiedenen Vorträgen,<br />
einer Fahrzeugausstellung der Johanniter-Unfall-Hilfe, vie-<br />
Bad Oeynhausen • Alle Jahre wieder duftet es in den Johanniter–<br />
Ordenshäusern Bad Oeynhausen nach frisch gebackenen Waffeln<br />
und Glühwein – es liegt eine besinnliche Stimmung in der Luft.<br />
Am 22.11.2008 fand zum zweiten Mal ein „Winterlicher Markt“ in der<br />
Rehaklinik statt, der von Geschäftsführer Frank Böker, dem kaufmännischen<br />
Leiter Michael Schelp und der Freizeitabteilung des Hauses<br />
organisiert, geplant und von Mitarbeitern der Freizeitabteilung, den<br />
„Grünen Damen“ sowie der hauseigenen Küche durchgeführt wurde.<br />
Pyramidenlampen, Lichterketten und –kugeln, die eigens für den<br />
Markt in der Kreativwerkstatt der Freizeitabteilung von Patienten<br />
und Mitarbeitern hergestellt wurden, fanden regen Anklang. Sie sollen<br />
Licht in die dunkle Jahreszeit bringen. Aber auch Kunsthandwer-<br />
len Ausstellungsständen aus dem Gesundheitsbereich, Trainingsmöglichkeiten<br />
und Messung des Körperfetts, des Blutzuckers und<br />
der Cholesterinwerte konnten Interessenten eine Doppleruntersuchung<br />
der Halsschlagader vornehmen lassen.<br />
„Die Doppleruntersuchung ist eine Art Ultraschall, mit der man Gefäßerkrankungen<br />
erkennen kann“, weiß Chefarzt Dr. med. Alexander<br />
Hemmersbach. „Wir können damit die großen Hals- und Hirngefäße<br />
auf ihre Durchgängigkeit überprüfen.“<br />
Mit dem Besuch sind die Organisatoren zufrieden. „Wir hatten gehofft,<br />
dass das Wetter mitspielt und das hat geklappt“, freut sich Michael<br />
Schelp, Kaufmännischer Leiter der Johanniter-Ordenshäuser.<br />
Die meisten Besucher waren dort, wo man selbst Therapiemöglichkeiten<br />
ausprobieren konnte. Viele haben aber auch einen Blick in<br />
die Gebäudeteile geworfen, die wir seit dem letzten Tag der offenen<br />
Tür neu gebaut oder renoviert haben.“<br />
Die zahlreichen Besucher kamen nicht nur aus Bad Oeynhausen.<br />
„Wir wollten einen Einblick in die Johanniter-Ordenshäuser gewinnen“,<br />
erklärt Eckhard Schwarz aus Minden. „Das Angebot hier hat<br />
uns wirklich überrascht und beeindruckt und auch das Personal ist<br />
freundlich und hilfsbereit – einfach toll.“<br />
„Winterlicher Markt“ in den Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen<br />
Besinnliche Stimmung bei Waffeln und Glühwein<br />
ker aus der Region boten ihre Waren feil: Von geschmackvoll gestalteten<br />
Gestecken für die Adventszeit, kunstvoll gewebten Perlenketten,<br />
Weihnachtsmännern aus Holz, dekorierten Drahtlaternen und –stiefeln<br />
bis hin zu Kunstwerken auf Leinwand konnte man am Samstag alles<br />
erstehen, was für die Gemütlichkeit in der Adventszeit sorgt oder<br />
auch als besonderes Weihnachtsgeschenk dienlich ist.<br />
Für die Verpackung der Geschenke bot Susanne Düker ein breites Sortiment<br />
von Dekotaschen an, die sie aus Kalenderblättern selbst hergestellt<br />
hatte. Der Erlös der Taschen und auch Fröbelsterne der Kunsthandwerkerin<br />
war für die Mukoviszidose-Stiftung bestimmt.<br />
Kleine Lebkuchenhäuschen aus fachmännischem Konditorhandwerk,<br />
die auf dem Winterlichen Markt käuflich erworben werden konnten,<br />
waren in diesem Jahr der Renner, .
VALEO-Partner informieren<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 35
36 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Neu und landesweit einzigartig: Der Palliativ-Konsiliardienst im EVK Hamm<br />
Den Tagen mehr Leben geben<br />
Hamm (tmv) • Das Evangelische Krankenhaus Hamm hat zur Ver-<br />
besserung der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />
Begleitung unheilbar kranker Menschen einen Palliativ-Konsiliardienst<br />
eingerichtet.<br />
Das Team des Konsiliardienstes wird von Elisabeth Lange, Oberärztin in<br />
der Klinik für Innere Medizin im EVK Hamm, geleitet. Gemeinsam mit<br />
Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpflegern, einer Psychologin,<br />
den Pfarrerinnen und einer Kunsttherapeutin begleiten sie unheilbar<br />
kranke Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung und auch<br />
sterbende Menschen sowie deren Angehörige.<br />
Dieser neue Dienst im EVK Hamm ersetzt nicht die ambulante und stationäre<br />
Hospizarbeit, sondern ist eine ergänzende Leistung, die ausschließlich<br />
während eines ohnehin erforderlichen stationären Krankenhausaufenthaltes<br />
zum Tragen kommt.<br />
Sorgfältig schützender Mantel<br />
„Der Begriff ‚palliativ‘ stammt vom lateinischen Pallium, das bedeutet<br />
wörtlich: Mantel, Umhang. Palliativmedizin oder palliative Care bedeutet:<br />
einen unheilbar kranken Menschen sorgfältig wie mit einem schützenden<br />
Mantel umhüllen“, erläutert Elisabeth Lange, die als Fachärztin<br />
für Hämatologie und Onkologie die Zusatzbezeichnung für Palliativmedizin<br />
erworben hat. „Palliativpatienten bedürfen einer Linderung<br />
ihrer körperlichen Symptome, insbesondere einer Schmerzlinderung.<br />
Genauso wichtig – und dabei beziehen wir auch die Angehörigen mit<br />
ein – sind aber eine psychosoziale Unterstützung sowie Angebote der<br />
spirituellen Begleitung bis zum Tod. Dabei verfolgt das Team des Palliativ-Konsiliardienstes<br />
mit Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen<br />
einen ganzheitlichen Ansatz.“<br />
Viele Patienten, die palliativmedizinisch betreut werden, liegen im EVK<br />
Hamm auf der Abteilung für Hämatologie und Onkologie. „Der betreuende<br />
Onkologe sollte sich nicht nur als guter Behandler einer Krebserkrankung<br />
verstehen, sondern verstärkt auch die darüber hinausgehenden<br />
Bedürfnisse kranker Menschen berücksichtigen – besonders dann,<br />
wenn nichts mehr zu gehen scheint“, sagt Oberärztin Lange. Selbstverständlich<br />
gibt es in einem Haus mit unterschiedlichen Fachdisziplinen<br />
wie dem EVK Hamm auch in anderen Abteilungen Menschen, die einer<br />
palliativmedizinischen Versorgung bedürfen. Häufige Krankheitsbilder<br />
