10.01.2013 Aufrufe

Valeo mittendrin Januar 2009

Valeo mittendrin Januar 2009

Valeo mittendrin Januar 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

130.000 waren in Berlin – mit dabei rund 800 Mitarbeiter aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern<br />

Pfiffe gegen verfehlte Politik<br />

Nico absolviert eine<br />

Ausbildung als Therapiehund im EVKB<br />

Magazin der <strong>Valeo</strong>-Verbundkliniken<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>mittendrin</strong><br />

Weitere Themen:<br />

• Mit dem Bett in die Einkaufsmeile von Unna<br />

• Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />

• Pflegekonzepte in Bünde und Enger<br />

• Epilepsie-Ambulanz am EK Unna eröffnet<br />

• Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Editorial<br />

zum neuen Jahr <strong>2009</strong> senden wir Ihnen die besten Wünsche für Ihre<br />

persönliche Gesundheit, Erfolg im Beruf und Harmonie in der Familie<br />

oder in der Partnerschaft. Wir wünschen uns, dass <strong>Valeo</strong> als tragendes<br />

Element für das Miteinander unserer Evangelischen Krankenhäuser in<br />

Westfalen auch weiterhin Ihre Unterstützung findet. Der Verbund lebt<br />

nicht zuletzt von denjenigen, die in der täglichen Arbeit für die Patienten,<br />

die uns das Vertrauen bei der Bewältigung gesundheitlicher Krisen<br />

entgegenbringen, im christlichen Selbstverständnis handeln und<br />

dabei auch den Blick über den eigenen „Tellerrand“ hinaus wagen.<br />

EDITORIAL<br />

Auch für <strong>Valeo</strong> war das Jahr 2008 nicht ganz frei von Krisen. In China<br />

hat das Wort Krise immer gleichzeitig auch die Bedeutung „Chance“.<br />

Hieran haben wir uns orientiert und freuen uns gemeinsam mit den<br />

Referenten unserer Geschäftsstelle, dass das erste Halbjahr in Gütersloh<br />

- wie wir finden - recht gut angelaufen ist. Wir haben dort nun<br />

ein festes Team, das engagiert und konzentriert an den Zielen des<br />

Verbundes arbeitet. Mit dem medizinischen Beirat bringt ein neues<br />

Gremium nun auch medizinische Themen in die Diskussion auf Verbundebene.<br />

Die Arbeit in den Fachgruppen hat sich konsequent weiterentwickelt.<br />

Wir danken allen, die engagiert an den <strong>Valeo</strong>-Zielen<br />

mitgearbeitet haben an dieser Stelle ganz herzlich.<br />

Die Prognosen für das neue Jahr zeichnen ein eher düsteres Bild. In<br />

<strong>Valeo</strong> wollen wir in diesen Pessimismus keinesfalls einstimmen. Wir<br />

suchen vielmehr auch im neuen Jahr unsere Chancen, die wir mit Ihnen<br />

gemeinsam erreichen können. Seien Sie auch im Jahr <strong>2009</strong> unsere<br />

Partner, denn ein Verbund ist immer so stark wie das Vertrauen, das<br />

ihm seine Mitglieder entgegenbringen. Ihr Vertrauen wird uns Auftrag<br />

und Ansporn sein.<br />

Es grüßt Sie herzlich aus Gütersloh,<br />

Ihre <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />

Manfred Witkowski<br />

Jochen Brink<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 3


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Valeo</strong> – Verbund Evangelischer Krankenhäuser<br />

in Westf. gGmbH<br />

GF Jochen Brink<br />

GF Manfred Witkowski<br />

Annenstraße 6<br />

33332 Gütersloh<br />

Projektsteuerung:<br />

Thomas Meier-Vehring (v. i. S. d. P.)<br />

Redaktion: Thomas Meier-Vehring,<br />

Redaktionsleitung (tmv); Michael<br />

Blumenröhr, Paderborn (mib); Peter<br />

Büttner, Unna (peb); Rosemarie<br />

Franzen, Lippstadt (fra); Sandra<br />

Gruß, Bielefeld (sag); Anne Kunzmann,<br />

Oerlinghausen/Lage (ak);<br />

Verena Kron, Bünde/Enger (kro);<br />

Michael Schelp, Bad Oeynhausen<br />

(msch), Ingo Jakschies, Elke Schmidt,<br />

Arno Schäfer (<strong>Valeo</strong>-Referate).<br />

.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Agentur mediakom<br />

Redaktion <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong><br />

Friedrich-Ebert-Straße 19<br />

59425 Unna<br />

Fon: 0 23 03 | 254 22 32<br />

Fax: 0 23 03 | 254 22 22<br />

Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />

Web: www.valeo-klinikverbund.de<br />

Verlag:<br />

Horschler Verlagsgesellschaft mbH<br />

Friedrich-Ebert-Straße 19<br />

59425 Unna<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2005<br />

Fotos: Kathrin Weege, Ingo Jakschies,<br />

Archive der <strong>Valeo</strong>-Mitgliedshäuser<br />

4 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Inhalt<br />

INHALT<br />

Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />

Ärzte bündeln Kompetenzen Seite 17<br />

VALEO-Intern<br />

Editorial ...................................................................................................................................................................... 3<br />

Wir sind <strong>Valeo</strong> .......................................................................................................................................................... 6<br />

<strong>Valeo</strong>-Fachabteilungen ........................................................................................................................................ 8<br />

Auf ein Wort ............................................................................................................................................................. 9<br />

VALEO-Nachrichten<br />

In Gütersloh schon gut eingelebt ....................................................................................................................10<br />

<strong>Valeo</strong>-Fußballturnier 2008 – Team um Heiner Steinhoff war nicht zu schlagen ............................11<br />

<strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser fördern die Selbsthilfe ..............................................................................................12<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Unter diesen Bedingungen keine Kostendeckung – Rückblick auf die Demo in Berlin ..............14<br />

MdB-Praktikum im Lukas-Krankenhaus ........................................................................................................16<br />

Mit dem Bett in die Einkaufsmeile von Unna ..............................................................................................16<br />

Ärzte im EVK Hamm bündeln Kompetenzen im Darmzentrum Hamm-Süden e.V. ......................17<br />

Epilepsie-Ambulanz im EK Unna eröffnet .....................................................................................................18<br />

Experten tauschen Wissen aus – Gefäßdialog im EK Unna ....................................................................19<br />

Basale Stimulation im EK Unna .........................................................................................................................19<br />

Eigene Ressourcen wiederentdecken – Musiktherapie für Krebskranke im EvKB .........................20<br />

Gebastelt wird zu Hause – Zertifizierung der Praxis für Ergotherapie im EvKB .............................21<br />

Krebs ist keine Frage des Alters ........................................................................................................................28<br />

Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Lebensqualität – Pflegekonzepte in Bünde und Enger ..........29<br />

Eine unglaubliche Geschichte aus der Kinderklinik in Bethel ...............................................................30


Baby-Massage im Ev. Krankenhaus Johannisstift Paderborn<br />

... so sanft wie ein Schmetterling Seite 39<br />

INHALT<br />

EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum<br />

Weniger Schmerzen und kaum Narben Seite 42<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Viertausendster Patient mit computernavigiertem Kunstgelenk ................................................................................31<br />

Zur Entbindung von Moskau nach Bünde ............................................................................................................................32<br />

Beifußrauch dreht auch „falsch“ liegende Babys ...............................................................................................................32<br />

Anis und Kümmelöl helfen bei Bauchweh ............................................................................................................................33<br />

Johanniter-Ordenshäuser öffneten die Türen ....................................................................................................................34<br />

Besinnliche Stimmung bei Waffeln und Glühwein ............................................................................................................34<br />

Den Tagen mehr Leben geben – Der Palliativ-Konsiliardienst im EVK Hamm ........................................................36<br />

Eintauchen in eine andere Welt – Der Snoezelraum im EK Unna ................................................................................37<br />

Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB .....................................................................................................................37<br />

Onkologischer Pflegetag im EVK Lippstadt .........................................................................................................................38<br />

IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen .........................................................................................................38<br />

Berührungen so sanft wie ein Schmetterling ......................................................................................................................39<br />

Von der Milch zur Möhre .............................................................................................................................................................39<br />

Makellose Chirurgie im Bauchzentrum Johannesstift ......................................................................................................40<br />

Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EvKB .....................................................................................................................37<br />

Onkologischer Pflegetag im EVK Lippstadt .........................................................................................................................38<br />

IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen .........................................................................................................38<br />

Tagung für Psychotraumatologie im Mai´09 – Transfer zwischen Forschung und klinischer Praxis ..............41<br />

EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum ....................................................................................................................42<br />

NAMEN und NACHRICHTEN .....................................................................................................................................................44<br />

Das VALEO-Winterrätsel ............................................................................................................................................................46<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 5


Wir sind<br />

Evangelisches Krankenhaus Hamm<br />

6 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Wir sind VALEO<br />

Werler Straße 110 · 59063 Hamm · Fon 02381 | 589-0 · Fax 02381 | 589-1299<br />

E-Mail info@evkhamm.de · www.evkhamm.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Lippstadt<br />

Wiedenbrücker Str. 33 · 59555 Lippstadt · Fon 02941 | 67-0 · Fax 02941 | 67-1130<br />

E-Mail info@ev-krankenhaus.de · www.ev-krankenhaus.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Enger<br />

Hagenstraße 47 · 32130 Enger · Fon 05224 | 694-0 · Fax 05224 | 694-444<br />

E-Mail info@krankenhaus-enger.de · www.krankenhaus-enger.de<br />

Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Hindenburgstraße 56 · 32257 Bünde · Fon 05223 | 167-0 · Fax 05223 | 167-192<br />

E-Mail info@lukas-krankenhaus.de · www.lukas-krankenhaus.de<br />

Klinik am Korso<br />

Ostkorso 4 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 181-0 · Fax 05731 | 181-118<br />

E-Mail info@klinik-am-korso.de · www.klinik-am-korso.de<br />

Johanniter-Ordenshäuser<br />

Johanniterstraße 7 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 151-0<br />

Fax 05731|151-999 E-Mail info@ahb-klinik.de · www.ahb-klinik.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />

Kantensiek 19 · 33617 Bielefeld · Fon 0521 | 772-700<br />

E-Mail info@evkb.de · www.evkb.de<br />

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau<br />

Zum Lukaskrankenhaus 1· 48599 Gronau · Fon 02562 | 79-0 · Fax 02562 | 79200<br />

E-Mail Krankenhaus@lukas-gronau.de · www.lukas-gronau.de


Evangelisches Krankenhaus Unna<br />

Holbeinstraße 10 · 59423 Unna · Fon 02303 | 106-0 · Fax 02303 | 106-155<br />

E-Mail info@EK-Unna.de · www.EK-Unna.de<br />

St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn<br />

Reumontstraße 28 · 33102 Paderborn · Fon 05251 | 401-0 · Fax 05251 | 401 301<br />

E-Mail info@johannisstift.de · www.johannisstift.de<br />

Hellweg-Klinik Oerlinghausen<br />

Fachklinik für Psychotherapie und Suchtmedizin<br />

Robert-Kronfeld-Straße 12 · 33813 Oerlinghausen<br />

Fon 05202|702-0· Fax 05202 | 702-110<br />

Wir sind VALEO<br />

Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />

Wichernstraße 8 · 48147 Münster · Fon 0251 | 2706-0 · Fax 0251 | 2706 207<br />

E-Mail info@evk-muenster.de · www.evk-muenster.de<br />

Hellweg-Klinik Lage<br />

Tagesklinik für suchtkranke Menschen<br />

Hindenburgstraße 1 · 32791 Lage Tel. 05232|6964-0 · Fax 05232 | 6964-28<br />

Tagesklinik-Lage@johanneswerk.de<br />

Der Verbund umfasst ein Umsatzvolumen von 425 Millionen Euro. In den rund 4.100 Planbetten<br />

des Verbundes werden pro Jahr 170.000 Patienten stationär versorgt. In den Mitgliedshäusern<br />

sind 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 7


EvKB: Bielefeld; EKU: Unna, EKL: Lippstadt, EKH: Hamm, LKB: Bünde, EKE: Enger, EKM: Münster, LKG: Gronau,<br />

JOH: Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen, EKPB: Paderborn; KOR: Korso, Bad Oeynhausen<br />

8 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

VALEO-Fachabteilungen<br />

- Fachabteilungen<br />

FACHGEBIET/TEILGEBIET LKB EKE EVKB EKL EKH EKU EKM LKG JOH EKPB KOR Gesamt<br />

Anästhesie 20 20<br />

Augenheilkunde 2 8 10<br />

Chirurgie 170 227 70 84 105 62 64 782<br />

Frauenheilkunde 20 59 30 25 16 18 168<br />

Geburtshilfe 13 38 20 25 11 18 125<br />

HNO-Heilkunde 2 5 2 4 13<br />

Innere Medizin 138 330 84 198 113 46 99 1008<br />

Geriatrie 63 80 51 65 50 259<br />

Kinderchirurgie 35 16 19 70<br />

Kinderheilkunde 120 68 105 293<br />

MKG-Chirurgie 5 6 11<br />

Neurochirurgie 62 62<br />

Neurologie 291 40 71 125 552<br />

Nuklearmedizin (Therapie) 6 6<br />

Orthopädie 35 80 140<br />

Psychiatrie und Psychotherapie 306 80 386<br />

Psychotherapeutische Medizin 60 92 152<br />

Urologie 55 55<br />

Insgesamt 345 63 1.707 328 464 324 186 145 255 203 92 4112<br />

Planbetten- / Betten- Übersicht VALEO (Stand: Nov 08)


Auf ein Wort<br />

Frau Pfarrerin Ingrid Homeyer-Mikin wird mit Beginn des neuen Jahres aus dem aktiven Dienst der Krankenhaus-Seelsorge im EVK<br />

Münster ausscheiden. Die Redaktion <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong> bedankt sich bei ihr für zahlreiche Beiträge und Anregungen ganz herzlich und<br />

wünscht ihr für den Ruhestand alles Gute.<br />

Das Evangelische Krankenhaus Johannisstift Münster wird am 23. November <strong>2009</strong> seit 100 Jahren in der Wichernstraße sein. Gegründet<br />

im Jahr 1853, feiert das EVK dieses Standort-Jubiläum im Jahr <strong>2009</strong> mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionstagen.<br />

Alles Gute zum Neuen Jahr ...<br />

wünschen wir uns gegenseitig zum Jahresbeginn, dazu das Bes-<br />

te für Gesundheit und Wohlbefinden, für Familie und Beruf, für All-<br />

tage und Sonntage. Zu allem Guten gehört auch und nicht zuletzt<br />

Gottes Segen, die Kraft zum Leben und Lieben, die Gabe der Hoffnung<br />

und des Glaubens. Der Segen ist Gottes großes Geschenk an<br />

uns, um das wir bitten und das wir weiterschenken dürfen. Er ist frei<br />

und nicht gebunden an Gottesdienst und Andachten, nicht an Pfarrer<br />

und Pfarrerinnen. Im Gegenteil: gerade im Krankenhaus erfahre<br />

ich als Seelsorgerin, dass Menschen mir für meine vielen Aufgaben<br />

Gottes Segen wünschen und ich als Gesegnete Patienten- oder Stationszimmer<br />

verlassen darf. Die Fülle von Gottes Segen wünsche ich<br />

für das Jahr <strong>2009</strong> den vielen Mitarbeitenden in den <strong>Valeo</strong>-Häusern<br />

für ihr Wirken in den unterschiedlichen Aufgabenbereichen, aber<br />

auch für ihr ganz persönliches Leben. Gottes Segen wünsche ich für<br />

die Zukunft der Häuser in ihrem Engagement für kranke Menschen,<br />

für ihre Angehörigen und Zugehörigen. Gottes Segen wünsche ich<br />

allen Ehrenamtlichen, die durch ihre Besuche den Patienten und Patientinnen<br />

Freude machen. Mit herzlichen Segenswünschen möchte<br />

ich mich aus dem Dienst als Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin<br />

im Evangelischen Krankenhaus Johannisstift in den Ruhestand<br />

verabschieden und Tschüss sagen, im Sinne von à Dieu, mit Gott!<br />

Ingrid Homeyer-Mikin<br />

Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 9


10 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

VALEO-Nachrichten<br />

Verlegung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle in die geographische Mitte des Verbundes<br />

In Gütersloh schon gut eingelebt<br />

Gütersloh • Vor dem Hintergrund der <strong>Valeo</strong>-Umstrukturierung<br />

erfolgte der Beschluss zum Umzug der Geschäftsstelle.<br />

Die neue Geschäftsstelle wurde in der geographischen Mitte des Va-<br />

leo-Verbundes gesucht, gefunden und aufgebaut. In den ehema-<br />

ligen Räumen einer Bankfiliale gelang es mit minimalem Aufwand<br />

bei bestehender technischer Infrastruktur und Ausstattung bemerkenswert<br />

rasch, eine voll funktionsfähige Geschäftsstelle aufzubauen.<br />

Mit drei Büros, zwei Besprechungsräumen und mehreren Funktionsbereichen<br />

ist die Geschäftsstelle für die sie betreffenden Herausforderungen<br />

gut gerüstet, ohne dass größere Investitionen erforderlich<br />

waren. Im Hof steht eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen<br />

zur Verfügung, die Anbindung an die A2-Autobahn und auch an den<br />

Hauptbahnhof in Gütersloh ist gut.<br />

Der 26. <strong>Valeo</strong>-Beirat hat schon in den Räumen der neuen Geschäftsstelle<br />

stattgefunden. Zunehmend finden angesichts der Lage der<br />

Geschäftsstelle in der geographischen Mitte des Verbundes auch<br />

die Sitzungen der Fach- und Projektgruppen sowie die Gremiensitzungen<br />

(z. B. Med. Beirat) in Gütersloh statt. In der Regel wöchentlich<br />

finden die Abstimmungstreffen (Team-Treffen) der <strong>Valeo</strong>-Referenten<br />

mit den <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführern in Gütersloh statt.<br />

Sollte sich aus der Verbundarbeit heraus der Bedarf ergeben, einen<br />

zentral gelegenen Sitzungsraum zu finden, kann man sich ohne Vorbehalt<br />

an die Geschäftsstelle wenden.<br />

Mit den neuen Räumlichkeiten erfolgte in Teilen auch eine personelle<br />

Reorganisation: Elke Schmidt, Ingo Jakschies und Arno Schäfer haben<br />

ihr Büro in Gütersloh. Stephan Richter verbleibt mit seiner halben<br />

<strong>Valeo</strong>-Stelle vorwiegend in Bielefeld und Thomas Meier-Vehring<br />

bleibt weiter in Unna lokalisiert.<br />

Die räumliche Umstrukturierung brachte gleich auch neuen<br />

Schwung in die Fachgruppen- und Gremienarbeit. Nach Beratungen<br />

im Aufsichtsrat und im Beirat wurden das Projekt „Versorgungsentwicklung“<br />

und das Projekt „Klinische Ethik“ (in Ableitung des <strong>Valeo</strong>-<br />

Kongresses 2008) neu gestartet. Die Arbeit der Fachgruppe Personal<br />

wurde wieder aufgenommen.<br />

In einer Klausurtagung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung mit den <strong>Valeo</strong>-<br />

Referaten wurde im Oktober 2008 ein handlungsleitendes Arbeitspapier<br />

entwickelt, das sich derzeit in der internen Abstimmung befindet.<br />

Dieses Konzept sieht die Fokussierung auf folgende Themenschwerpunkte<br />

vor:<br />

f Medizinische Ergebnisqualität<br />

f Strategischer Einkauf<br />

f Versorgungsentwicklung<br />

f Personalgewinnung und Entwicklung<br />

f Kosten - Benchmark<br />

f Krankenhausplanung<br />

f Strategische Leistungsplanung<br />

f Budgetverhandlungen<br />

f „Klinische Ethik“<br />

f Patientenbefragung<br />

f Gesetzlicher Qualitätsbericht <strong>2009</strong><br />

Mit den Veränderungen einhergehend wird der <strong>Valeo</strong>-Internet-Auftritt<br />

entsprechend aktualisiert. Wer zufällig in Gütersloh oder in der<br />

Nähe ist, mag gerne einmal in der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle auf eine Tasse<br />

Kaffee vorbeischauen. Das Team freut sich jederzeit auf ein Gespräch<br />

mit Mitarbeitern aus den Mitgliedshäusern.<br />

Kontaktdaten der Referentinnen und Referenten:<br />

f Ingo Jakschies (Organisation und Betriebswirtschaft)<br />

Fon 05241 400 992-12, Mail: Ingo.Jakschies@valeo-klinikverbund.de<br />

f Arno Schäfer (Medizin und Qualitätsmanagement)<br />

Fon 05241 400 992-13, Mail: Arno.Schaefer@valeo-klinikverbund.de<br />

f Elke Schmidt (Pflegemanagement und klinische Organisation),<br />

Fon 05241 400 992-1, Mail: Elke.Schmidt@valeo-klinikverbund.de<br />

f Stephan Richter (Verhandlungsmanagement)<br />

Fon 0521 772-77019, Mail: Stephan.Richter@evkb.de<br />

f Thomas Meier-Vehring (Kommunikation und Marketing)<br />

Agentur Mediakom, Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna,<br />

Fon 02303 254 22-32, Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />

<strong>Valeo</strong>-Kongress 2008 gab den Anstoß<br />

Arbeitsgruppe Klinische Ethik einberufen<br />

Gütersloh • Der fünfte <strong>Valeo</strong>-Kongress 2008 beschäftigte sich am 12. Juni 2008 in Bielefeld mit der Frage „Klinische Ethik – ein Markenzeichen<br />

für <strong>Valeo</strong>?“ (siehe dazu auch Berichte in <strong>Valeo</strong>-<strong>mittendrin</strong> Juni und Oktober 2008). Im Nachgang zum Kongress kam das Thema Klinische<br />

Ethik und die Beschäftigung mit den Fragestellungen, die daraus resultieren, in vielen <strong>Valeo</strong>-Mitgliedshäusern ins Gespräch. Auf Anregung<br />

von Dr. Klaus Kobert (Klinischer Ethiker im EvKB) wurde jetzt von der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung auf Verbundebene eine Arbeitgruppe „Klinische<br />

Ethik“ einberufen. Die Arbeitsgruppe wird von Dr. Klaus Kobert und von Elke Schmidt (<strong>Valeo</strong>-Referentin für Pflegemanagement und klinische<br />

Organisation) begleitet. Zu den ersten Projekten der Arbeitsgruppe gehört die Vorbereitung und inhaltliche Gestaltung eines Workshops<br />

für die Mitgliedseinrichtungen des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbundes, der voraussichtlich im Jahr <strong>2009</strong> stattfinden wird.


