Valeo mittendrin Januar 2009
Valeo mittendrin Januar 2009
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Hamm (tmv) • Vier Augen sehen mehr als zwei. Das ist das Grund-<br />
prinzip eines neuen Vereins, dem sich von Beginn an schon zahl-<br />
reiche Darmkrebs-Experten angeschlossen haben. Seit dem 10.<br />
September 2008 bündeln Hammer Krankenhausärzte und niedergelassene<br />
Mediziner rund um das EVK ihre Kompetenzen im Verein<br />
Darmzentrum Hamm-Süden. Am 26. November wurde die Arbeit<br />
des Vereins nun erstmals öffentlich vorgestellt.<br />
Mitglieder des Vereins<br />
und interessierte Kollegen<br />
diskutierten im<br />
EVK Hamm die Umsetzung<br />
der aktuellen<br />
und modernsten Leitlinien<br />
für die Behandlung<br />
von Tumorpatienten.<br />
Das Darmzentrum<br />
Hamm-Süden ist ein<br />
Zusammenschluss, der<br />
zum Beispiel für Menschen mit einem Dickdarmtumor viele Vorteile<br />
bietet. Durch den Zugriff auf ein gemeinsames Datennetz ist jeder<br />
an der Behandlung beteiligte Arzt über aktuelle Befunde im Bilde.<br />
Doppeluntersuchungen werden vermieden und dadurch auch Kosten<br />
gespart. Durch die permanent eingerichtete elektronische Zugriffsmöglichkeit<br />
auf alle Daten und Befunde ist ein stetiger Informationsfluss<br />
gegeben. Dazu kommen regelmäßige Fallbesprechungen,<br />
sogenannte Tumor-Boards, in denen die Kompetenzen aller Beteiligten<br />
in die Suche nach der jeweils bestmöglichen Behandlung und<br />
Therapie einbezogen werden. Jeder Patient erhält einen Behand-<br />
Aus den VALEO-Häusern<br />
Darmzentrum Hamm-Süden e.V. gegründet<br />
Ärzte im EVK Hamm bündeln die Kompetenzen<br />
lungspass, der ihn auch nach einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus<br />
frühzeitig an die Nachsorgetermine erinnert.<br />
Die Dokumentation der Behandlung erfolgt standardisiert onli-<br />
ne über ein onkologisches Dokumentationssystem auf der Grund-<br />
lage anerkannter Standards. Ein weiterer Vorteil: die Schnittstelle<br />
zum Krebsregister NRW in Münster. Aber der Verein Darmzentrum<br />
Hamm-Süden möchte sich nicht ausschließlich der Behandlung von<br />
bösartigen Dickdarmtumoren widmen. Auch die Förderung der Aufklärung<br />
im Rahmen der Krebsvorsorge ist dem Verein wichtig. Nur<br />
18 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen nehmen regelmäßig<br />
an Vorsorge-Untersuchungen teil. Dabei werden die Kosten für<br />
Darmspiegelungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.<br />
„Und Dickdarmkrebs, der in einem frühen Stadium entdeckt<br />
wird, kann durch eine Operation geheilt werden“, sagt Dr. Ulrich<br />
Kandzi, Chefarzt der EVK-Gastroenterologie und Vorstandsmitglied<br />
im Darmzentrum Hamm-Süden. Gemeinsam mit Professor Dr. Christian<br />
Peiper, Chefarzt in der Chirurgischen Klinik des EVK Hamm, hat<br />
er innerhalb von wenigen Wochen die Strukturen zur Zusammenarbeit<br />
im Darmzentrum Hamm-Süden in Anlehnung an die Empfehlung<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft auf die Beine gestellt.<br />
Schon 15 Ärzte sind Mitglied im Verein, der erst seit gut zwei Monaten<br />
existiert. Eintreten können alle, die an der Behandlung von<br />
Patienten mit Darmtumoren beteiligt sind, vom Hausarzt über den<br />
Schmerztherapeuten bis zu Chirurgen und Pathologen. Im Vorstand<br />
sitzen Prof. Dr. Christian Peiper, Dr. Ulrich Kandzi, Dr. Frank Bösel,<br />
Christian Kühne (alle EVK) sowie Dr. Daniela Trog (Praxis für Strahlentherapie).<br />
Für Prof. Peiper bietet der neue Zusammenschluss klare<br />
Vorteile: „Der Hausarzt sieht seinen Patienten manchmal über<br />
Wochen nicht. Durch unser System kann er jetzt täglich die neuen<br />
Befunde der Kollegen über seine Patienten einsehen.“<br />
In regelmäßigen Tumor-Boards des Vereins Darmzentrum<br />
Hamm-Süden werden die Kompetenzen der Experten zur Aufstellung<br />
eines optimalen Behandlungsplans gebündelt (v. l.):<br />
Dr. Kurt Diebold (Gemeinschaftspraxis für Pathologie am EVK<br />
Hamm), Prof. Dr. Leopold Balleisen (EVK-Chefarzt Hämatologie /<br />
Onkologie), Prof. Dr. Christian Peiper (EVK-Chefarzt Allgemein-,<br />
Viszeral- und Gefäßchirurgie) sowie Dr. Ulrich Kandzi (EVK-Chefarzt<br />
Gastroenterologie).<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> <strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> 17