bei Palliativ-Patienten sind neben den Krebserkrankungen Infektionskrankheiten<br />
wie AIDS, chronische Leber- und Nierenerkrankungen,<br />
aber auch Patienten mit nicht mehr therapierbaren schweren Herzerkrankungen.<br />
Im Gegensatz zu den separat eingerichteten Palliativstationen in an-<br />
deren Häusern bleibt der Patient im EVK auf seiner gewohnten Abtei-<br />
lung und wird dort von Mitarbeitern des Palliativ-Konsiliardienstes auf-<br />
gesucht. Das Palliativ-Konsiliarteam berät dann gemeinsam mit dem<br />
Das Team des Palliativ-Konsiliardienstes im EVK Hamm (v. l.):<br />
Elisabeth Lange (Fachärztin für Hämatologie-Onkologie, Palliativmedizin),<br />
Ulrike Schulz-Schernau (Kunsttherapeutin), Regina<br />
Pioch (Psychologin), Inge Baumgärtner-Rink (Pflegerische<br />
Überleitung), Karin Voß (Fachkrankenschwester für Onkologie),<br />
Cornelia Piskorz ( Krankenhaus-Pfarrerin), Jörg Wenzel (Fachkrankenpfleger<br />
für Palliativ Care und Onkologie), Ulrike Melloh<br />
(Krankenhaus-Pfarrerin).<br />
Team der behandelnden Abteilung, wie Pflege und Behandlung unter<br />
Berücksichtigung palliativmedizinischer Aspekte durchgeführt werden<br />
können. Der Palliativ-Konsiliardienst kann von allen Stationen des<br />
EVK angefordert werden.<br />
Neue Wege mit Kunsttherapie<br />
Das multiprofessionelle Team betreut den Patienten beratend medizinisch<br />
und pflegerisch, bei Bedarf werden auch die Seelsorgerinnen<br />
und die Psychologin aktiv. Dabei werden bewusst auch die Angehörigen<br />
mit einbezogen. Neue Wege geht das EVK Hamm mit einer Kunsttherapeutin,<br />
die die Patienten anleitet, sich mit ihrer Lebenssituation in<br />
künstlerischer Gestaltung auseinanderzusetzen, auch ohne dafür Worte<br />
benutzen zu müssen. „Wir haben für die stationäre Behandlung unheilbar<br />
kranker Menschen mit begrenzter Lebenserwartung eine deutliche<br />
Verbesserung erreicht und berücksichtigen dabei zunehmend einen<br />
ganzheitlichen Ansatz. Trotzdem werden wir auch in Zukunft, sobald<br />
es möglich ist, und vor allem, wenn Patient und Angehörige dies<br />
wünschen, die Versorgung in häuslicher Umgebung ermöglichen“,<br />
zieht Oberärztin Lange eine erste Bilanz des neuen Angebots. Dafür<br />
soll auch der Kontakt zu den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten<br />
sowie den Pflegediensten noch weiter intensiviert werden.<br />
Den Tagen mehr Leben geben<br />
Mit dem Palliativ-Konsiliardienst intensiviert das EVK Hamm die Betreuung<br />
unheilbar kranker Menschen und ihrer Angehörigen ganz im Sinne<br />
der britischen Pionierin der Palliativ-Versorgung, Cicely Saunders: „Nicht<br />
dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben.“
Snoezelraum im EK Unna<br />
Eintauchen in eine andere Welt<br />
Unna (peb) • Der 38-jährige Thorsten ist einer der Menschen,<br />
die selten zur Ruhe kommen. Der Epilepsie-Patient im Evangelischen<br />
Krankenhaus Unna, der zudem noch an einer körperlichen<br />
und geistigen Behinderung leidet, spricht gern und<br />
manchmal auch laut. Jetzt liegt er auf einem weißen Wasserbett,<br />
verfolgt in aller Seelenruhe das bunte Lichtspiel an der<br />
Wand und döst vor sich hin.<br />
Man kann es anders ausdrücken: Thorsten snoezelt (sprich: snuselt).<br />
Das Wort Snoezelen (sprich: snuseln) kommt aus dem Niederländischen<br />
und setzt sich aus „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und<br />
„doezelen“ (dösen, schlummern) zusammen. Seit rund zwei Jahren<br />
gibt es den Snoezelen-Raum auf der Epilepsie-Station im Erdgeschoss<br />
des Krankenhauses. Finanziert wurde er vom Förderverein.<br />
Das Snoezelen steht für ein Entspannungs- und Erholungsangebot,<br />
das Ende der 70er Jahre ursprünglich für Menschen mit schweren<br />
körperlichen und/oder geistigen Behinderungen entwickelt wurde.<br />
Heute profitieren von der Idee Kinder, Erwachsene und Senioren mit<br />
und ohne Behinderung.<br />
Bielefeld (sag) • Die Radiologie im Evangelischen Krankenhaus<br />
Bielefeld (EvKB) erhielt jetzt die Weiterbildungsbefugnis der<br />
Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DE-<br />
GUM). Das Institut im Haus Gilead I ist bundesweit die zweite radiologische<br />
Einrichtung mit diesem Zertifikat.<br />
Die Gesellschaft setzt hohe Qualitätsstandards an Institute und Klini-<br />
ken, die nach DEGUM-Norm weiterbilden möchten. „Bislang besitzt<br />
nur noch ein radiologisches Institut in Berlin diese Weiterbildungsbefugnis<br />
– und jetzt wir“, sagt Privatdozent Dr. Günther Wittenberg,<br />
Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />
und Neuroradiologie im EvKB. Das Zertifikat sei höher qualifiziert<br />
als beispielsweise die Befugnis der Ärztekammer, so der leitende Radiologe.<br />
„Die Qualität der Geräte, das Ausbildungsprogramm mit Curriculum<br />
und entsprechende Vorhalten an Literatur sind von der Gesellschaft<br />
genau festgelegt.“ Die Weiterbildungsbefugnis gilt drei Jahre,<br />
danach erfolgt eine Rezertifizierung.<br />
Nur gut ausgebildete Ärzte dürfen nach dem DEGUM-Zertifikat in der<br />
Ultraschalldiagnostik weiterbilden. Die Graduierung erfolgt in einem<br />
Drei-Stufen-System. Die erste Stufe bevollmächtigt zur Lehrbegleitung<br />
(Tutorentätigkeit). Ein Arzt oder eine Ärztin, der die Qualitätsstufe<br />
zwei inne hat, darf ausbilden. Das ist zwingende Voraussetzung für<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Judith Kissenkötter<br />
hält viel von<br />
dem Konzept.<br />
„Durch das Snoezelen“,schildert<br />
die Heilerziehungspflegerin,<br />
„werden die Sinne<br />
stimuliert, weil<br />
bestimmte Reize<br />
direkt auf den Thorsten (38) snoezelt gern und findet so die<br />
Menschen wir- optimale Entspannung.<br />
ken.“ Im Soezelenraum<br />
geschieht dies beispielsweise durch technische Hilfsmittel wie<br />
Wassersäule und -bett, Lichteffekte oder sanfte Vibrationen.<br />
„Unsere Patienten tauchen in eine Welt ein, in der sie sich entspannen<br />
und träumen können“, berichtet Kissenkötter. Dass der Raum<br />