Münster (tmv) • Im Fußball-Hallenturnier des <strong>Valeo</strong>-Klinikver-<br />

bundes in Münster-Nienberge sicherte sich das EK Unna am 18.<br />

Oktober 2008 mit einem 3:2 im Acht-Meter-Schießen im Finale<br />

gegen das EVK Münster den ersten Platz.<br />

Besonders sehenswert war im Turnierverlauf das Match der Münste-<br />

raner gegen die als „heimliche Favoriten“ eingestuften Fußballer aus<br />

den Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen (dritter Turniersieger).<br />

Das EVK Münster holte in diesem Spiel einen Vier-Tore-Rückstand<br />

auf und ging beim Schlussstand von 5:5 mit Riesenselbstvertrauen<br />

aus der Vorrunde in die Finalrunden. Den Fairness-Pokal des<br />

Turniers sicherten sich die Teams des Ausbildungszentrums am EVK<br />

Lippstadt. Ein besonderer Dank ging an den diesjährigen Veranstalter,<br />

das EVK Münster mit Cheforganisator Peter Nagler.<br />

Das Turnier <strong>2009</strong> findet in Unna statt<br />

Der Turniersieger ist traditionell Ausrichter des Wettbewerbs im Folgejahr.<br />

Unmittelbar nach dem Turnier in Münster hat das EK Unna<br />

mit ersten Vorbereitungen begonnen. Dem Vernehmen nach wird<br />

das Turnier wieder als „Outdoor-Event“ geplant und soll dann im<br />

Sommer oder Frühherbst <strong>2009</strong> stattfinden.<br />

VALEO-Nachrichten<br />

Fußballteam des EK Unna holt den <strong>Valeo</strong>-Pokal 2008<br />

Team um Heiner Steinhoff war nicht zu schlagen<br />

Erster Platz: EK Unna.<br />

Zweiter Platz: EVK Johannisstift Münster.<br />

Dritter Platz: Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen.<br />

Sicherten sich den Fairness-Pokal: Die Teams aus dem Ausbildungszentrum<br />

am EVK Lippstadt.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 11


12 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

VALEO-Kongress <strong>Valeo</strong> VALEO-Nachrichten<br />

im GESPRÄCH 2007<br />

Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus – BKK Bundesverband finanziert Projekt<br />

<strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser fördern aktiv die Selbsthilfe<br />

Unna/Gütersloh • Die Evangelischen Krankenhäuser im Va-<br />

leo-Klinikverbund befinden sich auf dem Weg zum Selbsthil-<br />

fefreundlichen Krankenhaus: Vertreter aus den Evangelischen<br />

Krankenhäusern in Unna, Hamm und Lippstadt trafen sich am<br />

24. Oktober 2008 in Unna mit Vertretern von Selbsthilfegruppen,<br />

um eine intensivere Zusammenarbeit anzustoßen und zu<br />

verbessern. Unterstützt wird die Zusammenarbeit vom Projekt<br />

„Selbsthilfefreundliches Krankenhaus NRW“ des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes.<br />

Die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen als<br />

Partner im Gesundheitswesen wird in den letzten Jahren von immer<br />

mehr Krankenhäusern erkannt und als ergänzende Unterstützung<br />

beim Prozess der Behandlung und Genesung gesehen. Dr. Dietmar<br />

Herberhold, Stiftungsvorstand des Evangelischen Krankenhauses<br />

Unna, bewertet das Projekt entsprechend positiv: „Von einer engen<br />

Kooperation zwischen Krankenhaus und Selbsthilfe profitieren Patientinnen<br />

und Patienten genauso wie Ärzteschaft, Pflegekräfte und<br />

andere Berufsgruppen im Krankenhausbetrieb, die dadurch ihr eigenes<br />

Handeln erweitern können.“<br />

Hamburger Modellprojekt gibt Erfahrungen weiter<br />

In Nordrhein-Westfalen haben interessierte Kliniken und Selbsthilfegruppen<br />

seit Februar 2008 die Möglichkeit, Erfahrungen aus dem<br />

Die Qualitätskriterien für die Ernennung zum<br />

„Selbsthilfefreundlichen Krankenhaus“ im Überblick:<br />

A Bereitstellung von Räumen, Infrastruktur, Präsentationsmöglichkeiten<br />

für die Selbsthilfe,<br />

A Regelhafte Information der Patienten über Selbsthilfe,<br />

A Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von Selbsthilfezusammenschlüssen,<br />

A Benennung eines Selbsthilfebeauftragten,<br />

A Regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch,<br />

A Einbeziehung der Selbsthilfe in die Fort- und Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern im Krankenhaus,<br />

A Mitwirkung der Selbsthilfe in Qualitätszirkeln, Ethik-Kommission<br />

u.ä.,<br />

A Formaler Beschluss und Dokumentation der Kooperation.<br />

Ansprechpartner der <strong>Valeo</strong>-Häuser:<br />

A Christa Steinhoff-Kemper, Selbsthilfe-Kontaktstelle Bielefeld<br />

im Paritätischen Wohlfahrtsverband,<br />

Stapenhorststr. 5, 33615 Bielefeld, Tel. 0521 9640696<br />

A Arno Schäfer, <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund,<br />

Annenstr. 6, 33332 Gütersloh, Tel. 05241 40099213<br />

www.selbsthilfefreundliches-krankenhaus-nrw.de<br />

im Jahr 2007 abgeschlossenen Hamburger Modellprojekt „Qualitätssiegel<br />

Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ zu nutzen. Die <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser<br />

wollen dieses Angebot, das vom BKK Bundesverband<br />

finanziert wird, jetzt annehmen: In einer Auftaktveranstaltung<br />

informierten sie sich über das Projekt und tauschten sich<br />

intensiv mit Vertretern der Selbsthilfegruppen aus. Am Ende des<br />

Prozesses, der vom Team des Projekts Selbsthilfefreundliches Krankenhaus<br />

NRW begleitet wird, steht die strukturierte Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit mit den regionalen Selbsthilfegruppen.<br />

„Die Klinik dokumentiert damit, dass es die Qualitätskriterien für ein<br />

selbsthilfefreundliches Krankenhaus erfüllt“, schildert Projektleiterin<br />

Christa Steinhoff-Kemper.<br />

EK Unna macht den Anfang<br />

Von den 13 Einrichtungen des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbunds macht Unna<br />

den Anfang. Hier wird in Kürze eine zentrale Stelle eingerichtet, die<br />

sowohl für die Selbsthilfegruppen, die Kontakt- und Informationsstelle<br />

für Selbsthilfegruppen in Unna (KISS Unna) als auch für die<br />

Mitarbeiter des Hauses als Ansprechpartner dient. Gemeinsam werden<br />

dann alle Beteiligten ihre Bedürfnisse, Ziele und die notwendigen<br />

Schritte zur Umsetzung benennen. „Am Ende des Prozesses soll<br />

eine enge Partnerschaft zwischen der Selbsthilfe und dem Krankenhaus<br />

bestehen“, sagt Arno Schäfer, Qualitätsmanager des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbunds.<br />

Die Auftaktveranstaltung machte Mut.<br />

Projektleiterin Christa Steinhoff-Kemper informierte bei der<br />

Tagung in Unna über das „Selbsthilfefreundliche Krankenhaus“.


Wer krank ist, sollte sich erholen können - ohne sich Gedan-<br />

ken um die entstehenden Kosten zu machen. Doch im Krank-<br />

heitsfall bestens abgesichert zu sein, ist seit den letzten Ge-<br />

sundheitsreformen leider nicht mehr selbstverständlich.<br />

Um wirklich gut versorgt zu sein und den neuen Gestaltungsspiel-<br />

raum für den Krankenschutz effektiv zu nutzen, sollte der Verbrau-<br />

cher für sich einige Fragen beantworten:<br />

A Welche Versicherungsleistungen sind mir besonders wichtig?<br />

A Möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt die private Atmosphäre<br />

eines Zweibettzimmers nutzen und durch den Chefarzt be-<br />

handelt werden?<br />

A Oder möchte ich die Kosten für Zahnersatz und Inlays besser verschmerzen<br />

können und auch die Freiheit haben, einen Heilpraktiker<br />

zu konsultieren – ohne Sorge um die Kosten?<br />

A Wie wäre es mit Zuschüssen für Brillen, Kontaktlinsen und Arzneimittel?<br />

<strong>Valeo</strong> VALEO-Partner im GESPRÄCH informieren<br />

Top Leistungen – volle Kostenkontrolle<br />

Welche Möglichkeiten man auch für sich nutzen möchte: Eine individuelle<br />

und kompetente Beratung ist unerlässlich, um seine ganz<br />

persönliche Gesundheitsreform auf den Weg zu bringen. Damit man<br />

sich auf das Wesentliche konzentrieren kann: Die eigene Gesundheit.<br />

Über einen Rahmenvertrag mit der BRUDERHILFE - PAX - FAMILI-<br />

ENFÜRSORGE im Bereich der Krankenzusatz-Versicherung bekommen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser die<br />

Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz optimal und nach modernen<br />

Maßstäben zu gestalten - und das zu besonders günstigen Preisen.<br />

Interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Valeo</strong>-Krankenhäuser<br />

können die Adresse ihres persönlichen Ansprechpartners in<br />

der Nähe über die<br />

Regionaldirektion Westfalen, Sedanstraße 9, 59065 Hamm,<br />

Telefon (0 23 81) 4 36 01 23<br />

oder unter www.bruderhilfe.de erfahren.<br />

Die Kosten für Behandlungen nach den Erkenntnissen der Traditionellen Chinesischen Medizin, zum Beispiel in der TCM-Abteilung am<br />

EVK Hamm , werden bei einer entsprechenden Zusatzversicherung bei der Bruderhilfe in vollem Umfang übernommen.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 13


14 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Berlin! Berlin! Wir waren in Berlin! – Protest mit Demonstration und „aktiver Mittagspause“<br />

Unter diesen Bedingungen keine Kostendeckung<br />

Bielefeld (sag). 130.000 Krankenhausmitarbeitende forder-<br />

ten am 25. September in Berlin: „Der Deckel muss weg“. An der<br />

größten Demonstration in der Geschichte des deutschen Gesundheitswesens<br />

nahmen über 600 Mitarbeitende des Ev. Krankenhauses<br />

Bielefeld teil.<br />

Die Menschenmenge auf der „Fanmeile“ zwischen Brandenburger<br />

Tor und Siegessäule war mit dem bloßen Auge kaum zu überblicken.<br />

Doch weder die Fußballweltmeisterschaft noch ein Benefizkonzert<br />

war Anlass für das Fahnenmeer und die lauten Sprachchöre. In hunderten<br />

von Bussen und zahlreichen Sonderzügen reisten am 25.<br />

September rund 130.000 Krankenhausmitarbeitende aus etwa 2.100<br />

deutschen Krankenhäusern nach Berlin. Alle wiederholten gemeinsam<br />

die zentrale Forderung des bundesweiten Aktionsbündnisses<br />

Rettung der Krankenhäuser : „Der Deckel muss weg“.<br />

Die lautstarke Kritik gegen die 16-jährige Budgetierung der Kran-<br />

kenhäuser richtete sich in erster Linie gegen die Politik. Vor allem in<br />

den vergangenen zwei Jahren hat das zur Verfügung gestellte Geld<br />

nicht annähernd die gestiegenen Kosten für Personal, Energie, Medizintechnik,<br />

Arzneimittel und die Mehrwertsteuererhöhung gedeckt.<br />

Jede dritte Klinik schreibt inzwischen rote Zahlen. In Nordrhein<br />

Westfalen gab es 2007 51 Kliniken weniger als 1995. Schon<br />

jetzt sind viele Regionen unterversorgt, weil es an den notwendigen<br />

Mitteln fehlt.<br />

Alter Deckel im Neuen Gewand<br />

Am Tag vor der Großkundgebung wurden in einem Kabinettsbeschluss<br />

Finanzierungshilfen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro zugebilligt.<br />

„Dass trotz der eingeleiteten politischen Zugeständnisse so viele<br />

Mitarbeitende nach Berlin gereist sind, ist der Beweis für eine tief<br />

sitzende Verunsicherung und Sorge der Menschen um ihre Arbeitsplätze<br />

und die Aufrechterhaltung einer qualitativen, zuwendungsorientierten<br />

Patientenversorgung“, sagt Diplom-Volkswirt Peter Ossen,<br />

Chefredakteur von „Das Krankenhaus“. Enttäuschung und Verbitterung<br />

habe sich durch Nullrunden und Sanierungsbeiträge unter<br />

vielen Klinikbeschäftigten ausgebreitet, meint auch Dr. Rudolf<br />

Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG)<br />

in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor. Als halbherziges Zugeständnis,<br />

Schönfärberei und Mogelpackung bezeichneten die Repräsentanten<br />

des Aktionsbündnisses die beschlossenen Hilfen. Die<br />

Kliniken werden weiterhin in einem wirtschaftlichen Würgegriff gehalten:<br />

„Der Sanierungsbeitrag an die Krankenkassen wäre ohnehin<br />

weggefallen“, sagte Dr. Kösters. „Würden nur 50 Prozent der Tariflohnsteigerungen<br />

refinanziert, blieben die Krankenhäuser auf 3,7<br />

Milliarden Euro sitzen und ein massiver Personalabbau sei zu befürchten“,<br />

so der DKG-Präsident weiter. Er bekräftigte die Forde-<br />

Die Fahne der Diakonie war in Berlin häufig zu sehen. HIer trägt<br />

sie Prof. Dr. Udo Krolzik, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen<br />

Krankenhausverbandes. Mitarbeiter aus mehr als 90 Evangelischen<br />

Krankenhäusern waren in Berlin am 25.09.08 dabei.<br />

rung nach einer vollen Refinanzierung der Personal und Sachkostenbelastung<br />

2008/<strong>2009</strong> in Höhe von 6,7 Milliarden Euro. Das Pflegehilfsprogramm<br />

sei bei Lichte betrachtet eine Zusatzbelastung für<br />

die Krankenhäuser. Die 30-prozentige Unterfinanzierung müsse an<br />

anderen Stellen herausgeschnitten werden. Dabei ist die Arbeitsbelastung<br />

in deutschen Krankenhäusern vergleichsweise hoch, so Dr.<br />

Kösters. Auch Dr. Frank Ulrich Montgomery kritisierte als Repräsentant<br />

der Bundesärztekammer die vorgesehene, lediglich 70-prozentige<br />

Finanzierung der 21.000 zugebilligten Pflegestellen: „Das heißt<br />

doch, dass für drei neu eingestellte Pflegekräfte zur Finanzierung<br />

des 30-Prozent-Rests ein Pfleger oder eine Krankenschwester wieder<br />

entlassen werden muss.“ Mit der rechten Hand werde gegeben,<br />

mit der linken Hand werde genommen Dann wird er noch deutlicher:<br />

„Es ist so als klaue man uns einen Kasten Bier und stelle dann<br />

einen leeren hin, damit wir das Pfand kassieren dürfen.“ Ein Gesetz,<br />

das den Budgetdeckel nicht abschaffe, sondern nur eine neue Rechengröße<br />

anbinde, und obendrein der Regierung das Recht zubillige,<br />

die Steigerungsrate nach eigenem Belieben zu begrenzen, sei<br />

nach Ansicht von Dr. Montgomery ein „alter Deckel im neuen Gewand“<br />

– eine Feststellung, die von vielen Rednern des Bündnisses<br />

untermauert wurde.<br />

Realität - Keine Panikmache<br />

Krankenkassen sprachen am Tag der Großkundgebung von Panikmache.<br />

Auch die Verbraucherzentralen gaben sich skeptisch: Sie<br />

sagten, das Krankenhauswesen in Deutschland sei überversorgt.<br />

Die Präsidentin des Pflegerates, Marie Luise Müller, wies die Behauptungen<br />

zurück, die Zustände in den Kliniken würden dramatisiert.<br />

Es sei keine Einbildung, sondern Realität, dass die Pflegequalität mit<br />

schrumpfender Personalbesetzung abnehme. Das findet auch Dr.


Montgomery: „Ich möchte mal einen Wirtschaftsboss sehen, der<br />

unter diesen Bedingungen ordentliche Gewinne erzielen kann. Dabei<br />

haben wir das Krankenhauswesen schon erfolgt reorganisiert“.<br />

Er nennt Zahlen, die seine These belegen: In den letzten Jahren wurden<br />

zehn Prozent der Krankenhäuser geschlossen, 20 Prozent wurden<br />

abgebaut, die Verweildauer um über Eindrittel gesenkt und 17<br />

Prozent Patienten mehr behandelt.<br />

Aktionsbündnis bereitete die Rekordzahl vor<br />

Dass die Großkundgebung keine Interessensveranstaltung einzelner<br />

Lobbygruppen war, zeigte die „interdisziplinäre“ und „multiprofessionelle“<br />

Beteiligung: Aus so gut wie allen Kliniken beteiligten<br />

sich Krankenhausdirektoren, Pflegende, Ärzte, Therapeuten, Mitarbeitende<br />

der Hauswirtschaft und Verwaltungsangestellte an der Aktion<br />

in Berlin. Vorbereitet wurde die größte Kundgebung im deutschen<br />

Gesundheitswesen durch zahlreiche Aktivitäten des Bündnisses<br />

„Rettet die Krankenhäuser“ in den Bundesländern. Plakataktionen,<br />

Mitarbeiterveranstaltungen oder Unterschriftensammlung<br />

und Informationsstände in den Innenständen seien an dieser Stelle<br />

nur als einzelne Beispiele genannt.<br />

Nach der Aktion ist vor der Aktion<br />

Im Dezember 2008 fiel im Deutschen Bundestag die Entscheidung<br />

zur Zukunft der Deutschen Krankenhäuser. Wie zu erwarten war,<br />

deckt der Entwurf nicht die Finanzierungslücke von 6,7 Milliarden<br />

Euro.<br />

Aber eines steht schon einmal fest: Es wäre zu fragen, wie der Gesetzesentwurf<br />

aussähe, wenn es die Proteste in den vergangenen Monaten<br />

nicht gegeben hätte. Die Großkundgebung hat bewiesen: Solidarität<br />

macht stark und lohnt sich!<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Nach Berechnung der Deutschen Krankenhausgesellschaft setzt sich<br />

die Finanzierungshilfe der Bundesregierung wie folgt zusammen:<br />

f 1,35 Milliarden Euro: für einen 50-prozentigen Tarifausgleich<br />

f 220 Millionen Euro: für die erste Tranche Pflegeförderung<br />

f 150 Millionen Euro: Verbesserung Ausbildungsfonds<br />

f 60 Millionen Euro: Verbesserung Psychiatrie<br />

f 230 Millionen Euro: Wegfall Sanierungsbeitrag<br />

f 750 Millionen Euro: Grundlohnratenzuwachs<br />

f 150 Millionen Euro: Wegfallen IV-Anschubfinanzierung<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 15


16 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

EK Unna und Lukas-Krankenhaus Bünde wurden schon im Vorfeld der Großdemo aktiv<br />

MdB-Praktikum im<br />

Lukas-Krankenhaus<br />

Bünde (kro) • Das Lukas-Krankenhaus in Bünde hat im Vorfeld<br />

der Großdemonstration am 25. September in Berlin das Aktionsbündnis<br />

zur Rettung der Krankenhäuser „Der Deckel muss<br />

weg!“ mit diversen Aktionen unterstützt. Neben Informationsständen<br />

im Foyer des Krankenhauses, Informationstagen für<br />

Bürgerinnen und Bürger rund um das Krankenhaus sowie einer<br />

Demonstration durch die Innenstadt von Bünde fand unter anderem<br />

auch ein Abgeordneten-Praktikum statt.<br />

Am 10. September 2008 absolvierte Wolfgang Spanier, SPD-Bundes-<br />

tagsabgeordneter, ein Kurz-Praktikum im Bünder Lukas-Kranken-<br />

haus. Pünktlich um 6:00 Uhr morgens – ausgestattet mit einem wei-<br />

ßen Kittel – begann er sein Dienst auf der Station 1B. Der Politiker<br />

half dem Pflegepersonal beim Verteilen des Frühstücks, bei Fieberund<br />

Blutdruckkontrollen sowie bei der Begleitung der Patienten zu<br />

den verschiedenen Untersuchungen.<br />

Anlass des Praktikums war es, dem Abgeordneten einen Einblick in<br />

den Krankenhausalltag zu verschaffen und dadurch die politischen<br />

Mandatsträger auf die Probleme in den Krankenhäusern hinzuweisen<br />

und eine Sensibilisierung für eine bessere Krankenhausfinanzierung<br />

zu schaffen. Parallel zum Einsatz in der Pflege sprach Wolfgang<br />

Spanier mit Mitarbeitervertretern und dem Vorstand über die Probleme<br />

in der Krankenhausfinanzierung.<br />

Um der Situation auch weiterhin Nachdruck zu verleihen, fand am<br />

29. Oktober 2008 erneut ein „Abgeordneten-Praktikum“ statt: Frau<br />

Britta Haßelmann hat ebenfalls in einer Frühschicht das Lukas-Krankenhaus<br />

Bünde kennengelernt.<br />

MdB Wolfgang Spanier mit Stationsleitung Christiane Köster bei<br />

der Blutdruckkontrolle im Lukas-Krankenhaus Bünde.<br />

Mit dem Bett in die<br />

Einkaufsmeile von Unna<br />

Unna (peb) • Auch eine Gruppe aus dem Evangelischen Kran-<br />

kenhaus Unna macht sich am 25. September auf den Weg nach<br />

Berlin: Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten<br />

sich an der bundesweiten Protestaktion gegen die Sparpolitik<br />

der Bundesregierung.<br />

Eingebettet war der Protest in weitere Aktionen vor Ort: Bereits<br />

einen Tag zuvor machten die drei Unnaer Krankenhäuser mit<br />

einem gemeinsamen Informationsstand auf dem Marktplatz auf<br />

die fatale Situation in der Krankenhausfinanzierung aufmerksam.<br />

Am 20. Oktober fand unter dem Motto „Gesund helfen statt krank<br />

schrumpfen“ eine Diskussionsveranstaltung mit den heimischen<br />

Bundestagsabgeordneten Rolf Stöckel (SPD) und Hubert Hüppe<br />

(CDU) sowie Unnas Bürgermeister Werner Kolter statt.<br />

Aktive Mittagspause am 18.11.2008 um 12 Uhr im EK Unna: Der<br />

in Berlin begonnene Protest wurde vor Ort fortgeführt.


