Valeo mittendrin Januar 2009

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40 Valeo mittendrin Januar 2009 Aus den VALEO-Häusern Das Ärzteteam ist zufrieden mit dem Erfolg der NOTES-OP: (v. l.) Dr. Elfi Liman, Dr. Christoph Köchling, Professor Dr. Marc A. Reymond mit der Patientin Michelle Palmer. Erste Gallenblasen-OP ohne Bauchschnitt Makellose Chirurgie im Bauchzentrum Johannesstift Bielefeld (sag). Ein Ärzteteam des Ev. Krankenhauses Bielefeld (EvKB) im Johannesstift entfernte gestern einer Patientin die Gallenblase – ganz ohne Bauchschnitt. Es war der erste Eingriff mit neuen Operationstechnik NOTES in Westfalen. Michelle Palmer strahlt und hebt ihre gepackte Tasche vom Bett Ih- res Patientenzimmers. Keine 24 Stunden, nachdem ihr die Gallenbla- se entfernt wurde, darf sie schon wieder das Krankenhaus verlassen. Das Beste daran: Sie geht schmerzfrei und makellos nach Hause – ganz ohne Narbe. Zugang zur Gallenblase über die Vagina Der 34-jährigen Britin wurde die Gallenblase mit der NOTES-Technik (englisch: Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery) entfernt. Die neue endoskopische Operationsmethode entfernt die Gallenblase über natürliche Körperöffnungen: „Der Zugang zum Bauchraum erfolgt über die Vagina, über die auch die Gallenblase vollständig entfernt wird“, erklärt Professor Dr. Marc A. Reymond die so genannte transvaginale Cholezystektomie. Gemeinsam mit Bauchchirurg Dr. Christoph Köchling und Gynäkologin Dr. Elfi Liman nahm der Chefarzt im Bauchzentrum Johannesstift den Eingriff vor. Bei der NOTES-Technik erfolgt der Zugang mit zwei Instrumenten durch das hintere Scheidengewölbe und einem winzigen Einstich im Nabelbereich. Die übliche Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie) geschieht dagegen mit drei bis vier Einschnitten in die Bauchdecke. „Die transvaginale Cholezystektomie ist eine sanfte Operationsmethode“, sagt Dr. Köchling vom Bauchzentrum Johannesstift. Die Patientinnen sind schnell wieder fitt: Der Eingriff dauerte eine knappe Stunde. Michelle Palmer war nach wenigen Stunden wieder fast schmerzfrei und ging schon am selben Abend in die Cafeteria. Auch Dr. Elfi Liman ist überzeugt von dem neuen Verfahren. „Es gibt keine schmerzenden Einstiche mehr wie in der Schlüssellochchirurgie“, so die Chefärztin der Frauenklinik im Johannesstift. „Die Risiken für einen Bauchwandbruch verringern sich genauso wie die Infektionsgefahr“. Das Bauchzentrum Johannesstift gehört zu den ersten 15 Kliniken in Deutschland, die eine transvaginale Gallenblasenentfernung durchführen. Die Technik wurde erstmals im Frühjahr 2007 in New York an der Columbia Universität durchgeführt. Von den 190.000 Gallenblasenoperationen pro Jahr in Deutschland werden etwa zwei Drittel an Frauen vorgenommen. Professor Dr. Reymond sieht Zukunftschancen für die neue Bauchoperation: „Ich erwarte, dass sich künftig viele Frauen für diese neue Operationstechnik entscheiden werden.“ „Ich würde jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen“, sagt Mi- chelle Palmer. Sie freut sich über ihren weiterhin makellosen Bauch. Die einzige Narbe dort ist gewollt – sie stammt von einem Bauchnabelpiercing.
Bielefeld (sag) • Die größte deutschsprachige Fachveranstaltung für Psychotraumatolo- gie tagt im kommenden Mai zum ersten Mal in Bielefeld. Gastgeber sind die Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin und die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Krankenhauses Bielefeld (EvKB). Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psycho- traumatologie e.V. (DeGPT) veranstaltet im kommenden Mai ihre elfte Fachtagung in Bielefeld. Privatdozentin Dr. Ursula Gast, Chefärztin der Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin und Gründungsmitglied der Fachgesellschaft, übernimmt dieses Mal gemeinsam mit Professor Dr. Martin Driessen, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel die Kongressleitung. Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Universitäten Münster und Bielefeld. Die vorhergehende Tagung wurde vom Universitätsspital Basel in der Schweiz ausgerichtet. 450 Teilnehmer werden erwartet Die Veranstaltung richtet sich an Psychologen, Psychiater, Therapeuten, Pflegende und Sozialarbeiter. „Wir erwarten rund 450 Teilnehmer“, sagt Privatdozentin Dr. Ursula Gast. In Bielefeld gehe es um den Einfluss traumatischer Erfahrungen auf die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen. Hierzu wird unter anderem Professor Sachsse aus Göttingen über die „Trauma-Spuren im Gehirn - Mögliche Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung“ sprechen. Aktuelle Befunde aus der Hirnforschung zu den Themen „Trauma“, „Trauer“ und „Dissoziation“ sowie zu „geschlechtsspezifischen Traumafolgen“ werden von international renommierten Forschern aus den USA, den Niederlanden sowie aus Deutschland und der Schweiz vorgestellt. Die klinische Bedeutung für die Diagnostik und therapeutische Interventionen werden auf einer Podiumsdiskussion erörtert. In Workshops und Symposien werden spezielle Aspekte der Traumabehandlung dargestellt und diskutiert. Gelungener Einstieg mit Reddemann-Vortrag über „Würde“ Neben weiteren Trauma-Experten wird auch die ehemalige Leiterin der Psychosomatischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld, Professor Dr. Luise Reddemann, Referentin der Veranstaltung sein. Sie hält einen öffentlichen Vortrag über das Thema „Würde“ am Vorabend der Tagung. „Das wird sicherlich ein gelungener Einstieg in die Veranstaltung, der auch die Öffentlichkeit ansprechen wird“, freut sich Dr. Ursula Gast. Aus den VALEO-Häusern EvKB ist im Mai Gastgeber der größten deutschsprachigen Tagung für Psychotraumatologie Transfer zwischen Forschung und klinischer Praxis Organisieren die Tagung (v. l.): Dr. Thomas Beblo, Bruni Außendorf, Professor Dr. Martin Driessen, Privatdozentin Dr. Ursula Gast und Ute Bluhm-Dietsche. Die Fachgesellschaft veranstaltet seit ihrem Gründungsjahr jährliche Fachtagungen. „Damit werden wir unserem Ziel gerecht, den Transfer zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis zu ermöglichen“, erklärt das Gründungsmitglied der DeGPT. Weitere Informationen zur Tagung: www.evkb.de/traumatagung2009 Die DeGPT in Stichworten: Gründung – 1998, Mitglieder – rund 1200, größter deutschsprachiger Verband für Psychotraumatologie. Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie f fördert das Wissen im Bereich der psychischen, biologischen und sozialen Grundlagen und Folgen von Stresssituationen auf traumatische Lebensereignisse f bildet ein Forum zum Austausch von Erfahrungen und Ergebnissen aus Forschung, Klinik und Praxis zur Psychotraumatologie f erarbeitet Empfehlungen, Richtlinien und Standards zur Diagnostik und Therapie f übernimmt die Trägerschaft für Wissenschaftsprojekte f koordiniert Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen und anderen Berufsgruppen f kooperiert mit nationalen und internationalen Gesellschaften und Verbänden. Januar 2009 Valeo mittendrin 41
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