ganz in Weiß gehalten ist, hat mit der Wirkung der Reize zu tun – auf<br />
hellem Grund kommen die Lichtspiele besser zur Geltung.<br />
Lehre mit Gütesiegel – Bundesweit erst die zweite Abteilung auf diesem Niveau<br />
Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EVKB<br />
die Weiterbildung nach DEGUM-Norm. Diese Ausbildungsermächtigung<br />
besitzen im EvKB Urologe Professor Dr. Hans Behrendt, Kinderradiologe<br />
Dr. Martin Möllers und Neurologe Dr. Christoph Hagemeister.<br />
Als so genannter Seminarleiter (Stufe drei) ist Dr. Wittenberg verantwortlich<br />
für die Lehre und Forschung.<br />
Er ist berechtigt, Tutoren<br />
und Ausbilder weiterzubilden<br />
und zertifizierte Ultraschallkurse<br />
durchzuführen.<br />
Mit rund 6 800 Mitgliedern ge-<br />
hört die DEGUM zu den größ-<br />
ten interdisziplinären medizi-<br />
nisch-wissenschaftlichenGe- sellschaften in Deutschland<br />
und zu den größten Ultraschallgesellschaften<br />
weltweit.<br />
Ziel der DEGUM ist es, die Qualität<br />
und Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik<br />
zu sichern.<br />
Dr. Wittenberg ist stellvertretender<br />
Leiter der Sektion Radiologie<br />
in der DEGUM.<br />
Dr. Günther Wittenberg lehrt das<br />
Schallen mit DEGUM-Gütesiegel.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 37
38 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
436.000 Menschen erkranken jährlich deutschlandweit an Krebs<br />
Onkologischer Pflegetag des EVK Lippstadt<br />
Lippstadt • Vor dem Hintergrund einer immer älter werden-<br />
den Gesellschaft steigt die Zahl der hilfs- und pflegebedürfti-<br />
gen Menschen mit der Diagnose Krebs stetig an. Insbesonde-<br />
re für Pflegekräfte ist die Betreuung von onkologischen Patien-<br />
ten eine große menschliche und pflegerische Herausforderung.<br />
Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Lippstadt hatte deshalb<br />
zum „Onkologischen Pflegetag EVK Lippstadt“ eingeladen. Mit<br />
dieser Informationsveranstaltung im Kasino wollte das EVK aktuelle<br />
Information und Austausch für Pflegefachkräfte bieten.<br />
Worauf muss ich bei der Pflege von onkologischen Patienten ach-<br />
ten? Welche neuen Therapiemöglichkeiten gibt es? Welche Neben-<br />
wirkungen muss ich bei meinen Patienten erwarten, und wie kann<br />
ich kompetenten und sinnvollen Beistand leisten? Diese und weitere<br />
Fragen wurden während der Informationsveranstaltung im Rahmen<br />
der Krebs-Tage EVK Lippstadt beantwortet. Experten aus ganz<br />
Deutschland standen den Pflegefachkräften aus unterschiedlichen<br />
Einrichtungen zur ausführlichen Information und Diskussion zur Verfügung.<br />
Die Krebs-Tage EVK Lippstadt wurden im März 2008 durch<br />
das Krankenhaus ins Leben gerufen und sollen alle zwei Jahre stattfinden.<br />
Sie bieten eine neue Plattform, um Patienten, Fachärzte und<br />
Pflegekräfte über aktuelle onkologische Fragen und Anforderungen<br />
zu informieren. Die jüngste Weiterbildungsveranstaltung rich-<br />
Lippstadt • Im Jahr <strong>2009</strong> wird es das Institut für Gesundheit<br />
(IFG) seit nunmehr zehn Jahren am Evangelischen Krankenhaus<br />
LIppstadt geben.<br />
Rund um das Thema Gesundheit und Ernährung werden jedes Jahr<br />
gut 40 unterschiedliche Veranstaltungen mit wechselnden Schwerpunkten<br />
angeboten. Die Palette reicht von Bauch und Darm, Schwerpunkt<br />
Schlaganfall bis hin zu allen Fragen „Rund um die Geburt“.<br />
Das Prinzip ist dabei immer „aus der Praxis für die Praxis“. Viele Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus dem ärztlichen Dienst, aber auch<br />
die Ernährungs- und Diabetesberaterinnen waren schon oft als Dozenten<br />
im IFG aktiv. Auch niedergelassene Ärzte beteiligen sich.<br />
Das Ziel ist es, durch das IFG mit den Menschen des Einzugsberei-<br />
ches auch ohne den konkreten Anlass einer Erkrankung ins Gespräch<br />
zu kommen. Um die Zusammenstellung und Organisation des IFG-<br />
Programmes kümmert sich von Anfang an Frau Funke, Mitarbeiterin<br />
in der Pflegedienstleitung und im „Hauptberuf“ zuständig für die<br />
Kinderkrankenpflege des EVK.<br />
tete sich an Schwestern und Pfleger, die im Bereich Tumorbehandlung<br />
auch in der häuslichen Versorgung tätig sind. Der Einführungsvortrag<br />
wurde von Prof. Dr. Andreas Josting, Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik EVK, zum Thema „Aktuelle Diagnostik und Therapie<br />
in der Onkologie“ gehalten. Nach Angaben von Josting erkranken<br />
jährlich 436.000Menschen an Krebs. Aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung sei diese Tendenz steigend. Die Deutsche Krebsgesellschaft<br />
geht davon aus, dass bis zum Jahr 2050 jeder zweite an Krebs<br />
erkrankt sein werde. Allein unter diesem Aspekt komme diesem<br />
Thema große Bedeutung zu. Besondere Bedeutung bei der Krebsbekämpfung<br />
hat laut Josting die Vorsorge, hierzu gehört die Mammografie,<br />
die gynäkologische Vorsorge und die Darmkrebsvorsorge.<br />
Ferner sprach der Chefarzt über therapeutische Möglichkeiten,<br />
bei denen weniger auf Chemotherapien gesetzt wird, sondern vermehrt<br />
auf Antikörper- und Target-Therapien. Zudem müsse der Tumorpatient<br />
umfangreich betreut werden. In die Betreuung werden<br />
viele Gruppen einbezogen, zu ihnen gehören Psychoonkologen bei<br />
der Diagnose, Pfarrer, der Sozialdienst in der ambulanten Pflege sowie<br />
der Pflegedienst. Weitere Referate drehten sich um die Themen<br />
„Ethische Fragen und Sterbebegleitung“, „Pflegestandards in der<br />
Onkologie“, „Umgang mit onkologischen Arzneimitteln“ und „Patienten-Kommunikation“.<br />
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung: Lippstadt-am-Sonntag<br />
Mehr als 400 Angebote und Veranstaltungen seit der Gründung im Jahre 1999<br />
IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen<br />
Hat auch für <strong>2009</strong> wieder ein interessantes Programm vorgelegt:<br />
Roswitha Funke.