Hamm (tmv) • Vier Augen sehen mehr als zwei. Das ist das Grund-<br />

prinzip eines neuen Vereins, dem sich von Beginn an schon zahl-<br />

reiche Darmkrebs-Experten angeschlossen haben. Seit dem 10.<br />

September 2008 bündeln Hammer Krankenhausärzte und niedergelassene<br />

Mediziner rund um das EVK ihre Kompetenzen im Verein<br />

Darmzentrum Hamm-Süden. Am 26. November wurde die Arbeit<br />

des Vereins nun erstmals öffentlich vorgestellt.<br />

Mitglieder des Vereins<br />

und interessierte Kollegen<br />

diskutierten im<br />

EVK Hamm die Umsetzung<br />

der aktuellen<br />

und modernsten Leitlinien<br />

für die Behandlung<br />

von Tumorpatienten.<br />

Das Darmzentrum<br />

Hamm-Süden ist ein<br />

Zusammenschluss, der<br />

zum Beispiel für Menschen mit einem Dickdarmtumor viele Vorteile<br />

bietet. Durch den Zugriff auf ein gemeinsames Datennetz ist jeder<br />

an der Behandlung beteiligte Arzt über aktuelle Befunde im Bilde.<br />

Doppeluntersuchungen werden vermieden und dadurch auch Kosten<br />

gespart. Durch die permanent eingerichtete elektronische Zugriffsmöglichkeit<br />

auf alle Daten und Befunde ist ein stetiger Informationsfluss<br />

gegeben. Dazu kommen regelmäßige Fallbesprechungen,<br />

sogenannte Tumor-Boards, in denen die Kompetenzen aller Beteiligten<br />

in die Suche nach der jeweils bestmöglichen Behandlung und<br />

Therapie einbezogen werden. Jeder Patient erhält einen Behand-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />

Ärzte im EVK Hamm bündeln die Kompetenzen<br />

lungspass, der ihn auch nach einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus<br />

frühzeitig an die Nachsorgetermine erinnert.<br />

Die Dokumentation der Behandlung erfolgt standardisiert onli-<br />

ne über ein onkologisches Dokumentationssystem auf der Grund-<br />

lage anerkannter Standards. Ein weiterer Vorteil: die Schnittstelle<br />

zum Krebsregister NRW in Münster. Aber der Verein Darmzentrum<br />

Hamm-Süden möchte sich nicht ausschließlich der Behandlung von<br />

bösartigen Dickdarmtumoren widmen. Auch die Förderung der Aufklärung<br />

im Rahmen der Krebsvorsorge ist dem Verein wichtig. Nur<br />

18 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen nehmen regelmäßig<br />

an Vorsorge-Untersuchungen teil. Dabei werden die Kosten für<br />

Darmspiegelungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.<br />

„Und Dickdarmkrebs, der in einem frühen Stadium entdeckt<br />

wird, kann durch eine Operation geheilt werden“, sagt Dr. Ulrich<br />

Kandzi, Chefarzt der EVK-Gastroenterologie und Vorstandsmitglied<br />

im Darmzentrum Hamm-Süden. Gemeinsam mit Professor Dr. Christian<br />

Peiper, Chefarzt in der Chirurgischen Klinik des EVK Hamm, hat<br />

er innerhalb von wenigen Wochen die Strukturen zur Zusammenarbeit<br />

im Darmzentrum Hamm-Süden in Anlehnung an die Empfehlung<br />

der Deutschen Krebsgesellschaft auf die Beine gestellt.<br />

Schon 15 Ärzte sind Mitglied im Verein, der erst seit gut zwei Monaten<br />

existiert. Eintreten können alle, die an der Behandlung von<br />

Patienten mit Darmtumoren beteiligt sind, vom Hausarzt über den<br />

Schmerztherapeuten bis zu Chirurgen und Pathologen. Im Vorstand<br />

sitzen Prof. Dr. Christian Peiper, Dr. Ulrich Kandzi, Dr. Frank Bösel,<br />

Christian Kühne (alle EVK) sowie Dr. Daniela Trog (Praxis für Strahlentherapie).<br />

Für Prof. Peiper bietet der neue Zusammenschluss klare<br />

Vorteile: „Der Hausarzt sieht seinen Patienten manchmal über<br />

Wochen nicht. Durch unser System kann er jetzt täglich die neuen<br />

Befunde der Kollegen über seine Patienten einsehen.“<br />

In regelmäßigen Tumor-Boards des Vereins Darmzentrum<br />

Hamm-Süden werden die Kompetenzen der Experten zur Aufstellung<br />

eines optimalen Behandlungsplans gebündelt (v. l.):<br />

Dr. Kurt Diebold (Gemeinschaftspraxis für Pathologie am EVK<br />

Hamm), Prof. Dr. Leopold Balleisen (EVK-Chefarzt Hämatologie /<br />

Onkologie), Prof. Dr. Christian Peiper (EVK-Chefarzt Allgemein-,<br />

Viszeral- und Gefäßchirurgie) sowie Dr. Ulrich Kandzi (EVK-Chefarzt<br />

Gastroenterologie).<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 17


18 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Freut sich über die offizielle Anerkennung seiner Abteilung als Anfallsambulanz: Dr. med. Jörg Schmitt.<br />

Epilepsieambulanz versorgt Menschen aus gesamtem östlichen Ruhrgebiet<br />

Anerkennung durch Fachgesellschaft<br />

Unna (peb) Auszeichnung für die Epilepsiestation und -am-<br />

bulanz der Neurologischen Klinik im Evangelischen Kran-<br />

kenhaus Unna: Die Klinik wurde jetzt offiziell von der Deut-<br />

schen Gesellschaft für Epileptologie in das Verzeichnis der<br />

Epilepsieambulanzen aufgenommen. „Die Anerkennung ist<br />

eine wichtige Information für Betroffene, bei denen sich die<br />

Behandlung als schwierig erweist und bisher keine Lösung<br />

in der Therapie gefunden wurde“, schildert Dr. Jörg Schmitt,<br />

Leiter der Epilepsiestation und -ambulanz.<br />

Am 1. April 2006 hat die Epilepsieambulanz ihre Arbeit auf-<br />

genommen, bereits im April 2005 hatte das Haus die Diagnos-<br />

tik- und Therapiestation als Teilbereich der Neurologischen Kli-<br />

nik eingerichtet. Damit wird die Weiterbehandlung von Patien-<br />

ten mit schwer behandelbarer Epilepsie sichergestellt, die bis-<br />

lang von einer Abteilung der Bodelschwinghschen Anstalten in<br />

Hagen-Breckerfeld versorgt wurden. Die Umstrukturierung beruht<br />

auf einer Entscheidung des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbundes: Zum einen<br />

sollte die Einrichtung verkehrsgünstiger im östlichen Ruhrgebiet<br />

etabliert werden, zum anderen kommt den Patienten das<br />

gesamte Angebot der neurologischen Diagnostik des Evangelischen<br />

Krankenhauses Unna zugute. Im selben Zusammenhang<br />

übernahm das EK Unna Mitte 2008 auch die Ambulanz aus Hagen-Breckerfeld.<br />

Die Epilepsiestation am Evangelischen Krankenhaus Unna hat<br />

sich inzwischen zu einem regionalen Schwerpunkt der Epilepsiebehandlung<br />

entwickelt. Etwa 220 Patienten behandelt Dr.<br />

Schmitt hier jährlich. Neben der Station nimmt die Ambulanz<br />

eine wichtige Funktion ein: Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft<br />

für Epileptologie sind Ambulanzen „regionale Schwerpunkte<br />

zur ambulanten Diagnostik, Behandlung und sozial-medizinischer<br />

Betreuung von Problemfällen“. Entsprechend hoch<br />

sind die Anforderungen der Gesellschaft an die Einrichtungen,<br />

um anerkannt zu werden. Bedarf an der Einrichtung ist auf jeden<br />

Fall vorhanden: Etwa 700 Patientenkontakte zählen der Oberarzt<br />

und sein Team in der Ambulanz pro Jahr.<br />

Krankenhaus erweitert sein Spektrum<br />

Das Evangelische Krankenhaus Unna erweitert auch in Zukunft<br />

sein Spektrum, um eine umfassende Versorgung auf dem Gebiet<br />

der Epileptologie zu gewährleisten. So verfügt Dr. Schmitt über<br />

das Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft prächirurgische Epilepsiediagnostik<br />

und Epilepsiechirurgie. „In Kooperation mit dem<br />

Epilepsiezentrum Bethel in Bielefeld verbessert unser Haus hiermit<br />

im Ruhrgebiet ganz erheblich die Möglichkeit, Patienten eine<br />

operative Behandlung und Heilung ihrer Epilepsie zu ermöglichen“,<br />

schildert Dr. Dietmar Herberhold, Stiftungsvorstand des<br />

EK Unna.


Unna (peb)• Ob bei der peripheren arteriellen Verschlusskrank-<br />

heit oder beim Diabetes mellitus – auch wenn die Schäden sehr<br />

groß sind, versuchen Ärzte aller Fachrichtungen gemeinsam,<br />

bei ihren Patienten Amputationen weitgehend zu vermeiden.<br />

Trotz aller Bemühungen bleibt das nicht immer erfolgreich. Wie<br />

die weiteren Therapieoptionen aussehen und was notwendig<br />

ist, die Einbuße an Lebensqualität für die Betroffenen möglichst<br />

gering zu halten, darüber informierten sich über 70 Ärzte und<br />

Fachleute beim fünften Unnaer Gefäßdialog.<br />

Dr. Johannes Wilde, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Evan-<br />

gelischen Krankenhaus Unna, hatte zu der Veranstaltung, die unter<br />

dem Motto „Amputation und Mobilisation“ stand, eingeladen. Dr.<br />

Wilde zeigte sich sehr erfreut über die Resonanz bei Besuchern und<br />

Referenten: „Ich bin sehr dankbar, dass namhafte und kompetente<br />

Vertreter entsprechender Fachbereiche bereit sind, ihren Beitrag<br />

zu diesem wichtigen Thema für uns einzubringen.“ Zum Thema referierten<br />

unter anderem Prof. Dr. R. Baumgartner (emeritiert, Zumikon,<br />

Schweiz), Prof. Dr. C. Maier, Abteilung für Schmerztherapie der BG-Kliniken<br />

Bergmannsheil in Bochum, Dr. Ch. Schönle, Klinik Lindenplatz<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Fachleute aus dem In- und Ausland beim Gefäßdialog im EK Unna<br />

Experten tauschten Wissen aus<br />

Unna (peb) • Claudia Dieckmann, im Evangelischen Krankenhaus<br />

Unna Praxisbeleiterin für Basale Stimulation®, zitiert immer<br />

wieder den einen Satz: „Sprachlos ist erst der, dessen Sprache<br />

wir nicht verstehen und beantworten.“<br />

Sie schlägt deshalb vor, einen Menschen mit einfachsten Mitteln zu<br />

erreichen und mit ihm in Kontakt zu treten – das Konzept der Basalen<br />

Stimulation® bietet Pflegekräften viele Möglichkeiten, Patienten,<br />

die in Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt<br />

sind, zu fördern. Bereits zum siebten Mal hat sie in einem Basiskurs<br />

den Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen weitergegeben.<br />

Im EK Unna haben schon viele Patienten von diesem Konzept profitiert.<br />

Die Basale Stimulation® wird insbesondere bei Menschen mit<br />

eingeschränktem Bewusstsein oder Beweglichkeit eingesetzt. „Dies<br />

sind vor allem Schlaf- Wachkomapatienten, komatöse Patienten, Apoleptiker,<br />

Intensivpatienten, Demenz-Patienten sowie Patienten, die<br />

immobil sind“, berichtet Claudia Dieckmann. Ursprünglich entwickelt<br />

wurde das Konzept, um schwerstbehinderte Kinder zu unterstützen.<br />

Inzwischen sind daraus für die Pflege viele Möglichkeiten entstanden,<br />

mit wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen zu kommunizieren.<br />

Der Bedarf ist da: „Ein Patient, der immobil im Bett liegt, hat nach kurzer<br />

Zeit sein Körpergefühl verloren“, schildert Claudia Dieckmann.<br />

Dr. Johannes Wilde (2.v.l.) freute sich, namhafte Referenten<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

GmbH, Orthopädische Rehabilitationsklinik mit Sportmedizinischer<br />

Abteilung in Bad Sassendorf sowie OA Dr. P. Müller, Klinik für Kardiologie,<br />

Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum<br />

des Saarlands in Bad Homburg. Für die Teilnehmer war es ein<br />

spannendes und hochinteressantes Symposium.<br />

Menschen mit einfachsten Mitteln erreichen – Konzept spricht sich in der Klinik herum<br />

Basale Stimulation® im EK Unna<br />

Claudia Dieckmann arbeitet mit dem Konzept der Basalen Stimulation®.<br />

Wichtig ist bei dem Konzept die biografische Anamnese: „Ich muss<br />

wissen: Was ist das für ein Mensch, was mag er oder nicht.“ Danach<br />

bestimmt sie unter anderem, welche Angebote in Frage kommen<br />

– Berührungen gehören ebenso dazu wie wahrnehmungsfördernde<br />

Lagerungen, atemstimulierende Einreibungen, beruhigende Waschungen<br />

oder vertraute Geräusche und Bilder. Der Erfolg ist deutlich<br />

sichtbar – und das Konzept spricht sich im Haus herum: Immer öfter<br />

wird Claudia Dieckmann gebeten, ihr spezielles Wissen einzusetzen.<br />

Infos zum Kursangebot unter www.EcKPunkte-Unna.de.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 19


20 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Musiktherapie für krebskranke Menschen<br />

Eigene Ressourcen wiederentdecken<br />

Bielefeld (sag) • Seit einem Jahr gibt es die Musiktherapie in der<br />

Klinik für Onkologie|Hämatologie und Palliativmedizin im Johannesstift<br />

des Ev. Krankenhauses Bielefeld.<br />

An zwei Nachmittagen in der Woche bietet Anna Bergemann-Sieg-<br />

mund schwerkranken Krebspatienten an, auf besonderen Instrumen-<br />

ten zu musizieren, zu singen oder bei einer Klangmassage zu ent-<br />

spannen. Finanziert wird ihre Arbeit über Spendenmittel. In einem<br />

öffentlichen Jubiläumskonzert gab Musiktherapeutin Anna Bergemann-Siegmund<br />

jetzt einen Einblick in ihre Arbeit.<br />

Anna Bergemann-Siegmund und ihr Ensemble spielten in der Kapelle<br />

des Johannesstifts „Musik für die Seele“, so der Titel der Veranstaltung.<br />

Die Stücke stammten aus Skandinavien, Israel und Osteuropa. Zum<br />

Schluss gab Musikerin Bergemann-Siegmund einen Einblick in die<br />

Musiktherapie: Die gut 50 Besucher lauschten mit geschlossenen Augen<br />

einer Fantasiegeschichte, die sie auf eine Bootsfahrt zu einer einsamen<br />

Insel mitnahm. Dabei halfen verschiedene Instrumente innere<br />

Bilder von Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, Strand und Palmen<br />

entstehen zu lassen. Der Applaus blieb am Ende der Entspannungsübung<br />

aus. „Darauf habe ich extra hingewiesen“, sagt die Musiktherapeutin.<br />

„Das Klatschen hätte der ruhigen Atmosphäre geschadet“.<br />

„Fantasiereisen mit Klängen entstehen aus persönlichen Gesprächen<br />

mit den Patienten, knüpfen an Erfahrungen an oder erfüllen einen<br />

schon lang gehegten Reisewunsch“, erklärt Anna Bergemann-Siegmund<br />

das Prinzip dieser musiktherapeutischen Entspannungsübung.<br />

Das individuelle Spielen der Therapeutin richtet sich nach dem Atemrhythmus<br />

der Patienten. So kann es gelingen, unruhig atmende Menschen<br />

zu beruhigen oder jemandem zu helfen nach langer Zeit wieder<br />

einmal gut zu schlafen.<br />

Vier Patienten behandelt Anna Bergemann-Siegmund in der Regel<br />

an einem Nachmittag. Die Instrumente und Methoden sind sehr vielfältig.<br />

Die Wirkung hat in erster Linie mit den eigenen Ressourcen zu<br />

tun. „Die Menschen<br />

erleben sich<br />

plötzlich als kreativ,<br />

wie sie sich gar<br />

nicht oder nicht<br />

mehr kennen,“<br />

sagt Anna Bergemann-Siegmund.<br />

Das baue nicht nur<br />

psychisch auf, sondern<br />

helfe auch,<br />

Techniken zum<br />

Umgang mit der<br />

Krankheit zu entwickeln.<br />

„Denn<br />

die Krebserkrankung<br />

hat sie aus<br />

der Bahn gewor- Anna Bergemann-Siegmund mit dem Monofen<br />

und sie müschord, einem typischen Instrument aus der<br />

senimprovisie- Musiktherapie.<br />

ren lernen“, so die<br />

Therapeutin. „Dafür ist Musik ein ideales Medium.“<br />

Musiktherapie setzt auf Freiwilligkeit und Selbststimmung. Sie wird allein<br />

deshalb von vielen Patienten als wohltuend empfunden, weil sie<br />

sich durch die Krankheit und notwendige Therapien fremdbestimmt<br />

oder gar ohnmächtig fühlen. Manchmal, so Anna Bergemann-Siegmund,<br />

helfe sie einem Menschen, sich zu öffnen. Und das gelingt der<br />

Therapeutin in den meisten Fällen, denn Musik verbindet. „Ich höre<br />

während meiner Arbeit so viele schöne Geschichten“, sagt Anna Bergemann-Siegmund.<br />

„Geschichten über musizierende Enkel, über die<br />

Jukebox in der Eckkneipe oder schlechte Musiklehrer.“ Das Schönste<br />

für die Musikerin aber sei, wenn ein Patient zum Abschied sage, er<br />

freue sich auf das nächste Mal. „Denn das tue ich auch.“


Zertifizierung der Praxis für Ergotherapie<br />

„Gebastelt wird zu Hause“<br />

Bielefeld (sag). Gedächtnisübungen, Kochtraining, Kunsthand-<br />

werk, gemeinsame Ausflüge oder Montagearbeiten für hiesige<br />

Industrieunternehmen: Hinter all diesen Betätigungen steht<br />

das moderne Behandlungskonzept der Praxis für Ergotherapie<br />

der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel im Ev.<br />

Krankenhaus Bielefeld (EvKB). Das psychiatrisch-therapeutische<br />

Konzept ist in Bielefeld einzigartig. Die Praxis wurde jetzt<br />

zum zweiten Mal zertifiziert.<br />

2006 wurde die Praxis für Ergotherapie als eine der ersten Einrich-<br />

tungen dieser Art nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. „Das Siegel<br />

stellt Praxis-Managementmethoden und Strukturabläufe zur Qualitätssicherung<br />

sicher“, sagte Anja Heinrich. Einmal im Jahr wird es erneuert.<br />

„Die Rezertifizierung erfolgte problemlos“, freute sich die Ergotherapeutin<br />

und Qualitätsbeauftragte der Praxis.<br />

Auf 540 Quadratmetern betreut ein siebenköpfiges Team 130 Kli-<br />

entinnen und Klienten pro Woche. Das Angebot der Praxis ist auf<br />

die Bedürfnisse von Menschen mit allgemein-psychiatrischen und<br />

gerontopsychiatrischen Krankheiten sowie für Menschen mit einer<br />

Abhängigkeitserkrankung ausgerichtet. „Eintrittsschein“ in die Praxis<br />

für Ergotherapie ist die Heilmittelverordnung von niedergelassenen<br />

Ärzten und Ambulanzen.<br />

Kernangebote der Praxis sind die handwerklich gestalterische The-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Anja Heinrich zeigt einem Patienten<br />

in der Arbeitstherapie die Montage<br />

von Türscharnieren.<br />

rapie und Arbeitstherapie. Die verschiedenen Therapieangebo-<br />

te der Praxis haben eine gemeinsame Fachausrichtung: Die Betäti-<br />

gung als therapeutisches Medium, „denn gebastelt wird zu Hause“,<br />

sagt Praxisleiterin Susanne Helm. Ziel des therapeutisch-psychiatrischen<br />

Konzepts der Praxis ist die Stabilisierung der Klientinnen und<br />

Klienten in ihrem alltäglichen Leben. Sie sollen (wieder) lernen, sich<br />

selbst zu versorgen, beruflich Fuß zu fassen oder ihre Freizeit eigenständig<br />

zu gestalten. „Alle Betätigungen simulieren den Alltag, der<br />

gerade von chronisch psychisch kranken Menschen nur schwer zu<br />

bewältigen ist“, so Susanne Helm.<br />

Besonders die Arbeitstherapie bereitet auf den Alltag vor: Für die In-<br />

tegration in den Arbeitsmarkt arbeiten Sozialarbeiterinnen und So-<br />

zialarbeiter aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie eng mit<br />

den Mitarbeitenden aus der Arbeitstherapie zusammen. Die Agentur<br />

für Arbeit und die Integrationseinrichtung proConnect der v. Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel unterstützen bei der Eingliederung<br />

in das Arbeitsleben. proConnect vermittelt die Aufträge hiesiger<br />

Industrieunternehmen an die Arbeitstherapie.<br />

„Der arbeitstherapeutische Bereich gleicht einem mittelständischen<br />

Handwerksbetrieb“, erklärt Anja Heinrich.<br />

Die Praxis übernehme vorwiegend Verpackungs- und Montage-<br />

arbeiten. „Unser Bürobereich erledigt Kopierarbeiten für das EvKB.<br />

Hier entstehen auch die Namenskärtchen für alle Mitarbeiter.“<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 21


22 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern


Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland speisen die christlichen<br />

Radioprogramme von ERF Medien (bisher Evangeliums-Rundfunk)<br />

ein. In Nordrhein-Westfalen sind die Sendungen fast flächendeckend<br />

über das analoge Kabel zu empfangen. Hat ein Krankenhaus<br />

Satellitenempfang, steht die Sache noch besser. Der Sender ist nämlich<br />

seit <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> mit seinem neuen Digitalkanal „ERF eins“ am<br />

Start, wo man das gesamte Angebotspaket abrufen kann, auch die<br />

Fernsehsendungen, die in den letzten Jahren immer mehr ausgeweitet<br />

wurden. Sie waren bisher nur über andere Sender empfangbar,<br />

etwa über „DAS VIERTE“. Was ist das Spezielle an diesen Sendungen?<br />

Warum sollten sie in keinem Krankenhaus fehlen?<br />

Was Patienten mit dem ERF erleben …<br />

Aus einer nordrheinwestfälischen Kleinstadt schrieb eine Patientin<br />

dem Sender: „Im Juni 2008 musste ich ins Krankenhaus, um mir einen<br />

Knoten in der Brust entfernen zu lassen. Da nicht ausgeschlossen<br />

werden konnte, dass eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde,<br />

befand ich mich in einem Zustand zwischen Hoffen und Bangen.<br />

Nach den Voruntersuchungen schaltete ich am Bett das Radio ein.<br />

Von den zwei empfangbaren Sendern war einer der ERF. Am Operationstag<br />

wartete ich ab 7.00 Uhr darauf, in den OP-Raum gefahren<br />

zu werden, aber stundenIang geschah nichts. Wie gut tat es, zur Ablenkung<br />

wieder den ERF einschalten zu können. Ein Lied von Jürgen<br />

Werth hat mir besonders geholfen: „Du sollst leben, denn Gott segnet<br />

dich“. Erst kurz vor 12.30 Uhr wurde ich aus dem Zimmer gefahren,<br />

das Lied noch im Herzen und voll Vertrauen, dass Gottes Weg<br />

mit mir ein guter Weg ist, auch wenn er ins Ungewisse führt. Drei<br />

Tage später erfuhr ich übrigens das Ergebnis: Es lag kein Krebsbefund<br />

vor …“<br />

Wesentlich dramatischer ging vor einigen Jahren die Krebs-Diagnose<br />

für den Unterhaltungskünstler Bodo Fiebig aus Rostock aus: Drei<br />

Wochen nach seinem ersten großen Erfolg im Radio wird bei ihm ein<br />

Tumor im Hals entdeckt. Langwierige und harte Chemos folgen. Die<br />

erfolgreich begonnene Musikerkarriere endet abrupt, das Ehepaar<br />

steht vor dem wirtschaftlichen Ruin und Bodo will seinem Leben ein<br />

Ende setzen. Im Gegensatz zu seiner Frau hat er bis dahin keine Beziehung<br />

zum christlichen Glauben. Aber er wundert sich selbst, dass<br />

er plötzlich auf einem Spaziergang zu beten beginnt: „Gott, wenn es<br />

dich gibt, dann hast du mich jetzt.“ Seitdem wachsen Glaube und Lebensmut<br />

allmählich. Eine große Hilfe dabei sind für Bodo Fiebig die<br />

ERF Fernseh-Sendungen „Hof mit Himmel.“ – Eines Tages sind er und<br />

seine Frau Kerstin sogar selbst zu Gast in der Sendung und erzählen<br />

ihre Geschichte. Man kann sie per Internet selbst nacherleben unter<br />

www.erf.de<br />

Hilfe für Seelsorge- und Pflegepersonal<br />

Wenn laut der letzten Allensbach-Umfrage noch 69 Prozent der<br />

VALEO-Partner VALEO Qualitätsmanagement informieren 2007<br />

Warum der neue Digitalkanal von ERF Medien interessant für Krankenhäuser ist<br />

Seelsorge per Bildschirm?<br />

Deutschen zu einer der beiden großen Kirchen gehören, sind rein<br />

statistisch auch mehr als zwei Drittel der Krankenhauspatienten<br />

kirchlich gebunden. Das allein wäre Grund genug, über die Einspeisung<br />

eines christlichen Radio- und Fernsehprogramms im Krankenhaus<br />

nachzudenken. Es würde die Arbeit von Seelsorgerinnen und<br />

Seelsorgern genauso unterstützen wie die des Pflegepersonals.<br />

Pressefoto anlässlich der Programm-Einspeisung des ERF im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus<br />

Ehringshausen (das KAV ist<br />

DEKV-Mitglied) (v. l. n. r.): A. Cornelia Bönnighausen (Verwaltungsdirektorin<br />

u. Vorstand), Annette E. Gerling (Krankenhaus-Beauftragte<br />

des ERF), Michael Werner (Pflegedienstdirektor).<br />

Bild: L. Rühl<br />

Kontakt und Informationen:<br />

ERF Deutschland e. V.<br />

Annette E. Gerling<br />

Marketing<br />

Berliner Ring 62<br />

35576 Wetzlar<br />

Tel.: 06441 957-332<br />

Fax: 06441 957-51332<br />

E-Mail: annette.gerling@erf.de<br />

Annette Gerling stellt die Pro-<br />

gramme gerne in einer unver-<br />

bindlichenMultimediapräsen- tation den Krankenhausleitun-<br />

gen vor.<br />

Der ERF bietet telefonisch auch<br />

technische Beratung an.<br />

Alle Programme können unter<br />

www.erf.de aufgerufen<br />

werden. Annette E. Gerling Bild: T. Hübner<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 23


24 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

VALEO-Partner informieren<br />

Die Reform der Sozialversicherungssysteme<br />

schreitet voran<br />

Die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme stehen seit Jahren un-<br />

ter einem hohen Veränderungsdruck. Die demographische Entwick-<br />

lung in der Bevölkerung spielt hierbei eine entscheidende Rolle.<br />

Kirchliche Einrichtungen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind häufig durch ihre Tätigkeit in den unterschiedlichen sozialen<br />

Feldern auch in ihrer Arbeit davon betroffen. Daneben berühren<br />

sie diese Reformen natürlich auch als überwiegend gesetzlich versicherte<br />

Arbeitnehmer auf persönliche Weise. Bei der Reform der Pflegeversicherung<br />

wurden zum 1.7.2008 die Pflegesätze angehoben,<br />

einige Leistungen verbessert. Gleichzeitig ist aber auch der Beitragssatz<br />

gestiegen. Die BKK-Diakonie gibt Ihnen einen Überblick über<br />

die Änderungen.<br />

Erhöhung der Leistungen<br />

Die Pflegesätze und Pflegesachleistungen der Pflegestufen I bis III<br />

werden kontinuierlich angehoben. Das gilt auch, wenn nur „Betreuungsbedarf“<br />

besteht und noch kein „erheblicher Pflegebedarf“, der<br />

die Zahlung von Pflegegeld zur Folge hätte. Auch in Heimen wird die<br />

Versorgung von Menschen verbessert, die sich im Alltag nur noch<br />

schwer zurechtfinden: Die Pflegekassen finanzieren für je 25 Bewohner<br />

eine zusätzliche Betreuungskraft.<br />

Kurzzeitpflege<br />

Auch die Leistungen der Kurzzeitpflege werden erhöht, ebenso die<br />

Leistungen zur Tages- und Nachtpflege. Zudem wird es leichter, Leistungen<br />

der Pflegeversicherung zu erhalten: Die Vorversicherungszeit,<br />

die ein Pflegebedürftiger erfüllen muss, wird von fünf auf zwei<br />

Jahre verkürzt. Ein pflegender Angehöriger oder Bekannter bekommt<br />

von der Krankenkasse bis zu vier Wochen im Jahr eine „Verhinderungspflege“<br />

bezahlt, um Urlaub machen zu können. Dafür<br />

muss er nicht schon zwölf Monate lang gepflegt haben wie bisher –<br />

es genügen sechs Monate.<br />

Pflegezeit<br />

Arbeitnehmer, die einen nahen Angehörigen pflegen, haben Anspruch<br />

auf eine „Pflegezeit“: Sie können sich (in Betrieben mit mehr<br />

Häusliche Pflege ab 1. Juli 2008 ab 1. <strong>Januar</strong> 2010 ab 1. <strong>Januar</strong> 2012<br />

Pflegestufe I (bisher 384 Euro) 420 Euro 440 Euro 450 Euro<br />

Pflegestufe II (bisher 921 Euro)� 980 Euro 1.040 Euro 1.100 Euro<br />

Pflegestufe III (bisher 1.432 Euro) 1.470 Euro 1.510 Euro 1.550 Euro<br />

Pflegegeld<br />

Pflegestufe I (bisher 205 Euro) 215 Euro 225 Euro 235 Euro<br />

Pflegestufe II (bisher 410 Euro) 420 Euro 430 Euro 440 Euro<br />

Pflegestufe III (bisher 665 Euro�) 675 Euro 685 Euro 700 Euro<br />

Stationäre Pflege<br />

Pflegestufe III (bisher 1.432 Euro) 1.470 Euro 1.510 Euro 1.550 Euro<br />

Pflegestufe III (Härtefälle, bisher 1.688 Euro) 1.750 Euro 1.825 Euro 1.918 Euro<br />

Pflegestufe 0 (Demenzkranke) Demenzkranken und psychisch Kranken soll wirksamer geholfen wer-<br />

den. Der zusätzliche Betrag für sie steigt von 460 Euro pro Jahr auf 1.200<br />

Euro bei geringem und auf 2.400 Euro bei hohem Betreuungsbedarf.


als 15 Beschäftigten) bis zu sechs Monate von der Arbeit freistellen<br />

lassen. Sie beziehen zwar kein Gehalt, bleiben aber sozialversichert.<br />

Wird ein Angehöriger unerwartet zum Pflegefall, können Beschäftigte,<br />

unabhängig von der Pflegezeit, kurzzeitig eine Freistellung für<br />

bis zu zehn Arbeitstage beanspruchen. Wichtig: Während der Pflegezeit<br />

bleibt der Versicherungsschutz in der Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

bestehen. In der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

ist für die Pflegenden hingegen eine Familienversicherung oder eine<br />

freiwillige Mitgliedschaft erforderlich.<br />

Pflegestützpunkte<br />

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen im Pflegestützpunkt<br />

alle Informationen, Beratungen und konkrete Hilfestellungen an einer<br />

Stelle unabhängig von der Zuständigkeit der Leistungsträger erhalten<br />

(z.B. altengerechter Umbau einer Wohnung, Hilfe bei der Suche<br />

nach einem geeigneten Pflegeheimplatz, Vermittlung von ehrenamtlichen<br />

Angeboten in der Kommune oder Gemeinde).<br />

In einem Pflegestützpunkt soll die Auskunft und Beratung und die<br />

Vernetzung aller medizinisch-pflegerischen Leistungen unter einem<br />

Dach gebündelt werden. Ein Pflegestützpunkt ist keine neue oder<br />

zusätzliche Behörde. Der Stützpunkt bildet das gemeinsame<br />

Dach, unter dem die Pflege- und Krankenkassen, die Altenhilfe<br />

oder der Sozialhilfeträger den von Pflegebedürftigkeit<br />

Betroffenen ihre jeweiligen Dienstleistungen und<br />

Beratungsangebote vernetzt und aufeinander abgestimmt<br />

erbringen sollen. Darüber hinaus sollen ehrenamtlich Tätige<br />

einbezogen werden.<br />

Pflegestützpunkte sollen ortsnah und gut erreichbar im<br />

Wohnquartier errichtet werden, damit pflegebedürftige<br />

Menschen und ihre Angehörigen das Beratungsangebot<br />

auch tatsächlich nutzen können. In einigen Bundesländern<br />

gibt es bereits Beratungsstellen, z. B. der Alten- und Sozialhilfe<br />

und der Kranken- und Pflegekassen. Diese bereits vorhandenen<br />

Beratungsstrukturen sollen bei der Errichtung<br />

von Pflegestützpunkten ausgebaut werden.<br />

Beitragssatz<br />

Das neue Pflegegesetz bringt nicht nur eine ganze Reihe<br />

von Verbesserungen bei den Leistungen, sondern auch höhere<br />

Beiträge. Die Neuerungen werden finanziert durch<br />

eine Anhebung des von Arbeitnehmern und Arbeitgebern<br />

entrichteten Beitragssatzes.<br />

Dieser liegt seit dem 1.7.2008 für Versicherte mit Kindern<br />

bei 1,95 Prozent des Bruttolohns bzw. des Gehalts oder der<br />

Rente. Für kinderlose Versicherte liegt der Beitragssatz bei<br />

2,2 Prozent.<br />

Kontrolle der Pflegeheime<br />

Pflegeheime sollen ab 2011 ein Mal pro Jahr geprüft werden<br />

- im Regelfall unangemeldet. Die Kontrolleure sollen<br />

VALEO-Partner informieren<br />

vor allem auf den Pflegezustand der Bewohner achten. Bis Ende<br />

2008 wird ein neues Bewertungssystem erstellt. Heime, denen es<br />

gelingt, einen Bedürftigen durch Förderung in eine niedrigere Pflegestufe<br />

zu bringen, erhalten einmalig 1.536 Euro. Ab <strong>2009</strong> sind die<br />

Einrichtungen verpflichtet, eine Zusammenfassung der zurzeit alle<br />

fünf Jahre stattfindenden Prüfungen gut sichtbar auszuhängen.<br />

Allgemeines<br />

Die Notwendigkeit der Pflege ist angesichts der demographischen<br />

Entwicklung unbestreitbar. Die Institutionen der Altenpflege und<br />

Altenarbeit stehen vor der Herausforderung, den Anspruch alt gewordener<br />

Menschen auf Beratung, Betreuung und Pflege zu erfüllen<br />

und Versorgungsdefizite abzubauen. Ein großer Teil der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Kirche und Diakonie ist im Bereich der Pflege<br />

tätig. Grund genug für die BKK Diakonie, Krankenkasse für Kirche<br />

und Diakonie, sich diesem Thema besonders zu widmen.<br />

Für telefonische Rückfragen hierzu stehen Ihnen die Berater der BKK<br />

Diakonie unter 01802-553425 oder gerne auch per Mail an<br />

info@bkk-diakonie.de zur Verfügung.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 25


Homecare heißt: Zuhause gut versorgt sein.<br />

26 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>Valeo</strong>-Partner informieren<br />

Gibt es einen Unterschied zwischen Homecare und häuslicher Pflege?<br />

Immer engagiert im Dienst für Patienten<br />

Sich mit gesundheitlichen Einschränkungen zuhause zu Recht zu<br />

finden, ist oftmals nicht ganz einfach. Vieles geht nicht mehr so reibungslos<br />

von der Hand und auch der gewohnte Alltag ist durch einige<br />

Veränderungen geprägt, die am Anfang Schwierigkeiten bereiten<br />

können. Schön, wenn es dann jemanden gibt, der bei der Umstellung<br />

auf das veränderte Leben mit Rat und Tat zur Seite steht!<br />

Homecare-Unternehmen wie SIEWA Coloplast Homecare unterstützen<br />

bei der Hilfsmittel- und Produktversorgung.<br />

Was ist Homecare?<br />

Homecare bedeutet, zuhause gut versorgt sein: „Homecare“ kommt<br />

aus dem Englischen und umfasst die Versorgung im häuslichen Umfeld,<br />

denn „Home“ heißt „Zuhause“ und „Care“ heißt „kümmern“. Besonders<br />

Patienten, die auf Grund einer chronischen oder einer Akuterkrankung<br />

auf Unterstützung angewiesen sind oder deren verkürzter<br />

Aufenthalt im Krankenhaus eine professionelle häusliche Versorgung<br />

erfordert, profitieren von Homecare-Leistungen. Speziell ausgebildetes<br />

Fachpersonal berät und unterstützt in der selbstständigen Anwendung<br />

und dem Umgang mit den benötigten, erklärungsbedürftigen<br />

Hilfsmitteln und Produkten. Diese werden direkt nach Hause gelie-<br />

f Kostenloses Service-Telefon (0800) 4686200<br />

fert. Die Homecare-Ansprechpartner halten auch Kontakt zu den Ärzten<br />

und Pflegekräften und stehen für Fragen zu den Hilfsmitteln und<br />

deren Anwendung jederzeit zur Verfügung.<br />

Der Unterschied zwischen Homecare und häuslicher Pflege<br />

Die Homecare-Versorgung ist Bestandteil einer ärztlich verordneten<br />

Therapie und ist nicht mit der häuslichen Pflege zu verwechseln!<br />

Pflegedienste dagegen pflegen Menschen zuhause. Für Homecare-<br />

Dienstleistungen entstehen in der Regel – bis auf die gesetzlichen<br />

Zuzahlungen – keine Kosten, denn Kostenträger sind die jeweiligen<br />

Krankenkassen. Die Kosten werden also über die Krankenkassen finanziert.<br />

Hierfür wird das vom Arzt ausgestellte Rezept benötigt.<br />

Homecare ist keine „Ladentischversorgung“<br />

Patienten könnten ihre Versorgung direkt nach der Entlassung aus der<br />

Klinik selbst organisieren, was aber gerade bei beratungsintensiven<br />

Krankheitsbildern nicht immer ganz einfach ist. So können sie die benötigten<br />

Hilfsmittel- und Produkte über den Ladentisch bei Apotheken<br />

oder Sanitätshäusern beziehen – oder über Homecare-Unternehmen,<br />

die zu ihnen nach Hause kommen. Sie erleichtern den Patienten<br />

in vieler Hinsicht den Alltag und schaffen Zeit für andere wichtige Dinge<br />

des Lebens! Denn Homecare-Unternehmen wie SIEWA Coloplast<br />

Homecare verbinden das Produkt mit der dazugehörigen Dienstleistung.<br />

Die Bedürfnisse der Patienten stehen im Mittelpunkt<br />

f Sie haben von Anfang an examinierte Fachkräfte als Ansprechpartner,<br />

die ihre Probleme kennen und ihnen für alle Fragen kompetent<br />

zur Seite stehen.<br />

f Sie werden in die Handhabung ihrer Produkte eingewiesen und<br />

lernen so, die neue Situation schnell in ihren Alltag einzubinden.<br />

f Sie erhalten eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung, die<br />

individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.<br />

f Ihre Produkte werden diskret und zuverlässig nach Hause geliefert.<br />

f Ihre Versorgung wird regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst.<br />

f In Absprache mit Patient und Arzt werden alle notwendigen therapeutischen<br />

Maßnahmen organisiert und ggf. anfallenden Begleitkosten<br />

aufgeklärt.<br />

f Mit den Krankenkassen wird auf Grundlage der Rezepte direkt abgerechnet.<br />

f Kompetente Ansprechpartner stehen dem Patienten jederzeit unter<br />

kostenfreien Service-Nummern zur Verfügung.<br />

SIEWA Coloplast Homecare ist Kooperationspartner des Evangelischen<br />

Krankenhauses Hamm bei der Nachversorgung unserer Patienten<br />

und arbeitet bundesweit. Gemeinsam verfolgen wir dasselbe Ziel:<br />

die Verbesserung der Lebensqualität der betreuten Patienten!


Demographische Entwicklung, Globalisierung und Rückgang<br />

des heimischen Wirtschaftswachstums haben die Grundlagen<br />

der klassischen Versorgungssysteme verändert. Immer wichtiger<br />

wird es, ergänzende Vorsorgemöglichkeiten zu prüfen. Die<br />

optimale Lösung für ein Auskommen im Alter stellt viele Arbeitnehmer<br />

vor große Probleme.<br />

Aber nicht nur die Arbeitnehmer sind gefordert. Die Arbeitgeber<br />

müssen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und ihren Beschäftigten<br />

passende Vorsorgemöglichkeiten zugänglich machen –<br />

besonders vor dem Hintergrund des auf 67 Jahre heraufgesetzten<br />

Renteneintrittsalters.<br />

Zugleich nimmt der Wettbe-<br />

werb um qualifizierte Mitarbei-<br />

ter in den Krankenhäusern zu.<br />

Man spricht gar vom „War for<br />

Talents“. Der Personalbindung<br />

durch die betriebliche Altersversorgung<br />

kommt eine wachsende<br />

Bedeutung zu. Immer häufiger<br />

wird die betriebliche Altersversorgung<br />

zum Vergütungsbestandteil<br />

im Rahmen von<br />

Arbeitsverträgen.<br />

Als führender Versicherungsmakler<br />

im Gesundheitswesen<br />

hat die Ecclesia Gruppe auf diese<br />

Entwicklungen reagiert und<br />

ihr Produktangebot für Krankenhäuser<br />

erweitert. Die KlinikRente<br />

hat sich andererseits als Branchenlösung<br />

bewährt und wird<br />

von den Häusern immer häufiger<br />

nachgefragt. Deshalb sind<br />

wir eine strategische Partnerschaft mit KlinikRente eingegangen.<br />

Gegenüber anderen Branchen gibt es im Krankenhausbereich Besonderheiten<br />

zu beachten. Die große Mehrheit der Krankenhaus-Arbeitgeber<br />

ist Mitglied einer Pensionskasse wie ZVK, KZVK oder VBL.<br />

An diese Einrichtungen zahlen die Arbeitgeber Umlagen oder Beiträge<br />

zwischen vier und neun Prozent.<br />

Dadurch werden die steuer- beziehungsweise die sozialabgaben-<br />

freien Spielräume des § 3 Nr. 63 EStG teilweise oder ganz aufge-<br />

braucht. Der neue § 3 Nr. 56 EStG schafft für die Unternehmen zu-<br />

dem zusätzliche Schwierigkeiten, die Entgeltumwandlung für die<br />

Arbeitnehmer im Rahmen des § 3 Nr. 63 EStG umzusetzen. Für Kran-<br />

VALEO-Partner informieren<br />

Ecclesia Gruppe erweitert Produktangebot für Krankenhäuser<br />

Strategische Partnerschaft mit der KlinikRente<br />

kenhäuser wird deshalb der Durchführungsweg Unterstützungskasse<br />

nach § 4 d EStG immer bedeutsamer.<br />

Weiterer wichtiger Aspekt ist die Portabilität von Betriebsrenten.<br />

Derzeit gibt es keine Möglichkeit, bei einem Wechsel des Arbeitgebers<br />

die Versorgung von einer Unterstützungskasse auf eine andere<br />

zu übertragen. Auch wenn es inzwischen Überlegungen für eine solche<br />

Übertragbarkeit gibt, dürften die entsprechenden Regelungen<br />

für den Arbeitnehmer mit Nachteilen und für den Arbeitgeber mit<br />

zusätzlicher Administration verbunden sein. Handelt es sich indes<br />

um eine Branchenlösung, ist die Fortführung der Unterstützungskasse<br />

kein Problem. Der bestehende Vertrag kann bei Arbeitgeberwechsel<br />

sehr einfach übertragen werden.<br />

Besonders die inzwischen dauerhaft geförderte Entgeltumwand-<br />

lung wird sich nur bei einfacher Portabilität weiter als erfolgreiches<br />

Vorsorgemodell durchsetzen. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt<br />

und für die Durchführungswege des § 3 Nr. 63 EStG die Portabilität<br />

für Neuzusagen ab 2005 gesetzlich geregelt.<br />

Weitere Infos erhalten Sie über die Deutsche Vorsorge GmbH, die im<br />

Verbund der Ecclesia Gruppe als unabhängiger Finanzdienstleister<br />

unter anderem im Bereich Gesundheitswesen tätig ist.<br />

info@deutschevorsorge.de<br />

www.deutschevorsorge.de<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 27


28 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Krebsinformationstag des EvKB<br />