Paderborn • Fünf junge Mütter haben es sich auf ihren Gymnas-<br />
tikmatten gemütlich gemacht. Zwischen ihren ausgestreckten<br />
Beinen liegen die erst wenigen Wochen alten Babys der jungen<br />
Frauen. Kinderkrankenschwester Anne Malenke hat eine Puppe<br />
vor sich liegen. Sanft streicht sie über den Bauch des Puppenbabys<br />
und erklärt den Müttern, worum es dabei geht.<br />
Sie zeigt streichelnde, kreisende und vibrierenden Bewegungen.<br />
Wichtig ist, dass eine innige Begegnung entsteht, die Feinfühligkeit<br />
und Bindung zwischen Müttern und Kindern wachsen lässt. Die Berührung<br />
soll zart wie die eines Schmetterlings sein – deshalb auch der<br />
Name der Massage: die Schmetterlingsmassage. Die sanfte, systematische,<br />
ganzkörperliche Stimulation durch Berührung soll im Kind eine<br />
Anregung bzw. Harmonisierung der Atmung, des Herzschlags, des<br />
Kreislaufs und der Darmperistaltik bewirken. Durch eine Stärkung des<br />
Immunsystems soll die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes<br />
gefördert werden.<br />
Die Massage ist besonders geeignet für Neugeborene und Babys bis<br />
zu drei Monaten und kann vorbeugend und lindernd zum Beispiel bei<br />
Blähungen, Drei-Monats-Koliken, allgemeiner Unruhe und gestörtem<br />
Schlafrhythmus eingesetzt werden. Nach langen Geburten, Saugglocken-,<br />
Zangen-, oder Sturzgeburten und nach Kaiserschnitt hilft diese<br />
Methode, solche Erlebnisse zu verarbeiten.<br />
Die Schmetterlingsmassage geht zurück auf Eva Reich, der 1924 in<br />
Wien geborenen und 2008 in den USA gestorbenen Tochter des bekannten<br />
Psychoanalytikers Wilhelm Reich. Die vielerorts und auch<br />
in Deutschland eingerichteten Schreibaby-Ambulanzen, gehen auf<br />
ihre Initiative zurück. Eva Reich vertrat die Ansicht, dass sogenannte<br />
Paderborn • „Cafe Babytreff“ – für viele Frauen in Paderborn<br />
und Umgebung ein Begriff. Hier bietet das St. Johannisstift jungen<br />
Müttern die Gelegenheit sich nach der Geburt mit anderen<br />
Müttern auszutauschen oder den Rat von Stillberaterinnen,<br />
Kinderkrankenschwestern oder Hebammen einzuholen.<br />
Schon lange hat Anne Malenke das Cafe gestaltet und geleitet - viele<br />
Mütter und deren Bedürfnisse und Sorgen hat sie kennengelernt. Ihr<br />
fiel auf, dass die Kenntnisse über Lebensmittel und der Umgang mit<br />
ihnen sowie die Fähigkeit zu Kochen inzwischen keine selbstverständlichen<br />
Tugenden mehr sind. Bei vielen jungen Frauen (von den Männern<br />
wollen wir hier geflissentlich schweigen) kann nicht mehr vorausgesetzt<br />
werden, dass sie wissen, wie Möhren oder Kartoffeln zubereitet<br />
werden.<br />
Zwar standen im „Cafe Babytreff“ immer schon Vorträge zur Babyer-<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Im EVK St. Johannisstift Paderborn lernen Mütter eine besondere Baby-Massage<br />
Berührungen so sanft wie ein Schmetterling<br />
Von der Milch zur Möhre<br />
„Schreibabys“ sich körperlich verkrampfen, weil der Kontakt zwischen<br />
Mutter und Kind nicht optimal funktioniert. Das Schreien sei Ausdruck<br />
starker Unlust und muskulärer Verspannungen.<br />
Und Eva Reich hatte Recht: Wenn Anne Malenke und „ihre“ Mütter auf<br />
der Erde hocken und sich liebevoll und ausdauernd den kleinen neuen<br />
Erdenbürgern widmen dann ist von diesen allenfalls ein zufriedenes<br />
wohliges brabbeln zu hören. Anne Malenke hat große Erfahrung<br />
- schon viele Jahre bietet sie Kurse wie diesen zur Schmetterlingsmassage<br />
an.<br />
Es gehört zur Philosophie der geburtshilflichen Abteilung des St. Johannisstiftes,<br />
die Mütter nach der Geburt nicht alleine zu lassen. So<br />
können die Mütter, wenn ihre Säuglinge dem „Schmetterlingsalter“<br />
entwachsen sind, gleich in die Kurse der Hebammen zur indischen Babymassage<br />
wechseln, einen Kursus zur Babyernährung belegen oder<br />
sich einfach zwanglos im „Cafe Babytreff“ zusammenfinden.<br />
Anne Malenke (rechts) zeigt den Müttern die Technik der<br />
Schmetterlingsmassage.<br />
nährung auf der Tagesordnung – jetzt aber musste praktisch geholfen<br />
werden: Gemeinsam mit der leitenden Diätassistentin Birgit Langen<br />
entwickelte Anne Malenke ein Curriculum, welches jetzt auch die<br />
praktische Zubereitung von Breien umfaßte. Die Bandbreite reicht dabei<br />
vom Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei über den Milch-Getreide-Brei<br />
bis zum Getreide-Obst-Brei. Das St. Johannisstift hält traditionell (da<br />
ein lokales Zentrum der Diabetesbehandlung) eine voll und modern<br />
ausgestattete Demonstrationsküche vor. So stand nach der theoretischen<br />
auch der praktischen Umsetzung nichts im Wege und im Jahr<br />
2007 starteten die ersten Kurse.<br />
Die Nachfrage gab Anne Malenke schnell recht: Noch in 2007 wurden<br />
sechs Veranstaltungsreihen mit jeweils zehn Teilnehmerinnen durchgeführt<br />
und inzwischen hat auch die Barmer Ersatzkasse das Angebot<br />
in ihr Kursprogramm aufgenommen.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 39
40 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Das Ärzteteam ist zufrieden mit dem Erfolg der NOTES-OP: (v. l.) Dr. Elfi Liman, Dr. Christoph Köchling, Professor Dr. Marc A. Reymond<br />
mit der Patientin Michelle Palmer.<br />
Erste Gallenblasen-OP ohne Bauchschnitt<br />
Makellose Chirurgie im Bauchzentrum Johannesstift<br />
Bielefeld (sag). Ein Ärzteteam des Ev. Krankenhauses Bielefeld<br />
(EvKB) im Johannesstift entfernte gestern einer Patientin die<br />
Gallenblase – ganz ohne Bauchschnitt. Es war der erste Eingriff<br />
mit neuen Operationstechnik NOTES in Westfalen.<br />
Michelle Palmer strahlt und hebt ihre gepackte Tasche vom Bett Ih-<br />
res Patientenzimmers. Keine 24 Stunden, nachdem ihr die Gallenbla-<br />
se entfernt wurde, darf sie schon wieder das Krankenhaus verlassen.<br />
Das Beste daran: Sie geht schmerzfrei und makellos nach Hause –<br />
ganz ohne Narbe.<br />
Zugang zur Gallenblase über die Vagina<br />
Der 34-jährigen Britin wurde die Gallenblase mit der NOTES-Technik<br />
(englisch: Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery) entfernt.<br />
Die neue endoskopische Operationsmethode entfernt die Gallenblase<br />
über natürliche Körperöffnungen: „Der Zugang zum Bauchraum<br />
erfolgt über die Vagina, über die auch die Gallenblase vollständig<br />
entfernt wird“, erklärt Professor Dr. Marc A. Reymond die so<br />
genannte transvaginale Cholezystektomie. Gemeinsam mit Bauchchirurg<br />
Dr. Christoph Köchling und Gynäkologin Dr. Elfi Liman nahm<br />
der Chefarzt im Bauchzentrum Johannesstift den Eingriff vor.<br />
Bei der NOTES-Technik erfolgt der Zugang mit zwei Instrumenten<br />
durch das hintere Scheidengewölbe und einem winzigen Einstich im<br />
Nabelbereich. Die übliche Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie)<br />
geschieht dagegen mit drei bis vier Einschnitten in die Bauchdecke.<br />
„Die transvaginale Cholezystektomie ist eine sanfte Operationsmethode“,<br />
sagt Dr. Köchling vom Bauchzentrum Johannesstift. Die Patientinnen<br />
sind schnell wieder fitt: Der Eingriff dauerte eine knappe<br />
Stunde. Michelle Palmer war nach wenigen Stunden wieder fast<br />
schmerzfrei und ging schon am selben Abend in die Cafeteria.<br />
Auch Dr. Elfi Liman ist überzeugt von dem neuen Verfahren. „Es gibt<br />
keine schmerzenden Einstiche mehr wie in der Schlüssellochchirurgie“,<br />
so die Chefärztin der Frauenklinik im Johannesstift. „Die Risiken<br />
für einen Bauchwandbruch verringern sich genauso wie die Infektionsgefahr“.<br />
Das Bauchzentrum Johannesstift gehört zu den ersten 15 Kliniken in<br />
Deutschland, die eine transvaginale Gallenblasenentfernung durchführen.<br />
Die Technik wurde erstmals im Frühjahr 2007 in New York<br />
an der Columbia Universität durchgeführt. Von den 190.000 Gallenblasenoperationen<br />
pro Jahr in Deutschland werden etwa zwei Drittel<br />
an Frauen vorgenommen. Professor Dr. Reymond sieht Zukunftschancen<br />
für die neue Bauchoperation: „Ich erwarte, dass sich künftig<br />
viele Frauen für diese neue Operationstechnik entscheiden werden.“<br />
„Ich würde jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen“, sagt Mi-<br />
chelle Palmer. Sie freut sich über ihren weiterhin makellosen Bauch.<br />
Die einzige Narbe dort ist gewollt – sie stammt von einem Bauchnabelpiercing.