Krebs ist keine Frage des Alters<br />

Bielefeld (sag)• Krebs ist keine Altersfrage, denn die Erkran-<br />

kung kann jeden Menschen treffen. Die frühzeitige Erken-<br />

nung von Krebs spielt eine entscheidende Rolle für die Hei-<br />

lungschancen. 500 Besucher informierten sich am ersten Krebs-<br />

infotag des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) im<br />

Neuen Bielefelder Rathaus über Risikofaktoren, Vorbeugung,<br />

Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten und Rehabilitation.<br />

In der Todesursachen-Statistik stehen Krebserkrankungen bisher<br />

nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle. Zurzeit gibt<br />

es etwa vier bis fünf Millionen Krebskranke, jährlich erkranken zwischen<br />

330.000 und 380.000 Menschen neu. Es kann jeden treffen.<br />

Schon jetzt stirbt jeder vierte Deutsche an Krebs – Tendenz steigend.<br />

Das EvKB behandelt jährlich 8.000 Menschen mit einer Krebserkrankung.<br />

Am Infotag ging es um Vorbeugung, Behandlung, Rehabilitation,<br />

um Früherkennung, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Im<br />

Fokus standen Hirntumoren, Darm-, Brust-, Prostata- und Lungenkrebs<br />

sowie Krebs bei Kindern.<br />

PD Dr. Florian Weißinger (links) und Psychologin Christiane Scherb<br />

(2. v. l.) eröffneten die Werkschau am Krebsinformationstag.<br />

„Krebs ist keine Frage des Alters“ lautete das Motto des Informationstages.<br />

Der Titel schien ins Schwarze getroffen zu haben: Die Vorträge<br />

und Gespräche über Krebsvorsorge und die erbliche Veranlagung<br />

der Krebserkrankung fanden besonders großen Andrang. Professor<br />

Dr. Martin Krüger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und<br />

Gastroenterologie freute sich über den hohen Zulauf seines Vortrages<br />

„Früherkennung beim Dickdarmkrebs“. Bislang nähmen nur elf<br />

Prozent der Bundesbürger jenseits der 55 die Gelegenheit zur Darmspiegelung<br />

wahr, so Professor Krüger.<br />

„Dabei hat jeder Vierte Polypen im Darm – eine typische Krebsvor-<br />

stufe.“ Beim Darmkrebs haben sich die Heilungschancen zum Bei-<br />

spiel vervierfacht – dank rechtzeitiger Diagnose und neuer Thera-<br />

pieformen. Privatdozent Dr. Florian Weißinger, Chefarzt der Klinik<br />

für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin<br />

am EvKB weiß: „Es tut sich viel in der Onkologie. Wir haben zunehmend<br />

neue Behandlungstherapien wie die Immuntherapie – neben<br />

der Operation, Chemo- und Strahlentherapie.“<br />

Zur Veranstaltung gehörte auch ein Rahmenprogramm, das unter<br />

anderem über die Arbeit der Musiktherapie, über die Diätberatung<br />

und den Psychoonkologischen Dienst für Krebspatienten aufklärte.<br />

Informationsstände verschiedener Selbsthilfegruppen ergänzten<br />

das Informationsangebot des Klinikums. So zeigte der Psychoonkologische<br />

Dienst Arbeiten aus dem Work-Shop „Das Leben wieder<br />

selbst gestalten“. Die Bilder entstanden unter der Anleitung erfahrener<br />

Künstler und Therapeutinnen. Die kreativ Tätigen waren Patienten<br />

mit einer Krebserkrankung. „Die Teilnehmer sollten spielerisch<br />

mit Farben und Formen experimentieren, ihren inneren Bildern<br />

Raum geben und Wünsche und Träume bildhaft verwirklichen“, erklärte<br />

Psychologin Christiane Scherb das Ziel des Workshops.


Bünde • Pflegende haben die Aufgabe, sich mit dem ganzen<br />

Menschen auseinanderzusetzen. Sie konzentrieren sich dabei<br />

nicht ausschließlich auf seine Funktionsstörungen, das heißt<br />

seine krankheitsbedingten Beeinträchtigungen im klassischen<br />

Sinn, sondern sie müssen all die Ängste, Aufregungen, Verwirrungen<br />

und Einschränkungen des Erkrankten berücksichtigen.<br />

An dieser Stelle nehmen ganzheitliche Konzepte in der täglichen Ar-<br />

beit des Pflegedienstes einen wichtigen Platz ein. Es handelt sich da-<br />

bei um patientenorientierte und gesicherte Methoden, die ergän-<br />

zend und unterstützend im Rahmen der Behandlung von Patienten<br />

zum Einsatz kommen. Ziel der Konzepte ist es, dass Patienten so rasch<br />

und umfassend wie möglich ihr Wohlbefinden sowie ihre Unabhängigkeit<br />

wiedererlangen und ihre Lebensqualität verbessern.<br />

Außerdem sorgen moderne Pflegekonzepte dafür, dass aktuelle pflegewissenschaftliche<br />

und medizinische Erkenntnisse den Patienten zugute<br />

kommen.<br />

Um den Anforderungen in der Umsetzung der Konzepte gerecht zu<br />

werden, nehmen die Mitarbeitenden bedarfsorientiert an geplanten<br />

Fortbildungen teil. Im Rahmen von Eigenverantwortung und Kompetenzen<br />

der Mitarbeitenden finden diese Konzepte gezielte und geplante<br />

Anwendung beim Patienten. Die Konzepte in der Übersicht:<br />

f Basale Stimulation (BS)<br />

Die Basale Stimulation ist ein ganzheitliches Pflegekonzept, das den<br />

Patienten als gleichwertigen Partner versteht. Es findet Anwendung<br />

bei Patienten mit Einschränkungen in der Wahrnehmung, Bewegung<br />

und Kommunikation. Es werden gezielte, aktivierende und fördernde<br />

Maßnahmen angewendet und die vorhandenen bzw. verbliebenen<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Pflegekonzepte im Lukas-Krankenhaus Bünde und EVK Enger – Im Zentrum:<br />

Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Lebensqualität<br />

Kommunikationskanäle des Patienten genutzt. Durch die gezielte differenzierte<br />

Anwendung der Basalen Stimulation in der Pflege werden<br />

Patienten in Ihrer Wahrnehmung, Kommunikation und Bewegungsfähigkeit<br />

und damit in ihrer Selbständigkeit gefördert.<br />

f Kinästhetik<br />

Kinästhetik ist ein Konzept, welches durch gezielte Berührung und<br />

eindeutige Impulse beim Patienten zur Bewegungsförderung und<br />

verbesserten Bewegungswahrnehmung führt.<br />

f Bobath- Konzept<br />

Das Bobath- Konzept ist ein aktivierendes Bewegungskonzept mit einem<br />

berufsgruppen-übergreifenden Therapieansatz. Es wird angewendet<br />

bei Patienten mit einer Erkrankung des Zentralen Nervensystems,<br />

z.B. einem Apoplex, mit dem Ziel, Bewegungsabläufe und andere<br />

eingeschränkte Lebensaktivitäten wieder zu erlernen.<br />

f Validation<br />

Validation ist eine Methode, um mit desorientierten Menschen zu<br />

kommunizieren. Die Techniken der Validation helfen im Kontakt zum<br />

Patienten Stress abzubauen, sich würdevoll zu begegnen und Sicherheit<br />

zu vermitteln. Validation basiert auf einem empathischen, ganzheitlichen<br />

Ansatz.<br />

f Akupunktur in der Geburtshilfe<br />

Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Behandlungsform der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin (TCM), die weite Anerkennung findet.<br />

Akupunktur wird in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett<br />

eingesetzt, um verschiedene (schwangerschaftsbedingte)<br />

Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen.<br />

Autorin: Doris Bornitz<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 29


30 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Kinderbuch zeigt ergotherapeutische Arbeit mit krebskranken Kindern<br />

Premiere: Eine unglaubliche Geschichte aus der<br />

Kinderklinik in Bethel<br />

Bielefeld (sag). Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) und die<br />

Elterninitiative krebskranker Kinder OWL e.V. „Hand an Hand“<br />

veröffentlichen erstmals ein Kinderbuch. Das Buch ist zum<br />

Preis von 14,95 Euro im regulären Buchhandel erhältlich. Produktion<br />

und Vertrieb übernahmen Unternehmen der Bertelsmann<br />

AG. Die Verkaufserlöse werden künftig die Arbeit der Initiative<br />

„Hand an Hand“ unterstützen.<br />

Die „Die unglaubliche Geschichte von Kroky und wie er in der Kin-<br />

derklinik gerettet wurde“ lautet der Titel des 34-seitigen Bilderbu-<br />

ches. In Briefen, denen zahlreiche Bilder beigefügt sind, erzählt das<br />

Krokodil seinen Eltern von spannenden Erlebnissen im Krankenhaus.<br />

Krokys heilende Reise durch die Kinderklinik gibt gleichzeitig einen<br />

Einblick in ein ergotherapeutisch angelegtes Projekt: Als kleine Mediziner<br />

heilen krebskranke Kinder ein Krokodil aus Pappmaché: Die<br />

Bildaufnahmen zeigen 16 junge Patienten der Klinik, die in die Rollen<br />

der Ärzte, Rettungsassistenten, Hubschrauberpiloten und Pflegenden<br />

geschlüpft sind – und das Krokodil in Form eines Pappmascheemodells<br />

ins Krankenhaus bringen, dort operieren und betreuen,<br />

pflegen und versorgen und schließlich wieder gesund nach Hause<br />

entlassen.<br />

Mit Kroky verselbständigte sich ein eigentlich ungeplantes Projekt.<br />

Tim war der „Funke zu dem Projekt“, sagte Ergotherapeut Rodrigo<br />

Barros, der gleichzeitig Illustrator und Buchautor ist. Als der vierjährige<br />

Junge das ramponierte, lebensgroße Pappmaché-Krokodil im<br />

Wartebereich von Chefarzt Professor Dr. Johannes Otte entdeckte<br />

sagte er spontan: „Das Krokodil ist krank, wir müssen ihm helfen“.<br />

Das brachte den Ergotherapeuten auf die Idee, das Krokodil von<br />

seinen Patienten „heilen“ zu lassen. Anfangs war die Resonanz geteilt:<br />

Manche Kinder – und allen voran der kleine Tim – stimmten sofort<br />

mit Begeisterung zu, andere waren gleichgültig. Nachdem jedoch<br />

die ersten Reparaturarbeiten in Einzel- und Gruppentherapien<br />

absolviert wurden, entwickelte das Vorhaben plötzlich seine eigene<br />

Dynamik, unterstützt von allen Klinik-Mitarbeitern vom Chefarzt<br />

bis hin zum Personal des Rettungshubschraubers. Gewidmet ist das<br />

Buch Tim, Miriam und Tobias. Die drei Akteure der Geschichte sind<br />

an ihrer Krankheit verstorben.<br />

Viele Eindrücke wurden während des Projektes auf Bildern festge-<br />

halten und in einer Fotoausstellung dokumentiert. Eine Geschichte<br />

kam hinzu, um die Fotos inhaltlich miteinander zu verknüpfen. Die<br />

durchweg positive Resonanz auf die Ausstellung gab die Idee zum<br />

Kinderbuch.<br />

Die Kosten für die Erstauflage von 4.000 Exemplaren belaufen sich<br />

auf rund 26.000 Euro. Produktion und Vertrieb des Buches sowie<br />

den Löwenanteil der Kosten übernahm die medienfabrik Gütersloh<br />

GmbH, das Papier spendete Mohn media – beides Tochterunternehmen<br />

der zur Bertelsmann AG gehörenden arvato.<br />

Das Buch richtet sich vor allem an Kinder im Kindergarten- und<br />

Schulalter. Es soll das Thema Krankenhaus nahebringen. Rodrigo<br />

Barros: „Auf die eigenen medizinischen Maßnahmen haben unsere<br />

Patienten keinen Einfluss. Bei diesem Projekt waren sie die Chefs.“<br />

Das Gefühl „das habe ich alleine gemacht“ stärke das Selbstbewusstsein<br />

der Kinder, so der Ergotherapeut weiter. Für Professor Otte ist<br />

die Ergotherapie für die Behandlung krebskranker Kinder wichtig:<br />

„Ein angstfreies und entspanntes Kind kann sich<br />

besser mit der Krankheit auseinandersetzen. Die<br />

Therapie schlägt dann besser an.“ Für Lennart Hanebrink,<br />

Geschäftsführer der medienfabrik strahlt<br />

das Buch pure Lebensfreude aus: „Wir waren sofort<br />

begeistert von dem Projekt und haben deshalb<br />

gerne geholfen.“<br />

Ein unglaubliches Engagement für eine<br />

unglaublichen Geschichte: Stephanie Ritter<br />

(Bertelsmann), Lennart Hannebrink (medienfabrik),<br />

Michelle Lindner (Auszubildende<br />

Mediengestalterin, EvKB), Andreas Tilly („Hand<br />

an Hand“), Rodrigo Barros.


Bünde (kro) • Als eine der ersten Kliniken in Deutschland wurde<br />

in der Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie des Lukas-<br />

Krankenhauses Bünde 1998 die Computernavigation im Bereich<br />

der Kniegelenksendoprothetik eingeführt und seit 2001 auch<br />

für den Hüftgelenkersatz angewandt.<br />

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien konnte mittlerweile den gro-<br />

ßen Nutzen dieser Technik belegen. Für das Kniegelenk lassen sich ge-<br />

rade Beinachsen und ein optimaler Prothesensitz gewährleisten; am<br />

Hüftgelenk wird die Sicherheit vor einem Auskugeln sowie der mögliche<br />

Bewegungsumfang erheblich vergrößert. Für beide Gelenke wird<br />

auf lange Sicht mit deutlich weniger Verschleiß gerechnet, was zu weniger<br />

Schmerzen und längerer Haltbarkeit führen wird.<br />

Die Navigation sowohl bei der Hüftendoprothetik als auch bei der<br />

Knieendoprothetik gehört im Lukas-Krankenhaus Bünde seit vielen<br />

Jahren zur Routine und wird mit großer Erfahrung und Erfolg eingesetzt.<br />

Die bereits seit Jahren angewandten, patientenfreundlicheren klei-<br />

neren Operationsschnitte könnten mangels Übersicht zu einem hö-<br />

heren Risiko von Prothesenfehlplatzierungen führen. Dies lässt sich<br />

jedoch durch die im Lukas-Krankenhaus Bünde verwendete Hilfestellung<br />

durch moderne Computertechnologie weitestgehend ausschließen.<br />

In der Kombination von kleineren Operationszugängen<br />

mit dem Vorteil der schnelleren Erholung mit der navigationsgestützten<br />

Operationstechnik sieht Professor Kiefer einen entscheidenden<br />

Vorteil für seine Patienten. Die Bünder Ergebnisse wurden auf in- und<br />

ausländischen Fachkongressen vorgetragen und publiziert. Dieses<br />

High-Tech-Verfahren, in dem Deutschland weltweit führend ist, findet<br />

zunehmend auch Verbreitung im europäischen und außereuropäischen<br />

Ausland, weshalb Trainingskurse und Hospitationen von inund<br />

ausländischen Orthopäden im Lukas-Krankenhaus Bünde immer<br />

häufiger nachgefragt werden.<br />

Beispielsweise weilte im Oktober 2008 Professor Dr. Joaõ Miranda aus<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Höchste Präzision auch bei kleinen Operationszugängen<br />

Viertausendster Patient mit computernavigiertem<br />

Kunstgelenk<br />

Der Therapiegarten am Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Seit 2005 verfügt das Lukas-Krankenhaus über den Therapiegarten „Go Park“. Auf einer<br />

Fläche von 1.200 qm ist ein Gelände geschaffen worden, in dem auf verschiedenen Untergründen,<br />

wie z.B. Rasen, Rindenmulch oder Pflastersteinen das Gehen geübt werden<br />

kann. Die vorhandenen Stege und Treppen sollen Patienten mit Gehbehinderungen,<br />

Prothesen, neuen Hüftgelenken oder auch Schlaganfallpatienten eine neue Gehsicherheit<br />

vermitteln. An zentraler Stelle des Therapiegartens ist ein Übungs-PKW geparkt, um<br />

das Ein- und Aussteigen zu trainieren.Der Gehgarten, ein Teil des angegliederten Gelenkzentrums,<br />

ist in dieser Form einzigartig für ein Haus der Akutversorgung.<br />

der Universität Campinas, Brasilien zum dritten Mal in acht Jahren in<br />

Bünde, um diese Technik zu erlernen. Nachdem in diesem Jahr bereits<br />

mehrere japanische Ärztegruppen zu Gast waren, konnte Professor<br />

Miranda die viertausendste navigierte Implantation eines Kunstgelenkes<br />

erleben. Damit gehört die Unfallchirurgisch-Orthopädische<br />

Klinik zu den weltweit führenden Klinken in diesem Bereich.<br />

Die computergestützte Navigationstechnik bewirkt für die Implanta-<br />

tion von Kunstgelenken eine erhebliche Qualitätsverbesserung. Lei-<br />

der wird das sichere, aber teurere und für den Patienten hilfreiche<br />

Verfahren von den Krankenkassen nicht extra finanziert; die zusätzlichen<br />

Kosten gehen zu Lasten des Krankenhauses. Dies sieht Professor<br />

Kiefer als Grund dafür an, dass der Einzug der neuen Technologie<br />

in andere Krankenhäuser nur langsam fortschreitet. Im Bünder Lukas-Krankenhaus<br />

kommt dieses Verfahren jedoch allen Patienten zu<br />

Gute.<br />

Von links: Kerstin Hannig (Leitung Physiotherapie), Professor<br />

Dr. Joaõ Miranda, Herr Ulrich Kemena (4.000ster Patient mit navigiert<br />

eingesetztem Kunstgelenk) und Professor Dr. Hartmuth<br />

Kiefer (Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfall- und<br />

Orthopädische Chirurgie)<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 31


32 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />

im GESPRÄCH<br />

146. Geburt des Jahres 2008 im Lukas-Krankenhaus fiel aus dem Rahmen<br />

Zur Entbindung von Moskau nach Bünde<br />

Bünde (kro) • Um ihr Kind nach einer schweren Rückenoperation<br />

gesund und sicher auf die Welt zu bringen, ist Vladislava<br />

Kadnay extra aus Moskau nach Bünde ins Lukas-Krankenhaus<br />

gekommen.<br />

Zwei Wochen vor dem geplanten Entbindungstermin ist die 28-Jäh-<br />

rige gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland gereist. Den<br />

Kontakt zwischen dem Ehepaar und dem Lukas-Krankenhaus<br />

Bünde hat Herr Dr. Bruno Hermann hergestellt.<br />

Er ist ehemaliger Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Vis-<br />

ceral- und Minimal-Invasive Chirurgie des Lukas-Kran-<br />

kenhauses Bünde sowie ein alter Bekannter der Familie.<br />

Durch seine Unterstützung hat sich das russische Ehepaar<br />

nach der Landung auf dem Rhein-Main-Airport Frankfurt<br />

auf den Weg ins ostwestfälische Bünde gemacht.<br />

Aufgrund einer schweren Wirbelsäulenoperation vor<br />

drei Jahren war eine genaue Planung der Geburt notwendig<br />

und die Durchführung eines Kaiserschnitts dringend<br />

erforderlich.<br />

Metallstifte in der Wirbelsäule hätten brechen können<br />

Frau Kadnay litt an einer Verkrümmung der Wirbelsäule<br />

und hatte häufig Rückenschmerzen. Im Jahr 2005 ließ sie<br />

sich operieren. Dabei wurde die Wirbelsäule gerade gerichtet<br />

und versteift. In die Wirbelsäule sind Metallstifte eingearbei-<br />

Akupunktur für Schwangere im Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Beifußrauch dreht auch „falsch“ liegende Babys<br />

Bünde • Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesi-<br />

schen Medizin (TCM) und wohl die älteste und am weitesten ver-<br />

breitete Heilmethode der Welt.<br />

Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten (Aku-<br />

punkturpunkte) der Haut können Störungen im Körperinneren besei-<br />

tigt oder gelindert werden. Es gibt dabei verschiedene Möglichkei-<br />

ten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken:<br />

f Akupunktur: mit Nadeln sticht man in die Akupunkturpunkte ein<br />

f Moxibustion: Bearbeitung der Akupunkturpunkte mit Wärme (Ultraschall,<br />

Laserstrahlen, „Beifußzigarre“)<br />

f Akupressur: Reizung der Akupunkturpunkte durch Druck mit dem<br />

Finger oder mit einem Stift<br />

Seit dem Jahr 2007 haben alle Hebammen aus dem Lukas-Krankenhaus<br />

Bünde ihre Akupunkturausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

tet worden, die bei einer „normalen“ Geburt hätten brechen können.<br />

Nach einer reibungslos verlaufenden Geburt, die von Chefarzt Dr.<br />

Glenn Füchsel und Oberarzt Frank Scheulen begleitet wurde, kam<br />

am 28. Mai 2008 ein kleines Mädchen gesund zur Welt: 54 Zentimeter<br />

lang und 3.710 Gramm schwer.<br />

Oberarzt Frank Scheulen mit den glücklichen Eltern und ihrer<br />

neugeborenen Tochter Emilia. Foto: Kathrin Weege<br />

und konnten seitdem schon zahlreiche Erfahrungen mit dieser Heilmethode<br />

sammeln.<br />

Die ausgebildeten Hebammen setzen auf Wunsch der Patientinnen<br />

nicht nur während der Geburt die Akupunktur ein, sondern auch<br />

während der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der Stillzeit.<br />