Bielefeld (sag) • Die größte deutschsprachi-<br />
ge Fachveranstaltung für Psychotraumatolo-<br />
gie tagt im kommenden Mai zum ersten Mal<br />
in Bielefeld. Gastgeber sind die Klinik für Psychotherapeutische<br />
und Psychosomatische<br />
Medizin und die Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie des Ev. Krankenhauses Bielefeld<br />
(EvKB).<br />
Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psycho-<br />
traumatologie e.V. (DeGPT) veranstaltet im kom-<br />
menden Mai ihre elfte Fachtagung in Bielefeld.<br />
Privatdozentin Dr. Ursula Gast, Chefärztin der Klinik<br />
für Psychotherapeutische und Psychosomatische<br />
Medizin und Gründungsmitglied der Fachgesellschaft,<br />
übernimmt dieses Mal gemeinsam<br />
mit Professor Dr. Martin Driessen, Chefarzt der<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel<br />
die Kongressleitung. Kooperationspartner der Veranstaltung sind<br />
die Universitäten Münster und Bielefeld. Die vorhergehende Tagung<br />
wurde vom Universitätsspital Basel in der Schweiz ausgerichtet.<br />
450 Teilnehmer werden erwartet<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Psychologen, Psychiater, Therapeuten,<br />
Pflegende und Sozialarbeiter. „Wir erwarten rund 450 Teilnehmer“,<br />
sagt Privatdozentin Dr. Ursula Gast. In Bielefeld gehe es<br />
um den Einfluss traumatischer Erfahrungen auf die Persönlichkeitsentwicklung<br />
des Menschen. Hierzu wird unter anderem Professor<br />
Sachsse aus Göttingen über die „Trauma-Spuren im Gehirn - Mögliche<br />
Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung“ sprechen. Aktuelle<br />
Befunde aus der Hirnforschung zu den Themen „Trauma“, „Trauer“<br />
und „Dissoziation“ sowie zu „geschlechtsspezifischen Traumafolgen“<br />
werden von international renommierten Forschern aus den<br />
USA, den Niederlanden sowie aus Deutschland und der Schweiz<br />
vorgestellt. Die klinische Bedeutung für die Diagnostik und therapeutische<br />
Interventionen werden auf einer Podiumsdiskussion erörtert.<br />
In Workshops und Symposien werden spezielle Aspekte der<br />
Traumabehandlung dargestellt und diskutiert.<br />
Gelungener Einstieg mit Reddemann-Vortrag über „Würde“<br />
Neben weiteren Trauma-Experten wird auch die ehemalige Leiterin<br />
der Psychosomatischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses<br />
Bielefeld, Professor Dr. Luise Reddemann, Referentin der Veranstaltung<br />
sein. Sie hält einen öffentlichen Vortrag über das Thema „Würde“<br />
am Vorabend der Tagung. „Das wird sicherlich ein gelungener<br />
Einstieg in die Veranstaltung, der auch die Öffentlichkeit ansprechen<br />
wird“, freut sich Dr. Ursula Gast.<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
EvKB ist im Mai Gastgeber der größten deutschsprachigen Tagung für Psychotraumatologie<br />
Transfer zwischen Forschung und klinischer Praxis<br />
Organisieren die Tagung (v. l.): Dr. Thomas Beblo, Bruni Außendorf,<br />
Professor Dr. Martin Driessen, Privatdozentin Dr. Ursula<br />
Gast und Ute Bluhm-Dietsche.<br />
Die Fachgesellschaft veranstaltet seit ihrem Gründungsjahr jährliche<br />
Fachtagungen. „Damit werden wir unserem Ziel gerecht, den Transfer<br />
zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis zu ermöglichen“, erklärt<br />
das Gründungsmitglied der DeGPT.<br />
Weitere Informationen zur Tagung:<br />
www.evkb.de/traumatagung<strong>2009</strong><br />
Die DeGPT in Stichworten: Gründung – 1998, Mitglieder – rund 1200,<br />
größter deutschsprachiger Verband für Psychotraumatologie.<br />
Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. ist<br />
eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie<br />
f fördert das Wissen im Bereich der psychischen, biologischen und<br />
sozialen Grundlagen und Folgen von Stresssituationen auf traumatische<br />
Lebensereignisse<br />
f bildet ein Forum zum Austausch von Erfahrungen und Ergebnissen<br />
aus Forschung, Klinik und Praxis zur Psychotraumatologie<br />
f erarbeitet Empfehlungen, Richtlinien und Standards zur Diagnostik<br />
und Therapie<br />
f übernimmt die Trägerschaft für Wissenschaftsprojekte<br />
f koordiniert Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen<br />
und anderen Berufsgruppen<br />
f kooperiert mit nationalen und internationalen Gesellschaften und<br />
Verbänden.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 41
42 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />
im GESPRÄCH<br />
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie dokumentiert ihre Kompetenz<br />
EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum<br />
Unna (peb) • Die modernen technischen Entwicklungen in der<br />
Chirurgie ließen in den vergangenen 20 Jahren einen ganz neuer<br />
Typus an Techniken entstehen: die minimal-invasiven Operationsmethoden,<br />
bei denen über kleine Schnitte spezielle Instrumente<br />
und eine Miniaturkamera in den Bauchraum eingeführt<br />
werden.<br />
Zu den Vorteilen der Technik, die am Evangelischen Krankenhaus seit<br />
mehreren Jahren zum Standard gehört, zählen eine Verminderung<br />
der Wundschmerzen, kleine Narben und ein kürzerer Aufenthalt im<br />
Krankenhaus. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am EK<br />
Unna dokumentiert ihre Kompetenz und langjährige Tradition jetzt Stiftungsvorstand Dr. Dietmar Herberhold und Dr. Gerhart Blum-<br />
mit einer neuen Bezeichnung: Sie gründete zum Jahreswechsel ein hardt freuen sich über die Einrichtung des minimal-invasiven<br />
„Minimal-invasives Zentrum“ und nimmt die Bezeichnung mit in ihren<br />
Namen auf.<br />
Zentrums am EK Unna.<br />
Ganz im Vordergrund dieser innovativen Operationstechnik steht der für die Patienten deutlich minimiert. Dadurch wird auch verständlich,<br />
Wunsch, Eingriffe für den Patienten so schonend wie möglich durch- dass diese modernen Techniken sehr gut angenommen wurden und<br />
zuführen. Ein spezielles Instrumentarium ermöglicht es, die äußerlich sich rasch durchsetzen konnten. „Die minimal-invasive Entfernung<br />
sichtbaren Schnitte stark zu verkleinern – und dabei trotzdem im Kör- der Gallenblase gilt heute im Gegensatz zur herkömmlichen OP-Techperinneren<br />
die gleiche Operation durchzuführen, wie dies mit den übnik über den größeren Rippenbogenrandschnitt als Goldstandard der<br />
lichen großen Schnitten geschehen ist. Die minimal-invasive Chirur- Gallenblasenoperation“, berichtet Dr. Blumhardt.<br />