Mit Akupunktur können vor allem Erkrankungen behandelt werden,<br />

die auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei zerstörten<br />

Strukturen kann die Akupunktur allerdings nur noch eine Linderung<br />

bewirken.<br />

Die Hebammen am Lukas-Krankenhaus Bünde ermöglichen mit Hilfe<br />

der Akupunktur eine Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper<br />

sowie eine Beseitigung funktioneller Störungen. In der Frauenklinik<br />

des Lukas-Krankenhauses Bünde werden folgende Beschwerden<br />

erfolgreich mit Akupunktur behoben bzw. gelindert:


f Übelkeit und Erbrechen<br />

f Sodbrennen<br />

f Wassereinlagerungen<br />

f Rückenprobleme<br />

f Geburtserleichterung<br />

f Schlafstörungen<br />

f Stillprobleme (zu wenig Milch, Milchstau)<br />

Der Einsatz dieser Heilmethode wird besonders im Bereich der Frau-<br />

enklinik stark nachgefragt, da gerade in der Schwangerschaft viele<br />

werdende Mütter auf Medikamente verzichten möchten. Die Erfolgsquote<br />

der Akupunktur ist sehr hoch, da es sich bei vielen Patientinnen<br />

meistens um akute Beschwerden handelt.<br />

Neben der geburtsvorbereitenden Akupunktur und der Akupunktur<br />

bei Beschwerden in Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit bietet<br />

das Lukas-Krankenhaus Bünde eine weitere spezielle Methode an: die<br />

Moxibustion. Diese Art der Akupunktur kommt zum Einsatz, wenn in<br />

der Beckenendlage liegende Kinder „falsch“ liegen und zum Drehen<br />

bewegt werden sollen.<br />

Durch die gezielte Zuführung von Wärme und Energie nimmt die Zahl<br />

der Kinder, die sich drehen, deutlich zu. Diese sanfte Art der Drehung<br />

ist in zahlreichen Fällen erfolgreich, so dass ein Kaiserschnitt oftmals<br />

vermieden werden kann. Sollte es dabei nicht zu der gewünschten<br />

Drehung des Kindes kommen, kann durch eine „äußere Wendung“<br />

versucht werden, dass ungeborene Kind in die entsprechende Posi-<br />

Bünde • Die Anwendung von alternativen Methoden lässt sich<br />

leicht in die tägliche Grundpflege integrieren. Leider sind sie<br />

ein wenig in Vergessenheit geraten. Eine im Krankenhausalltag<br />

häufig anzutreffende Patientenversorgung, die durch<br />

mangelnde Stimulation und Negativstimulation (z.B. plötzliche,<br />

unerwartete Berührungen) geprägt ist, kann zu einer Verschlechterung<br />

des Allgemeinzustands führen.<br />

Alternative Pflegekonzepte setzen genau dort an, wo es darum geht,<br />

die Lebensqualität für den Patienten individuell zu verbessern. Je<br />

nach Bedarf lassen sich Zusätze zur Waschung, Massage, Einreibung,<br />

Kompresse/Wickel, oder in der Duftlampe anwenden. Vorlieben, Abneigungen<br />

und Anamnese der Patienten sind zu berücksichtigen, damit<br />

sie eine individuelle Behandlung, Aufmerksamkeit und Zuwendung<br />

erfahren können.<br />

Hier einige Anwendungsbeispiele:<br />

f Symptome: Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit, Angst und Müdigkeit<br />

(Das Leitsymptom der Fatigue bei Tumorpatienten.).<br />

Maßnahmen: Beruhigende Waschung mit Lavendel-Entspannungsbad,<br />

Fuß / Beinmassage mit Lavendelöl, Massage oder Duftlampe mit<br />

Lemongras, Eucalyptus, Thymian, Atemstimulierende Einreibung.<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

tion zu drehen. Dieses Angebot wird von dem Oberarzt der Frauenklinik<br />

– Herrn Frank Scheulen – durchgeführt. Eine von März bis Mai<br />

2008 durchgeführte Patientinnenbefragung auf der Entbindungsstation<br />

unterstreicht die hervorragende Qualität der Behandlung sowie<br />

die hohe Zufriedenheit der Patientinnen. Alle befragten Patientinnen<br />

haben die Akupunkturbehandlung mit den Schulnoten 1 bis 2 bewertet.<br />

Ebenfalls würden sich 90 Prozent der Patientinnen wieder im Lukas-Krankenhaus<br />

akupunktieren lassen. Zusätzlich zur Akupunktur<br />

werden von den Hebammen Rückbildungsgymnastik, Ernährungskurse,<br />

Babymassage, das Stillcafé sowie die Nachsorge nach der Geburt<br />

angeboten.<br />

Das Hebammenteam im Lukas-Krankenhaus Bünde.<br />

Alternativ unterstützende Methoden auf der Palliativstation im Lukas-Krankenhaus<br />

Anis und Kümmelöl helfen bei Bauchweh<br />

f Symptome: Abdominelle Schmerzen wie Koliken, Blähungen und<br />

Ileussymptomatik.<br />

Maßnahmen: Bauchmassage mit Kümmelöl, Anis oder Fenchel,<br />

Feuchte Wärme.<br />

f Symptome: Hautirritationen, Juckreiz, Mucositis, Mundtrockenheit.<br />

Maßnahmen: Juckreiz wird durch Obstessigwaschung gelindert<br />

(Ikterus), Starkes Schwitzen hemmt man durch eine Waschung mit<br />

Salbeitee oder Zypresse, Mundschleimhautentzündung: Gurgeln<br />

mit Salbei oder Zitrone, Mundtrockenheit: Gefrorene Ananasstücke<br />

lutschen.<br />

f Symptom: Lymphödeme.<br />

Maßnahmen: Boragowickel (Borretsch) wirkt kühlend und abschwellend,<br />

Vollbäder, Entspannend: Lavendel, Kastanienentlastungsbad<br />

(Weleda), Anregend: Rosmarin Aktivierungsbad (Weleda),<br />

Duftöle. Mit Duftlampen kann man ätherische Öle verdunsten<br />

lassen. Die Anwendung dient hauptsächlich dazu, ätherische Öle<br />

auf Stimmungen und Gefühle wirken zu lassen.<br />

In der Palliativmedizin kommen herbe Düfte (z. B. Pfefferminz) gegen<br />

Tumorgeruch zum Einsatz.<br />

Autorin: Frauke Brand, Palliativstation<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 33


34 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Der Gesundheit auf der Spur<br />

Johanniter-Ordenshäuser öffneten ihre Türen<br />

Bad Oeynhausen • Jerry bellt einmal kurz. Der Hund weiß, dass<br />

gleich etwas passiert. Was für ihn ein Spiel ist, kann für das Opfer,<br />

das es zu finden gilt, eine lebensbedrohliche Situation sein.<br />

Als Hundeführerin Minz den Suchbefehl gibt, ist Jerry schon<br />

unterwegs – die Nase stets am Boden sucht er nach einer vermissten<br />

Person.<br />

Glücklicherweise war die beschriebene Szene nur nachgestellt und<br />

gehörte zu der Vorführung der Hundestaffel der Johanniter des Regionalverbandes<br />

in Ostwestfalen, die ein Programmpunkt beim Tag<br />

der offenen Tür der Johanniter-Ordenshäuser im Herbst 2008 war.<br />

„Die Rettungshundestaffel wird bei der Suche nach lebenden vermissten<br />

Personen eingesetzt“, berichtet Staffelleiter Norbert Siegburg.<br />

„Die Hunde können in unwegsamen Waldgebieten oder in<br />

zerstörten Gebäuden auf Grund ihrer Schnelligkeit und ihrer guten<br />

Nase viel effektiver suchen als eine Menschengruppe“.<br />

Neben den Vorführungen der Hundestaffel erwarteten die Besucher<br />

beim Tag der offenen Tür noch viele weitere interessante Angebote<br />

rund um das Thema Gesundheit. Neben verschiedenen Vorträgen,<br />

einer Fahrzeugausstellung der Johanniter-Unfall-Hilfe, vie-<br />

Bad Oeynhausen • Alle Jahre wieder duftet es in den Johanniter–<br />

Ordenshäusern Bad Oeynhausen nach frisch gebackenen Waffeln<br />

und Glühwein – es liegt eine besinnliche Stimmung in der Luft.<br />

Am 22.11.2008 fand zum zweiten Mal ein „Winterlicher Markt“ in der<br />

Rehaklinik statt, der von Geschäftsführer Frank Böker, dem kaufmännischen<br />

Leiter Michael Schelp und der Freizeitabteilung des Hauses<br />

organisiert, geplant und von Mitarbeitern der Freizeitabteilung, den<br />

„Grünen Damen“ sowie der hauseigenen Küche durchgeführt wurde.<br />

Pyramidenlampen, Lichterketten und –kugeln, die eigens für den<br />

Markt in der Kreativwerkstatt der Freizeitabteilung von Patienten<br />

und Mitarbeitern hergestellt wurden, fanden regen Anklang. Sie sollen<br />

Licht in die dunkle Jahreszeit bringen. Aber auch Kunsthandwer-<br />

len Ausstellungsständen aus dem Gesundheitsbereich, Trainingsmöglichkeiten<br />

und Messung des Körperfetts, des Blutzuckers und<br />

der Cholesterinwerte konnten Interessenten eine Doppleruntersuchung<br />

der Halsschlagader vornehmen lassen.<br />

„Die Doppleruntersuchung ist eine Art Ultraschall, mit der man Gefäßerkrankungen<br />

erkennen kann“, weiß Chefarzt Dr. med. Alexander<br />

Hemmersbach. „Wir können damit die großen Hals- und Hirngefäße<br />

auf ihre Durchgängigkeit überprüfen.“<br />

Mit dem Besuch sind die Organisatoren zufrieden. „Wir hatten gehofft,<br />

dass das Wetter mitspielt und das hat geklappt“, freut sich Michael<br />

Schelp, Kaufmännischer Leiter der Johanniter-Ordenshäuser.<br />

Die meisten Besucher waren dort, wo man selbst Therapiemöglichkeiten<br />

ausprobieren konnte. Viele haben aber auch einen Blick in<br />

die Gebäudeteile geworfen, die wir seit dem letzten Tag der offenen<br />

Tür neu gebaut oder renoviert haben.“<br />

Die zahlreichen Besucher kamen nicht nur aus Bad Oeynhausen.<br />

„Wir wollten einen Einblick in die Johanniter-Ordenshäuser gewinnen“,<br />

erklärt Eckhard Schwarz aus Minden. „Das Angebot hier hat<br />

uns wirklich überrascht und beeindruckt und auch das Personal ist<br />

freundlich und hilfsbereit – einfach toll.“<br />

„Winterlicher Markt“ in den Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen<br />

Besinnliche Stimmung bei Waffeln und Glühwein<br />

ker aus der Region boten ihre Waren feil: Von geschmackvoll gestalteten<br />

Gestecken für die Adventszeit, kunstvoll gewebten Perlenketten,<br />

Weihnachtsmännern aus Holz, dekorierten Drahtlaternen und –stiefeln<br />

bis hin zu Kunstwerken auf Leinwand konnte man am Samstag alles<br />

erstehen, was für die Gemütlichkeit in der Adventszeit sorgt oder<br />

auch als besonderes Weihnachtsgeschenk dienlich ist.<br />

Für die Verpackung der Geschenke bot Susanne Düker ein breites Sortiment<br />

von Dekotaschen an, die sie aus Kalenderblättern selbst hergestellt<br />

hatte. Der Erlös der Taschen und auch Fröbelsterne der Kunsthandwerkerin<br />

war für die Mukoviszidose-Stiftung bestimmt.<br />

Kleine Lebkuchenhäuschen aus fachmännischem Konditorhandwerk,<br />

die auf dem Winterlichen Markt käuflich erworben werden konnten,<br />

waren in diesem Jahr der Renner, .


VALEO-Partner informieren<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 35


36 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Neu und landesweit einzigartig: Der Palliativ-Konsiliardienst im EVK Hamm<br />

Den Tagen mehr Leben geben<br />

Hamm (tmv) • Das Evangelische Krankenhaus Hamm hat zur Ver-<br />

besserung der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />

Begleitung unheilbar kranker Menschen einen Palliativ-Konsiliardienst<br />

eingerichtet.<br />

Das Team des Konsiliardienstes wird von Elisabeth Lange, Oberärztin in<br />

der Klinik für Innere Medizin im EVK Hamm, geleitet. Gemeinsam mit<br />

Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpflegern, einer Psychologin,<br />

den Pfarrerinnen und einer Kunsttherapeutin begleiten sie unheilbar<br />

kranke Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung und auch<br />

sterbende Menschen sowie deren Angehörige.<br />

Dieser neue Dienst im EVK Hamm ersetzt nicht die ambulante und stationäre<br />

Hospizarbeit, sondern ist eine ergänzende Leistung, die ausschließlich<br />

während eines ohnehin erforderlichen stationären Krankenhausaufenthaltes<br />

zum Tragen kommt.<br />

Sorgfältig schützender Mantel<br />

„Der Begriff ‚palliativ‘ stammt vom lateinischen Pallium, das bedeutet<br />

wörtlich: Mantel, Umhang. Palliativmedizin oder palliative Care bedeutet:<br />

einen unheilbar kranken Menschen sorgfältig wie mit einem schützenden<br />

Mantel umhüllen“, erläutert Elisabeth Lange, die als Fachärztin<br />

für Hämatologie und Onkologie die Zusatzbezeichnung für Palliativmedizin<br />

erworben hat. „Palliativpatienten bedürfen einer Linderung<br />

ihrer körperlichen Symptome, insbesondere einer Schmerzlinderung.<br />

Genauso wichtig – und dabei beziehen wir auch die Angehörigen mit<br />

ein – sind aber eine psychosoziale Unterstützung sowie Angebote der<br />

spirituellen Begleitung bis zum Tod. Dabei verfolgt das Team des Palliativ-Konsiliardienstes<br />

mit Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen<br />

einen ganzheitlichen Ansatz.“<br />

Viele Patienten, die palliativmedizinisch betreut werden, liegen im EVK<br />

Hamm auf der Abteilung für Hämatologie und Onkologie. „Der betreuende<br />

Onkologe sollte sich nicht nur als guter Behandler einer Krebserkrankung<br />

verstehen, sondern verstärkt auch die darüber hinausgehenden<br />

Bedürfnisse kranker Menschen berücksichtigen – besonders dann,<br />

wenn nichts mehr zu gehen scheint“, sagt Oberärztin Lange. Selbstverständlich<br />

gibt es in einem Haus mit unterschiedlichen Fachdisziplinen<br />

wie dem EVK Hamm auch in anderen Abteilungen Menschen, die einer<br />

palliativmedizinischen Versorgung bedürfen. Häufige Krankheitsbilder<br />

bei Palliativ-Patienten sind neben den Krebserkrankungen Infektionskrankheiten<br />

wie AIDS, chronische Leber- und Nierenerkrankungen,<br />

aber auch Patienten mit nicht mehr therapierbaren schweren Herzerkrankungen.<br />

Im Gegensatz zu den separat eingerichteten Palliativstationen in an-<br />

deren Häusern bleibt der Patient im EVK auf seiner gewohnten Abtei-<br />

lung und wird dort von Mitarbeitern des Palliativ-Konsiliardienstes auf-<br />

gesucht. Das Palliativ-Konsiliarteam berät dann gemeinsam mit dem<br />

Das Team des Palliativ-Konsiliardienstes im EVK Hamm (v. l.):<br />

Elisabeth Lange (Fachärztin für Hämatologie-Onkologie, Palliativmedizin),<br />

Ulrike Schulz-Schernau (Kunsttherapeutin), Regina<br />

Pioch (Psychologin), Inge Baumgärtner-Rink (Pflegerische<br />

Überleitung), Karin Voß (Fachkrankenschwester für Onkologie),<br />

Cornelia Piskorz ( Krankenhaus-Pfarrerin), Jörg Wenzel (Fachkrankenpfleger<br />

für Palliativ Care und Onkologie), Ulrike Melloh<br />

(Krankenhaus-Pfarrerin).<br />

Team der behandelnden Abteilung, wie Pflege und Behandlung unter<br />

Berücksichtigung palliativmedizinischer Aspekte durchgeführt werden<br />

können. Der Palliativ-Konsiliardienst kann von allen Stationen des<br />

EVK angefordert werden.<br />

Neue Wege mit Kunsttherapie<br />

Das multiprofessionelle Team betreut den Patienten beratend medizinisch<br />

und pflegerisch, bei Bedarf werden auch die Seelsorgerinnen<br />

und die Psychologin aktiv. Dabei werden bewusst auch die Angehörigen<br />

mit einbezogen. Neue Wege geht das EVK Hamm mit einer Kunsttherapeutin,<br />

die die Patienten anleitet, sich mit ihrer Lebenssituation in<br />

künstlerischer Gestaltung auseinanderzusetzen, auch ohne dafür Worte<br />

benutzen zu müssen. „Wir haben für die stationäre Behandlung unheilbar<br />

kranker Menschen mit begrenzter Lebenserwartung eine deutliche<br />

Verbesserung erreicht und berücksichtigen dabei zunehmend einen<br />

ganzheitlichen Ansatz. Trotzdem werden wir auch in Zukunft, sobald<br />

es möglich ist, und vor allem, wenn Patient und Angehörige dies<br />

wünschen, die Versorgung in häuslicher Umgebung ermöglichen“,<br />

zieht Oberärztin Lange eine erste Bilanz des neuen Angebots. Dafür<br />

soll auch der Kontakt zu den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten<br />

sowie den Pflegediensten noch weiter intensiviert werden.<br />

Den Tagen mehr Leben geben<br />

Mit dem Palliativ-Konsiliardienst intensiviert das EVK Hamm die Betreuung<br />

unheilbar kranker Menschen und ihrer Angehörigen ganz im Sinne<br />

der britischen Pionierin der Palliativ-Versorgung, Cicely Saunders: „Nicht<br />

dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben.“


Snoezelraum im EK Unna<br />

Eintauchen in eine andere Welt<br />

Unna (peb) • Der 38-jährige Thorsten ist einer der Menschen,<br />

die selten zur Ruhe kommen. Der Epilepsie-Patient im Evangelischen<br />

Krankenhaus Unna, der zudem noch an einer körperlichen<br />

und geistigen Behinderung leidet, spricht gern und<br />

manchmal auch laut. Jetzt liegt er auf einem weißen Wasserbett,<br />

verfolgt in aller Seelenruhe das bunte Lichtspiel an der<br />

Wand und döst vor sich hin.<br />

Man kann es anders ausdrücken: Thorsten snoezelt (sprich: snuselt).<br />

Das Wort Snoezelen (sprich: snuseln) kommt aus dem Niederländischen<br />

und setzt sich aus „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und<br />

„doezelen“ (dösen, schlummern) zusammen. Seit rund zwei Jahren<br />

gibt es den Snoezelen-Raum auf der Epilepsie-Station im Erdgeschoss<br />

des Krankenhauses. Finanziert wurde er vom Förderverein.<br />

Das Snoezelen steht für ein Entspannungs- und Erholungsangebot,<br />

das Ende der 70er Jahre ursprünglich für Menschen mit schweren<br />

körperlichen und/oder geistigen Behinderungen entwickelt wurde.<br />

Heute profitieren von der Idee Kinder, Erwachsene und Senioren mit<br />

und ohne Behinderung.<br />

Bielefeld (sag) • Die Radiologie im Evangelischen Krankenhaus<br />

Bielefeld (EvKB) erhielt jetzt die Weiterbildungsbefugnis der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DE-<br />

GUM). Das Institut im Haus Gilead I ist bundesweit die zweite radiologische<br />

Einrichtung mit diesem Zertifikat.<br />

Die Gesellschaft setzt hohe Qualitätsstandards an Institute und Klini-<br />

ken, die nach DEGUM-Norm weiterbilden möchten. „Bislang besitzt<br />

nur noch ein radiologisches Institut in Berlin diese Weiterbildungsbefugnis<br />

– und jetzt wir“, sagt Privatdozent Dr. Günther Wittenberg,<br />

Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />

und Neuroradiologie im EvKB. Das Zertifikat sei höher qualifiziert<br />

als beispielsweise die Befugnis der Ärztekammer, so der leitende Radiologe.<br />

„Die Qualität der Geräte, das Ausbildungsprogramm mit Curriculum<br />

und entsprechende Vorhalten an Literatur sind von der Gesellschaft<br />

genau festgelegt.“ Die Weiterbildungsbefugnis gilt drei Jahre,<br />

danach erfolgt eine Rezertifizierung.<br />

Nur gut ausgebildete Ärzte dürfen nach dem DEGUM-Zertifikat in der<br />

Ultraschalldiagnostik weiterbilden. Die Graduierung erfolgt in einem<br />

Drei-Stufen-System. Die erste Stufe bevollmächtigt zur Lehrbegleitung<br />

(Tutorentätigkeit). Ein Arzt oder eine Ärztin, der die Qualitätsstufe<br />

zwei inne hat, darf ausbilden. Das ist zwingende Voraussetzung für<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Judith Kissenkötter<br />

hält viel von<br />

dem Konzept.<br />

„Durch das Snoezelen“,schildert<br />

die Heilerziehungspflegerin,<br />

„werden die Sinne<br />

stimuliert, weil<br />

bestimmte Reize<br />

direkt auf den Thorsten (38) snoezelt gern und findet so die<br />

Menschen wir- optimale Entspannung.<br />

ken.“ Im Soezelenraum<br />

geschieht dies beispielsweise durch technische Hilfsmittel wie<br />

Wassersäule und -bett, Lichteffekte oder sanfte Vibrationen.<br />

„Unsere Patienten tauchen in eine Welt ein, in der sie sich entspannen<br />

und träumen können“, berichtet Kissenkötter. Dass der Raum<br />

ganz in Weiß gehalten ist, hat mit der Wirkung der Reize zu tun – auf<br />

hellem Grund kommen die Lichtspiele besser zur Geltung.<br />

Lehre mit Gütesiegel – Bundesweit erst die zweite Abteilung auf diesem Niveau<br />

Ausbildung nach DEGUM jetzt auch im EVKB<br />

die Weiterbildung nach DEGUM-Norm. Diese Ausbildungsermächtigung<br />

besitzen im EvKB Urologe Professor Dr. Hans Behrendt, Kinderradiologe<br />

Dr. Martin Möllers und Neurologe Dr. Christoph Hagemeister.<br />

Als so genannter Seminarleiter (Stufe drei) ist Dr. Wittenberg verantwortlich<br />

für die Lehre und Forschung.<br />

Er ist berechtigt, Tutoren<br />

und Ausbilder weiterzubilden<br />

und zertifizierte Ultraschallkurse<br />

durchzuführen.<br />

Mit rund 6 800 Mitgliedern ge-<br />

hört die DEGUM zu den größ-<br />

ten interdisziplinären medizi-<br />

nisch-wissenschaftlichenGe- sellschaften in Deutschland<br />

und zu den größten Ultraschallgesellschaften<br />

weltweit.<br />

Ziel der DEGUM ist es, die Qualität<br />

und Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik<br />

zu sichern.<br />

Dr. Wittenberg ist stellvertretender<br />

Leiter der Sektion Radiologie<br />

in der DEGUM.<br />

Dr. Günther Wittenberg lehrt das<br />

Schallen mit DEGUM-Gütesiegel.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 37