gie zeichnet sich vor allem durch die innovative Technik aus: „Im Ge- Das minimal-invasive Verfahren hat in den vergangenen Jahren zu<br />
gensatz zur offenen Chirurgie“, berichtet Chefarzt Privat-Dozent Dr. tiefgreifenden Veränderungen in den medizinischen Fachdisziplinen<br />
Gerhard Blumhardt, „verzichten wir bei der minimal-invasiven Chirur- geführt. Die Entwicklungen in der minimal-invasiven Chirurgie waren<br />
gie auf einen großen Schnitt.“ Stattdessen werden über kleine Schnit- so rasant, dass Chirurgen, die heute noch weit vom Ende ihrer Berufste<br />
spezielle Instrumente und eine Miniaturkamera in den Bauchraum tätigkeit entfernt sind, zu Zeiten ihres Studiums noch keinerlei Ausbil-<br />
eingeführt. Diese Technik hat dazu geführt, dass sich die Belastung dung und Unterweisung in diesen Techniken erhielten – sie mussten<br />
sie im aktiven Berufsleben neu<br />
erlernen.<br />
Am EK Unna gehören diese minimal-invasivenOperationstechniken<br />
zum Standard. Sie sind über<br />
die Jahre zu einem sehr wesentlichen<br />
Anteil des Leistungsspektrums<br />
der Klinik für Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie geworden.<br />
Die Chirurgen der Abteilung<br />
wenden die Technik inzwischen<br />
bei sechs verschiedenen Operationsarten<br />
an. „Damit haben für<br />
ein Haus unserer Größe ein optimales<br />
Angebot“, freut sich Dr.<br />
Blumhardt. „Wir können Schilddrüsen<br />
minimal-invasiv ope-<br />
Eine hohe Präzision zeichnet die Chirurgen bei der Arbeit mit minimal-invasiven Instrumenten aus.<br />
rieren, bei der Refluxkrankheit<br />
kann der Zwerchfellbruch minimal-invasiv<br />
versorgt werden,
Gallenblase und Blinddarm lassen sich ebenfalls mit dieser Technik<br />
versorgen, und auch bei Leistenbrüchen gibt es sehr gute OP-Techniken,<br />
mit denen die Patienten sehr zufrieden sind. Unser Schwerpunkt<br />
liegt bei den minimal-invasiven Dickdarmoperationen.“<br />
Zu Beginn wurde zunächst nur bei gutartigen Erkrankungen des<br />
Dickdarmes – der Divertikulitis, also der Entzündung von Ausstülpungen<br />
der Darmwand – minimal-invasiv operiert. Doch zunehmend setzen<br />
die Ärzte am Evangelischen Krankenhaus das Verfahren auch bei<br />
Dickdarmkrebs ein. „Zahlreiche Studien belegen, dass auch bösartige<br />
Erkrankungen des Dickdarmes sehr gut minimal-invasiv behandelt<br />
werden können und die Ergebnisse bezüglich der Krebstherapie<br />
gleichwertig sind. Damit können auch Patienten mit bösartigen<br />
Dickdarmerkrankungen von der schonenden OP-Technik profitieren“,<br />
schildert Dr. Blumhardt. Ein weiterer Vorteil der minimal-invasiven<br />
Technik bei bösartigen Erkrankungen ist die sehr genaue Möglichkeit,<br />
Lymphknoten zu entfernen. Dies erhöhe die Sicherheit.<br />
Um die Belastung für die Patienten möglichst gering zu halten, gehen<br />
Privatdozent Dr. Blumhardt und sein Team übrigens noch einen<br />
Schritt weiter: Sie kombinieren die Operationstechnik insbesonde-<br />
Soest • Immer mal wieder beschäftigt die Mitarbei-<br />
terinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern bei der<br />
Wahl der Berufskleidung die Frage: „Baumwolle,<br />
Kunstfaser oder Mischgewebe?“<br />
Und weitergehend muss man überlegen, welche Eigen-<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
re bei Darmerkrankungen mit dem „Fast track“-Konzept, das Ende<br />
der 90er Jahre vom dänischen Chirurgen Professor Henrik Kehlet<br />
entwickelt wurde. Hierbei setzen die Mediziner auf besonders verträgliche<br />
Narkoseverfahren; neben den minimal-invasiven Operationstechniken<br />
ist außerdem die Art der Schmerzbehandlung von<br />
großer Bedeutung: Bereits vor der Operation erhalten die Patienten<br />
einen Schmerzkatheter. „Diese Methode“, berichtet Dr. Blumhardt,<br />
„macht die Betroffenen nicht nur schmerzfrei, sondern auch mobil.“<br />
Konkret heißt das: Bereits am OP-Tag dürfen sie wieder aufstehen,<br />
essen und trinken.<br />
Um die neue Technik zu erlernen, hospitierten Dr. Blumhardt und<br />
sein Team regelmäßig in anderen Kliniken oder bildeten sich am EK<br />
direkt im eigenen OP weiter. Insgesamt ist die Etablierung eines minimal-invasiven<br />
Spektrums ein jahrelanger Weg zunehmender Spezialisierung.<br />
„Dafür gibt es keine schnelle Lösung, das ist nur durch<br />
konsequente Arbeit möglich. Mit der Gründung des Zentrums und<br />
der Umbenennung unserer Klinik wollen wir unsere Kompetenz und<br />
lange Tradition auf diesem Gebiet der Chirurgie dokumentieren“,<br />
schildert Dr. Blumhardt.<br />
Kampschulte Soest – Textiler Dienstleister seit 1851 und <strong>Valeo</strong>-Partner – informiert:<br />
Berufskleidung: Naturmaterial oder Kunstfaser?<br />
schaften kostengünstige und mit hohem Tragekomfort<br />
ausgestattete Schutzkleidung überhaupt auszeichnen soll?<br />
Die Hersteller versuchen, mit aufwändigen Laboruntersuchungen<br />
eine passende Antwort zu finden. Pragmatiker reduzieren<br />
die Diskussion auf die Frage, ob der schnell verknitternde<br />
und ungebügelt aussehende Baumwollkittel<br />
oder ein glattes pflegeleichtes Modell den besseren Eindruck<br />
hinterlässt. Doch so einfach ist die Entscheidung leider<br />
nicht.<br />
Beim Textildienstleister Kampschulte in Soest ist der Anteil der reinen<br />
Im Wesentlichen geht es um drei Komponenten und Para- Baumwoll-Gewebe bei der Berufskleidung auf unter zehn Prozent gesunmeter<br />
des Tragekomforts:<br />
ken. Tragekomfort und Erscheinungsbild sind wichtige Aspekte bei der<br />
f den thermophysiologischen Tragekomfort,<br />
Auswahl der Dienstkleidung.<br />
f den ergonomischen Tragekomfort<br />
f und den hautsensorischen Tragekomfort.<br />
Ferner sollte die Kleidung gut sitzen und Bewegungsspielraum bie-<br />
Ersterer ist gegeben, wenn in Folge des stoffwechselbedingten ten und angenehm auf der Haut sein. Diese Eigenschaften erfüllt in<br />
Leistungsumsatzes der Wärmeaustausch über die Kleidung erfol- der Regel ein Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle. Außergen<br />
kann und die Kleidung bestenfalls die natürliche Funktion der dem ist das Mischgewebe neben dem guten Tragkomfort eine pfle-<br />
Haut ersetzt. Einfacher ausgedrückt: Wenn man schwitzt, müssen geleichte und daher kostengünstige Alternative, die sich im Kran-<br />
Feuchtigkeit und Wärme nach außen transportiert werden und eine kenhausbereich gut bewährt. Und sie sieht auch nach ein paar Stun-<br />
gute Leiterfunktion vorhanden sein.<br />