38 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

436.000 Menschen erkranken jährlich deutschlandweit an Krebs<br />

Onkologischer Pflegetag des EVK Lippstadt<br />

Lippstadt • Vor dem Hintergrund einer immer älter werden-<br />

den Gesellschaft steigt die Zahl der hilfs- und pflegebedürfti-<br />

gen Menschen mit der Diagnose Krebs stetig an. Insbesonde-<br />

re für Pflegekräfte ist die Betreuung von onkologischen Patien-<br />

ten eine große menschliche und pflegerische Herausforderung.<br />

Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Lippstadt hatte deshalb<br />

zum „Onkologischen Pflegetag EVK Lippstadt“ eingeladen. Mit<br />

dieser Informationsveranstaltung im Kasino wollte das EVK aktuelle<br />

Information und Austausch für Pflegefachkräfte bieten.<br />

Worauf muss ich bei der Pflege von onkologischen Patienten ach-<br />

ten? Welche neuen Therapiemöglichkeiten gibt es? Welche Neben-<br />

wirkungen muss ich bei meinen Patienten erwarten, und wie kann<br />

ich kompetenten und sinnvollen Beistand leisten? Diese und weitere<br />

Fragen wurden während der Informationsveranstaltung im Rahmen<br />

der Krebs-Tage EVK Lippstadt beantwortet. Experten aus ganz<br />

Deutschland standen den Pflegefachkräften aus unterschiedlichen<br />

Einrichtungen zur ausführlichen Information und Diskussion zur Verfügung.<br />

Die Krebs-Tage EVK Lippstadt wurden im März 2008 durch<br />

das Krankenhaus ins Leben gerufen und sollen alle zwei Jahre stattfinden.<br />

Sie bieten eine neue Plattform, um Patienten, Fachärzte und<br />

Pflegekräfte über aktuelle onkologische Fragen und Anforderungen<br />

zu informieren. Die jüngste Weiterbildungsveranstaltung rich-<br />

Lippstadt • Im Jahr <strong>2009</strong> wird es das Institut für Gesundheit<br />

(IFG) seit nunmehr zehn Jahren am Evangelischen Krankenhaus<br />

LIppstadt geben.<br />

Rund um das Thema Gesundheit und Ernährung werden jedes Jahr<br />

gut 40 unterschiedliche Veranstaltungen mit wechselnden Schwerpunkten<br />

angeboten. Die Palette reicht von Bauch und Darm, Schwerpunkt<br />

Schlaganfall bis hin zu allen Fragen „Rund um die Geburt“.<br />

Das Prinzip ist dabei immer „aus der Praxis für die Praxis“. Viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus dem ärztlichen Dienst, aber auch<br />

die Ernährungs- und Diabetesberaterinnen waren schon oft als Dozenten<br />

im IFG aktiv. Auch niedergelassene Ärzte beteiligen sich.<br />

Das Ziel ist es, durch das IFG mit den Menschen des Einzugsberei-<br />

ches auch ohne den konkreten Anlass einer Erkrankung ins Gespräch<br />

zu kommen. Um die Zusammenstellung und Organisation des IFG-<br />

Programmes kümmert sich von Anfang an Frau Funke, Mitarbeiterin<br />

in der Pflegedienstleitung und im „Hauptberuf“ zuständig für die<br />

Kinderkrankenpflege des EVK.<br />

tete sich an Schwestern und Pfleger, die im Bereich Tumorbehandlung<br />

auch in der häuslichen Versorgung tätig sind. Der Einführungsvortrag<br />

wurde von Prof. Dr. Andreas Josting, Chefarzt der Medizinischen<br />

Klinik EVK, zum Thema „Aktuelle Diagnostik und Therapie<br />

in der Onkologie“ gehalten. Nach Angaben von Josting erkranken<br />

jährlich 436.000Menschen an Krebs. Aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung sei diese Tendenz steigend. Die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

geht davon aus, dass bis zum Jahr 2050 jeder zweite an Krebs<br />

erkrankt sein werde. Allein unter diesem Aspekt komme diesem<br />

Thema große Bedeutung zu. Besondere Bedeutung bei der Krebsbekämpfung<br />

hat laut Josting die Vorsorge, hierzu gehört die Mammografie,<br />

die gynäkologische Vorsorge und die Darmkrebsvorsorge.<br />

Ferner sprach der Chefarzt über therapeutische Möglichkeiten,<br />

bei denen weniger auf Chemotherapien gesetzt wird, sondern vermehrt<br />

auf Antikörper- und Target-Therapien. Zudem müsse der Tumorpatient<br />

umfangreich betreut werden. In die Betreuung werden<br />

viele Gruppen einbezogen, zu ihnen gehören Psychoonkologen bei<br />

der Diagnose, Pfarrer, der Sozialdienst in der ambulanten Pflege sowie<br />

der Pflegedienst. Weitere Referate drehten sich um die Themen<br />

„Ethische Fragen und Sterbebegleitung“, „Pflegestandards in der<br />

Onkologie“, „Umgang mit onkologischen Arzneimitteln“ und „Patienten-Kommunikation“.<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung: Lippstadt-am-Sonntag<br />

Mehr als 400 Angebote und Veranstaltungen seit der Gründung im Jahre 1999<br />

IFG am EVK Lippstadt feiert zehnjähriges Bestehen<br />

Hat auch für <strong>2009</strong> wieder ein interessantes Programm vorgelegt:<br />

Roswitha Funke.


Paderborn • Fünf junge Mütter haben es sich auf ihren Gymnas-<br />

tikmatten gemütlich gemacht. Zwischen ihren ausgestreckten<br />

Beinen liegen die erst wenigen Wochen alten Babys der jungen<br />

Frauen. Kinderkrankenschwester Anne Malenke hat eine Puppe<br />

vor sich liegen. Sanft streicht sie über den Bauch des Puppenbabys<br />

und erklärt den Müttern, worum es dabei geht.<br />

Sie zeigt streichelnde, kreisende und vibrierenden Bewegungen.<br />

Wichtig ist, dass eine innige Begegnung entsteht, die Feinfühligkeit<br />

und Bindung zwischen Müttern und Kindern wachsen lässt. Die Berührung<br />

soll zart wie die eines Schmetterlings sein – deshalb auch der<br />

Name der Massage: die Schmetterlingsmassage. Die sanfte, systematische,<br />

ganzkörperliche Stimulation durch Berührung soll im Kind eine<br />

Anregung bzw. Harmonisierung der Atmung, des Herzschlags, des<br />

Kreislaufs und der Darmperistaltik bewirken. Durch eine Stärkung des<br />

Immunsystems soll die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes<br />

gefördert werden.<br />

Die Massage ist besonders geeignet für Neugeborene und Babys bis<br />

zu drei Monaten und kann vorbeugend und lindernd zum Beispiel bei<br />

Blähungen, Drei-Monats-Koliken, allgemeiner Unruhe und gestörtem<br />

Schlafrhythmus eingesetzt werden. Nach langen Geburten, Saugglocken-,<br />

Zangen-, oder Sturzgeburten und nach Kaiserschnitt hilft diese<br />

Methode, solche Erlebnisse zu verarbeiten.<br />

Die Schmetterlingsmassage geht zurück auf Eva Reich, der 1924 in<br />

Wien geborenen und 2008 in den USA gestorbenen Tochter des bekannten<br />

Psychoanalytikers Wilhelm Reich. Die vielerorts und auch<br />

in Deutschland eingerichteten Schreibaby-Ambulanzen, gehen auf<br />

ihre Initiative zurück. Eva Reich vertrat die Ansicht, dass sogenannte<br />

Paderborn • „Cafe Babytreff“ – für viele Frauen in Paderborn<br />

und Umgebung ein Begriff. Hier bietet das St. Johannisstift jungen<br />

Müttern die Gelegenheit sich nach der Geburt mit anderen<br />

Müttern auszutauschen oder den Rat von Stillberaterinnen,<br />

Kinderkrankenschwestern oder Hebammen einzuholen.<br />

Schon lange hat Anne Malenke das Cafe gestaltet und geleitet - viele<br />

Mütter und deren Bedürfnisse und Sorgen hat sie kennengelernt. Ihr<br />

fiel auf, dass die Kenntnisse über Lebensmittel und der Umgang mit<br />

ihnen sowie die Fähigkeit zu Kochen inzwischen keine selbstverständlichen<br />

Tugenden mehr sind. Bei vielen jungen Frauen (von den Männern<br />

wollen wir hier geflissentlich schweigen) kann nicht mehr vorausgesetzt<br />

werden, dass sie wissen, wie Möhren oder Kartoffeln zubereitet<br />

werden.<br />

Zwar standen im „Cafe Babytreff“ immer schon Vorträge zur Babyer-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Im EVK St. Johannisstift Paderborn lernen Mütter eine besondere Baby-Massage<br />

Berührungen so sanft wie ein Schmetterling<br />

Von der Milch zur Möhre<br />

„Schreibabys“ sich körperlich verkrampfen, weil der Kontakt zwischen<br />

Mutter und Kind nicht optimal funktioniert. Das Schreien sei Ausdruck<br />

starker Unlust und muskulärer Verspannungen.<br />

Und Eva Reich hatte Recht: Wenn Anne Malenke und „ihre“ Mütter auf<br />

der Erde hocken und sich liebevoll und ausdauernd den kleinen neuen<br />

Erdenbürgern widmen dann ist von diesen allenfalls ein zufriedenes<br />

wohliges brabbeln zu hören. Anne Malenke hat große Erfahrung<br />

- schon viele Jahre bietet sie Kurse wie diesen zur Schmetterlingsmassage<br />

an.<br />

Es gehört zur Philosophie der geburtshilflichen Abteilung des St. Johannisstiftes,<br />

die Mütter nach der Geburt nicht alleine zu lassen. So<br />

können die Mütter, wenn ihre Säuglinge dem „Schmetterlingsalter“<br />

entwachsen sind, gleich in die Kurse der Hebammen zur indischen Babymassage<br />

wechseln, einen Kursus zur Babyernährung belegen oder<br />

sich einfach zwanglos im „Cafe Babytreff“ zusammenfinden.<br />

Anne Malenke (rechts) zeigt den Müttern die Technik der<br />

Schmetterlingsmassage.<br />

nährung auf der Tagesordnung – jetzt aber musste praktisch geholfen<br />

werden: Gemeinsam mit der leitenden Diätassistentin Birgit Langen<br />

entwickelte Anne Malenke ein Curriculum, welches jetzt auch die<br />

praktische Zubereitung von Breien umfaßte. Die Bandbreite reicht dabei<br />

vom Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei über den Milch-Getreide-Brei<br />

bis zum Getreide-Obst-Brei. Das St. Johannisstift hält traditionell (da<br />

ein lokales Zentrum der Diabetesbehandlung) eine voll und modern<br />

ausgestattete Demonstrationsküche vor. So stand nach der theoretischen<br />

auch der praktischen Umsetzung nichts im Wege und im Jahr<br />

2007 starteten die ersten Kurse.<br />

Die Nachfrage gab Anne Malenke schnell recht: Noch in 2007 wurden<br />

sechs Veranstaltungsreihen mit jeweils zehn Teilnehmerinnen durchgeführt<br />

und inzwischen hat auch die Barmer Ersatzkasse das Angebot<br />

in ihr Kursprogramm aufgenommen.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 39


40 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Das Ärzteteam ist zufrieden mit dem Erfolg der NOTES-OP: (v. l.) Dr. Elfi Liman, Dr. Christoph Köchling, Professor Dr. Marc A. Reymond<br />

mit der Patientin Michelle Palmer.<br />

Erste Gallenblasen-OP ohne Bauchschnitt<br />

Makellose Chirurgie im Bauchzentrum Johannesstift<br />

Bielefeld (sag). Ein Ärzteteam des Ev. Krankenhauses Bielefeld<br />

(EvKB) im Johannesstift entfernte gestern einer Patientin die<br />

Gallenblase – ganz ohne Bauchschnitt. Es war der erste Eingriff<br />

mit neuen Operationstechnik NOTES in Westfalen.<br />

Michelle Palmer strahlt und hebt ihre gepackte Tasche vom Bett Ih-<br />

res Patientenzimmers. Keine 24 Stunden, nachdem ihr die Gallenbla-<br />

se entfernt wurde, darf sie schon wieder das Krankenhaus verlassen.<br />

Das Beste daran: Sie geht schmerzfrei und makellos nach Hause –<br />

ganz ohne Narbe.<br />

Zugang zur Gallenblase über die Vagina<br />

Der 34-jährigen Britin wurde die Gallenblase mit der NOTES-Technik<br />

(englisch: Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery) entfernt.<br />

Die neue endoskopische Operationsmethode entfernt die Gallenblase<br />

über natürliche Körperöffnungen: „Der Zugang zum Bauchraum<br />

erfolgt über die Vagina, über die auch die Gallenblase vollständig<br />

entfernt wird“, erklärt Professor Dr. Marc A. Reymond die so<br />

genannte transvaginale Cholezystektomie. Gemeinsam mit Bauchchirurg<br />

Dr. Christoph Köchling und Gynäkologin Dr. Elfi Liman nahm<br />

der Chefarzt im Bauchzentrum Johannesstift den Eingriff vor.<br />

Bei der NOTES-Technik erfolgt der Zugang mit zwei Instrumenten<br />

durch das hintere Scheidengewölbe und einem winzigen Einstich im<br />

Nabelbereich. Die übliche Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie)<br />

geschieht dagegen mit drei bis vier Einschnitten in die Bauchdecke.<br />

„Die transvaginale Cholezystektomie ist eine sanfte Operationsmethode“,<br />

sagt Dr. Köchling vom Bauchzentrum Johannesstift. Die Patientinnen<br />

sind schnell wieder fitt: Der Eingriff dauerte eine knappe<br />

Stunde. Michelle Palmer war nach wenigen Stunden wieder fast<br />

schmerzfrei und ging schon am selben Abend in die Cafeteria.<br />

Auch Dr. Elfi Liman ist überzeugt von dem neuen Verfahren. „Es gibt<br />

keine schmerzenden Einstiche mehr wie in der Schlüssellochchirurgie“,<br />

so die Chefärztin der Frauenklinik im Johannesstift. „Die Risiken<br />

für einen Bauchwandbruch verringern sich genauso wie die Infektionsgefahr“.<br />

Das Bauchzentrum Johannesstift gehört zu den ersten 15 Kliniken in<br />

Deutschland, die eine transvaginale Gallenblasenentfernung durchführen.<br />

Die Technik wurde erstmals im Frühjahr 2007 in New York<br />

an der Columbia Universität durchgeführt. Von den 190.000 Gallenblasenoperationen<br />

pro Jahr in Deutschland werden etwa zwei Drittel<br />

an Frauen vorgenommen. Professor Dr. Reymond sieht Zukunftschancen<br />

für die neue Bauchoperation: „Ich erwarte, dass sich künftig<br />

viele Frauen für diese neue Operationstechnik entscheiden werden.“<br />

„Ich würde jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen“, sagt Mi-<br />

chelle Palmer. Sie freut sich über ihren weiterhin makellosen Bauch.<br />

Die einzige Narbe dort ist gewollt – sie stammt von einem Bauchnabelpiercing.


Bielefeld (sag) • Die größte deutschsprachi-<br />

ge Fachveranstaltung für Psychotraumatolo-<br />

gie tagt im kommenden Mai zum ersten Mal<br />

in Bielefeld. Gastgeber sind die Klinik für Psychotherapeutische<br />

und Psychosomatische<br />

Medizin und die Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie des Ev. Krankenhauses Bielefeld<br />

(EvKB).<br />

Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psycho-<br />

traumatologie e.V. (DeGPT) veranstaltet im kom-<br />

menden Mai ihre elfte Fachtagung in Bielefeld.<br />

Privatdozentin Dr. Ursula Gast, Chefärztin der Klinik<br />

für Psychotherapeutische und Psychosomatische<br />

Medizin und Gründungsmitglied der Fachgesellschaft,<br />

übernimmt dieses Mal gemeinsam<br />

mit Professor Dr. Martin Driessen, Chefarzt der<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel<br />

die Kongressleitung. Kooperationspartner der Veranstaltung sind<br />

die Universitäten Münster und Bielefeld. Die vorhergehende Tagung<br />

wurde vom Universitätsspital Basel in der Schweiz ausgerichtet.<br />

450 Teilnehmer werden erwartet<br />

Die Veranstaltung richtet sich an Psychologen, Psychiater, Therapeuten,<br />

Pflegende und Sozialarbeiter. „Wir erwarten rund 450 Teilnehmer“,<br />

sagt Privatdozentin Dr. Ursula Gast. In Bielefeld gehe es<br />

um den Einfluss traumatischer Erfahrungen auf die Persönlichkeitsentwicklung<br />

des Menschen. Hierzu wird unter anderem Professor<br />

Sachsse aus Göttingen über die „Trauma-Spuren im Gehirn - Mögliche<br />

Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung“ sprechen. Aktuelle<br />

Befunde aus der Hirnforschung zu den Themen „Trauma“, „Trauer“<br />

und „Dissoziation“ sowie zu „geschlechtsspezifischen Traumafolgen“<br />

werden von international renommierten Forschern aus den<br />

USA, den Niederlanden sowie aus Deutschland und der Schweiz<br />

vorgestellt. Die klinische Bedeutung für die Diagnostik und therapeutische<br />

Interventionen werden auf einer Podiumsdiskussion erörtert.<br />

In Workshops und Symposien werden spezielle Aspekte der<br />

Traumabehandlung dargestellt und diskutiert.<br />

Gelungener Einstieg mit Reddemann-Vortrag über „Würde“<br />

Neben weiteren Trauma-Experten wird auch die ehemalige Leiterin<br />

der Psychosomatischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses<br />

Bielefeld, Professor Dr. Luise Reddemann, Referentin der Veranstaltung<br />

sein. Sie hält einen öffentlichen Vortrag über das Thema „Würde“<br />

am Vorabend der Tagung. „Das wird sicherlich ein gelungener<br />

Einstieg in die Veranstaltung, der auch die Öffentlichkeit ansprechen<br />

wird“, freut sich Dr. Ursula Gast.<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

EvKB ist im Mai Gastgeber der größten deutschsprachigen Tagung für Psychotraumatologie<br />

Transfer zwischen Forschung und klinischer Praxis<br />

Organisieren die Tagung (v. l.): Dr. Thomas Beblo, Bruni Außendorf,<br />

Professor Dr. Martin Driessen, Privatdozentin Dr. Ursula<br />

Gast und Ute Bluhm-Dietsche.<br />

Die Fachgesellschaft veranstaltet seit ihrem Gründungsjahr jährliche<br />

Fachtagungen. „Damit werden wir unserem Ziel gerecht, den Transfer<br />

zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis zu ermöglichen“, erklärt<br />

das Gründungsmitglied der DeGPT.<br />

Weitere Informationen zur Tagung:<br />

www.evkb.de/traumatagung<strong>2009</strong><br />

Die DeGPT in Stichworten: Gründung – 1998, Mitglieder – rund 1200,<br />

größter deutschsprachiger Verband für Psychotraumatologie.<br />

Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. ist<br />

eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie<br />

f fördert das Wissen im Bereich der psychischen, biologischen und<br />

sozialen Grundlagen und Folgen von Stresssituationen auf traumatische<br />

Lebensereignisse<br />

f bildet ein Forum zum Austausch von Erfahrungen und Ergebnissen<br />

aus Forschung, Klinik und Praxis zur Psychotraumatologie<br />

f erarbeitet Empfehlungen, Richtlinien und Standards zur Diagnostik<br />

und Therapie<br />

f übernimmt die Trägerschaft für Wissenschaftsprojekte<br />

f koordiniert Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen<br />

und anderen Berufsgruppen<br />

f kooperiert mit nationalen und internationalen Gesellschaften und<br />

Verbänden.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 41


42 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />

im GESPRÄCH<br />

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie dokumentiert ihre Kompetenz<br />

EK Unna gründet minimal-invasives Zentrum<br />

Unna (peb) • Die modernen technischen Entwicklungen in der<br />

Chirurgie ließen in den vergangenen 20 Jahren einen ganz neuer<br />

Typus an Techniken entstehen: die minimal-invasiven Operationsmethoden,<br />

bei denen über kleine Schnitte spezielle Instrumente<br />

und eine Miniaturkamera in den Bauchraum eingeführt<br />

werden.<br />

Zu den Vorteilen der Technik, die am Evangelischen Krankenhaus seit<br />

mehreren Jahren zum Standard gehört, zählen eine Verminderung<br />

der Wundschmerzen, kleine Narben und ein kürzerer Aufenthalt im<br />

Krankenhaus. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am EK<br />

Unna dokumentiert ihre Kompetenz und langjährige Tradition jetzt Stiftungsvorstand Dr. Dietmar Herberhold und Dr. Gerhart Blum-<br />

mit einer neuen Bezeichnung: Sie gründete zum Jahreswechsel ein hardt freuen sich über die Einrichtung des minimal-invasiven<br />

„Minimal-invasives Zentrum“ und nimmt die Bezeichnung mit in ihren<br />

Namen auf.<br />

Zentrums am EK Unna.<br />

Ganz im Vordergrund dieser innovativen Operationstechnik steht der für die Patienten deutlich minimiert. Dadurch wird auch verständlich,<br />

Wunsch, Eingriffe für den Patienten so schonend wie möglich durch- dass diese modernen Techniken sehr gut angenommen wurden und<br />

zuführen. Ein spezielles Instrumentarium ermöglicht es, die äußerlich sich rasch durchsetzen konnten. „Die minimal-invasive Entfernung<br />

sichtbaren Schnitte stark zu verkleinern – und dabei trotzdem im Kör- der Gallenblase gilt heute im Gegensatz zur herkömmlichen OP-Techperinneren<br />

die gleiche Operation durchzuführen, wie dies mit den übnik über den größeren Rippenbogenrandschnitt als Goldstandard der<br />

lichen großen Schnitten geschehen ist. Die minimal-invasive Chirur- Gallenblasenoperation“, berichtet Dr. Blumhardt.<br />

gie zeichnet sich vor allem durch die innovative Technik aus: „Im Ge- Das minimal-invasive Verfahren hat in den vergangenen Jahren zu<br />

gensatz zur offenen Chirurgie“, berichtet Chefarzt Privat-Dozent Dr. tiefgreifenden Veränderungen in den medizinischen Fachdisziplinen<br />