den Dienst immer noch gut aus.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 43
44 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
NAMEN VALEO und NACHRICHTEN<br />
EIN Fachgruppen<br />
TAG MIT ...<br />
Annegret Jäger ist seit Juni neuer Allein-<br />
vorstand des St. Johannisstift Paderborn<br />
und Geschäftsführerin der Tochtergesellschaften.<br />
Im Unternehmen ist sie schon<br />
seit September 2007. Zunächst bildete sie<br />
den Vorstand gemeinsam mit Sven Freytag,<br />
der das St. Johannisstift nach sechsjähriger<br />
Tätigkeit verlassen hat.<br />
Annegret Jäger kommt gebürtig aus Bochum<br />
und war Geschäftsführerin einer mittelständischen<br />
Handelsgesellschaft. Von 1987 bis 1998 war sie Dezernentin<br />
für Finanzen und Controlling im Theodor-Fliedner-Werk<br />
Mülheim. In den Jahren 1998–2007 war sie als Finanzvorstand in der<br />
Graf-Recke-Stiftung Düsseldorf tätig.<br />
Seit dem 1. Mai 2008 ist Dr. Peter Kowierschke<br />
neuer Chefarzt der geriatrischen<br />
Abteilung der Johanniter Ordenshäuser.<br />
Er tritt damit die Nachfolge von Dr.<br />
G. A. Kleff als Leiter dieser Abteilung an. Dr.<br />
Kowierschke ist bereits seit 2002 Oberarzt<br />
in den Johanniter Ordenshäusern. In Hamm<br />
1964 geboren, studierte Dr. Kowierschke<br />
Humanmedizin in Münster und absolvierte<br />
seine Facharztausbildung im Klinikum Herford.<br />
Die personelle Besetzung des Direktoriums<br />
Johannesstift im EvKB hat sich geändert:<br />
Pflegedirektorin Gertrud Meiling<br />
hat das EvKB verlassen. Kerstin Liebmann<br />
übernimmt die Aufgabe der kommissarischen<br />
Pflegedirektorin im Johannesstift. Sie<br />
stellt gemeinsam mit der Kaufmännischen<br />
Direktorin Anja Schomburg und dem Ärztlichen<br />
Direktor Professor Dr. Martin Krüger<br />
das Direktorium.<br />
Mark Lönnies ist mit Wirkung ab dem 1.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> zum Geschäftsführer der Ev.<br />
Krankenhaus Johannistift Münster gGmbH<br />
berufen worden. Der Diplom-Kaufmann ist<br />
bereits seit September 2007 als Kaufmännischer<br />
Direktor im EVK Münster tätig. Zuvor<br />
war er als Klinik-Manager und Berater<br />
bereits in mehreren Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft<br />
tätig. Manfred Witkowski,<br />
bisher alleiniger Geschäftsführer,<br />
ist zum Vorsitzenden Geschäftsführer bestellt worden. Mit der Besetzung<br />
der zweiten Geschäftsführerstelle entfällt die Position des Kaufmännischen<br />
Direktors.<br />
Karsten Gebhard, Vorsitzender des <strong>Valeo</strong>-Aufsichtsrates,<br />
ist neuer Vorsitzender<br />
des Verbandes Evangelischer Krankenhäuser<br />
Rheinland/Westfalen/Lippe. Die Mitgliederversammlung<br />
bestimmte das langjährige<br />
Vorstandsmitglied zum Nachfolger<br />
von Pastor Walter Tschirch aus Herne.<br />
Privat-Dozentin Dr. Ursula Gast, Chef-<br />
ärztin der Klinik für Psychotherapeutische<br />
und Psychosomatische Medizin im EvKB, sprach jetzt beim Fachtag<br />
des Arbeitskreises der Opferhilfen in Deutschland e.V über seelische<br />
Verletzungen durch Opfererfahrungen und Möglichkeiten der Heilung.<br />
Die Veranstaltung fand anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />
des Arbeitskreises, einem Bundesverband professioneller Opferhilfen,<br />
statt. Die Schirmherrschaft übernahm der regierende Bürgermeister<br />
von Berlin Klaus Wowereit. Der Fachtag wurde weiterhin unterstützt<br />
von der „Aktion Mensch“.<br />
Diplompsychologin und Psychotherapeutin Stefanie Schulte-Mar-<br />
tini hat ihre psychoonkologische Weiterbildung abgeschlossen und<br />
ergänzt jetzt das Team des Psychoonkologischen Dienst in der Klinik<br />
für Onkologie/Hämatologie und Palliativmedizin im Johannesstift.<br />
Die Ansprechpartner in der Psychoonkologie sind außerdem die Psychologinnen<br />
Christine Scherb und Claudia Konieczko.<br />
Geschäftsführer Frank Böker ehrt langjährige Mitarbeiter der Klinik<br />
am Korso und der Johanniter-Ordenshäuser in Bad Oeynhausen (Bild<br />
oben). Alle Jubilare wurden von der Geschäftsführung zu einem gemeinsamen<br />
Kaffeetrinken eingeladen. Dabei erhielt jeder Mitarbeiter<br />
von der Klinik ein persönliches Dankeschön. Insgesamt wurden 89<br />
Mitarbeiter der beiden Kliniken für die langjährige Tätigkeit im Unternehmen<br />
geehrt. Es wurden zahlreiche Mitarbeiter mit 10- und 15jährigem<br />
Dienstjubiläum geehrt, außerdem wurden fünf Mitarbeiter mit<br />
25-jährigem Dienstjubiläum und zwei Mitarbeiter mit 30-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />
geehrt.
Freude und Sorgen begleitete die Verantwortlichen des Tierparks<br />
Hamm bei der am 11. Oktober 2008 registrierten Geburt eines Mandrill-Äffchens,<br />
das kurze Zeit später nicht mehr vom Muttertier versorgt<br />
werden konnte. Kurzerhand sprang Tierpfleger Kay Dobenecker<br />
als „Ersatzmutter“ ein. Das Mandrillbaby erhielt den Namen Nyuki und<br />
lebt jetzt Tag und Nacht in der neuen Familie. Zur kompletten Baby-<br />
Pflege gehört auch das Wickeln. Normale Windeln sind für Affenbabys<br />
allerdings zu groß. Das EVK Hamm sprang ein und spendete ein Startkontingent<br />
Frühchenwindeln. Geschäftsführer Manfred Witkowski<br />
(links) und Kinderklinik-PDL Petra Frankenberg (rechts) überreich-<br />
ten das erste Paket offiziell am 22. Oktober im Tierpark Hamm und<br />
konnten dabei einen ersten Eindruck von Nyuki gewinnen.<br />
Das Evangelische Krankenhaus Unna hat einen neuen Ärztlichen Direktor:<br />
Der Stiftungsvorstand bestellte jetzt Dr. Wolfram Kurschat<br />
(Bild rechts), Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, zum Nachfolger<br />
von Prof. Dr. George Micklefield (links), Chefarzt der Klinik für Innere<br />
Medizin, der das Amt in den vergangenen vier Jahren innehatte.<br />
Die turnusgemäße Übergabe des Amtes erfolgte zum 1. November.<br />
Dr. Kurschat, der sein Medizinstudium an der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität in Münster absolvierte, ist seit dem 1. Dezember 1977 am<br />
EK Unna tätig. Zwischenzeitlich ließ er sich von 1983 bis 1985 in der<br />
NAMEN und NACHRICHTEN<br />
Unfallchirurgischen Klinik der Städtischen Kliniken Dortmund zum<br />
Unfallchirurgen ausbilden. Anschließend war Dr. Kurschat als Oberarzt<br />
in der Chirurgischen Klinik tätig. Zum 1. <strong>Januar</strong> 1998 übernahm er<br />
die Stelle des Chefarztes in der neugeschaffenen Klinik für Unfallchirurgie.<br />