Gerhard Blumhardt, „verzichten wir bei der minimal-invasiven Chirur- geführt. Die Entwicklungen in der minimal-invasiven Chirurgie waren<br />

gie auf einen großen Schnitt.“ Stattdessen werden über kleine Schnit- so rasant, dass Chirurgen, die heute noch weit vom Ende ihrer Berufste<br />

spezielle Instrumente und eine Miniaturkamera in den Bauchraum tätigkeit entfernt sind, zu Zeiten ihres Studiums noch keinerlei Ausbil-<br />

eingeführt. Diese Technik hat dazu geführt, dass sich die Belastung dung und Unterweisung in diesen Techniken erhielten – sie mussten<br />

sie im aktiven Berufsleben neu<br />

erlernen.<br />

Am EK Unna gehören diese minimal-invasivenOperationstechniken<br />

zum Standard. Sie sind über<br />

die Jahre zu einem sehr wesentlichen<br />

Anteil des Leistungsspektrums<br />

der Klinik für Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie geworden.<br />

Die Chirurgen der Abteilung<br />

wenden die Technik inzwischen<br />

bei sechs verschiedenen Operationsarten<br />

an. „Damit haben für<br />

ein Haus unserer Größe ein optimales<br />

Angebot“, freut sich Dr.<br />

Blumhardt. „Wir können Schilddrüsen<br />

minimal-invasiv ope-<br />

Eine hohe Präzision zeichnet die Chirurgen bei der Arbeit mit minimal-invasiven Instrumenten aus.<br />

rieren, bei der Refluxkrankheit<br />

kann der Zwerchfellbruch minimal-invasiv<br />

versorgt werden,


Gallenblase und Blinddarm lassen sich ebenfalls mit dieser Technik<br />

versorgen, und auch bei Leistenbrüchen gibt es sehr gute OP-Techniken,<br />

mit denen die Patienten sehr zufrieden sind. Unser Schwerpunkt<br />

liegt bei den minimal-invasiven Dickdarmoperationen.“<br />

Zu Beginn wurde zunächst nur bei gutartigen Erkrankungen des<br />

Dickdarmes – der Divertikulitis, also der Entzündung von Ausstülpungen<br />

der Darmwand – minimal-invasiv operiert. Doch zunehmend setzen<br />

die Ärzte am Evangelischen Krankenhaus das Verfahren auch bei<br />

Dickdarmkrebs ein. „Zahlreiche Studien belegen, dass auch bösartige<br />

Erkrankungen des Dickdarmes sehr gut minimal-invasiv behandelt<br />

werden können und die Ergebnisse bezüglich der Krebstherapie<br />

gleichwertig sind. Damit können auch Patienten mit bösartigen<br />

Dickdarmerkrankungen von der schonenden OP-Technik profitieren“,<br />

schildert Dr. Blumhardt. Ein weiterer Vorteil der minimal-invasiven<br />

Technik bei bösartigen Erkrankungen ist die sehr genaue Möglichkeit,<br />

Lymphknoten zu entfernen. Dies erhöhe die Sicherheit.<br />

Um die Belastung für die Patienten möglichst gering zu halten, gehen<br />

Privatdozent Dr. Blumhardt und sein Team übrigens noch einen<br />

Schritt weiter: Sie kombinieren die Operationstechnik insbesonde-<br />

Soest • Immer mal wieder beschäftigt die Mitarbei-<br />

terinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern bei der<br />

Wahl der Berufskleidung die Frage: „Baumwolle,<br />

Kunstfaser oder Mischgewebe?“<br />

Und weitergehend muss man überlegen, welche Eigen-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

re bei Darmerkrankungen mit dem „Fast track“-Konzept, das Ende<br />

der 90er Jahre vom dänischen Chirurgen Professor Henrik Kehlet<br />

entwickelt wurde. Hierbei setzen die Mediziner auf besonders verträgliche<br />

Narkoseverfahren; neben den minimal-invasiven Operationstechniken<br />

ist außerdem die Art der Schmerzbehandlung von<br />

großer Bedeutung: Bereits vor der Operation erhalten die Patienten<br />

einen Schmerzkatheter. „Diese Methode“, berichtet Dr. Blumhardt,<br />

„macht die Betroffenen nicht nur schmerzfrei, sondern auch mobil.“<br />

Konkret heißt das: Bereits am OP-Tag dürfen sie wieder aufstehen,<br />

essen und trinken.<br />

Um die neue Technik zu erlernen, hospitierten Dr. Blumhardt und<br />

sein Team regelmäßig in anderen Kliniken oder bildeten sich am EK<br />

direkt im eigenen OP weiter. Insgesamt ist die Etablierung eines minimal-invasiven<br />

Spektrums ein jahrelanger Weg zunehmender Spezialisierung.<br />

„Dafür gibt es keine schnelle Lösung, das ist nur durch<br />

konsequente Arbeit möglich. Mit der Gründung des Zentrums und<br />

der Umbenennung unserer Klinik wollen wir unsere Kompetenz und<br />

lange Tradition auf diesem Gebiet der Chirurgie dokumentieren“,<br />

schildert Dr. Blumhardt.<br />

Kampschulte Soest – Textiler Dienstleister seit 1851 und <strong>Valeo</strong>-Partner – informiert:<br />

Berufskleidung: Naturmaterial oder Kunstfaser?<br />

schaften kostengünstige und mit hohem Tragekomfort<br />

ausgestattete Schutzkleidung überhaupt auszeichnen soll?<br />

Die Hersteller versuchen, mit aufwändigen Laboruntersuchungen<br />

eine passende Antwort zu finden. Pragmatiker reduzieren<br />

die Diskussion auf die Frage, ob der schnell verknitternde<br />

und ungebügelt aussehende Baumwollkittel<br />

oder ein glattes pflegeleichtes Modell den besseren Eindruck<br />

hinterlässt. Doch so einfach ist die Entscheidung leider<br />

nicht.<br />

Beim Textildienstleister Kampschulte in Soest ist der Anteil der reinen<br />

Im Wesentlichen geht es um drei Komponenten und Para- Baumwoll-Gewebe bei der Berufskleidung auf unter zehn Prozent gesunmeter<br />

des Tragekomforts:<br />

ken. Tragekomfort und Erscheinungsbild sind wichtige Aspekte bei der<br />

f den thermophysiologischen Tragekomfort,<br />

Auswahl der Dienstkleidung.<br />

f den ergonomischen Tragekomfort<br />

f und den hautsensorischen Tragekomfort.<br />

Ferner sollte die Kleidung gut sitzen und Bewegungsspielraum bie-<br />

Ersterer ist gegeben, wenn in Folge des stoffwechselbedingten ten und angenehm auf der Haut sein. Diese Eigenschaften erfüllt in<br />

Leistungsumsatzes der Wärmeaustausch über die Kleidung erfol- der Regel ein Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle. Außergen<br />

kann und die Kleidung bestenfalls die natürliche Funktion der dem ist das Mischgewebe neben dem guten Tragkomfort eine pfle-<br />

Haut ersetzt. Einfacher ausgedrückt: Wenn man schwitzt, müssen geleichte und daher kostengünstige Alternative, die sich im Kran-<br />

Feuchtigkeit und Wärme nach außen transportiert werden und eine kenhausbereich gut bewährt. Und sie sieht auch nach ein paar Stun-<br />

gute Leiterfunktion vorhanden sein.<br />

den Dienst immer noch gut aus.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 43


44 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

NAMEN VALEO und NACHRICHTEN<br />

EIN Fachgruppen<br />

TAG MIT ...<br />

Annegret Jäger ist seit Juni neuer Allein-<br />

vorstand des St. Johannisstift Paderborn<br />

und Geschäftsführerin der Tochtergesellschaften.<br />

Im Unternehmen ist sie schon<br />

seit September 2007. Zunächst bildete sie<br />

den Vorstand gemeinsam mit Sven Freytag,<br />

der das St. Johannisstift nach sechsjähriger<br />

Tätigkeit verlassen hat.<br />

Annegret Jäger kommt gebürtig aus Bochum<br />

und war Geschäftsführerin einer mittelständischen<br />

Handelsgesellschaft. Von 1987 bis 1998 war sie Dezernentin<br />

für Finanzen und Controlling im Theodor-Fliedner-Werk<br />

Mülheim. In den Jahren 1998–2007 war sie als Finanzvorstand in der<br />

Graf-Recke-Stiftung Düsseldorf tätig.<br />

Seit dem 1. Mai 2008 ist Dr. Peter Kowierschke<br />

neuer Chefarzt der geriatrischen<br />

Abteilung der Johanniter Ordenshäuser.<br />

Er tritt damit die Nachfolge von Dr.<br />

G. A. Kleff als Leiter dieser Abteilung an. Dr.<br />

Kowierschke ist bereits seit 2002 Oberarzt<br />

in den Johanniter Ordenshäusern. In Hamm<br />

1964 geboren, studierte Dr. Kowierschke<br />

Humanmedizin in Münster und absolvierte<br />

seine Facharztausbildung im Klinikum Herford.<br />

Die personelle Besetzung des Direktoriums<br />

Johannesstift im EvKB hat sich geändert:<br />

Pflegedirektorin Gertrud Meiling<br />

hat das EvKB verlassen. Kerstin Liebmann<br />

übernimmt die Aufgabe der kommissarischen<br />

Pflegedirektorin im Johannesstift. Sie<br />

stellt gemeinsam mit der Kaufmännischen<br />

Direktorin Anja Schomburg und dem Ärztlichen<br />

Direktor Professor Dr. Martin Krüger<br />

das Direktorium.<br />

Mark Lönnies ist mit Wirkung ab dem 1.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> zum Geschäftsführer der Ev.<br />

Krankenhaus Johannistift Münster gGmbH<br />

berufen worden. Der Diplom-Kaufmann ist<br />

bereits seit September 2007 als Kaufmännischer<br />

Direktor im EVK Münster tätig. Zuvor<br />

war er als Klinik-Manager und Berater<br />

bereits in mehreren Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft<br />

tätig. Manfred Witkowski,<br />

bisher alleiniger Geschäftsführer,<br />

ist zum Vorsitzenden Geschäftsführer bestellt worden. Mit der Besetzung<br />

der zweiten Geschäftsführerstelle entfällt die Position des Kaufmännischen<br />

Direktors.<br />

Karsten Gebhard, Vorsitzender des <strong>Valeo</strong>-Aufsichtsrates,<br />

ist neuer Vorsitzender<br />

des Verbandes Evangelischer Krankenhäuser<br />

Rheinland/Westfalen/Lippe. Die Mitgliederversammlung<br />

bestimmte das langjährige<br />

Vorstandsmitglied zum Nachfolger<br />

von Pastor Walter Tschirch aus Herne.<br />

Privat-Dozentin Dr. Ursula Gast, Chef-<br />

ärztin der Klinik für Psychotherapeutische<br />

und Psychosomatische Medizin im EvKB, sprach jetzt beim Fachtag<br />

des Arbeitskreises der Opferhilfen in Deutschland e.V über seelische<br />

Verletzungen durch Opfererfahrungen und Möglichkeiten der Heilung.<br />

Die Veranstaltung fand anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />

des Arbeitskreises, einem Bundesverband professioneller Opferhilfen,<br />

statt. Die Schirmherrschaft übernahm der regierende Bürgermeister<br />

von Berlin Klaus Wowereit. Der Fachtag wurde weiterhin unterstützt<br />

von der „Aktion Mensch“.<br />

Diplompsychologin und Psychotherapeutin Stefanie Schulte-Mar-<br />

tini hat ihre psychoonkologische Weiterbildung abgeschlossen und<br />

ergänzt jetzt das Team des Psychoonkologischen Dienst in der Klinik<br />

für Onkologie/Hämatologie und Palliativmedizin im Johannesstift.<br />

Die Ansprechpartner in der Psychoonkologie sind außerdem die Psychologinnen<br />

Christine Scherb und Claudia Konieczko.<br />

Geschäftsführer Frank Böker ehrt langjährige Mitarbeiter der Klinik<br />

am Korso und der Johanniter-Ordenshäuser in Bad Oeynhausen (Bild<br />

oben). Alle Jubilare wurden von der Geschäftsführung zu einem gemeinsamen<br />

Kaffeetrinken eingeladen. Dabei erhielt jeder Mitarbeiter<br />

von der Klinik ein persönliches Dankeschön. Insgesamt wurden 89<br />

Mitarbeiter der beiden Kliniken für die langjährige Tätigkeit im Unternehmen<br />

geehrt. Es wurden zahlreiche Mitarbeiter mit 10- und 15jährigem<br />

Dienstjubiläum geehrt, außerdem wurden fünf Mitarbeiter mit<br />

25-jährigem Dienstjubiläum und zwei Mitarbeiter mit 30-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />

geehrt.


Freude und Sorgen begleitete die Verantwortlichen des Tierparks<br />

Hamm bei der am 11. Oktober 2008 registrierten Geburt eines Mandrill-Äffchens,<br />

das kurze Zeit später nicht mehr vom Muttertier versorgt<br />

werden konnte. Kurzerhand sprang Tierpfleger Kay Dobenecker<br />

als „Ersatzmutter“ ein. Das Mandrillbaby erhielt den Namen Nyuki und<br />

lebt jetzt Tag und Nacht in der neuen Familie. Zur kompletten Baby-<br />

Pflege gehört auch das Wickeln. Normale Windeln sind für Affenbabys<br />

allerdings zu groß. Das EVK Hamm sprang ein und spendete ein Startkontingent<br />

Frühchenwindeln. Geschäftsführer Manfred Witkowski<br />

(links) und Kinderklinik-PDL Petra Frankenberg (rechts) überreich-<br />

ten das erste Paket offiziell am 22. Oktober im Tierpark Hamm und<br />

konnten dabei einen ersten Eindruck von Nyuki gewinnen.<br />

Das Evangelische Krankenhaus Unna hat einen neuen Ärztlichen Direktor:<br />

Der Stiftungsvorstand bestellte jetzt Dr. Wolfram Kurschat<br />

(Bild rechts), Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, zum Nachfolger<br />

von Prof. Dr. George Micklefield (links), Chefarzt der Klinik für Innere<br />

Medizin, der das Amt in den vergangenen vier Jahren innehatte.<br />

Die turnusgemäße Übergabe des Amtes erfolgte zum 1. November.<br />

Dr. Kurschat, der sein Medizinstudium an der Westfälischen Wilhelms-<br />

Universität in Münster absolvierte, ist seit dem 1. Dezember 1977 am<br />

EK Unna tätig. Zwischenzeitlich ließ er sich von 1983 bis 1985 in der<br />

NAMEN und NACHRICHTEN<br />

Unfallchirurgischen Klinik der Städtischen Kliniken Dortmund zum<br />

Unfallchirurgen ausbilden. Anschließend war Dr. Kurschat als Oberarzt<br />

in der Chirurgischen Klinik tätig. Zum 1. <strong>Januar</strong> 1998 übernahm er<br />

die Stelle des Chefarztes in der neugeschaffenen Klinik für Unfallchirurgie.<br />

Stellvertreter des 58-jährigen Unfallchirurgen Kurschat wurde<br />

auf Vorschlag der Chefärzte Dr. Wolf Armbruster, Chefarzt der Klinik<br />

für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Erfah-<br />

rungsgemäß wird Dr. Armbruster damit in vier Jahren die Nachfolge<br />

von Dr. Kurschat antreten.<br />

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von Westfalen-Lippe<br />

wählte jetzt Dr. Michael Korth zu seinem Landesarzt.<br />

Schon 2007 war ein Jahr der Ehrungen für Dr. Korth: Der Oberarzt in<br />

der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie<br />

im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) bekam im<br />

Jahr 2007 das Ehrenkreuz des DRK und das Verdienstkreuz am Bande<br />

der Bundesrepublik Deutschland für seinen besonderen Einsatz im<br />

Bereich des Rettungswesens.<br />

Der Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin arbeitet seit 21<br />

Jahren ehrenamtlich für die Hilfsorganisation des Deutschen Roten<br />

Kreuzes und bildet in der Bielefelder Berufsfachschule rettungsdienstlichen<br />

Nachwuchs aus.<br />

„Ich engagiere mich nicht, um ein Amt zu bekleiden, sondern weil ich<br />

überzeugt von dem Sinn unserer Arbeit bin“, erklärt der Facharzt seine<br />

Einstellung zum ehrenamtlichen Rettungsdienst. Etwas „berufsbesessen“<br />

müsse man schon sein, gesteht Korth, der die Arbeit für den<br />

guten Zweck schon aus dem Teenageralter kennt. 15 Jahre lang leistete<br />

er aktive Jugendarbeit im Christlichen Verein Junger Menschen<br />

(CVJM), bis er 1987 als Bielefelder Kreisverbandsarzt in die Hilfsorga-<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 45


Das -Winterrätsel<br />

46 <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>Valeo</strong>-Rätsel<br />

Das gesuchte Wort ergibt sich aus den Angaben unter WAAGERECHT und SENKRECHT. Aus den<br />

Buchstaben in den nummerierten Feldern (1-10) ergibt sich die Lösung. Diese Lösung senden<br />

Sie bitte per E-Mail bis zum 27.02.<strong>2009</strong> an tmv@mediakom-unna.de, fügen Ihren Namen, das<br />

<strong>Valeo</strong>-Haus in dem Sie arbeiten, Ihre Abteilung und Telefonnummer dazu. Aus allen richtigen<br />

Einsendungen verlosen wir erneut einen IPOD-Shuffle. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösung ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

WAAGERECHT<br />

A1 Das wünschen wir allen •<br />

A2 Und diese möge im neuen<br />

Jahr nur ausnahmsweise und 1<br />

zur Not vorkommen • A3 Kam<br />

in der Augsburger Puppenkiste<br />

2<br />

aus dem Eis • A6 Teures in den<br />

Teich gesetzt • A8 Weibl. Vorna-<br />

3<br />

me • A9 Steht beim Multiplizie- 4<br />

ren immer in der Mitte • A10 Ist<br />

das Hemd zu klein, dann ... es<br />

unter dem Arm • A13 Über diese<br />

Kammer ärgern sich manche<br />

5<br />

• A14 In Verbindung mit Food<br />

unterstützen sie Artenvielfalt<br />

und regionale Vertriebsstrukturen<br />

• B7 Was wäre der Ritter<br />

ohne ihn? • C4 Wird tätig, wenn<br />

der Pleitegeier nur wenig oder<br />

nichts übrig gelassen hat • C5<br />

7<br />

Man soll aus ihr keinen Elefanten<br />

machen, aber die Tempera-<br />

11<br />

tur lässt sie manchmal dennoch<br />

steigen • D11 Abk. der Europäischen<br />

Freihandelsassoziation<br />

12<br />

13<br />

3<br />

• D12 Kam von Liverpool nach<br />

Hamburg und war trotz des Vornamens<br />

selten allein zu Haus •<br />

E6 Diese Buchstabenfolge ge-<br />

14 7<br />

hört in Deutschland zu Recht zu den unzulässigen Kombinationen der<br />

Erkennungsnummer von KFZ-Kennzeichen • E8 Das war das Kürzel der<br />

Währung unserer Nachbarn im Westen • E9 Spielte auch im Norden<br />

Fußball und trainiert heute das Team aus Rostock • E13 Abk. für Riva-<br />

Rocci • F14 Das Jahr ist im <strong>Januar</strong> noch dies • G2 Ob beim Militär oder<br />

mit Blick auf Urlaubsziele, das Einfallen heißt immer so • H6 Das sagt<br />

der Araber zum Meister • H10 Und das sagen die Römer zum Gott der<br />

Liebe • H13 Chemisches Symbol für das Element Zinn • I11 Und das ist<br />

eine Kartoffel • J14 Manchen ist er einfach zu laut • K9 Türk. Männername<br />

• K12 Japanische Stadt • K13 Luftkurort in der Rhön • L1 Flugunfähige<br />

Vogelart • L8 Schlanke Frauenzigarette<br />

SENKRECHT<br />

A1 Auch das wünschen wir<br />

allen • A8 Rund um einen herum<br />

liegt er • B1 Und davon<br />

haben manche selten genug<br />

zu viel • B6 Liegt für die<br />

meisten PKW jetzt bei 95 •<br />

C1 Das machen nur vier untereinander<br />

aus • C13 Nach<br />

dieser Runde ist alles vorbei<br />

• D1 So heißt auf Kinga der<br />

Gast • E1 Liest man beim<br />

Kochen Piment, ist dies gemeint<br />

• F4 Wird Holz grobschlächtig<br />

bearbeitet, kann<br />

leicht etwas ... • G1 Zählt zu<br />

den ältesten Getreidearten<br />

• G11 Arbeitsgemeinschaft<br />

• H1 Daran ist der Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

zu erkennen<br />

• H4 Schweizer Radiosender<br />

• H8 Deutsches Scheuerpulver<br />

• H12 Abgas-Sonder-Untersuchung<br />

• I1 In<br />

Vertretung oder intravenös<br />

• I4 Unparteiischer Schiedsmann<br />

• J1 Französischer Diminutiv<br />

der Bezeichnung<br />

für Handpauke • J10 Ob der<br />

Oberbürgermeister immer damit gemeint ist? • K4 Vereinigung der<br />

Esperantosprechenden • K9 Im Englischen einfach schnörkelhaft • L1<br />

Sind eine Reptilien-Familie innerhalb der Schuppenkriechtiere • L11<br />

Hier wird K12 einfach wiederholt • M1 So wird oft abgekürzt, was mit<br />

Zweirad-Boliden zu tun hat • M4 Und so heißt kurz ein Bundesinstitut<br />

im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit • M8<br />

Eine sehr tempramentvolle Frau wird gern mit ihm assoziiert • N1 In<br />

dieser Stadt am Hellweg mit diesem Kürzel liegen unter anderem ein<br />

Evangelisches Krankenhaus und der Verlag dieses Magazins • N4 Vorinstallierte<br />

Software<br />

A B C D E F G H I J K L M N<br />

1 2<br />

6 10<br />

8 8 5<br />

9 4 6<br />

10 9<br />

Fand das Lösungswort des Herbsträtsels (Fussballturnier) schnell<br />

und leicht heraus, und hatte dann noch Glück bei der Losentscheidung<br />

zum Gewinn des Sonderpreises der KD-Bank: Dr. Cathrin<br />

Wallmeier aus der Kinderklinik des EVK Lippstadt gewann<br />

den IPOD-Shuffle, den <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführer Jochen Brink kurz<br />

vor Weihnachten 2008 überreichte. Herzlichen Glückwunsch.


<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!