Stellvertreter des 58-jährigen Unfallchirurgen Kurschat wurde<br />
auf Vorschlag der Chefärzte Dr. Wolf Armbruster, Chefarzt der Klinik<br />
für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Erfah-<br />
rungsgemäß wird Dr. Armbruster damit in vier Jahren die Nachfolge<br />
von Dr. Kurschat antreten.<br />
Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von Westfalen-Lippe<br />
wählte jetzt Dr. Michael Korth zu seinem Landesarzt.<br />
Schon 2007 war ein Jahr der Ehrungen für Dr. Korth: Der Oberarzt in<br />
der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie<br />
im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) bekam im<br />
Jahr 2007 das Ehrenkreuz des DRK und das Verdienstkreuz am Bande<br />
der Bundesrepublik Deutschland für seinen besonderen Einsatz im<br />
Bereich des Rettungswesens.<br />
Der Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin arbeitet seit 21<br />
Jahren ehrenamtlich für die Hilfsorganisation des Deutschen Roten<br />
Kreuzes und bildet in der Bielefelder Berufsfachschule rettungsdienstlichen<br />
Nachwuchs aus.<br />
„Ich engagiere mich nicht, um ein Amt zu bekleiden, sondern weil ich<br />
überzeugt von dem Sinn unserer Arbeit bin“, erklärt der Facharzt seine<br />
Einstellung zum ehrenamtlichen Rettungsdienst. Etwas „berufsbesessen“<br />
müsse man schon sein, gesteht Korth, der die Arbeit für den<br />
guten Zweck schon aus dem Teenageralter kennt. 15 Jahre lang leistete<br />
er aktive Jugendarbeit im Christlichen Verein Junger Menschen<br />
(CVJM), bis er 1987 als Bielefelder Kreisverbandsarzt in die Hilfsorga-<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 45
Das -Winterrätsel<br />
46 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>Valeo</strong>-Rätsel<br />
Das gesuchte Wort ergibt sich aus den Angaben unter WAAGERECHT und SENKRECHT. Aus den<br />
Buchstaben in den nummerierten Feldern (1-10) ergibt sich die Lösung. Diese Lösung senden<br />
Sie bitte per E-Mail bis zum 27.02.<strong>2009</strong> an tmv@mediakom-unna.de, fügen Ihren Namen, das<br />
<strong>Valeo</strong>-Haus in dem Sie arbeiten, Ihre Abteilung und Telefonnummer dazu. Aus allen richtigen<br />
Einsendungen verlosen wir erneut einen IPOD-Shuffle. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Lösung ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
WAAGERECHT<br />
A1 Das wünschen wir allen •<br />
A2 Und diese möge im neuen<br />
Jahr nur ausnahmsweise und 1<br />
zur Not vorkommen • A3 Kam<br />
in der Augsburger Puppenkiste<br />
2<br />
aus dem Eis • A6 Teures in den<br />
Teich gesetzt • A8 Weibl. Vorna-<br />
3<br />
me • A9 Steht beim Multiplizie- 4<br />
ren immer in der Mitte • A10 Ist<br />
das Hemd zu klein, dann ... es<br />
unter dem Arm • A13 Über diese<br />
Kammer ärgern sich manche<br />
5<br />
• A14 In Verbindung mit Food<br />
unterstützen sie Artenvielfalt<br />
und regionale Vertriebsstrukturen<br />
• B7 Was wäre der Ritter<br />
ohne ihn? • C4 Wird tätig, wenn<br />
der Pleitegeier nur wenig oder<br />
nichts übrig gelassen hat • C5<br />
7<br />
Man soll aus ihr keinen Elefanten<br />
machen, aber die Tempera-<br />
11<br />
tur lässt sie manchmal dennoch<br />
steigen • D11 Abk. der Europäischen<br />
Freihandelsassoziation<br />
12<br />
13<br />
3<br />
• D12 Kam von Liverpool nach<br />
Hamburg und war trotz des Vornamens<br />
selten allein zu Haus •<br />
E6 Diese Buchstabenfolge ge-<br />
14 7<br />
hört in Deutschland zu Recht zu den unzulässigen Kombinationen der<br />
Erkennungsnummer von KFZ-Kennzeichen • E8 Das war das Kürzel der<br />
Währung unserer Nachbarn im Westen • E9 Spielte auch im Norden<br />
Fußball und trainiert heute das Team aus Rostock • E13 Abk. für Riva-<br />
Rocci • F14 Das Jahr ist im <strong>Januar</strong> noch dies • G2 Ob beim Militär oder<br />
mit Blick auf Urlaubsziele, das Einfallen heißt immer so • H6 Das sagt<br />
der Araber zum Meister • H10 Und das sagen die Römer zum Gott der<br />
Liebe • H13 Chemisches Symbol für das Element Zinn • I11 Und das ist<br />
eine Kartoffel • J14 Manchen ist er einfach zu laut • K9 Türk. Männername<br />
• K12 Japanische Stadt • K13 Luftkurort in der Rhön • L1 Flugunfähige<br />
Vogelart • L8 Schlanke Frauenzigarette<br />
SENKRECHT<br />
A1 Auch das wünschen wir<br />
allen • A8 Rund um einen herum<br />
liegt er • B1 Und davon<br />
haben manche selten genug<br />
zu viel • B6 Liegt für die<br />
meisten PKW jetzt bei 95 •<br />
C1 Das machen nur vier untereinander<br />
aus • C13 Nach<br />
dieser Runde ist alles vorbei<br />
• D1 So heißt auf Kinga der<br />
Gast • E1 Liest man beim<br />
Kochen Piment, ist dies gemeint<br />
• F4 Wird Holz grobschlächtig<br />
bearbeitet, kann<br />
leicht etwas ... • G1 Zählt zu<br />
den ältesten Getreidearten<br />
• G11 Arbeitsgemeinschaft<br />
• H1 Daran ist der Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
zu erkennen<br />
• H4 Schweizer Radiosender<br />
• H8 Deutsches Scheuerpulver<br />
• H12 Abgas-Sonder-Untersuchung<br />
• I1 In<br />
Vertretung oder intravenös<br />
• I4 Unparteiischer Schiedsmann<br />
• J1 Französischer Diminutiv<br />
der Bezeichnung<br />
für Handpauke • J10 Ob der<br />
Oberbürgermeister immer damit gemeint ist? • K4 Vereinigung der<br />
Esperantosprechenden • K9 Im Englischen einfach schnörkelhaft • L1<br />
Sind eine Reptilien-Familie innerhalb der Schuppenkriechtiere • L11<br />
Hier wird K12 einfach wiederholt • M1 So wird oft abgekürzt, was mit<br />
Zweirad-Boliden zu tun hat • M4 Und so heißt kurz ein Bundesinstitut<br />
im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit • M8<br />
Eine sehr tempramentvolle Frau wird gern mit ihm assoziiert • N1 In<br />
dieser Stadt am Hellweg mit diesem Kürzel liegen unter anderem ein<br />
Evangelisches Krankenhaus und der Verlag dieses Magazins • N4 Vorinstallierte<br />
Software<br />
A B C D E F G H I J K L M N<br />
1 2<br />
6 10<br />
8 8 5<br />
9 4 6<br />
10 9<br />
Fand das Lösungswort des Herbsträtsels (Fussballturnier) schnell<br />
und leicht heraus, und hatte dann noch Glück bei der Losentscheidung<br />
zum Gewinn des Sonderpreises der KD-Bank: Dr. Cathrin<br />
Wallmeier aus der Kinderklinik des EVK Lippstadt gewann<br />
den IPOD-Shuffle, den <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführer Jochen Brink kurz<br />
vor Weihnachten 2008 überreichte. Herzlichen Glückwunsch.
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 47